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FOLGEN VON VATERENTBEHRUNG - Webducation

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Langfristige Auswirkungen der Vaterentbebehrung_________________________________________________________________________________Trennung. Als Untersuchungsinstrumente werden standardisierte Interviewsverwendet. Bei der Gruppe der 89 Personen, die von ihrem Vater getrennt wurden,überwiegt der Anteil der Scheidungsopfer deutlich, größte Altersgruppe stellen dieKleinkinder (erstes bis fünftes Lebensjahr dar). Insgesamt liegt die Erkrankungsratefür Teilnehmer, die zumindest vorübergehend von Vater und/oder Mutter getrenntwaren mit 40 % höher als jene der Kontrollgruppe. In einer weiteren Analyse derDaten zeigt sich, dass weder das Geschlecht des Kindes, noch das Geschlecht desabwesenden Elternteils eine Auswirkung auf die Morbiditätsrate hat.Brähler, Schumacher und Strauß (2000) gingen davon aus, „dass die vaterlosAufgewachsenen über mehr Körperbeschwerden klagen, ausgeprägtere Problemeim Umgang mit anderen Menschen schildern (interpersonelle Probleme), sich alsdepressiver und sozial weniger resonant einschätzen sowie eine geringereLebenszufriedenheit aufweisen als die in vollständigen Familien aufgewachsenenPersonen“ (Brähler, Schumacher & Strauß, 2000, S. 287). Die Daten stammen auseiner Teilstichprobe jener 103 Personen, die im Rahmen einer repräsentativenBefragung angaben, ohne Vater aufgewachsen zu sein. Die Vergleichsstichprobebestand aus 2.845 Personen, die mit ihrem Vater aufwuchsen. Es wurden face-toface-Interviewsdurchgeführt.Die Resultate ergeben kein einheitliches Bild. Zwar wirkt sich die Variable „Vateranwesend oder nicht“ auf die psychische wie auch physische Gesundheit aus,jedoch nicht immer nur negativ. Es zeigen sich auch signifikante Interaktionseffektezwischen dem Geschlecht der Befragten und der Art der berichtetenBeeinträchtigungen: Männer, die mit ihrem Vater aufgewachsen sind und Frauen, dieohne Vater aufgewachsen sind, klagen über mehr Körperbeschwerden.Neben der Tatsache, dass „vaterlos Aufgewachsene im Erwachsenenaltertatsächlich unter ausgeprägteren psychischen Beeinträchtigungen leiden alsPersonen, die in einer vollständigen Familie aufwuchsen, fanden wir andererseitsauch eine ganze Reihe von Hinweisen darauf, dass vaterlos aufgewachsenePersonen durch die Abwesenheit des Vaters während ihrer Kindheit und Jugendsogar „profitieren“ können“ (Brähler, Schumacher & Strauß, 2000, S. 290). Vaterlosaufgewachsene Männer und Frauen schätzen sich als weniger dominant, weniger41

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