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Der „Freund der Bauern“ - Tiroler Bauernbund

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16<br />

koMMentar<br />

ra Dr. martin SaLcHer<br />

Forum Land Bezirk Kufstein<br />

FOtO: Die FOtOgraFeN<br />

Geldspenden im Advent<br />

Spendengel<strong>der</strong> werden zu verschiedenen Zwecken, oftmals<br />

mit ausgefallenen Mitteln, in <strong>der</strong> Bevölkerung gesammelt.<br />

Die Organisation kann mit den Spendengel<strong>der</strong>n grundsätzlich<br />

machen, was sie möchte, sofern die Vorgangsweise<br />

nicht gegen die Statuten verstößt. Auf keinen Fall dürfen die<br />

Spendengel<strong>der</strong> jedoch an die Organisationsmitglie<strong>der</strong> ausgeschüttet<br />

bzw. ausbezahlt werden, selbstverständlich auch<br />

nicht für <strong>der</strong>en eigennützige Zwecke.<br />

Wenn Spenden explizit festgelegten Begünstigten zukommen<br />

sollen, liegt zwischen den Spen<strong>der</strong>n und Spendenempfängern<br />

ein Auftrag vor, <strong>der</strong> im Grunde ein Vertrag zu<br />

Gunsten des Begünstigten ist. Ob ein leer ausgegangener<br />

Bedürftiger auf Herausgabe klagen kann, muss im Einzelfall<br />

vom Gericht beurteilt werden. Fest steht jedenfalls, dass<br />

die Spenden sammelnde Organisation als Treuhän<strong>der</strong> zu<br />

verstehen ist und jede zweckwidrige Verwendung gegen das<br />

Gesetz verstößt. Werden Spendengel<strong>der</strong> arglistig herausgelockt,<br />

ist weiters ein Verstoß in strafrechtlicher Hinsicht vorliegend.<br />

Es haben sich bereits zahlreiche Vereine für das<br />

Spendengütesiegel qualifiziert. Die relativ kostenintensive<br />

Prüfung rentiert sich in den meisten Fällen. Diese leistet Gewähr,<br />

dass die Gel<strong>der</strong> seriös verwendet werden und schafft<br />

Vertrauen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne<br />

Adventszeit.<br />

office.ras@aon.at<br />

In Dölsach mit dabei: Hermann Kuenz, Anna Frank, Bezirksbäuerin<br />

Lienz, Christoph Scherer, Forum-Land-Bezirksobmann-Stv., Vizerektor<br />

Univ.-Prof. Dr. Norbert Mutz, Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer und<br />

