Der „Freund der Bauern“ - Tiroler Bauernbund
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koMMentar<br />
ra Dr. martin SaLcHer<br />
Forum Land Bezirk Kufstein<br />
FOtO: Die FOtOgraFeN<br />
Geldspenden im Advent<br />
Spendengel<strong>der</strong> werden zu verschiedenen Zwecken, oftmals<br />
mit ausgefallenen Mitteln, in <strong>der</strong> Bevölkerung gesammelt.<br />
Die Organisation kann mit den Spendengel<strong>der</strong>n grundsätzlich<br />
machen, was sie möchte, sofern die Vorgangsweise<br />
nicht gegen die Statuten verstößt. Auf keinen Fall dürfen die<br />
Spendengel<strong>der</strong> jedoch an die Organisationsmitglie<strong>der</strong> ausgeschüttet<br />
bzw. ausbezahlt werden, selbstverständlich auch<br />
nicht für <strong>der</strong>en eigennützige Zwecke.<br />
Wenn Spenden explizit festgelegten Begünstigten zukommen<br />
sollen, liegt zwischen den Spen<strong>der</strong>n und Spendenempfängern<br />
ein Auftrag vor, <strong>der</strong> im Grunde ein Vertrag zu<br />
Gunsten des Begünstigten ist. Ob ein leer ausgegangener<br />
Bedürftiger auf Herausgabe klagen kann, muss im Einzelfall<br />
vom Gericht beurteilt werden. Fest steht jedenfalls, dass<br />
die Spenden sammelnde Organisation als Treuhän<strong>der</strong> zu<br />
verstehen ist und jede zweckwidrige Verwendung gegen das<br />
Gesetz verstößt. Werden Spendengel<strong>der</strong> arglistig herausgelockt,<br />
ist weiters ein Verstoß in strafrechtlicher Hinsicht vorliegend.<br />
Es haben sich bereits zahlreiche Vereine für das<br />
Spendengütesiegel qualifiziert. Die relativ kostenintensive<br />
Prüfung rentiert sich in den meisten Fällen. Diese leistet Gewähr,<br />
dass die Gel<strong>der</strong> seriös verwendet werden und schafft<br />
Vertrauen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne<br />
Adventszeit.<br />
office.ras@aon.at<br />
In Dölsach mit dabei: Hermann Kuenz, Anna Frank, Bezirksbäuerin<br />
Lienz, Christoph Scherer, Forum-Land-Bezirksobmann-Stv., Vizerektor<br />
Univ.-Prof. Dr. Norbert Mutz, Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer und<br />
Dr. Sebastian Mühlberger, Arzt für Allgemeinmedizin.<br />
EU-Parlament nimmt<br />
Energiestrategie 2020 an<br />
Das Europäische Parlament<br />
hat die neue Energiestrategie<br />
2020 <strong>der</strong><br />
Europäischen Kommission, die<br />
<strong>der</strong> deutsche EU-Energiekomissar<br />
Oettinger im November<br />
vorgestellt hatte, angenommen.<br />
<strong>Der</strong> gesamte Investitionsbedarf<br />
im EU-Energiesektor in<br />
den kommenden zehn Jahren<br />
wird auf mehr als 1,1 Billionen<br />
Euro geschätzt. Die Abgeordneten<br />
waren sich einig, dass<br />
die Energieeffizienz als ein<br />
„kosteneffizienter Weg“, die<br />
externe Energieabhängigkeit<br />
zu reduzieren, den Klimwandel<br />
zu bekämpfen und Arbeitsplätze<br />
zu schaffen, oberste Priorität<br />
haben muss. Insgesamt<br />
sollen die geplanten Maßnahmen<br />
und Investitionen europaweit<br />
bis 2020 rund 20 Prozent<br />
Energieeinsparungen<br />
bringen.<br />
200 mrd. für den ausbau<br />
<strong>der</strong> energieinfrastruktur<br />
Die 10-Jahres-Strategie enthält<br />
auch ein Energieinfrastrukturpaket,<br />
welches mit<br />
einem Budget von rund 200<br />
Mrd. Euro ausgestattet ist. Dabei<br />
soll <strong>der</strong> Ausbau von Wasserkraftwerken<br />
