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2009 - SSB

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Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Geschäftsbericht 20<br />

09


Auf einen Blick Inhalt<br />

Auf einen Blick Inhalt<br />

Stand 31.12.<strong>2009</strong><br />

Jahresabschluss<br />

Bilanzsumme<br />

Anlagevermögen<br />

Investitionen brutto<br />

Grundkapital und Rücklagen<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Fahrgeldeinnahmen<br />

Personalaufwand<br />

Gesamterträge<br />

Gesamtaufwand<br />

Ausgleichsanspruch<br />

Leistungen<br />

Fahrten<br />

Platz-km<br />

Personalstand<br />

(inkl. Altersteilzeit und Auszubildende)<br />

Linien<br />

gesamt<br />

■ Schiene<br />

■ Bus<br />

Linienlänge gesamt<br />

■ Schiene<br />

■ besonderer Bahnkörper<br />

einschl. Tunnelstrecke<br />

■ Bus<br />

Gleislänge gesamt<br />

■ besonderer Bahnkörper<br />

einschl. Tunnelstrecke<br />

Fahrzeuge<br />

Stadtbahnfahrzeuge<br />

Straßenbahnfahrzeuge<br />

Busse<br />

Haltestellen<br />

Fahrstromverbrauch<br />

Dieselkraftstoffverbrauch Bus<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio. €<br />

Mio.<br />

Mio.<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

km<br />

km<br />

km<br />

km<br />

km<br />

km<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Mio. kWh<br />

Mio. Liter<br />

<strong>2009</strong><br />

607<br />

449<br />

101<br />

152<br />

132<br />

180<br />

146<br />

286<br />

305<br />

19<br />

189<br />

5.268<br />

2.841<br />

72<br />

16<br />

56<br />

901<br />

213<br />

204<br />

688<br />

243<br />

228<br />

164<br />

0<br />

276<br />

822<br />

78,1<br />

8,1<br />

Veränderung zum Vorjahr in %<br />

-1,8<br />

5,9<br />

1,0<br />

0,0<br />

9,1<br />

2,3<br />

5,0<br />

0,7<br />

0,7<br />

0,0<br />

-0,5<br />

0,7<br />

2,2<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

2,2<br />

-0,2<br />

0,5<br />

1,3<br />

2008<br />

618<br />

424<br />

100<br />

152<br />

121<br />

176<br />

139<br />

284<br />

303<br />

19<br />

190<br />

5.231<br />

2.781<br />

72<br />

16<br />

56<br />

900<br />

213<br />

204<br />

687<br />

243<br />

228<br />

164<br />

0<br />

270<br />

824<br />

77,7<br />

8,0<br />

2007<br />

619<br />

424<br />

65<br />

152<br />

117<br />

170<br />

132<br />

289<br />

312<br />

23<br />

187<br />

5.182<br />

2.740<br />

70<br />

16<br />

54<br />

887<br />

213<br />

204<br />

674<br />

243<br />

228<br />

164<br />

0<br />

274<br />

822<br />

77,4<br />

7,9<br />

2006<br />

587<br />

440<br />

58<br />

152<br />

116<br />

164<br />

136<br />

291<br />

314<br />

23<br />

188<br />

5.201<br />

2.771<br />

70<br />

16<br />

54<br />

881<br />

209<br />

196<br />

672<br />

249<br />

227<br />

164<br />

38<br />

255<br />

815<br />

80,5<br />

7,7<br />

2005<br />

568<br />

443<br />

55<br />

152<br />

114<br />

156<br />

137<br />

271<br />

296<br />

25<br />

186<br />

5.176<br />

2.728<br />

69<br />

16<br />

53<br />

883<br />

209<br />

196<br />

674<br />

249<br />

227<br />

164<br />

38<br />

242<br />

809<br />

80,6<br />

7,5<br />

<strong>SSB</strong> trotzt Krise<br />

01 Lagebericht<br />

02 Bericht des Aufsichtsrats<br />

03 Bericht des Vorstands<br />

04 Vermögens- und Ertragslage<br />

05 Personal- und Sozialbericht<br />

06 Marketing und Vertrieb<br />

07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen<br />

08 Betriebsleistungen<br />

09 Betriebsanlagen und Infrastruktur<br />

10 Nachhaltigkeit und Umweltbericht<br />

11 Jahresabschluss<br />

■ Bilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

■ Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2009</strong><br />

■ Anhang für <strong>2009</strong><br />

Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Anlage 2: Aufstellung des Anteilsbesitzes<br />

Anlage 3: Organe der Gesellschaft<br />

12 Bestätigungsvermerk<br />

4<br />

6<br />

16<br />

18<br />

24<br />

26<br />

30<br />

34<br />

36<br />

38<br />

40<br />

42<br />

42<br />

44<br />

46<br />

50<br />

52<br />

54<br />

55


<strong>SSB</strong> trotzt Krise 4 5<br />

<strong>SSB</strong> trotzt Krise<br />

<strong>SSB</strong> trotzt Krise<br />

<strong>2009</strong> blieb in der Weltwirtschaft kein Stein auf dem<br />

anderen. Nach dem im Herbst 2008 bereits die ersten<br />

Banken in die Krise geraten waren, verstärkte sich diese<br />

im Folgejahr. Aktien erreichten Tiefststände, die Politik<br />

sprach sogar von den schwersten wirtschaftlichen Krisenerscheinungen<br />

seit 1929. Verständlich, dass die Region<br />

Stuttgart keine Insel der Glückseligkeit blieb. Die<br />

Finanzkrise schlug voll durch, Umsatz einbrüche und<br />

Kurzarbeit waren die Folgen auch bei hiesigen namhaften<br />

Unternehmen. Dass es die <strong>SSB</strong> bei so viel Gegenwind<br />

nicht einfach hatte, sich zu behaupten, liegt auf<br />

der Hand. Und trotzdem sind die Fahrgastzahlen und<br />

Einnahmen auf Vorjahresniveau geblieben.<br />

Das Unternehmen führte konsequent den Kurs der<br />

vergangenen Jahre fort: Ausbau des Streckennetzes, Investitionen<br />

in die Qualität des Nahverkehrs, Einsatz<br />

neuer Instrumente zur Kundengewinnung. So wurden<br />

die Tunnelbauprojekte an den Linien U6, U12 und U15<br />

weiter vorangetrieben, das Hochbahnsteigprogramm<br />

intensiviert und die Hochbaumaßnahmen in Möhringen,<br />

Wangen und im Vogelsang verstärkt. Auch das<br />

Thema Nachhaltigkeit stand weiter im Mittelpunkt. In<br />

verschiedenen Versuchen hat die <strong>SSB</strong> umweltfreundliche<br />

und kraftstoffsparende Antriebe beim Bus getestet<br />

und die Generalüberholung von 60 Stadtbahnfahrzeugen<br />

zielstrebig weitergeführt.<br />

Die <strong>SSB</strong> gab mit ihren innovativen Kooperationsmodellen<br />

mit hiesigen Handelsunternehmen neue Impulse<br />

zum Umsteigen auf den Nahverkehr. Und vor dem Hintergrund,<br />

dass emotionale Angebote zur Kundentreue<br />

beitragen, ist die Eröffnung der Straßenbahnwelt im<br />

Juli in Bad Cannstatt zu sehen. Denn die seit über 140<br />

Jahren geleistete Qualität eines Unternehmens hilft da-<br />

bei, Kunden auch aktuell zu überzeugen – das ist der<br />

Nutzen der Tradition. Und dann feierten wir gleich viermal<br />

Geburtstag: So wurde die letzte, 2007 eingestellte<br />

Straßenbahn im Museum stolze 50 Jahre alt. Die Seilbahn<br />

konnte bereits im 80. Jahr den Waldfriedhof ansteuern,<br />

während die Zahnradbahn gar schon 125 Jahre<br />

zwischen Marienplatz und Degerloch unterwegs ist.<br />

Und zu guter Letzt konnte auch noch die Killesbergbahn,<br />

bei der sich Fachleute der <strong>SSB</strong> einbringen, ihren<br />

70. Geburtstag feiern.<br />

Ironie des Ganzen: Alle Bahnen hatten im Laufe ihres<br />

Lebens wahrlich größere Krisen gesehen als die des Jahres<br />

<strong>2009</strong>. Und die <strong>SSB</strong> hatte sich auch schon in weit<br />

schwierigerem Fahrwasser befunden.<br />

Den größten Beitrag zum Ziel, der Krise zu trotzen,<br />

leisteten sicher lich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>SSB</strong>. Ihr Einsatz und ihre Motivation halfen mit, eine<br />

qualitativ hervorragende Dienstleistung zu erbringen<br />

und die <strong>SSB</strong> entgegen dem allgemeinen Trend als verlässlichen<br />

Investor zu präsentieren und damit die Folgen<br />

der Rezession für die Stadt Stuttgart etwas zu mildern.<br />

Dies ist auch der konse quenten Restrukturierung zu<br />

verdanken, die die <strong>SSB</strong> nach über zehn Jahren weiterhin<br />

stark macht.<br />

Der Krise trotzen heißt auch 2010 das Motto. Ob es<br />

gelingt, ist nicht sicher, der Ehrgeiz ist da. Und als Motiv<br />

für ein Jahr, in dem noch nicht sicher ist, ob wirtschaftlich<br />

ein Silberstreif am Horizont zu sehen ist, ist es allemal<br />

tauglich. Die Voraussetzungen sind gegeben: langjährige<br />

Erfahrung, Engagement der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitar bei ter, Motivation, Mut, Selbstbewusstsein<br />

und Überzeugung. Und das gleich 2.800 Mal.<br />

Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Dr. Peter Höflinger


Lagebericht 6 7<br />

Lagebericht<br />

Lagebericht<br />

Rahmenbedingungen<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> veränderten sich für die <strong>SSB</strong> die<br />

wirt schaft lichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Im zweiten Halbjahr machte sich die<br />

Wirtschaftskrise auch im ÖPNV der Region Stuttgart<br />

bemerkbar. Die Arbeitslosenquote in der Stadt Stuttgart<br />

stieg gegen Jahresende auf 6,5 %, was einer Zunahme<br />

von 1,2 %-Punkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />

Ähnlich entwickelte sich auch die Beschäftigungslage<br />

in der Region. Eine höhere Arbeitslosenquote konnte<br />

nur durch die verstärkte Inanspruchnahme der Kurzarbeit<br />

verhindert werden. Der Kfz-Bestand ging konjunkturbedingt<br />

auf 454 Pkw (Vorjahr 456) pro 1.000 Einwohner<br />

leicht zurück. Die Nachfrage nach öffentlichen<br />

Mobilitätsdienstleistungen stagnierte weitgehend auf<br />

dem Niveau des Vorjahres. Die <strong>SSB</strong> verzeichnete mit<br />

rund 189,5 Mio. (Vorjahr 190,0 Mio.) Fahrten statistisch<br />

einen geringen Rückgang von 0,3 %. Die Einwohnerzahl<br />

Stuttgarts stabilisierte sich bei rund 593.000.<br />

Infolge der Kommunalwahlen Mitte <strong>2009</strong> ergaben<br />

sich neue Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat der<br />

Stadt Stuttgart. Dies führte auch zu Veränderungen im<br />

Aufsichtsrat der <strong>SSB</strong>. Mit grundsätzlichen Veränderungen<br />

der Verkehrspolitik in Stuttgart und Um gebung ist<br />

jedoch nicht zu rechnen. Der ÖPNV wird auch weiterhin<br />

eine tragende Rolle im regionalen Verkehrsumfeld spielen.<br />

Die Politik und die Bahn AG stimmten dem Projekt<br />

Stuttgart 21 zu.<br />

Am 3. Dezember <strong>2009</strong> trat die neue EU-Verordnung<br />

in Kraft. Bis zum Ende der Übergangszeit 2019 müssen<br />

alle Bestimmungen der Verordnung 1370/2007 in den<br />

EU-Mitgliedsländern umgesetzt sein. Diese untersagt<br />

der <strong>SSB</strong> u. a. eine Beteiligung an Ausschreibungen<br />

außerhalb ihres städtischen Bedienungsgebietes. Die<br />

Verordnung muss vom deutschen Gesetzgeber noch in<br />

ein neu gefasstes Personen beförderungsgesetz (PBefG)<br />

übernommen werden. <strong>2009</strong> konnte noch kein neuer<br />

Gesetzentwurf verabschiedet werden. Jedoch erlaubte<br />

die bestehende rechtliche Konstellation dem Oberbürgermeister<br />

sowie dem Gemeinderat die Verlängerung<br />

der verbindlichen Zusage am 6. November <strong>2009</strong>. Einstimmig<br />

und verbunden mit dem Lob aller Parteien<br />

wurde eine verbindliche Eigentümererklärung beschlossen,<br />

die bis zum 31. Dezember 2018 gültig sein wird.<br />

Somit wird die Betrauung der <strong>SSB</strong> durch den Aufgabenträger<br />

Stadt Stuttgart rechtssicher weitergeführt. Die<br />

<strong>SSB</strong> wird auch künftig alle bisherigen Aufgaben als integriertes<br />

Dienstleistungsunternehmen erbringen und<br />

einen Ausgleich ihrer Verluste aus gemeinwirtschaftlichen<br />

Verpflichtungen von der Stuttgarter Versorgungs-<br />

und Verkehrs gesellschaft erhalten. Die Vorgaben<br />

aus EU-Verordnung und EuGH-Rechtsprechung zum<br />

Beihilfe- und Vergaberecht sowie europäische Transparenz-Richtlinien<br />

werden dabei eingehalten. Voraussetzung<br />

für die Weiterführung der Betrauung ist die vollumfängliche<br />

<strong>SSB</strong>-Eigentumsstruktur bei der Stadt<br />

Stutt gart. Diese wurde durch einen entsprechenden Aktienkauf<br />

der Holdinggesellschaft Stuttgarter Versorgungs-<br />

und Verkehrsgesellschaft vervollständigt. Damit<br />

konnte ein kostenintensives Squeeze-Out-Verfahren<br />

vermieden werden. Die bewährte partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit von Landeshauptstadt und <strong>SSB</strong> kann<br />

intensiviert werden.<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Trotz des leichten statistischen Rückgangs der Fahrten<br />

stiegen die Bruttofahrgeldeinnahmen der <strong>SSB</strong> infolge<br />

der zu Jahresbeginn <strong>2009</strong> vorgenommenen Tarifanpassung<br />

von 3,2 % auf 181,3 Mio. € (Vorjahr 176,4<br />

Mio. €). Dies entspricht einem Wachstum von 2,8 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr. Obwohl sich die Fahrgeldeinnahmen<br />

damit insgesamt unter Plan bewegten, konnte sich<br />

die <strong>SSB</strong> in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld<br />

gut behaupten. Das Einnahmewachstum ist in großem<br />

Maße auf die Zunahme der Zeitkarten zurückzuführen.<br />

Insbesondere im Ausbildungsverkehr, aber auch bei<br />

besonders attraktiven Angeboten im Berufsverkehr<br />

wurden Zuwächse realisiert. Im Gelegenheitsverkehr<br />

konnten preisbereinigt keine Einnahmesteigerungen<br />

erreicht werden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten haben jedoch verschiedene Maßnahmen zur<br />

Kundenge winnung weitere Einnahmerückgänge verhindern<br />

können. Abgeltungen und gesetzliche Ausgleichsmaßnahmen<br />

konnten stabil gehalten werden.<br />

Die Aufwendungen der <strong>SSB</strong> blieben trotz der tarifvertraglich<br />

bedingten Erhöhung der Tabellenentgelte um<br />

2,8 % und einer Einmal zahlung von 225 € sowie weiterer<br />

Effekte, wie beispielsweise der stark gestiegenen<br />

Nachzahlungen an den Pensionssicherungsverein, insgesamt<br />

noch unter Plan.<br />

Das von der Konzernmuttergesellschaft SVV aus zugleichende<br />

Jahresergebnis von -18,7 Mio. € (Vorjahr -18,9<br />

Mio. €) ist mit rund 6,4 Mio. € besser als der Planansatz<br />

des Wirtschaftsplans <strong>2009</strong>. Insbesondere durch offene<br />

Planstellen, Wohnungsverkäufe sowie Verzögerungen bei<br />

Stadtbahnprojekten, Folgepflichtmaßnahmen und Stuttgart<br />

21 konnte dieses Ergebnis erreicht werden. Das<br />

Jahresergebnis wird vom Anstieg des periodenfremden<br />

Ergebnisses um 12,4 Mio. € auf 15,0 Mio. € beeinflusst.<br />

Die Bilanzsumme der <strong>SSB</strong> beläuft sich auf 607 Mio. €<br />

(Vorjahr 618 Mio. €). Der Anteil des Anlagevermögens<br />

hat sich von 69 % auf 74 % erhöht. Bedingt durch die<br />

Reduzierung von Rückstellungen und der Verbindlichkeiten<br />

zulasten des Umlaufvermögens sank sie um 1,8 %.<br />

Die Eigenkapitalquote verbesserte sich gering fügig<br />

auf 25,0 %. Der Kostendeckungsgrad (Gesamt ertrag/<br />

Gesamtaufwand) liegt bei 93,9 % (Vorjahr 93,8 %).<br />

Durch die weiter steigende Kapital bindung nahmen die


Lagebericht 8 9<br />

Lagebericht<br />

Abschreibungen um 6,6 % zu. In den Rück stellungen<br />

wurden alle absehbaren Risiken und Verpflichtungen<br />

berücksichtigt. Darüber hinaus wurden für die Überholung<br />

von Teilen der Stadtbahnflotte Beträge zurückgestellt.<br />

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

hat sich um 15 Mio. € erhöht, die Mittelabflüsse aus<br />

der Inves titionstätigkeit um 12 Mio. €. Die Mittelzuflüsse<br />

aus der Finanzierungstätigkeit reduzierten sich<br />

um 29 Mio. €.<br />

Die Finanzierung der <strong>SSB</strong> ist überwiegend über ein<br />

festverzins liches Darlehen der Zusatzversorgung sichergestellt.<br />

Durch das Finanzmanagement der <strong>SSB</strong> war<br />

jederzeit die fristgerechte Erfüllung aller Zahlungsverpflichtungen<br />

gesichert.<br />

Keine Berührungsängste mit starker Fahrzeugtechnik<br />

Der Vorstand ist mit dem guten Verlauf des Geschäftsjahres<br />

und dem daraus resultierenden geringeren<br />

Verlustausgleich zufrieden.<br />

Investitionen<br />

Auch <strong>2009</strong> stellte die <strong>SSB</strong> erhebliche Beträge für den<br />

