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Prüfzeichenfälschungen - BDPh Kompass für Sammler

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PrüfzeichenfälschungenPrüfzeichen nennt man die Signierungen oder Signierstempel, mit denen Experten und Fachprüferphilatelistischer Sammelgebiete seit mehr als 100 Jahren Marken rückseitig, Briefe undGanzsachen vorder-oder rückseitig gekennzeichnet haben, um die Echtheit und/oder denErhaltungsgrad anzuzeigen. Neben diesen Prüfzeichen gibt es noch Besitzer-, Eigentums-oderFirmenzeichen, die teils eine ähnliche Bedeutung hatten.Gerade die Namen bestimmter Prüfer galten Generationen von Philatelisten schon als Legitimationder Echtheit, selbst wenn es sich um Altprüfungen aus heutiger Sicht handelte. Dass Prüfer früherirren konnten, war dabei offenbar ebenso wenig von Belang wie der Forschungsfortschritt, der seitJahrzehnten nachweisbar eingetreten ist. Mit Prüfzeichen war und ist eine Marke eindeutig besserverkaufbar.Dies bewirkte bei Fälschern ganz unterschiedliches: in erster Linie die Nachahmung echterPrüfzeichen mit gefälschten Stempeln auf von ihnen vorgenommenen Verfälschungen,Ganzfälschung und vergleichbaren Produkten.Bei höher signierten Marken, deren Erhaltungsgrad also Mängel aufwies, wurden Prüfzeichen mitdem Altgummi weggewaschen, Neugummierung aufgebracht und dann ein neues gefälschtesPrüfzeichen unten als Ausweis bester Qualität und Echtheit aufgebracht.Selbst bei Briefen entfernte man Prüfzeichen, die z.B. eine Stempelfälschung klar stellten. Auchhier gab es nichts, was es nicht gibt. Da nun Prüfer aus ganz unterschiedlichen Gründen –besonders aber dann, wenn ein bestimmtes Prüfzeichen sehr häufige Nachahmung erfährt – ihrPrüfzeichen im Laufe ihres Prüferlebens wechseln, heißt dies für den <strong>Sammler</strong>, der signierteMarken erwirbt, ggf. das Prüfzeichen nachprüfen zu lassen, zumal bestimmte minimale Merkmalenur dem Prüfer selbst bekannt sind. In der Regel wird dies jeder Prüfer kostenfrei bei Beifügungeines Prüfumschlages vornehmen.Ein Prüfzeichen aus alter Zeit ist also keine Sicherheit und nichts, worauf man sich vertrauensvollverlassen kann. Nur eine aktuelle (Nach-)Prüfung kann bei Neuerwerb Sicherheit bieten.Dokumentation 1Prüfzeichen „Schlegel“Die Prüferfamilie Schlegel, die weite Bereiche der Markengebiete Deutsches Reich undBundesrepublik/Berlin seit Jahrzehnten prüft, ist fast jedem <strong>Sammler</strong> bekannt. Und ebenso oft wirdvon Fälschern deren Prüfzeichen gefälscht, so dass das Prüfbüro Schlegel in den vergangenenJahren, selbst in der Presse, mehrfach zur Möglichkeit der kostenlosen Nachprüfung vonPrüfzeichen aufgerufen hat.Nicht immer sind nämlich Fälscher so dumm wie Abb. 1.1belegt. Hier ist das falsche Prüfzeichen leicht zu erkennen(wenn man es weiß), denn einen „D. Schlegel“ gibt es nicht,nur einen H:-D. Schlegel oder A. Schlegel oder H.-G. Schlegel!


Rändern des Briefstückes nachzieht. Abb. 4.1 belegt diesezweifelhafte Kunst, die nicht immer von der Vorderseite zuentdecken ist.Bei Abb. 4.4/4.5 hat der Fälscher eine schon als „StempelFALSCH“-signierte Marke auf ein größeres Briefstückgebracht, wo der verbliebene Stempelrest scheinbarharmonierte. Wer genauer hinschaut, sieht aber, dass sich dieDruckfarbe des Stempels in der Färbung leicht unterscheidet.Quelle:© Wolfgang Maassen: Echt oder falsch?, Schwalmtal 2003, S. 327-329

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