Dr. Sebastian Mühlberger, Arzt für Allgemeinmedizin.<br />

EU-Parlament nimmt<br />

Energiestrategie 2020 an<br />

Das Europäische Parlament<br />

hat die neue Energiestrategie<br />

2020 <strong>der</strong><br />

Europäischen Kommission, die<br />

<strong>der</strong> deutsche EU-Energiekomissar<br />

Oettinger im November<br />

vorgestellt hatte, angenommen.<br />

<strong>Der</strong> gesamte Investitionsbedarf<br />

im EU-Energiesektor in<br />

den kommenden zehn Jahren<br />

wird auf mehr als 1,1 Billionen<br />

Euro geschätzt. Die Abgeordneten<br />

waren sich einig, dass<br />

die Energieeffizienz als ein<br />

„kosteneffizienter Weg“, die<br />

externe Energieabhängigkeit<br />

zu reduzieren, den Klimwandel<br />

zu bekämpfen und Arbeitsplätze<br />

zu schaffen, oberste Priorität<br />

haben muss. Insgesamt<br />

sollen die geplanten Maßnahmen<br />

und Investitionen europaweit<br />

bis 2020 rund 20 Prozent<br />

Energieeinsparungen<br />

bringen.<br />

200 mrd. für den ausbau<br />

<strong>der</strong> energieinfrastruktur<br />

Die 10-Jahres-Strategie enthält<br />

auch ein Energieinfrastrukturpaket,<br />

welches mit<br />

einem Budget von rund 200<br />

Mrd. Euro ausgestattet ist. Dabei<br />

soll <strong>der</strong> Ausbau von Wasserkraftwerken<br />

vorangetrieben<br />

werden, was für Tirol von beson<strong>der</strong>er<br />

Relevanz ist.<br />

Kritik wegen<br />

zu hoher Kosten<br />

<strong>Der</strong> deutsche EU-Abgeordnete<br />

und Vorsitzende des Energieausschusses<br />

im Europäischen<br />

Parlament, Herbert Reul<br />

(CDU), meinte zu den geplanten<br />

Maßnahmen: „Oettinger hat<br />

mit <strong>der</strong> Veröffentlichung dieser<br />

Zahlen Mut bewiesen. Endlich<br />

wagt es die Kommission einmal,<br />

konkret zu beziffern, was<br />

die geplante ‚Energierevolution‘<br />

allein bis 2020 kosten wird. Wir<br />

stehen vor einer gigantischen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung.“<br />

„Wir dürfen uns aber auch<br />

nichts vormachen: Die Kosten<br />

für neue Netze und den weiteren<br />

Ausbau erneuerbarer Energien<br />

werden am Ende die<br />

Verbraucher tragen“, so Reul.<br />

Diese müssten sich auf höhere<br />

Energiepreise einstellen, um<br />

den Weg für eine CO 2 -arme<br />

Wirtschaft zu ebnen.“<br />

Arthrose und Osteoporose<br />

kann vorgebeugt<br />

werden: Vernünftiger<br />

Bewegung und ausgewogener<br />

Ernährung verdanken wir<br />

funktionierende Gelenke und<br />

starke Knochen.<br />

Die erfolgreich angelaufene<br />

Vortragsreihe von Forum Land<br />

und <strong>der</strong> Medizinischen Universität<br />

„Medizin für Land<br />

und Leute“ beschäftigte sich<br />

am Dienstag letzter Woche in<br />

<strong>der</strong> Naturbrennerei Kuenz in<br />

Dölsach mit dem aktuellen<br />

Thema „Altersleiden am Bewegungsapparat“.<br />

Univ.-Prof.<br />

Dr. Martin Krismer erklärte<br />

auf anschauliche Weise die<br />

Ursachen, Entwicklung und<br />

Vorbeugung von Gelenkabnutzung<br />

und Knochenentkalkung<br />

bzw. welche Behandlungsmethoden<br />

die Medizin<br />

im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t anbietet.<br />

Wie lässt sich gegen<br />

arthrose vorbeugen?<br />

„Menschen werden immer<br />

älter. Gleichzeitig mit dem<br />

Alter nimmt allerdings auch<br />

die Häufigkeit <strong>der</strong> Arthrose<br />

zu“, weiß Dr. Martin Krismer.<br />

Alter gehört ebenso wie Übergewicht<br />

und Extremsport zu<br />

den Risikofaktoren für eine<br />

Arthrose. Dieser Abnutzung<br />

<strong>der</strong> Gelenke kann man nur<br />

durch ausreichende Bewegung<br />

vorbeugen, bei welcher das<br />

Gelenk relativ gleichmäßig<br />

be- und entlastet wird. Diese<br />

Bewegungen sorgen nämlich<br />

dafür, dass <strong>der</strong> Knorpel, den<br />

Krismer mit einem Schwamm<br />

vergleicht, ausreichend mit<br />

Nährstoffen versorgt wird.<br />

„Geschieht das nicht, kommt<br />

es zum Abbau vom Knorpel,<br />

F o r u m L a n D<br />

Ein Vorsorgekonto bei<br />

den Knochen anlegen<br />

BauernZeitung – Nr. 47 – 9. Dezember 2010<br />

Medizin für land und leute – Altersleiden durch Bewegung vorbeugen –<br />

Vortrag mit Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer in Dölsach<br />

