Thema - Landeskirchlicher Gemeinschaftsverband in Bayern e.V.
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<strong>Thema</strong><br />
Begabt – das s<strong>in</strong>d die anderen<br />
Mitarbeit ist nichts für mich. Ich kann<br />
nichts besonders gut“, sagt e<strong>in</strong>e Frau im<br />
besten Alter und zuckt resigniert mit den<br />
Schultern. „Ich kann nicht gut reden, s<strong>in</strong>gen,<br />
ich b<strong>in</strong> noch nicht mal besonders mutig, wenn<br />
es darum geht, von me<strong>in</strong>em Glauben zu erzählen.“<br />
Jugendliche frage ich häufig nach ihren Stärken.<br />
Dann folgt oft erst e<strong>in</strong>mal verlegenes Schweigen.<br />
Andere s<strong>in</strong>d überzeugt: „Jeder Christ ist begabt.“<br />
Was stimmt denn nun? Und wie kann ich Gaben<br />
entdecken ohne e<strong>in</strong>en der frommen Psychotests<br />
durchzuarbeiten? Und was ist, wenn ich Gaben<br />
entdecke? Motte ich sie dann e<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Luxusvitr<strong>in</strong>e<br />
bei den Pokalen und Medaillen e<strong>in</strong> – oder<br />
geht es dann erst richtig los?<br />
Ich b<strong>in</strong> doch nicht begabt?<br />
Im 1. Petrusbrief 4,10 gibt es etwas Ermutigendes<br />
zu entdecken: „Dient e<strong>in</strong>ander – jeder<br />
mit der Gabe, die er erhalten hat. So erweist<br />
ihr euch als gute Verwalter der vielfältigen Gnade<br />
Gottes.“ Hier wird davon ausgegangen, dass<br />
jeder e<strong>in</strong>e Gabe erhalten hat. Alle Menschen<br />
s<strong>in</strong>d begabt, auch wenn manche hartnäckig<br />
behaupten vom Schöpfer nicht ausreichend bedacht<br />
worden zu se<strong>in</strong>. Das hat oft mehr mit dem<br />
persönlichen Lebenslaufs zu tun, dass man von<br />
anderen immer wieder signalisiert bekam, nicht<br />
zu genügen. Oder dass vor lauter Schielen auf<br />
die Gaben anderer die eigenen Gaben gar nicht<br />
<strong>in</strong> den Blick geraten und<br />
man diese völlig unterentwickelt<br />
vergammeln<br />
lässt. Ich muss auch nicht<br />
das tun, was andere von mir erwarten, was mir<br />
jedoch am allerschlechtesten liegt. Mancher hat<br />
vielleicht e<strong>in</strong>e Begabung, die aber im eigenen<br />
frommen Club sche<strong>in</strong>bar nicht gebraucht wird.<br />
In 1. Kor. 12,12-21 wird deutlich, dass ke<strong>in</strong>e Gaben<br />
wichtiger s<strong>in</strong>d als andere. Egal ob sie schillert<br />
wie e<strong>in</strong> Diamant oder weniger spektakulär<br />
ist. Jede Gabe ist wichtig. Jeder Mensch wird<br />
von Gott mit m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Gabe beschenkt,<br />
sobald er Christ wird. In Epheser 4, 1. Kor. 12<br />
und Römer 12 gibt es e<strong>in</strong>e bunte Palette an<br />
Gaben. Doch es gibt sicher noch mehr, als da<br />
aufgezählt s<strong>in</strong>d.<br />
Die Gaben s<strong>in</strong>d auch nicht zur Deckung des Eigenbedarfs<br />
ausgeteilt worden. Zum E<strong>in</strong>wecken,<br />
Dörren und Schockfrosten für schlechte Zeiten.<br />
Sondern sie s<strong>in</strong>d zum Dienen gedacht. Sie sollen<br />
zum E<strong>in</strong>satz kommen, damit Menschen Gottes<br />
Liebe konkret erfahren. Und nur im E<strong>in</strong>satz<br />
werden aus Fähigkeiten auch Fertigkeiten. Viele<br />
Personen, die wir bewundern, haben für ihre<br />
heutige Fähigkeiten viel tra<strong>in</strong>iert. Auch Gottes<br />
Gaben müssen nach dem Auspacken e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden, damit sie wachsen.<br />
Und selbst unsere „natürlichen“ Gaben möchte<br />
er für se<strong>in</strong> Reich e<strong>in</strong>setzen. Heimwerker, Strickkönig<strong>in</strong>nen,<br />
Dekofreaks, Männer fürs Grobe,<br />
Künstler aller Schattierungen, ihr werdet gebraucht.<br />
Ihr Stillen, Leute mit dem Gespür für<br />
Stimmungen, die ihr gerne Gäste e<strong>in</strong>ladet oder<br />
es liebt, e<strong>in</strong>en Grünstreifen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Biotop zu verwandeln,<br />
ihr seid im Boot! Alle unsere Gaben<br />
