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Der Palast des Kaisers - moytext.ru

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Richard seufzte. Was spielte es im G<strong>ru</strong>nde für eine Rolle? Schließlichhatte er Glück im Leben.»Jawohl, Sir. Ich verstehe, was Ihr meint. Ich werde den Bedürftigen mitFreuden meinen Anteil zur Verfügung stellen.«Wenn nur Nicci nicht ihr ganzes Geld weggegeben hätte.»Nun«, sagte er zu Nicci, als sie in die Nacht hinausschlenderten. »Ichschätze, wir können den Wirt bitten, uns den Mietzins zurückzugeben undbleiben, wo wir zuvor gewohnt haben, bis ich etwas mehr arbeiten und einwenig Geld zurücklegen kann.«»Mietzins wird niemals zurückerstattet«, sagte sie. »<strong>Der</strong> Wirt wird Verständnisfür unsere Notlage haben und unsere Schulden auflaufen lassen,bis wir mit der Rückzahlung beginnen können. Du wirst bei der nächstenVersammlung einfach bei der Prüfungskommission vorstellig werden unddeine Notlage erklären müssen. Wenn du sie in angemessener Form darlegst,wird man dir Mittel aus dem Barmherzigkeitsfonds bewilligen, damitdu deine Miete zahlen kannst.«Richard war erschöpft. Er kam sich vor wie in einem albernen, idiotischenTraum.»Barmherzigkeit? Das ist mein Lohn – für die Arbeit, die ich geleistethabe?«»Das ist eine eigensüchtige Betrachtungsweise, Richard. Die Arbeitwurde dir von Gnaden <strong>des</strong> Arbeiterkollektivs, der Gesellschaft und <strong>des</strong>Ordens überlassen.«Er war zu müde, um zu widersprechen. Außerdem erwartete er ohnehinkeine Gerechtigkeit bei irgendetwas, das im Namen <strong>des</strong> Ordens geschah.Er wollte einfach in ihr neues Zimmer gehen und ein wenig schlafen.Als sie die Tür aufmachten, war einer der drei jungen Burschen geradedamit beschäftigt, Niccis Rucksack zu durchwühlen. Ein paar ihrerWäschestücke in seiner Hand haltend, schaute er einfältig grinsend überseine Schulter zu ihnen hinüber.»Sieh mal einer an«, meinte er, sich aufrichtend. Er t<strong>ru</strong>g noch immerkein Hemd. »Es scheint, die beiden nassen Ratten haben ein Loch gefunden,in dem sie hausen können.« Sein lüsterner Blick glitt zu Nicci, und eswar nicht ihr Gesicht, das ihn interessierte.Nicci riss ihm erst den Rucksack aus der einen, dann ihre Wäsche ausder anderen Hand. Während er ihr die ganze Zeit grinsend dabei zusah,

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