Ausbau und die Weiterentwicklung des ÖPNV bereit. Die<br />

Bruttoinvestitionen vor Abzug von Zuschüssen beliefen<br />

sich auf rund 92,5 Mio. €. Davon dient über die Hälfte<br />

des Investitionsbudgets dem Aus- und Neubau der<br />

Stadtbahninfrastruktur. Dies betrifft insbesondere die<br />

umfang reichen Bauaktivitäten zur Verlängerung der<br />

Linie U6 zum Fasanenhof-Ost und die Arbeiten am<br />

Nordast der Linie U15 nach Stammheim. Außerdem<br />

wurden 3,8 Mio. € für die Verlängerung der Hoch -<br />

bahn steige auf der Linie U5 nach Mönchfeld und die<br />

Weiterführung des Hochbahnsteigprogramms für mo-<br />

Neue Echtzeitinformation im generalsanierten DT8<br />

bilitätseingeschränkte Menschen ausgegeben. Auf die<br />

sonstigen Sachanlagen entfielen 11,9 Mio. €, insbesondere<br />

für die Einrichtungen, Schienenfahrzeuge und<br />

Werk stätten sowie EDV-Hard- und -Software. Darüber<br />

hinaus in ves tierte die <strong>SSB</strong> 15,5 Mio. € für die Bebauung<br />

von Grundstücken. Dies betraf vor allem Wohnbaumaßnahmen<br />

am Bahnhof Möhringen und im Vogelsang<br />

sowie Bauarbeiten für den Infrastrukturbauhof in<br />

Wan gen. Die Beschaffung von Bussen und Betriebsfahrzeugen<br />

nahm rund 10,4 Mio. € in Anspruch. Von der<br />

<strong>SSB</strong> durchgeführte Folge pflichtmaßnahmen beliefen<br />

sich auf weitere 8,2 Mio. €.<br />

Restrukturierung<br />

Im Kontext der Restrukturierungsplanung stand die<br />

Verlängerung der verbindlichen Zusage mit dem Eigentümer<br />

im November <strong>2009</strong>. Da das Betrauungsverhältnis<br />

im Rahmen der bestehenden Konzessionen rechtskonform<br />

weitergeführt werden kann, bleibt die <strong>SSB</strong> integriertes<br />

Mobilitätsdienstleistungsunternehmen für die<br />

Stadt Stuttgart. Neben dem Ziel der Erreichung wettbewerbsfähiger<br />

Kostenstrukturen stehen die jährliche<br />

Begrenzung des Ausgleichsanspruchs sowie die Reduzierung<br />

von Zusatzbelastungen als wichtigste Handlungsfelder.<br />

Es wurden eine umfassende Prüfung der<br />

Restpotenziale bei laufenden Restrukturierungsmaßnahmen<br />

sowie eine Anpassung von Ist- und Planwerten<br />

vorgenommen. Zusätzliche Ansätze für Verbesserungen<br />

wurden identifiziert. Durch die Fortschreibung und Weiterverfolgung<br />

des beschlossenen Maßnahmenpakets<br />

konnte das Restrukturierungsvolumen zum Jahresende<br />

auf über 46 Mio. € gesteigert werden. Rund 35 Maßnahmen<br />

befanden sich Ende <strong>2009</strong> noch in Umsetzung<br />

oder Planung. Zudem wurden erste Überlegungen für<br />

eine Neuausrichtung der Restrukturierung angestellt.<br />

Personal<br />

Der Personalaufwand stieg aufgrund tariflicher und<br />

extern bedingter Einmaleffekte um 4,8 %. Zum Jahresende<br />

<strong>2009</strong> waren teilzeitbereinigt 2.498 (Vorjahr 2.485)<br />

Personen und 79 (Vorjahr 79) Auszubildende bei der <strong>SSB</strong><br />

beschäftigt. Dies entspricht einer Zunahme von 0,5 %.<br />

Die Anzahl der Stellen lag am 31. Dezember <strong>2009</strong> bei<br />

2.841. Ver antwortlich sind im Wesentlichen die gute In -<br />

an spruch nahme der Altersteilzeit und der Struktureffekt<br />

der Altersteilzeitarbeit mit zum Teil vorweggenommenen<br />

Nachbesetzungen. Die notwendigen zusätzlichen<br />

Einstellungen fanden hauptsächlich im Fahrdienst, im<br />

Zentralen Servicedienst und in den technischen Bereichen<br />

statt. Auslöser sind insbesondere die verschiedenen<br />

Stadtbahnbauvorhaben mit Busersatz verkehren,<br />

die Generalsanierung von 60 Stadtbahnen und die<br />

Projektarbeiten im Zuge von Stuttgart 21. Zudem wird<br />

die <strong>SSB</strong> künftig ihre Ausbildungskapazitäten für neue


Lagebericht 10 11<br />

Lagebericht<br />

Berufszweige nochmals erhöhen. Da die Anwendungsvereinbarung<br />

für den für die <strong>SSB</strong> gültigen Bezirkszusatztarifvertrag<br />

Nahverkehr am 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

auslief, wurden Verhandlungen für eine Nachfolgeregelung<br />

aufgenommen. Die Gespräche zur Weiterentwicklung<br />

des Tarifvertrages Nahverkehr wurden von Gewerkschaftsseite<br />

im Jahr <strong>2009</strong> abgebrochen. Damit<br />

konnte ein Restrukturierungsziel zunächst nicht erreicht<br />

werden. Unabhängig davon gilt der vorhandene<br />

Tarifvertrag für die Belegschaft weiter.<br />

Die Ende 2008 eingeführte Möglichkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

als Entgeltumwandlung für<br />

Beschäftigte im Fahrdienst wurde auf alle Unternehmensbereiche<br />

ausgedehnt, u. a. weil für Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ab dem Geburtsjahr 1961 der<br />

gesetz liche Schutz der Berufsunfähigkeit nicht mehr<br />

besteht. Das betrieb liche Gesundheitsmanagement<br />

wurde <strong>2009</strong> weitergeführt. Ziel des Projektes ist eine<br />

nachhaltige Senkung der Fehlzeitenquote und ein möglichst<br />

langer Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Um<br />

den demographischen Veränderungen innerhalb und<br />

Die zukünftige U12 unterquert die Bibliothek des 21. Jahrhunderts<br />

außerhalb der <strong>SSB</strong> und den Entwicklungen am Arbeitsmarkt<br />

adäquat zu begegnen, wurden die Aktivitäten zur<br />

Führungskräfteentwicklung im Rahmen der Pro gramme<br />

„FührenLernen“ und „FührenStärken“ ausgebaut. Damit<br />

sollen Führungskompetenzen generiert, verbessert und<br />

vereinheitlicht werden. Das neu aufgelegte Projekt „Employer<br />

Branding“ hat zum Ziel, die Marke <strong>SSB</strong> auf dem<br />

Arbeitsmarkt besser zu positionieren.<br />

Finanzierungsperspektiven<br />

<strong>2009</strong> verschlechterte sich – bedingt durch die konjunkturelle<br />

Lage – die Situation der öffentlichen Haushalte<br />

dramatisch. Damit haben sich die Perspektiven für<br />

die Finanzierung von zukünftigen Ausbauvorhaben im<br />

Nahverkehr, insbesondere aber von Ersatzin vestitionen,<br />

nicht verbessert. Eine Nachfolgeregelung für das Ende<br />

2013 auslaufende Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG) ist noch nicht verabschiedet worden. Nach 2013<br />

würde ohne Nachfolgeregelung die Zweckbindung der<br />

Mittel für die Förderung von Infrastrukturinvestitionen<br />

im Verkehr durch das Land Baden-Württemberg in Höhe<br />

von 165 Mio. € entfallen. Darum bemüht sich die <strong>SSB</strong><br />

Der erste Hybridbus der <strong>SSB</strong> im Testbetrieb<br />

innerhalb verschiedener Gremien um eine Weiterführung<br />

der bestehenden Regelung. Daneben nahmen die<br />

für den Nahverkehr reservierten Fördermittel aus dem<br />

Regionalisierungsgesetz des Bundes sowie aus der Verbundförderung<br />

in Baden-Württemberg ab. Die schwierige<br />

öffentliche Haushaltssituation führt dazu, dass die<br />

<strong>SSB</strong> bzw. die SVV laufende Ausbauvorhaben teilweise<br />

vorfinanzieren muss. Für die Beschaffung von 20 Stadtbahnfahrzeugen<br />

gibt es keine, für Bus beschaffungen<br />

nur noch geringe Zuschüsse. Einziger Lichtblick war<br />

<strong>2009</strong> das Konjunkturpaket II, das als Zusatzförderung<br />

einmalig deutlich höhere Fördersätze bei der Beschaffung<br />

von sechs Buseinheiten vorsah. Ansonsten wurde<br />

der Nahverkehr explizit von Konjunkturbeihilfen im Berichtsjahr<br />

ausgeschlossen. Die von <strong>SSB</strong>, DB Regio und<br />

Verband Region Stuttgart in Auftrag gegebene Prüfung<br />

der Eignung der Verkehrsstromerhebung 2006 für den<br />

Einnahmezuscheidungsvertrag bestätigte die bestehenden<br />

Vertragsgrundlagen. Neue Untersuchungen sind<br />

demnach aus Sicht der <strong>SSB</strong> AG nicht erforderlich.<br />

Investitionen und Umweltschutz<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden 20 Stadtbahnwagen<br />

europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die<br />

Firma Stadler Pankow GmbH, die voraussichtlich 2012<br />

mit der Auslieferung der neuen Fahrzeuge vom Typ DT<br />

8.12 beginnen wird. Planmäßig wurde die Generalüberholung<br />

von 60 Stadtbahnfahrzeugen fortgesetzt. Davon<br />

befanden sich zum Jahresende bereits 11 Stadtbahnzüge<br />

erfolgreich im Linieneinsatz. Bis 2013 wird die<br />

Generalüberholung für die Fahrzeuge der mittleren<br />

Generation abgeschlossen sein. Im Zuge des Umbaus<br />

werden alle sanierten Fahrzeuge mit einem zeitgemäßen<br />

Fahrgast infor mations system ausgestattet. <strong>2009</strong><br />

testete die <strong>SSB</strong> als erstes Nah ver kehrs unternehmen in<br />

Deutschland in ihren Fahrzeugen die Fahrgastinformation<br />

mit Echtzeitumsteigebeziehungen. Ferner erprobte<br />

man unter anderem neue Radsatzwellen, diverse Batterietypen,<br />

Magnetschie nenbremsen sowie ölfreie Kompressoren<br />

zur Druck luft erzeugung. Außer dem wurden<br />

verschiedene Untersuchungen in den Bereichen Schieneninfrastruktur<br />

und Maßnahmen zum Brandschutz<br />

durchgeführt.<br />

Die <strong>SSB</strong> beschaffte <strong>2009</strong> 20 Gelenkbusse sowie vier<br />

20-Meter-Gelenkbusse („CapaCity“), welche auf einzelnen<br />

Linien erprobt wurden. Alle neu beschafften Fahrzeuge<br />

sind mit optimierter Abgasnach behandlung EEV<br />

(Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) ausgestattet.<br />

Im Jahr 2010 wird der Gesamtbestand nur noch aus<br />

fahrgastfreundlichen Niederflurfahrzeugen bestehen.<br />

Ende <strong>2009</strong> setzte die <strong>SSB</strong> als europaweit erste Stadt auf<br />

der Innenstadtbuslinie 42 probeweise einen Citaro-<br />

BlueTec-Hybridgelenkbus ein. Die <strong>SSB</strong> nimmt am Projekt<br />

Elektromobilitätsregion des BMVBS teil und wird<br />

dazu fünf Hybridbusse beschaffen. Außerdem wurden


Lagebericht 12 13<br />

Lagebericht<br />

verschiedene Untersuchungen zur Senkung des Primärenergieverbrauchs<br />

und zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes<br />

durchgeführt. Diese betrafen insbesondere<br />

Maßnahmen zur Stickstoffdioxidreduzierung, zum<br />

Einsatz synthetischen Kraftstoffes als auch zur Erprobung<br />

neuartiger Getriebe. Außerdem wurde der testweise<br />

Einsatz des Vordereinstiegs im Bus auf weitere<br />

Linien ausgeweitet.<br />

Als erstes Nahverkehrsunternehmen in Deutschland<br />

hat die <strong>SSB</strong> im Januar <strong>2009</strong> ein kostenloses ÖPNV-<br />

Navigationssystem für Stuttgart und Region entwickelt.<br />

Bereits rund 10.000 Nutzer des Mobil telefons iPhone<br />

hatten sich im August das Programm „Fahr-Info Stuttgart“<br />

beschafft. Damit wird dem Kunden der Zugang<br />

zum ÖPNV weiter erleichtert.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Obwohl sich die <strong>SSB</strong> bereits in der Vergangenheit<br />

zum Umwelt- und Klimaschutz bekannt hat, wurde<br />

Nachhaltigkeit 2006 als ein strategisches Unternehmensziel<br />

festgelegt. 2007 wurde die <strong>SSB</strong> Vollmitglied<br />

der UITP-Nachhaltigkeitscharta. Sie hat sich damit<br />

ver pflichtet, die Prinzipien der Nachhaltigkeit in ökonomischen,<br />

öko lo gischen und sozialen Belangen einzuhalten.<br />

Kontinuierlich werden umfangreiche Maßnahmen<br />

zur Sicherung dieser Ziele durchgeführt. Die <strong>SSB</strong><br />

bekennt sich zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung<br />

in allen Bereichen und wird diese konsequent<br />

weiter betreiben.<br />

Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />

<strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />

Die <strong>SSB</strong> Reisen GmbH konnte <strong>2009</strong> im Eigenveranstaltungsbereich<br />

eine Umsatzsteigerung von 3,1 %<br />

errei chen. Diese Entwicklung ist beachtlich vor dem<br />

Hintergrund, dass das Jahr <strong>2009</strong> für die gesamte Reisebranche<br />

alles andere als zufriedenstellend beurteilt<br />

wird. Bei den Vermittlungsleistungen, Touristik und<br />

Deutsche Bahn sowie insbesondere dem Flugbereich<br />

waren die Auswirkungen der Wirtschaftskrise deutlich<br />

zu spüren. Geringere Erträge beim Finanzergebnis<br />

konnten durch Kostenreduzierungen kompensiert werden.<br />

Das Ergebnis <strong>2009</strong> lag mit 91 T€ im Rahmen der<br />

beiden Vorjahre. Der verstärkte kurz fristige Buchungstrend<br />

des Sommers <strong>2009</strong> wird sich nach allgemeiner<br />

Einschätzung fortsetzen. Insofern muss von keinen<br />

nennenswerten Umsatzeinbußen im Jahr 2010 ausgegangen<br />

werden.<br />

Switch Transit Consult GmbH<br />

Das Unternehmen wurde mit Wirkung zum 1. Juli<br />

<strong>2009</strong> liquidiert. Die Anmeldung der Liquidation erfolgte<br />

durch die Geschäftsführung. Das Unternehmen wird<br />

vom Hauptgesellschafter der DS Infra formal bis 30.<br />

Juni 2010 weitergeführt.<br />

Risiko- und Chancenmanagement<br />

Das Risiko- und Chancenmanagement ist fester Bestandteil<br />

der <strong>SSB</strong>-Steuerungssysteme.<br />

Neben der Identifikation und Analyse (Risikoinventur)<br />

sind die Be wertung und Messung (Quantifizierung)<br />

sowie das Reporting und die Steuerung der Risiken<br />

wesent liche Voraussetzungen zur Beur tei lung der Risikotragfähigkeit<br />

auf Grundlage der Unternehmens ziele<br />

und Risikostrategien.<br />

Zur Sicherstellung einer effektiven Risikoinventur<br />

muss eine vollständige Erfassung aller bestehenden und<br />

potenziellen Risiken des Unternehmens durchgeführt<br />

werden. Dies erfordert die Einbindung aller Unternehmensbereiche.<br />

Die Quantifizierung der Risiken durch<br />

Be wertung und Abschätzung aller Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />

und möglichen Schadenshöhen wird auf<br />

Grundlage einer „Experten schätzung“ vorgenommen.<br />

Der CapaCity hat sich im Alltagsverkehr bestens bewährt<br />

Eine Übersicht der Risikoverteilung über alle Risiken<br />

hinweg verdeutlicht dem Vorstand danach die Gesamtsitua<br />

tion des Unternehmens.<br />

Organisatorisch ist der gesamte Risikomanagementprozess<br />

im zentralen Controlling verankert. Eine Verfahrensdokumentation<br />

regelt alle Zuständigkeiten und<br />

Verantwortlichkeiten der Risikobearbeitung und -minimierung.<br />

Bestandsgefährdende Risiken unterliegen ei-<br />

ner besonderen, meist Kennzahl gestützten Beobachtung<br />

und Kontrolle.<br />

Ein wesentliches Augenmerk wurde in <strong>2009</strong> auf<br />

die Pandemie vorsorge gelegt, um auch bei einem seuchenmäßigen<br />

Ausbruch der Schweinegrippe einen<br />

öffent lichen Nahverkehr in Stuttgart zu gewährleisten.<br />

Aber auch die Verbesserung der Sicherheit in Tunneln<br />

und die EU-Rechtskonformität waren zentrale Umsetzungspunkte.<br />

Darüber hinaus ergaben sich keine bedeutenden<br />

Risiken, die von der <strong>SSB</strong> als unbeherrschbar eingestuft<br />

werden.<br />

Immer stärkere Bedeutung erlangt ein Gefahrenpotenzial,<br />

das darin besteht, dass Chancen nicht<br />

oder nicht rechtzeitig erkannt und konsequent umgesetzt<br />

werden.<br />

Zum weiteren Einflussbereich des Risikomanagements<br />

zählt auch das Compliance Management.<br />

Darunter wird die Einhaltung des Public Corporate<br />

Governance Kodex und die im Jahr <strong>2009</strong> verbind lich


Lagebericht 14 15<br />

Lagebericht<br />

eingeführte Verhaltensrichtlinie sowie der Geschäftspartnerkodex<br />

verstanden. Beide Vorschriften sollen die<br />

gegenseitigen Erwartungen und Verpflichtungen nach<br />

innen in Richtung Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

außen zu Kunden und Lieferanten konkretisieren.<br />

Alle gewonnenen Erkenntnisse haben im Rahmen des<br />

Risikohandlings direkten Einfluss auf die Wirtschaftsplanung.<br />

Der Prüfungsausschuss beschäftigt sich in regelmäßigen<br />

Abständen mit der Risikoinventur und den daraus<br />

resultierenden Aktivitäten zur Risikobegrenzung.<br />

Wesentliche Risiken wurden bzw. werden demnach<br />

in EU-Rechtsänderungen, den Veränderungen im Personenbeförderungsgesetz<br />

sowie dem Auslauf der GVFG-<br />

Förderung bzw. dessen Nachfolge regelung gesehen.<br />

Wie die <strong>SSB</strong> diesen Risiken begegnet, ist unter den<br />

Punkten „Rahmenbedingungen“ und „Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage“ beschrieben.<br />

Für Preisänderungsrisiken in der Beschaffung von<br />

wesentlichen Aufwandspositionen wie Strom und Diesel<br />

ist ein Großteil der Verbräuche durch Rohwarenswaps<br />

in den kommenden Jahren abgesichert.<br />

Damit sind aus heutiger Sicht für alle bekannten Risiken,<br />

auch unter Berücksichtigung ihrer kumulativen<br />

Wirkung, notwendige Maßnahmen ergriffen worden,<br />

um deren bestandsgefährdendes Potenzial zu minimieren.<br />

Finanzierbare Chancen wurden und werden konsequent<br />

genutzt.<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine wesentlichen<br />

Erkennt nisse oder Entwicklungen, die Auswirkungen<br />

auf die Lage der Gesellschaft hätten.<br />

Zukünftige Entwicklung<br />

Im Jahr 2010 werden voraussichtlich brutto 169,8<br />

Mio. € in Sachanlagen der <strong>SSB</strong> investiert, wovon lediglich<br />

35 % der Investitionssumme über Zuschüsse finanziert<br />

werden. Dies betrifft mit 81,7 Mio. € vor allem die<br />

umfangreichen Aus- und Neubauten am Streckennetz<br />

der Stadtbahn. Dies entspricht einem Anteil von rund<br />

50 %. Schwerpunkte bilden der Bau der Strecke nach<br />

Stammheim und zum Fasanenhof-Ost sowie die ersten<br />

Baumaßnahmen an der Stadtbahnlinie U12. Investitionen<br />

in Grundstücke und Gebäude erfordern brutto rund<br />

19,5 Mio. €. Insbesondere der Bau des Infrastrukturbauhofes<br />

in Wangen, die Bebauung am Bahnhof Möhringen<br />

und die Instand haltung von Haltestellen benötigen<br />

Investitionsmittel. Zudem wird die <strong>SSB</strong> 20 neue Stadtbahnen,<br />

neue Niederflurbusse sowie fünf Hybridbusse<br />

beschaffen, wofür voraussichtlich 47,8 Mio. € bereitzustellen<br />

sind. Weitere Investitionen entfallen auf gleis-<br />

und elektrotechnische Anlagen und auf Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung.<br />

