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Bericht aus der Kopernikus-Schule, Freigericht 2010/11

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Zentrum für Kin<strong>der</strong>-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig e.V.Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n (SiS)ZKJF<strong>Kopernikus</strong>schule<strong>Freigericht</strong>-SombornSozialarbeit in <strong>der</strong><strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-Somborn<strong>Bericht</strong> für das Schuljahr <strong>2010</strong>/<strong>11</strong>InhaltEINLEITUNG 2A) SOZIODEMOGRAFISCHE MERKMALE DER KLIENTEN/INNEN 31. ANZAHL DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 32. ALTER DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 33. GESCHLECHT DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 34. ETHNISCHER HINTERGRUND DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 45. SCHULFORM DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 46. WOHNORTE DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 4B) EINZELFALLBEZOGENE ARBEIT (§ 13 SGB VIII) 51. ERBRACHTE LEISTUNGEN 52. HILFEANLÄSSE UND PROBLEMLAGEN 63. BEENDIGUNG DER LEISTUNGEN 64. RESÜMEE UND ERLÄUTERUNGEN: EINZELFALLBEZOGENE HILFEN 6C) VERMITTLUNG BEI KONFLIKTEN 7D) KLASSENBEZOGENE ARBEIT 71. ANLÄSSE UND ERBRACHTE LEISTUNGEN 82. THEMEN / INHALTE DER KLASSENPROJEKTE 83. BEENDIGUNG DER KLASSENPROJEKTE 84. RESÜMEE: KLASSENBEZOGENE ARBEIT 8E) VERNETZUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 9AUSBLICK 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-SombornEinleitungSeit dem 01. Februar 2009 führt das Zentrum für Kin<strong>der</strong>-, Jugend- und Familienhilfe e.V. im Rahmen eines vierjährigenkreisweiten Projektes Sozialarbeit in <strong>der</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule in <strong>Freigericht</strong>-Somborn durch. Der Auftraggeber istdas Jugendamt des Main-Kinzig-Kreises. Finanziert wird das Projekt je hälftig durch den Main-Kinzig-Kreis und alle 28kreisangehörigen Kommunen (Näheres siehe Gesamtbericht).Die Handlungsfel<strong>der</strong> von „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ (SiS) umfassen:Einzelfallbezogene Beratung und KriseninterventionVermittlung bei KonfliktenGruppenbezogene ArbeitKlassenbezogene ArbeitVernetzung und ÖffentlichkeitsarbeitAn <strong>der</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule ist eine Fachkraft mit einer regelmäßigen Arbeitszeit von insgesamt 29,25 Wochenstundentätig.Die <strong>Kopernikus</strong>schule in <strong>Freigericht</strong>, Ortsteil Somborn, ist eine Kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe.Sie ist eine <strong>Schule</strong> mit Ganztagsprogramm des Landes Hessen. Seit 18 Jahren ist die <strong>Kopernikus</strong>schule Europaschule.Der Einzugsbereich umfasst die Kommunen <strong>Freigericht</strong>, Hasselroth, Langenselbold, Gelnh<strong>aus</strong>en, Rodenbach, Meerholz,Neuberg und Erlensee.Die Angebote „<strong>der</strong> Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ richteten sich an die Schüler/innen <strong>der</strong> Klassen 5 bis 10 des Haupt- undRealschulzweiges – <strong>der</strong> gymnasiale Zweig gehörte nicht zur Zielgruppe (siehe Vorgabe <strong>der</strong> Steuerungsgruppe, nachzulesenim Gesamtbericht).Insgesamt 958 Schülerinnen und Schüler besuchten den Hauptund Realschulzweig, davon wurden 159 vom Angebot <strong>der</strong>Schulsozialarbeit erreicht.Somit konnten 16,6% aller Schülerinnen und Schüler desHaupt-und Realschulzweiges mit den Angeboten <strong>der</strong>“ Sozialarbeitin <strong>Schule</strong>n“ unterstützt