2009 - SSB
2009 - SSB
2009 - SSB
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Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Geschäftsbericht 20<br />
09
Auf einen Blick Inhalt<br />
Auf einen Blick Inhalt<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong><br />
Jahresabschluss<br />
Bilanzsumme<br />
Anlagevermögen<br />
Investitionen brutto<br />
Grundkapital und Rücklagen<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Fahrgeldeinnahmen<br />
Personalaufwand<br />
Gesamterträge<br />
Gesamtaufwand<br />
Ausgleichsanspruch<br />
Leistungen<br />
Fahrten<br />
Platz-km<br />
Personalstand<br />
(inkl. Altersteilzeit und Auszubildende)<br />
Linien<br />
gesamt<br />
■ Schiene<br />
■ Bus<br />
Linienlänge gesamt<br />
■ Schiene<br />
■ besonderer Bahnkörper<br />
einschl. Tunnelstrecke<br />
■ Bus<br />
Gleislänge gesamt<br />
■ besonderer Bahnkörper<br />
einschl. Tunnelstrecke<br />
Fahrzeuge<br />
Stadtbahnfahrzeuge<br />
Straßenbahnfahrzeuge<br />
Busse<br />
Haltestellen<br />
Fahrstromverbrauch<br />
Dieselkraftstoffverbrauch Bus<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio. €<br />
Mio.<br />
Mio.<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
km<br />
km<br />
km<br />
km<br />
km<br />
km<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Mio. kWh<br />
Mio. Liter<br />
<strong>2009</strong><br />
607<br />
449<br />
101<br />
152<br />
132<br />
180<br />
146<br />
286<br />
305<br />
19<br />
189<br />
5.268<br />
2.841<br />
72<br />
16<br />
56<br />
901<br />
213<br />
204<br />
688<br />
243<br />
228<br />
164<br />
0<br />
276<br />
822<br />
78,1<br />
8,1<br />
Veränderung zum Vorjahr in %<br />
-1,8<br />
5,9<br />
1,0<br />
0,0<br />
9,1<br />
2,3<br />
5,0<br />
0,7<br />
0,7<br />
0,0<br />
-0,5<br />
0,7<br />
2,2<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
2,2<br />
-0,2<br />
0,5<br />
1,3<br />
2008<br />
618<br />
424<br />
100<br />
152<br />
121<br />
176<br />
139<br />
284<br />
303<br />
19<br />
190<br />
5.231<br />
2.781<br />
72<br />
16<br />
56<br />
900<br />
213<br />
204<br />
687<br />
243<br />
228<br />
164<br />
0<br />
270<br />
824<br />
77,7<br />
8,0<br />
2007<br />
619<br />
424<br />
65<br />
152<br />
117<br />
170<br />
132<br />
289<br />
312<br />
23<br />
187<br />
5.182<br />
2.740<br />
70<br />
16<br />
54<br />
887<br />
213<br />
204<br />
674<br />
243<br />
228<br />
164<br />
0<br />
274<br />
822<br />
77,4<br />
7,9<br />
2006<br />
587<br />
440<br />
58<br />
152<br />
116<br />
164<br />
136<br />
291<br />
314<br />
23<br />
188<br />
5.201<br />
2.771<br />
70<br />
16<br />
54<br />
881<br />
209<br />
196<br />
672<br />
249<br />
227<br />
164<br />
38<br />
255<br />
815<br />
80,5<br />
7,7<br />
2005<br />
568<br />
443<br />
55<br />
152<br />
114<br />
156<br />
137<br />
271<br />
296<br />
25<br />
186<br />
5.176<br />
2.728<br />
69<br />
16<br />
53<br />
883<br />
209<br />
196<br />
674<br />
249<br />
227<br />
164<br />
38<br />
242<br />
809<br />
80,6<br />
7,5<br />
<strong>SSB</strong> trotzt Krise<br />
01 Lagebericht<br />
02 Bericht des Aufsichtsrats<br />
03 Bericht des Vorstands<br />
04 Vermögens- und Ertragslage<br />
05 Personal- und Sozialbericht<br />
06 Marketing und Vertrieb<br />
07 Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen<br />
08 Betriebsleistungen<br />
09 Betriebsanlagen und Infrastruktur<br />
10 Nachhaltigkeit und Umweltbericht<br />
11 Jahresabschluss<br />
■ Bilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
■ Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2009</strong><br />
■ Anhang für <strong>2009</strong><br />
Anlage 1: Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Anlage 2: Aufstellung des Anteilsbesitzes<br />
Anlage 3: Organe der Gesellschaft<br />
12 Bestätigungsvermerk<br />
4<br />
6<br />
16<br />
18<br />
24<br />
26<br />
30<br />
34<br />
36<br />
38<br />
40<br />
42<br />
42<br />
44<br />
46<br />
50<br />
52<br />
54<br />
55
<strong>SSB</strong> trotzt Krise 4 5<br />
<strong>SSB</strong> trotzt Krise<br />
<strong>SSB</strong> trotzt Krise<br />
<strong>2009</strong> blieb in der Weltwirtschaft kein Stein auf dem<br />
anderen. Nach dem im Herbst 2008 bereits die ersten<br />
Banken in die Krise geraten waren, verstärkte sich diese<br />
im Folgejahr. Aktien erreichten Tiefststände, die Politik<br />
sprach sogar von den schwersten wirtschaftlichen Krisenerscheinungen<br />
seit 1929. Verständlich, dass die Region<br />
Stuttgart keine Insel der Glückseligkeit blieb. Die<br />
Finanzkrise schlug voll durch, Umsatz einbrüche und<br />
Kurzarbeit waren die Folgen auch bei hiesigen namhaften<br />
Unternehmen. Dass es die <strong>SSB</strong> bei so viel Gegenwind<br />
nicht einfach hatte, sich zu behaupten, liegt auf<br />
der Hand. Und trotzdem sind die Fahrgastzahlen und<br />
Einnahmen auf Vorjahresniveau geblieben.<br />
Das Unternehmen führte konsequent den Kurs der<br />
vergangenen Jahre fort: Ausbau des Streckennetzes, Investitionen<br />
in die Qualität des Nahverkehrs, Einsatz<br />
neuer Instrumente zur Kundengewinnung. So wurden<br />
die Tunnelbauprojekte an den Linien U6, U12 und U15<br />
weiter vorangetrieben, das Hochbahnsteigprogramm<br />
intensiviert und die Hochbaumaßnahmen in Möhringen,<br />
Wangen und im Vogelsang verstärkt. Auch das<br />
Thema Nachhaltigkeit stand weiter im Mittelpunkt. In<br />
verschiedenen Versuchen hat die <strong>SSB</strong> umweltfreundliche<br />
und kraftstoffsparende Antriebe beim Bus getestet<br />
und die Generalüberholung von 60 Stadtbahnfahrzeugen<br />
zielstrebig weitergeführt.<br />
Die <strong>SSB</strong> gab mit ihren innovativen Kooperationsmodellen<br />
mit hiesigen Handelsunternehmen neue Impulse<br />
zum Umsteigen auf den Nahverkehr. Und vor dem Hintergrund,<br />
dass emotionale Angebote zur Kundentreue<br />
beitragen, ist die Eröffnung der Straßenbahnwelt im<br />
Juli in Bad Cannstatt zu sehen. Denn die seit über 140<br />
Jahren geleistete Qualität eines Unternehmens hilft da-<br />
bei, Kunden auch aktuell zu überzeugen – das ist der<br />
Nutzen der Tradition. Und dann feierten wir gleich viermal<br />
Geburtstag: So wurde die letzte, 2007 eingestellte<br />
Straßenbahn im Museum stolze 50 Jahre alt. Die Seilbahn<br />
konnte bereits im 80. Jahr den Waldfriedhof ansteuern,<br />
während die Zahnradbahn gar schon 125 Jahre<br />
zwischen Marienplatz und Degerloch unterwegs ist.<br />
Und zu guter Letzt konnte auch noch die Killesbergbahn,<br />
bei der sich Fachleute der <strong>SSB</strong> einbringen, ihren<br />
70. Geburtstag feiern.<br />
Ironie des Ganzen: Alle Bahnen hatten im Laufe ihres<br />
Lebens wahrlich größere Krisen gesehen als die des Jahres<br />
<strong>2009</strong>. Und die <strong>SSB</strong> hatte sich auch schon in weit<br />
schwierigerem Fahrwasser befunden.<br />
Den größten Beitrag zum Ziel, der Krise zu trotzen,<br />
leisteten sicher lich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der <strong>SSB</strong>. Ihr Einsatz und ihre Motivation halfen mit, eine<br />
qualitativ hervorragende Dienstleistung zu erbringen<br />
und die <strong>SSB</strong> entgegen dem allgemeinen Trend als verlässlichen<br />
Investor zu präsentieren und damit die Folgen<br />
der Rezession für die Stadt Stuttgart etwas zu mildern.<br />
Dies ist auch der konse quenten Restrukturierung zu<br />
verdanken, die die <strong>SSB</strong> nach über zehn Jahren weiterhin<br />
stark macht.<br />
Der Krise trotzen heißt auch 2010 das Motto. Ob es<br />
gelingt, ist nicht sicher, der Ehrgeiz ist da. Und als Motiv<br />
für ein Jahr, in dem noch nicht sicher ist, ob wirtschaftlich<br />
ein Silberstreif am Horizont zu sehen ist, ist es allemal<br />
tauglich. Die Voraussetzungen sind gegeben: langjährige<br />
Erfahrung, Engagement der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitar bei ter, Motivation, Mut, Selbstbewusstsein<br />
und Überzeugung. Und das gleich 2.800 Mal.<br />
Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Dr. Peter Höflinger
Lagebericht 6 7<br />
Lagebericht<br />
Lagebericht<br />
Rahmenbedingungen<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> veränderten sich für die <strong>SSB</strong> die<br />
wirt schaft lichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
Im zweiten Halbjahr machte sich die<br />
Wirtschaftskrise auch im ÖPNV der Region Stuttgart<br />
bemerkbar. Die Arbeitslosenquote in der Stadt Stuttgart<br />
stieg gegen Jahresende auf 6,5 %, was einer Zunahme<br />
von 1,2 %-Punkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />
Ähnlich entwickelte sich auch die Beschäftigungslage<br />
in der Region. Eine höhere Arbeitslosenquote konnte<br />
nur durch die verstärkte Inanspruchnahme der Kurzarbeit<br />
verhindert werden. Der Kfz-Bestand ging konjunkturbedingt<br />
auf 454 Pkw (Vorjahr 456) pro 1.000 Einwohner<br />
leicht zurück. Die Nachfrage nach öffentlichen<br />
Mobilitätsdienstleistungen stagnierte weitgehend auf<br />
dem Niveau des Vorjahres. Die <strong>SSB</strong> verzeichnete mit<br />
rund 189,5 Mio. (Vorjahr 190,0 Mio.) Fahrten statistisch<br />
einen geringen Rückgang von 0,3 %. Die Einwohnerzahl<br />
Stuttgarts stabilisierte sich bei rund 593.000.<br />
Infolge der Kommunalwahlen Mitte <strong>2009</strong> ergaben<br />
sich neue Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat der<br />
Stadt Stuttgart. Dies führte auch zu Veränderungen im<br />
Aufsichtsrat der <strong>SSB</strong>. Mit grundsätzlichen Veränderungen<br />
der Verkehrspolitik in Stuttgart und Um gebung ist<br />
jedoch nicht zu rechnen. Der ÖPNV wird auch weiterhin<br />
eine tragende Rolle im regionalen Verkehrsumfeld spielen.<br />
Die Politik und die Bahn AG stimmten dem Projekt<br />
Stuttgart 21 zu.<br />
Am 3. Dezember <strong>2009</strong> trat die neue EU-Verordnung<br />
in Kraft. Bis zum Ende der Übergangszeit 2019 müssen<br />
alle Bestimmungen der Verordnung 1370/2007 in den<br />
EU-Mitgliedsländern umgesetzt sein. Diese untersagt<br />
der <strong>SSB</strong> u. a. eine Beteiligung an Ausschreibungen<br />
außerhalb ihres städtischen Bedienungsgebietes. Die<br />
Verordnung muss vom deutschen Gesetzgeber noch in<br />
ein neu gefasstes Personen beförderungsgesetz (PBefG)<br />
übernommen werden. <strong>2009</strong> konnte noch kein neuer<br />
Gesetzentwurf verabschiedet werden. Jedoch erlaubte<br />
die bestehende rechtliche Konstellation dem Oberbürgermeister<br />
sowie dem Gemeinderat die Verlängerung<br />
der verbindlichen Zusage am 6. November <strong>2009</strong>. Einstimmig<br />
und verbunden mit dem Lob aller Parteien<br />
wurde eine verbindliche Eigentümererklärung beschlossen,<br />
die bis zum 31. Dezember 2018 gültig sein wird.<br />
Somit wird die Betrauung der <strong>SSB</strong> durch den Aufgabenträger<br />
Stadt Stuttgart rechtssicher weitergeführt. Die<br />
<strong>SSB</strong> wird auch künftig alle bisherigen Aufgaben als integriertes<br />
Dienstleistungsunternehmen erbringen und<br />
einen Ausgleich ihrer Verluste aus gemeinwirtschaftlichen<br />
Verpflichtungen von der Stuttgarter Versorgungs-<br />
und Verkehrs gesellschaft erhalten. Die Vorgaben<br />
aus EU-Verordnung und EuGH-Rechtsprechung zum<br />
Beihilfe- und Vergaberecht sowie europäische Transparenz-Richtlinien<br />
werden dabei eingehalten. Voraussetzung<br />
für die Weiterführung der Betrauung ist die vollumfängliche<br />
<strong>SSB</strong>-Eigentumsstruktur bei der Stadt<br />
Stutt gart. Diese wurde durch einen entsprechenden Aktienkauf<br />
der Holdinggesellschaft Stuttgarter Versorgungs-<br />
und Verkehrsgesellschaft vervollständigt. Damit<br />
konnte ein kostenintensives Squeeze-Out-Verfahren<br />
vermieden werden. Die bewährte partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit von Landeshauptstadt und <strong>SSB</strong> kann<br />
intensiviert werden.<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
Trotz des leichten statistischen Rückgangs der Fahrten<br />
stiegen die Bruttofahrgeldeinnahmen der <strong>SSB</strong> infolge<br />
der zu Jahresbeginn <strong>2009</strong> vorgenommenen Tarifanpassung<br />
von 3,2 % auf 181,3 Mio. € (Vorjahr 176,4<br />
Mio. €). Dies entspricht einem Wachstum von 2,8 % im<br />
Vergleich zum Vorjahr. Obwohl sich die Fahrgeldeinnahmen<br />
damit insgesamt unter Plan bewegten, konnte sich<br />
die <strong>SSB</strong> in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld<br />
gut behaupten. Das Einnahmewachstum ist in großem<br />
Maße auf die Zunahme der Zeitkarten zurückzuführen.<br />
Insbesondere im Ausbildungsverkehr, aber auch bei<br />
besonders attraktiven Angeboten im Berufsverkehr<br />
wurden Zuwächse realisiert. Im Gelegenheitsverkehr<br />
konnten preisbereinigt keine Einnahmesteigerungen<br />
erreicht werden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten haben jedoch verschiedene Maßnahmen zur<br />
Kundenge winnung weitere Einnahmerückgänge verhindern<br />
können. Abgeltungen und gesetzliche Ausgleichsmaßnahmen<br />
konnten stabil gehalten werden.<br />
Die Aufwendungen der <strong>SSB</strong> blieben trotz der tarifvertraglich<br />
bedingten Erhöhung der Tabellenentgelte um<br />
2,8 % und einer Einmal zahlung von 225 € sowie weiterer<br />
Effekte, wie beispielsweise der stark gestiegenen<br />
Nachzahlungen an den Pensionssicherungsverein, insgesamt<br />
noch unter Plan.<br />
Das von der Konzernmuttergesellschaft SVV aus zugleichende<br />
Jahresergebnis von -18,7 Mio. € (Vorjahr -18,9<br />
Mio. €) ist mit rund 6,4 Mio. € besser als der Planansatz<br />
des Wirtschaftsplans <strong>2009</strong>. Insbesondere durch offene<br />
Planstellen, Wohnungsverkäufe sowie Verzögerungen bei<br />
Stadtbahnprojekten, Folgepflichtmaßnahmen und Stuttgart<br />
21 konnte dieses Ergebnis erreicht werden. Das<br />
Jahresergebnis wird vom Anstieg des periodenfremden<br />
Ergebnisses um 12,4 Mio. € auf 15,0 Mio. € beeinflusst.<br />
Die Bilanzsumme der <strong>SSB</strong> beläuft sich auf 607 Mio. €<br />
(Vorjahr 618 Mio. €). Der Anteil des Anlagevermögens<br />
hat sich von 69 % auf 74 % erhöht. Bedingt durch die<br />
Reduzierung von Rückstellungen und der Verbindlichkeiten<br />
zulasten des Umlaufvermögens sank sie um 1,8 %.<br />
Die Eigenkapitalquote verbesserte sich gering fügig<br />
auf 25,0 %. Der Kostendeckungsgrad (Gesamt ertrag/<br />
Gesamtaufwand) liegt bei 93,9 % (Vorjahr 93,8 %).<br />
Durch die weiter steigende Kapital bindung nahmen die
Lagebericht 8 9<br />
Lagebericht<br />
Abschreibungen um 6,6 % zu. In den Rück stellungen<br />
wurden alle absehbaren Risiken und Verpflichtungen<br />
berücksichtigt. Darüber hinaus wurden für die Überholung<br />
von Teilen der Stadtbahnflotte Beträge zurückgestellt.<br />
Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
hat sich um 15 Mio. € erhöht, die Mittelabflüsse aus<br />
der Inves titionstätigkeit um 12 Mio. €. Die Mittelzuflüsse<br />
aus der Finanzierungstätigkeit reduzierten sich<br />
um 29 Mio. €.<br />
Die Finanzierung der <strong>SSB</strong> ist überwiegend über ein<br />
festverzins liches Darlehen der Zusatzversorgung sichergestellt.<br />
Durch das Finanzmanagement der <strong>SSB</strong> war<br />
jederzeit die fristgerechte Erfüllung aller Zahlungsverpflichtungen<br />
gesichert.<br />
Keine Berührungsängste mit starker Fahrzeugtechnik<br />
Der Vorstand ist mit dem guten Verlauf des Geschäftsjahres<br />
und dem daraus resultierenden geringeren<br />
Verlustausgleich zufrieden.<br />
Investitionen<br />
Auch <strong>2009</strong> stellte die <strong>SSB</strong> erhebliche Beträge für den<br />
Ausbau und die Weiterentwicklung des ÖPNV bereit. Die<br />
Bruttoinvestitionen vor Abzug von Zuschüssen beliefen<br />
sich auf rund 92,5 Mio. €. Davon dient über die Hälfte<br />
des Investitionsbudgets dem Aus- und Neubau der<br />
Stadtbahninfrastruktur. Dies betrifft insbesondere die<br />
umfang reichen Bauaktivitäten zur Verlängerung der<br />
Linie U6 zum Fasanenhof-Ost und die Arbeiten am<br />
Nordast der Linie U15 nach Stammheim. Außerdem<br />
wurden 3,8 Mio. € für die Verlängerung der Hoch -<br />
bahn steige auf der Linie U5 nach Mönchfeld und die<br />
Weiterführung des Hochbahnsteigprogramms für mo-<br />
Neue Echtzeitinformation im generalsanierten DT8<br />
bilitätseingeschränkte Menschen ausgegeben. Auf die<br />
sonstigen Sachanlagen entfielen 11,9 Mio. €, insbesondere<br />
für die Einrichtungen, Schienenfahrzeuge und<br />
Werk stätten sowie EDV-Hard- und -Software. Darüber<br />
hinaus in ves tierte die <strong>SSB</strong> 15,5 Mio. € für die Bebauung<br />
von Grundstücken. Dies betraf vor allem Wohnbaumaßnahmen<br />
am Bahnhof Möhringen und im Vogelsang<br />
sowie Bauarbeiten für den Infrastrukturbauhof in<br />
Wan gen. Die Beschaffung von Bussen und Betriebsfahrzeugen<br />
nahm rund 10,4 Mio. € in Anspruch. Von der<br />
<strong>SSB</strong> durchgeführte Folge pflichtmaßnahmen beliefen<br />
sich auf weitere 8,2 Mio. €.<br />
Restrukturierung<br />
Im Kontext der Restrukturierungsplanung stand die<br />
Verlängerung der verbindlichen Zusage mit dem Eigentümer<br />
im November <strong>2009</strong>. Da das Betrauungsverhältnis<br />
im Rahmen der bestehenden Konzessionen rechtskonform<br />
weitergeführt werden kann, bleibt die <strong>SSB</strong> integriertes<br />
Mobilitätsdienstleistungsunternehmen für die<br />
Stadt Stuttgart. Neben dem Ziel der Erreichung wettbewerbsfähiger<br />
Kostenstrukturen stehen die jährliche<br />
Begrenzung des Ausgleichsanspruchs sowie die Reduzierung<br />
von Zusatzbelastungen als wichtigste Handlungsfelder.<br />
Es wurden eine umfassende Prüfung der<br />
Restpotenziale bei laufenden Restrukturierungsmaßnahmen<br />
sowie eine Anpassung von Ist- und Planwerten<br />
vorgenommen. Zusätzliche Ansätze für Verbesserungen<br />
wurden identifiziert. Durch die Fortschreibung und Weiterverfolgung<br />
des beschlossenen Maßnahmenpakets<br />
konnte das Restrukturierungsvolumen zum Jahresende<br />
auf über 46 Mio. € gesteigert werden. Rund 35 Maßnahmen<br />
befanden sich Ende <strong>2009</strong> noch in Umsetzung<br />
oder Planung. Zudem wurden erste Überlegungen für<br />
eine Neuausrichtung der Restrukturierung angestellt.<br />
Personal<br />
Der Personalaufwand stieg aufgrund tariflicher und<br />
extern bedingter Einmaleffekte um 4,8 %. Zum Jahresende<br />
