Isshoni November 2010 - Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow gGmbH

Praktikum im Tierheim – Evi liest den Tieren vor!
Evi Endress, 25 Jahre alt, arbeitet in der Verpackung
und Montage in den Geesthachter
Werkstätten.
Evi ist sehr tierlieb. Zuhause hatte sie auch
immer Tiere. In der Wohnstätte geht das leider
nicht. Aber trotzdem hat sie den Wunsch, mit
Tieren was zu machen.
Also ist Evi zu mir gekommen und hat mich um
Unterstützung gebeten. Ich bin in Geesthacht für
die Praktika zuständig. Ein Praktikum bedeutet
Arbeiten außerhalb der Werkstatt für eine begrenzte
Zeit, danach kommt man wieder in die
Werkstatt zurück.
Was gibt es denn überhaupt für eine Arbeit
mit Tieren?
Bei dieser Frage setzten Evi und ich mich hin
und dachten nach.
Wo finden wir überhaupt Tiere?
Tiere sind auf dem Bauernhof: Kühe, Schweine,
Schafe, Hühner
Diese Tiere sind Evi zu groß.
Eine offene Tür
Es ist ein sonniger Nachmittag mitten im September,
mitten in der Woche. Die Kirchentür
steht weit offen. Einige Menschen kommen
gerade vom Seeufer, andere vom Kloster. Viele
sind an diesem Nachmittag unterwegs. Die offene
Tür zieht sie an. Jemand sagt: „Das freut
mich sehr, dass die Kirche jetzt an jedem Tag
geöffnet ist.“
Die Gründe, die Kirche zu betreten, können sehr
vielfältig sein. Sie reichen von der Neugier über
den Fortgang der Restaurierungen über kunsthistorische
Interessen bis hin zu dem Wunsch,
zur Ruhe zu kommen und zu beten. Es ist der
„ganz andere Raum“, zu dem die offene Tür
einlädt. Denn dieser Raum, in dem Menschen
am Sonntag beisammen sind zu einem Gottesdienst
oder zu einer Andacht, strahlt etwas
davon aus, auch wenn die Kerzen auf dem Altar
nicht brennen.
Dass unsere Zarrentiner Kirche St. Petrus und
St. Paulus seit Anfang Mai nicht nur an den Wochenenden,
sondern auch in der Woche geöffnet
ist, freut unsere Gemeindeglieder und die vielen
Besucher, die vor allem in den Sommermonaten
in die Schaalseestadt kommen.
In Gesprächen mit dem Lebenshilfewerk Hagenow
konnte vereinbart werden, dass das Le-
Evi Endress Tierheimkatze
Tiere sind im Zoo:
Wölfe, Bären, Löwen, Tiger, Elefanten.
Diese Tiere sind Evi zu gefährlich
Tiere sind im Zirkus: Pferde, Löwen, Kamele,
Seelöwen.
Diese Tiere sind Evi zu groß und auch wieder
zu gefährlich
Tiere sind im Tierheim: Hunde, Katzen, Kaninchen,
Vögel.
Das sind die richtigen Tiere für Evi.
Wir haben dann beim Tierheim in Geesthacht
angerufen und gefragt. Und wir hatten Glück!
benshilfewerk an den Wochentagen von 13 Uhr
bis 17 Uhr die Kirchenaufsicht übernimmt.
In unserer Kirchgemeinde sind wir sehr dankbar,
dass Frauen und Männer des Lebenshilfewerks
diesen Dienst übernommen haben. Auch von
Kirchenbesuchern aus anderen Regionen habe
ich immer wieder positive Rückmeldungen gehört.
Nicht nur einmal wurde mir gesagt: Das ist
Pastor Meister (dritter von links) und die LHW‘ler.
ARBEIT
Die Chefin Frau Paffrath fand die Idee gut.
Besonders gut fand Frau Paffrath die Idee, dass
Evi den Katzen vorlesen wollte.
So gewöhnen sich die Katzen an die Stimme von
Menschen und verlieren ihre Angst und Scheu.
Dadurch können sie dann schneller in Familien
vermittelt werden.
Nach dem der lange Winter vorbei war, ging
es los.
Evi war für die Katzen zuständig, schmuste und
spielte viel mit den Katzen, sie musste aber auch
die Katzenklos saubermachen und die Fressnäpfe
waschen. Zum Vorlesen kam Evi leider nicht,
aber sie hat viel mit den Katzen gesprochen, was
genauso gut ist.
Nach 2 Wochen war das Praktikum leider zu
Ende.
Alle Seiten waren sehr zufrieden und vielleicht
wird Evi im Herbst wieder ein Praktikum im Tierheim
machen.
Oliver Penns
Geesthachter Werkstätten
eine gute Idee. Das sollte so weitergehen! Wir
hoffen, dass auch künftig in Zusammenarbeit
mit dem Lebenshilfewerk Hagenow Kirchenaufsichten
übernommen werden können.
Damit unsere Kirche auch in Zukunft vielen Menschen
zugänglich bleibt.
Pastor Jürgen Meister
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