Die Fahrgeldeinnahmen werden nach der Tarifanpassung<br />

von 2,4 % zum Jahr 2010 brutto mit 188,1 Mio. €<br />

veranschlagt. Jedoch muss infolge der Wirtschaftskrise<br />

von einer stagnierenden Fahrgastentwicklung ausgegangen<br />

werden, weshalb eine Zunahme bei den Fahrgeldeinnahmen<br />

wohl hauptsächlich durch Preiseffekte<br />

zustande kommen wird. Die Abgeltungs- und Ausgleichsleistungen<br />

werden sich weitgehend auf Vorjahresniveau<br />

bewegen. Es wird mit Gesamterträgen von<br />

rund 292 Mio. € gerechnet, denen Aufwendungen von<br />

circa 315 Mio. € gegenüberstehen. Daraus ergibt sich<br />

ein Ausgleichsanspruch an den Eigentümer in Höhe von<br />

rund 23 Mio. €. Das prognostizierte Defizit wird daher<br />

nach den guten Ergebnissen 2008 und <strong>2009</strong> im Jahr<br />

2010 wieder ansteigen.<br />

Auch in den Folgejahren wird der Ausgleichsanspruch<br />

infolge struktureller Faktoren weiter zunehmen.<br />

Diese betreffen insbesondere den Ausbau des Netzes<br />

und des Angebotes aber auch in steigendem Maße<br />

erforderliche Ersatzinvestitionen in Infrastruktur, Gebäude<br />

und Fahrzeuge, was auch den Kapitaldienst<br />

überdurchschnittlich beeinflussen wird. Damit muss<br />

mittel fristig von einem Anstieg der Fremdkapitalquote<br />

ausge gangen werden. Außerdem muss inflationsbedingt<br />

von steigenden Mitarbeiterentgelten und Materialkosten<br />

ausgegangen werden. Des Weiteren erhöhen<br />

sich auch die absoluten Belastungen aus den Verpflichtungen<br />

an die Zusatzversorgung.<br />

Die neue „Markthalle West“ am Vogelsang wird im Juli 2010 eröffnet<br />

Chancen ergeben sich durch die Möglichkeit der Gewinnung<br />

neuer Fahrgäste infolge der Neubaumaßnahmen<br />

und des zielge richteten Ausbaus der Qualität, die<br />

auch über Marketingmaßnahmen weiter verstärkt<br />

werden soll. Dennoch kann wegen des weit ge hend abgearbeiteten<br />

Restrukturierungsprozesses sowie der<br />

künftigen finanziellen Herausforderungen nur bedingt<br />

Planungssicherheit gewährleistet werden.<br />

Stuttgart, 31. März 2010<br />

Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Wolfgang Arnold<br />

Reinhold Bauer<br />

Dr. Peter Höflinger


Bericht des Aufsichtsrats 16 17<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach dem Gesetz, der<br />

Satzung und dem Corporate Governance Kodex der <strong>SSB</strong><br />

AG obliegenden Aufgaben im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

wahrgenommen. Er hat die Führung des Unternehmens<br />

durch den Vorstand überwacht und diesen beraten. Der<br />

Vorstand hat das Gremium regelmäßig in meist schriftlichen,<br />

aber auch mündlichen Berichten über den allgemeinen<br />

Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Lage der<br />

Gesellschaft bzw. deren Tochter- und Beteiligungs gesellschaften,<br />

die Unternehmensplanung, das Risiko- und<br />

Chancenmanagement, den Public Corporate Governance<br />

Kodex und alle wesentlichen Geschäftsvorfälle zeitnah<br />

und umfassend unterrichtet. Die nach der Geschäftsordnung<br />

zustimmungspflichtigen Vorgänge sind dem<br />

Gremium rechtzeitig und umfassend vorgelegt worden.<br />

Der Vorsitzende hat auch außerhalb der Sitzungen des<br />

Aufsichtsrats die Interessen der Gesellschaft vertreten.<br />

Neben der regulären Hauptversammlung am 28. Juli<br />

<strong>2009</strong> fand am 29. September <strong>2009</strong> eine außerordent-<br />

Der Probebetrieb zum Vordereinstieg beim Bus erfolgt auf ausgewählten Linien<br />

liche Hauptversammlung statt. Diese wurde als Ergebnis<br />

der Gemeinderatswahl vom 7. Juni <strong>2009</strong> notwendig, da<br />

sich die Zusammensetzung der von der Landeshauptstadt<br />

Stuttgart zu entsendenden Aufsichtsratsmitglieder<br />

geändert hat. Zum 19. August <strong>2009</strong> haben daher<br />

Frau Ursula Marx und die Herren Prof. Dr. Kußmaul und<br />

Roland Schmid den Aufsichtsrat sowie Frau Rose von<br />

Stein und Herr Wolfgang Schanz den Beratenden Ausschuss<br />

verlassen.<br />

Mit Zustimmung der außerordentlichen Haupt versammlung<br />

am 29. September <strong>2009</strong> wurden auf Grundlage<br />

des Gemeinderatsbeschlusses vom 17. September<br />

<strong>2009</strong> Frau Clarissa Seitz sowie die Herren Jochen Stopper<br />

und Dr. Günter Stübel neu in den Aufsichtsrat gewählt.<br />

Gleichzeitig wurden in den Beratenden Ausschuss Frau<br />

Dr. Roswitha Blind und Frau Ulrike Küstler entsandt.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen<br />

und eine außerordentliche Sitzung<br />

einberufen. Zusätzlich trat der Restrukturierungsausschuss<br />

viermal und der Personal- und Prüfungsausschuss<br />

jeweils zweimal zusammen.<br />

In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am<br />

21. Dezember <strong>2009</strong> wurde als Nachfolger des zum 31.<br />

Juli 2010 altershalber ausscheidenden Herrn Dr. Peter<br />

Höflinger Herr Jörn Meier-Berberich als neu er kaufmännischer<br />

Vorstand bestellt. Herr Meier-Ber berich wird die<br />

Arbeit als stellv. Vorstand zum 1. Mai 2010 aufnehmen.<br />

Zur Auswahl eines dafür geeigneten Kandidaten<br />

tagte der Personalausschuss am 1. und 11. Dezember<br />

<strong>2009</strong> und formulierte dem Aufsichtsrat eine entsprechende<br />

Empfehlung.<br />

Der Restrukturierungsausschuss behandelte in sei nen<br />

Sitzungen (6. März, 3. April, 19. Juni und 28. Juli <strong>2009</strong>)<br />

neben der Umsetzung weiterer Einsparpotenziale auch<br />

strategische Fragestellungen zur Organisation und Wiederbesetzung<br />

der kaufmännischen Vorstands-Position.<br />

Der Prüfungsausschuss trat zu zwei Sitzungen<br />

(17. Juni und 16. November <strong>2009</strong>) zusammen. Neben<br />

jahresabschlussrelevanten Themen wurden Wirtschaftspläne,<br />

das Risikomanagement sowie finanzielle und<br />

steuer liche Fragestellungen behandelt. Darüber hinaus<br />

wurde die Auswahl des turnusmäßig wechselnden Abschlussprüfers<br />

vorgenommen.<br />

Über die Inhalte, Empfehlungen und Ergebnisse der<br />

einzelnen Ausschüsse wurde im Gesamtgremium des<br />

Aufsichtsrats informiert und diskutiert.<br />

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2009</strong> wurde<br />

rechtzeitig aufgestellt und wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht. Gemäß § 170 AktG hat der<br />

Vorstand den Jahresabschluss <strong>2009</strong> unmittelbar nach<br />

seiner Aufstellung dem Aufsichtsrat, vorbehaltlich der<br />

späteren Feststellung, zugesandt.<br />

In der Hauptversammlung am 28. Juli <strong>2009</strong> wurde<br />

die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Stuttgart,<br />

mit der Prüfung des Jahresabschlusses <strong>2009</strong> und<br />

der besonderen Berichterstattung über die Prüfung<br />

nach § 53 HGrG beauftragt.<br />

Sie hat den Jahresabschluss und den Lagebericht<br />

zum 31. Dezember <strong>2009</strong> eingehend geprüft und mit einem<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.<br />

Der Bericht des Abschlussprüfers wurde allen Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrats übergeben und im Prüfungsausschuss<br />

sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />

18. Juni 2010 in Anwesenheit des Wirtschaftsprüfers<br />

erörtert und zur Diskussion gestellt. Wesentliche Einwendungen<br />

ergaben sich dabei nicht. Der Aufsichtsrat<br />

schloss sich den Prüfungsergebnissen an und hat daher<br />

den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum<br />

31. Dezember <strong>2009</strong> gebilligt und erklärt sich mit dem<br />

Bericht des Vorstands einverstanden. Der Jahresabschluss<br />

ist damit nach § 172 AktG festgestellt.<br />

Der Aufsichtsrat dankt insbesondere Herrn Dr. Höflinger<br />

für die langjährige herausragende kaufmännische<br />

Leitung des Unternehmens, aber auch seinen ausgeschiedenen<br />

Mitgliedern, den übrigen Vorständen und<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren großes<br />

Engagement bei der Positionierung der <strong>SSB</strong> AG als<br />

verlässlicher Anbieter eines qualitativ hoch stehenden<br />

Nahverkehrs in Stuttgart und in der Region.<br />

Stuttgart, 21. Juni 2010<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Dr. Wolfgang Schuster<br />

Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart


Bericht des Vorstands 18 19<br />

Bericht des Vorstands<br />

Bericht des Vorstands<br />

Strategische Steuerung<br />

Nachdem im Vorjahr umfassende Veränderungen an<br />

der Balanced Scorecard (BSC) vorgenommen worden<br />

waren, erfolgten <strong>2009</strong> lediglich einige Anpassungen der<br />

definierten Zielausprägungen. Grundsätzlich blieben<br />

die Ziele innerhalb der vier Perspektiven Eigentümer,<br />

Kosten, Mitarbeiter und Markt/Kunden bestehen. Über<br />

eine Kaskadierung der BSC werden die Unternehmensziele<br />

auf die einzelnen Bereiche heruntergebrochen. Die<br />

BSC orientiert sich an dem Strategiepapier der <strong>SSB</strong>, mit<br />

dem im Jahr 2007 die langfristige Ausrichtung des Unternehmens<br />

festgelegt wurde.<br />

Die Ergebnisse der <strong>SSB</strong>-internen Qualitätsbetrachtungen<br />

liegen für das vergangene Berichtsjahr mit dem<br />

Qualitätsbericht <strong>2009</strong> vor. Aufbauend auf dem Regelkreis-Modell<br />

zur Dienstleistungsqualität, das die Sicht<br />

des Kunden und der <strong>SSB</strong> miteinander verbindet, wurden<br />

verschiedene Quellen und Instrumente zur Messung der<br />

Qualität herangezogen. Ausgangspunkt aller Betrachtungen<br />

zum unternehmerischen Qualitätsmanagement<br />

ist der Kunde und die mit ihm verbundene Zahlungsbe-<br />

reitschaft. Dessen Wahrnehmungen und Erwartungen<br />

müssen mit den Erfordernissen eines wirtschaftlichen<br />

und leistungsorientierten Dienstleistungsangebotes in<br />

Einklang gebracht werden. Die Untersuchungen im<br />

Rahmen des Qualitätsberichts umfassten alle Aspekte<br />

der Leistungserbringung und bescheinigten der <strong>SSB</strong><br />

fast durchweg gute Ergebnisse. Besondere Schwerpunkte<br />

lagen im Jahr <strong>2009</strong> bei den Themen Sauberkeit<br />

(Versuch „Mobile Reinigung“ in Fahrzeugen) und Fahrgastinformation<br />

im Störungsfall.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurde das Controlling des Projektmanagements<br />

bei der <strong>SSB</strong> erweitert. Es wurden Verfeinerungen<br />

am Verfahren der Projektplanung vorgenommen,<br />

die eine exaktere Ressourcenplanung ermöglichen.<br />

Die Planungen, Durchführungen und Ergebnisse von<br />

Projekten konnten durch die Vorgaben des organisierten<br />

<strong>SSB</strong>-Projektmanagements im Berichtsjahr verbessert<br />

werden.<br />

Restrukturierung<br />

<strong>2009</strong> wurde die Restrukturierung der <strong>SSB</strong> mit verschiedenen<br />

Projekten fortgesetzt. Weitere Einsparungen<br />

konnten durch Fortschreibung laufender Vorhaben<br />

und die Abarbeitung neuer Maßnahmen realisiert werden.<br />

Beispielsweise wurde das Projekt zur Optimierung<br />

der Dienst- und Umlaufplanung im Stadtbahn- und<br />

Busbetrieb fortgesetzt, ebenso ein Projekt über Bereitschaftsdienste<br />

in der Infrastruktur-Instandhaltung. Im<br />

Mai wurde der Testbetrieb eines Vordereinstiegs beim<br />

Bus auf sieben Linien eingeführt. Darüber hinaus wurden<br />

im Berichtsjahr die Auswirkungen des Großprojekts<br />

Stuttgart 21 auf das Leistungsangebot der <strong>SSB</strong> und die<br />

Kostenregelung mit dem Bauträger Deutsche Bahn AG<br />

weiter konkretisiert. In diesem Zusammenhang wurde<br />

der Prozess der Identifizierung des Ressourcen- und Finanzierungsbedarfs<br />

für die Folge- und Ergänzungsmaßnahmen<br />

und deren Einfluss auf die Restrukturierung<br />

weiter vorangetrieben.<br />

Die <strong>SSB</strong> verfügt insgesamt noch über offene Einsparungspotenziale,<br />

jedoch wurden wesentliche Maßnahmen<br />

in großen Teilen bereits abgeschlossen. Im Hinblick<br />

auf notwendige Ersatzinvestitionen, Neu- und Ausbaumaßnahmen,<br />

sinkende Zuschüsse und steigende Tariflöhne<br />

gibt es keine Alternative zu einer Fortsetzung der<br />

Restrukturierung. Da die Ausgaben auch langfristig die<br />

Der zukünftige Trassenverlauf der Bahnstrecke am Hauptbahnhof<br />

Einnahmen deutlich übersteigen werden, muss eine Neuausrichtung<br />

erfolgen. Dazu wurden erste Überlegun gen<br />

im Berichtsjahr angestellt. Ziel ist es, auf einer langfristig<br />

soliden Basis die bewährte Dienstleistungsqualität<br />

zu erhalten und zielgerichtet auszubauen und den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern auch künftig attraktive<br />

Arbeits- und Entwicklungsbedingungen zu bieten.<br />

Angesichts des altersbedingten Ausscheidens des<br />

Kaufmännischen Vorstands Mitte 2010 beschloss der<br />

Restrukturierungsausschuss im April die künftige Ausgestaltung<br />

der Führungsstrukturen bei der <strong>SSB</strong> überprüfen<br />

zu lassen. Eine Projektarbeitsgruppe mit Vertretern<br />

von <strong>SSB</strong> und einer externen Beratung wurde<br />

installiert, die in einem dreistufigen Verfahren eine Entscheidungsvorlage<br />

für den Aufsichtsrat ausarbeiten<br />

sollte. Nach der Klärung von Rahmen- und Umfeldbedingungen<br />

der <strong>SSB</strong> wurden auf der Basis einer Organisationsanalyse<br />

Gestaltungsempfehlungen für die künftige<br />

Führungsstruktur erarbeitet. Die Untersuchungen<br />

ergaben, dass die <strong>SSB</strong> mit einem Dreiervorstand die<br />

künftigen Herausforderungen am besten bewältigen<br />

könnte. Der Personalausschuss des Aufsichtsrates folgte<br />

im Juli den Empfehlungen des Restrukturierungsausschusses<br />

und schrieb die Stelle des Kaufmännischen<br />

Vorstands aus. Zum Jahresende wurde die betreffende<br />

Position durch den Aufsichtsrat mit Wirkung zum Sommer<br />

2010 neu besetzt.<br />

Stuttgart 21<br />

Im April <strong>2009</strong> wurde seitens der Projektpartner die Finanzierungsvereinbarung<br />

unterschrieben und zum Jahresende<br />

die Finanzierung des Gesamtprojekts abschließend<br />

geklärt. Anfang 2010 konnte somit mit dem Bau<br />

des neuen Bahnhofs begonnen werden. Stuttgart 21<br />

bedeutet für die <strong>SSB</strong> sowohl Herausforderung als auch<br />

Chance. Erwartet wird infolge verbesserter Angebote<br />

ein nachhaltiger Fahrgastzuwachs. Zudem wird die <strong>SSB</strong><br />

ihr Know-how zum Nutzen ihres Eigentümers einbringen,<br />

da durch Veränderung ihrer Anlagen die baulichen<br />

Voraussetzungen für das Projekt geschaffen werden müssen.<br />

Darum wurden mit dem Bauherren Deutsche Bahn<br />

AG im Berichtsjahr auf Grundlage des EKrG die Verhand-<br />

Vertragsunterzeichnung zur Finanzierungsvereinbarung Stuttgart 21<br />

lungen über eine Kreuzungsvereinbarung sowie über<br />

die Baudurchführung der Folgemaßnahmen „Heilbronner<br />

Straße“ und „Staatsgalerie“ weitergeführt. Au ßerdem<br />

wurden die Bauarbeiten und Planungen für die<br />

Ergänzungsmaßnahmen intensiviert. So konnten die Rohbauten<br />

für die Tunnelblöcke unter der neuen Bibliothek<br />

und unter der Moskauer Straße fertiggestellt werden.<br />

Diese sind Teil der neuen Stadtbahnstrecke U12 zwischen<br />

dem Hauptbahnhof und der Nordbahnhofstraße, die<br />

mit der neuen Haltestelle Budapester Platz die Baugebie-


Bericht des Vorstands 20 21<br />

Bericht des Vorstands<br />

te A1 und A2 erschließen wird. Einer Weiterführung der<br />

künftigen Linie U12 vom Löwentor zum Hallschlag wurde<br />

vom Gemeinderat die Zustimmung erteilt. Die erforderliche<br />

Planfeststellung soll 2010 erfolgen. Es ist geplant, die<br />

Linie im Norden bis ins Neckartal und im Süden bis nach<br />

Dürrlewang weiterzuführen. Im Kontext der Ergänzungsmaßnahmen<br />

ist auch die für 2010 geplante Verlegung<br />

der Haltestelle Wilhelma an der Linie U14 wegen des<br />

Baus des Rosensteintunnels zu sehen. Grundsätzlich hat<br />

die <strong>SSB</strong> das Ziel, alle Ausbau- und Umbaumaßnahmen<br />

mit möglichst geringen Auswirkungen für ihre Kunden,<br />

aber auch für die Anwohner, durchzuführen und einen<br />

reibungslosen Linienbetrieb zu gewährleisten.<br />

Schienenverkehr<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> befanden sich folgende Stadtbahnvorhaben<br />

