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Prof. Dr. med. Friedrich Loew - Vita eines deutschen Neurochirurgen

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2. <strong>Friedrich</strong> <strong>Loew</strong> – Der <strong>Prof</strong>essor und Diplomat<br />

entscheidende Idee, wie der geplante Kongress trotz der Preisverleihung an<br />

Tönnis nun doch auf niederländischem Boden erfolgen könnte. <strong>Loew</strong> schlägt vor,<br />

die Veranstaltung wie geplant vom 20. bis zum 25. Mai 1960 durchzuführen. Das<br />

offizielle Ende des Kongresses ist am 25. Mai um 13.00 Uhr. Um 13.15 – also eine<br />

Viertelstunde nach dem offiziellen Ende – lädt die Deutsche Gesellschaft für<br />

Neurochirurgie zur Medaillenverleihung ein. Somit sind die niederländischen<br />

Kollegen in keiner Weise an der Würdigung Tönnis’ beteiligt. Mit diesem Vorschlag<br />

sind alle einverstanden. <strong>Loew</strong>s diplomatischer Vermittlungsversuch findet einen<br />

krönenden Abschluss in einem fünftägigen Kongress in Rotterdam, an dessen<br />

Ende das Werk Wilhelm Tönnis’ mit der Fedor-Krause-Medaille geehrt wird.<br />

Nachdem <strong>Loew</strong> der Deutschen Gesellschaft von 1956 bis 1964 als Schriftführer<br />

gedient hatte, wird er im Jahr 1964 zum Präsidenten der DGNC gewählt. Mit 44<br />

Jahren ist er der jüngste erste Vorsitzende in der Geschichte der DGNC. Auch in<br />

diesem Amt, welches er bis 1966 ausübt, macht er eine gute Figur. Im Jahre 1966<br />

ist er Ausrichter von zwei Jahrestagungen der Gesellschaft. Vom 4. bis zum 7. Mai<br />

treffen sich die Mitglieder der DGNC, der Nordisk Neurokirurgisk Forening und der<br />

Vereinigung Schweizer <strong>Neurochirurgen</strong> in Bad Dürkheim. <strong>Loew</strong> lockert das straffe<br />

wissenschaftliche Programm mit einer Weinprobe auf. Der Genuss der Pfälzer<br />

Reben hebt die Stimmung unter den Teilnehmern merklich. Am Ende hält der<br />

zuvor eher reserviert agierende Präsident der skandinavischen Gesellschaft einen<br />

langen Dankesvortrag in deutscher Sprache, wobei zu bemerken ist, dass zuvor<br />

lediglich in englischer Sprache miteinander kommuniziert worden war. <strong>Loew</strong> hat<br />

ein Händchen dafür, gesellschaftlich schwierige Situationen mit geschickt<br />

geplanten oder auch improvisierten Aktionen zu entschärfen.<br />

Vom 15. bis 17. September gibt es einen gemeinsamen Kongress der DGNC und<br />

des Groupement Belge de – Verenigung voor – Neurochirurgie in Konstanz,<br />

welchen <strong>Loew</strong> gemeinsam mit seinem belgischen Kollegen und Freund Jean<br />

Brihaye 61 organisiert.<br />

<strong>Loew</strong> legt viel Wert auf die Pflege der mühsam errungenen internationalen<br />

61 Brihaye, Jean, <strong>Prof</strong>essor <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. h.c. mult., ordentlicher <strong>Prof</strong>essor für Neurochirurgie, geboren<br />

am 29. März 1922 in Dinant/Belgien, gestorben am 23. Februar 1999, 1942-1948 Medizinstudium<br />

in Brüssel, Direktor des Neurosurgical Institut Bordet in Brüssel, 1970-1987 ordentlicher <strong>Prof</strong>essor<br />

für Neurochirurgie, 1971-1979 Sekretär der EANS, 1979-1983 Präsident der EANS und<br />

Organisator des 7. Europäischen Kongresses in Brüssel 1983, Wegbereiter der Entstehung der<br />

EANS, 1980 Ehrenmitglied der DGNC, Schaffensschwerpunkt: Neurotraumatologie<br />

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