<strong>2009</strong> waren teilzeitbereinigt 2.498 (Vorjahr 2.485)<br />
Personen und 79 (Vorjahr 79) Auszubildende bei der <strong>SSB</strong><br />
beschäftigt. Dies entspricht einer Zunahme von 0,5 %.<br />
Die Anzahl der Stellen lag am 31. Dezember <strong>2009</strong> bei<br />
2.841. Ver antwortlich sind im Wesentlichen die gute In -<br />
an spruch nahme der Altersteilzeit und der Struktureffekt<br />
der Altersteilzeitarbeit mit zum Teil vorweggenommenen<br />
Nachbesetzungen. Die notwendigen zusätzlichen<br />
Einstellungen fanden hauptsächlich im Fahrdienst, im<br />
Zentralen Servicedienst und in den technischen Bereichen<br />
statt. Auslöser sind insbesondere die verschiedenen<br />
Stadtbahnbauvorhaben mit Busersatz verkehren,<br />
die Generalsanierung von 60 Stadtbahnen und die<br />
Projektarbeiten im Zuge von Stuttgart 21. Zudem wird<br />
die <strong>SSB</strong> künftig ihre Ausbildungskapazitäten für neue
Lagebericht 10 11<br />
Lagebericht<br />
Berufszweige nochmals erhöhen. Da die Anwendungsvereinbarung<br />
für den für die <strong>SSB</strong> gültigen Bezirkszusatztarifvertrag<br />
Nahverkehr am 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
auslief, wurden Verhandlungen für eine Nachfolgeregelung<br />
aufgenommen. Die Gespräche zur Weiterentwicklung<br />
des Tarifvertrages Nahverkehr wurden von Gewerkschaftsseite<br />
im Jahr <strong>2009</strong> abgebrochen. Damit<br />
konnte ein Restrukturierungsziel zunächst nicht erreicht<br />
werden. Unabhängig davon gilt der vorhandene<br />
Tarifvertrag für die Belegschaft weiter.<br />
Die Ende 2008 eingeführte Möglichkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
als Entgeltumwandlung für<br />
Beschäftigte im Fahrdienst wurde auf alle Unternehmensbereiche<br />
ausgedehnt, u. a. weil für Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ab dem Geburtsjahr 1961 der<br />
gesetz liche Schutz der Berufsunfähigkeit nicht mehr<br />
besteht. Das betrieb liche Gesundheitsmanagement<br />
wurde <strong>2009</strong> weitergeführt. Ziel des Projektes ist eine<br />
nachhaltige Senkung der Fehlzeitenquote und ein möglichst<br />
langer Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Um<br />
den demographischen Veränderungen innerhalb und<br />
Die zukünftige U12 unterquert die Bibliothek des 21. Jahrhunderts<br />
außerhalb der <strong>SSB</strong> und den Entwicklungen am Arbeitsmarkt<br />
adäquat zu begegnen, wurden die Aktivitäten zur<br />
Führungskräfteentwicklung im Rahmen der Pro gramme<br />
„FührenLernen“ und „FührenStärken“ ausgebaut. Damit<br />
sollen Führungskompetenzen generiert, verbessert und<br />
vereinheitlicht werden. Das neu aufgelegte Projekt „Employer<br />
Branding“ hat zum Ziel, die Marke <strong>SSB</strong> auf dem<br />
Arbeitsmarkt besser zu positionieren.<br />
Finanzierungsperspektiven<br />
<strong>2009</strong> verschlechterte sich – bedingt durch die konjunkturelle<br />
Lage – die Situation der öffentlichen Haushalte<br />
dramatisch. Damit haben sich die Perspektiven für<br />
die Finanzierung von zukünftigen Ausbauvorhaben im<br />
Nahverkehr, insbesondere aber von Ersatzin vestitionen,<br />
nicht verbessert. Eine Nachfolgeregelung für das Ende<br />
2013 auslaufende Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />
(GVFG) ist noch nicht verabschiedet worden. Nach 2013<br />
würde ohne Nachfolgeregelung die Zweckbindung der<br />
Mittel für die Förderung von Infrastrukturinvestitionen<br />
im Verkehr durch das Land Baden-Württemberg in Höhe<br />
von 165 Mio. € entfallen. Darum bemüht sich die <strong>SSB</strong><br />
Der erste Hybridbus der <strong>SSB</strong> im Testbetrieb<br />
innerhalb verschiedener Gremien um eine Weiterführung<br />
der bestehenden Regelung. Daneben nahmen die<br />
für den Nahverkehr reservierten Fördermittel aus dem<br />
Regionalisierungsgesetz des Bundes sowie aus der Verbundförderung<br />
in Baden-Württemberg ab. Die schwierige<br />
öffentliche Haushaltssituation führt dazu, dass die<br />
<strong>SSB</strong> bzw. die SVV laufende Ausbauvorhaben teilweise<br />
vorfinanzieren muss. Für die Beschaffung von 20 Stadtbahnfahrzeugen<br />
gibt es keine, für Bus beschaffungen<br />
nur noch geringe Zuschüsse. Einziger Lichtblick war<br />
<strong>2009</strong> das Konjunkturpaket II, das als Zusatzförderung<br />
einmalig deutlich höhere Fördersätze bei der Beschaffung<br />
von sechs Buseinheiten vorsah. Ansonsten wurde<br />
der Nahverkehr explizit von Konjunkturbeihilfen im Berichtsjahr<br />
ausgeschlossen. Die von <strong>SSB</strong>, DB Regio und<br />
Verband Region Stuttgart in Auftrag gegebene Prüfung<br />
der Eignung der Verkehrsstromerhebung 2006 für den<br />
Einnahmezuscheidungsvertrag bestätigte die bestehenden<br />
Vertragsgrundlagen. Neue Untersuchungen sind<br />
demnach aus Sicht der <strong>SSB</strong> AG nicht erforderlich.<br />
Investitionen und Umweltschutz<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden 20 Stadtbahnwagen<br />
europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die<br />
Firma Stadler Pankow GmbH, die voraussichtlich 2012<br />
mit der Auslieferung der neuen Fahrzeuge vom Typ DT<br />
8.12 beginnen wird. Planmäßig wurde die Generalüberholung<br />
von 60 Stadtbahnfahrzeugen fortgesetzt. Davon<br />
befanden sich zum Jahresende bereits 11 Stadtbahnzüge<br />
erfolgreich im Linieneinsatz. Bis 2013 wird die<br />
Generalüberholung für die Fahrzeuge der mittleren<br />
Generation abgeschlossen sein. Im Zuge des Umbaus<br />
werden alle sanierten Fahrzeuge mit einem zeitgemäßen<br />
Fahrgast infor mations system ausgestattet. <strong>2009</strong><br />
testete die <strong>SSB</strong> als erstes Nah ver kehrs unternehmen in<br />
Deutschland in ihren Fahrzeugen die Fahrgastinformation<br />
mit Echtzeitumsteigebeziehungen. Ferner erprobte<br />
man unter anderem neue Radsatzwellen, diverse Batterietypen,<br />
Magnetschie nenbremsen sowie ölfreie Kompressoren<br />
zur Druck luft erzeugung. Außer dem wurden<br />
verschiedene Untersuchungen in den Bereichen Schieneninfrastruktur<br />
und Maßnahmen zum Brandschutz<br />
durchgeführt.<br />
Die <strong>SSB</strong> beschaffte <strong>2009</strong> 20 Gelenkbusse sowie vier<br />
20-Meter-Gelenkbusse („CapaCity“), welche auf einzelnen<br />
Linien erprobt wurden. Alle neu beschafften Fahrzeuge<br />
sind mit optimierter Abgasnach behandlung EEV<br />
(Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) ausgestattet.<br />
Im Jahr 2010 wird der Gesamtbestand nur noch aus<br />
fahrgastfreundlichen Niederflurfahrzeugen bestehen.<br />
Ende <strong>2009</strong> setzte die <strong>SSB</strong> als europaweit erste Stadt auf<br />
der Innenstadtbuslinie 42 probeweise einen Citaro-<br />
BlueTec-Hybridgelenkbus ein. Die <strong>SSB</strong> nimmt am Projekt<br />
Elektromobilitätsregion des BMVBS teil und wird<br />
dazu fünf Hybridbusse beschaffen. Außerdem wurden
Lagebericht 12 13<br />
Lagebericht<br />
verschiedene Untersuchungen zur Senkung des Primärenergieverbrauchs<br />
und zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes<br />
durchgeführt. Diese betrafen insbesondere<br />
Maßnahmen zur Stickstoffdioxidreduzierung, zum<br />
Einsatz synthetischen Kraftstoffes als auch zur Erprobung<br />
neuartiger Getriebe. Außerdem wurde der testweise<br />
Einsatz des Vordereinstiegs im Bus auf weitere<br />
Linien ausgeweitet.<br />
Als erstes Nahverkehrsunternehmen in Deutschland<br />
hat die <strong>SSB</strong> im Januar <strong>2009</strong> ein kostenloses ÖPNV-<br />
Navigationssystem für Stuttgart und Region entwickelt.<br />
Bereits rund 10.000 Nutzer des Mobil telefons iPhone<br />
hatten sich im August das Programm „Fahr-Info Stuttgart“<br />
beschafft. Damit wird dem Kunden der Zugang<br />
zum ÖPNV weiter erleichtert.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Obwohl sich die <strong>SSB</strong> bereits in der Vergangenheit<br />
zum Umwelt- und Klimaschutz bekannt hat, wurde<br />
Nachhaltigkeit 2006 als ein strategisches Unternehmensziel<br />
festgelegt. 2007 wurde die <strong>SSB</strong> Vollmitglied<br />
der UITP-Nachhaltigkeitscharta. Sie hat sich damit<br />
ver pflichtet, die Prinzipien der Nachhaltigkeit in ökonomischen,<br />
öko lo gischen und sozialen Belangen einzuhalten.<br />
Kontinuierlich werden umfangreiche Maßnahmen<br />
zur Sicherung dieser Ziele durchgeführt. Die <strong>SSB</strong><br />
bekennt sich zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung<br />
in allen Bereichen und wird diese konsequent<br />
weiter betreiben.<br />
Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />
<strong>SSB</strong> Reisen GmbH<br />
Die <strong>SSB</strong> Reisen GmbH konnte <strong>2009</strong> im Eigenveranstaltungsbereich<br />
eine Umsatzsteigerung von 3,1 %<br />
errei chen. Diese Entwicklung ist beachtlich vor dem<br />
Hintergrund, dass das Jahr <strong>2009</strong> für die gesamte Reisebranche<br />
alles andere als zufriedenstellend beurteilt<br />
wird. Bei den Vermittlungsleistungen, Touristik und<br />
Deutsche Bahn sowie insbesondere dem Flugbereich<br />
waren die Auswirkungen der Wirtschaftskrise deutlich<br />
zu spüren. Geringere Erträge beim Finanzergebnis<br />
konnten durch Kostenreduzierungen kompensiert werden.<br />
Das Ergebnis <strong>2009</strong> lag mit 91 T€ im Rahmen der<br />
beiden Vorjahre. Der verstärkte kurz fristige Buchungstrend<br />
des Sommers <strong>2009</strong> wird sich nach allgemeiner<br />
Einschätzung fortsetzen. Insofern muss von keinen<br />
nennenswerten Umsatzeinbußen im Jahr 2010 ausgegangen<br />
werden.<br />
Switch Transit Consult GmbH<br />
Das Unternehmen wurde mit Wirkung zum 1. Juli<br />
<strong>2009</strong> liquidiert. Die Anmeldung der Liquidation erfolgte<br />
durch die Geschäftsführung. Das Unternehmen wird<br />
vom Hauptgesellschafter der DS Infra formal bis 30.<br />
Juni 2010 weitergeführt.<br />
Risiko- und Chancenmanagement<br />
Das Risiko- und Chancenmanagement ist fester Bestandteil<br />
der <strong>SSB</strong>-Steuerungssysteme.<br />
Neben der Identifikation und Analyse (Risikoinventur)<br />
sind die Be wertung und Messung (Quantifizierung)<br />
sowie das Reporting und die Steuerung der Risiken<br />
wesent liche Voraussetzungen zur Beur tei lung der Risikotragfähigkeit<br />
auf Grundlage der Unternehmens ziele<br />
und Risikostrategien.<br />
Zur Sicherstellung einer effektiven Risikoinventur<br />
muss eine vollständige Erfassung aller bestehenden und<br />
potenziellen Risiken des Unternehmens durchgeführt<br />
werden. Dies erfordert die Einbindung aller Unternehmensbereiche.<br />
Die Quantifizierung der Risiken durch<br />
Be wertung und Abschätzung aller Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />
und möglichen Schadenshöhen wird auf<br />
Grundlage einer „Experten schätzung“ vorgenommen.<br />
Der CapaCity hat sich im Alltagsverkehr bestens bewährt<br />
Eine Übersicht der Risikoverteilung über alle Risiken<br />
hinweg verdeutlicht dem Vorstand danach die Gesamtsitua<br />
tion des Unternehmens.<br />
Organisatorisch ist der gesamte Risikomanagementprozess<br />
im zentralen Controlling verankert. Eine Verfahrensdokumentation<br />
regelt alle Zuständigkeiten und<br />
Verantwortlichkeiten der Risikobearbeitung und -minimierung.<br />
Bestandsgefährdende Risiken unterliegen ei-<br />
ner besonderen, meist Kennzahl gestützten Beobachtung<br />
und Kontrolle.<br />
Ein wesentliches Augenmerk wurde in <strong>2009</strong> auf<br />
die Pandemie vorsorge gelegt, um auch bei einem seuchenmäßigen<br />
Ausbruch der Schweinegrippe einen<br />
öffent lichen Nahverkehr in Stuttgart zu gewährleisten.<br />
Aber auch die Verbesserung der Sicherheit in Tunneln<br />
und die EU-Rechtskonformität waren zentrale Umsetzungspunkte.<br />
Darüber hinaus ergaben sich keine bedeutenden<br />
Risiken, die von der <strong>SSB</strong> als unbeherrschbar eingestuft<br />
werden.<br />
Immer stärkere Bedeutung erlangt ein Gefahrenpotenzial,<br />
das darin besteht, dass Chancen nicht<br />
oder nicht rechtzeitig erkannt und konsequent umgesetzt<br />
werden.<br />
Zum weiteren Einflussbereich des Risikomanagements<br />
zählt auch das Compliance Management.<br />
Darunter wird die Einhaltung des Public Corporate<br />
Governance Kodex und die im Jahr <strong>2009</strong> verbind lich
Lagebericht 14 15<br />
Lagebericht<br />
eingeführte Verhaltensrichtlinie sowie der Geschäftspartnerkodex<br />
verstanden. Beide Vorschriften sollen die<br />
gegenseitigen Erwartungen und Verpflichtungen nach<br />
innen in Richtung Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />
außen zu Kunden und Lieferanten konkretisieren.<br />
Alle gewonnenen Erkenntnisse haben im Rahmen des<br />
Risikohandlings direkten Einfluss auf die Wirtschaftsplanung.<br />
Der Prüfungsausschuss beschäftigt sich in regelmäßigen<br />
Abständen mit der Risikoinventur und den daraus<br />
resultierenden Aktivitäten zur Risikobegrenzung.<br />
Wesentliche Risiken wurden bzw. werden demnach<br />
in EU-Rechtsänderungen, den Veränderungen im Personenbeförderungsgesetz<br />
sowie dem Auslauf der GVFG-<br />
Förderung bzw. dessen Nachfolge regelung gesehen.<br />
Wie die <strong>SSB</strong> diesen Risiken begegnet, ist unter den<br />
Punkten „Rahmenbedingungen“ und „Vermögens-, Finanz-<br />
und Ertragslage“ beschrieben.<br />
Für Preisänderungsrisiken in der Beschaffung von<br />
wesentlichen Aufwandspositionen wie Strom und Diesel<br />
ist ein Großteil der Verbräuche durch Rohwarenswaps<br />
in den kommenden Jahren abgesichert.<br />
Damit sind aus heutiger Sicht für alle bekannten Risiken,<br />
auch unter Berücksichtigung ihrer kumulativen<br />
Wirkung, notwendige Maßnahmen ergriffen worden,<br />
um deren bestandsgefährdendes Potenzial zu minimieren.<br />
Finanzierbare Chancen wurden und werden konsequent<br />
genutzt.<br />
Nachtragsbericht<br />
Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine wesentlichen<br />
Erkennt nisse oder Entwicklungen, die Auswirkungen<br />
auf die Lage der Gesellschaft hätten.<br />
Zukünftige Entwicklung<br />
Im Jahr 2010 werden voraussichtlich brutto 169,8<br />
Mio. € in Sachanlagen der <strong>SSB</strong> investiert, wovon lediglich<br />
35 % der Investitionssumme über Zuschüsse finanziert<br />
werden. Dies betrifft mit 81,7 Mio. € vor allem die<br />
umfangreichen Aus- und Neubauten am Streckennetz<br />
der Stadtbahn. Dies entspricht einem Anteil von rund<br />
50 %. Schwerpunkte bilden der Bau der Strecke nach<br />
Stammheim und zum Fasanenhof-Ost sowie die ersten<br />
Baumaßnahmen an der Stadtbahnlinie U12. Investitionen<br />
in Grundstücke und Gebäude erfordern brutto rund<br />
19,5 Mio. €. Insbesondere der Bau des Infrastrukturbauhofes<br />
in Wangen, die Bebauung am Bahnhof Möhringen<br />
und die Instand haltung von Haltestellen benötigen<br />
Investitionsmittel. Zudem wird die <strong>SSB</strong> 20 neue Stadtbahnen,<br />
neue Niederflurbusse sowie fünf Hybridbusse<br />
beschaffen, wofür voraussichtlich 47,8 Mio. € bereitzustellen<br />
sind. Weitere Investitionen entfallen auf gleis-<br />
und elektrotechnische Anlagen und auf Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung.<br />
Die Fahrgeldeinnahmen werden nach der Tarifanpassung<br />
von 2,4 % zum Jahr 2010 brutto mit 188,1 Mio. €<br />
veranschlagt. Jedoch muss infolge der Wirtschaftskrise<br />
von einer stagnierenden Fahrgastentwicklung ausgegangen<br />
werden, weshalb eine Zunahme bei den Fahrgeldeinnahmen<br />
wohl hauptsächlich durch Preiseffekte<br />
zustande kommen wird. Die Abgeltungs- und Ausgleichsleistungen<br />
werden sich weitgehend auf Vorjahresniveau<br />
bewegen. Es wird mit Gesamterträgen von<br />
rund 292 Mio. € gerechnet, denen Aufwendungen von<br />
circa 315 Mio. € gegenüberstehen. Daraus ergibt sich<br />
ein Ausgleichsanspruch an den Eigentümer in Höhe von<br />
rund 23 Mio. €. Das prognostizierte Defizit wird daher<br />
nach den guten Ergebnissen 2008 und <strong>2009</strong> im Jahr<br />
2010 wieder ansteigen.<br />
Auch in den Folgejahren wird der Ausgleichsanspruch<br />
infolge struktureller Faktoren weiter zunehmen.<br />
Diese betreffen insbesondere den Ausbau des Netzes<br />
und des Angebotes aber auch in steigendem Maße<br />
erforderliche Ersatzinvestitionen in Infrastruktur, Gebäude<br />
und Fahrzeuge, was auch den Kapitaldienst<br />
überdurchschnittlich beeinflussen wird. Damit muss<br />
mittel fristig von einem Anstieg der Fremdkapitalquote<br />
ausge gangen werden. Außerdem muss inflationsbedingt<br />
von steigenden Mitarbeiterentgelten und Materialkosten<br />
ausgegangen werden. Des Weiteren erhöhen<br />
sich auch die absoluten Belastungen aus den Verpflichtungen<br />
an die Zusatzversorgung.<br />
Die neue „Markthalle West“ am Vogelsang wird im Juli 2010 eröffnet<br />
Chancen ergeben sich durch die Möglichkeit der Gewinnung<br />
neuer Fahrgäste infolge der Neubaumaßnahmen<br />
und des zielge richteten Ausbaus der Qualität, die<br />
auch über Marketingmaßnahmen weiter verstärkt<br />
werden soll. Dennoch kann wegen des weit ge hend abgearbeiteten<br />
Restrukturierungsprozesses sowie der<br />
künftigen finanziellen Herausforderungen nur bedingt<br />
Planungssicherheit gewährleistet werden.<br />
Stuttgart, 31. März 2010<br />
Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Wolfgang Arnold<br />
Reinhold Bauer<br />
Dr. Peter Höflinger
Bericht des Aufsichtsrats 16 17<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat die ihm nach dem Gesetz, der<br />
Satzung und dem Corporate Governance Kodex der <strong>SSB</strong><br />
AG obliegenden Aufgaben im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
wahrgenommen. Er hat die Führung des Unternehmens<br />
durch den Vorstand überwacht und diesen beraten. Der<br />
Vorstand hat das Gremium regelmäßig in meist schriftlichen,<br />
aber auch mündlichen Berichten über den allgemeinen<br />
Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Lage der<br />
Gesellschaft bzw. deren Tochter- und Beteiligungs gesellschaften,<br />
die Unternehmensplanung, das Risiko- und<br />
Chancenmanagement, den Public Corporate Governance<br />
Kodex und alle wesentlichen Geschäftsvorfälle zeitnah<br />
und umfassend unterrichtet. Die nach der Geschäftsordnung<br />
zustimmungspflichtigen Vorgänge sind dem<br />
Gremium rechtzeitig und umfassend vorgelegt worden.<br />
