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Thema - Landeskirchlicher Gemeinschaftsverband in Bayern e.V.

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<strong>Thema</strong><br />

Am Anfang war e<strong>in</strong>e Entscheidung.<br />

E<strong>in</strong> Anfangspunkt war sicher der Prozess <strong>in</strong> unserem<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsrat, <strong>in</strong> dem wir uns <strong>in</strong>tensiv<br />

damit beschäftigten, welche Ziele wir für unsere<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsarbeit eigentlich erreichen<br />

wollen. Über e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren haben wir gerungen,<br />

gefragt, die Bibel angeschaut und geme<strong>in</strong>sam<br />

überlegt, was das Leitbild des Verbandes<br />

vor Ort bedeuten kann. Am Ende stand e<strong>in</strong>e<br />

Zielformulierung:<br />

„Wir wollen als LKG Hof, das Menschen bei uns Jesus<br />

f<strong>in</strong>den, im Glauben wachsen gerne mit ihren<br />

Gaben dienen, und mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> tragfähigen<br />

Beziehungen leben“.<br />

Das war uns dann im Nachgang e<strong>in</strong>e große Hilfe,<br />

die uns immer wieder daran er<strong>in</strong>nerte: Es<br />

ist nicht gut, wenn wenige alles machen. Der<br />

Reichtum der Geme<strong>in</strong>de liegt <strong>in</strong> der Fülle se<strong>in</strong>er<br />

Glieder. Im Grunde ist diese Tatsache ja allen<br />

Christen aus der Bibel bekannt, aber es gehört<br />

die Bereitschaft dazu, dies auch im Geme<strong>in</strong>dealltag<br />

leben zu wollen. Für mich die Entscheidung:<br />

Ich will im Team arbeiten. Ich b<strong>in</strong> nicht dafür<br />

da, alle Arbeiten alle<strong>in</strong>e zu tun und alle Verantwortung<br />

selber zu tragen, sondern geme<strong>in</strong>sam<br />

mit anderen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Team das anzugehen, was<br />

Jesus uns mite<strong>in</strong>ander vor die Füße legt.<br />

Dazu kommen viele flankierende<br />

Maßnahmen.<br />

Damit Menschen ihre Gaben entdecken können,<br />

haben wir <strong>in</strong> den letzten Jahren immer wieder<br />

Sem<strong>in</strong>are zum <strong>Thema</strong> „Gaben“ angeboten. Für<br />

E<strong>in</strong>steiger und Fortgeschrittene, als ausführliches<br />

Sem<strong>in</strong>ar über mehrere Abende und als<br />

„Crashkurs“ für ganz Eilige. Benutzt und überarbeitet<br />

haben wir dabei das „D.I.E.N.S.T.-Material“<br />

von Willow Creek.<br />

E<strong>in</strong> nächster Schritt war e<strong>in</strong>e Befragung unserer<br />

Mitarbeiter. Wir führten ca. 70 Mitarbeitergespräche<br />

durch, bei dem die Mitglieder des GR´s Mitarbeiter<br />

und Besucher befragten mit den Fragen:<br />

1) Wo würdest Du Dich gerne <strong>in</strong> der LKG für Gott<br />

e<strong>in</strong>setzen?<br />

2) Kennst Du De<strong>in</strong>e Gaben? Hast Du bereits herausgefunden,<br />

was Gott Dir an Begabungen<br />

und Interessen anvertraut hat?<br />

3) Was vermisst Du <strong>in</strong> der LKG?<br />

4) Wo brauchst Du Unterstützung und Begleitung<br />

für und <strong>in</strong> De<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der LKG?<br />