werden.Die Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sozialarbeit in <strong>der</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule im Schuljahr <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> waren:Beratung einzelner Schüler/innen in schulischen und persönlichen ProblemlagenStreitschlichtung und KriseninterventionBerufsorientierung und LebensplanungSoziales Lernen in KlassenDie Angebote und jeweiligen Arbeitsschwerpunkte wurden mit an<strong>der</strong>en sozialpädagogischen Fachkräften, die ebenfallsan <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> tätig sind, abgestimmt.Seite 2 / 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-SombornA) Soziodemografische Merkmale <strong>der</strong> Klienten/innenIn <strong>der</strong> Einleitung wird die Anzahl <strong>der</strong> erreichten Schülerinnen und Schüler genannt. Da einige von ihnen zwei o<strong>der</strong>mehrere Leistungen (z.B. Teilnahme an einem Klassenprojekt und Einzelberatung) in Anspruch nahmen, übersteigendie im Folgenden genannten Zahlen die Menge <strong>der</strong> tatsächlich beteiligten Personen (Mehrfachzählungen): Insgesamtnahmen im <strong>Bericht</strong>szeitraum 159 Schülerinnen und Schüler 175 verschiedene Leistungen <strong>der</strong> „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“in Anspruch.1. Anzahl <strong>der</strong> Klientinnen und KlientenDer größte Anteil entfiel auf die Arbeit mit Klassen: 98 Schülerinnen undSchüler wurden hier erreicht.In Einzelberatungen wurden insgesamt 71 Jugendliche begleitet.Die Anzahl Schülerinnen und Schüler, die über Klassenangebote erreichtwurden, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 39 an. Dies ist dadurch zuerklären, dass in diesem Schuljahr 2 Klassen mehr die Unterstützung <strong>der</strong>Sozialarbeiterin in Anspruch nahmen.Insgesamt wurden fünf Klassenprojekte durchgeführt.2. Alter <strong>der</strong> Klientinnen und KlientenDie Klienten/innen waren zwischen 10 und 18Jahre alt. Die meisten von ihnen waren imAlter von 12 bis 13 Jahre.Beratung: Die Beratung erstreckte sich aufalle Altersgruppen von 10 bis 18 Jahre. DerSchwerpunkt lag bei <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> <strong>11</strong>bis 16-Jährigen.Klassenprojekte: Die Klassenprojekte wurdenin den Klassen 6 bis 9 durchgeführt.Konfliktbearbeitung: Die zu schlichtendenKonflikte entstanden bei den <strong>11</strong>- bis 13-jährigen Schülerinnen und Schülern.3. Geschlecht <strong>der</strong> Klientinnen und KlientenDie männlichen Klienten überwogen deutlich in diesem Schuljahr. Dies ist durch den höheren Anteil an Jungen in denKlassen zu erklären. Innerhalb <strong>der</strong> Beratung war das Verhältnis <strong>der</strong> Geschlechter <strong>aus</strong>geglichen. Der Anteil <strong>der</strong> vonJungen <strong>aus</strong>getragenen Konflikte war doppelt so hoch wie bei den Mädchen.Seite 3 / 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-Somborn4. Ethnischer Hintergrund <strong>der</strong> Klientinnen und Klienten140 <strong>der</strong> Klienten/innen waren Deutsche (80,0%),34 hatten einen Migrationshintergrund (19,4%)und eine Person war Spät<strong>aus</strong>siedler.Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl <strong>der</strong> deutschenKlienten/innen, die Zahl <strong>der</strong> Migranten/innenund Aussiedler/innen gleich geblieben.Gemessen an <strong>der</strong> Gesamtschülerzahl haben 20%aller Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrunddie Beratung <strong>der</strong> Schulsozialarbeit inAnspruch genommen.5. Schulform <strong>der</strong> Klientinnen und Klienten95 Klienten/innen (60%) besuchten die Hauptschule und71 (9%) die Realschule. Neun Schüler/innen des Gymnasialzweigsnutzten ebenfalls die Beratung, sind aber hiernicht aufgeführt, da sie nicht <strong>der</strong> Zielgruppe angehörten.Insgesamt überwog <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Klientinnen und Klienten<strong>aus</strong> dem Hauptschulzweig.Bei <strong>der</strong> Beratung überwogen wie bereits im letzten Schuljahrdie Klientinnen und Klienten des Realschulzweiges.6. Wohnorte <strong>der</strong> Klientinnen und KlientenAnmerkung: Der Wohnort wurde bei den Teilnehmern/innen<strong>der</strong> Klassenprojekte nicht erfasst.51 Klienten/innen lebten in <strong>Freigericht</strong> mit seinen Ortsteilen,8 Klienten/innen kamen <strong>aus</strong> Hasselroth und 18 <strong>aus</strong>den umliegenden Kommunen.Seite 4 / 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-SombornB) Einzelfallbezogene Arbeit (§ 13 SGB VIII)Das Angebot richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> Klassen fünf bis zehn des Haupt- und Realschulzweigs<strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n sowie <strong>der</strong> Integrierten Gesamtschulen und Schülerinnen und Schüler des BGJ, BVJ,EIBE, BFS und TZB 1 <strong>der</strong> beruflichen <strong>Schule</strong>n.Der Fokus liegt dabei immer auf <strong>der</strong> einzelnen Schülerin/dem einzelnen Schüler, ihren /seinen Problemlagen undBedarfen.(…)Anlass ist immerEine persönliche ProblemlageEin von <strong>der</strong> Schülerin/dem Schüler selbst geäußerter BedarfEin absehbares Problem/ein absehbarer BedarfEine VerhaltensauffälligkeitBeteiligt sind immer eine Fachkraft von „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ und eine Schülerin/ein Schüler.Bei Bedarf können auch Eltern und Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte, an<strong>der</strong>e Personen, Fachkräfte und Fachdienstesowie Institutionen und Organisationen hinzugezogen werden. Vor<strong>aus</strong>setzung ist das Einverständnis <strong>der</strong> Schülerin/desSchülers.Der Zugang <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers kommt wie folgt zustande:Die Schülerin/<strong>der</strong> Schüler sucht die Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ auf.Die Schülerin/<strong>der</strong> Schüler wird von Dritten zur Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ geschickt bzw. an dieFachkraft vermittelt.Die Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ wird selbst initiativ.Einzelfallbezogene Arbeit kann alsKurzberatung (bis 3 Beratungseinheiten)Langfristige Beratung (ab 4 Beratungseinheiten)Kriseninterventiondurchgeführt werden. Dies schließt die Begleitung zu an<strong>der</strong>en Institutionen und H<strong>aus</strong>besuche sowie Unterstützungsleistungenaußerhalb <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> ein (<strong>aus</strong> Qualitätshandbuch, S. 8).1. Erbrachte LeistungenIm Schuljahr <strong>2010</strong>/20<strong>11</strong> wurden insgesamt 62 Beratungen und 9 Kriseninterventionen durchgeführt. DerZeitaufwand betrug 210 Arbeitsstunden.Anzahl Zeitaufwand (Std.)Kurzberatung 29 42,50Langfristige Beratung 33 152,00Krisenintervention 9 15,50darin enthalten:Kontakt zum Jugendamt 1 0,751 Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, Einglie<strong>der</strong>ung in die Berufs- und Arbeitswelt, Berufsfachschule, Teilzeit-Berufsschule.Seite 5 / 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-Somborn2. Hilfeanlässe und ProblemlagenDas Diagramm zeigt einen Schwerpunkt <strong>der</strong> Hilfeanlässein <strong>der</strong> Konfliktbearbeitung sowohl mit Gleichaltrigenals auch in familiärer Hinsicht.Schwache Schulleistungen standen häufig im Zusammenhangmit den vorgenannten Belastungen.Die Zahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen, die Probleme in<strong>der</strong> Familie hatten, war ähnlich hoch wie im vergangenenSchuljahr.3. Beendigung <strong>der</strong> LeistungenVon den 71 Beratungen wurden im Verlaufe des Schuljahres44 beendet und 27 im Schuljahr 20<strong>11</strong>/12 fortgeführt.Die meisten Beratungen (24) wurden abgeschlossen, 13 endetenin einer Weitervermittlung.4. Resümee und Erläuterungen: einzelfallbezogene HilfenIn diesem Kapitel wurden Aussagen über den Umfang, den Zeitraum und die Inhalte <strong>der</strong> einzelfallbezogenen Tätigkeitenan <strong>der</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule dargestellt.Das Beratungsangebot <strong>der</strong> „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ wurde von 7,5% <strong>der</strong> insgesamt 958 Schülern/innen des HauptundRealschulzweiges (Zielgruppe) in Anspruch genommen.21% <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler hatten einen Migrationshintergrund o<strong>der</strong> waren Spät<strong>aus</strong>siedler/innen. Der Kontaktzu den einzelnen Schülern/innen kam auf die unterschiedlichste Art und Weise zustande:Schüler/innen kamen <strong>aus</strong> EigeninitiativeSchülerinnen und Schüler kamen auf Empfehlung einer Lehrkraft und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schulleitungauf Empfehlung von Mitschülern/innenDurch die Teilnahme an einem Klassenprojekt o<strong>der</strong> einer Gruppe wurde die Fachkraft und ihr Angebot bekanntJe nach Altersstufe differierten die Beratungsinhalte. Während bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern (Jahrgang5 bis 8) die Konflikte mit Gleichaltrigen, <strong>Schule</strong> o<strong>der</strong> Familie dominierten, so waren bei den Älteren eher persönlicheo<strong>der</strong> die Schullaufbahn bzw. die Berufsfindung betreffende Probleme zu bearbeiten.Seite 6 / 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-SombornC) Vermittlung bei KonfliktenUnter „Vermittlung bei Konflikten“ wird verstanden, dass die Fachkräfte „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ offene und versteckteKonflikte zwischen Schülerinnen und Schülern mit den Betroffenen bearbeiten. Für die Teilnahme <strong>der</strong> betroffenenSchülerinnen und Schüler gilt das Freiwilligkeitsprinzip.Für die „Vermittlung bei Konflikten“ gelten bestimmte Rahmenbedingungen: Anlässe sind immer offene und versteckteKonflikte zwischen Schülerinnen/Schülern bzw. Gruppen von Schülerinnen /Schülern.Der Zugang zur Vermittlung in Konflikten kommt wie folgt zustande:Die Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ stellt Bedarfe selbst fest und wird initiativ.Bedarfe werden von Seiten <strong>der</strong> Lehrkräfte bzw. <strong>der</strong> Schulleitung an die Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“herangetragen bzw. betroffene Schülerinnen und Schüler zur Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ geschickt.Betroffene Schülerinnen und Schüler tragen Bedarfe an die Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ heran.Nicht beteiligte Schülerinnen und Schüler tragen Bedarfe an die Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ heran.Dritte tragen Bedarfe an die Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ heran.Vor<strong>aus</strong>setzungenDie am Konflikt Beteiligten sind Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>, in <strong>der</strong> die Fachkraft „Sozialarbeit in<strong>Schule</strong>n“ tätig ist.Mindestens ein/e Konfliktbeteiligte/r ist Schüler/in einer Klasse, für die die Fachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“grundsätzlich zuständig ist.Weitere Vor<strong>aus</strong>setzung