Lauschen: Hansi Kürsch (Blind Guardian) im Interview Er ist ein ...

Fach links unten. Der dunkle Rahmen schafft einen schönen Kontrast zu demcremefarbenen Original-Cover.Wenn wir schon eine Retrospektive über Blind Guardian bis zum Jahr 2003 vorliegenhaben, würdest du da einen Liebling herauspicken?Hansi Kürsch: Nightfall in Middle-Earth von 1998 ist und bleibt mein Favorit. Und danachkommt als Überraschungsalbum Somewhere Far Beyond aus dem Jahr 1992. Somewhere…ergänzt sehr gut Tales From The Twilight World. Auf Tales… ist eine unheimlicheKreativität zu spüren, aber doch sind wir recht naiv herangegangen. Somewhere… hat unsdann mit den Folkeinflüssen und Dudelsäcken einen überraschenden Schub gegeben.Die Frage nach dem Top-Album hast du mit der Antwort auf die Überraschungs-Plattegarniert. Sehr professionell, ich möchte aber doch auch einen Flop genannt bekommen.Würdest du so über eines eurer künstlerischen Ergebnisse urteilen?Hansi Kürsch: Nein. Ich glaube auch nicht, dass jemand so über seine Kinder sprechenwürde. Mir würde der Ausdruck „schwarzes Schaf“ besser gefallen. Und das wäre bei unsdie Platte The Forgotten Tales aus dem Jahr 1996. Es ist ja nur ein halboffizielles Album,weil wir die eine Hälfte des Albums recht lieblos mit bereits existierendem Material gefüllthatten. Ohne neuen Mix oder noch einmal Hand angelegt zu haben. Die andere Hälfte istokay.Warum kam es zu diesem Album, das aus Cover-Versionen und Balladen besteht?Hansi Kürsch: Wir haben uns etwas von der Plattenfirma treiben lassen, die auf ein neuesAlbum drängte. Unser Problem war, dass wir noch im Dezember auf Tournee waren undschon im Januar den Studiotermin hatten. Es deutete sich an, dass Mr. SandmanHitqualitäten besitzen würde. Aber das andere Material reichte eben bloß für ein halbesAlbum aus. Hinzu kamen dann ein paar Alibi-Songs wie das Cover Barbara Ann / LongTall Sally oder A Past And A Future Secret, das von Imaginations From The Other Sidestammt. Ich halte Coversongs nach wie vor für eine gute Idee. Irgendwann werden wir dasauf andere Art bestimmt noch einmal versuchen.Das Begleitheft endet mit dem Jahr 2003 und einem Hinweis auf das ominöse Orchester-Album von Blind Guardian. Das ist all die Jahre über so präsent, dass Nichteingeweihte vonseiner Existenz ausgehen müssen, oder?Hansi Kürsch: Das Orchesteralbum begleitet uns nun schon seit 15 Jahren. Es werden wohlauch noch 17 Jahre werden, eine Veröffentlichung kommt wohl erst 2015 in Frage. Wirmöchten vorher noch unseren Vier-Jahres-Rhythmus einhalten, was Studio-Alben angehtund eine reguläre Platte bringen. Um etwas klarzustellen: Das Album wird keine Rockoper,kein Musical, kein klassisches Projekt einer Heavy-Metal-Band mit Orchester, wie zumBeispiel Metallica es gemacht hat.…Die Nummer S&M mit dem Sinfonie-Orchester in San Francisco…Hansi Kürsch: Eine Herangehensweise, die ich bei einer Band dieses Formats nichterwartet hätte. Das Ergebnis hätte viel besser ausfallen können. Unser Projekt dagegenwird eines, das Stücke von Blind Guardian in Blind-Guardian-Form für Orchesterkonzipiert. Die Stücke sind oder werden vom Orchester eingespielt. Ich besinge das,wodurch der Guardian-Bezug sehr deutlich wird. Fertig. Die Musik kommt sonst ohne all