Anschließend haben wir die verschiedenen Aufgabenbereiche<br />

<strong>in</strong> der LKG <strong>in</strong> 10 Dienstbereiche<br />

aufgegliedert. Für jeden dieser Bereiche suchten<br />

wir 1-2 Ansprechpartner und Leiter und versuchten,<br />

die Mitarbeiter zur Mitarbeit <strong>in</strong> die Bereiche<br />

e<strong>in</strong>zuladen, die zu ihnen passen, um die Arbeit<br />

<strong>in</strong> der LKG auf viele Schultern zu verteilen.<br />

Auch <strong>in</strong> der Verkündigung haben wir immer wieder<br />

auf das <strong>Thema</strong> „Gaben <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de“ h<strong>in</strong>gewiesen<br />

und anhand der Bibel unsere Besucher<br />

und Freunde herausgefordert sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen,<br />

mitzumachen und zu entdecken, was Gott alles<br />

an Gaben <strong>in</strong> ihr Leben h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gelegt hat.<br />

Aber genauso mussten viele, die Aufgaben <strong>in</strong><br />

der LKG verantworteten, sich entscheiden: B<strong>in</strong><br />

ich bereit, Verantwortung zu teilen, Macht abzugeben,<br />

andere e<strong>in</strong>zubeziehen und „weniger<br />

wichtig“ zu werden, damit neue Besucher sich<br />

entfalten und entwickeln können?<br />

Wichtig war uns auch, diesen ganzen Prozess<br />

im Gebet zu begleiten. Über längere Zeit h<strong>in</strong>weg<br />

haben wir unsere Mitarbeiter auf die GR´ler<br />

aufgeteilt, mit der Aufgabe jeden Tag für se<strong>in</strong>e<br />

„Anvertrauten“ zu beten und sie vor Gott zu begleiten.<br />

Dieser Prozess mit diesen „flankierenden<br />

Maßnahmen“ zog sich über m<strong>in</strong>destens 5-6<br />

Jahre h<strong>in</strong> – und im Grunde s<strong>in</strong>d wir immer noch<br />

mitten dr<strong>in</strong>.<br />

Dazwischen gab es immer wieder<br />

Fallstricke<br />

So schön das alles kl<strong>in</strong>gt und wie sehr ich von<br />

diesem Prozess immer noch überzeugt b<strong>in</strong>, will<br />

ich die Fallstricke nicht verschweigen. So haben<br />

wir durch manche halbherzige Umsetzung gerade<br />

<strong>in</strong> der Anfangszeit manche unserer Besucher<br />

auch fast schon etwas „immunisiert“ gegen dieses<br />

<strong>Thema</strong> und gegen noch so gute Sem<strong>in</strong>arangebote.<br />

Denn gute Gabensem<strong>in</strong>are anzubieten<br />

ist das e<strong>in</strong>e. Genauso wichtig ist aber, die Besucher<br />

der Sem<strong>in</strong>are danach auch ganz persönlich<br />

zu begleiten und zu ermutigen. Das haben wir<br />

zum Teil versäumt. Da gab es dann Besucher der<br />

Sem<strong>in</strong>are, die sagten: „Nun habe ich das Sem<strong>in</strong>ar<br />

besucht, und weiß, was me<strong>in</strong>e Gaben s<strong>in</strong>d,<br />

aber was ich damit anfangen kann, weiß ich<br />

eben nicht.“<br />

Oder wir stellten Menschen an e<strong>in</strong>e Aufgabe,<br />

haben aber h<strong>in</strong>terher nicht genauso viel Kraft<br />

<strong>in</strong> die regelmäßige Begleitung <strong>in</strong> ihren Dienst<br />

gesteckt. Und mussten dadurch bitter merken:<br />

Auch das entmutigt Menschen und sie schmeißen<br />

wieder h<strong>in</strong>, wenn ke<strong>in</strong>er zur Seite steht, der<br />

ihnen bei den laufenden Herausforderungen und<br />

Schwierigkeiten beisteht.<br />

Auch beim <strong>Thema</strong> „Mitarbeitergespräche“ gab es<br />

manchen Frust dadurch, dass aus dem geplanten<br />

Prozess von e<strong>in</strong>em viertel Jahr e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