s<strong>in</strong>d bei Gott im Rennen.<br />
Ganz nah an unseren Gaben liegt auch unsere<br />
Aufgabe. Interessant ist, dass bei unseren Gaben<br />
auch gleichzeitig unsere Grenzen liegen. Es<br />
stimmt nicht, dass jeder alles kann, wenn er sich<br />
nur genug anstrengt. Zur Ergänzung haben wir<br />
Menschen mit anderen Gaben <strong>in</strong> unserem Umfeld.<br />
Deshalb kann ich lernen, die eigenen Grenzen<br />
zu bejahen und mich stattdessen mit den<br />
eigenen Gaben <strong>in</strong> Gottes Reich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Und mich an den Begabungen anderer zu freuen,<br />
statt nur zu jammern, dass ich nicht so begabt<br />
b<strong>in</strong>. Hier s<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong> paar konkrete Tipps, um<br />
die eigenen Gaben zu entdecken:<br />
1. Informiere dich!<br />
Bitte Gott, dir de<strong>in</strong>e Gabe klar zu zeigen.<br />
Frag Menschen, die dich gut kennen und denen<br />
du vertrauen kannst, welche Gaben sie <strong>in</strong><br />
dir entdecken. Lies <strong>in</strong> der Bibel und andern<br />
Der amerikanische Pastor Walt Kallestad hat<br />
e<strong>in</strong>mal geschrieben: „Der Weg vom religiösen<br />
Club mit Privatkaplan zum Missionszentrum<br />
für diese Welt geht durch raue See.“<br />
Dieses Wort beschreibt sehr gut, wie es uns mit<br />
dem <strong>Thema</strong> „Gaben“ und „Gaben entwickeln“ <strong>in</strong><br />
der LKG <strong>in</strong> Hof ergangen ist.<br />
Das <strong>Thema</strong> ist uns wichtig, weil wir nicht nur für<br />
uns da se<strong>in</strong> wollen, sondern liebend gern so e<strong>in</strong><br />
„Missionszentrum“ für diese Welt se<strong>in</strong> wollen.<br />
Da gehört es mit entscheidend dazu, dass die<br />
Menschen die kommen, nicht nur konsumieren,<br />
sondern aktiv mitgestalten. E<strong>in</strong>ladende Geme<strong>in</strong>de<br />
und Geme<strong>in</strong>schaft schafft Raum, dass Menschen<br />
sich mit ihren Gaben und Stärken e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen können.<br />
Wo e<strong>in</strong>er alles macht – oder machen muss –<br />
Bücher nach und frag andere Christen nach<br />
ihren Gaben während du zusiehst, wie sie die<br />
e<strong>in</strong>setzen.<br />
2. Probier mal was Neues aus!<br />
Sag nicht so schnell „ich kann das nicht.“<br />
(Die erste Geschichte, die ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>derstunde<br />
erzählte dauerte mit Auslegung ca.<br />
2 M<strong>in</strong>uten. Heute liebe ich es Geschichten zu<br />
erzählen.)<br />
3. Was liegt dir?<br />
Was macht dir Freude?<br />
4. Was kommt beim Ausprobieren raus?<br />
Wächst etwas Neues? Wird es etwas?<br />
5. Wird de<strong>in</strong>e Gabe durch andere bestätigt?<br />
Was sagen andere, die dich gut kennen? Und<br />
wo ermutigen sie dich, etwas lieber zu lassen?<br />
Marcus Dresel, Puschendorf<br />
<strong>Thema</strong><br />
Gaben <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />
Wie kann man als Geme<strong>in</strong>schaft nach dem Weg suchen?<br />
wirkt das zwar im ersten Moment bequemer, aber<br />
die Geme<strong>in</strong>dearbeit erstarrt, weil die ganze Fülle,<br />
die Gott <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de gelegt hat, beschnitten<br />
und begrenzt wird. Und wo Menschen nur Zuschauer<br />
bleiben, die e<strong>in</strong>en Prediger applaudieren<br />
– und genauso oft auch kritisieren – bleibt die<br />
Freude an der Geme<strong>in</strong>de auf der Strecke.<br />
Aber als wir gefragt wurden zum <strong>Thema</strong> „Gaben<br />
<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de – wie kann man als Geme<strong>in</strong>schaft<br />
nach dem Weg suchen“ etwas zu berichten,<br />
da habe ich mich schon selbstkritisch<br />
gefragt, wie sehr wir das wirklich schon leben<br />
und umgesetzt haben. Aber ja, wir s<strong>in</strong>d auf dem<br />
Weg, vieles ist gelungen, auch wenn anderes<br />
manchmal auch stecken geblieben und <strong>in</strong>s Stocken<br />
geraten ist.<br />
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