Der Vorsitzende hat auch außerhalb der Sitzungen des<br />
Aufsichtsrats die Interessen der Gesellschaft vertreten.<br />
Neben der regulären Hauptversammlung am 28. Juli<br />
<strong>2009</strong> fand am 29. September <strong>2009</strong> eine außerordent-<br />
Der Probebetrieb zum Vordereinstieg beim Bus erfolgt auf ausgewählten Linien<br />
liche Hauptversammlung statt. Diese wurde als Ergebnis<br />
der Gemeinderatswahl vom 7. Juni <strong>2009</strong> notwendig, da<br />
sich die Zusammensetzung der von der Landeshauptstadt<br />
Stuttgart zu entsendenden Aufsichtsratsmitglieder<br />
geändert hat. Zum 19. August <strong>2009</strong> haben daher<br />
Frau Ursula Marx und die Herren Prof. Dr. Kußmaul und<br />
Roland Schmid den Aufsichtsrat sowie Frau Rose von<br />
Stein und Herr Wolfgang Schanz den Beratenden Ausschuss<br />
verlassen.<br />
Mit Zustimmung der außerordentlichen Haupt versammlung<br />
am 29. September <strong>2009</strong> wurden auf Grundlage<br />
des Gemeinderatsbeschlusses vom 17. September<br />
<strong>2009</strong> Frau Clarissa Seitz sowie die Herren Jochen Stopper<br />
und Dr. Günter Stübel neu in den Aufsichtsrat gewählt.<br />
Gleichzeitig wurden in den Beratenden Ausschuss Frau<br />
Dr. Roswitha Blind und Frau Ulrike Küstler entsandt.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen<br />
und eine außerordentliche Sitzung<br />
einberufen. Zusätzlich trat der Restrukturierungsausschuss<br />
viermal und der Personal- und Prüfungsausschuss<br />
jeweils zweimal zusammen.<br />
In der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am<br />
21. Dezember <strong>2009</strong> wurde als Nachfolger des zum 31.<br />
Juli 2010 altershalber ausscheidenden Herrn Dr. Peter<br />
Höflinger Herr Jörn Meier-Berberich als neu er kaufmännischer<br />
Vorstand bestellt. Herr Meier-Ber berich wird die<br />
Arbeit als stellv. Vorstand zum 1. Mai 2010 aufnehmen.<br />
Zur Auswahl eines dafür geeigneten Kandidaten<br />
tagte der Personalausschuss am 1. und 11. Dezember<br />
<strong>2009</strong> und formulierte dem Aufsichtsrat eine entsprechende<br />
Empfehlung.<br />
Der Restrukturierungsausschuss behandelte in sei nen<br />
Sitzungen (6. März, 3. April, 19. Juni und 28. Juli <strong>2009</strong>)<br />
neben der Umsetzung weiterer Einsparpotenziale auch<br />
strategische Fragestellungen zur Organisation und Wiederbesetzung<br />
der kaufmännischen Vorstands-Position.<br />
Der Prüfungsausschuss trat zu zwei Sitzungen<br />
(17. Juni und 16. November <strong>2009</strong>) zusammen. Neben<br />
jahresabschlussrelevanten Themen wurden Wirtschaftspläne,<br />
das Risikomanagement sowie finanzielle und<br />
steuer liche Fragestellungen behandelt. Darüber hinaus<br />
wurde die Auswahl des turnusmäßig wechselnden Abschlussprüfers<br />
vorgenommen.<br />
Über die Inhalte, Empfehlungen und Ergebnisse der<br />
einzelnen Ausschüsse wurde im Gesamtgremium des<br />
Aufsichtsrats informiert und diskutiert.<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2009</strong> wurde<br />
rechtzeitig aufgestellt und wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht. Gemäß § 170 AktG hat der<br />
Vorstand den Jahresabschluss <strong>2009</strong> unmittelbar nach<br />
seiner Aufstellung dem Aufsichtsrat, vorbehaltlich der<br />
späteren Feststellung, zugesandt.<br />
In der Hauptversammlung am 28. Juli <strong>2009</strong> wurde<br />
die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Stuttgart,<br />
mit der Prüfung des Jahresabschlusses <strong>2009</strong> und<br />
der besonderen Berichterstattung über die Prüfung<br />
nach § 53 HGrG beauftragt.<br />
Sie hat den Jahresabschluss und den Lagebericht<br />
zum 31. Dezember <strong>2009</strong> eingehend geprüft und mit einem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.<br />
Der Bericht des Abschlussprüfers wurde allen Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrats übergeben und im Prüfungsausschuss<br />
sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats am<br />
18. Juni 2010 in Anwesenheit des Wirtschaftsprüfers<br />
erörtert und zur Diskussion gestellt. Wesentliche Einwendungen<br />
ergaben sich dabei nicht. Der Aufsichtsrat<br />
schloss sich den Prüfungsergebnissen an und hat daher<br />
den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> gebilligt und erklärt sich mit dem<br />
Bericht des Vorstands einverstanden. Der Jahresabschluss<br />
ist damit nach § 172 AktG festgestellt.<br />
Der Aufsichtsrat dankt insbesondere Herrn Dr. Höflinger<br />
für die langjährige herausragende kaufmännische<br />
Leitung des Unternehmens, aber auch seinen ausgeschiedenen<br />
Mitgliedern, den übrigen Vorständen und<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren großes<br />
Engagement bei der Positionierung der <strong>SSB</strong> AG als<br />
verlässlicher Anbieter eines qualitativ hoch stehenden<br />
Nahverkehrs in Stuttgart und in der Region.<br />
Stuttgart, 21. Juni 2010<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
Dr. Wolfgang Schuster<br />
Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart
Bericht des Vorstands 18 19<br />
Bericht des Vorstands<br />
Bericht des Vorstands<br />
Strategische Steuerung<br />
Nachdem im Vorjahr umfassende Veränderungen an<br />
der Balanced Scorecard (BSC) vorgenommen worden<br />
waren, erfolgten <strong>2009</strong> lediglich einige Anpassungen der<br />
definierten Zielausprägungen. Grundsätzlich blieben<br />
die Ziele innerhalb der vier Perspektiven Eigentümer,<br />
Kosten, Mitarbeiter und Markt/Kunden bestehen. Über<br />
eine Kaskadierung der BSC werden die Unternehmensziele<br />
auf die einzelnen Bereiche heruntergebrochen. Die<br />
BSC orientiert sich an dem Strategiepapier der <strong>SSB</strong>, mit<br />
dem im Jahr 2007 die langfristige Ausrichtung des Unternehmens<br />
festgelegt wurde.<br />
Die Ergebnisse der <strong>SSB</strong>-internen Qualitätsbetrachtungen<br />
liegen für das vergangene Berichtsjahr mit dem<br />
Qualitätsbericht <strong>2009</strong> vor. Aufbauend auf dem Regelkreis-Modell<br />
zur Dienstleistungsqualität, das die Sicht<br />
des Kunden und der <strong>SSB</strong> miteinander verbindet, wurden<br />
verschiedene Quellen und Instrumente zur Messung der<br />
Qualität herangezogen. Ausgangspunkt aller Betrachtungen<br />
zum unternehmerischen Qualitätsmanagement<br />
ist der Kunde und die mit ihm verbundene Zahlungsbe-<br />
reitschaft. Dessen Wahrnehmungen und Erwartungen<br />
müssen mit den Erfordernissen eines wirtschaftlichen<br />
und leistungsorientierten Dienstleistungsangebotes in<br />
Einklang gebracht werden. Die Untersuchungen im<br />
Rahmen des Qualitätsberichts umfassten alle Aspekte<br />
der Leistungserbringung und bescheinigten der <strong>SSB</strong><br />
fast durchweg gute Ergebnisse. Besondere Schwerpunkte<br />
lagen im Jahr <strong>2009</strong> bei den Themen Sauberkeit<br />
(Versuch „Mobile Reinigung“ in Fahrzeugen) und Fahrgastinformation<br />
im Störungsfall.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurde das Controlling des Projektmanagements<br />
bei der <strong>SSB</strong> erweitert. Es wurden Verfeinerungen<br />
am Verfahren der Projektplanung vorgenommen,<br />
die eine exaktere Ressourcenplanung ermöglichen.<br />
Die Planungen, Durchführungen und Ergebnisse von<br />
Projekten konnten durch die Vorgaben des organisierten<br />
<strong>SSB</strong>-Projektmanagements im Berichtsjahr verbessert<br />
werden.<br />
Restrukturierung<br />
<strong>2009</strong> wurde die Restrukturierung der <strong>SSB</strong> mit verschiedenen<br />
Projekten fortgesetzt. Weitere Einsparungen<br />
konnten durch Fortschreibung laufender Vorhaben<br />
und die Abarbeitung neuer Maßnahmen realisiert werden.<br />
Beispielsweise wurde das Projekt zur Optimierung<br />
der Dienst- und Umlaufplanung im Stadtbahn- und<br />
Busbetrieb fortgesetzt, ebenso ein Projekt über Bereitschaftsdienste<br />
in der Infrastruktur-Instandhaltung. Im<br />
Mai wurde der Testbetrieb eines Vordereinstiegs beim<br />
Bus auf sieben Linien eingeführt. Darüber hinaus wurden<br />
im Berichtsjahr die Auswirkungen des Großprojekts<br />
Stuttgart 21 auf das Leistungsangebot der <strong>SSB</strong> und die<br />
Kostenregelung mit dem Bauträger Deutsche Bahn AG<br />
weiter konkretisiert. In diesem Zusammenhang wurde<br />
der Prozess der Identifizierung des Ressourcen- und Finanzierungsbedarfs<br />
für die Folge- und Ergänzungsmaßnahmen<br />
und deren Einfluss auf die Restrukturierung<br />
weiter vorangetrieben.<br />
Die <strong>SSB</strong> verfügt insgesamt noch über offene Einsparungspotenziale,<br />
jedoch wurden wesentliche Maßnahmen<br />
in großen Teilen bereits abgeschlossen. Im Hinblick<br />
auf notwendige Ersatzinvestitionen, Neu- und Ausbaumaßnahmen,<br />
sinkende Zuschüsse und steigende Tariflöhne<br />
gibt es keine Alternative zu einer Fortsetzung der<br />
Restrukturierung. Da die Ausgaben auch langfristig die<br />
Der zukünftige Trassenverlauf der Bahnstrecke am Hauptbahnhof<br />
Einnahmen deutlich übersteigen werden, muss eine Neuausrichtung<br />
erfolgen. Dazu wurden erste Überlegun gen<br />
im Berichtsjahr angestellt. Ziel ist es, auf einer langfristig<br />
soliden Basis die bewährte Dienstleistungsqualität<br />
zu erhalten und zielgerichtet auszubauen und den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern auch künftig attraktive<br />
Arbeits- und Entwicklungsbedingungen zu bieten.<br />
Angesichts des altersbedingten Ausscheidens des<br />
Kaufmännischen Vorstands Mitte 2010 beschloss der<br />
Restrukturierungsausschuss im April die künftige Ausgestaltung<br />
der Führungsstrukturen bei der <strong>SSB</strong> überprüfen<br />
zu lassen. Eine Projektarbeitsgruppe mit Vertretern<br />
von <strong>SSB</strong> und einer externen Beratung wurde<br />
installiert, die in einem dreistufigen Verfahren eine Entscheidungsvorlage<br />
für den Aufsichtsrat ausarbeiten<br />
sollte. Nach der Klärung von Rahmen- und Umfeldbedingungen<br />
der <strong>SSB</strong> wurden auf der Basis einer Organisationsanalyse<br />
Gestaltungsempfehlungen für die künftige<br />
Führungsstruktur erarbeitet. Die Untersuchungen<br />
ergaben, dass die <strong>SSB</strong> mit einem Dreiervorstand die<br />
künftigen Herausforderungen am besten bewältigen<br />
könnte. Der Personalausschuss des Aufsichtsrates folgte<br />
im Juli den Empfehlungen des Restrukturierungsausschusses<br />
und schrieb die Stelle des Kaufmännischen<br />
Vorstands aus. Zum Jahresende wurde die betreffende<br />
Position durch den Aufsichtsrat mit Wirkung zum Sommer<br />
2010 neu besetzt.<br />
Stuttgart 21<br />
Im April <strong>2009</strong> wurde seitens der Projektpartner die Finanzierungsvereinbarung<br />
unterschrieben und zum Jahresende<br />
die Finanzierung des Gesamtprojekts abschließend<br />
geklärt. Anfang 2010 konnte somit mit dem Bau<br />
des neuen Bahnhofs begonnen werden. Stuttgart 21<br />
bedeutet für die <strong>SSB</strong> sowohl Herausforderung als auch<br />
Chance. Erwartet wird infolge verbesserter Angebote<br />
ein nachhaltiger Fahrgastzuwachs. Zudem wird die <strong>SSB</strong><br />
ihr Know-how zum Nutzen ihres Eigentümers einbringen,<br />
da durch Veränderung ihrer Anlagen die baulichen<br />
Voraussetzungen für das Projekt geschaffen werden müssen.<br />
Darum wurden mit dem Bauherren Deutsche Bahn<br />
AG im Berichtsjahr auf Grundlage des EKrG die Verhand-<br />
Vertragsunterzeichnung zur Finanzierungsvereinbarung Stuttgart 21<br />
lungen über eine Kreuzungsvereinbarung sowie über<br />
die Baudurchführung der Folgemaßnahmen „Heilbronner<br />
Straße“ und „Staatsgalerie“ weitergeführt. Au ßerdem<br />
wurden die Bauarbeiten und Planungen für die<br />
Ergänzungsmaßnahmen intensiviert. So konnten die Rohbauten<br />
für die Tunnelblöcke unter der neuen Bibliothek<br />
und unter der Moskauer Straße fertiggestellt werden.<br />
Diese sind Teil der neuen Stadtbahnstrecke U12 zwischen<br />
dem Hauptbahnhof und der Nordbahnhofstraße, die<br />
mit der neuen Haltestelle Budapester Platz die Baugebie-
Bericht des Vorstands 20 21<br />
Bericht des Vorstands<br />
te A1 und A2 erschließen wird. Einer Weiterführung der<br />
künftigen Linie U12 vom Löwentor zum Hallschlag wurde<br />
vom Gemeinderat die Zustimmung erteilt. Die erforderliche<br />
Planfeststellung soll 2010 erfolgen. Es ist geplant, die<br />
Linie im Norden bis ins Neckartal und im Süden bis nach<br />
Dürrlewang weiterzuführen. Im Kontext der Ergänzungsmaßnahmen<br />
ist auch die für 2010 geplante Verlegung<br />
der Haltestelle Wilhelma an der Linie U14 wegen des<br />
Baus des Rosensteintunnels zu sehen. Grundsätzlich hat<br />
die <strong>SSB</strong> das Ziel, alle Ausbau- und Umbaumaßnahmen<br />
mit möglichst geringen Auswirkungen für ihre Kunden,<br />
aber auch für die Anwohner, durchzuführen und einen<br />
reibungslosen Linienbetrieb zu gewährleisten.<br />
Schienenverkehr<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> befanden sich folgende Stadtbahnvorhaben<br />
in Planung und Bau:<br />
■ Stadtbahnlinie U6: <strong>2009</strong> konnten die Arbeiten an<br />
dem 1 Kilometer langen Tunnelrohbau durch das<br />
Wohn gebiet im Stadtteil Fasanenhof erfolgreich ab-<br />
geschlossen werden. Es wurden erste Ausbauarbei-<br />
ten an den Haltestellen vorgenommen und die Arbeiten<br />
an Überwegen und Gleisen in den oberirdischen<br />
Abschnitten beendet. Außerdem wurde der Ausbau<br />
der Haltestelle Möhringen-Freibad für den 80-Meter-<br />
Zug-Betrieb voran getrieben. Die Strecke zum Fasanenhof-Ost<br />
soll voraussichtlich im Dezember 2010 in<br />
Betrieb genommen werden. Über eine Weiterführung<br />
der Linie U6 zur Landesmesse bzw. nach Neuhausen,<br />
für die als Aufgabenträger der Landkreis<br />
Esslingen zuständig ist, muss noch entschieden werden.<br />
Hierzu bedarf es weiterer Untersuchungen über<br />
Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit.<br />
■ Stadtbahnlinie U15: Der Neubau der Strecke zwischen<br />
Zuffenhausen und Stammheim wurde im Jahr<br />
<strong>2009</strong> fortgesetzt. Die Bauarbeiten an dem 1,4 Kilometer<br />
langen Tunnel in Zuffenhausen befinden sich<br />
größtenteils im Plan. Der Kelterplatz konnte im Oktober<br />
für den Individualverkehr freigegeben werden.<br />
Nach Abschluss eines Rechtsverfahrens konnten die<br />
baulichen Voraussetzungen für die weiteren Maßnahmen<br />
geschaffen werden. Der stadtbahntechnische<br />
Ausbau der Strecke nach Stammheim beginnt voraussichtlich<br />
2010. Mit der Inbetriebnahme des<br />
Nordastes der Linie U15 kann in der zweiten Jahreshälfte<br />
2011 gerechnet werden.<br />
■ Barrierefreie Hochbahnsteige: Im Jahr <strong>2009</strong> sind<br />
nahezu alle Stadtbahnhaltestellen für mobilitätseingeschränkte<br />
Personen bequem zu erreichen. Lediglich<br />
die Haltestellen Badstraße und Augsburger Platz<br />
an der Linie U13 erfordern noch den Einsatz von<br />
Klapptrittstufen in den Stadtbahnfahrzeugen. Nachdem<br />
der Gemeinderat zum Jahresende Lösungen<br />
für beide Haltestellen zugestimmt hatte, kann<br />
das Stadtbahnnetz 2010 mit Hochbahnsteigen vervollständigt<br />
werden. Zudem sollen die Haltestellen<br />
Maybachstraße und Österreichischer Platz sowie die<br />
Haltestellen Türlenstraße und Staatsgalerie im Zuge<br />
von Stuttgart 21 mit Aufzügen ausgerüstet werden.<br />
Die Maßnahmen werden in den kommenden Jah -<br />
ren umgesetzt.<br />
Zum Fahrplanwechsel 2010/11 wird das Stadt bahnliniennetz<br />
neu konfiguriert. Betroffen davon werden die<br />
Linien U2, U4, U5, U6 und U7 sein. Das neue Konzept<br />
sieht einen Betrieb mit 80-Meter-Zügen nach Mönchfeld<br />
vor, weshalb zwischen Pragsattel und der Endhaltestelle<br />
Mönchfeld die Hochbahnsteige der Haltestellen<br />
verlängert werden. Die Baumaßnahmen wurden bereits<br />
2008 begonnen und sollen bis Mitte 2010 abgeschlossen<br />
sein. Außerdem geht in den nächsten Jahren nach<br />
Abschluss aller Baumaßnahmen die Linie U12 in Betrieb.<br />
Busverkehr<br />
Zum Jahresfahrplan <strong>2009</strong> gab es einige nachfrageabhängige<br />
Änderungen im Nachtbusnetz, im Filderbusnetz,<br />
in Bad Cannstatt und in Vaihingen. Der Einsatz des<br />
Linientaxis zwischen Degerloch und Ruhbank wurde<br />
fortgeführt. Darüber hinaus führte die <strong>SSB</strong> erfolgreich<br />
den Betrieb eines EnBW-Werksbusses von Degerloch<br />
zum Fasanenhof-Ost durch. Dieser ergänzende Verkehr<br />
soll bis zur Inbetriebnahme der verlängerten Stadtbahnlinie<br />
U6 angeboten werden. Ebenso wurde der<br />
Ersatzverkehr mit Bussen für die in Bau befindliche<br />
Stadtbahnlinie U15 zwischen Zuffenhausen und Stammheim<br />
weitergeführt.<br />
Hinsichtlich der Barriere-Freiheit des Busverkehrs<br />
wurden <strong>2009</strong> mehrere Haltepunkte im <strong>SSB</strong>-Netz umgebaut.<br />
Bis 2011 wird die gesamte Busflotte aus Niederflurfahrzeugen<br />
bestehen. Die Fahrzeuge erfüllen dann<br />
alle technischen Standards für die Beförderung mobilitätseingeschränkter<br />
Personen. In Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Stuttgart konnten <strong>2009</strong> die Planungen<br />
verstärkt werden, um die Bushaltestellen in der Innenstadt<br />
in den kommenden Jahren vollständig barriere frei<br />
auszubauen. Hierzu wurde eine Prioritätenliste erstellt.<br />
Außerdem wurde die Weiterentwicklung der Integrierten<br />
Verkehrsleitzentrale (IVLZ) im Rahmen der Aktivitäten<br />
für die Beschleunigung des Linienbusverkehrs vorangetrieben.<br />
Die Maßnahmen zur Busbevorrechtigung<br />
erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den städtischen<br />
Ämtern. Diese betreffen insbesondere die Innenstadt<br />
und die südlichen Stadtbezirke. Außerdem wurden in<br />
Kooperation mit der Polizei Schwerpunktaktionen gegen<br />
Falschparker an Haltestellen und auf Busspuren<br />
durchgeführt. Der Testbetrieb für den Vordereinstieg im<br />
Bus wurde zunächst auf drei Linien auf genom men und<br />
im Herbst <strong>2009</strong> auf vier weitere Linien ausgedehnt. Die<br />
Erfahrungen sind gut, die Beanstandungsquote ging<br />
zurück und der Ticketverkauf beim Fahrpersonal und an<br />
Automaten hat zugenommen. Die Resonanz bei Fahrgästen<br />
und in den Medien war weitgehend positiv.