Jahre wurden. Das heißt, bis daraus konkret was<br />

umgesetzt wurde, dauerte es E<strong>in</strong>zelnen viel zu<br />

lange. Auch da wurde uns klar: Wenn man so<br />

etwas anfängt, dann muss man auch zügig dran<br />

bleiben, sonst frustriert man Menschen, gerade<br />

wenn man doch öffentlich darüber e<strong>in</strong>lädt und<br />

dafür wirbt.<br />

Außerdem: Nicht jeder der Gaben hat, will sie<br />

auch e<strong>in</strong>setzen. Es war schon e<strong>in</strong>e Entmutigung<br />

für uns als Leitung zu sehen, dass es auch Menschen<br />

gibt, die könnten, aber die wollen nicht!<br />

Es gefällt ihnen besser, lieber nur zuzuschauen<br />

und sich zu verweigern, als – aus welchen Gründen<br />

auch immer – ganz aktiv und praktisch (und<br />

nicht nur theoretisch) Teil am Leib Jesu zu se<strong>in</strong>.<br />

Verschweigen will ich auch nicht, dass die Idee,<br />

immer wieder neue Menschen e<strong>in</strong>zubeziehen<br />

auch e<strong>in</strong>en hohen Preis kosten kann:<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Landeskirchlicher</strong><br />

<strong>Geme<strong>in</strong>schaftsverband</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Waldstraße 1,<br />

90617 Puschendorf<br />

lkg@lkg.de<br />

www.lkg.de<br />

Geschäftstelle<br />

Tel. 0 91 01/90 20 650<br />

Spendenkonto<br />

190280016<br />

Sparkasse Fürth<br />

BLZ 762 500 00<br />

• e<strong>in</strong> erhöhtes Konfliktpotential,<br />

weil Arbeitsgruppen<br />

sich öfter neu<br />

f<strong>in</strong>den müssen, wie<br />

wenn immer die Gleichen dabei s<strong>in</strong>d.<br />

• e<strong>in</strong>e erhöhte Demut der Verantwortlichen. Wer<br />

Aufgaben (richtig) abgibt, der gibt auch immer<br />

Macht ab.<br />

• mehr Arbeit: wer alles alle<strong>in</strong>e macht ist oft<br />

schneller. Es ist oft umständlicher und langwieriger,<br />

andere <strong>in</strong> Aufgaben h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zunehmen.<br />

Aber auf Dauer verkümmert der Leib Jesu, wenn<br />

wir es nicht tun und wir berauben Menschen<br />

der Chance zu entdecken und zu entwickeln,<br />

was unser Herr doch <strong>in</strong> sie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gelegt hat.<br />

Warum ist es dennoch gut ist<br />

Ganz e<strong>in</strong>fach, es ist e<strong>in</strong> biblisches Pr<strong>in</strong>zip. Die<br />

Geme<strong>in</strong>de ist e<strong>in</strong> Leib mit vielen Gliedern – und<br />

immer da, wo es anders läuft, krankt der Leib<br />

und wird entweder zur „Predigerkirche“ oder zur<br />

„Herrschaft“ e<strong>in</strong>zelner. Es ist biblisch und darum<br />

ist es wichtig, es zu wollen und sich hier auf<br />

dem Weg zu machen.<br />

Me<strong>in</strong> Fazit<br />

Wir s<strong>in</strong>d noch unterwegs. Manches, was wir mit<br />

hohen Zielen begonnen haben, ist stecken geblieben.<br />

Gerade im Bereich der Begleitung erleben<br />

wir unsere Defizite. Aber wir erleben auch,<br />

wenn wir hier Gottes Idee von dem Wesen der<br />

Geme<strong>in</strong>de Jesu ernst nehmen, kann etwas daraus<br />

entstehen, dass – <strong>in</strong> aller Unvollkommenheit –<br />

ihm Ehre gibt.<br />

Walter Ittner, Hof<br />

Verantwortlich für<br />

den Inhalt:<br />

Konrad Flämig<br />

Peter Kolb (Geschäftsstelle<br />

und cfr)<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise:<br />

2-monatlich<br />

Gestaltung&Druck:<br />

Müller Fotosatz&Druck<br />

95152 Selbitz<br />

www.druckerei-gmbh.de<br />

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