in Planung und Bau:<br />

■ Stadtbahnlinie U6: <strong>2009</strong> konnten die Arbeiten an<br />

dem 1 Kilometer langen Tunnelrohbau durch das<br />

Wohn gebiet im Stadtteil Fasanenhof erfolgreich ab-<br />

geschlossen werden. Es wurden erste Ausbauarbei-<br />

ten an den Haltestellen vorgenommen und die Arbeiten<br />

an Überwegen und Gleisen in den oberirdischen<br />

Abschnitten beendet. Außerdem wurde der Ausbau<br />

der Haltestelle Möhringen-Freibad für den 80-Meter-<br />

Zug-Betrieb voran getrieben. Die Strecke zum Fasanenhof-Ost<br />

soll voraussichtlich im Dezember 2010 in<br />

Betrieb genommen werden. Über eine Weiterführung<br />

der Linie U6 zur Landesmesse bzw. nach Neuhausen,<br />

für die als Aufgabenträger der Landkreis<br />

Esslingen zuständig ist, muss noch entschieden werden.<br />

Hierzu bedarf es weiterer Untersuchungen über<br />

Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit.<br />

■ Stadtbahnlinie U15: Der Neubau der Strecke zwischen<br />

Zuffenhausen und Stammheim wurde im Jahr<br />

<strong>2009</strong> fortgesetzt. Die Bauarbeiten an dem 1,4 Kilometer<br />

langen Tunnel in Zuffenhausen befinden sich<br />

größtenteils im Plan. Der Kelterplatz konnte im Oktober<br />

für den Individualverkehr freigegeben werden.<br />

Nach Abschluss eines Rechtsverfahrens konnten die<br />

baulichen Voraussetzungen für die weiteren Maßnahmen<br />

geschaffen werden. Der stadtbahntechnische<br />

Ausbau der Strecke nach Stammheim beginnt voraussichtlich<br />

2010. Mit der Inbetriebnahme des<br />

Nordastes der Linie U15 kann in der zweiten Jahreshälfte<br />

2011 gerechnet werden.<br />

■ Barrierefreie Hochbahnsteige: Im Jahr <strong>2009</strong> sind<br />

nahezu alle Stadtbahnhaltestellen für mobilitätseingeschränkte<br />

Personen bequem zu erreichen. Lediglich<br />

die Haltestellen Badstraße und Augsburger Platz<br />

an der Linie U13 erfordern noch den Einsatz von<br />

Klapptrittstufen in den Stadtbahnfahrzeugen. Nachdem<br />

der Gemeinderat zum Jahresende Lösungen<br />

für beide Haltestellen zugestimmt hatte, kann<br />

das Stadtbahnnetz 2010 mit Hochbahnsteigen vervollständigt<br />

werden. Zudem sollen die Haltestellen<br />

Maybachstraße und Österreichischer Platz sowie die<br />

Haltestellen Türlenstraße und Staatsgalerie im Zuge<br />

von Stuttgart 21 mit Aufzügen ausgerüstet werden.<br />

Die Maßnahmen werden in den kommenden Jah -<br />

ren umgesetzt.<br />

Zum Fahrplanwechsel 2010/11 wird das Stadt bahnliniennetz<br />

neu konfiguriert. Betroffen davon werden die<br />

Linien U2, U4, U5, U6 und U7 sein. Das neue Konzept<br />

sieht einen Betrieb mit 80-Meter-Zügen nach Mönchfeld<br />

vor, weshalb zwischen Pragsattel und der Endhaltestelle<br />

Mönchfeld die Hochbahnsteige der Haltestellen<br />

verlängert werden. Die Baumaßnahmen wurden bereits<br />

2008 begonnen und sollen bis Mitte 2010 abgeschlossen<br />

sein. Außerdem geht in den nächsten Jahren nach<br />

Abschluss aller Baumaßnahmen die Linie U12 in Betrieb.<br />

Busverkehr<br />

Zum Jahresfahrplan <strong>2009</strong> gab es einige nachfrageabhängige<br />

Änderungen im Nachtbusnetz, im Filderbusnetz,<br />

in Bad Cannstatt und in Vaihingen. Der Einsatz des<br />

Linientaxis zwischen Degerloch und Ruhbank wurde<br />

fortgeführt. Darüber hinaus führte die <strong>SSB</strong> erfolgreich<br />

den Betrieb eines EnBW-Werksbusses von Degerloch<br />

zum Fasanenhof-Ost durch. Dieser ergänzende Verkehr<br />

soll bis zur Inbetriebnahme der verlängerten Stadtbahnlinie<br />

U6 angeboten werden. Ebenso wurde der<br />

Ersatzverkehr mit Bussen für die in Bau befindliche<br />

Stadtbahnlinie U15 zwischen Zuffenhausen und Stammheim<br />

weitergeführt.<br />

Hinsichtlich der Barriere-Freiheit des Busverkehrs<br />

wurden <strong>2009</strong> mehrere Haltepunkte im <strong>SSB</strong>-Netz umgebaut.<br />

Bis 2011 wird die gesamte Busflotte aus Niederflurfahrzeugen<br />

bestehen. Die Fahrzeuge erfüllen dann<br />

alle technischen Standards für die Beförderung mobilitätseingeschränkter<br />

Personen. In Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Stuttgart konnten <strong>2009</strong> die Planungen<br />

verstärkt werden, um die Bushaltestellen in der Innenstadt<br />

in den kommenden Jahren vollständig barriere frei<br />

auszubauen. Hierzu wurde eine Prioritätenliste erstellt.<br />

Außerdem wurde die Weiterentwicklung der Integrierten<br />

Verkehrsleitzentrale (IVLZ) im Rahmen der Aktivitäten<br />

für die Beschleunigung des Linienbusverkehrs vorangetrieben.<br />

Die Maßnahmen zur Busbevorrechtigung<br />

erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den städtischen<br />

Ämtern. Diese betreffen insbesondere die Innenstadt<br />

und die südlichen Stadtbezirke. Außerdem wurden in<br />

Kooperation mit der Polizei Schwerpunktaktionen gegen<br />

Falschparker an Haltestellen und auf Busspuren<br />

durchgeführt. Der Testbetrieb für den Vordereinstieg im<br />

Bus wurde zunächst auf drei Linien auf genom men und<br />

im Herbst <strong>2009</strong> auf vier weitere Linien ausgedehnt. Die<br />

Erfahrungen sind gut, die Beanstandungsquote ging<br />

zurück und der Ticketverkauf beim Fahrpersonal und an<br />

Automaten hat zugenommen. Die Resonanz bei Fahrgästen<br />

und in den Medien war weitgehend positiv.


Bericht des Vorstands 22 23<br />

Bericht des Vorstands<br />

Hochbauaktivitäten<br />

Bis zum Jahresende <strong>2009</strong> konnten nahezu alle Neubauwohnungen<br />

in der Holdermannstraße am Möhringer<br />

Bahnhof verkauft oder vermietet werden. Die Bauvorhaben<br />

in der Probststraße wurden <strong>2009</strong> auf zwei Baufeldern<br />

erfolgreich abgeschlossen. Ein Großteil der über<br />

eine umweltfreundliche Geothermieanlage beheizten<br />

Wohneinheiten wurde bereits verkauft. Ein weiteres<br />

Baufeld wird 2010 baulich erschlossen. Ebenso soll der<br />

Filderbahnplatz mit zwei Wohn- und Geschäftsgebäuden<br />

neu gestaltet werden. Im Juni begannen die Bauar-<br />

<strong>SSB</strong>-Hochbaumaßnahmen an der Probststraße am Möhringer Bahnhof<br />

beiten für die neue „Markthalle West“ im Vogelsang.<br />

Ende des Jahres wurden der Rohbau und die Tiefgarage<br />

fertiggestellt. Voraussichtlich 2011 soll die alte Bauernmarkthalle<br />

abgerissen werden. Die Detail-Planungen<br />

für eine Neukonzeption des Geländes am Ostendzentrum<br />

in Stuttgart-Ost wurden <strong>2009</strong> weiter vorangetrieben.<br />

Eine Umsetzung wird voraussichtlich nicht vor<br />

2013 erfolgen. Die erste Stufe des Umbaus des Gleisbauhofes<br />

in Wangen in einen modernen Infrastrukturbauhof<br />

verlief reibungslos. Der Rohbau wurde im Frühjahr<br />

fertiggestellt und es gab erste Umzüge in die neue<br />

Werkstatthalle. Mit der vollständigen Inbetriebnahme<br />

des ersten Abschnitts ist im Juni 2010 zu rechnen.<br />

Straßenbahnwelt<br />

Im Juli wurde die neue Straßenbahnwelt im denkmalgeschützten<br />

ehemaligen Betriebshof in Bad Cannstatt<br />

eingeweiht. Hierzu wurde die untere Halle<br />

vollständig saniert, in der die vom ehemaligen Zuffenhausener<br />

Museum überführten historischen Straßenbahnen<br />

ausgestellt sind. Die Straßenbahnwelt konnte<br />

inklusive historischem Fahrbetrieb mit guten Besucherzahlen<br />

ihren Erwartungen gerecht werden. Betreiber<br />

des Museums ist die <strong>SSB</strong> mit Unterstützung des Vereins<br />

Stuttgarter Historische Straßenbahnen. Grundlage der<br />

Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung.<br />

Parallel dazu starteten die Sanierungsarbeiten<br />

an der oberen Halle, die auch eine Beseitigung von<br />

Kontaminationen des Untergrundes beinhalten. Die<br />

Straßenbahnwelt soll in Zukunft einmal in das geplante<br />

Mobilitätserlebniszentrum integriert werden.<br />

Auszeichnungen<br />

<strong>2009</strong> nahm die <strong>SSB</strong> wieder an der jährlichen Erhebung<br />

der Kundenzufriedenheit mit der Dienstleistungsqualität<br />

von 20 Verkehrsunternehmen teil. Hierzu wurden<br />

350 Fahrgäste im ersten Halbjahr telefonisch<br />

befragt. Dabei konnte die <strong>SSB</strong> wieder mit sieben Medaillen<br />

in 30 verschiedenen Kategorien punkten. Mit<br />

dem ersten Rang bei Komfort und Ausstattung der Haltestellen,<br />

vier zweiten Plätzen, zwei dritten Plätzen und<br />

einem neunten Platz in der Endabrechnung schnitten<br />

wir gut ab.<br />

Bei der Bürgerumfrage der Landeshauptstadt Stuttgart,<br />

die <strong>2009</strong> bereits zum fünften Mal durchgeführt<br />

wurde, belegten die öffentlichen Verkehrsmittel bei der<br />

Zufriedenheit mit den Lebensbereichen in Stuttgart den<br />

zweiten Platz hinter den Einkaufsmöglichkeiten. Damit<br />

behauptete der ÖPNV bei den rund 9.000 repräsentativ<br />

Befragten zum fünften Mal in Folge seine Stellung als<br />

beste öffentliche Dienstleistung in Stuttgart.<br />

Zum Jahresende <strong>2009</strong> nahm die <strong>SSB</strong> an dem erstmals<br />

durchgeführten Wettbewerb „Stuttgarts bester<br />

Arbeitgeber“ teil, bei dem Arbeitnehmer von 27 teilnehmenden<br />

Unternehmen anonym zu ihrer Zufriedenheit<br />

mit ihrem Arbeitgeber befragt wurden. Die <strong>SSB</strong> belegte<br />

dabei einen guten fünften Platz. Zudem erhielt die <strong>SSB</strong><br />

einen Sonderpreis für die „Wahrnehmung der Unternehmerpersönlichkeit“.<br />

Die jung gebliebene Zahnradbahn im 125. Lebensjahr


Vermögens- und Ertragslage 24 25<br />

Vermögens- und Ertragslage<br />

Vermögens- und Ertragslage<br />

Bilanzvergleich<br />

<strong>2009</strong> 2008 2007 2006 2005<br />

T€ % T€ T€ T€ T€<br />

Anlagevermögen 449.380 74 423.889 423.547 440.042 443.331<br />

Vorräte<br />

Forderungen und sonstige<br />

27.220 39.459 33.006 26.513 20.918<br />

Vermögensgegenstände 109.438 144.978 148.603 107.988 79.705<br />

Flüssige Mittel 21.276 9.885 13.690 12.136 24.344<br />

Umlaufvermögen 157.934 26 194.322 195.299 146.637 124.967<br />

Aktiva 607.314 100 618.211 618.846 586.679 568.298<br />

Eigenkapital<br />

Sonderposten mit<br />

152.127 25 152.127 152.127 152.127 152.127<br />

Rücklageanteil 4.104 1 4.104 4.104 3.619 0<br />

Langfristiges Fremdkapital 289.811 47 295.160 281.960 286.322 278.451<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 161.272 27 166.820 180.655 144.611 137.720<br />

Passiva 607.314 100 618.211 618.846 586.679 568.298<br />

Ergebnisvergleich<br />

<strong>2009</strong> 2008 2007 2006 2005<br />

T€ % T€ T€ T€ T€<br />

Erlöse Linienverkehr 166.133 63 163.883 158.543 153.362 146.200<br />

Abgeltungen 61.919 24 61.744 61.580 61.394 59.327<br />

Sonstige betriebliche Erträge 44.225 17 38.509 46.866 40.129 43.286<br />

Bestandsveränderung,<br />

aktiv. Eigenleistung -9.804 -4 6.090 9.065 9.443 5.071<br />

Betriebliche Erträge 262.473 100 270.226 276.054 264.328 253.884<br />

Materialaufwand 88.608 34 92.632 113.676 97.200 86.290<br />

Personalaufwand 145.745 56 139.111 132.420 135.886 136.761<br />

Abschreibungen<br />

Sonstige betriebliche<br />

35.165 13 32.995 34.287 31.913 31.696<br />

Aufwendungen 22.908 9 26.106 24.208 20.989 21.761<br />

Leistungsbezogener Aufwand 292.426 111 290.844 304.591 285.988 276.508<br />

Betriebsergebnis -29.953 -11 -20.618 -28.537 -21.660 -22.624<br />

Finanzergebnis -3.670 -1 -918 -1.265 -2.533 -3.286<br />

Unternehmensergebnis -33.623 -13 -21.536 -29.802 -24.193 -25.910<br />

Neutrales Ergebnis 14.953 6 2.662 6.665 1.461 1.408<br />

Ausgleichsanspruch -18.670 -7 -18.874 -23.137 -22.732 -24.502


Personal- und Sozialbericht 26 27<br />

Personal- und Sozialbericht<br />

Personal- und Sozialbericht<br />

Unternehmen und Mitarbeiter/-innen<br />

– gemeinsam auch in Zukunft erfolgreich<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>SSB</strong> als<br />

eines der besten Nahverkehrsunternehmen sind mit ihrem<br />

Engagement und ihren Leistungen die Basis<br />

unseres Erfolges. Die <strong>SSB</strong> versucht durch entsprechende<br />

Rahmenbedingungen ein Arbeitsumfeld zu schaffen,<br />

das den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg fördert.<br />

Hierzu befähigen eine offene Informations- und Kommunikationspolitik,<br />

die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit dem Betriebsrat, eine gelebte mitarbeiterorientierte<br />

Führung auf allen Ebenen und die individuelle<br />

Förderung der Beschäftigten.<br />

Attraktiver Arbeitgeber <strong>SSB</strong><br />

Trotz steigender Arbeitslosigkeit im Großraum Stuttgart<br />

konnten wir erneut unsere Präsenz auf dem Arbeitsmarkt<br />

stärken. Es erfolgten 139 Neueinstellungen,<br />

wie im Vorjahr vorwiegend als Ersatz für die altersbedingte<br />

Fluktuation, aber auch für zusätzliche Aufgaben<br />

durch die Erweiterung des Stadtbahnnetzes. Die Bekanntheit<br />

der <strong>SSB</strong> als zuverlässiger Arbeitgeber mit interessanten<br />

und vielfältigen Aufgaben ermöglichte,<br />

geplante Neueinstellungen vollständig zu realisieren.<br />

Blutdruckmessung: eines der vielen Angebote beim<br />

Gesundheitstag der <strong>SSB</strong><br />

Führungskräfteentwicklung<br />

Das Basisprogramm „FührenStärken“ für alle Führungskräfte<br />

der <strong>SSB</strong> konnte im Jahr <strong>2009</strong> weitgehend<br />

abgeschlossen werden. Darauf aufbauend werden jetzt<br />

bedarfsorientiert bereichsbezogene und individuelle<br />

Ent wicklungsmaßnahmen angeboten, um das „Gießkan<br />

nen prinzip“ zu vermeiden und andererseits auch<br />

den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung<br />

zu tragen.<br />

Im Herbst <strong>2009</strong> wurde die zweite Gruppe des Führungskräftenachwuchsprogramms<br />

„FührenLernen“ gestartet,<br />

um gezielt Nachwuchskräfte für die in den<br />

nächsten Jahren anstehenden Nachfolgebesetzungen<br />

auszuwählen und zu entwickeln. Dies erfolgt in einer<br />

Gruppe von aktuell 13 Teilnehmern mit Projektaufgaben,<br />

Präsenzveranstaltungen und computerbasierten<br />

individuellen Lernbausteinen.<br />

Gesundheitsmanagement<br />

Linie G, das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

der <strong>SSB</strong>, konnte <strong>2009</strong> weiter intensiviert werden. Um<br />

die Belastungen im Arbeitsalltag zu erkennen und<br />

problemlösende Maßnahmen ergreifen zu können, werden<br />

den Bereichen geeignete Analyseinstrumente mit<br />

Begleitung durch Experten zur Verfügung gestellt.<br />

Außerdem wurde ein umfangreicher Katalog der bereits<br />

bestehenden Angebote und Leistungen der <strong>SSB</strong> für ihre<br />

Beschäftigten erstellt und verstärkt an die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter kommuniziert. Außerdem<br />

fanden die ersten Gesundheitstage zu den Themenbereichen<br />

Ernährung, Rücken, Beweglichkeit, Stress und<br />

Koordination statt. Wichtige Ziele waren hierbei, die<br />

Beschäftigten für ein eigenverantwortliches gesundheitsförderliches<br />

Verhalten zu sensibilisieren und Maßnahmen<br />

aus den Erkenntnissen der Gesundheitstage<br />

abzuleiten. Im Jahr 2010 soll das Gesamtkonzept des<br />

betrieblichen Gesundheitsmanagements weiterentwickelt<br />

und durch zusätzliche Maßnahmen ergänzt werden.<br />

Arbeitszeitgestaltung<br />

Die Erhöhung der Arbeitszeit auf 39 Stunden/Woche<br />

wurde ab Juli 2008 vollständig umgesetzt. Die positiven<br />

wirtschaftlichen Auswirkungen zeigten sich erstmals<br />

umfassend im Jahr <strong>2009</strong>. Aufgrund unserer modernen<br />

Arbeitszeitregelungen mit weitgehend flexiblen Arbeitszeiten<br />

und ausgeprägten Schichtwahlmöglichkei-<br />

Die zukünftige Stadtbahnhaltestelle Salzwiesenstraße der U15 in Zuffenhausen<br />

ten im Fahrdienstbereich konnte die Zusatzbelastung<br />

der Beschäftigten in Grenzen gehalten werden.<br />

Das Arbeitszeitmodell DPFlex im Fahrdienst wurde<br />

konsequent weiterentwickelt und im Jahr <strong>2009</strong> in drei<br />

weiteren Betriebshöfen eingeführt.<br />

Stuttgart 21<br />

Das Projekt Stuttgart 21 tritt in die konkrete Bauphase<br />

ein. Nach jahrelangen Verhandlungen und Vorbereitungen<br />

erfolgt insbesondere ab 2011 eine starke Inanspruchnahme<br />

der <strong>SSB</strong> und deren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Auswirkungen auf das Betriebsgeschehen müssen<br />

geplant und bewältigt werden. Die Personalbeschaffung<br />

wurde bereits vorbereitet und wird ab 2010 vor allem in<br />

den operativen Bereichen deutlich intensiviert.<br />

Individuelle Altersvorsorge im Unternehmen<br />

Die <strong>SSB</strong> unterstützt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bei der finanziellen Absicherung ihres Ruhestands.<br />

Zusätzlich zur arbeitgeberfinanzierten betrieblichen<br />

Altersversorgung, der Entgeltumwandlung und<br />

der Ansparmöglichkeit von Zeitguthaben auf Langzeit-<br />

konten bietet das Unternehmen seit <strong>2009</strong> die Möglichkeit<br />

einer Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos.<br />

In Kooperation mit einem großen Versicherungsunternehmen<br />

bietet die <strong>SSB</strong> Modelle mit attraktiven finanziellen<br />

Konditionen und zukunftsorientierten Rahmenbedingungen<br />

für alle Mitarbeitergruppen an. Damit<br />

unterstützt das Unternehmen einen weiteren Schritt<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre individuelle<br />

Vorsorge.<br />

Mitarbeiterbefragung<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurde bei der <strong>SSB</strong> die vierte Mitarbeiterbefragung<br />

durchgeführt. Rund 62 % der Beschäftigten<br />

haben ihre Meinung zu unternehmerischen und<br />

persönlichen Belangen abgegeben. Viele Bewer tungen<br />

blieben gegenüber der Befragung 2007 unverändert,<br />

teilweise haben sich Meinungen sogar ver bessert. So<br />

sind 84 % der Mitarbeiterinnen und Mitar beiter stolz<br />

darauf, bei der <strong>SSB</strong> zu arbeiten, und der Zufriedenheitsindex<br />

zur Kommunikation hat sich spürbar verbessert.<br />

Die Unternehmensbereiche sind aufgefordert, die<br />

Ergebnisse gemeinsam zu interpretieren und über Verbesserungsmöglichkeiten<br />

nachzudenken.