ist, dass die am Konflikt Beteiligten grundsätzlich zur Konfliktbearbeitung bereit sind.Die Konfliktbearbeitung findet in <strong>der</strong> Regel während <strong>der</strong> Unterrichtszeit statt. Bei Konfliktbearbeitung außerhalb <strong>der</strong>Unterrichtszeit erfolgt eine Information an die Eltern (s. Handbuch SiS <strong>2010</strong>, S. 54).Von den drei Vermittlungsgesprächen mit sechs Beteiligten wurden alle mit Rückmeldung abgeschlossen. Der Zeitaufwandbetrug 6,25 Stunden.Vor allem die jüngeren Schülerinnen und Schülern wandten sich bei Konflikten untereinan<strong>der</strong> an die Schulsozialarbeiterin.Bei zwei Konfliktvermittlungen ging es um Streitigkeiten zwischen gleichaltrigen Jungen, die im Gegensatz zum Konflikt<strong>der</strong> Mädchen, mit massiven Handgreiflichkeiten verbunden waren.D) Klassenbezogene ArbeitUnter „klassenbezogener Arbeit“ wird verstanden, dass die Fachkräfte „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ über einen längerenZeitraum in Kooperation mit <strong>der</strong> jeweils zuständigen Lehrkraft mit ganzen Klassen arbeiten. Die Arbeit fokussiert sichdabei nicht in erster Linie auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler, son<strong>der</strong>n auf die Klasse als soziales System. DieFachkraft „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ hat somit keinen Einfluss auf die Zusammensetzung <strong>der</strong> Teilnehmerinnen undTeilnehmer.Klassenbezogene Arbeit hat zum Ziel, die Klassengemeinschaft so zu stärken, dass jede einzelne Schülerin und je<strong>der</strong>einzelne Schüler von ihr mitgetragen wird, sich in <strong>der</strong> Klasse ein „Wir-Gefühl“ entwickelt und sich die Klasse als Gesamtsystemfür die Kultur des Umgangs miteinan<strong>der</strong> verantwortlich fühlt. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei,individuelle Unterschiede zu akzeptieren und den Umgang untereinan<strong>der</strong> in wechselseitigem Respekt und Toleranzzu gestalten sowie Konflikte angemessen zu bearbeiten. Auf diese Weise wird die Sozialkompetenz <strong>der</strong> einzelnenSchülerinnen und Schüler erweitert und ein positives Lernklima in <strong>der</strong> Klasse hergestellt.Schließlich trägt die klassenbezogene Arbeit dazu bei, die Zusammenarbeit und Vertrauenskultur zwischen den Lehrkräftenund den Fachkräften „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ zu verbessern (s. Handbuch SiS <strong>2010</strong>, S. 41).Seite 7 / 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-Somborn1. Anlässe und erbrachte LeistungenFür die klassenbezogene Arbeiten gelten bestimmte Rahmenbedingungen.Anlässe für die Angebote an Klassensindschlechtes Sozialklima in einer Klasseständige Konflikte und Auseinan<strong>der</strong>setzungenzwischen Schülerinnen und Schülern einer KlasseÜbergangsproblematikIm <strong>Bericht</strong>szeitraum wurden fünf Klassenprojekte mit insgesamt 98 Teilnehmer/innen durchgeführt. Der Zeitaufwandbetrug 136 Arbeitsstunden.2. Themen / Inhalte <strong>der</strong> KlassenprojekteMit einer sechsten sowie zwei siebten Hauptschulklassenund einer neunten Hauptschulklasse wurde zum Thema„Soziales Lernen“ gearbeitet. In enger Zusammenarbeitmit den Klassenlehrerinnen wurden gemeinsam mit denSchülerinnen und Schülern Übungen durchgeführt, wie sierespektvoll miteinan<strong>der</strong> umgehen können und wie es sogelingen kann, die Klassengemeinschaft zu stärken.Mit einer sechsten Realschulklasse wurde zur Bewältigung von Aggressionen und Gewalt gearbeitet. Hier wurdebeson<strong>der</strong>s auf die vorhandenen Ressourcen <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler geachtet. Ein gewaltfreies