01.12.2012 Aufrufe

Isshoni November 2010 - Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow gGmbH

Isshoni November 2010 - Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow gGmbH

Isshoni November 2010 - Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow gGmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Meinhard Füllner<br />

In Schleswig-Holstein wird derzeit eine Diskussion<br />

um Kostenersparnis und Einschränkung der<br />

Leistungen in der Eingliederungshilfe geführt.<br />

Dies könnte zur Absenkung der Qualität der<br />

Unterstützung für behinderte Menschen führen.<br />

Welche Aufgaben sehen Sie für die Politik in<br />

dieser Situation?<br />

Das Land und die Kreise stehen unter einem<br />

enormen finanziellen Druck. Jeder Euro, der<br />

mehr ausgegeben wird, wird über die Erhöhung<br />

der Schulden finanziert.<br />

Für mich ist aber klar, dass die Aufkündigung<br />

des Landesrahmenvertrages nicht zur Eingrenzung<br />

der Rechte behinderter Menschen führen<br />

darf.<br />

Die Verhandlungen im Rahmen des Moratoriums<br />

müssen nachhaltig und transparent sehr<br />

klar die berechtigten Ansprüche der behinderten<br />

Menschen und der Leistungserbringer, wie das<br />

<strong>Lebenshilfewerk</strong>, formulieren und andererseits<br />

aber auch festlegen, wie dies auch wirtschaftlich<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Es darf keinen Dauerstreit darüber geben, wie<br />

wir mit unseren behinderten Mitmenschen<br />

umgehen. Im Übrigen empfehle ich jedem, der<br />

da mitdiskutiert, vorher die relativ konkreten<br />

Vorgaben des SGB XII oder die EU- oder UN-Behindertenrechtskonventionen<br />

zu verinnerlichen.<br />

Es reden da sehr viele sehr ahnungslos.<br />

Das <strong>Lebenshilfewerk</strong> steht für Inklusion und leistet<br />

Integration. Wie nehmen Sie das wahr?<br />

Die Leistungen des <strong>Lebenshilfewerk</strong>es für die<br />

Integration der behinderten Menschen nehme<br />

ich sehr bewusst wahr. Mit den Begegnungsprojekten<br />

wird unkompliziert und auf vielfältigen<br />

Wegen die Welt der Behinderten mitten in unsere<br />

Gesellschaft und den Alltag gebracht. Das<br />

ist wirkliche Inklusion. Ganz offensiv und aktiv<br />

sorgt das <strong>Lebenshilfewerk</strong> dafür, dass Vorurteile<br />

abgebaut und Begegnungen geschaffen<br />

werden. Wenn ich an das Altstadtfest in <strong>Mölln</strong><br />

denke … was wäre es ohne den Markt der Begegnungen.<br />

Oder der Landmarkt auf dem Arche-Hof – eine<br />

großartige Veranstaltung mit guter Resonanz.<br />

Das Mensa-Projekt auf dem Schulberg in <strong>Mölln</strong><br />

ist doch ein Paradebeispiel für gelebte Integration.<br />

Die Werkstätten des <strong>Lebenshilfewerk</strong>es<br />

haben den neuen Weg schon lange beschritten,<br />

Arbeitsplätze für behinderte Beschäftigte<br />

in der freien Wirtschaft zu finden. Und es ist<br />

das Geschick des <strong>Lebenshilfewerk</strong>es, die Gesellschaft<br />

offen zu machen für diese Projekte.<br />

Jeder Mensch hat das Recht, in einer würdigen<br />

Umgebung zu leben und zu arbeiten.<br />

Haben Sie besondere Eindrücke vom <strong>Lebenshilfewerk</strong>?<br />

Besonders beeindruckend sind für mich die<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im <strong>Lebenshilfewerk</strong>.<br />

Sie strahlen eine große Motivation und<br />

Freude bei ihrer Arbeit mit und für behinderte<br />

Menschen aus. Ich erlebe das <strong>Lebenshilfewerk</strong><br />

immer wieder als ein in sich „stimmiges“ Unternehmen<br />

mit fachlich exzellenter Führung und<br />

einem guten Betriebsklima.<br />

Herr Füllner, haben Sie ein Vorbild?<br />

Nein, ich kann Ihnen gar kein Vorbild nennen,<br />

welches mich geprägt hat. Ich lebe eher so, dass<br />

ich sage, so wie … möchte ich nicht sein. Allenfalls<br />

sind für mich Lebenseinstellungen vorbildlich,<br />

die nach vorne schauen, zukunftsorientiert<br />

sind und zudem von Toleranz und Offenheit<br />

gegenüber Veränderungen geprägt sind. Dies<br />

INTERVIEW<br />

übrigens in Übereinstimmung mit meiner Frau<br />

Christiane.<br />

Ihr großes Hobby ist die Kunst. Wie sind Sie zur<br />

Kunst gekommen?<br />

Bereits als junger Mann habe ich meinen unmittelbaren<br />

Lebensraum schon immer anders<br />

gestaltet als die anderen. Meine erste Jahresarbeit<br />

auf dem Gymnasium hatte das Thema:<br />

Gestaltungsformen des 20. Jahrhunderts.<br />

Für meine künstlerischen Arbeiten war die handwerklich<br />

breite Ausbildung zum Feinmechaniker<br />

eine gute Grundlage. Ich gestalte plastische<br />

Acryl-Bilder und die verschiedensten Skulpturen<br />

wie Hähne, Stiere u. a. Und ein weiteres Hobby<br />

ist das Segeln. Es ist ein Traum, bei Wind und<br />

Wetter auf dem Wasser zu segeln. Ruhe und<br />

Entspannung pur!<br />

Und Ihre Zukunft?<br />

Ich wünsche mir ein weiterhin harmonisches<br />

Leben mit meiner Frau Christiane bei guter Gesundheit.<br />

Ich möchte auch noch lange die Gelegenheit<br />

haben, meine Erfahrungen aus meiner<br />

langen Berufs- und Politiker-Tätigkeit anwenden<br />

und weitergeben zu können.<br />

Die Energie und die Lebenserfahrung des Kreispräsidenten<br />

Meinhard Füllner ist stets zu spüren.<br />

Wir wünschen ihm für seine weitere Arbeit<br />

als Kreispräsident des Kreises Herzogtum Lauenburg<br />

viel Energie und Kraft, gute Partner an<br />

seiner Seite und Erfolg und stets den Blick nach<br />

vorn. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame<br />

Begegnungen mit ihm.<br />

Ines Senftleben<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!