Nachdem die letzten<br />

Bauarbeiten an <strong>der</strong> Unterinntaltrassefertiggestellt<br />

werden, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />

<strong>Tiroler</strong> Nationalratsabgeordnete<br />

Hermann Gahr den sofortigen<br />

Baustart für den Brennerbasistunnel.<br />

In dieselbe<br />

Kerbe schlägt auch <strong>der</strong> Klubobmann<br />

<strong>der</strong> <strong>Tiroler</strong> Volkspartei,<br />

LAbg. Josef Geisler, <strong>der</strong><br />

vor allem auf die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Zahlen des Transitverkehrs<br />

verweist.<br />

unterinntal als vorstufe<br />

Die Unterinntaltrasse<br />

bringe für die Bevölkerung<br />

eine massive Entlastung am<br />

Tag, aber vor allem in <strong>der</strong><br />

Nacht. „Nachdem mehr als<br />

150 Güterzüge am Tag zukünftig<br />

unterirdisch durch das<br />

Unterland geleitet werden,<br />

wird die Verbesserung für die<br />

Menschen schnell spürbar<br />

sein“, so Gahr. NR Hermann<br />

Gahr stellt aber auch klar, dass<br />

Interessierte Zuhörer lauschten Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer, <strong>der</strong> in Dölsach zu Altersleiden am Bewegungsreferat<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute“ referierte.. FOtOs: FOrum laND<br />

Knochen reiben auf Knochen<br />

und das verursacht Schmerzen“,<br />

erklärt Krismer die Entstehung<br />

von Arthrose. In weiteren<br />

Krankheitsverlauf<br />

kommt es zu Steifigkeit bis<br />

hin zu starken Bewegungseinschränkungen,<br />

welche die<br />

Teilnahme am Gesellschaftsleben<br />

beeinträchtigen.<br />

Die Therapie bei Arthrose<br />

wird an den jeweiligen<br />

Schweregrad <strong>der</strong> Erkrankung<br />

angepasst und reicht von<br />

einem verän<strong>der</strong>ten Lebensstil<br />

über Physiotherapie und<br />

Schmerzmitteln bis zum letzten<br />

Ausweg – einer Operation.<br />

Rund 1200 Hüften und 1000<br />

Knie werden jährlich in Tirol<br />

operiert, 93 Prozent <strong>der</strong> Operationen<br />

verlaufen reibungslos<br />

und ermöglichen den Patienten<br />

ein normales und<br />

schmerzfreies Leben.<br />

Frauen häufiger von<br />

osteoporose betroffen<br />

Die Knochenentkalkung<br />

im fortgeschrittenen Alter<br />

betrifft einen sehr großen Teil<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung, sehr häufig<br />

leiden Frauen unter Osteoporose.<br />

„40 Prozent aller Frauen<br />

über 50 Jahren werden von<br />

einem Knochenbruch wegen<br />

Osteoporose betroffen sein“,<br />

so Dr. Martin Krismer.<br />

Das häufige Auftreten von<br />

Osteoporose beim weiblichen<br />

Geschlecht erklärt er folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„<strong>Der</strong> Körper einer<br />

Frau baut im ersten Teil des<br />

Zyklus den Knochen auf, indem<br />

er viel Knochensalz einlagert.<br />

Im zweiten Teil des<br />

Zyklus sowie in <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />

wird dieses Knochensalz<br />

wie<strong>der</strong> abgegeben,<br />

denn <strong>der</strong> Embryo benötigt<br />

viel Knochensalz für seine<br />

Entwicklung.“ Im Alter fehlt<br />

<strong>der</strong> erste knochenaufbauende<br />

Teil des Zyklus, daher erfahren<br />

Frauen oft einen starken<br />

Knochenabbau, da ihr Körper<br />

nur mehr einen kleinen Teil<br />

<strong>der</strong> zugeführten Knochensalze<br />

aufnehmen kann.<br />

Das führt zu Knochenbrüchen,<br />

von denen 30 Prozent<br />

durch Stürze, 10 Prozent<br />

durch Heben schwerer Lasten,<br />

fünf Prozent durch Verkehrsunfälle<br />

und rund die<br />

Hälfte ohne äußere Einwirkungen<br />

ausgelöst werden.<br />

Vorbeugen kann man <strong>der</strong><br />

Osteoporose durch viel Bewegung<br />

an <strong>der</strong> Sonne, Vitamin<br />

D, das in Eidotter und<br />

Fisch vorkommt, und einer<br />

ausgewogenen Ernährung<br />

mit viel Milch und Milchprodukten,<br />

die reich an Knochensalzen<br />

sind.<br />

Brennerbasistunnel jetzt bauen<br />

BauproJekt – Die beiden VP-Abgeordneten NR Hermann Gahr und LAbg. Josef<br />

Geisler for<strong>der</strong>n den sofortigen Baubeginn des Brennerbasistunnels.<br />

