12.07.2015 Aufrufe

FOLGEN VON VATERENTBEHRUNG - Webducation

FOLGEN VON VATERENTBEHRUNG - Webducation

FOLGEN VON VATERENTBEHRUNG - Webducation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vaterlos aufgewachsene Kinder_________________________________________________________________________________sich der Verlust des Vaters in den ersten fünf Lebensjahren ereignete. Thomas(1980) weist darauf hin, dass bei Störungen des emotionalen wie sozialen Verhaltensvor allem die für vaterlose Familien typischen und auch teilweise schon vor demZeitpunkt der Trennung vorliegenden Belastungen und Konflikte vonausschlaggebender Bedeutung seien.Die Interpretation der vorliegenden Arbeiten zum Zusammenhang vonVaterentbehrung und kognitiver Entwicklung der Kinder bereitet erheblicheSchwierigkeiten, die Befunde sind teilweise widersprüchlich. Bei der Suche nachdem Grund für diese Heterogenität stellt sich heraus, dass der Grund für denVaterverlust gemeinsam mit dem Alter des Kindes zum Zeitpunkt der Trennungunterschiedliche Auswirkungen auf die Intelligenzentwicklung hat. Söhne sind vomVerlust in ihrer kognitiven Reifung stärker betroffen als Töchter. Erstere profitierenjedoch stärker von der kompensierenden Wirkung eines Stiefvaters, für Mädchen istdie Wiederverheiratung der Mutter problematischer.Differenziert man nach der Ursache der Vaterabwesenheit, ergibt sich folgendesSpektrum: Die negativen Konsequenzen sind bei einer vorübergehendenVaterabwesenheit am geringsten, der Tod des Vaters ist nicht so beeinträchtigendwie der Verlust des Vaters durch Scheidung der Eltern. Statistisch gesehen sindMütter beim Tod ihres Gatten älter, leben in gesicherteren sozioökonomischenVerhältnissen, haben ein besseres Verhältnis zu ihrem Mann und Männern allgemeinund werden mit dem Verlust der Partners besser fertig als in Fällen der Scheidungund Trennung.Thomas (1980) warnt davor, die Mutter-Sohn-Beziehung nach Verlust des Vatersüber zu bewerten. Männliche Verwandte (Brüder, Onkel, Großväter) können ebensowie das soziale Umfeld (Schule, Peers, Vereine, Nachbarschaft) Vaterersatz zurVerfügung stellen. Dieser hat nachweislich kompensierende Wirkung aufMaskulinität, Selbstsicherheit, Intelligenz etc. Nach Ansicht des Autors hat dieKonzentration der psychologischen Forschung auf die Mutter-Kind-Dyade dazugeführt, dass andere Einflussfaktoren nicht ausreichend erforscht wurden. Auch wirdvon Thomas ein geringes Interesse der europäischen Psychologie und Pädagogik an35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!