Personal- und Sozialbericht 28 29<br />

Personal- und Sozialbericht<br />

<strong>SSB</strong>-Personalmanagement <strong>2009</strong><br />

Zahlen – Daten – Fakten<br />

Mitarbeiteranzahl und -struktur (ohne Auszubildende) 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Arbeitnehmer/-innen insgesamt 2.762 2.702<br />

davon Frauen 399 375<br />

davon Arbeitnehmer/-innen in Teilzeitarbeit 162 160<br />

davon Arbeitnehmer/-innen in Altersteilzeitarbeit 398 310<br />

■ darunter in Freizeitphase 131 116<br />

In Jahren <strong>2009</strong> 2008<br />

ø Lebensalter aller Beschäftigten 45,8 45,6<br />

ø Dienstalter 16,5 16,6<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> zeigte eine ansteigende Tendenz bei<br />

den Mitarbeiterzahlen. Mit 139 Neueinstellungen und 21<br />

Übernahmen von Azubis hat sich die Beschäftigtenzahl<br />

um 60 Personen erhöht. Durch das Projekt Stuttgart 21,<br />

Leistungsverbesserungen und neue Linien entstand zusätzlicher<br />

Personalbedarf, der auch in den kommenden<br />

Jahren anhalten wird.<br />

Zum Stichtag 31.12.<strong>2009</strong> wurde die Möglichkeit von<br />

Vertragsabschlüssen für die seit 1998 angebotene Altersteilzeitarbeit<br />

zu attraktiven tariflichen Rahmenbedingungen<br />

beendet. 398 Beschäftigte nutzen die Altersteilzeitarbeit,<br />

die Verträge erstrecken sich bis 2019.<br />

Für die <strong>SSB</strong> stehen zukünftig die Sicherstellung des<br />

Wissenstransfers und die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend<br />

im Fokus.<br />

Strukturell gab es wenige Veränderungen bei Lebensalter<br />

und Dienstalter. Durch die erfolgten Neueinstellungen<br />

und Übernahmen von Auszubildenden blieb der<br />

Altersdurchschnitt fast konstant.<br />

Personalaufwand <strong>2009</strong> 2008<br />

Arbeitsentgelte ohne Zusatzversorgung<br />

in Mio. € 104,6 101,8<br />

Zum 01.01.<strong>2009</strong> wurde die bereits in der vorangegangenen<br />

Tarifrunde vereinbarte lineare Tariferhöhung<br />

von 2,8 % umgesetzt. Hinzu kam eine Einmalzahlung in<br />

Höhe von 225 € im Januar <strong>2009</strong>.<br />

Die Arbeitsentgelte stiegen unterproportional um<br />

insgesamt 2,8 Mio. € (2,8 %), auch im Hinblick auf die<br />

erhöhte Mitarbeiterzahl. Die Tariferhöhung hat sich<br />

ausgewirkt, jedoch konnten die weiterhin wirkenden<br />

strukturellen Einsparungen des geltenden Tarifvertrages<br />

und stabile Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung<br />

den Personalaufwand in Grenzen halten.<br />

Zusatzversorgung <strong>2009</strong> 2008<br />

Aufwand in Mio. € 18,2 16,2<br />

Versorgungsempfänger insgesamt 2.251 2.269<br />

Empfänger Hinterbliebenenversorgung 800 814<br />

Satzungsgemäß wurden die Betriebsrentenzah lungen<br />

im Januar <strong>2009</strong> um 2,9 % dynamisiert. Diese Dynamisierung<br />

setzt sich zusammen aus einer Basissteigerung<br />

von 1,0 % und einer preisindexbasierten Nachholung<br />

von 1,9 %. Damit stieg der Gesamtaufwand trotz einer<br />

leicht rückläufigen Versorgungsempfängerzahl. Für Ruhebezüge<br />

wurden somit rd. 489 T€ mehr aufgewendet<br />

als im Vorjahr. Der wesentliche Grund für den starken<br />

Anstieg des Gesamtaufwandes lag jedoch in den höheren<br />

Beiträgen für den Pensionssicherungsverein mit einer<br />

Steigerung um rd. 1,5 Mio. €.<br />

Im Jahr 2010 wird eine Rentenanpassung von nur 1,0 %<br />

aufgrund der niedrigen Preissteigerungs rate erfolgen.<br />

Zusatzversorgung in Mio. € <strong>2009</strong> 2008<br />

Wert der Verpflichtungen für laufende<br />

Pensionen und Anwartschaften auf<br />

Pensionen des Vereins Zusatzversorgung 236,6 234,1<br />

Passivierte Rückstellungen 113,3 113,3<br />

Vermögen der Zusatzversorgung 121,8 116,8<br />

Deckungslücke 1,5 4,0<br />

Der Fehlbetrag aus Verpflichtungen für laufende Zusatzversorgungen<br />

und Anwartschaften verringerte sich<br />

gegenüber dem Vorjahr deutlich, obwohl eine Tarifsteigerung<br />

im Jahr <strong>2009</strong> stattfand (+2,8 %). Die Erhöhung<br />

des Vermögens der Zusatzversorgung konnte den steigenden<br />

Wert der Verpflichtungen überkompensieren.<br />

Die Neuregelungen des BilMoG (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz)<br />

werden in ihren Auswirkungen durch<br />

Vergleichsberechnungen im Jahr 2010 ermittelt. Es wird<br />

voraussichtlich zu einer Erhöhung des Wertes der Verpflichtungen<br />

kommen.<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Das Ausbildungsspektrum wird weiterentwickelt und<br />

ab 2010 um den Beruf der Fachkraft im Fahrbetrieb ergänzt.<br />

Diese Ausbildung eröffnet die Möglichkeit zur<br />

Ausbildung 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Auszubildende/Praktikanten gesamt 79 79<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Neue Ausbildungsverträge 26 25<br />

Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung 21 21<br />

konsequenten internen Entwicklung von Fachkräften<br />

mit breiten Einsatzmöglichkeiten. Als Unternehmen mit<br />

dem Anspruch an Nachhaltigkeit auch im personellen<br />

Bereich sehen wir es als wichtige Aufgabe an, junge<br />

Menschen in zukunftsorientierten Berufen auszubilden<br />

und ihnen eine berufliche Perspektive zu geben.<br />

Fortbildung (ohne Fahrdienst und ge -<br />

setzlich vorgeschriebene Weiterbildung) <strong>2009</strong> 2008<br />

Fortbildungsaufwand (ohne Arbeitszeit)<br />

in T€ 574 667<br />

Schulungstage 2.375 3.168<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> ging der Fortbildungsaufwand zurück.<br />

Dies liegt am erfolgreichen Abschluss der umfangreichen<br />

Führungskräftequalifizierung „FührenStärken“. Ein<br />

wichtiges Unternehmensziel, das auch in der Balanced<br />

Scorecard des Unternehmens verankert ist, liegt in der<br />

Verstetigung und Intensivierung der Fortbildung. Vor dem<br />

Hintergrund der demografischen Entwicklung mit starker<br />

altersbedingter Fluktuation, insbesondere in den nächsten<br />

Jahren, ist dies ebenfalls von großer Bedeutung zur<br />

Sicherung des Erfahrungs- und Experten-Wissens.<br />

Betriebliche Ausbildung (Fahrdienst) <strong>2009</strong> 2008<br />

Ausbildung Busfahrer 48 44<br />

Ausbildung Schienenfahrer 35 34<br />

Ausbildung Fahrausweisprüfer 12 28<br />

Gesamt 95 106<br />

Die regelmäßige Durchführung von Ausbildungskursen<br />

in der betriebseigenen Fahrschule beruht auf einer<br />

mehrjährigen Personalplanung auf Basis der zukünftigen<br />

Leistungsanforderungen. Auch in <strong>2009</strong> wurde die<br />

Ausbildungskapazität ausgeschöpft, um den Personalbedarf<br />

aufgrund vermehrter Altersteilzeitarbeit und für<br />

neue Linien ab 2010 abdecken zu können.<br />

Betriebliches Vorschlagswesen <strong>2009</strong> 2008<br />

Angenommene Vorschläge 209 172<br />

Berechnete Einsparungen in T€ 146 192<br />

Prämien in T€ 40 66<br />

Weiterhin akzeptiert und erfolgreich ist das be triebliche<br />

Vorschlagswesen der <strong>SSB</strong>. Im Rahmen der Re strukturierung<br />

konnten viele gute Ideen der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter qualitätssteigernd und kosten senkend<br />

umgesetzt werden.<br />

Die Anzahl der angenommenen Verbesser ungs vorschläge<br />

steigt weiter. Das berechenbare tat säch liche<br />

Ein sparvolumen ist jedoch nur bedingt be einflussbar,<br />

da viele Vorschläge auch qualitative Verbes serun -<br />

gen betreffen.


Marketing und Vertrieb 30 31<br />

Marketing und Vertrieb<br />

Marketing und Vertrieb<br />

Marketing<br />

Marketingschwerpunkte waren <strong>2009</strong> die Etablierung<br />

einer neuen Marktbearbeitungslogik im Gelegenheitskundensegment<br />

sowie die Erhöhung der Kundenbindung<br />

bei den Zeitkarten im Berufsverkehr. Darüber<br />

hinaus wurden gemeinsam mit der Öffentlichkeit, Vertretern<br />

der Politik und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der <strong>SSB</strong> mehrere Veranstaltungen ausgerichtet.<br />

Sie verdeutlichen über hohe Besucherzahlen und eine<br />

positive öffentliche Resonanz einmal mehr die starke Verankerung<br />

der <strong>SSB</strong> in der Stadt und der Region Stuttgart.<br />

Werbemaßnahmen zur Neukundengewinnung am Königsbau<br />

Neukundengewinnung im<br />

Gelegenheitskundensegment<br />

Die Neukundengewinnung im Gelegenheitskundensegment<br />

konzentrierte sich <strong>2009</strong> auf den Reiseanlass<br />

„Einkaufen in der Stuttgarter Innenstadt“ und<br />

folgte damit einer neuen Marktbearbeitungsphilo so -<br />

phie. Markt forschungsergebnisse zeigen, dass rund<br />

46 % der ÖPNV-Gelegenheitskunden den Fahrtzweck<br />

„Einkaufen“ haben. Darauf aufbauend wurde die Kommunikation<br />

auf die Vermarktung dieses Reiseanlasses<br />

ausgerichtet, um über induzierte Mehrverkehre im Barfahrsegment<br />

Zusatzumsätze zu generieren. Es zeigte<br />

sich, dass eine Aktivierung von Gelegenheitskunden<br />

sehr gut gelingt, wenn den Fahrgästen ein besonderer<br />

Mehrwert geboten wird. Zu diesem Zweck wurden<br />

mehrere Kooperationen mit Stuttgarter Einzelhändlern<br />

und Kaufhäusern geschlossen. Der Beitrag der Kooperationspartner<br />

bestand neben einer intensiven Vorort-<br />

Kommunikation im Wesentlichen in einer deutlichen<br />

Rabattierung der Sortimentsauswahl als besonderer<br />

Vorteil für den ÖPNV-Kunden. Im Gegenzug wurden die<br />

Partner exklusiv auf allen kampagnenbegleitenden<br />

Werbemedien genannt. Die ermittelten Aufmerksam-<br />

keitswerte der übers Jahr verteilten Einkaufsaktionen<br />

lagen in der Zielgruppe im Durchschnitt bei rund 40 %.<br />

Diese sehr gute Aktivierungswirkung schlug sich in hohen<br />

Nutzerzahlen und signifikantem Mehrverkehr nieder.<br />

Nach vergleichbarem Muster wurden ebenfalls<br />

diverse Kampagnen im Freizeitverkehr durchgeführt.<br />

U. a. gab es im Sommer bei Vorlage von Tickets des<br />

Gelegenheits verkehrs Nachlässe auf Eintrittspreise bei<br />

Musicals und Musical-Merchandising-Artikeln. Ferner<br />

wurden die Tickets für Heimspiele von regionalen Sportveranstaltungen<br />

ermäßigt. Im Dezember bot die <strong>SSB</strong><br />

gemeinsam mit der Volkshochschule Stuttgart 20 % Ra-<br />

batt auf Kursbesuche. Die Reiseanlasskampagnen schlugen<br />

sich umsatzseitig deutlich positiv nieder und werden<br />

2010 weitergeführt.<br />

Neukundengewinnung und -bindung<br />

im Zeitkartensegment<br />

Das seit 2001 erfolgreich betriebene Zuzüglermar keting<br />

wurde auch <strong>2009</strong> fortgesetzt. Über die in den Bürgerbüros<br />

an Neubürger verteilten Willkom mens pa kete<br />

wurden im Geschäftsjahr 7.500 Monatstest tickets ausgestellt.<br />

Rund 20 % der Testticket nutzer konnten dauerhaft<br />

in Monats- und Jahrestickets überführt werden.<br />

Im Frühjahr und im Herbst wurden Abowerbeaktionen<br />

durchgeführt, die zu hohen Neuabonnentenzahlen<br />

führten. Das Erfolgscontrolling zeigt, dass in das Abonnement<br />

überführte Kunden deutlich höhere Kaufhäufigkeiten<br />

und Haltedauern aufweisen. Über eine stärkere<br />

Stammkundenbindung können demnach signifikante<br />

Um satzsteigerungen im Zeitkartensegment realisiert<br />

werden. Schwerpunkt bei Akquise bildeten die Direkt ansprache<br />

in den Kundenzentren sowie Direktmailings mit<br />

dem Ziel der Überführung von Bestandskunden in höherwertige<br />

Produkte.<br />

Darüber hinaus bildete <strong>2009</strong> die Verkaufsförderung<br />

des neuen JahresTicketPlus ein Schwerpunkt des CRM<br />

(Customer Relationship Managements). Seit 2008 setzt<br />

die <strong>SSB</strong> auf CRM, um das Marketing auf Basis der<br />

systematischen Nutzung und Auswertung der Kundenverkaufs-<br />

und Stammdaten noch effizienter und erfolgreicher<br />

zu gestalten. Seit Mitte <strong>2009</strong> kommt das<br />

CRM auch im Rahmen der Großkundenbearbeitung<br />

zum Einsatz. Über gezielte Promotion- und Testticketaktionen<br />

sowie Nachfass-Mailings wird die Firmen-<br />

Ticket-Durchdringung weiter gesteigert. 2010 wird der<br />

CRM-Ansatz um eine systematische Kündigerrückgewinnung<br />

und -ver meidung ergänzt. Schwerpunkte<br />

bilden dabei die beiden Zielgruppen Studenten/Auszubildende<br />

und Senioren.<br />

Mobile Fahrgastinformation<br />

Als eines der ersten Nahverkehrsunternehmen in<br />

Deutschland hat die <strong>SSB</strong> <strong>2009</strong> ein kostenloses ÖPNV-<br />

Navigationssystem von Tür zu Tür für Stuttgart und<br />

Region entwickelt. Es steht allen Nutzern des Mobiltelefons<br />

iPhone von Apple mit dem Namen „Fahr-Info<br />

Stuttgart“ zur Verfügung. Fahr-Info Stuttgart macht es<br />

möglich, bequem von unterwegs<br />

■ die nächstgelegene Haltestelle zu finden,<br />

■ den Weg vom aktuellen Standort zur Haltestelle<br />

anzuzeigen,<br />

■ aktuelle Fahrplanauskünfte im Verbund abzufragen,<br />

■ den Fahrplan der gewünschten Haltestelle einzusehen,<br />

■ das Stadtbahn- und Verbundnetz abzurufen sowie<br />

■ den Fahrpreis und die Dauer für Fahrt und Fußweg<br />

von Tür zu Tür abzulesen.<br />

Zentrales Ziel der Weiterentwicklung der mobilen<br />

Fahrgastinformation ist es, Nutzungshemmnisse abzubauen<br />

und die Verkehrsmittelwahlentscheidung zugunsten<br />

des ÖPNV zu beeinflussen. Die Anwendung ist bei<br />

den ÖPNV-Kunden auf positive Resonanz ge stoßen.<br />

2010 ist geplant, in Zusammenarbeit mit dem Verkehrs-<br />

und Tarifverbund Stuttgart (VVS) das Portfolio der mobilen<br />

Anwendungen auf weitere Handy-Plattformen<br />

auszuweiten und inhaltlich weiterzuentwickeln.<br />

Jubiläen: U14 Remseck, Zahnradbahn<br />

und Seilbahn<br />

Zum 10-jährigen Jubiläum der Stadtbahnlinie U14<br />

zwischen Mühlhausen und Remseck luden die Stadt<br />

Remseck und die <strong>SSB</strong> am 22. Mai <strong>2009</strong> auf den Betriebshof<br />

am Neckar ein. Am 22. August <strong>2009</strong> feierte die<br />

<strong>SSB</strong> auf dem Marienplatz unter großer Teilnahme der<br />

Bevölkerung das 125-jährige Jubiläum der Zahnradbahn.<br />

Begleitet wurde die Veranstaltung von einer<br />

Ausstellung zur Geschichte der Zahnradbahn im alten<br />

Talbahnhof. Die zweite Bergbahnjubilarin im Jahr <strong>2009</strong><br />

war die Seilbahn. Zur Würdigung ihres 80. Geburtstags<br />

war im Generationenhaus Heslach eine Ausstellung zu<br />

sehen. Außerdem wurde die Seilbahn Mitte Oktober mit<br />

einem speziellen Jubiläumsevent in die Veranstaltung<br />

„Stuttgart Nacht“ integriert. Wie in den letzten Jahren<br />

unterstützte die <strong>SSB</strong> <strong>2009</strong> neben der „Stuttgart Nacht“<br />

