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Die Crowd in der Medienproduktion - Liebe Surferin, lieber Surfer ...

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Zukunft des FernsehensGoldene Zeiten trotz Umbruch?von Bertram Gugel© Annette KorollM.A.Bertram GugelDas Fernsehen erlebt gerade goldene Zeiten: FürFernsehrechte werden Rekordsummen bezahlt [1].<strong>Die</strong> Onl<strong>in</strong>everbreitung von TV-Inhalten spült signifikanteMehre<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> die Kassen <strong>der</strong> Produzentenund Sen<strong>der</strong> [2]. Es werden so hochwertigeSerien wie noch nie produziert und die talentiertestenKreativen wollen für das Fernsehen arbeiten[3].1. Wandel <strong>der</strong> TV-LandschaftTrotz all dieser Entwicklungen bef<strong>in</strong>det sich dieBranche im Umbruch. Fernseh<strong>in</strong>halte werdenheute über alle möglichen Kanäle verbreitet. <strong>Die</strong>l<strong>in</strong>eare Verbreitung ist nur noch e<strong>in</strong>e Möglichkeitunter vielen und verliert <strong>in</strong> manchen Genres massivan Bedeutung [4]. Daraus ergibt sich, dass TV-Inhaltelosgelöst vom Fernseher existieren und sich<strong>in</strong> dieses Umfeld <strong>in</strong>tegrieren müssen. Fernsehen istnur noch e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Form des Inhalts und ke<strong>in</strong>Medium mehr. Das hat entscheidenden E<strong>in</strong>flussauf die Aggregation und Verbreitung <strong>der</strong> Inhalte.Neben <strong>der</strong> Verbreitung und <strong>der</strong> Konfektionierungän<strong>der</strong>t sich damit vor allem auch <strong>der</strong> Kontext desKonsums: TV-Inhalte s<strong>in</strong>d konstant Thema sowohlim Web im Allgeme<strong>in</strong>en als auch <strong>in</strong> sozialen Netzwerkenim Speziellen und das vor-, während undnach dem Konsum. TV-Inhalte können je<strong>der</strong>zeit mitan<strong>der</strong>en onl<strong>in</strong>e geteilt, nachgesehen und kommentiertwerden. Sie s<strong>in</strong>d Zentrum vieler Diskussionenund setzen Themen und Trends im Netz [5]. Mitdieser Präsenz steigt <strong>der</strong> Wunsch zur Interaktionund <strong>der</strong> E<strong>in</strong>flussnahme des Publikums. <strong>Die</strong> Zuschauersehen nicht mehr nur die Inhalte, son<strong>der</strong>nwollen näher dran se<strong>in</strong>, Feedback e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen undihre Interaktionen auch im TV-Inhalt wie<strong>der</strong>f<strong>in</strong>den.2. E<strong>in</strong>fluss auf die InhalteDas hat enorme Auswirkungen auf die Inhalte.TV-Inhalte losgelöst von <strong>der</strong> l<strong>in</strong>earen Verbreitungbedeuten, dass die Regeln <strong>der</strong> L<strong>in</strong>earität nichtmehr greifen. Wenn Nutzer B<strong>in</strong>ge-View<strong>in</strong>g betreiben,dann stören Teaser zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Episodemehr als sie helfen und die Produzenten füllendie gewonnene Zeit besser mit Handlung [6].Unterschiedlichste Geräte und Auflösungen habenE<strong>in</strong>fluss auf die Bildgestaltung, denn <strong>der</strong> Inhaltmuss sowohl auf dem iPhone als auch dem 84“Fernseher konsumierbar se<strong>in</strong>. Doch die größtenVerän<strong>der</strong>ungen ergeben sich im Kontext <strong>der</strong> TV-Produktion. TV-Inhalte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> verschiedensteOnl<strong>in</strong>eangebote von Apps über Serviceswie Netflix und Plattformen wie YouTube bish<strong>in</strong> zu Stream<strong>in</strong>gdiensten wie Zattoo. Der TV-Inhaltmuss <strong>in</strong> diesen Angeboten gefunden, nachgefragtund angereichert werden. Zudem gilt es die Nutzerund die Interaktion im Social Web zu bedienen undzu forcieren [7].All das geht meist nur durch zusätzliche Inhalte undGeschichten o<strong>der</strong> m<strong>in</strong>destens mithilfe e<strong>in</strong>er adaptiertenAnsprache und Konfektionierung, die TV-Inhaltespeziell für diese Angebote aufbereitet. VieleProduktionen kranken heute daran, dass diese Anfor<strong>der</strong>ungennicht direkt bei <strong>der</strong> Produktion bedachtund umgesetzt werden, son<strong>der</strong>n erst später nachgeliefertwerden, was zusätzlichen Aufwand undBrüche im Nutzererlebnis bedeutet. Nur wennbereits von Anfang an <strong>der</strong> Gesprächswert im Netzberücksichtigt wird, können später auch die begleitendenKonversationen aktiv befeuert werden und<strong>der</strong> Inhalt se<strong>in</strong> volles Potential entfalten. Ganz zuschweigen davon, dass Interaktion mit Nutzern undSehern überhaupt nur mithilfe <strong>der</strong> Produktion zurealisieren ist. Hier gilt es die Interaktion <strong>in</strong>s Programmzu heben und Wege zu f<strong>in</strong>den, wie dieseadäquat abgebildet werden kann. Abgefilmte Bildschirmeund „Twitter-Tussis“ s<strong>in</strong>d hier maximal e<strong>in</strong>erster Anfang [8].3. Ausblick auf die neue TV-LandschaftAusgehend von dieser Situation wird sich die Produktion<strong>in</strong> Zukunft deutlich än<strong>der</strong>n. TV-Inhaltewerden mehr als das Bewegtbild. <strong>Die</strong> Inhaltewerden e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> Storyworlds, die den Nutzernund Zuschauern e<strong>in</strong> Universum zur Verfügungstellen <strong>in</strong> dem sie sich bewegen. Onl<strong>in</strong>e bietet dabeiden Nutzern die Möglichkeit 24 Stunden 7 Tage dieWoche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Storyworld zu verbr<strong>in</strong>gen wobei die„klassischen“ TV-Inhalte tägliche o<strong>der</strong> wöchentliche10

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