vorangetrieben<br />
werden, was für Tirol von beson<strong>der</strong>er<br />
Relevanz ist.<br />
Kritik wegen<br />
zu hoher Kosten<br />
<strong>Der</strong> deutsche EU-Abgeordnete<br />
und Vorsitzende des Energieausschusses<br />
im Europäischen<br />
Parlament, Herbert Reul<br />
(CDU), meinte zu den geplanten<br />
Maßnahmen: „Oettinger hat<br />
mit <strong>der</strong> Veröffentlichung dieser<br />
Zahlen Mut bewiesen. Endlich<br />
wagt es die Kommission einmal,<br />
konkret zu beziffern, was<br />
die geplante ‚Energierevolution‘<br />
allein bis 2020 kosten wird. Wir<br />
stehen vor einer gigantischen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung.“<br />
„Wir dürfen uns aber auch<br />
nichts vormachen: Die Kosten<br />
für neue Netze und den weiteren<br />
Ausbau erneuerbarer Energien<br />
werden am Ende die<br />
Verbraucher tragen“, so Reul.<br />
Diese müssten sich auf höhere<br />
Energiepreise einstellen, um<br />
den Weg für eine CO 2 -arme<br />
Wirtschaft zu ebnen.“<br />
Arthrose und Osteoporose<br />
kann vorgebeugt<br />
werden: Vernünftiger<br />
Bewegung und ausgewogener<br />
Ernährung verdanken wir<br />
funktionierende Gelenke und<br />
starke Knochen.<br />
Die erfolgreich angelaufene<br />
Vortragsreihe von Forum Land<br />
und <strong>der</strong> Medizinischen Universität<br />
„Medizin für Land<br />
und Leute“ beschäftigte sich<br />
am Dienstag letzter Woche in<br />
<strong>der</strong> Naturbrennerei Kuenz in<br />
Dölsach mit dem aktuellen<br />
Thema „Altersleiden am Bewegungsapparat“.<br />
Univ.-Prof.<br />
Dr. Martin Krismer erklärte<br />
auf anschauliche Weise die<br />
Ursachen, Entwicklung und<br />
Vorbeugung von Gelenkabnutzung<br />
und Knochenentkalkung<br />
bzw. welche Behandlungsmethoden<br />
die Medizin<br />
im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t anbietet.<br />
Wie lässt sich gegen<br />
arthrose vorbeugen?<br />
„Menschen werden immer<br />
älter. Gleichzeitig mit dem<br />
Alter nimmt allerdings auch<br />
die Häufigkeit <strong>der</strong> Arthrose<br />
zu“, weiß Dr. Martin Krismer.<br />
Alter gehört ebenso wie Übergewicht<br />
und Extremsport zu<br />
den Risikofaktoren für eine<br />
Arthrose. Dieser Abnutzung<br />
<strong>der</strong> Gelenke kann man nur<br />
durch ausreichende Bewegung<br />
vorbeugen, bei welcher das<br />
Gelenk relativ gleichmäßig<br />
be- und entlastet wird. Diese<br />
Bewegungen sorgen nämlich<br />
dafür, dass <strong>der</strong> Knorpel, den<br />
Krismer mit einem Schwamm<br />
vergleicht, ausreichend mit<br />
Nährstoffen versorgt wird.<br />
„Geschieht das nicht, kommt<br />
es zum Abbau vom Knorpel,<br />
F o r u m L a n D<br />
Ein Vorsorgekonto bei<br />
den Knochen anlegen<br />
BauernZeitung – Nr. 47 – 9. Dezember 2010<br />
Medizin für land und leute – Altersleiden durch Bewegung vorbeugen –<br />
Vortrag mit Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer in Dölsach<br />
Nachdem die letzten<br />
Bauarbeiten an <strong>der</strong> Unterinntaltrassefertiggestellt<br />
werden, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />
<strong>Tiroler</strong> Nationalratsabgeordnete<br />
Hermann Gahr den sofortigen<br />
Baustart für den Brennerbasistunnel.<br />
In dieselbe<br />
Kerbe schlägt auch <strong>der</strong> Klubobmann<br />
<strong>der</strong> <strong>Tiroler</strong> Volkspartei,<br />