auch die Veranstaltung „Lange Nacht der Museen“.<br />

Mittels Bus-Shuttle-Verkehren der <strong>SSB</strong> wurden jeweils<br />

über 90 Veranstaltungsorte bedient und weit mehr als<br />

20.000 Besucher befördert.


Marketing und Vertrieb 32 33<br />

Marketing und Vertrieb<br />

Straßenbahnwelt Stuttgart<br />

Mit einem zweitägigen Fest wurde am 4. und 5. Juli<br />

<strong>2009</strong> die „Straßenbahnwelt Stuttgart“ im ehemaligen<br />

Depot in Bad Cannstatt gemeinsam mit rund 10.000<br />

Besuchern eröffnet. Mit der Entscheidung für den Bau<br />

der Stadtbahn U15 Nord war der Umzug des Museums<br />

von Zuffenhausen nach Bad Cannstatt besiegelt. Nur so<br />

konnte zukünftig der Anschluss an das Meterspurnetz<br />

und damit die Aufrechterhaltung des historischen Straßenbahnbetriebs<br />

in Stuttgart sichergestellt werden. Mit<br />

der Standortverlagerung und den damit einhergehenden<br />

Investitionen übernahm das <strong>SSB</strong>-Marketing die Kosten-<br />

und Umsatzverantwortung für den operativen Museumsbetrieb.<br />

Seit der Eröffnung Mitte <strong>2009</strong> wird die<br />

Straßenbahnwelt sehr gut angenommen. Auch 2010<br />

soll die Bekanntheit der Straßenbahnwelt über Sonderaktionen<br />

weiter gesteigert werden.<br />

Tunnel frei<br />

„Tunnel frei“ hieß es am 25. Oktober <strong>2009</strong>. An diesem<br />

Sonntag stand der rund einen Kilometer lange Tunnelabschnitt<br />

der insgesamt 2.750 Meter langen Stadtbahnneubaustrecke<br />

U6 zum Fasanenhof für die Bevölkerung<br />

zur Begehung offen. Neben Bewirtung und musikalischer<br />

Unterhaltung wurden an mehreren Stationen Informationen<br />

zum Bauablauf geboten. Trotz regnerischen<br />

Herbstwetters wurde die Veranstaltung sehr gut angenommen,<br />

was die hohe Attraktivität der Tunnelbegehung<br />

für die Bevölkerung widerspiegelt. Zum Fahrplanwechsel<br />

im Dezember 2010 wird die U6 zum Fasanenhof<br />

eröffnet. Parallel dazu wird die <strong>SSB</strong> ein Quar tier s marketing<br />

durchführen, um auf die Attraktivität des neuen<br />

Angebots aufmerksam zu machen und über Testticketangebote<br />

neue Kunden für den ÖPNV zu begeistern.<br />

Gewaltpräventionsprojekt „KlassikKlassik“<br />

Im Rahmen des gemeinsamen Gewaltpräventionsprojektes<br />

„KlassikKlassik“ der Landeshauptstadt Stuttgart,<br />

des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS)<br />

und der <strong>SSB</strong> befassten sich rund 2.750 Schülerinnen<br />

und Schüler mit aktuellen Themen rund um inhaltliche<br />

Schwerpunkte wie Toleranz, Humanität, Drogen und<br />

Diskriminierung. Der Einstieg in diese Themen führte<br />

über die unterschiedlichen Zugänge von Künstlern verschiedener<br />

Epochen und Musikstilrichtungen. Abschluss<br />

und Höhepunkt des Projektes bildeten moderierte und<br />

durch Fotoprojektionen unterstützte Schülerkonzerte,<br />

in denen die im Unterricht behandelten Klassiker im<br />

Rahmen professioneller Darbietungen gespielt wurden.<br />

Ziel des Projektes ist es, Jugendliche zwischen 14 und<br />

18 Jahren zu sensibilisieren, indem die Folgen, die Gewalt<br />

gegen Menschen anrichten kann, aufgezeigt werden,<br />

und um Toleranz zu werben. Die Rückmeldungen<br />

der am Projekt Beteiligten und des Präventionsteams<br />

der Polizeidirektion Stuttgart waren äußerst positiv. Das<br />

Highlight für alle Teilnehmenden waren die Live-Konzerte<br />

in der Liederhalle am 24. und 25. November <strong>2009</strong>.<br />

<strong>SSB</strong>-Oldtimer bekamen eine neue Heimat in der<br />

<strong>SSB</strong>-Straßenbahnwelt in Cannstatt<br />

Ab <strong>2009</strong> wurden <strong>SSB</strong>-Busse mit elektronischen Fahrscheindruckern ausgestattet<br />

Vertrieb<br />

Hauptaufgabe des Vertriebs im Berichtsjahr war es,<br />

die Einnahmen weiter zu steigern und die neuen VVS-<br />

Tarif angebote (JahresTicketPlus und SommerFerien-<br />

Spezial) über die verschiedenen Vertriebswege anzu-<br />

bieten. So konnten <strong>2009</strong> von der <strong>SSB</strong> 157,6 Mio. €<br />

kassenmäßig wirk same Ticketeinnahmen an den VVS<br />

ge meldet werden. Gegenüber dem Vorjahr war dies eine<br />

Steigerung um 4,1 %.<br />

Fahrgeldeinnahmen<br />

nach Vertriebsweg in % <strong>2009</strong> 2008<br />

Automaten 38,9 37,7<br />

Abonnement 22,9 22,0<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 16,7 16,5<br />

FirmenTicket 11,0 10,5<br />

Private Vertriebspartner 4,8 5,5<br />

Fahrpersonal 4,9 4,7<br />

Sonstige Einnahmen 0,8 3,1<br />

Verkaufte Fahrausweise<br />

nach Vertriebsweg in % <strong>2009</strong> 2008<br />

Automaten 71,8 71,9<br />

Abonnement 6,0 6,1<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 2,1 2,2<br />

FirmenTicket 0,1 0,1<br />

Private Vertriebspartner 1,9 2,1<br />

Fahrpersonal 16,9 16,4<br />

Sonstige Einnahmen 1,2 1,2<br />

Der bargeldlose Umsatzanteil in den Vertriebs we gen<br />

Automat (20,7 %) und <strong>SSB</strong>-Kundenzen tren (55,3 %)<br />

hat auch <strong>2009</strong> weiter zugenommen und verteilt sich folgendermaßen<br />

auf die verschiedenen Zahlungsmittel:<br />

Bargeldloser Zah- EC- Geld- Master- Visa Gutlungs<br />

verkehr in % Cash karte card scheine<br />

Automaten 15,2 0,6 1,0 1,7 2,1<br />

<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 42,7 0,0 2,5 3,2 6,8<br />

Damit diese Zahlungsmittel auch weiterhin angenommen<br />

werden können, musste im Rahmen der neuen euro-<br />

päischen Norm im Zahlungsverkehr (SEPA) in einem<br />

ers ten Schritt die Software der Automaten und der Zahlungsterminals<br />

in den Kundenzentren umgestellt werden.<br />

Im Fahrerverkauf wurde das 16 Jahre alte Verkaufssystem<br />

durch einen neuen modernen Fahrscheindrucker<br />

(EFD) ersetzt.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Marketing wurde<br />

im Rahmen der Firmenkundenbetreuung der Umzug<br />

der EnBW-Verwaltung in den Fasanenhof-Ost unterstützt.<br />

Es wurde das Servicemobil eingesetzt und<br />

Schnuppertickets angeboten. Von April bis Juli konnten<br />

mit der Abo-Werbekampagne 552 neue Abonnenten<br />

geworben werden.


Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen 34 35<br />

Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen<br />

Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen<br />

Standhaft in der Wirtschaftskrise<br />

Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />

Die Wirtschaftskrise, welche in Baden-Württemberg<br />

besonders negative Auswirkungen hatte, führte ins besondere<br />

im zweiten Halbjahr <strong>2009</strong> zu rückläufigen<br />

Fahrten im Berufs- und teilweise auch im Gelegenheitsverkehr.<br />

Die Rahmenbedingungen wie steigende Arbeitslosen-<br />

und Kurzarbeiterzahlen sowie Veränderungen<br />

bei Treibstoffkosten standen im völligen Gegensatz zum<br />

Vorjahr, das noch von Vollbeschäftigung im Verbundraum<br />

gekennzeichnet war. Aufgrund der durchschnittlichen<br />

Tarifanpassung von 3,2 % und vieler weiterer Angebotsverbesserungen<br />

zum 1.1.<strong>2009</strong> konnten dennoch die<br />

Fahrgeldeinnahmen im Gesamtverkehr um 2,8 % gestei<br />

gert werden. Dabei erwies sich der Ausbildungsverkehr<br />

als dynamischste Kundengruppe.<br />

Die Einwohnerzahl Stuttgarts erhöhte sich auf knapp<br />

593 Tsd. nur unwesentlich. Seit vielen Jahren sank <strong>2009</strong><br />

erstmals wieder auch die Pkw-Dichte pro 1.000 Ein wohner<br />

auf 454 ab.<br />

Aufgrund der großen Baumaßnahme im Stuttgarter<br />

Norden beim Ausbau der U15 bestanden weiterhin<br />

betriebliche Erschwernisse durch einen umfangreichen<br />

Busersatzverkehr, die noch bis zur geplanten Inbetriebnahme<br />

der Strecke Ende 2011 andauern werden.<br />

Die Gesamteinnahmen der Zeitkarten nahmen um<br />

3,1 % zu, da in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Kunden<br />

dieses Segment stärker bevorzugen. Die Einnahmen<br />

im Barfahrausweisverkehr stiegen nur um 0,7 %.<br />

Durch die Verdichtung von Großveranstaltungen im<br />

Neckarpark und der neuen Messe konnten auch im Sonderverkehr<br />

mit dem KombiTicket überdurchschnittliche<br />

Steigerungen erzielt werden.<br />

Bei der Beförderung Schwerbehinderter machte sich<br />

einerseits die Erhöhung der Abgeltungssätze bemerkbar,<br />

die andererseits wieder durch Reduzierungen bei der<br />

Härtefallregelung geschmälert wurden.<br />

Barfahrausweise<br />

Die Einnahmesteigerung im Barausweisverkehr von<br />

0,7 % konnte nur durch die Tarifanpassung <strong>2009</strong> er zielt<br />

werden. Die Fahrten gingen in diesem Zeit raum um 1,5 %<br />

zurück. Dies lag auch an Mitnahme effek ten aufgrund<br />

verbesserter Nutzungsmöglichkeiten bei den Zeit karten<br />

wie zum Beispiel dem neuen JahresTicketPlus. Nur das<br />

mit einem Signalpreis von 1€ belegte Kurz streckenTicket<br />

verzeichnete überdurchschnittliche Wachstumsraten.<br />

Zeitfahrausweise<br />

Der Einnahmeanteil der Zeitkarten im Regeltarif verbesserte<br />

sich um 0,6 %-Punkte auf 64,8 % zulasten des<br />

Barfahrausweisverkehrs.<br />

Innerhalb des Berufsverkehrs, der in Folge der Wirtschaftskrise<br />

und Kurzarbeit unter rückläufigen Fahrten<br />

(-1,1 %) und unterdurchschnittlichen Einnahmezuwächsen<br />

(+2,4 %) litt, gab es allerdings auch erfreuliche Entwicklungen.<br />

So konnten das neue über tragbare Jahres-<br />

TicketPlus mit vielen Nutzungserweiterungen und das<br />

9-Uhr-UmweltTicket überdurch schnitt liche Zuwachsraten<br />

verbuchen und damit die Rückgänge beim Wochen-<br />

und MonatsTicket ausgleichen.<br />

Trotz rückläufiger Schüler- und leicht gestiegener<br />

Stu dentenzahlen erwies sich wie bereits in den Vorjahren<br />

der Ausbildungsverkehr bei Einnahmen (+4,1 %) und<br />

Fahrten (+1,0 %) als Wachstumsmarkt.<br />

Der Seniorenverkehr als kleinstes Segment innerhalb<br />

der Zeitfahrausweise konnte trotz der immer weiter<br />

wach senden Bevölkerungsgruppe mit nur 1,6 % zur Einnahmesteigerung<br />

beitragen. Die Anzahl der Fahrten sank<br />

um 1,8 %. Durch die hohe Mobilität der Senioren nehmen<br />

diese verstärkt auch Angebote ohne Sperrzeiten an.<br />

Einnahmen in 1.000 € Veränderung<br />

Linienverkehr<br />

<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />

■ Regeltarif 165.473 161.891 3.582 2,2<br />

■ Sonderangebote und sonstige Fahrausweise *) 4.031 3.789 242 6,4<br />

■ Schwerbehinderte 10.870 10.004 866 8,7<br />

Summe Linienverkehr 180.374 175.684 4.690 2,7<br />

Sonderverkehr 935 762 173 22,7<br />

Gesamt 181.309 176.446 4.863 2,8<br />

Fahrten in 1.000 Veränderung<br />

Linienverkehr<br />

*) inkl. EBE<br />

<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />

■ Regeltarif 169.743 170.272 -529 -0,3<br />

■ Sonderangebote und sonstige Fahrausweise *) 8.514 8.304 210 2,5<br />

■ Schwerbehinderte 10.817 11.256 -439 -3,9<br />

Summe Linienverkehr 189.074 189.832 -758 -0,4<br />

Sonderverkehr 390 204 186 91,2<br />

Gesamt 189.464 190.036 -572 -0,3<br />

Einnahmen Regeltarif in 1.000 € Veränderung<br />

*) inkl. EBE<br />

<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />

KurzstreckenTicket 3.503 3.319 184 5,5<br />

EinzelTicket 28.218 28.196 22 0,1<br />

4er-Ticket 19.135 18.842 293 1,6<br />

TagesTicket 7.444 7.542 -98 -1,3<br />

Barfahrausweise 58.300 57.899 401 0,7<br />

Berufsverkehr 55.330 54.027 1.303 2,4<br />

Ausbildungsverkehr 45.031 43.259 1.772 4,1<br />

Seniorenverkehr 6.812 6.706 106 1,6<br />

Zeitfahrausweise 107.173 103.992 3.181 3,1<br />

Gesamt 165.473 161.891 3.582 2,2<br />

Fahrten Regeltarif in 1.000 Veränderung<br />

<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />

KurzstreckenTicket 3.503 3.319 184 5,5<br />

EinzelTicket 12.704 13.009 -305 -2,3<br />

4er-Ticket 9.178 9.285 -107 -1,2<br />

TagesTicket 3.635 3.846 -211 -5,5<br />

Barfahrausweise 29.020 29.459 -439 -1,5<br />

Berufsverkehr 55.566 56.206 -640 -1,1<br />

Ausbildungsverkehr 74.223 73.475 748 1,0<br />

Seniorenverkehr 10.934 11.132 -198 -1,8<br />

Zeitfahrausweise 140.723 140.813 -90 -0,1<br />

Gesamt 169.743 170.272 -529 -0,3


Betriebsleistungen 36 37<br />

Betriebsleistungen<br />

Betriebsleistungen<br />

Betriebsleistungen unterliegen jährlichen Schwankungen,<br />

die auf die Lage und die Anzahl der Arbeitstage<br />

zurückzuführen sind.<br />

Schienenverkehr<br />

Die im Stadtbahnlinienbetrieb erbrachten Wagen-km<br />

und Platz-km stiegen jeweils um 1,5 %, bedingt durch<br />

kleine betriebliche Anpassungen zum Fahrplanwechsel.<br />

Wesentliche Veränderungen im Angebot für das Jahr<br />

<strong>2009</strong> wurden nicht vorgenommen. Bis zur geplanten Inbetriebnahme<br />

der U15 nach Stammheim Ende 2011 verkehrt<br />

diese zwischen Zuffenhausen und Ruhbank und zu den<br />

Hauptverkehrszeiten als Verlängerung im Norden bis<br />

Mönchfeld bzw. im Süden bis Heumaden. Während der<br />

umfangreichen Bauzeit ist im Abschnitt Zuffenhausen<br />

bis Stammheim ein Buser satz verkehr eingerichtet.<br />

Busverkehr<br />

Die Wagen-km im Busverkehr gingen um 1,4 % zurück.<br />

Dies ist auf betriebliche Optimierung und Anpassungen<br />

im Buskonzept zurückzuführen. Da dies vor allem<br />

die Bedienung mit Gelenkbussen betrifft, reduzier ten<br />

sich die Platz-km mit -2,0 % etwas stärker.<br />

Sonderverkehr<br />

Der Sonderverkehr ist stark von Großveranstaltungen<br />

und Messen insbesondere der Stadt Stuttgart abhängig<br />

und unterliegt daher auch saisonalen Schwankungen.<br />

Die Nachfrage nach diesen <strong>SSB</strong>-Leistungen hat<br />

sich im Jahr <strong>2009</strong> verbessert.<br />

Platzausnutzung<br />

Die Platzausnutzung im schienengebundenen Ver-<br />

kehr ist durch die rückläufigen Fahrten leicht um<br />

1,9 %-Punkte gesunken.<br />

Im Busbetrieb verbesserte sich die Platzausnutzung<br />

um 1,6 %-Punkte, was auch das Ergebnis vieler kleiner<br />

Überarbeitungen des Buseinsatzkonzeptes ist.<br />

Wagen-km in 1.000 Veränderung<br />

<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />

Linienverkehr Schiene<br />

Wagen-km 15.769 15.533 236 1,5<br />

Linienverkehr Bus *)<br />

Wagen-km 15.131 15.347 -216 -1,4<br />

Sonderverkehr<br />

Wagen-km Schiene 5 4 1 25,0<br />

Wagen-km Bus 1.173 1.109 64 5,8<br />

*) Betriebsleistungen Bus 2008 nachträglich angepasst<br />

Platz-km in 100.000 Veränderung<br />

<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />

Linienverkehr Schiene<br />

Platz-km 38.931 38.357 574 1,5<br />

Linienverkehr Bus *)<br />

Platz-km 12.884 13.151 -267 -2,0<br />

Sonderverkehr (Schiene und Bus)<br />

Platz-km 867 802 65 8,1<br />

*) Betriebsleistungen Bus 2008 für Vergleich angepasst<br />

Platzausnutzung Veränderung<br />

4 Personen je qm Stehplatzfläche <strong>2009</strong> 2008 %<br />

Schienenbetrieb 15,9 16,2 -1,9<br />

Busbetrieb *) 25,2 24,8 1,6<br />

*) Betriebsleistungen Bus 2008 für Vergleich angepasst


Betriebsanlagen und Infrastruktur 38 39<br />

Betriebsanlagen und Infrastruktur<br />

Betriebsanlagen und Infrastruktur<br />

Stadtbahn<br />

Bei den großen Infrastrukturbauvorhaben zur Erweiterung<br />

des Stadtbahnnetzes standen im Jahr <strong>2009</strong> vor<br />

allem die Rohbauarbeiten im Vordergrund.<br />

Die Baumaßnahmen der Stadtbahnlinie U6, die um<br />

2,8 Kilometer bis zum Fasanenhof verlängert wird, wurden<br />

im November fertiggestellt. Bereits am 25. Oktober<br />

<strong>2009</strong> konnte die Bevölkerung das Bauwerk nach dem<br />

Motto „Tunnel frei!“ begehen. Die vorhandene Haltestelle<br />

„Möh ringen Freibad“ wird in diesem Zusammenhang für<br />

den Ein satz von 80-Meter-Zügen ausgebaut. Der stadtbahn<br />

technische Ausbau der Strecke hat Ende <strong>2009</strong> begonnen.<br />

Die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich<br />

Ende 2010.<br />

In Zuffenhausen und Stammheim geht der Ausbau<br />

der ehemaligen Straßenbahnlinie 15 zur Stadtbahnlinie<br />

U15 auf einer Länge von 2,7 Kilometern gut voran. Im<br />

440 Meter lan gen Tunnel im Zuge der Ludwigsburger<br />

und Unterländer Straße sind stadtauswärts die halbseitigen<br />

Deckel hergestellt. Im 580 Meter langen bergmännischen<br />

Tunnel unter der Güglinger und Stammheimer<br />

Straße wurde mit dem Tunneldurchschlag am<br />

29. September <strong>2009</strong> der Kalottenausbruch abgeschlossen.<br />

Danach erfolgte der Sohlausbruch.<br />

Im oberirdischen Abschnitt nach Stammheim waren<br />

der Gleisbau und der Bau der Hochbahnsteige nahezu<br />

fertiggestellt. Im Herbst <strong>2009</strong> wurde der neu gestaltete<br />

Kelterplatz für den Verkehr freigegeben. Die Inbetriebnahme<br />

der U15 nach Stammheim ist in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2011 geplant.<br />