Bericht des Vorstands 22 23<br />
Bericht des Vorstands<br />
Hochbauaktivitäten<br />
Bis zum Jahresende <strong>2009</strong> konnten nahezu alle Neubauwohnungen<br />
in der Holdermannstraße am Möhringer<br />
Bahnhof verkauft oder vermietet werden. Die Bauvorhaben<br />
in der Probststraße wurden <strong>2009</strong> auf zwei Baufeldern<br />
erfolgreich abgeschlossen. Ein Großteil der über<br />
eine umweltfreundliche Geothermieanlage beheizten<br />
Wohneinheiten wurde bereits verkauft. Ein weiteres<br />
Baufeld wird 2010 baulich erschlossen. Ebenso soll der<br />
Filderbahnplatz mit zwei Wohn- und Geschäftsgebäuden<br />
neu gestaltet werden. Im Juni begannen die Bauar-<br />
<strong>SSB</strong>-Hochbaumaßnahmen an der Probststraße am Möhringer Bahnhof<br />
beiten für die neue „Markthalle West“ im Vogelsang.<br />
Ende des Jahres wurden der Rohbau und die Tiefgarage<br />
fertiggestellt. Voraussichtlich 2011 soll die alte Bauernmarkthalle<br />
abgerissen werden. Die Detail-Planungen<br />
für eine Neukonzeption des Geländes am Ostendzentrum<br />
in Stuttgart-Ost wurden <strong>2009</strong> weiter vorangetrieben.<br />
Eine Umsetzung wird voraussichtlich nicht vor<br />
2013 erfolgen. Die erste Stufe des Umbaus des Gleisbauhofes<br />
in Wangen in einen modernen Infrastrukturbauhof<br />
verlief reibungslos. Der Rohbau wurde im Frühjahr<br />
fertiggestellt und es gab erste Umzüge in die neue<br />
Werkstatthalle. Mit der vollständigen Inbetriebnahme<br />
des ersten Abschnitts ist im Juni 2010 zu rechnen.<br />
Straßenbahnwelt<br />
Im Juli wurde die neue Straßenbahnwelt im denkmalgeschützten<br />
ehemaligen Betriebshof in Bad Cannstatt<br />
eingeweiht. Hierzu wurde die untere Halle<br />
vollständig saniert, in der die vom ehemaligen Zuffenhausener<br />
Museum überführten historischen Straßenbahnen<br />
ausgestellt sind. Die Straßenbahnwelt konnte<br />
inklusive historischem Fahrbetrieb mit guten Besucherzahlen<br />
ihren Erwartungen gerecht werden. Betreiber<br />
des Museums ist die <strong>SSB</strong> mit Unterstützung des Vereins<br />
Stuttgarter Historische Straßenbahnen. Grundlage der<br />
Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung.<br />
Parallel dazu starteten die Sanierungsarbeiten<br />
an der oberen Halle, die auch eine Beseitigung von<br />
Kontaminationen des Untergrundes beinhalten. Die<br />
Straßenbahnwelt soll in Zukunft einmal in das geplante<br />
Mobilitätserlebniszentrum integriert werden.<br />
Auszeichnungen<br />
<strong>2009</strong> nahm die <strong>SSB</strong> wieder an der jährlichen Erhebung<br />
der Kundenzufriedenheit mit der Dienstleistungsqualität<br />
von 20 Verkehrsunternehmen teil. Hierzu wurden<br />
350 Fahrgäste im ersten Halbjahr telefonisch<br />
befragt. Dabei konnte die <strong>SSB</strong> wieder mit sieben Medaillen<br />
in 30 verschiedenen Kategorien punkten. Mit<br />
dem ersten Rang bei Komfort und Ausstattung der Haltestellen,<br />
vier zweiten Plätzen, zwei dritten Plätzen und<br />
einem neunten Platz in der Endabrechnung schnitten<br />
wir gut ab.<br />
Bei der Bürgerumfrage der Landeshauptstadt Stuttgart,<br />
die <strong>2009</strong> bereits zum fünften Mal durchgeführt<br />
wurde, belegten die öffentlichen Verkehrsmittel bei der<br />
Zufriedenheit mit den Lebensbereichen in Stuttgart den<br />
zweiten Platz hinter den Einkaufsmöglichkeiten. Damit<br />
behauptete der ÖPNV bei den rund 9.000 repräsentativ<br />
Befragten zum fünften Mal in Folge seine Stellung als<br />
beste öffentliche Dienstleistung in Stuttgart.<br />
Zum Jahresende <strong>2009</strong> nahm die <strong>SSB</strong> an dem erstmals<br />
durchgeführten Wettbewerb „Stuttgarts bester<br />
Arbeitgeber“ teil, bei dem Arbeitnehmer von 27 teilnehmenden<br />
Unternehmen anonym zu ihrer Zufriedenheit<br />
mit ihrem Arbeitgeber befragt wurden. Die <strong>SSB</strong> belegte<br />
dabei einen guten fünften Platz. Zudem erhielt die <strong>SSB</strong><br />
einen Sonderpreis für die „Wahrnehmung der Unternehmerpersönlichkeit“.<br />
Die jung gebliebene Zahnradbahn im 125. Lebensjahr
Vermögens- und Ertragslage 24 25<br />
Vermögens- und Ertragslage<br />
Vermögens- und Ertragslage<br />
Bilanzvergleich<br />
<strong>2009</strong> 2008 2007 2006 2005<br />
T€ % T€ T€ T€ T€<br />
Anlagevermögen 449.380 74 423.889 423.547 440.042 443.331<br />
Vorräte<br />
Forderungen und sonstige<br />
27.220 39.459 33.006 26.513 20.918<br />
Vermögensgegenstände 109.438 144.978 148.603 107.988 79.705<br />
Flüssige Mittel 21.276 9.885 13.690 12.136 24.344<br />
Umlaufvermögen 157.934 26 194.322 195.299 146.637 124.967<br />
Aktiva 607.314 100 618.211 618.846 586.679 568.298<br />
Eigenkapital<br />
Sonderposten mit<br />
152.127 25 152.127 152.127 152.127 152.127<br />
Rücklageanteil 4.104 1 4.104 4.104 3.619 0<br />
Langfristiges Fremdkapital 289.811 47 295.160 281.960 286.322 278.451<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 161.272 27 166.820 180.655 144.611 137.720<br />
Passiva 607.314 100 618.211 618.846 586.679 568.298<br />
Ergebnisvergleich<br />
<strong>2009</strong> 2008 2007 2006 2005<br />
T€ % T€ T€ T€ T€<br />
Erlöse Linienverkehr 166.133 63 163.883 158.543 153.362 146.200<br />
Abgeltungen 61.919 24 61.744 61.580 61.394 59.327<br />
Sonstige betriebliche Erträge 44.225 17 38.509 46.866 40.129 43.286<br />
Bestandsveränderung,<br />
aktiv. Eigenleistung -9.804 -4 6.090 9.065 9.443 5.071<br />
Betriebliche Erträge 262.473 100 270.226 276.054 264.328 253.884<br />
Materialaufwand 88.608 34 92.632 113.676 97.200 86.290<br />
Personalaufwand 145.745 56 139.111 132.420 135.886 136.761<br />
Abschreibungen<br />
Sonstige betriebliche<br />
35.165 13 32.995 34.287 31.913 31.696<br />
Aufwendungen 22.908 9 26.106 24.208 20.989 21.761<br />
Leistungsbezogener Aufwand 292.426 111 290.844 304.591 285.988 276.508<br />
Betriebsergebnis -29.953 -11 -20.618 -28.537 -21.660 -22.624<br />
Finanzergebnis -3.670 -1 -918 -1.265 -2.533 -3.286<br />
Unternehmensergebnis -33.623 -13 -21.536 -29.802 -24.193 -25.910<br />
Neutrales Ergebnis 14.953 6 2.662 6.665 1.461 1.408<br />
Ausgleichsanspruch -18.670 -7 -18.874 -23.137 -22.732 -24.502
Personal- und Sozialbericht 26 27<br />
Personal- und Sozialbericht<br />
Personal- und Sozialbericht<br />
Unternehmen und Mitarbeiter/-innen<br />
– gemeinsam auch in Zukunft erfolgreich<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>SSB</strong> als<br />
eines der besten Nahverkehrsunternehmen sind mit ihrem<br />
Engagement und ihren Leistungen die Basis<br />
unseres Erfolges. Die <strong>SSB</strong> versucht durch entsprechende<br />
Rahmenbedingungen ein Arbeitsumfeld zu schaffen,<br />
das den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg fördert.<br />
Hierzu befähigen eine offene Informations- und Kommunikationspolitik,<br />
die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit dem Betriebsrat, eine gelebte mitarbeiterorientierte<br />
Führung auf allen Ebenen und die individuelle<br />
Förderung der Beschäftigten.<br />
Attraktiver Arbeitgeber <strong>SSB</strong><br />
Trotz steigender Arbeitslosigkeit im Großraum Stuttgart<br />
konnten wir erneut unsere Präsenz auf dem Arbeitsmarkt<br />
stärken. Es erfolgten 139 Neueinstellungen,<br />
wie im Vorjahr vorwiegend als Ersatz für die altersbedingte<br />
Fluktuation, aber auch für zusätzliche Aufgaben<br />
durch die Erweiterung des Stadtbahnnetzes. Die Bekanntheit<br />
der <strong>SSB</strong> als zuverlässiger Arbeitgeber mit interessanten<br />
und vielfältigen Aufgaben ermöglichte,<br />
geplante Neueinstellungen vollständig zu realisieren.<br />
Blutdruckmessung: eines der vielen Angebote beim<br />
Gesundheitstag der <strong>SSB</strong><br />
Führungskräfteentwicklung<br />
Das Basisprogramm „FührenStärken“ für alle Führungskräfte<br />
der <strong>SSB</strong> konnte im Jahr <strong>2009</strong> weitgehend<br />
abgeschlossen werden. Darauf aufbauend werden jetzt<br />
bedarfsorientiert bereichsbezogene und individuelle<br />
Ent wicklungsmaßnahmen angeboten, um das „Gießkan<br />
nen prinzip“ zu vermeiden und andererseits auch<br />
den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung<br />
zu tragen.<br />
Im Herbst <strong>2009</strong> wurde die zweite Gruppe des Führungskräftenachwuchsprogramms<br />
„FührenLernen“ gestartet,<br />
um gezielt Nachwuchskräfte für die in den<br />
nächsten Jahren anstehenden Nachfolgebesetzungen<br />
auszuwählen und zu entwickeln. Dies erfolgt in einer<br />
Gruppe von aktuell 13 Teilnehmern mit Projektaufgaben,<br />
Präsenzveranstaltungen und computerbasierten<br />
individuellen Lernbausteinen.<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Linie G, das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
der <strong>SSB</strong>, konnte <strong>2009</strong> weiter intensiviert werden. Um<br />
die Belastungen im Arbeitsalltag zu erkennen und<br />
problemlösende Maßnahmen ergreifen zu können, werden<br />
den Bereichen geeignete Analyseinstrumente mit<br />
Begleitung durch Experten zur Verfügung gestellt.<br />
Außerdem wurde ein umfangreicher Katalog der bereits<br />
bestehenden Angebote und Leistungen der <strong>SSB</strong> für ihre<br />
Beschäftigten erstellt und verstärkt an die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter kommuniziert. Außerdem<br />
fanden die ersten Gesundheitstage zu den Themenbereichen<br />
Ernährung, Rücken, Beweglichkeit, Stress und<br />
Koordination statt. Wichtige Ziele waren hierbei, die<br />
Beschäftigten für ein eigenverantwortliches gesundheitsförderliches<br />
Verhalten zu sensibilisieren und Maßnahmen<br />
aus den Erkenntnissen der Gesundheitstage<br />
abzuleiten. Im Jahr 2010 soll das Gesamtkonzept des<br />
betrieblichen Gesundheitsmanagements weiterentwickelt<br />
und durch zusätzliche Maßnahmen ergänzt werden.<br />
Arbeitszeitgestaltung<br />
Die Erhöhung der Arbeitszeit auf 39 Stunden/Woche<br />
wurde ab Juli 2008 vollständig umgesetzt. Die positiven<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen zeigten sich erstmals<br />
umfassend im Jahr <strong>2009</strong>. Aufgrund unserer modernen<br />
Arbeitszeitregelungen mit weitgehend flexiblen Arbeitszeiten<br />
und ausgeprägten Schichtwahlmöglichkei-<br />
Die zukünftige Stadtbahnhaltestelle Salzwiesenstraße der U15 in Zuffenhausen<br />
ten im Fahrdienstbereich konnte die Zusatzbelastung<br />
der Beschäftigten in Grenzen gehalten werden.<br />
Das Arbeitszeitmodell DPFlex im Fahrdienst wurde<br />
konsequent weiterentwickelt und im Jahr <strong>2009</strong> in drei<br />
weiteren Betriebshöfen eingeführt.<br />
Stuttgart 21<br />
Das Projekt Stuttgart 21 tritt in die konkrete Bauphase<br />
ein. Nach jahrelangen Verhandlungen und Vorbereitungen<br />
erfolgt insbesondere ab 2011 eine starke Inanspruchnahme<br />
der <strong>SSB</strong> und deren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Auswirkungen auf das Betriebsgeschehen müssen<br />
geplant und bewältigt werden. Die Personalbeschaffung<br />
wurde bereits vorbereitet und wird ab 2010 vor allem in<br />
den operativen Bereichen deutlich intensiviert.<br />
Individuelle Altersvorsorge im Unternehmen<br />
Die <strong>SSB</strong> unterstützt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bei der finanziellen Absicherung ihres Ruhestands.<br />
Zusätzlich zur arbeitgeberfinanzierten betrieblichen<br />
Altersversorgung, der Entgeltumwandlung und<br />
der Ansparmöglichkeit von Zeitguthaben auf Langzeit-<br />
konten bietet das Unternehmen seit <strong>2009</strong> die Möglichkeit<br />
einer Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos.<br />
In Kooperation mit einem großen Versicherungsunternehmen<br />
bietet die <strong>SSB</strong> Modelle mit attraktiven finanziellen<br />
Konditionen und zukunftsorientierten Rahmenbedingungen<br />
für alle Mitarbeitergruppen an. Damit<br />
unterstützt das Unternehmen einen weiteren Schritt<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre individuelle<br />
Vorsorge.<br />
Mitarbeiterbefragung<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurde bei der <strong>SSB</strong> die vierte Mitarbeiterbefragung<br />
durchgeführt. Rund 62 % der Beschäftigten<br />
haben ihre Meinung zu unternehmerischen und<br />
persönlichen Belangen abgegeben. Viele Bewer tungen<br />
blieben gegenüber der Befragung 2007 unverändert,<br />
teilweise haben sich Meinungen sogar ver bessert. So<br />
sind 84 % der Mitarbeiterinnen und Mitar beiter stolz<br />
darauf, bei der <strong>SSB</strong> zu arbeiten, und der Zufriedenheitsindex<br />
zur Kommunikation hat sich spürbar verbessert.<br />
Die Unternehmensbereiche sind aufgefordert, die<br />
Ergebnisse gemeinsam zu interpretieren und über Verbesserungsmöglichkeiten<br />
nachzudenken.