LAbg. Josef Geisler, <strong>der</strong><br />
vor allem auf die Steigerung<br />
<strong>der</strong> Zahlen des Transitverkehrs<br />
verweist.<br />
unterinntal als vorstufe<br />
Die Unterinntaltrasse<br />
bringe für die Bevölkerung<br />
eine massive Entlastung am<br />
Tag, aber vor allem in <strong>der</strong><br />
Nacht. „Nachdem mehr als<br />
150 Güterzüge am Tag zukünftig<br />
unterirdisch durch das<br />
Unterland geleitet werden,<br />
wird die Verbesserung für die<br />
Menschen schnell spürbar<br />
sein“, so Gahr. NR Hermann<br />
Gahr stellt aber auch klar, dass<br />
Interessierte Zuhörer lauschten Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer, <strong>der</strong> in Dölsach zu Altersleiden am Bewegungsreferat<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute“ referierte.. FOtOs: FOrum laND<br />
Knochen reiben auf Knochen<br />
und das verursacht Schmerzen“,<br />
erklärt Krismer die Entstehung<br />
von Arthrose. In weiteren<br />
Krankheitsverlauf<br />
kommt es zu Steifigkeit bis<br />
hin zu starken Bewegungseinschränkungen,<br />
welche die<br />
Teilnahme am Gesellschaftsleben<br />
beeinträchtigen.<br />
Die Therapie bei Arthrose<br />
wird an den jeweiligen<br />
Schweregrad <strong>der</strong> Erkrankung<br />
angepasst und reicht von<br />
einem verän<strong>der</strong>ten Lebensstil<br />
über Physiotherapie und<br />
Schmerzmitteln bis zum letzten<br />
Ausweg – einer Operation.<br />
Rund 1200 Hüften und 1000<br />
Knie werden jährlich in Tirol<br />
operiert, 93 Prozent <strong>der</strong> Operationen<br />
verlaufen reibungslos<br />
und ermöglichen den Patienten<br />
ein normales und<br />
schmerzfreies Leben.<br />
Frauen häufiger von<br />
osteoporose betroffen<br />
Die Knochenentkalkung<br />
im fortgeschrittenen Alter<br />
betrifft einen sehr großen Teil<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung, sehr häufig<br />
leiden Frauen unter Osteoporose.<br />
„40 Prozent aller Frauen<br />
über 50 Jahren werden von<br />
einem Knochenbruch wegen<br />
Osteoporose betroffen sein“,<br />
so Dr. Martin Krismer.<br />
Das häufige Auftreten von<br />
Osteoporose beim weiblichen<br />
Geschlecht erklärt er folgen<strong>der</strong>maßen:<br />
„<strong>Der</strong> Körper einer<br />
Frau baut im ersten Teil des<br />
Zyklus den Knochen auf, indem<br />
er viel Knochensalz einlagert.<br />
Im zweiten Teil des<br />
Zyklus sowie in <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />
wird dieses Knochensalz<br />
wie<strong>der</strong> abgegeben,<br />
denn <strong>der</strong> Embryo benötigt<br />
viel Knochensalz für seine<br />
Entwicklung.“ Im Alter fehlt<br />
<strong>der</strong> erste knochenaufbauende<br />
Teil des Zyklus, daher erfahren<br />
Frauen oft einen starken<br />
Knochenabbau, da ihr Körper<br />
nur mehr einen kleinen Teil<br />
<strong>der</strong> zugeführten Knochensalze<br />
aufnehmen kann.<br />
Das führt zu Knochenbrüchen,<br />
von denen 30 Prozent<br />
durch Stürze, 10 Prozent<br />
durch Heben schwerer Lasten,<br />
fünf Prozent durch Verkehrsunfälle<br />
und rund die<br />
Hälfte ohne äußere Einwirkungen<br />
ausgelöst werden.<br />
Vorbeugen kann man <strong>der</strong><br />
Osteoporose durch viel Bewegung<br />
an <strong>der</strong> Sonne, Vitamin<br />
D, das in Eidotter und<br />