Miteinan<strong>der</strong>wurde eingeübt und <strong>aus</strong>probiert.3. Beendigung <strong>der</strong> KlassenprojekteDie fünf Klassenprojekte wurden im Verlauf des Schuljahres <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> planmäßig abgeschlossen.4. Resümee: Klassenbezogene ArbeitDie Angebote mit dem Arbeitsschwerpunkt „Soziales Lernen“ richteten sich an Klassenverbände.Die Ziele des sozialen Lernens in allen Klassen bestehen u.a. in <strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> sozialen Kompetenz und <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzungmit gesellschaftlichen Normen und Werten.In enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den jeweiligen Klassenlehrern/innen wurden Klassenprojekte übereinen längeren Zeitraum durchgeführt. Der Fokus lag auf <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Schlüsselqualifikationen, die sowohl imschulischen Alltag und in vielen täglichen Lebensbezügen als auch im Bereich <strong>der</strong> Berufsqualifizierung im Hinblick aufdie Ausbildungsreife von großer Bedeutung sind. Gemeint sind Tugenden wie beispielsweise Höflichkeit, Pünktlichkeit,Toleranz, Rücksichtnahme und Durchhaltevermögen. Diese galt es praxisnah bewusst zu machen und zu vermitteln.Auch verfolgten diese Projekte das Ziel, die soziale Integration und die Gruppenzugehörigkeit <strong>der</strong> Schülerinnen undSchüler in dem jeweiligen Klassenverband zu unterstützen und zu för<strong>der</strong>n. Die inhaltliche Arbeit bestand dementsprechendauch <strong>aus</strong> einem Training zur Stärkung <strong>der</strong> individuellen, sozialen Kompetenzen und <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzungmit gesellschaftlichen Normen und Werten.Seite 8 / 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-SombornE) Vernetzung und ÖffentlichkeitsarbeitNetzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt im Projekt und ebenso ein Handlungsauftrag<strong>der</strong> Geldgeber (vgl. hierzu Zielvorgabe 4 <strong>der</strong> Steuerungsgruppe).Bei <strong>der</strong> Erfassung wird zwischen Vernetzungen in <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>, Vernetzung im Sozialraum sowie Öffentlichkeitsarbeitunterschieden.Die Kooperation mit den Lehrpersonen und <strong>der</strong> Schulleitung hat für den Erfolg <strong>der</strong> SiS eine entscheidende Bedeutung.Dies setzt vor<strong>aus</strong>, dass <strong>der</strong> Schulsozialarbeiter/die Schulsozialarbeiterin als eigenständige Fachkraft handelt.Sie/er steht <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> in partnerschaftlicher Rolle gegenüber und arbeitet ergänzend in unterschiedlichen AufgabenundArbeitsbereichen mit ihr zusammen.Wichtig für den Erfolg <strong>der</strong> Arbeit ist allerdings auch die Kooperation mit „außerschulischen“ Institutionen und Einrichtungen.Hier bieten unsere Fachkräfte die Vernetzung mit an<strong>der</strong>en Fachstellen an, koordinieren die Zusammenarbeitund vermitteln in Individualfällen.Aus <strong>der</strong> nebenstehenden Grafik wird ersichtlich, welche Kooperationenund Vernetzungsaktivitäten im vergangenen Schuljahrdurchgeführt wurden.Neben <strong>der</strong> direkten Arbeit mit den Klienten/innen gehört dieVernetzung innerhalb und außerhalb <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> zu einem wichtigenAufgabenbereich <strong>der</strong> „Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n“ (SiS). Diesbeinhaltet die Teilnahme an Gesamtkonferenzen, an Elternsprechtagen,an Klassenkonferenzen, die Vorstellung <strong>der</strong> Arbeitin Klassen etc.Die Schulsozialarbeiterin hielt regelmäßig Kontakt zu den