Personal- und Sozialbericht 28 29<br />
Personal- und Sozialbericht<br />
<strong>SSB</strong>-Personalmanagement <strong>2009</strong><br />
Zahlen – Daten – Fakten<br />
Mitarbeiteranzahl und -struktur (ohne Auszubildende) 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Arbeitnehmer/-innen insgesamt 2.762 2.702<br />
davon Frauen 399 375<br />
davon Arbeitnehmer/-innen in Teilzeitarbeit 162 160<br />
davon Arbeitnehmer/-innen in Altersteilzeitarbeit 398 310<br />
■ darunter in Freizeitphase 131 116<br />
In Jahren <strong>2009</strong> 2008<br />
ø Lebensalter aller Beschäftigten 45,8 45,6<br />
ø Dienstalter 16,5 16,6<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> zeigte eine ansteigende Tendenz bei<br />
den Mitarbeiterzahlen. Mit 139 Neueinstellungen und 21<br />
Übernahmen von Azubis hat sich die Beschäftigtenzahl<br />
um 60 Personen erhöht. Durch das Projekt Stuttgart 21,<br />
Leistungsverbesserungen und neue Linien entstand zusätzlicher<br />
Personalbedarf, der auch in den kommenden<br />
Jahren anhalten wird.<br />
Zum Stichtag 31.12.<strong>2009</strong> wurde die Möglichkeit von<br />
Vertragsabschlüssen für die seit 1998 angebotene Altersteilzeitarbeit<br />
zu attraktiven tariflichen Rahmenbedingungen<br />
beendet. 398 Beschäftigte nutzen die Altersteilzeitarbeit,<br />
die Verträge erstrecken sich bis 2019.<br />
Für die <strong>SSB</strong> stehen zukünftig die Sicherstellung des<br />
Wissenstransfers und die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit<br />
älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend<br />
im Fokus.<br />
Strukturell gab es wenige Veränderungen bei Lebensalter<br />
und Dienstalter. Durch die erfolgten Neueinstellungen<br />
und Übernahmen von Auszubildenden blieb der<br />
Altersdurchschnitt fast konstant.<br />
Personalaufwand <strong>2009</strong> 2008<br />
Arbeitsentgelte ohne Zusatzversorgung<br />
in Mio. € 104,6 101,8<br />
Zum 01.01.<strong>2009</strong> wurde die bereits in der vorangegangenen<br />
Tarifrunde vereinbarte lineare Tariferhöhung<br />
von 2,8 % umgesetzt. Hinzu kam eine Einmalzahlung in<br />
Höhe von 225 € im Januar <strong>2009</strong>.<br />
Die Arbeitsentgelte stiegen unterproportional um<br />
insgesamt 2,8 Mio. € (2,8 %), auch im Hinblick auf die<br />
erhöhte Mitarbeiterzahl. Die Tariferhöhung hat sich<br />
ausgewirkt, jedoch konnten die weiterhin wirkenden<br />
strukturellen Einsparungen des geltenden Tarifvertrages<br />
und stabile Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung<br />
den Personalaufwand in Grenzen halten.<br />
Zusatzversorgung <strong>2009</strong> 2008<br />
Aufwand in Mio. € 18,2 16,2<br />
Versorgungsempfänger insgesamt 2.251 2.269<br />
Empfänger Hinterbliebenenversorgung 800 814<br />
Satzungsgemäß wurden die Betriebsrentenzah lungen<br />
im Januar <strong>2009</strong> um 2,9 % dynamisiert. Diese Dynamisierung<br />
setzt sich zusammen aus einer Basissteigerung<br />
von 1,0 % und einer preisindexbasierten Nachholung<br />
von 1,9 %. Damit stieg der Gesamtaufwand trotz einer<br />
leicht rückläufigen Versorgungsempfängerzahl. Für Ruhebezüge<br />
wurden somit rd. 489 T€ mehr aufgewendet<br />
als im Vorjahr. Der wesentliche Grund für den starken<br />
Anstieg des Gesamtaufwandes lag jedoch in den höheren<br />
Beiträgen für den Pensionssicherungsverein mit einer<br />
Steigerung um rd. 1,5 Mio. €.<br />
Im Jahr 2010 wird eine Rentenanpassung von nur 1,0 %<br />
aufgrund der niedrigen Preissteigerungs rate erfolgen.<br />
Zusatzversorgung in Mio. € <strong>2009</strong> 2008<br />
Wert der Verpflichtungen für laufende<br />
Pensionen und Anwartschaften auf<br />
Pensionen des Vereins Zusatzversorgung 236,6 234,1<br />
Passivierte Rückstellungen 113,3 113,3<br />
Vermögen der Zusatzversorgung 121,8 116,8<br />
Deckungslücke 1,5 4,0<br />
Der Fehlbetrag aus Verpflichtungen für laufende Zusatzversorgungen<br />
und Anwartschaften verringerte sich<br />
gegenüber dem Vorjahr deutlich, obwohl eine Tarifsteigerung<br />
im Jahr <strong>2009</strong> stattfand (+2,8 %). Die Erhöhung<br />
des Vermögens der Zusatzversorgung konnte den steigenden<br />
Wert der Verpflichtungen überkompensieren.<br />
Die Neuregelungen des BilMoG (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz)<br />
werden in ihren Auswirkungen durch<br />
Vergleichsberechnungen im Jahr 2010 ermittelt. Es wird<br />
voraussichtlich zu einer Erhöhung des Wertes der Verpflichtungen<br />
kommen.<br />
Aus- und Fortbildung<br />
Das Ausbildungsspektrum wird weiterentwickelt und<br />
ab 2010 um den Beruf der Fachkraft im Fahrbetrieb ergänzt.<br />
Diese Ausbildung eröffnet die Möglichkeit zur<br />
Ausbildung 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Auszubildende/Praktikanten gesamt 79 79<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Neue Ausbildungsverträge 26 25<br />
Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung 21 21<br />
konsequenten internen Entwicklung von Fachkräften<br />
mit breiten Einsatzmöglichkeiten. Als Unternehmen mit<br />
dem Anspruch an Nachhaltigkeit auch im personellen<br />
Bereich sehen wir es als wichtige Aufgabe an, junge<br />
Menschen in zukunftsorientierten Berufen auszubilden<br />
und ihnen eine berufliche Perspektive zu geben.<br />
Fortbildung (ohne Fahrdienst und ge -<br />
setzlich vorgeschriebene Weiterbildung) <strong>2009</strong> 2008<br />
Fortbildungsaufwand (ohne Arbeitszeit)<br />
in T€ 574 667<br />
Schulungstage 2.375 3.168<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> ging der Fortbildungsaufwand zurück.<br />
Dies liegt am erfolgreichen Abschluss der umfangreichen<br />
Führungskräftequalifizierung „FührenStärken“. Ein<br />
wichtiges Unternehmensziel, das auch in der Balanced<br />
Scorecard des Unternehmens verankert ist, liegt in der<br />
Verstetigung und Intensivierung der Fortbildung. Vor dem<br />
Hintergrund der demografischen Entwicklung mit starker<br />
altersbedingter Fluktuation, insbesondere in den nächsten<br />
Jahren, ist dies ebenfalls von großer Bedeutung zur<br />
Sicherung des Erfahrungs- und Experten-Wissens.<br />
Betriebliche Ausbildung (Fahrdienst) <strong>2009</strong> 2008<br />
Ausbildung Busfahrer 48 44<br />
Ausbildung Schienenfahrer 35 34<br />
Ausbildung Fahrausweisprüfer 12 28<br />
Gesamt 95 106<br />
Die regelmäßige Durchführung von Ausbildungskursen<br />
in der betriebseigenen Fahrschule beruht auf einer<br />
mehrjährigen Personalplanung auf Basis der zukünftigen<br />
Leistungsanforderungen. Auch in <strong>2009</strong> wurde die<br />
Ausbildungskapazität ausgeschöpft, um den Personalbedarf<br />
aufgrund vermehrter Altersteilzeitarbeit und für<br />
neue Linien ab 2010 abdecken zu können.<br />
Betriebliches Vorschlagswesen <strong>2009</strong> 2008<br />
Angenommene Vorschläge 209 172<br />
Berechnete Einsparungen in T€ 146 192<br />
Prämien in T€ 40 66<br />
Weiterhin akzeptiert und erfolgreich ist das be triebliche<br />
Vorschlagswesen der <strong>SSB</strong>. Im Rahmen der Re strukturierung<br />
konnten viele gute Ideen der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter qualitätssteigernd und kosten senkend<br />
umgesetzt werden.<br />
Die Anzahl der angenommenen Verbesser ungs vorschläge<br />
steigt weiter. Das berechenbare tat säch liche<br />
Ein sparvolumen ist jedoch nur bedingt be einflussbar,<br />
da viele Vorschläge auch qualitative Verbes serun -<br />
gen betreffen.
Marketing und Vertrieb 30 31<br />
Marketing und Vertrieb<br />
Marketing und Vertrieb<br />
Marketing<br />
Marketingschwerpunkte waren <strong>2009</strong> die Etablierung<br />
einer neuen Marktbearbeitungslogik im Gelegenheitskundensegment<br />
sowie die Erhöhung der Kundenbindung<br />
bei den Zeitkarten im Berufsverkehr. Darüber<br />
hinaus wurden gemeinsam mit der Öffentlichkeit, Vertretern<br />
der Politik und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der <strong>SSB</strong> mehrere Veranstaltungen ausgerichtet.<br />
Sie verdeutlichen über hohe Besucherzahlen und eine<br />
positive öffentliche Resonanz einmal mehr die starke Verankerung<br />
der <strong>SSB</strong> in der Stadt und der Region Stuttgart.<br />
Werbemaßnahmen zur Neukundengewinnung am Königsbau<br />
Neukundengewinnung im<br />
Gelegenheitskundensegment<br />
Die Neukundengewinnung im Gelegenheitskundensegment<br />
konzentrierte sich <strong>2009</strong> auf den Reiseanlass<br />
„Einkaufen in der Stuttgarter Innenstadt“ und<br />
folgte damit einer neuen Marktbearbeitungsphilo so -<br />
phie. Markt forschungsergebnisse zeigen, dass rund<br />
46 % der ÖPNV-Gelegenheitskunden den Fahrtzweck<br />
„Einkaufen“ haben. Darauf aufbauend wurde die Kommunikation<br />
auf die Vermarktung dieses Reiseanlasses<br />
ausgerichtet, um über induzierte Mehrverkehre im Barfahrsegment<br />
Zusatzumsätze zu generieren. Es zeigte<br />
sich, dass eine Aktivierung von Gelegenheitskunden<br />
sehr gut gelingt, wenn den Fahrgästen ein besonderer<br />
Mehrwert geboten wird. Zu diesem Zweck wurden<br />
mehrere Kooperationen mit Stuttgarter Einzelhändlern<br />
und Kaufhäusern geschlossen. Der Beitrag der Kooperationspartner<br />
bestand neben einer intensiven Vorort-<br />
Kommunikation im Wesentlichen in einer deutlichen<br />
Rabattierung der Sortimentsauswahl als besonderer<br />
Vorteil für den ÖPNV-Kunden. Im Gegenzug wurden die<br />
Partner exklusiv auf allen kampagnenbegleitenden<br />
Werbemedien genannt. Die ermittelten Aufmerksam-<br />
keitswerte der übers Jahr verteilten Einkaufsaktionen<br />
lagen in der Zielgruppe im Durchschnitt bei rund 40 %.<br />
Diese sehr gute Aktivierungswirkung schlug sich in hohen<br />
Nutzerzahlen und signifikantem Mehrverkehr nieder.<br />
Nach vergleichbarem Muster wurden ebenfalls<br />
diverse Kampagnen im Freizeitverkehr durchgeführt.<br />
U. a. gab es im Sommer bei Vorlage von Tickets des<br />
Gelegenheits verkehrs Nachlässe auf Eintrittspreise bei<br />
Musicals und Musical-Merchandising-Artikeln. Ferner<br />
wurden die Tickets für Heimspiele von regionalen Sportveranstaltungen<br />
ermäßigt. Im Dezember bot die <strong>SSB</strong><br />
gemeinsam mit der Volkshochschule Stuttgart 20 % Ra-<br />
batt auf Kursbesuche. Die Reiseanlasskampagnen schlugen<br />
sich umsatzseitig deutlich positiv nieder und werden<br />
2010 weitergeführt.<br />
Neukundengewinnung und -bindung<br />
im Zeitkartensegment<br />
Das seit 2001 erfolgreich betriebene Zuzüglermar keting<br />
wurde auch <strong>2009</strong> fortgesetzt. Über die in den Bürgerbüros<br />
an Neubürger verteilten Willkom mens pa kete<br />
wurden im Geschäftsjahr 7.500 Monatstest tickets ausgestellt.<br />
Rund 20 % der Testticket nutzer konnten dauerhaft<br />
in Monats- und Jahrestickets überführt werden.<br />
Im Frühjahr und im Herbst wurden Abowerbeaktionen<br />
durchgeführt, die zu hohen Neuabonnentenzahlen<br />
führten. Das Erfolgscontrolling zeigt, dass in das Abonnement<br />
überführte Kunden deutlich höhere Kaufhäufigkeiten<br />
und Haltedauern aufweisen. Über eine stärkere<br />
Stammkundenbindung können demnach signifikante<br />
Um satzsteigerungen im Zeitkartensegment realisiert<br />
werden. Schwerpunkt bei Akquise bildeten die Direkt ansprache<br />
in den Kundenzentren sowie Direktmailings mit<br />
dem Ziel der Überführung von Bestandskunden in höherwertige<br />
Produkte.<br />
Darüber hinaus bildete <strong>2009</strong> die Verkaufsförderung<br />
des neuen JahresTicketPlus ein Schwerpunkt des CRM<br />
(Customer Relationship Managements). Seit 2008 setzt<br />
die <strong>SSB</strong> auf CRM, um das Marketing auf Basis der<br />
systematischen Nutzung und Auswertung der Kundenverkaufs-<br />
und Stammdaten noch effizienter und erfolgreicher<br />
zu gestalten. Seit Mitte <strong>2009</strong> kommt das<br />
CRM auch im Rahmen der Großkundenbearbeitung<br />
zum Einsatz. Über gezielte Promotion- und Testticketaktionen<br />
sowie Nachfass-Mailings wird die Firmen-<br />
Ticket-Durchdringung weiter gesteigert. 2010 wird der<br />
CRM-Ansatz um eine systematische Kündigerrückgewinnung<br />
und -ver meidung ergänzt. Schwerpunkte<br />
bilden dabei die beiden Zielgruppen Studenten/Auszubildende<br />
und Senioren.<br />
Mobile Fahrgastinformation<br />
Als eines der ersten Nahverkehrsunternehmen in<br />
Deutschland hat die <strong>SSB</strong> <strong>2009</strong> ein kostenloses ÖPNV-<br />
Navigationssystem von Tür zu Tür für Stuttgart und<br />
Region entwickelt. Es steht allen Nutzern des Mobiltelefons<br />
iPhone von Apple mit dem Namen „Fahr-Info<br />
Stuttgart“ zur Verfügung. Fahr-Info Stuttgart macht es<br />
möglich, bequem von unterwegs<br />
■ die nächstgelegene Haltestelle zu finden,<br />
■ den Weg vom aktuellen Standort zur Haltestelle<br />
anzuzeigen,<br />
■ aktuelle Fahrplanauskünfte im Verbund abzufragen,<br />
■ den Fahrplan der gewünschten Haltestelle einzusehen,<br />
■ das Stadtbahn- und Verbundnetz abzurufen sowie<br />
■ den Fahrpreis und die Dauer für Fahrt und Fußweg<br />
von Tür zu Tür abzulesen.<br />
Zentrales Ziel der Weiterentwicklung der mobilen<br />
Fahrgastinformation ist es, Nutzungshemmnisse abzubauen<br />
und die Verkehrsmittelwahlentscheidung zugunsten<br />
des ÖPNV zu beeinflussen. Die Anwendung ist bei<br />
den ÖPNV-Kunden auf positive Resonanz ge stoßen.<br />
2010 ist geplant, in Zusammenarbeit mit dem Verkehrs-<br />
und Tarifverbund Stuttgart (VVS) das Portfolio der mobilen<br />
Anwendungen auf weitere Handy-Plattformen<br />
auszuweiten und inhaltlich weiterzuentwickeln.<br />
Jubiläen: U14 Remseck, Zahnradbahn<br />
und Seilbahn<br />
Zum 10-jährigen Jubiläum der Stadtbahnlinie U14<br />
zwischen Mühlhausen und Remseck luden die Stadt<br />
Remseck und die <strong>SSB</strong> am 22. Mai <strong>2009</strong> auf den Betriebshof<br />
am Neckar ein. Am 22. August <strong>2009</strong> feierte die<br />
<strong>SSB</strong> auf dem Marienplatz unter großer Teilnahme der<br />
Bevölkerung das 125-jährige Jubiläum der Zahnradbahn.<br />
Begleitet wurde die Veranstaltung von einer<br />
Ausstellung zur Geschichte der Zahnradbahn im alten<br />
Talbahnhof. Die zweite Bergbahnjubilarin im Jahr <strong>2009</strong><br />
war die Seilbahn. Zur Würdigung ihres 80. Geburtstags<br />
war im Generationenhaus Heslach eine Ausstellung zu<br />
sehen. Außerdem wurde die Seilbahn Mitte Oktober mit<br />
einem speziellen Jubiläumsevent in die Veranstaltung<br />
„Stuttgart Nacht“ integriert. Wie in den letzten Jahren<br />
unterstützte die <strong>SSB</strong> <strong>2009</strong> neben der „Stuttgart Nacht“<br />
