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PflegeKolleg - Heilberufe

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<strong>PflegeKolleg</strong>Hygienisch arbeitenRisikofaktor HandDie 5 Momente der Händedesinfektionverstehen und erkennenObwohl die Händedesinfektion zu den wichtigsten Präventivmaßnahmen nosokomialerInfektionen gehört, ist die Compliance nach wie vor mit Raten von 20 bisdurchschnittlich 50% nicht zufriedenstellend. Das Konzept der „5 Momente derHändedesinfektion“ bietet ein multimodales Interventionsmodell mit fünf Indikationenauf Basis konkreter Infektionsrisiken und Pflegesituationen.KEYWORDS„Clean Care isSafer Care“-Kampagne„AKTION SaubereHände“ (ASH)PatientenkontaktPatientenumgebungComplianceNur in circa 40% aller indizierten Situationenführt das Pflegepersonal eine Händedesinfektiondurch. Die Gründe für diese mangelndeCompliance wurden oft diskutiert. Am häufigstenwerden Vergesslichkeit, Angst vor Hautschäden,ungenügende Verfügbarkeit von Produkten undZeitmangel genannt. Ein geringer Personalschlüsselist ebenfalls ein Risikofaktor, der in Studien nachgewiesenund in der Praxis in Zusammenhang mit Hygieneskandalenbestätigt wurde.So verschieden die Gründe für die mangelnde Compliancesind, so vielfältig sind auch die Ansätze, dieHändedesinfektion in der Pflege zu optimieren. MultimodaleInterventionskampagnen, wie die „CleanCare is Safer Care“-Kampagne der WHO und derennationale Umsetzung durch die „AKTION SaubereHände“ (ASH), gelten daher als vielversprechendsteAnsätze, um die Händehygiene zu verbessern.Die Elemente der multimodalen Interventionskampagneder ASH, die 2008 gestartet ist und seit 2011neben Krankenhäusern auch Pflegeeinrichtungen undambulante Einrichtungen einbezieht, sind die Schulungder „5 Momente der Händedesinfektion“, dieÜberwachung des Händedesinfektionsmittelverbrauchs,regelmäßiges Training und ausreichendeVerfügbarkeit von Händedesinfektionsmitteln durchPsychologische Faktorenfür Non-Compliance▶▶Mangelndes Problembewusstsein▶▶Unzureichende Kommunikation▶▶Angst vor zusätzlicher Arbeit▶▶Fehlende Vorbildfunktion der LeitungSpender und Kittelflaschen. Die Messung der Händehygiene-Compliancedurch direkte Beobachtungund Dokumentation ist für die beteiligten Institutioneneine freiwillige Maßnahme. Mit 900 Einrichtungenist die ASH dennoch weltweit eine der größtennationalen Kampagnen zur Verbesserung derHändedesinfektion.Bündelung statt EinzelindikationenIm Fokus der Interventionskampagne steht die Einführungdes WHO-Modells „My 5 Moments of HandHygiene“. Dieses Modell basiert auf den Empfehlungendes Centers for Disease Control (CDC), derWeltgesundheitsorganisation (WHO) und des RobertKoch-Institutes (RKI) und fasst die Indikationen derHändedesinfektion in fünf Indikationsgruppen zusammen:1. VOR Patientenkontakt2. VOR aseptischen Tätigkeiten3. NACH Kontakt mit infektiösen Materialien4. NACH Patientenkontakt5. NACH Kontakt mit der unmittelbarenPatientenumgebungGegenüber früheren, zahlreichen Einzelindikationenstellen die fünf Indikationen zur Händedesinfektioneine Vereinfachung dar und lassen sich vom Pflegepersonalbesser umsetzen. Zudem spielen sich dieMomente überwiegend am „Point of Care“ ab, alsodort, wo Patient und Pflegepersonal zusammentreffenund die größten Risiken für eine Infektion entstehen.Infektionsrisiko des Patienten alsAusgangspunktMit der Fokussierung auf den „Point of Care“ trägtdas 5-Momente-Modell dem zentralen Punkt derHändedesinfektion Rechnung: Dem Schutz des Patientenvor Infektionen. Während die NACH-Indi-© Nikky/Mauritius images; imago; Stephanie Eckgold/Fotolia; Rob Byron/Fotolia; OJO Images/Image SourceDOI: 10.1007/s00058-012-1042-432<strong>Heilberufe</strong> / Das Pflegemagazin 2012; 64 (10)

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