Die Kirche - Schwiegershausen
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Aus unserm Dorf<br />
Das Gemeindebrief-Team (GBR-T) möchte an dieser Stelle mit Gemeindemitgliedern<br />
in unregelmäßigen Abständen ein Interview führen. Als ersten Interviewpartner<br />
haben wir den „ältesten“ Einwohner <strong>Schwiegershausen</strong>s, Herrn Alwin Bierwirth,<br />
um ein Gespräch gebeten: Nachdem wir kurz den Grund unseres überraschenden<br />
Besuchs im Hause Bierwirth erklärt hatten, baten wir Onkel Alwin, uns<br />
über sein Leben und seine Beziehung zu <strong>Kirche</strong> und Glauben zu erzählen. Und<br />
schon ging es los.<br />
Onkel Alwin: Ich bin im Dezember 1911 in <strong>Schwiegershausen</strong><br />
geboren und lebe bis heute gerne in unserem<br />
Dorf. Im Jahr 1918, es war noch Krieg, wurde ich<br />
mit 16 Jungen und 15 Mädchen eingeschult. Damals<br />
ging es zum Religionsunterricht zum Pastor ins Pfarrhaus.<br />
Der erste bewusste Kontakt zur <strong>Kirche</strong>.<br />
GBR-T: Onkel Alwin, kannst Du Dich noch erinnern,<br />
wie Du Deine Alwine kennengelernt hast?<br />
Onkel Alwin: Nun, Alwine und ich waren fast Nachbarn,<br />
hatten aber kaum Kontakt. Ein Auge habe ich zum 1. Mal auf meine Alwine geworfen,<br />
als ich mit Freunden zum Bier im Gasthof Ohnesorge war. Alwine half ihrer<br />
Freundin, die in der Küche arbeitete. Dann kam der 2. Weltkrieg und ich musste<br />
zum Militär. Ich war an der West- und Ostfront und wurde zweimal verwundet. Im<br />
Fronturlaub im Frühjahr 1942 haben wir dann geheiratet. Vorher musste noch eine<br />
Untersuchung zur Ehetauglichkeit beim Vertrauensarzt in Osterode erfolgen – heute<br />
unvorstellbar.<br />
1942 kam dann unsere Tochter Helma zur Welt und 1944 unsere 2. Tochter Renate.<br />
Alle kirchlichen Feste konnten wir mit unseren Kindern und später mit den Enkeln<br />
und Urenkeln in <strong>Schwiegershausen</strong> feiern. Besondern erinnern meine Frau<br />
und ich uns an die Gottesdienste der Goldenen Hochzeit im Pfarrhaus und der<br />
Diamantenen Hochzeit in der <strong>Kirche</strong>. Unvergesslich bleibt uns in Erinnerung, dass<br />
wir mit einer Kutsche zum Festgottesdienst gefahren und wieder abgeholt wurden.<br />
GBR-T: Bald feiern wir das Fest der Konfirmation – wie war das bei Dir damals?<br />
Onkel Alwin: Ja, das war 1926. Jeden Samstag gab es 2 Stunden Unterricht im<br />
Pfarrhaus bei Pastor Semmler. Es wurden Lieder, der Katechismus und noch so<br />
einiges auswendig gelernt. Vor der Konfirmation gab es die Prüfung vor dem Superintendenten<br />
Dallmann in Osterode und anschließend die Prüfung in unserer Michaeliskirche.<br />
Wir waren so um die 30 Konfirmandinnen und Konfirmanden.<br />
Zum Abschluss kann ich Euch sagen, dass es in meinem langen Leben viele Höhen<br />
und Tiefen gegeben hat und durch die Liebe und Gnade Gottes meine Familie<br />
und ich immer wieder getragen und gestärkt wurden.<br />
Onkel Alwin, wir danken dir für das angenehme Gespräch.<br />
Daniela Niehus Heinz Keinert<br />
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