Fisch vorkommt, und einer<br />
ausgewogenen Ernährung<br />
mit viel Milch und Milchprodukten,<br />
die reich an Knochensalzen<br />
sind.<br />
Brennerbasistunnel jetzt bauen<br />
BauproJekt – Die beiden VP-Abgeordneten NR Hermann Gahr und LAbg. Josef<br />
Geisler for<strong>der</strong>n den sofortigen Baubeginn des Brennerbasistunnels.<br />
die Unterinntaltrasse ohne den<br />
Brennerbasistunnel nur halb<br />
so sinnvoll ist: „<strong>Der</strong> Brennerbasistunnel<br />
ist die logische<br />
und notwendige Verlängerung<br />
<strong>der</strong> Unterinntaltrasse.“<br />
Tirol brauche eine durchgehende<br />
Bahninfrastruktur,<br />
denn nur diese garantiere<br />
langfristig, dass <strong>der</strong> Gütertransport<br />
durch das Land auf<br />
die Schiene verlagert werden<br />
kann. „Wer eine Verlagerung<br />
auf die Schiene for<strong>der</strong>t, muss<br />
auch den Brennerbasistunnel<br />
for<strong>der</strong>n!“, so Gahr.<br />
Beson<strong>der</strong>s wichtig sei es<br />
nun, die Zulaufstrecken rasch<br />
umzusetzen. Es gehe, so Gahr,<br />
um die Zukunft und die Lebensqualität<br />
in Tirol sowie um<br />
den volkswirtschaftlichen<br />
Nutzen und die wirtschaftliche<br />
Entwicklung für das<br />
Land.<br />
Je<strong>der</strong> Zweifel an <strong>der</strong> Umsetzung<br />
des Brennerbasistunnels<br />
schade dem Land Tirol,<br />
so Gahr weiter. Italien, Brüssel<br />
und Deutschland halten die<br />
Zusagen für das Projekt Brennerbasistunnel<br />
ein, nur Wien<br />
sei <strong>der</strong>zeit ein Unsicherheitsfaktor.<br />
„Wir for<strong>der</strong>n daher ein<br />
klares Bekenntnis und umgehend<br />
mit <strong>der</strong> Umsetzung des<br />
Brennerbasistunnels zu beginnen!“<br />
verkehrszahlen steigen<br />
Die Notwendigkeit des<br />
Brennerbasistunnels wird vor<br />
allem durch die aktuellen<br />
Transitzahlen wie<strong>der</strong> deutlich<br />
hervorgehoben. „Im vergangenen<br />
Monat hat <strong>der</strong> Transitverkehr<br />
um 10,87 Prozent<br />
im Vergleich zum November<br />
des Vorjahres zugelegt. Das<br />
bedeutet eine Zunahme von<br />
14.637 auf insgesamt 149.289<br />
LKW-Fahrten“, erklärt VP-<br />
Verkehrssprecher LAbg. Josef<br />
Geisler. Die Menschen entlang<br />
<strong>der</strong> Transitroute haben in den<br />
vergangenen Jahren einen<br />
hohen Preis für das enorme<br />
Verkehrsaufkommen bezahlt.<br />
Obwohl die Oppositionsparteien,<br />
vor allem die Liste Fritz<br />
und die Grünen, die transitgeplagte<br />
<strong>Tiroler</strong> Bevölkerung<br />
im Stich lassen, ist die <strong>Tiroler</strong><br />
Volkspartei ständig für den<br />
Bau des Brennerbasistunnel<br />
im Einsatz. „Es gilt LH Günther<br />
Platter ein beson<strong>der</strong>er<br />
Dank für seinen unermüdlichen<br />
Einsatz zur Umsetzung<br />
des wichtigsten Umweltprojekts<br />
aller <strong>Tiroler</strong>Innen. Die<br />
<strong>Tiroler</strong> Volkspartei wird weiterhin<br />
alles unternehmen,<br />
damit die Hauptbauphase<br />
planmäßig 2011 beginnen<br />
kann und somit das Herzstück<br />
<strong>der</strong> 2200 Kilometer langen<br />
TEN-Achse Berlin-Palermo<br />
fertiggestellt wird. Nur mit <strong>der</strong><br />
Umsetzung dieses Projekts<br />
kann zukünftig eine wesentliche<br />
Verkehrsentlastung erreicht<br />
werden“, betont Geisler<br />
abschließend.