auch die Veranstaltung „Lange Nacht der Museen“.<br />
Mittels Bus-Shuttle-Verkehren der <strong>SSB</strong> wurden jeweils<br />
über 90 Veranstaltungsorte bedient und weit mehr als<br />
20.000 Besucher befördert.
Marketing und Vertrieb 32 33<br />
Marketing und Vertrieb<br />
Straßenbahnwelt Stuttgart<br />
Mit einem zweitägigen Fest wurde am 4. und 5. Juli<br />
<strong>2009</strong> die „Straßenbahnwelt Stuttgart“ im ehemaligen<br />
Depot in Bad Cannstatt gemeinsam mit rund 10.000<br />
Besuchern eröffnet. Mit der Entscheidung für den Bau<br />
der Stadtbahn U15 Nord war der Umzug des Museums<br />
von Zuffenhausen nach Bad Cannstatt besiegelt. Nur so<br />
konnte zukünftig der Anschluss an das Meterspurnetz<br />
und damit die Aufrechterhaltung des historischen Straßenbahnbetriebs<br />
in Stuttgart sichergestellt werden. Mit<br />
der Standortverlagerung und den damit einhergehenden<br />
Investitionen übernahm das <strong>SSB</strong>-Marketing die Kosten-<br />
und Umsatzverantwortung für den operativen Museumsbetrieb.<br />
Seit der Eröffnung Mitte <strong>2009</strong> wird die<br />
Straßenbahnwelt sehr gut angenommen. Auch 2010<br />
soll die Bekanntheit der Straßenbahnwelt über Sonderaktionen<br />
weiter gesteigert werden.<br />
Tunnel frei<br />
„Tunnel frei“ hieß es am 25. Oktober <strong>2009</strong>. An diesem<br />
Sonntag stand der rund einen Kilometer lange Tunnelabschnitt<br />
der insgesamt 2.750 Meter langen Stadtbahnneubaustrecke<br />
U6 zum Fasanenhof für die Bevölkerung<br />
zur Begehung offen. Neben Bewirtung und musikalischer<br />
Unterhaltung wurden an mehreren Stationen Informationen<br />
zum Bauablauf geboten. Trotz regnerischen<br />
Herbstwetters wurde die Veranstaltung sehr gut angenommen,<br />
was die hohe Attraktivität der Tunnelbegehung<br />
für die Bevölkerung widerspiegelt. Zum Fahrplanwechsel<br />
im Dezember 2010 wird die U6 zum Fasanenhof<br />
eröffnet. Parallel dazu wird die <strong>SSB</strong> ein Quar tier s marketing<br />
durchführen, um auf die Attraktivität des neuen<br />
Angebots aufmerksam zu machen und über Testticketangebote<br />
neue Kunden für den ÖPNV zu begeistern.<br />
Gewaltpräventionsprojekt „KlassikKlassik“<br />
Im Rahmen des gemeinsamen Gewaltpräventionsprojektes<br />
„KlassikKlassik“ der Landeshauptstadt Stuttgart,<br />
des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS)<br />
und der <strong>SSB</strong> befassten sich rund 2.750 Schülerinnen<br />
und Schüler mit aktuellen Themen rund um inhaltliche<br />
Schwerpunkte wie Toleranz, Humanität, Drogen und<br />
Diskriminierung. Der Einstieg in diese Themen führte<br />
über die unterschiedlichen Zugänge von Künstlern verschiedener<br />
Epochen und Musikstilrichtungen. Abschluss<br />
und Höhepunkt des Projektes bildeten moderierte und<br />
durch Fotoprojektionen unterstützte Schülerkonzerte,<br />
in denen die im Unterricht behandelten Klassiker im<br />
Rahmen professioneller Darbietungen gespielt wurden.<br />
Ziel des Projektes ist es, Jugendliche zwischen 14 und<br />
18 Jahren zu sensibilisieren, indem die Folgen, die Gewalt<br />
gegen Menschen anrichten kann, aufgezeigt werden,<br />
und um Toleranz zu werben. Die Rückmeldungen<br />
der am Projekt Beteiligten und des Präventionsteams<br />
der Polizeidirektion Stuttgart waren äußerst positiv. Das<br />
Highlight für alle Teilnehmenden waren die Live-Konzerte<br />
in der Liederhalle am 24. und 25. November <strong>2009</strong>.<br />
<strong>SSB</strong>-Oldtimer bekamen eine neue Heimat in der<br />
<strong>SSB</strong>-Straßenbahnwelt in Cannstatt<br />
Ab <strong>2009</strong> wurden <strong>SSB</strong>-Busse mit elektronischen Fahrscheindruckern ausgestattet<br />
Vertrieb<br />
Hauptaufgabe des Vertriebs im Berichtsjahr war es,<br />
die Einnahmen weiter zu steigern und die neuen VVS-<br />
Tarif angebote (JahresTicketPlus und SommerFerien-<br />
Spezial) über die verschiedenen Vertriebswege anzu-<br />
bieten. So konnten <strong>2009</strong> von der <strong>SSB</strong> 157,6 Mio. €<br />
kassenmäßig wirk same Ticketeinnahmen an den VVS<br />
ge meldet werden. Gegenüber dem Vorjahr war dies eine<br />
Steigerung um 4,1 %.<br />
Fahrgeldeinnahmen<br />
nach Vertriebsweg in % <strong>2009</strong> 2008<br />
Automaten 38,9 37,7<br />
Abonnement 22,9 22,0<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 16,7 16,5<br />
FirmenTicket 11,0 10,5<br />
Private Vertriebspartner 4,8 5,5<br />
Fahrpersonal 4,9 4,7<br />
Sonstige Einnahmen 0,8 3,1<br />
Verkaufte Fahrausweise<br />
nach Vertriebsweg in % <strong>2009</strong> 2008<br />
Automaten 71,8 71,9<br />
Abonnement 6,0 6,1<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 2,1 2,2<br />
FirmenTicket 0,1 0,1<br />
Private Vertriebspartner 1,9 2,1<br />
Fahrpersonal 16,9 16,4<br />
Sonstige Einnahmen 1,2 1,2<br />
Der bargeldlose Umsatzanteil in den Vertriebs we gen<br />
Automat (20,7 %) und <strong>SSB</strong>-Kundenzen tren (55,3 %)<br />
hat auch <strong>2009</strong> weiter zugenommen und verteilt sich folgendermaßen<br />
auf die verschiedenen Zahlungsmittel:<br />
Bargeldloser Zah- EC- Geld- Master- Visa Gutlungs<br />
verkehr in % Cash karte card scheine<br />
Automaten 15,2 0,6 1,0 1,7 2,1<br />
<strong>SSB</strong>-Kundenzentren 42,7 0,0 2,5 3,2 6,8<br />
Damit diese Zahlungsmittel auch weiterhin angenommen<br />
werden können, musste im Rahmen der neuen euro-<br />
päischen Norm im Zahlungsverkehr (SEPA) in einem<br />
ers ten Schritt die Software der Automaten und der Zahlungsterminals<br />
in den Kundenzentren umgestellt werden.<br />
Im Fahrerverkauf wurde das 16 Jahre alte Verkaufssystem<br />
durch einen neuen modernen Fahrscheindrucker<br />
(EFD) ersetzt.<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem Marketing wurde<br />
im Rahmen der Firmenkundenbetreuung der Umzug<br />
der EnBW-Verwaltung in den Fasanenhof-Ost unterstützt.<br />
Es wurde das Servicemobil eingesetzt und<br />
Schnuppertickets angeboten. Von April bis Juli konnten<br />
mit der Abo-Werbekampagne 552 neue Abonnenten<br />
geworben werden.
Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen 34 35<br />
Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen<br />
Fahrgeldeinnahmen und Verkehrsleistungen<br />
Standhaft in der Wirtschaftskrise<br />
Entwicklung im Gesamtbetrieb<br />
Die Wirtschaftskrise, welche in Baden-Württemberg<br />
besonders negative Auswirkungen hatte, führte ins besondere<br />
im zweiten Halbjahr <strong>2009</strong> zu rückläufigen<br />
Fahrten im Berufs- und teilweise auch im Gelegenheitsverkehr.<br />
Die Rahmenbedingungen wie steigende Arbeitslosen-<br />
und Kurzarbeiterzahlen sowie Veränderungen<br />
bei Treibstoffkosten standen im völligen Gegensatz zum<br />
Vorjahr, das noch von Vollbeschäftigung im Verbundraum<br />
gekennzeichnet war. Aufgrund der durchschnittlichen<br />
Tarifanpassung von 3,2 % und vieler weiterer Angebotsverbesserungen<br />
zum 1.1.<strong>2009</strong> konnten dennoch die<br />
Fahrgeldeinnahmen im Gesamtverkehr um 2,8 % gestei<br />
gert werden. Dabei erwies sich der Ausbildungsverkehr<br />
als dynamischste Kundengruppe.<br />
Die Einwohnerzahl Stuttgarts erhöhte sich auf knapp<br />
593 Tsd. nur unwesentlich. Seit vielen Jahren sank <strong>2009</strong><br />
erstmals wieder auch die Pkw-Dichte pro 1.000 Ein wohner<br />
auf 454 ab.<br />
Aufgrund der großen Baumaßnahme im Stuttgarter<br />
Norden beim Ausbau der U15 bestanden weiterhin<br />
betriebliche Erschwernisse durch einen umfangreichen<br />
Busersatzverkehr, die noch bis zur geplanten Inbetriebnahme<br />
der Strecke Ende 2011 andauern werden.<br />
Die Gesamteinnahmen der Zeitkarten nahmen um<br />
3,1 % zu, da in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Kunden<br />
dieses Segment stärker bevorzugen. Die Einnahmen<br />
im Barfahrausweisverkehr stiegen nur um 0,7 %.<br />
Durch die Verdichtung von Großveranstaltungen im<br />
Neckarpark und der neuen Messe konnten auch im Sonderverkehr<br />
mit dem KombiTicket überdurchschnittliche<br />
Steigerungen erzielt werden.<br />
Bei der Beförderung Schwerbehinderter machte sich<br />
einerseits die Erhöhung der Abgeltungssätze bemerkbar,<br />
die andererseits wieder durch Reduzierungen bei der<br />
Härtefallregelung geschmälert wurden.<br />
Barfahrausweise<br />
Die Einnahmesteigerung im Barausweisverkehr von<br />
0,7 % konnte nur durch die Tarifanpassung <strong>2009</strong> er zielt<br />
werden. Die Fahrten gingen in diesem Zeit raum um 1,5 %<br />
zurück. Dies lag auch an Mitnahme effek ten aufgrund<br />
verbesserter Nutzungsmöglichkeiten bei den Zeit karten<br />
wie zum Beispiel dem neuen JahresTicketPlus. Nur das<br />
mit einem Signalpreis von 1€ belegte Kurz streckenTicket<br />
verzeichnete überdurchschnittliche Wachstumsraten.<br />
Zeitfahrausweise<br />
Der Einnahmeanteil der Zeitkarten im Regeltarif verbesserte<br />
sich um 0,6 %-Punkte auf 64,8 % zulasten des<br />
Barfahrausweisverkehrs.<br />
Innerhalb des Berufsverkehrs, der in Folge der Wirtschaftskrise<br />
und Kurzarbeit unter rückläufigen Fahrten<br />
(-1,1 %) und unterdurchschnittlichen Einnahmezuwächsen<br />
(+2,4 %) litt, gab es allerdings auch erfreuliche Entwicklungen.<br />
So konnten das neue über tragbare Jahres-<br />
TicketPlus mit vielen Nutzungserweiterungen und das<br />
9-Uhr-UmweltTicket überdurch schnitt liche Zuwachsraten<br />
verbuchen und damit die Rückgänge beim Wochen-<br />
und MonatsTicket ausgleichen.<br />
Trotz rückläufiger Schüler- und leicht gestiegener<br />
Stu dentenzahlen erwies sich wie bereits in den Vorjahren<br />
der Ausbildungsverkehr bei Einnahmen (+4,1 %) und<br />
Fahrten (+1,0 %) als Wachstumsmarkt.<br />
Der Seniorenverkehr als kleinstes Segment innerhalb<br />
der Zeitfahrausweise konnte trotz der immer weiter<br />
wach senden Bevölkerungsgruppe mit nur 1,6 % zur Einnahmesteigerung<br />
beitragen. Die Anzahl der Fahrten sank<br />
um 1,8 %. Durch die hohe Mobilität der Senioren nehmen<br />
diese verstärkt auch Angebote ohne Sperrzeiten an.<br />
Einnahmen in 1.000 € Veränderung<br />
Linienverkehr<br />
<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />
■ Regeltarif 165.473 161.891 3.582 2,2<br />
■ Sonderangebote und sonstige Fahrausweise *) 4.031 3.789 242 6,4<br />
■ Schwerbehinderte 10.870 10.004 866 8,7<br />
Summe Linienverkehr 180.374 175.684 4.690 2,7<br />
Sonderverkehr 935 762 173 22,7<br />
Gesamt 181.309 176.446 4.863 2,8<br />
Fahrten in 1.000 Veränderung<br />
Linienverkehr<br />
*) inkl. EBE<br />
<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />
■ Regeltarif 169.743 170.272 -529 -0,3<br />
■ Sonderangebote und sonstige Fahrausweise *) 8.514 8.304 210 2,5<br />
■ Schwerbehinderte 10.817 11.256 -439 -3,9<br />
Summe Linienverkehr 189.074 189.832 -758 -0,4<br />
Sonderverkehr 390 204 186 91,2<br />
Gesamt 189.464 190.036 -572 -0,3<br />
Einnahmen Regeltarif in 1.000 € Veränderung<br />
*) inkl. EBE<br />
<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />
KurzstreckenTicket 3.503 3.319 184 5,5<br />
EinzelTicket 28.218 28.196 22 0,1<br />
4er-Ticket 19.135 18.842 293 1,6<br />
TagesTicket 7.444 7.542 -98 -1,3<br />
Barfahrausweise 58.300 57.899 401 0,7<br />
Berufsverkehr 55.330 54.027 1.303 2,4<br />
Ausbildungsverkehr 45.031 43.259 1.772 4,1<br />
Seniorenverkehr 6.812 6.706 106 1,6<br />
Zeitfahrausweise 107.173 103.992 3.181 3,1<br />
Gesamt 165.473 161.891 3.582 2,2<br />
Fahrten Regeltarif in 1.000 Veränderung<br />
<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />
KurzstreckenTicket 3.503 3.319 184 5,5<br />
EinzelTicket 12.704 13.009 -305 -2,3<br />
4er-Ticket 9.178 9.285 -107 -1,2<br />
TagesTicket 3.635 3.846 -211 -5,5<br />
Barfahrausweise 29.020 29.459 -439 -1,5<br />
Berufsverkehr 55.566 56.206 -640 -1,1<br />
Ausbildungsverkehr 74.223 73.475 748 1,0<br />
Seniorenverkehr 10.934 11.132 -198 -1,8<br />
Zeitfahrausweise 140.723 140.813 -90 -0,1<br />
Gesamt 169.743 170.272 -529 -0,3
Betriebsleistungen 36 37<br />
Betriebsleistungen<br />
Betriebsleistungen<br />
Betriebsleistungen unterliegen jährlichen Schwankungen,<br />
die auf die Lage und die Anzahl der Arbeitstage<br />
zurückzuführen sind.<br />
Schienenverkehr<br />
Die im Stadtbahnlinienbetrieb erbrachten Wagen-km<br />
und Platz-km stiegen jeweils um 1,5 %, bedingt durch<br />
kleine betriebliche Anpassungen zum Fahrplanwechsel.<br />
Wesentliche Veränderungen im Angebot für das Jahr<br />
<strong>2009</strong> wurden nicht vorgenommen. Bis zur geplanten Inbetriebnahme<br />
der U15 nach Stammheim Ende 2011 verkehrt<br />
diese zwischen Zuffenhausen und Ruhbank und zu den<br />
Hauptverkehrszeiten als Verlängerung im Norden bis<br />
Mönchfeld bzw. im Süden bis Heumaden. Während der<br />
umfangreichen Bauzeit ist im Abschnitt Zuffenhausen<br />
bis Stammheim ein Buser satz verkehr eingerichtet.<br />
Busverkehr<br />
Die Wagen-km im Busverkehr gingen um 1,4 % zurück.<br />
Dies ist auf betriebliche Optimierung und Anpassungen<br />
im Buskonzept zurückzuführen. Da dies vor allem<br />
die Bedienung mit Gelenkbussen betrifft, reduzier ten<br />
sich die Platz-km mit -2,0 % etwas stärker.<br />
Sonderverkehr<br />
Der Sonderverkehr ist stark von Großveranstaltungen<br />
und Messen insbesondere der Stadt Stuttgart abhängig<br />
und unterliegt daher auch saisonalen Schwankungen.<br />
Die Nachfrage nach diesen <strong>SSB</strong>-Leistungen hat<br />
sich im Jahr <strong>2009</strong> verbessert.<br />
Platzausnutzung<br />
Die Platzausnutzung im schienengebundenen Ver-<br />
kehr ist durch die rückläufigen Fahrten leicht um<br />
1,9 %-Punkte gesunken.<br />
Im Busbetrieb verbesserte sich die Platzausnutzung<br />
um 1,6 %-Punkte, was auch das Ergebnis vieler kleiner<br />
Überarbeitungen des Buseinsatzkonzeptes ist.<br />
Wagen-km in 1.000 Veränderung<br />
<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />
Linienverkehr Schiene<br />
Wagen-km 15.769 15.533 236 1,5<br />
Linienverkehr Bus *)<br />
Wagen-km 15.131 15.347 -216 -1,4<br />
Sonderverkehr<br />
Wagen-km Schiene 5 4 1 25,0<br />
Wagen-km Bus 1.173 1.109 64 5,8<br />
*) Betriebsleistungen Bus 2008 nachträglich angepasst<br />
Platz-km in 100.000 Veränderung<br />
<strong>2009</strong> 2008 absolut %<br />
Linienverkehr Schiene<br />
Platz-km 38.931 38.357 574 1,5<br />
Linienverkehr Bus *)<br />
Platz-km 12.884 13.151 -267 -2,0<br />
Sonderverkehr (Schiene und Bus)<br />
Platz-km 867 802 65 8,1<br />
*) Betriebsleistungen Bus 2008 für Vergleich angepasst<br />
Platzausnutzung Veränderung<br />
4 Personen je qm Stehplatzfläche <strong>2009</strong> 2008 %<br />
Schienenbetrieb 15,9 16,2 -1,9<br />
Busbetrieb *) 25,2 24,8 1,6<br />
*) Betriebsleistungen Bus 2008 für Vergleich angepasst
Betriebsanlagen und Infrastruktur 38 39<br />
Betriebsanlagen und Infrastruktur<br />
Betriebsanlagen und Infrastruktur<br />
Stadtbahn<br />
Bei den großen Infrastrukturbauvorhaben zur Erweiterung<br />
des Stadtbahnnetzes standen im Jahr <strong>2009</strong> vor<br />
allem die Rohbauarbeiten im Vordergrund.<br />
Die Baumaßnahmen der Stadtbahnlinie U6, die um<br />
2,8 Kilometer bis zum Fasanenhof verlängert wird, wurden<br />
im November fertiggestellt. Bereits am 25. Oktober<br />
<strong>2009</strong> konnte die Bevölkerung das Bauwerk nach dem<br />
Motto „Tunnel frei!“ begehen. Die vorhandene Haltestelle<br />
„Möh ringen Freibad“ wird in diesem Zusammenhang für<br />
den Ein satz von 80-Meter-Zügen ausgebaut. Der stadtbahn<br />
technische Ausbau der Strecke hat Ende <strong>2009</strong> begonnen.<br />
Die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich<br />
Ende 2010.<br />
In Zuffenhausen und Stammheim geht der Ausbau<br />
der ehemaligen Straßenbahnlinie 15 zur Stadtbahnlinie<br />
U15 auf einer Länge von 2,7 Kilometern gut voran. Im<br />
440 Meter lan gen Tunnel im Zuge der Ludwigsburger<br />
und Unterländer Straße sind stadtauswärts die halbseitigen<br />
Deckel hergestellt. Im 580 Meter langen bergmännischen<br />
Tunnel unter der Güglinger und Stammheimer<br />
Straße wurde mit dem Tunneldurchschlag am<br />
29. September <strong>2009</strong> der Kalottenausbruch abgeschlossen.<br />
Danach erfolgte der Sohlausbruch.<br />
Im oberirdischen Abschnitt nach Stammheim waren<br />
der Gleisbau und der Bau der Hochbahnsteige nahezu<br />
fertiggestellt. Im Herbst <strong>2009</strong> wurde der neu gestaltete<br />
Kelterplatz für den Verkehr freigegeben. Die Inbetriebnahme<br />
der U15 nach Stammheim ist in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2011 geplant.<br />
Aufgrund der hohen Fahrgastzahlen erhalten nach<br />
den Haltestellen Siegle- und Borsigstraße nunmehr alle<br />
Haltestellen auf dem Abschnitt nach Mönchfeld 80<br />
Meter lange Bahnsteige. Die Arbeiten hierzu kommen<br />
gut voran. Sie sind Voraussetzung für das neue Stadtbahnliniennetz,<br />
das Ende 2010 in Betrieb geht.<br />
Beim Bau der Bibliothek des 21. Jahrhunderts auf<br />
dem ehemaligen Bahngelände (A1-Gebiet) wurden zwei<br />
eingleisige Tunnelröhren für die künftige Stadtbahnlinie<br />
U12 in die Kellergeschosse integriert und in Richtung<br />
des Streckenabschnitts Hauptbahnhof–Türlenstraße<br />
verlängert. Dort wird die Neubaustrecke der U12<br />
an die neue, tiefere Lage der Stammstrecke (Folgemaßnahme<br />
des Projektes Stuttgart 21) anschließen.<br />
In der 40 Jahre alten unterirdischen Stadtbahnhaltestelle<br />
Charlottenplatz wurden die Sanierungsarbeiten am<br />
Bahnsteig stadtauswärts der Ebene 1 fortgeführt.<br />
Das neue Betriebssteuerungssystem, mit dem zukünftig<br />
u. a. Kameras, Zugzielanzeiger und Lautsprecheranlagen<br />
gesteuert werden sollen, wurde Ende <strong>2009</strong> beauftragt,<br />
sodass die Neubaustrecke der Stadtbahnlinie U6 zum<br />
Fasanenhof mit neuer Technik in Betrieb geht.<br />
