12.07.2015 Aufrufe

FOLGEN VON VATERENTBEHRUNG - Webducation

FOLGEN VON VATERENTBEHRUNG - Webducation

FOLGEN VON VATERENTBEHRUNG - Webducation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Psychopathologie und Vaterentbehrung_________________________________________________________________________________Zuwendung durch den Vater. Bei den Colitis-ulcerosa-Patienten wird die Beziehungzum Vater als auffallend kontaktarm beschrieben; bei den Morbus-Crohn-Patientenherrscht Verständnislosigkeit und Dominanz seitens des Vaters vor. Bei allenPatienten wird die Sehnsucht nach einer positiven Leitfigur im Leben erkennbar.Eine bestimmte Art von Schlafstörungen im Kindesalter wird auf Vaterentbehrungzurückgeführt: Das sogenannte „Erlkönig-Syndrom“ wurde bei Buben zwischen 18und 28 Monaten beschrieben (Herzog, 1980). Diese litten unter nächtlichemAufschrecken nach Albträumen (pavor nocturnus), in denen sie von Ungeheuernverfolgt und nur vom Vater gerettet werden konnten. Sie waren nicht durch dieMutter, wohl aber durch den Vater oder durch eine andere männliche Person zuberuhigen. Vor Auftreten der Symptomatik hatten die Kinder eine Trennung vomVater erlebt und schliefen häufig bei der Mutter im Bett. Herzog spricht vom„Vaterhunger“ der Buben, welche für die Bildung ihrer Identität, für ihre Separationvon der Mutter und für die Modulation speziell ihrer aggressiven Triebe den Vaterbenötigen.Über die Väter von ängstlichen und depressiven Kindern liegen wenige undwidersprüchliche Forschungsergebnisse vor, während hingegen Väter vondepressiven Erwachsenen retrospektiv übereinstimmend als emotionsarm underhöht kontrollierend beschrieben werden (Phares, 1997). Dieses Ergebnis besagtjedoch nicht, dass diese Väter tatsächlich ein solches Persönlichkeitsprofilaufgewiesen haben. Möglicherweise tendieren depressive Erwachsene zu einererhöht pessimistischen Rückschau auf ihre Kindheit.Über die Absenz von Väter von Kindern mit Aufmerksamkeits- undHyperaktivitätsstörungen sind keine Untersuchungsergebnisse bekannt. Diese Väterscheinen zu erhöhtem Alkoholkonsum zu tendieren, was auf den Stress durch dasZusammmenleben mit einem solchen Kind zurückgeführt wird (Phares, 1997).Bei Essstörungen (Anorexie und Bulimie) liegen ebenfalls Berichte über auffälligeVaterbeziehungen vor, wobei allerdings nicht die physische Abwesenheit des Vatersals typisch angesehen wird. Väter von Magersüchtigen werden als konservativ undpatriarchal geschildert. Die leichtesten Formen von Magersucht finden sich bei46

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!