Mitglie<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Schulleitung, den Lehrkräften und <strong>der</strong> OloV-Lehrerin.Ein aktuelles Faltblatt <strong>der</strong> Sozialarbeit in <strong>der</strong> <strong>Kopernikus</strong>schulewurde erstellt und <strong>aus</strong>geteilt.Als wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Kooperation ist <strong>der</strong> „Runde Tisch“ hervorzuheben. In diesem Gremium trafen sich:die zuständige Bezirkssozialarbeiterin des Jugendamtes MKKdie zuständige Schulpsychologindie Beratungslehrerin <strong>der</strong> Brentanoschule, Altenhaßlaudie Schulleitungdie SchulsozialarbeiterinBetroffeneDie Treffen fanden in <strong>der</strong> Regel vierteljährlich statt. Die regelmäßigen Zusammenkünfte gewährleisteten, dass beiProblemen und Konflikten Interventionen und Hilfeangebote von Professionellen aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt werdenkönnen.Die in den letzten Jahren gewachsene Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> kommunalen Jugendarbeit in <strong>Freigericht</strong> und<strong>der</strong> Schulsozialarbeit wurde auch in diesem Jahr durch regelmäßige Treffen weitergeführt. Hier<strong>aus</strong> entstand die gemeinsamePlanung eines Berufsorientierungsprojektes, welches durch die enge Kooperation mit den Olov-Beauftragten und <strong>der</strong> Schulleitung <strong>der</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule unterstützt wurde.Schülerinnen und Schülern einer 8. Hauptschulklasse wird, auf freiwilliger Basis, die Möglichkeit gegeben sowohlAusbildungsbetriebe in <strong>Freigericht</strong> zu erkunden als auch Einzelcoachings zum Thema Bewerbung wahrzunehmen undBewerbungsgespräche zu trainieren. Insbeson<strong>der</strong>e benachteiligte Jugendliche gilt es zu motivieren und Schwellenängsteabzubauen um berufliche Perspektiven zu eröffnen.Geplant ist die Durchführung des Projektes zu Beginn des kommenden Schuljahres 20<strong>11</strong>/2012.Seite 9 / 10


ZKJF Sozialarbeit in <strong>Schule</strong>n <strong>Bericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>11</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule, <strong>Freigericht</strong>-SombornAusblickDie Arbeitsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schulsozialarbeit an <strong>der</strong> <strong>Kopernikus</strong>schule im vergangenen Schuljahr waren:Einzelberatung von 71 Schülerinnen und Schülern sowieAngebote zum „Sozialen Lernen“ mit fünf Klassen <strong>der</strong> Jahrgänge H und R 6, H7a und H7b sowie einer H 9.Durch die Erhöhung <strong>der</strong> Wochenarbeitszeit seit Projektbeginn und <strong>der</strong> dar<strong>aus</strong> folgenden Präsenz <strong>der</strong> Schulsozialarbeiterinan vier anstatt zwei Tagen in <strong>der</strong> Woche konnten mehr Schülerinnen und Schüler erreicht werden.Während des Schulbetriebs am Vormittag hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit regelmäßig in denP<strong>aus</strong>en die Räume <strong>der</strong> sozialpädagogischen Fachkraft aufzusuchen, um Kontakt aufzunehmen. Diese Idee eines niedrigschwelligenZugangs hat sich auch in diesem Schuljahr bewährt und soll auch zukünftig bestehen bleiben.Im kommenden Schuljahr 20<strong>11</strong>/2012 werden die Arbeitsbereiche Beratung einzelner Schülerinnen und Schüler, dieAngebote für Klassen im Bereich soziales Lernen, sowie Einzelberatung / Unterstützung beim Übergang <strong>Schule</strong> / Beruf(Berufsorientierung) fortgeführt.Zu Beginn des neuen Schuljahres soll das geplante Berufsorientierungsprojekt (s. S. 9) durchgeführt werden.Hanau, im November 20<strong>11</strong>Seite 10 / 10

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