Aufgrund der hohen Fahrgastzahlen erhalten nach<br />

den Haltestellen Siegle- und Borsigstraße nunmehr alle<br />

Haltestellen auf dem Abschnitt nach Mönchfeld 80<br />

Meter lange Bahnsteige. Die Arbeiten hierzu kommen<br />

gut voran. Sie sind Voraussetzung für das neue Stadtbahnliniennetz,<br />

das Ende 2010 in Betrieb geht.<br />

Beim Bau der Bibliothek des 21. Jahrhunderts auf<br />

dem ehemaligen Bahngelände (A1-Gebiet) wurden zwei<br />

eingleisige Tunnelröhren für die künftige Stadtbahnlinie<br />

U12 in die Kellergeschosse integriert und in Richtung<br />

des Streckenabschnitts Hauptbahnhof–Türlenstraße<br />

verlängert. Dort wird die Neubaustrecke der U12<br />

an die neue, tiefere Lage der Stammstrecke (Folgemaßnahme<br />

des Projektes Stuttgart 21) anschließen.<br />

In der 40 Jahre alten unterirdischen Stadtbahnhaltestelle<br />

Charlottenplatz wurden die Sanierungsarbeiten am<br />

Bahnsteig stadtauswärts der Ebene 1 fortgeführt.<br />

Das neue Betriebssteuerungssystem, mit dem zukünftig<br />

u. a. Kameras, Zugzielanzeiger und Lautsprecheranlagen<br />

gesteuert werden sollen, wurde Ende <strong>2009</strong> beauftragt,<br />

sodass die Neubaustrecke der Stadtbahnlinie U6 zum<br />

Fasanenhof mit neuer Technik in Betrieb geht.<br />

Schienenfahrzeuge<br />

Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr <strong>2009</strong> war die<br />

Generalüberholung der Stadtbahnwagen S-DT 8. Bis<br />

Ende <strong>2009</strong> konnte bei zwölf Stadtbahnwagen die Generalüberholung<br />

termingerecht abgeschlossen und die<br />

Abnahme nach BOStrab durchgeführt werden. Die<br />

Fahrzeuge sind seit der Abnahme im täglichen Fahrbetrieb,<br />

haben sich bewährt und sind zur vollen Zufriedenheit<br />

der Fahrgäste und des Betriebes im Einsatz.<br />

Die geplanten Kosten für die Generalüberholung eines<br />

Stadtbahnwagens wurden eingehalten. Im Laufe des<br />

Jahres <strong>2009</strong> wurde bei weiteren neun Stadtbahnwagen<br />

mit der Generalüberholung begonnen. Das gesamte<br />

Projekt wird voraussichtlich 2013 abgeschlossen sein.<br />

Trotz der daraus resultierenden geringeren Fahrzeugreserve<br />

ist es gelungen, die termingerechte Regelinstandhaltung<br />

der Stadtbahnen und Sonderfahrzeuge<br />

sicherzustellen. Im Rahmen der Generalüberholung<br />

erhalten die Stadtbahnwagen auch neue Fahrgastinformationssysteme<br />

mit Echtzeitinformation. Hierfür<br />

wurden <strong>2009</strong> umfangreiche Versuche durchgeführt, so-<br />

dass ab 2010 die Ausrüstung aller generalüberholten<br />

Stadtbahnwagen erfolgen kann.<br />

Die erforderlichen Hauptuntersuchungen an den<br />

Stadtbahnwagen gemäß BOStrab § 57 wurden ebenso<br />

wie die regelmäßigen Wartungen in den Betriebswerkstätten<br />

plangemäß durchgeführt.<br />

<strong>2009</strong> wurde die Nachrüstung der Zahnradbahn-<br />

Trieb wagen mit Klimaanlagen für den Fahrer begon nen,<br />

um die heutigen Anforderungen an den Arbeitsplatz zu<br />

erfüllen.<br />

Durch die vollständige Umstellung der Linien U1 und<br />

U4 auf Hochbahnsteige konnten an 35 Stadtbahnen die<br />

Klapptrittstufen stillgelegt bzw. ausgebaut werden.<br />

Im Laufe des Berichtsjahres erfolgte eine europaweite<br />

Ausschreibung für die Beschaffung weiterer 20 Stadtbahnfahrzeuge,<br />

die für künftige Leistungsausweitungen<br />

benötigt werden.<br />

Um die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung sicherzustellen<br />

und zu optimieren, wurde eine Vielzahl weiterer<br />

Prozess-Optimierungen erfolgreich umgesetzt.<br />

Bus<br />

Im Laufe des Jahres wurden 24 Gelenkbusse beschafft,<br />

wovon vier Busse die um ca. 1,5 Meter verlängerte<br />

Version des Standardmodells (CapaCity) betreffen.<br />

Alle Fahrzeuge sind mit dem Abgasstandard EEV<br />

(Enhanced Environmentally Friendly Vehicle), der derzeit<br />

strengsten Abgasnorm für Nutzfahrzeuge im europäischen<br />

Raum, ausgestattet. Das im Jahr 2005 gestartete<br />

Projekt Hybob, d. h. die Weiterverarbeitung der Erfahrungen<br />

aus dem CUTE-Projekt (Clean Urban Transport for<br />

Europe) mit einem Hybridgelenkzug im Fahrgasteinsatz<br />

(Testbetrieb), konnte <strong>2009</strong> abgeschlossen werden und es<br />

erfolgte eine Überleitung in das Projekt Elektromobilitätsregion<br />

des Bundesministeriums für Ver kehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung. Der Anteil des Projektes, den die <strong>SSB</strong><br />

betrifft, umfasst den Kauf und die Integration von fünf<br />

dieselelektrischen Hybridbussen in den Linienbetrieb bis<br />

Mitte 2011. Dafür wurden im Geschäftsjahr alle notwendigen<br />

Entscheidungen vorbereitet und getroffen.<br />

Gemeinsam mit der Landesanstalt für Umwelt, Messungen<br />

und Naturschutz Baden-Württemberg und dem<br />

TÜV Nord hat die <strong>SSB</strong> umfangreiche Erhe bungen und<br />

Messungen zur NO2-Emission (Stickstoffdioxid) durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse werden Anfang 2010 analysiert,<br />

um gegebenenfalls weitere Maßnahmen einzuleiten.<br />

In Zusammenarbeit mit ZF Friedrichshafen kam nach<br />

dreijähriger Projektphase bei der letzten Busbeschaffung<br />

das neue Getriebe Ecolife serienmäßig zum<br />

Einsatz. Hierdurch wurde eine Kraftstoffreduzierung<br />

zwischen 5 % und 6 % gegenüber vergleichbaren Fahr -<br />

zeugen mit der bisherigen Getriebetechnik erreicht.<br />

Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />

Jahr Betriebsstrecke auf besonderem<br />

Schiene gesamt Bahnkörper und Tunnel<br />

in km in km<br />

2001 123 111<br />

2002 124 112<br />

2003 123 113<br />

2004 123 113<br />

2005 126 115<br />

2006 126 115<br />

2007 123 116<br />

2008 123 116<br />

<strong>2009</strong> 123 116<br />

Schienenfahrzeuge<br />

Jahr Stadtbahn Gelenktrieb- Zahnradbahn Gesamt<br />

DT8 wagen GT4 und Seilbahn<br />

2001 136 50 5 191<br />

2002 136 34 5 175<br />

2003 136 36 5 177<br />

2004 154 36 5 195<br />

2005 164 38 5 207<br />

2006 164 38 5 207<br />

2007 164 38 5 207<br />

2008 164 0 5 169<br />

<strong>2009</strong> 164 0 5 169<br />

Busse<br />

Jahr Linienbusse Linienbusse Gesamt<br />

Standard Gelenk<br />

2001 120 141 261<br />

2002 95 155 250<br />

2003 100 153 253<br />

2004 87 156 243<br />

2005 87 155 242<br />

2006 89 166 255<br />

2007 91 183 274<br />

2008 87 183 270<br />

<strong>2009</strong> 86 190 276


Nachhaltigkeit und Umweltbericht 40 41<br />

Nachhaltigkeit und Umweltbericht<br />

Nachhaltigkeit und Umweltbericht<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die <strong>SSB</strong> AG verfolgt als Vollmitglied der UITP-Nachhaltigkeitscharta<br />

ihre Ziele unter der Prämisse der Nachhaltigkeit.<br />

Sie wird den Weg der langfristigen Sicherstellung<br />

einer wirtschaftlichen Unternehmensführung<br />

weiterverfolgen. Sie muss und will auch in Zukunft<br />

Partner der Industrie für die Erprobung fahrzeugtechnischer<br />

Innovationen sein, weil ihr Leistungsangebot in<br />

einer besonders herausfordernden Topografie erbracht<br />

wird. Außerdem möchte sie in Stuttgart durch soziale<br />

Nachhaltigkeit ein attraktiver Arbeitgeber bleiben und<br />

ihr Mitarbeiterpotenzial weiterhin sichern und binden.<br />

Umweltbericht<br />

Der Umweltschutzgedanke ist bei der <strong>SSB</strong> fest im Tagesgeschäft<br />

verankert. Hier einige Beispiele:<br />

Energieeffizienz<br />

Im Vorfeld anstehender Sanierungsmaßnahmen im<br />

<strong>SSB</strong>-Waldaupark wurden aufgrund einer durchgeführten<br />

Untersuchung für den Einsatz nachhaltiger und energieeffizienter<br />

Technik für die Wärmeversorgung sowie die<br />

Gebäudehülle folgende Maßnahmen umgesetzt:<br />

■ Wärmeversorgung mit Erdwärme<br />

■ Ersetzen der Kleinkälte durch zentrale Kältetechnik<br />

Die Wärmeversorgung des Gebäudes erfolgt über<br />

Erd wärme. Von Vorteil dabei ist, dass die Abwärme der<br />

zentralen Kälteanlage im Erdwärme-Sondenfeld zwischengepuffert<br />

werden kann, wodurch sich die erforderliche<br />

Sondenzahl und damit auch die Investitionskosten<br />

reduzierten. Durch diese Kombination erhöhen<br />

sich die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe und der<br />

Wirkungsgrad der Kälteanlage mit entsprechender<br />

Reduzierung des Energieeinsatzes. Zudem liefert das<br />

Sondenfeld im Sommer eine kostenlose Temperierung<br />

der Tagungsräume.<br />

Auch bei anderen Bauvorhaben setzt die <strong>SSB</strong><br />

auf Erdwärme.<br />

Dachbegrünung<br />

Beim Neubau des Infrastrukturbauhofs in Wangen<br />

wurden 1.900 m² Dachfläche begrünt. Damit verfügt die<br />

<strong>SSB</strong> insgesamt über 7 ha begrünte Dächer.<br />

Bus<br />

Die konsequente Weiterführung der Strategie für einen<br />

nachhaltigen, attraktiven und wettbewerbsfähigen<br />

Nahverkehr sorgt auch im Busbetrieb für eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Umweltbilanz. 50 Busse wurden<br />

mit der elektronischen Getriebesteuerung Topodyn<br />

nachgerüstet. In Verbindung mit weiteren Maßnahmen<br />

konnte beispielsweise der Kraftstoffverbrauch und damit<br />

auch die CO2-Emission des Gelenkbusses O 530 G gegenüber<br />

dem Stand von 2002 um rd. 20 % gesenkt werden.<br />

Neufahrzeuge werden nach dem derzeit höchsten<br />

verfügbaren Stand der Abgasreinigung EEV (Enhanced<br />

En vironmentally Friendly Vehicle) ausgeschrieben. Inzwischen<br />

verfügen bereits 30 % der Busflotte über diesen<br />

hohen Standard.<br />

Die <strong>SSB</strong> beteiligt sich mit vier Citaro-Bussen mit<br />

EEV-Motor an einem über drei Jahre angelegten Versuch<br />

zum Betrieb mit synthetischem Kraftstoff aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen. Das Ziel ist die Reduzierung<br />

der CO2- und NOx-Emissionen. Die Busse haben<br />

schon über 250.000 km ohne besondere Vorkommnisse<br />

zurückgelegt. Prüfstandmessungen ergaben eine Verbesserung<br />

der Rohemissionen bei NOx um 15 % und<br />

beim Kraftstoffverbrauch um 2 %. Die CO2-Bilanz ist<br />

wegen der Nutzung nachwachsender Rohstoffe gegenüber<br />

Dieselkraftstoff deutlich günstiger.<br />

Der Test mit neuen dieselelektrischen Hybridbussen im<br />

Dezember <strong>2009</strong> war erfolgreich. Er verbrauchte 18 % weniger<br />

Dieselkraftstoff als konventionelle Gelenkbusse. Vor<br />

dem Hintergrund des städtischen Konzepts „Die E-mobile<br />

Stadt“ wird die <strong>SSB</strong> am Projekt E Mobilitätsregion Stuttgart<br />

mit fünf inzwischen bestellten Hybridbussen teilnehmen.<br />

Hauptwerkstatt<br />

Bei der Generalsanierung von 60 Stadtbahnen kommen<br />

auch unkonventionelle Techniken zum Einsatz. Der<br />

Unterboden muss für die Neulackierung komplett gereinigt<br />

werden. Mit üblichen Reinigungsverfahren wären<br />

aggressive gesundheits- und umweltschädliche Reinigungsmittel<br />

erforderlich, um Schmutzschichten wirkungsvoll<br />

zu entfernen. Die Umwelt schonendste<br />

Lösung dabei war die Strahlreinigung mit Trockeneis.<br />

Neben dem abgelösten Schmutz fallen keine weiteren<br />

Rückstände an.<br />

Im Bereich der Komponenten- und Teilereinigung wurde<br />

durch eine neue Konzeptionierung einer Reinigungsmaschine<br />

der Reinigungsmittel- und Wasserverbrauch<br />

reduziert und durch Verfahrensumstellungen der Lösemittelverbrauch<br />

nochmals gesenkt.<br />

Abfallentsorgung<br />

Die Grundlagen für die Anwendung des elektro ni schen<br />

Abfall-Nachweisverfahrens bei der Abfallentsorgung wurden<br />

geschaffen. Durch Ausbau der vorhan de nen Software<br />

und Anbindung an die Zentrale Koor dinier ungsstelle<br />

der Länder (ZKS-Abfall) über einen Provider wurden die<br />

notwendigen Nachweisführun gen erbracht.<br />

Energiebilanz <strong>2009</strong> 2008 2007 2006<br />

Strom in Mio. kWh Schienenverkehr 78,1 77,7 79,7 83,1<br />

Stromverbrauch kWh/Pers.-km 0,126 0,125 0,130 0,135<br />

Stromverbrauch kWh/100 km 489 494 470 484<br />

CO2 in g/Pers.-km 35 35 36 38<br />

CO2 in g/km 1.370 1.384 1.316 1.354<br />

Betriebsanlagen 16,4 15,9 20,4 23,8<br />

Diesel in Mio. Liter Busverkehr 8,0 7,8 7,7 7,5<br />

Dieselverbrauch l/Pers.-km 0,024 0,024 0,024 0,023<br />

Dieselverbrauch l/100 km 54 54 55 54<br />

CO2 in g/Pers.-km 64 63 63 60<br />

CO2 in g/km 1.428 1.423 1.454 1.413<br />

Fuhrparkfahrzeuge 0,2 0,2 0,2 0,2<br />

Benzin in Mio. Liter Fuhrparkfahrzeuge 0,1 0,1 0,1 0,1<br />

Fernwärme in Mio. kWh*) 2,8 2,6 3<br />

16,3<br />

Gas in Mio. kWh*)<br />

12,8 11,3 14,8<br />

*) ab <strong>2009</strong> Fernwärme und Gas zusammengefasst<br />

Abfallbilanz (Auszug) <strong>2009</strong> 2008 2007 2006<br />

Abfall Einheit Menge Menge Menge Menge<br />

Verwertung (gefährlich)<br />

Altöl t 25 25 26 27<br />

Ölabscheider- und Sandfanginhalte m³ 288 213 250 276<br />

Kühlerfrostschutzgemisch t 7 8 5 7<br />

Elektronikschrott t 10 1 5 7<br />

Starterbatterien t 16 34 16 27<br />

Teerölimprägnierte Bahnschwellen<br />

Verwertung (nicht gefährlich)<br />

t 66 485 228 149<br />

Altreifen St. 1.536 1.237 1.734 1.376<br />

Asphalt teerfrei t 6.838 111 106 102<br />

Schienenkehricht t 113 119 126 188<br />

Fettabscheiderinhalte m³ 26 34 34 35<br />

Papier und Kartonagen t 31 91 109 126<br />

Gewerbeabfall t 77 256 283 299<br />

Beton t 2.819 1.361 73 182<br />

Gem. Bau- und Abbruchabfälle t 339 240 43 253<br />

Kabelabfälle t 35 23 58 79<br />

Altmetalle t 865 802 938 667<br />

Erdaushub t 27.500 9.953 2.151 4.417<br />

Gleisschotter t 4.876 3.882 403 11


Jahresabschluss 42 43<br />

Jahresabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

Aktiva Anhang 31.12.<strong>2009</strong> 2008<br />

A. Anlagevermögen (1)<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

T€ T€ T€<br />

1. Software und sonstige Rechte 2.309 2.036<br />

2. Geleistete Anzahlungen 3.251 5.560 1.355<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 189.736 186.781<br />

2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen 83.475 84.241<br />

3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 98.203 104.790<br />

4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nummer 2 oder 3 gehören 3.086 2.421<br />

5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.975 12.271<br />

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 55.235 442.710 28.682<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen (2) 386 386<br />

2. Beteiligungen 98 147<br />

3. Sonstige Ausleihungen 626 1.110 779<br />

Summe A. Anlagevermögen 449.380 423.889<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 18.970 18.969<br />

2. Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen 8.237 20.478<br />

3. Waren 13 27.220 12<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3)<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.055 2.604<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 24.088 24.362<br />

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.894 3.791<br />

4. Sonstige Vermögensgegenstände 78.205 108.242 111.621<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei<br />

Kreditinstituten und Schecks (4) 21.276 9.885<br />

Summe B. Umlaufvermögen 156.738 191.722<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.196 2.600<br />

607.314 618.211<br />

Passiva Anhang 31.12.<strong>2009</strong> 2008<br />

A. Eigenkapital<br />

T€ T€ T€<br />

I. Gezeichnetes Kapital 140.094 140.094<br />

II. Kapitalrücklage 9.186 9.186<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

1. Gesetzliche Rücklage 1.705 1.705<br />

2. Andere Gewinnrücklagen 1.142 152.127 1.142<br />

B. Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

1. Rücklage gemäß § 6 b EStG 4.104 4.104<br />

C. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 122.449 121.778<br />

2. Sonstige Rückstellungen (5) 131.326 253.775 140.721<br />

D. Verbindlichkeiten (6)<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.991 12.841<br />

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3.160 6.998<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18.683 20.321<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 7.900 6.000<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 68<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 131.910 170.644 125.636<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten (7) 26.664 27.617<br />

607.314 618.211


Jahresabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2009</strong><br />

Anhang <strong>2009</strong> 2008<br />

44<br />

T€ T€<br />

1. Umsatzerlöse (8) 250.899 242.154<br />

2. Verminderung des Bestandes bei noch nicht abgerechneten<br />

Baumaßnahmen (Vorjahr Erhöhung) -12.241 3.763<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 2.437 2.327<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge (9) 43.588 30.882<br />