die Unterinntaltrasse ohne den<br />

Brennerbasistunnel nur halb<br />

so sinnvoll ist: „<strong>Der</strong> Brennerbasistunnel<br />

ist die logische<br />

und notwendige Verlängerung<br />

<strong>der</strong> Unterinntaltrasse.“<br />

Tirol brauche eine durchgehende<br />

Bahninfrastruktur,<br />

denn nur diese garantiere<br />

langfristig, dass <strong>der</strong> Gütertransport<br />

durch das Land auf<br />

die Schiene verlagert werden<br />

kann. „Wer eine Verlagerung<br />

auf die Schiene for<strong>der</strong>t, muss<br />

auch den Brennerbasistunnel<br />

for<strong>der</strong>n!“, so Gahr.<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig sei es<br />

nun, die Zulaufstrecken rasch<br />

umzusetzen. Es gehe, so Gahr,<br />

um die Zukunft und die Lebensqualität<br />

in Tirol sowie um<br />

den volkswirtschaftlichen<br />

Nutzen und die wirtschaftliche<br />

Entwicklung für das<br />

Land.<br />

Je<strong>der</strong> Zweifel an <strong>der</strong> Umsetzung<br />

des Brennerbasistunnels<br />

schade dem Land Tirol,<br />

so Gahr weiter. Italien, Brüssel<br />

und Deutschland halten die<br />

Zusagen für das Projekt Brennerbasistunnel<br />

ein, nur Wien<br />

sei <strong>der</strong>zeit ein Unsicherheitsfaktor.<br />

„Wir for<strong>der</strong>n daher ein<br />

klares Bekenntnis und umgehend<br />

mit <strong>der</strong> Umsetzung des<br />

Brennerbasistunnels zu beginnen!“<br />

verkehrszahlen steigen<br />

Die Notwendigkeit des<br />

Brennerbasistunnels wird vor<br />

allem durch die aktuellen<br />

Transitzahlen wie<strong>der</strong> deutlich<br />

hervorgehoben. „Im vergangenen<br />

Monat hat <strong>der</strong> Transitverkehr<br />

um 10,87 Prozent<br />

im Vergleich zum November<br />

des Vorjahres zugelegt. Das<br />

bedeutet eine Zunahme von<br />

14.637 auf insgesamt 149.289<br />

LKW-Fahrten“, erklärt VP-<br />

Verkehrssprecher LAbg. Josef<br />

Geisler. Die Menschen entlang<br />

<strong>der</strong> Transitroute haben in den<br />

vergangenen Jahren einen<br />

hohen Preis für das enorme<br />

Verkehrsaufkommen bezahlt.<br />

Obwohl die Oppositionsparteien,<br />

vor allem die Liste Fritz<br />

und die Grünen, die transitgeplagte<br />

<strong>Tiroler</strong> Bevölkerung<br />

im Stich lassen, ist die <strong>Tiroler</strong><br />

Volkspartei ständig für den<br />

Bau des Brennerbasistunnel<br />

im Einsatz. „Es gilt LH Günther<br />

Platter ein beson<strong>der</strong>er<br />

Dank für seinen unermüdlichen<br />

Einsatz zur Umsetzung<br />

des wichtigsten Umweltprojekts<br />

aller <strong>Tiroler</strong>Innen. Die<br />

<strong>Tiroler</strong> Volkspartei wird weiterhin<br />

alles unternehmen,<br />

damit die Hauptbauphase<br />

planmäßig 2011 beginnen<br />

kann und somit das Herzstück<br />

<strong>der</strong> 2200 Kilometer langen<br />

TEN-Achse Berlin-Palermo<br />

fertiggestellt wird. Nur mit <strong>der</strong><br />

Umsetzung dieses Projekts<br />

kann zukünftig eine wesentliche<br />

Verkehrsentlastung erreicht<br />

werden“, betont Geisler<br />

abschließend.

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