Schienenfahrzeuge<br />
Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr <strong>2009</strong> war die<br />
Generalüberholung der Stadtbahnwagen S-DT 8. Bis<br />
Ende <strong>2009</strong> konnte bei zwölf Stadtbahnwagen die Generalüberholung<br />
termingerecht abgeschlossen und die<br />
Abnahme nach BOStrab durchgeführt werden. Die<br />
Fahrzeuge sind seit der Abnahme im täglichen Fahrbetrieb,<br />
haben sich bewährt und sind zur vollen Zufriedenheit<br />
der Fahrgäste und des Betriebes im Einsatz.<br />
Die geplanten Kosten für die Generalüberholung eines<br />
Stadtbahnwagens wurden eingehalten. Im Laufe des<br />
Jahres <strong>2009</strong> wurde bei weiteren neun Stadtbahnwagen<br />
mit der Generalüberholung begonnen. Das gesamte<br />
Projekt wird voraussichtlich 2013 abgeschlossen sein.<br />
Trotz der daraus resultierenden geringeren Fahrzeugreserve<br />
ist es gelungen, die termingerechte Regelinstandhaltung<br />
der Stadtbahnen und Sonderfahrzeuge<br />
sicherzustellen. Im Rahmen der Generalüberholung<br />
erhalten die Stadtbahnwagen auch neue Fahrgastinformationssysteme<br />
mit Echtzeitinformation. Hierfür<br />
wurden <strong>2009</strong> umfangreiche Versuche durchgeführt, so-<br />
dass ab 2010 die Ausrüstung aller generalüberholten<br />
Stadtbahnwagen erfolgen kann.<br />
Die erforderlichen Hauptuntersuchungen an den<br />
Stadtbahnwagen gemäß BOStrab § 57 wurden ebenso<br />
wie die regelmäßigen Wartungen in den Betriebswerkstätten<br />
plangemäß durchgeführt.<br />
<strong>2009</strong> wurde die Nachrüstung der Zahnradbahn-<br />
Trieb wagen mit Klimaanlagen für den Fahrer begon nen,<br />
um die heutigen Anforderungen an den Arbeitsplatz zu<br />
erfüllen.<br />
Durch die vollständige Umstellung der Linien U1 und<br />
U4 auf Hochbahnsteige konnten an 35 Stadtbahnen die<br />
Klapptrittstufen stillgelegt bzw. ausgebaut werden.<br />
Im Laufe des Berichtsjahres erfolgte eine europaweite<br />
Ausschreibung für die Beschaffung weiterer 20 Stadtbahnfahrzeuge,<br />
die für künftige Leistungsausweitungen<br />
benötigt werden.<br />
Um die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung sicherzustellen<br />
und zu optimieren, wurde eine Vielzahl weiterer<br />
Prozess-Optimierungen erfolgreich umgesetzt.<br />
Bus<br />
Im Laufe des Jahres wurden 24 Gelenkbusse beschafft,<br />
wovon vier Busse die um ca. 1,5 Meter verlängerte<br />
Version des Standardmodells (CapaCity) betreffen.<br />
Alle Fahrzeuge sind mit dem Abgasstandard EEV<br />
(Enhanced Environmentally Friendly Vehicle), der derzeit<br />
strengsten Abgasnorm für Nutzfahrzeuge im europäischen<br />
Raum, ausgestattet. Das im Jahr 2005 gestartete<br />
Projekt Hybob, d. h. die Weiterverarbeitung der Erfahrungen<br />
aus dem CUTE-Projekt (Clean Urban Transport for<br />
Europe) mit einem Hybridgelenkzug im Fahrgasteinsatz<br />
(Testbetrieb), konnte <strong>2009</strong> abgeschlossen werden und es<br />
erfolgte eine Überleitung in das Projekt Elektromobilitätsregion<br />
des Bundesministeriums für Ver kehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung. Der Anteil des Projektes, den die <strong>SSB</strong><br />
betrifft, umfasst den Kauf und die Integration von fünf<br />
dieselelektrischen Hybridbussen in den Linienbetrieb bis<br />
Mitte 2011. Dafür wurden im Geschäftsjahr alle notwendigen<br />
Entscheidungen vorbereitet und getroffen.<br />
Gemeinsam mit der Landesanstalt für Umwelt, Messungen<br />
und Naturschutz Baden-Württemberg und dem<br />
TÜV Nord hat die <strong>SSB</strong> umfangreiche Erhe bungen und<br />
Messungen zur NO2-Emission (Stickstoffdioxid) durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse werden Anfang 2010 analysiert,<br />
um gegebenenfalls weitere Maßnahmen einzuleiten.<br />
In Zusammenarbeit mit ZF Friedrichshafen kam nach<br />
dreijähriger Projektphase bei der letzten Busbeschaffung<br />
das neue Getriebe Ecolife serienmäßig zum<br />
Einsatz. Hierdurch wurde eine Kraftstoffreduzierung<br />
zwischen 5 % und 6 % gegenüber vergleichbaren Fahr -<br />
zeugen mit der bisherigen Getriebetechnik erreicht.<br />
Gleisanlagen und Streckenausrüstung<br />
Jahr Betriebsstrecke auf besonderem<br />
Schiene gesamt Bahnkörper und Tunnel<br />
in km in km<br />
2001 123 111<br />
2002 124 112<br />
2003 123 113<br />
2004 123 113<br />
2005 126 115<br />
2006 126 115<br />
2007 123 116<br />
2008 123 116<br />
<strong>2009</strong> 123 116<br />
Schienenfahrzeuge<br />
Jahr Stadtbahn Gelenktrieb- Zahnradbahn Gesamt<br />
DT8 wagen GT4 und Seilbahn<br />
2001 136 50 5 191<br />
2002 136 34 5 175<br />
2003 136 36 5 177<br />
2004 154 36 5 195<br />
2005 164 38 5 207<br />
2006 164 38 5 207<br />
2007 164 38 5 207<br />
2008 164 0 5 169<br />
<strong>2009</strong> 164 0 5 169<br />
Busse<br />
Jahr Linienbusse Linienbusse Gesamt<br />
Standard Gelenk<br />
2001 120 141 261<br />
2002 95 155 250<br />
2003 100 153 253<br />
2004 87 156 243<br />
2005 87 155 242<br />
2006 89 166 255<br />
2007 91 183 274<br />
2008 87 183 270<br />
<strong>2009</strong> 86 190 276
Nachhaltigkeit und Umweltbericht 40 41<br />
Nachhaltigkeit und Umweltbericht<br />
Nachhaltigkeit und Umweltbericht<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die <strong>SSB</strong> AG verfolgt als Vollmitglied der UITP-Nachhaltigkeitscharta<br />
ihre Ziele unter der Prämisse der Nachhaltigkeit.<br />
Sie wird den Weg der langfristigen Sicherstellung<br />
einer wirtschaftlichen Unternehmensführung<br />
weiterverfolgen. Sie muss und will auch in Zukunft<br />
Partner der Industrie für die Erprobung fahrzeugtechnischer<br />
Innovationen sein, weil ihr Leistungsangebot in<br />
einer besonders herausfordernden Topografie erbracht<br />
wird. Außerdem möchte sie in Stuttgart durch soziale<br />
Nachhaltigkeit ein attraktiver Arbeitgeber bleiben und<br />
ihr Mitarbeiterpotenzial weiterhin sichern und binden.<br />
Umweltbericht<br />
Der Umweltschutzgedanke ist bei der <strong>SSB</strong> fest im Tagesgeschäft<br />
verankert. Hier einige Beispiele:<br />
Energieeffizienz<br />
Im Vorfeld anstehender Sanierungsmaßnahmen im<br />
<strong>SSB</strong>-Waldaupark wurden aufgrund einer durchgeführten<br />
Untersuchung für den Einsatz nachhaltiger und energieeffizienter<br />
Technik für die Wärmeversorgung sowie die<br />
Gebäudehülle folgende Maßnahmen umgesetzt:<br />
■ Wärmeversorgung mit Erdwärme<br />
■ Ersetzen der Kleinkälte durch zentrale Kältetechnik<br />
Die Wärmeversorgung des Gebäudes erfolgt über<br />
Erd wärme. Von Vorteil dabei ist, dass die Abwärme der<br />
zentralen Kälteanlage im Erdwärme-Sondenfeld zwischengepuffert<br />
werden kann, wodurch sich die erforderliche<br />
Sondenzahl und damit auch die Investitionskosten<br />
reduzierten. Durch diese Kombination erhöhen<br />
sich die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe und der<br />
Wirkungsgrad der Kälteanlage mit entsprechender<br />
Reduzierung des Energieeinsatzes. Zudem liefert das<br />
Sondenfeld im Sommer eine kostenlose Temperierung<br />
der Tagungsräume.<br />
Auch bei anderen Bauvorhaben setzt die <strong>SSB</strong><br />
auf Erdwärme.<br />
Dachbegrünung<br />
Beim Neubau des Infrastrukturbauhofs in Wangen<br />
wurden 1.900 m² Dachfläche begrünt. Damit verfügt die<br />
<strong>SSB</strong> insgesamt über 7 ha begrünte Dächer.<br />
Bus<br />
Die konsequente Weiterführung der Strategie für einen<br />
nachhaltigen, attraktiven und wettbewerbsfähigen<br />
Nahverkehr sorgt auch im Busbetrieb für eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der Umweltbilanz. 50 Busse wurden<br />
mit der elektronischen Getriebesteuerung Topodyn<br />
nachgerüstet. In Verbindung mit weiteren Maßnahmen<br />
konnte beispielsweise der Kraftstoffverbrauch und damit<br />
auch die CO2-Emission des Gelenkbusses O 530 G gegenüber<br />
dem Stand von 2002 um rd. 20 % gesenkt werden.<br />
Neufahrzeuge werden nach dem derzeit höchsten<br />
verfügbaren Stand der Abgasreinigung EEV (Enhanced<br />
En vironmentally Friendly Vehicle) ausgeschrieben. Inzwischen<br />
verfügen bereits 30 % der Busflotte über diesen<br />
hohen Standard.<br />
Die <strong>SSB</strong> beteiligt sich mit vier Citaro-Bussen mit<br />
EEV-Motor an einem über drei Jahre angelegten Versuch<br />
zum Betrieb mit synthetischem Kraftstoff aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen. Das Ziel ist die Reduzierung<br />
der CO2- und NOx-Emissionen. Die Busse haben<br />
schon über 250.000 km ohne besondere Vorkommnisse<br />
zurückgelegt. Prüfstandmessungen ergaben eine Verbesserung<br />
der Rohemissionen bei NOx um 15 % und<br />
beim Kraftstoffverbrauch um 2 %. Die CO2-Bilanz ist<br />
wegen der Nutzung nachwachsender Rohstoffe gegenüber<br />
Dieselkraftstoff deutlich günstiger.<br />
Der Test mit neuen dieselelektrischen Hybridbussen im<br />
Dezember <strong>2009</strong> war erfolgreich. Er verbrauchte 18 % weniger<br />
Dieselkraftstoff als konventionelle Gelenkbusse. Vor<br />
dem Hintergrund des städtischen Konzepts „Die E-mobile<br />
Stadt“ wird die <strong>SSB</strong> am Projekt E Mobilitätsregion Stuttgart<br />
mit fünf inzwischen bestellten Hybridbussen teilnehmen.<br />
Hauptwerkstatt<br />
Bei der Generalsanierung von 60 Stadtbahnen kommen<br />
auch unkonventionelle Techniken zum Einsatz. Der<br />
Unterboden muss für die Neulackierung komplett gereinigt<br />
werden. Mit üblichen Reinigungsverfahren wären<br />
aggressive gesundheits- und umweltschädliche Reinigungsmittel<br />
erforderlich, um Schmutzschichten wirkungsvoll<br />
zu entfernen. Die Umwelt schonendste<br />
Lösung dabei war die Strahlreinigung mit Trockeneis.<br />
Neben dem abgelösten Schmutz fallen keine weiteren<br />
Rückstände an.<br />
Im Bereich der Komponenten- und Teilereinigung wurde<br />
durch eine neue Konzeptionierung einer Reinigungsmaschine<br />
der Reinigungsmittel- und Wasserverbrauch<br />
reduziert und durch Verfahrensumstellungen der Lösemittelverbrauch<br />
nochmals gesenkt.<br />
Abfallentsorgung<br />
Die Grundlagen für die Anwendung des elektro ni schen<br />
Abfall-Nachweisverfahrens bei der Abfallentsorgung wurden<br />
geschaffen. Durch Ausbau der vorhan de nen Software<br />
und Anbindung an die Zentrale Koor dinier ungsstelle<br />
der Länder (ZKS-Abfall) über einen Provider wurden die<br />
notwendigen Nachweisführun gen erbracht.<br />
Energiebilanz <strong>2009</strong> 2008 2007 2006<br />
Strom in Mio. kWh Schienenverkehr 78,1 77,7 79,7 83,1<br />
Stromverbrauch kWh/Pers.-km 0,126 0,125 0,130 0,135<br />
Stromverbrauch kWh/100 km 489 494 470 484<br />
CO2 in g/Pers.-km 35 35 36 38<br />
CO2 in g/km 1.370 1.384 1.316 1.354<br />
Betriebsanlagen 16,4 15,9 20,4 23,8<br />
Diesel in Mio. Liter Busverkehr 8,0 7,8 7,7 7,5<br />
Dieselverbrauch l/Pers.-km 0,024 0,024 0,024 0,023<br />
Dieselverbrauch l/100 km 54 54 55 54<br />
CO2 in g/Pers.-km 64 63 63 60<br />
CO2 in g/km 1.428 1.423 1.454 1.413<br />
Fuhrparkfahrzeuge 0,2 0,2 0,2 0,2<br />
Benzin in Mio. Liter Fuhrparkfahrzeuge 0,1 0,1 0,1 0,1<br />
Fernwärme in Mio. kWh*) 2,8 2,6 3<br />
16,3<br />
Gas in Mio. kWh*)<br />
12,8 11,3 14,8<br />
*) ab <strong>2009</strong> Fernwärme und Gas zusammengefasst<br />
Abfallbilanz (Auszug) <strong>2009</strong> 2008 2007 2006<br />
Abfall Einheit Menge Menge Menge Menge<br />
Verwertung (gefährlich)<br />
Altöl t 25 25 26 27<br />
Ölabscheider- und Sandfanginhalte m³ 288 213 250 276<br />
Kühlerfrostschutzgemisch t 7 8 5 7<br />
Elektronikschrott t 10 1 5 7<br />
Starterbatterien t 16 34 16 27<br />
Teerölimprägnierte Bahnschwellen<br />
Verwertung (nicht gefährlich)<br />
t 66 485 228 149<br />
Altreifen St. 1.536 1.237 1.734 1.376<br />
Asphalt teerfrei t 6.838 111 106 102<br />
Schienenkehricht t 113 119 126 188<br />
Fettabscheiderinhalte m³ 26 34 34 35<br />
Papier und Kartonagen t 31 91 109 126<br />
Gewerbeabfall t 77 256 283 299<br />
Beton t 2.819 1.361 73 182<br />
Gem. Bau- und Abbruchabfälle t 339 240 43 253<br />
Kabelabfälle t 35 23 58 79<br />
Altmetalle t 865 802 938 667<br />
Erdaushub t 27.500 9.953 2.151 4.417<br />
Gleisschotter t 4.876 3.882 403 11
Jahresabschluss 42 43<br />
Jahresabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Aktiva Anhang 31.12.<strong>2009</strong> 2008<br />
A. Anlagevermögen (1)<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
T€ T€ T€<br />
1. Software und sonstige Rechte 2.309 2.036<br />
2. Geleistete Anzahlungen 3.251 5.560 1.355<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 189.736 186.781<br />
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen 83.475 84.241<br />
3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 98.203 104.790<br />
4. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nummer 2 oder 3 gehören 3.086 2.421<br />
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.975 12.271<br />
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 55.235 442.710 28.682<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen (2) 386 386<br />
2. Beteiligungen 98 147<br />
3. Sonstige Ausleihungen 626 1.110 779<br />
Summe A. Anlagevermögen 449.380 423.889<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 18.970 18.969<br />
2. Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen 8.237 20.478<br />
3. Waren 13 27.220 12<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3)<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.055 2.604<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 24.088 24.362<br />
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.894 3.791<br />
4. Sonstige Vermögensgegenstände 78.205 108.242 111.621<br />
III. Kassenbestand, Guthaben bei<br />
Kreditinstituten und Schecks (4) 21.276 9.885<br />
Summe B. Umlaufvermögen 156.738 191.722<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.196 2.600<br />
607.314 618.211<br />
Passiva Anhang 31.12.<strong>2009</strong> 2008<br />
A. Eigenkapital<br />
T€ T€ T€<br />
I. Gezeichnetes Kapital 140.094 140.094<br />
II. Kapitalrücklage 9.186 9.186<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
1. Gesetzliche Rücklage 1.705 1.705<br />
2. Andere Gewinnrücklagen 1.142 152.127 1.142<br />
B. Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
1. Rücklage gemäß § 6 b EStG 4.104 4.104<br />
C. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 122.449 121.778<br />
2. Sonstige Rückstellungen (5) 131.326 253.775 140.721<br />
D. Verbindlichkeiten (6)<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.991 12.841<br />
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3.160 6.998<br />
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18.683 20.321<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 7.900 6.000<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 68<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 131.910 170.644 125.636<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten (7) 26.664 27.617<br />
607.314 618.211
Jahresabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2009</strong><br />
Anhang <strong>2009</strong> 2008<br />
44<br />
T€ T€<br />
1. Umsatzerlöse (8) 250.899 242.154<br />
2. Verminderung des Bestandes bei noch nicht abgerechneten<br />
Baumaßnahmen (Vorjahr Erhöhung) -12.241 3.763<br />
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 2.437 2.327<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge (9) 43.588 30.882<br />
5. Gesamtleistung 284.683 279.126<br />
6. Materialaufwand (10) 88.608 92.632<br />
7. Rohergebnis 196.075 186.494<br />
8. Personalaufwand (11) 145.745 139.111<br />
9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen 35.165 32.995<br />
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen (12) 29.410 31.616<br />
11. Erträge aus Beteiligungen – –<br />
12. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 91 93<br />
13. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />
des Finanzanlagevermögens 98 136<br />
14. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.724 4.474<br />
15. Abschreibungen auf Finanzanlagen 49 26<br />
16. Aufwendungen aus Verlustübernahme 118 138<br />
17. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.416 213.990 5.421<br />
18. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -17.915 -18.110<br />
19. Sonstige Steuern 755 764<br />
20. Erträge aus Verlustübernahme 18.670 18.874<br />
21. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 0 0<br />
45<br />
Die Linienverläufe der Stadtbahnen mit Stuttgart 21<br />
Jahresabschluss
Jahresabschluss 46 47<br />
Jahresabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
Anhang für <strong>2009</strong><br />
1. Allgemeine Angaben<br />
Angaben zu Form und Darstellung<br />
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften<br />
des HGB und des AktG für große Kapitalgesellschaften<br />
aufgestellt. Die Verordnung über die Gliederung des<br />
Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der Fassung<br />
vom 13. Juli 1988 wurde beachtet. Um die Klarheit<br />
der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne Posten<br />
der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
zusammengefasst und in diesem Anhang gesondert aufgegliedert<br />
und erläutert.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Bei immateriellen Vermögensgegenständen und Sach -<br />
an lagen erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten, vermindert um Zu schüs se, Skonti<br />
und andere Anschaffungskostenmin derungen. Die<br />
Herstellungskosten enthalten Lohn- und Material kosten<br />
sowie angemessene Gemeinkostenzuschläge. Bei<br />
Sachanlagen wird in der Regel die lineare Abschreibungsmethode<br />
angewandt. Im Jahr des Zugangs wird<br />
die planmäßige Abschreibung zeitanteilig vorgenommen.<br />
Für Wirtschaftsgüter, die nach dem 31.12.2007<br />