5. Gesamtleistung 284.683 279.126<br />

6. Materialaufwand (10) 88.608 92.632<br />

7. Rohergebnis 196.075 186.494<br />

8. Personalaufwand (11) 145.745 139.111<br />

9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 35.165 32.995<br />

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) 29.410 31.616<br />

11. Erträge aus Beteiligungen – –<br />

12. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 91 93<br />

13. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens 98 136<br />

14. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.724 4.474<br />

15. Abschreibungen auf Finanzanlagen 49 26<br />

16. Aufwendungen aus Verlustübernahme 118 138<br />

17. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.416 213.990 5.421<br />

18. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -17.915 -18.110<br />

19. Sonstige Steuern 755 764<br />

20. Erträge aus Verlustübernahme 18.670 18.874<br />

21. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 0 0<br />

45<br />

Die Linienverläufe der Stadtbahnen mit Stuttgart 21<br />

Jahresabschluss


Jahresabschluss 46 47<br />

Jahresabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

Anhang für <strong>2009</strong><br />

1. Allgemeine Angaben<br />

Angaben zu Form und Darstellung<br />

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften<br />

des HGB und des AktG für große Kapitalgesellschaften<br />

aufgestellt. Die Verordnung über die Gliederung des<br />

Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der Fassung<br />

vom 13. Juli 1988 wurde beachtet. Um die Klarheit<br />

der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne Posten<br />

der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

zusammengefasst und in diesem Anhang gesondert aufgegliedert<br />

und erläutert.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Bei immateriellen Vermögensgegenständen und Sach -<br />

an lagen erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten, vermindert um Zu schüs se, Skonti<br />

und andere Anschaffungskostenmin derungen. Die<br />

Herstellungskosten enthalten Lohn- und Material kosten<br />

sowie angemessene Gemeinkostenzuschläge. Bei<br />

Sachanlagen wird in der Regel die lineare Abschreibungsmethode<br />

angewandt. Im Jahr des Zugangs wird<br />

die planmäßige Abschreibung zeitanteilig vorgenommen.<br />

Für Wirtschaftsgüter, die nach dem 31.12.2007<br />

angeschafft, hergestellt oder in das Betriebsvermögen<br />

eingelegt worden sind, gilt steuerlich gem. § 6 Abs. 2<br />

Satz 1 EStG ein Sofortabzugsgebot, wenn sie die<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten 150 € netto nicht<br />

über schreiten. Für Wirtschaftsgüter mit Anschaf fungs-/<br />

Herstellungskosten zwi schen netto 150 € und 1.000 €<br />

werden gemäß § 6 Abs. 2a EStG wirtschafts jahres bezogene<br />

Sammelposten gebildet, aktiviert und einheitlich<br />

linear über fünf Wirtschaftsjahre abge schrieben.<br />

Die Abschreibung für zwei im Jahr 1994 fertig ge ste llte<br />

Bürogebäude sowie ein im Jahr 2001 aktiviertes<br />

Wohn gebäude wird nach der degressiven Methode<br />

gemäß § 7 Absatz 5 Satz 1 und Satz 3b EStG vorgenommen.<br />

Festwerte bestehen für Gleisanlagen sowie<br />

Fahrleitungen.<br />

Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen und Beteiligungen zu Anschaffungskosten<br />

angesetzt. Sonstige Ausleihungen wer den<br />

zum Barwert in Ansatz gebracht. Bestehende Risiken<br />

werden angemessen berücksichtigt.<br />

Die Bewertung der Vorräte erfolgt auf der Basis<br />

durchschnittlicher Anschaffungskosten. Fahrausweisvordrucke<br />

und Küchenvorräte sind mit einem Festwert gemäß<br />

§ 240 Absatz 3 HGB aktiviert.<br />

Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen werden<br />

mit aufgelaufenen Herstellungskosten bewertet.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

so wie liquide Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Erkennbare<br />

Einzelrisiken bei Forderungen sind wertberichtigt.<br />

Auf den übrigen Forderungsbestand wurde eine Pauschalwertberichtigung<br />

in Höhe von 1 % vorgenommen.<br />

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

werden nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen unter Verwendung der Heubeck-Richttafeln<br />

2005 G und eines Rechnungszinsfußes von 6 % ermittelt.<br />

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag<br />

passiviert.<br />

2. Erläuterungen zur Bilanz<br />

(1) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens und die Auf-<br />

gliederung der in der Bilanz zusammengefassten Posten<br />

ist als Anlage 1 zum Anhang beigefügt.<br />

(2) Anteilsbesitz<br />

Die Aufstellung über den Anteilsbesitz nach § 285<br />

Nr. 11 HGB ist als Anlage 2 zum Anhang beigefügt.<br />

(3) Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben<br />

116 T€ (Vj. 128 T€) eine Restlaufzeit von mehr als<br />

ei nem Jahr.<br />

(4) Liquide Mittel<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

T€ T€<br />

1. Kassenbestand 3.281 3.522<br />

2. Guthaben bei Kreditinstituten 17.995 6.363<br />

Gesamt 21.276 9.885<br />

(5) Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen<br />

Beträge für die Bildung von Aufwandsrückstellungen<br />

zur Generalsanierung der Stadtbahnen in<br />

Höhe von 56.155 T€ (Vj. 62.302 T€), für dringend notwendige<br />

Instandhaltungsmaßnahmen der Infrastruktur<br />

und Gebäude von 5.421 T€ (Vj. 5.514 T€) sowie Pflichtrückstellungen<br />

für die tariflich vereinbarte Altersteilzeit<br />

(6) Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Art der Verbindlichkeiten Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit Gesamt<br />

bis zu über bis zu über<br />

1 Jahr 5 Jahre 1 Jahr 5 Jahre<br />

T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten* 1.423 8.991 3.860 3.326 12.841<br />

2. Erhaltene Anzahlungen auf<br />

Bestellungen 3.160 3.160 6.998 6.998<br />

3. Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 18.683 18.683 20.321 20.321<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 7.900 7.900 6.000 6.000<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 68 68<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 13.855 117.012 131.910 13.745 111.860 125.636<br />

davon<br />

über 30.415 T€ (Vj. 31.186 T€). Die im Vorjahr enthaltene<br />

Rückstellung für potentielle Altersteilzeitverpflichtungen<br />

in Höhe von 8.334 T€ wurde aufgelöst.<br />

Darüber hinaus wurden für Urlaubsrückstände, Überzeit-<br />

und Langzeitguthaben, Abfindungen für Entgeltbestand<br />

teile, ausstehende Lieferantenrechnungen<br />

sowie für Umlagen des Haftpflichtverbands Rückstellungen<br />

gebildet.<br />

■ aus Steuern 2.114 2.095<br />

■ im Rahmen der sozialen<br />

Sicherheit 117.334 112.145<br />

(7) Passiver Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Hierunter fallen die Barwertvorteile aus den ab geschlos<br />

senen US-Leasinggeschäften der Jahre 1997 und<br />

2000. Die ertragswirksame Vereinnahmung der Bar-<br />

* = Sicherungsübertragung von Bussen i. H. v. 8.991 T€<br />

wert anteile erstreckt sich bis zum Jahr 2020 (1997) bzw.<br />

2026 (2000). Darüber hinaus sind Fahrgeldabgrenzungen<br />

für Zeitkarten in Höhe von 18.158 T€ (Vj. 17.770 T€)<br />

enthalten.


Jahresabschluss 48 49<br />

Jahresabschluss<br />

3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(8) Umsatzerlöse<br />

Aufgliederung der Umsatzerlöse <strong>2009</strong> 2008<br />

T€ T€<br />

Linienverkehr 168.642 164.247<br />

Sonderverkehr 831 684<br />

Ausgleichszahlungen gem. § 45 a PBefG 17.881 17.881<br />

Zuwendungen für verbundbedingte Belastungen 44.038 43.863<br />

Sonstige Umsatzerlöse 19.507 15.479<br />

Gesamt 250.899 242.154<br />

(9) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Sonstige betriebliche Erträge enthalten periodenfremde<br />

Posten in Höhe von 22.210 T€ (Vj. 8.164 T€) im<br />

(10) Materialaufwand<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

T€ T€<br />

a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 29.869 26.436<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 58.739 66.196<br />

Gesamt 88.608 92.632<br />

(11) Personalaufwand<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

T€ T€<br />

a) Entgeltzahlungen 104.653 101.831<br />

b) Soz. Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 41.092 37.280<br />

■ davon für Altersversorgung 19.797 16.591<br />

Gesamt 145.745 139.111<br />

Durchschnittlicher Personalbestand <strong>2009</strong> 2008<br />

Mitarbeiter/-innen 2.740 2.681<br />

Auszubildende 70 67<br />

Gesamt 2.810 2.748<br />

(12) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten pe riodenfremde<br />

Posten in Höhe von 7.194 T€ (Vj. 6.274 T€)<br />

im Wesentlichen für die Bildung von Rückstellungen für<br />

vergangene Geschäftsjahre.<br />

4. Sonstige Angaben<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

und Haftungsverhältnisse<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Bestellobligo<br />

(nach Abzug von Zuschüssen) in Höhe von<br />

Wesentlichen für Auflösungen von Rückstellun gen, Buchgewinne<br />

aus Anlagenabgängen und sonstige Erträge.<br />

ca. 116.206 T€ sowie aus bestehenden Mietverträgen<br />

in Höhe von 2.777 T€. Haftungsverhältnisse bestehen<br />

in Form von Patronatserklärungen zugunsten der <strong>SSB</strong><br />

Reisen GmbH in Höhe von 5 T€ (Valuta 31.12.<strong>2009</strong>).<br />

Es besteht außerdem eine Bürgschaft über 125 T€.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Zur Absicherung der Beschaffungskosten für Dieseltreibstoff<br />

wurden ab 2008 bis zum Juni 2013 bzw. für<br />

Strom von Januar <strong>2009</strong> bis Dezember 2011 vier Rohwarentermingeschäfte<br />

(Swaps) auf Euro-Ba sis abgeschlossen.<br />

Zum 31.12.<strong>2009</strong> ergeben sich folgende Werte:<br />

Art Laufzeit Gesamtumfang Bewertung Zeitwert (T€)<br />

Diesel-Swap 2008–2011 18.000 MT Mark to Market -246<br />

Diesel-Swap 2011–2013 4.080 MT Mark to Market -621<br />

Diesel-Swap 2011–2013 4.080 MT Mark to Market 119<br />

Strom-Swap <strong>2009</strong>–2011 249.660 MWh Mark to Market -1.678<br />

Für die negativen Marktwerte wurden Rückstellungen<br />

gebildet (Sonstige Rückstellungen).<br />

Konzernabschluss<br />

Mutterunternehmen der <strong>SSB</strong> AG ist die Stuttgarter<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Stuttgart,<br />

mit der ein Organvertrag mit Ergebnisabführungsvereinbarung<br />

besteht. Der Konzernabschluss, in den die<br />

<strong>SSB</strong> mit einbezogen wird, wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />

Die Organe der Gesellschaft sind in Anlage 3 zum<br />

Anhang aufgeführt.<br />

Wirtschaftsprüfungskosten<br />

Für die Prüfung des Jahresabschlusses sind 52 T€<br />

Honorar und 8 T€ Nebenkosten vorgesehen.<br />

Gesamtbezüge des Aufsichtsrats, des Vorstands<br />

und früherer Vorstandsmitglieder<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen 679 T€.<br />

Für Mitglieder des Vorstands sind 3.100 T€ als Rückstellungen<br />

für Anwartschaften auf Pensionen passiviert.<br />

Die Bezüge (T€) setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Name Gesamt- davon davon Sachbezüge<br />

variabel leistungen<br />

Herr Arnold 221 28 6<br />

Herr Bauer 231 28 6<br />

Herr Dr. Höflinger 227 28 9<br />

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich<br />

auf 41 T€ und für den Beratenden Ausschuss auf 14 T€.<br />

An frühere Vorstandsmitglieder sowie deren Hinterbliebene<br />

wurden insgesamt 348 T€ gezahlt. Für diese Personengruppe<br />

sind Rückstellungen für laufende Pensionen<br />

in Höhe von 2.488 T€ gebildet.<br />

Kreditforderungen an ein Vorstandsmitglied betragen<br />

12 T€ und an ein Aufsichtsratsmitglied 12 T€. Im<br />

Geschäftsjahr wurden 3 T€ und 2 T€ planmäßig getilgt.<br />

Die Kredite werden mit 4,5 % verzinst. Die Restlaufzeiten<br />

liegen zwischen 2013 und 2015.<br />

Angaben nach den Vorschriften des EGHGB<br />

Aufgrund des Wahlrechts gemäß Artikel 28 Absatz 2<br />

EGHGB besteht zum 31. Dezember <strong>2009</strong> aus Verpflichtungen<br />

für laufende Pensionen und Anwartschaften<br />

auf Pensionen des Vereins Zusatzversorgung der Stuttgarter<br />

Straßenbahnen Aktiengesellschaft e. V. ein nicht<br />

passivierter Betrag in Höhe von 1.504 T€.<br />

Angaben nach den Vorschriften gemäß § 160<br />

Absatz 1 Nr. 3 AktG<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt<br />

140.093.975,45 € und ist eingeteilt in 2.740.000 Aktien<br />

(Stückaktien), die auf den Namen lauten.<br />

Stuttgart, 31. März 2010<br />

Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Dr. Peter Höflinger


Jahresabschluss 50 51<br />

Jahresabschluss<br />

Anhang/Anlage 1<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Anschaffungs-/ Zugänge Abgänge Umbuchungen Anschaffungs-/ Abschreibungen Buchwert Abschreibungen<br />

Herstellungskosten Herstellungskosten kumuliert des Geschäftsjahres<br />

01.01.<strong>2009</strong> 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.<strong>2009</strong><br />

T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Software und sonstige Rechte 16.200 537 91 818 17.464 15.155 2.309 1.083<br />

2. Geleistete Anzahlungen 1.355 2.718 9 -813 3.251 0 3.251 0<br />

Summe I. 17.555 3.255 100 5 20.715 15.155 5.560 1.083<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 345.245 7.361 1.863 3.153 353.896 164.160 189.736 6.864<br />

davon:<br />

a) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 185.223 4.880 1.184 1.993 190.912 122.427 68.485 4.653<br />

b) Bahnkörper und Bauten des Schienenwegs 136.393 0 0 191 136.584 36.957 99.627 2.211<br />

2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen 113.271 734 313 4.174 117.866 34.391 83.475 5.637<br />

3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 329.600 9.911 4.837 645 335.319 237.116 98.203 17.143<br />

4. Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />

die nicht zu Nummer 2 oder 3 gehören 8.915 928 535 105 9.413 6.327 3.086 368<br />

5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 62.026 2.204 1.934 2.614 64.910 51.936 12.974 4.070<br />

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 28.682 37.268 19 -10.696 55.235 0 55.235 0<br />

Summe II. 887.739 58.406 9.501 -5 936.639 493.930 442.709 34.082<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 386 0 0 0 386 0 386 0<br />

2. Beteiligungen 147 0 0 0 147 49 98 49<br />

3. Sonstige Ausleihungen 1.024 0 210 0 814 188 626 -57*)<br />

Summe III. 1.557 0 210 0 1.347 237 1.110 -8<br />

Summe Anlagevermögen 906.851 61.661 9.811 0 958.701 509.322 449.379 35.157<br />

*) darin enthalten: Zuschreibung in Höhe von T€ 57


Jahresabschluss 52<br />

Jahresabschluss<br />

Anhang/Anlage 2<br />

Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 287 HGB zum 31.12.<strong>2009</strong><br />

Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital in % Jahr Eigenkapital € Ergebnis €<br />

Verbundene Unternehmen:<br />

<strong>SSB</strong> Reisen GmbH, Stuttgart 100 <strong>2009</strong> 850.566,66 91.383,58 *)<br />

Andere Unternehmen:<br />

Verkehrs- und Tarifverbund<br />

Stuttgart GmbH, Stuttgart 26 <strong>2009</strong> 338.263,81 **) 9.776,61 **)<br />

*) vor Ergebnisabführung<br />

**) vorläufige Angaben


Jahresabschluss 54 55<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Anhang/Anlage 3<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Wolfgang Schuster<br />

Oberbürgermeister<br />

Vorsitzender<br />

Klaus Felsmann<br />

Busfahrer/Betriebsratsvorsitzender<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Michael Föll<br />

Erster Bürgermeister<br />

Wolfgang Hoepfner<br />

Stadtbahnfahrer<br />

Betriebsrat<br />

Manfred Kanzleiter<br />

Dipl.-Ing. (FH)/<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

Stadtrat<br />

Robert Kauderer<br />

Selbstständiger Malermeister<br />

Stadtrat<br />

Dr. Michael Kienzle<br />

Literaturwissenschaftler<br />

Stadtrat<br />

Karlheinz Kilb<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

Roland Krause<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

Verkehrswesen<br />

Peter Krauß<br />

Dipl.-Ingenieur (FH)<br />

Bauingenieur<br />

Prof. Dr. Rainer Kußmaul<br />

(bis 19.08.09)<br />

Mathematik-Professor<br />

Stadtrat<br />

Klaus-Dieter Lohrmann<br />

Unternehmensbereichsleiter<br />

Ursula Marx (bis 19.08.09)<br />

Krankenschwester<br />

Stadträtin<br />

Jürgen Sauer<br />

Wissenschaftl. Referent<br />

Stadtrat<br />

Roland Schmid (bis 19.08.09)<br />

Jurist<br />

Stadtrat<br />

Ursula Schorlepp<br />

Gewerkschaftssekretärin<br />

Harald Seibold<br />

Busfahrer<br />

Betriebsrat<br />

Clarissa Seitz (ab 18.09.09)<br />

Dipl.-Psychologin<br />

Stadträtin<br />

Jochen Stopper (ab 18.09.09)<br />

Sozialwissenschaftler<br />

Stadtrat<br />

Annette Strauch<br />

Gewerkschaftssekretärin<br />

Dr. Günter Stübel (ab 18.09.09)<br />

Dipl.-Wirtschaftsingenieur<br />

Stadtrat<br />

Gisela de Vries<br />

Dipl.-Betriebswirtin (FH)<br />

Betriebsrätin<br />

Dieter Wahl<br />

Versicherungsfachwirt<br />

Stadtrat<br />

Beratender Ausschuss<br />

alle Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

sowie:<br />

Dr. Roswitha Blind (ab 19.08.09)<br />

Dipl.-Mathematikerin<br />

Stadträtin<br />

Andreas Bögner<br />

Gewerbl. Techn. Ausbilder<br />

Betriebsrat<br />

Dieter Hafenbrack<br />

Mechaniker<br />

Freigest. Betriebsrat<br />

Matthias Hahn<br />

Bürgermeister<br />

Harald Jauß<br />

Busfahrer<br />

Betriebsrat<br />

Ulrike Küstler (ab 19.08.09)<br />

Feinmechanikerin<br />

Stadträtin<br />

Wolfgang Schanz (bis 19.08.09)<br />

Stadtdirektor<br />

Rose von Stein (bis 19.08.09)<br />

Dipl.-Haushaltsökonomin<br />

Stadträtin<br />

Dirk Thürnau<br />

Bürgermeister<br />

Peter Wilhelm<br />

Kraftfahrer<br />

Betriebsrat<br />

Vorstand<br />

Wolfgang Arnold<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

Reinhold Bauer<br />

Dipl.-Volkswirt<br />

Sprecher<br />

Dr. Peter Höflinger<br />

Dipl.-Kaufmann<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

haben wir wie folgt erteilt:<br />

„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus<br />

Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang –<br />

unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht<br />

der Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft,<br />

Stuttgart, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.<br />

Dezember <strong>2009</strong> geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung<br />

von Jahresabschluss und Lagebericht nach den<br />

deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der<br />

Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung und über<br />

den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317<br />

HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />

Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und<br />

durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />

mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der<br />

Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld der Gesell schaft<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />

des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll<br />

systems sowie Nachweise für die Angaben in<br />

Buch führung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />

Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen<br />

des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

des Jahresabschlusses und Lageberichts.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft.<br />

Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von<br />

der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken<br />

der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“<br />

Stuttgart, 31. März 2010<br />

KPMG AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Wildermuth Rettich<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer


Geschäftsbericht <strong>2009</strong> Geschäftsbericht <strong>2009</strong>


Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />

Schockenriedstraße 50<br />

70565 Stuttgart<br />

www.ssb-ag.de

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