Ablauf des Anmeldeverfahrens beim AAV - AAV NRW
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Altlastensanierung<br />
und Flächenrecycling<br />
Im Laufe der Erkundungsmaßnahmen<br />
wurden insgesamt zehn Belastungsschwerpunkte<br />
identifiziert. In vier<br />
Bereichen dominieren Verunreinigungen<br />
durch Teeröle (Karbolineum)<br />
und in vier Bereichen Lösemittel<br />
und/oder Kraftstoffe. Auf zwei Teilflächen<br />
ist eine auf dem Grundwasser<br />
aufschwimmende Teerölphase<br />
vorhanden. In zwei Geländeteilen<br />
liegen Oberbodenbelastungen mit<br />
Schwermetallen, Bor und PAK vor.<br />
Seit 1987 wurden auf den einzelnen<br />
Grundstücken Untersuchungen<br />
und Gefährdungsabschätzungen<br />
durchgeführt. In der anschließenden<br />
Sanierungsuntersuchung wurden<br />
verschiedene Sanierungsverfahren<br />
verglichen. Es stellte sich heraus,<br />
dass eine vollständige Entfernung<br />
der Schadstoffe aus Boden und<br />
Grundwasser technisch und wirtschaftlich<br />
nicht realisierbar ist.<br />
Jahresbericht 2003/2004<br />
Sanierung eines Altstandortes<br />
Ehemalige Firma Rüsges in Eschweiler (Kreis Aachen)<br />
Auf dem Gelände und im<br />
Umfeld <strong>des</strong> ehemaligen<br />
chemischen Betriebes der<br />
Firma Rüsges & Co. GmbH<br />
sind umfangreiche Verunreinigungen<br />
<strong>des</strong> Bodens<br />
und <strong>des</strong> Grundwassers mit<br />
Teeröl, Lösemitteln, PAK<br />
sowie Schwermetallen vorhanden.<br />
Neben der ehemaligen<br />
Betriebsfläche, die<br />
heute gewerblich und zu<br />
Wohnzwecken genutzt wird,<br />
sind auch die abstromig<br />
gelegene Talstraße und<br />
ein Eisenbahngelände<br />
(EVS-Gelände) betroffen,<br />
auf dem sich Abfülleinrichtungen<br />
befanden.<br />
Zur Gefahrenabwehr und Verminderung<br />
der weiteren Ausbreitung der<br />
Schadstoffe wurde folgende Verfahrenskombination<br />
ausgewählt:<br />
- Sicherung der schwermetallbelasteten<br />
Böden im Umfeld <strong>des</strong><br />
Wohngebäu<strong>des</strong> durch Abdeckung<br />
mit Grabesperre,<br />
- Oberflächenabdichtung auf Teilflächen<br />
mit Verunreinigung der<br />
ungesättigten Zone, um eine<br />
Auswaschung in das Grundwasser<br />
zu unterbinden.<br />
- Bodenluftabsaugung auf den mit<br />
flüchtigen Stoffen kontaminierten<br />
Teilflächen,<br />
- Abschöpfen der Teerölphase,<br />
- Hydraulische Sicherung der Grundwasserbelastung<br />
im direkten<br />
Abstrom in Kombination mit der<br />
Stimulierung der mikrobiologischen<br />
Abbauprozesse.<br />
Aus technischen und organisatorischen<br />
Erwägungen wurde beschlossen,<br />
die Maßnahmen in zwei Maßnahmenpakete<br />
aufzuteilen. Teil 1<br />
<strong>des</strong> Sanierungsplans umfasst die<br />
Maßnahmen in der ungesättigten<br />
Zone auf dem eigentlichen Betriebsgelände<br />
(Bodenabdeckung und<br />
Bodenluftabsaugung). Da hier Dritte<br />
an den Sanierungskosten beteiligt<br />
werden sollen, ist eine Ordnungsverfügung<br />
nötig. Dieses Verfahren<br />
wird zurzeit eingeleitet, so dass die<br />
Maßnahmen voraussichtlich innerhalb<br />
<strong>des</strong> kommenden Jahres durchgeführt<br />
werden können.<br />
Die Grundwassersanierung ist in<br />
Teil 2 <strong>des</strong> Sanierungsplans enthalten<br />
und umfasst das eigentliche<br />
Rüsges-Gelände, die Talstraße und<br />
das EVS-Gelände (siehe Lageplan).