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SOsteo 1/2013 - Österreichische Gesellschaft für Knochen und ...

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FOCUS OSTEOPOROSE INTERDISZIPLINÄRFunktion. Bei Männern mit einer chronischenHI scheint Adiponektin ein unabhängigerPrädiktor <strong>für</strong> einen KMD-Verlustzu sein <strong>und</strong> war zudem signifikant mitOsteocalcin, Beta-Cross-Laps, Osteoprotegerin<strong>und</strong> RANKL assoziiert. Eine rezenteMetaanalyse von 51 Studien ergab,dass Adiponektin unabhängig vomZeitpunkt der Menopause <strong>und</strong> dem Geschlechtinvers mit der <strong>Knochen</strong>dichteassoziiert ist. 13RANKL: Zunehmende Evidenz weistauch auf RANKL, einem NF-κB-Aktivator,als ein mögliches pathophysiologischesBindeglied zwischen der HI, katabolen<strong>Knochen</strong>stoffwechsel <strong>und</strong> erhöhten Frakturrisikohin. Eine rezente Untersuchungbeschrieb einen deutlich erhöhte Plasmaspiegelvon RANKL <strong>und</strong> eine erhöhteRANKL/Osteoprotegerin-Ratio bei PatientInnenmit einer HI. Auch eine gesteigerteOsteoklastenformation konnte durch eineRANKL-Inhibition supprimiert werden. 14Auch ein gesteigerter oxidativer Stressscheint eine bedeutende Rolle <strong>für</strong> dieEntwicklung <strong>und</strong> Progression sowohl derHI als auch der Osteoporose zu spielen.Ein Ungleichgewicht zwischen dem oxidativen<strong>und</strong> dem antioxidativen Status istmit einer gesteigerten Osteoklasten- <strong>und</strong>einer verminderten Osteoblastenaktivitätassoziiert. Auch der im Rahmen einerzunehmenden HI auftretende sek<strong>und</strong>äreHyperparathyreoidismus führt über einenpathologischen Anstieg der mitochondrialenKalziumkonzentration inKardiomyozyten zu einem durch oxidativenStress induzierten nekrotischen Zelltod<strong>und</strong> myokardialen Fibrosen.Fehlende körperliche Aktivität: Das Ausmaßder körperlichen Aktivität zeigt eineinverse Korrelation mit der Wahrscheinlichkeitdes Auftretens von Adipositas, arterielleHypertonie, Diabetes <strong>und</strong> Osteoporose.Diese Erkrankungen sind auch Risikofaktoren<strong>für</strong> die Entstehung einer HI.Schon ein moderates Ausdauertrainingzeigt sowohl bei PatientInnen mit einerOsteoporose eine Reduktion von Fraktur<strong>und</strong>Sturzhäufigkeit als auch bei PatientInnenmit einer (diastolischen <strong>und</strong> systolischen)Herzinsuffizienz eine Verbesserungder VO 2 <strong>und</strong> der Lebensqualitätsowie eine Reduktion der Hospitalisierung<strong>und</strong> Mortalität.15, 16ZUSAMMENFASSUNGZahlreiche Medikamente, die im Rahmender HI <strong>und</strong> bei assoziierten ErkrankungenAnwendung finden, haben ausgeprägteEffekte auf den <strong>Knochen</strong>stoffwechsel,die KMD <strong>und</strong> das Frakturrisiko.Die Einnahme von Thiaziddiuretika,Spironolakton, ACE-Hemmern, Aspirin<strong>und</strong> Nitraten ist bei der Mehrheit derStudien mit einer höheren KMD assoziiert.Die Therapie mit Betablockern ergab hinsichtlichder Auswirkungen auf den <strong>Knochen</strong>stoffwechseldivergente Hinweise.Bei postmenopausalen Probandinnenmit einer HI ist die Betablockade mit einemerhöhten <strong>Knochen</strong>bruchrisiko assoziiert.Andere Studien weisen jedochauch auf positive Effekte einer Betablockade– z. B. durch eine vermehrte NO-Freisetzung – auf den <strong>Knochen</strong>stoffwechselhin.Kein Zusammenhang konnte zwischeneiner Statintherapie <strong>und</strong> der <strong>Knochen</strong>dichtesowie dem Frakturrisiko gef<strong>und</strong>enwerden.Die Einnahme von Schleifendiuretika<strong>und</strong> Glitazonen hingegen ist sowohl miteiner Abnahme der KMD an der Hüfteals auch mit einem höheren Frakturrisikovergesellschaftet.Gegenwärtig gibt es keine sicheren Hinweise<strong>für</strong> Effekte einer Kalziumsubstitution,Raloxifen, Teriparatid, Denosumab<strong>und</strong> Bisphosphonaten auf die Entstehung<strong>und</strong> Progression einer HI.Eine rezente Untersuchung ergab jedochHinweise, dass Alendronat – v. a.jedoch bei PatientInnen mit einer niedrigenMedikamentenadhärenz – mit einemer höhten Myokardinfarktrisiko assoziiertist.17, 18UND SCHLUSS-FOLGERUNGEN: Sowohl die HI alsauch die Osteoporose sind mit einemdeutlich erhöhten Mortalitätsrisiko verb<strong>und</strong>en.Beide Erkrankungen sind pathophysiologischan der Entstehung <strong>und</strong>Progression der jeweils anderen beteiligt.Bei Patienten mit einer HI ist eine verminderte<strong>Knochen</strong>dichte mit einem erhöhtenSterblichkeitsrisiko assoziiert.Das gleichzeitige Auftreten von HI <strong>und</strong>Osteoporose ist mit einem überproportionalerhöhten Sterblichkeitsrisiko vergesellschaftet.Bei PatientInnen mit einerHI ist das Auftreten von Hüftfrakturenmit einer 2-fach erhöhten Mortalität assoziiert.Eine Querschnittsanalyse in Edmonton(Kanada) ergab, dass nur 15 % der HI-PatientInnen mit vertebralen Kompressionsfraktureneine osteoporosespezifischeTherapie zeigen: diese Zahlen weisenauf die Bedeutung einer verbessertenBewusstseinsbildung <strong>für</strong> die Komorbiditätzwischen der HI <strong>und</strong> der Osteoporosehin. 19Weitere Studien sind dringend erforderlich,um zu evaluieren ob 1. ein verbessertesHI-Management bei PatientInnenmit Hüftfrakturen die Sterblichkeit reduziert<strong>und</strong> 2. welche Mediatoren <strong>für</strong> dieausgeprägte Komorbidität von HI <strong>und</strong>Osteoporose verantwortlich sind. ■1 Majumdar S.R. et al., The Journal of clinical endocrinology and metabolism.2012;97(4):1179-11862 Dennison E.M. et al., Bone 2012; 50 (6):1288-12933 Tomaschitz A. et al., Cardiovascular research 2012; 94 (1):10-194 Carbone L.D. et al., Journal of the American College of Cardiology 2008; 52(2):135-1385 Tomaschitz A. et al., BMC endocrine disorders 2012; 12 (1):196 Pilz S. et al., 2010; 54 (8):1103-11137 Stout M. et al., American Heart Journal 2012; 164 (6):893-9018 Toma M. et al., Circulation Heart failure 2012; 5 (3):315-3219 Basaria S. et al., The New England Journal of Medicine 2010; 363(2):109-12210 Lindenfeld J. et al., Journal of the American College of Cardiology 2003; 42(7):1238-124511 Schierbeck L.L. et al., BMJ 2012; 345:e640912 Hjortnaes J. et al., European Heart Journal 2010; 31 (16):1975-198413 Biver E. et al., The Journal of clinical endocrinology and metabolism 2011;96 (9):2703-271314 Leistner D.M. et al., Circulation Heart Failure 2012; 5 (6):769-77715 Belardinelli R. et al., Journal of the American College of Cardiology 2012;60 (16):1521-152816 Edelmann F. et al., Journal of the American College of Cardiology 2011;58( 17):1780-179117 Aluoch A.O. et al., Current Osteoporosis Reports 2012; 10 (4):258-26918 Vestergaard P., Calcified Tissue International 2012; 90 (1):22-2919 Lyons K.J. et al., Circulation Heart Failure 2011; 4 (4):419-42420SPECTRUM OSTEOPOROSE 1/<strong>2013</strong>

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