angeschafft, hergestellt oder in das Betriebsvermögen<br />
eingelegt worden sind, gilt steuerlich gem. § 6 Abs. 2<br />
Satz 1 EStG ein Sofortabzugsgebot, wenn sie die<br />
Anschaffungs-/Herstellungskosten 150 € netto nicht<br />
über schreiten. Für Wirtschaftsgüter mit Anschaf fungs-/<br />
Herstellungskosten zwi schen netto 150 € und 1.000 €<br />
werden gemäß § 6 Abs. 2a EStG wirtschafts jahres bezogene<br />
Sammelposten gebildet, aktiviert und einheitlich<br />
linear über fünf Wirtschaftsjahre abge schrieben.<br />
Die Abschreibung für zwei im Jahr 1994 fertig ge ste llte<br />
Bürogebäude sowie ein im Jahr 2001 aktiviertes<br />
Wohn gebäude wird nach der degressiven Methode<br />
gemäß § 7 Absatz 5 Satz 1 und Satz 3b EStG vorgenommen.<br />
Festwerte bestehen für Gleisanlagen sowie<br />
Fahrleitungen.<br />
Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen und Beteiligungen zu Anschaffungskosten<br />
angesetzt. Sonstige Ausleihungen wer den<br />
zum Barwert in Ansatz gebracht. Bestehende Risiken<br />
werden angemessen berücksichtigt.<br />
Die Bewertung der Vorräte erfolgt auf der Basis<br />
durchschnittlicher Anschaffungskosten. Fahrausweisvordrucke<br />
und Küchenvorräte sind mit einem Festwert gemäß<br />
§ 240 Absatz 3 HGB aktiviert.<br />
Noch nicht abgerechnete Baumaßnahmen werden<br />
mit aufgelaufenen Herstellungskosten bewertet.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
so wie liquide Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Erkennbare<br />
Einzelrisiken bei Forderungen sind wertberichtigt.<br />
Auf den übrigen Forderungsbestand wurde eine Pauschalwertberichtigung<br />
in Höhe von 1 % vorgenommen.<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
werden nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen unter Verwendung der Heubeck-Richttafeln<br />
2005 G und eines Rechnungszinsfußes von 6 % ermittelt.<br />
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag<br />
passiviert.<br />
2. Erläuterungen zur Bilanz<br />
(1) Anlagevermögen<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens und die Auf-<br />
gliederung der in der Bilanz zusammengefassten Posten<br />
ist als Anlage 1 zum Anhang beigefügt.<br />
(2) Anteilsbesitz<br />
Die Aufstellung über den Anteilsbesitz nach § 285<br />
Nr. 11 HGB ist als Anlage 2 zum Anhang beigefügt.<br />
(3) Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben<br />
116 T€ (Vj. 128 T€) eine Restlaufzeit von mehr als<br />
ei nem Jahr.<br />
(4) Liquide Mittel<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
T€ T€<br />
1. Kassenbestand 3.281 3.522<br />
2. Guthaben bei Kreditinstituten 17.995 6.363<br />
Gesamt 21.276 9.885<br />
(5) Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen<br />
Beträge für die Bildung von Aufwandsrückstellungen<br />
zur Generalsanierung der Stadtbahnen in<br />
Höhe von 56.155 T€ (Vj. 62.302 T€), für dringend notwendige<br />
Instandhaltungsmaßnahmen der Infrastruktur<br />
und Gebäude von 5.421 T€ (Vj. 5.514 T€) sowie Pflichtrückstellungen<br />
für die tariflich vereinbarte Altersteilzeit<br />
(6) Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Art der Verbindlichkeiten Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit Gesamt<br />
bis zu über bis zu über<br />
1 Jahr 5 Jahre 1 Jahr 5 Jahre<br />
T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten* 1.423 8.991 3.860 3.326 12.841<br />
2. Erhaltene Anzahlungen auf<br />
Bestellungen 3.160 3.160 6.998 6.998<br />
3. Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen 18.683 18.683 20.321 20.321<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 7.900 7.900 6.000 6.000<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 0 0 68 68<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 13.855 117.012 131.910 13.745 111.860 125.636<br />
davon<br />
über 30.415 T€ (Vj. 31.186 T€). Die im Vorjahr enthaltene<br />
Rückstellung für potentielle Altersteilzeitverpflichtungen<br />
in Höhe von 8.334 T€ wurde aufgelöst.<br />
Darüber hinaus wurden für Urlaubsrückstände, Überzeit-<br />
und Langzeitguthaben, Abfindungen für Entgeltbestand<br />
teile, ausstehende Lieferantenrechnungen<br />
sowie für Umlagen des Haftpflichtverbands Rückstellungen<br />
gebildet.<br />
■ aus Steuern 2.114 2.095<br />
■ im Rahmen der sozialen<br />
Sicherheit 117.334 112.145<br />
(7) Passiver Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Hierunter fallen die Barwertvorteile aus den ab geschlos<br />
senen US-Leasinggeschäften der Jahre 1997 und<br />
2000. Die ertragswirksame Vereinnahmung der Bar-<br />
* = Sicherungsübertragung von Bussen i. H. v. 8.991 T€<br />
wert anteile erstreckt sich bis zum Jahr 2020 (1997) bzw.<br />
2026 (2000). Darüber hinaus sind Fahrgeldabgrenzungen<br />
für Zeitkarten in Höhe von 18.158 T€ (Vj. 17.770 T€)<br />
enthalten.
Jahresabschluss 48 49<br />
Jahresabschluss<br />
3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(8) Umsatzerlöse<br />
Aufgliederung der Umsatzerlöse <strong>2009</strong> 2008<br />
T€ T€<br />
Linienverkehr 168.642 164.247<br />
Sonderverkehr 831 684<br />
Ausgleichszahlungen gem. § 45 a PBefG 17.881 17.881<br />
Zuwendungen für verbundbedingte Belastungen 44.038 43.863<br />
Sonstige Umsatzerlöse 19.507 15.479<br />
Gesamt 250.899 242.154<br />
(9) Sonstige betriebliche Erträge<br />
Sonstige betriebliche Erträge enthalten periodenfremde<br />
Posten in Höhe von 22.210 T€ (Vj. 8.164 T€) im<br />
(10) Materialaufwand<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
T€ T€<br />
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 29.869 26.436<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 58.739 66.196<br />
Gesamt 88.608 92.632<br />
(11) Personalaufwand<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
T€ T€<br />
a) Entgeltzahlungen 104.653 101.831<br />
b) Soz. Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 41.092 37.280<br />
■ davon für Altersversorgung 19.797 16.591<br />
Gesamt 145.745 139.111<br />
Durchschnittlicher Personalbestand <strong>2009</strong> 2008<br />
Mitarbeiter/-innen 2.740 2.681<br />
Auszubildende 70 67<br />
Gesamt 2.810 2.748<br />
(12) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten pe riodenfremde<br />
Posten in Höhe von 7.194 T€ (Vj. 6.274 T€)<br />
im Wesentlichen für die Bildung von Rückstellungen für<br />
vergangene Geschäftsjahre.<br />
4. Sonstige Angaben<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
und Haftungsverhältnisse<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Bestellobligo<br />
(nach Abzug von Zuschüssen) in Höhe von<br />
Wesentlichen für Auflösungen von Rückstellun gen, Buchgewinne<br />
aus Anlagenabgängen und sonstige Erträge.<br />
ca. 116.206 T€ sowie aus bestehenden Mietverträgen<br />
in Höhe von 2.777 T€. Haftungsverhältnisse bestehen<br />
in Form von Patronatserklärungen zugunsten der <strong>SSB</strong><br />
Reisen GmbH in Höhe von 5 T€ (Valuta 31.12.<strong>2009</strong>).<br />
Es besteht außerdem eine Bürgschaft über 125 T€.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Zur Absicherung der Beschaffungskosten für Dieseltreibstoff<br />
wurden ab 2008 bis zum Juni 2013 bzw. für<br />
Strom von Januar <strong>2009</strong> bis Dezember 2011 vier Rohwarentermingeschäfte<br />
(Swaps) auf Euro-Ba sis abgeschlossen.<br />
Zum 31.12.<strong>2009</strong> ergeben sich folgende Werte:<br />
Art Laufzeit Gesamtumfang Bewertung Zeitwert (T€)<br />
Diesel-Swap 2008–2011 18.000 MT Mark to Market -246<br />
Diesel-Swap 2011–2013 4.080 MT Mark to Market -621<br />
Diesel-Swap 2011–2013 4.080 MT Mark to Market 119<br />
Strom-Swap <strong>2009</strong>–2011 249.660 MWh Mark to Market -1.678<br />
Für die negativen Marktwerte wurden Rückstellungen<br />
gebildet (Sonstige Rückstellungen).<br />
Konzernabschluss<br />
Mutterunternehmen der <strong>SSB</strong> AG ist die Stuttgarter<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Stuttgart,<br />
mit der ein Organvertrag mit Ergebnisabführungsvereinbarung<br />
besteht. Der Konzernabschluss, in den die<br />
<strong>SSB</strong> mit einbezogen wird, wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht.<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />
Die Organe der Gesellschaft sind in Anlage 3 zum<br />
Anhang aufgeführt.<br />
Wirtschaftsprüfungskosten<br />
Für die Prüfung des Jahresabschlusses sind 52 T€<br />
Honorar und 8 T€ Nebenkosten vorgesehen.<br />
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats, des Vorstands<br />
und früherer Vorstandsmitglieder<br />
Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen 679 T€.<br />
Für Mitglieder des Vorstands sind 3.100 T€ als Rückstellungen<br />
für Anwartschaften auf Pensionen passiviert.<br />
Die Bezüge (T€) setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Name Gesamt- davon davon Sachbezüge<br />
variabel leistungen<br />
Herr Arnold 221 28 6<br />
Herr Bauer 231 28 6<br />
Herr Dr. Höflinger 227 28 9<br />
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats beliefen sich<br />
auf 41 T€ und für den Beratenden Ausschuss auf 14 T€.<br />
An frühere Vorstandsmitglieder sowie deren Hinterbliebene<br />
wurden insgesamt 348 T€ gezahlt. Für diese Personengruppe<br />
sind Rückstellungen für laufende Pensionen<br />
in Höhe von 2.488 T€ gebildet.<br />
Kreditforderungen an ein Vorstandsmitglied betragen<br />
12 T€ und an ein Aufsichtsratsmitglied 12 T€. Im<br />
Geschäftsjahr wurden 3 T€ und 2 T€ planmäßig getilgt.<br />
Die Kredite werden mit 4,5 % verzinst. Die Restlaufzeiten<br />
liegen zwischen 2013 und 2015.<br />
Angaben nach den Vorschriften des EGHGB<br />
Aufgrund des Wahlrechts gemäß Artikel 28 Absatz 2<br />
EGHGB besteht zum 31. Dezember <strong>2009</strong> aus Verpflichtungen<br />
für laufende Pensionen und Anwartschaften<br />
auf Pensionen des Vereins Zusatzversorgung der Stuttgarter<br />
Straßenbahnen Aktiengesellschaft e. V. ein nicht<br />
passivierter Betrag in Höhe von 1.504 T€.<br />
Angaben nach den Vorschriften gemäß § 160<br />
Absatz 1 Nr. 3 AktG<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt<br />
140.093.975,45 € und ist eingeteilt in 2.740.000 Aktien<br />
(Stückaktien), die auf den Namen lauten.<br />
Stuttgart, 31. März 2010<br />
Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft<br />
Der Vorstand<br />
Wolfgang Arnold Reinhold Bauer Dr. Peter Höflinger
Jahresabschluss 50 51<br />
Jahresabschluss<br />
Anhang/Anlage 1<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Anschaffungs-/ Zugänge Abgänge Umbuchungen Anschaffungs-/ Abschreibungen Buchwert Abschreibungen<br />
Herstellungskosten Herstellungskosten kumuliert des Geschäftsjahres<br />
01.01.<strong>2009</strong> 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.<strong>2009</strong><br />
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Software und sonstige Rechte 16.200 537 91 818 17.464 15.155 2.309 1.083<br />
2. Geleistete Anzahlungen 1.355 2.718 9 -813 3.251 0 3.251 0<br />
Summe I. 17.555 3.255 100 5 20.715 15.155 5.560 1.083<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 345.245 7.361 1.863 3.153 353.896 164.160 189.736 6.864<br />
davon:<br />
a) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 185.223 4.880 1.184 1.993 190.912 122.427 68.485 4.653<br />
b) Bahnkörper und Bauten des Schienenwegs 136.393 0 0 191 136.584 36.957 99.627 2.211<br />
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und Sicherungsanlagen 113.271 734 313 4.174 117.866 34.391 83.475 5.637<br />
3. Fahrzeuge für Personen- und Güterverkehr 329.600 9.911 4.837 645 335.319 237.116 98.203 17.143<br />
4. Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />
die nicht zu Nummer 2 oder 3 gehören 8.915 928 535 105 9.413 6.327 3.086 368<br />
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 62.026 2.204 1.934 2.614 64.910 51.936 12.974 4.070<br />
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 28.682 37.268 19 -10.696 55.235 0 55.235 0<br />
Summe II. 887.739 58.406 9.501 -5 936.639 493.930 442.709 34.082<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 386 0 0 0 386 0 386 0<br />
2. Beteiligungen 147 0 0 0 147 49 98 49<br />
3. Sonstige Ausleihungen 1.024 0 210 0 814 188 626 -57*)<br />
Summe III. 1.557 0 210 0 1.347 237 1.110 -8<br />
Summe Anlagevermögen 906.851 61.661 9.811 0 958.701 509.322 449.379 35.157<br />
*) darin enthalten: Zuschreibung in Höhe von T€ 57
Jahresabschluss 52<br />
Jahresabschluss<br />
Anhang/Anlage 2<br />
Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 287 HGB zum 31.12.<strong>2009</strong><br />
Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital in % Jahr Eigenkapital € Ergebnis €<br />
Verbundene Unternehmen:<br />
<strong>SSB</strong> Reisen GmbH, Stuttgart 100 <strong>2009</strong> 850.566,66 91.383,58 *)<br />
Andere Unternehmen:<br />
Verkehrs- und Tarifverbund<br />
Stuttgart GmbH, Stuttgart 26 <strong>2009</strong> 338.263,81 **) 9.776,61 **)<br />
*) vor Ergebnisabführung<br />
**) vorläufige Angaben
Jahresabschluss 54 55<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Anhang/Anlage 3<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Wolfgang Schuster<br />
Oberbürgermeister<br />
Vorsitzender<br />
Klaus Felsmann<br />
Busfahrer/Betriebsratsvorsitzender<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Michael Föll<br />
Erster Bürgermeister<br />
Wolfgang Hoepfner<br />
Stadtbahnfahrer<br />
Betriebsrat<br />
Manfred Kanzleiter<br />
Dipl.-Ing. (FH)/<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Stadtrat<br />
Robert Kauderer<br />
Selbstständiger Malermeister<br />
Stadtrat<br />
Dr. Michael Kienzle<br />
Literaturwissenschaftler<br />
Stadtrat<br />
Karlheinz Kilb<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Roland Krause<br />
Dipl.-Ingenieur<br />
Verkehrswesen<br />
Peter Krauß<br />
Dipl.-Ingenieur (FH)<br />
Bauingenieur<br />
Prof. Dr. Rainer Kußmaul<br />
(bis 19.08.09)<br />
Mathematik-Professor<br />
Stadtrat<br />
Klaus-Dieter Lohrmann<br />
Unternehmensbereichsleiter<br />
Ursula Marx (bis 19.08.09)<br />
Krankenschwester<br />
Stadträtin<br />
Jürgen Sauer<br />
Wissenschaftl. Referent<br />
Stadtrat<br />
Roland Schmid (bis 19.08.09)<br />
Jurist<br />
Stadtrat<br />
Ursula Schorlepp<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
Harald Seibold<br />
Busfahrer<br />
Betriebsrat<br />
Clarissa Seitz (ab 18.09.09)<br />
Dipl.-Psychologin<br />
Stadträtin<br />
Jochen Stopper (ab 18.09.09)<br />
Sozialwissenschaftler<br />
Stadtrat<br />
Annette Strauch<br />
Gewerkschaftssekretärin<br />
Dr. Günter Stübel (ab 18.09.09)<br />
Dipl.-Wirtschaftsingenieur<br />
Stadtrat<br />
Gisela de Vries<br />
Dipl.-Betriebswirtin (FH)<br />
Betriebsrätin<br />
Dieter Wahl<br />
Versicherungsfachwirt<br />
Stadtrat<br />
Beratender Ausschuss<br />
alle Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
sowie:<br />
Dr. Roswitha Blind (ab 19.08.09)<br />
Dipl.-Mathematikerin<br />
Stadträtin<br />
Andreas Bögner<br />
Gewerbl. Techn. Ausbilder<br />
Betriebsrat<br />
Dieter Hafenbrack<br />
Mechaniker<br />
Freigest. Betriebsrat<br />
Matthias Hahn<br />
Bürgermeister<br />
Harald Jauß<br />
Busfahrer<br />
Betriebsrat<br />
Ulrike Küstler (ab 19.08.09)<br />
Feinmechanikerin<br />
Stadträtin<br />
Wolfgang Schanz (bis 19.08.09)<br />
Stadtdirektor<br />
Rose von Stein (bis 19.08.09)<br />
Dipl.-Haushaltsökonomin<br />
Stadträtin<br />
Dirk Thürnau<br />
Bürgermeister<br />
Peter Wilhelm<br />
Kraftfahrer<br />
Betriebsrat<br />
Vorstand<br />
Wolfgang Arnold<br />
Dipl.-Ingenieur<br />
Reinhold Bauer<br />
Dipl.-Volkswirt<br />
Sprecher<br />
Dr. Peter Höflinger<br />
Dipl.-Kaufmann<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
haben wir wie folgt erteilt:<br />
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus<br />
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang –<br />
unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht<br />
der Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft,<br />
Stuttgart, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31.<br />
Dezember <strong>2009</strong> geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung<br />
von Jahresabschluss und Lagebericht nach den<br />
deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der<br />
Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere<br />
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung und über<br />
den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317<br />
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und<br />
durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der<br />
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld der Gesell schaft<br />
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll<br />
systems sowie Nachweise für die Angaben in<br />
Buch führung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />
Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen<br />
des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
des Jahresabschlusses und Lageberichts.<br />
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung<br />
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt<br />
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der Stuttgarter Straßenbahnen Aktiengesellschaft.<br />
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,<br />
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von<br />
der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken<br />
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“<br />
Stuttgart, 31. März 2010<br />
KPMG AG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Wildermuth Rettich<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Geschäftsbericht <strong>2009</strong> Geschäftsbericht <strong>2009</strong>
Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
Schockenriedstraße 50<br />
70565 Stuttgart<br />
www.ssb-ag.de