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Jahresbericht 2011 - Fritz Thyssen Stiftung

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Vorwort<br />

Mit dem vorliegenden Bericht legt die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> 50 Jahre nach Aufnahme ihrer<br />

Fördertätigkeit Rechenschaft ab über ihre Aktivitäten im Jahr <strong>2011</strong>.<br />

<strong>2011</strong> war für die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> ein besonderes Jahr. Neben dem Rückblick auf<br />

50 Jahre Fördertätigkeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Medizin konnte<br />

sie mit der Eröffnung ihrer neuen Geschäftsstelle am Apostelnkloster Weichenstellungen vornehmen,<br />

die ihre Arbeit in den kommenden Jahren prägen werden.<br />

Das am 6. April <strong>2011</strong> feierlich eröffnete Haus gibt der <strong>Stiftung</strong> Raum und Flexibilität für neue<br />

Aktivitäten. So wird die <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> wie bisher die von den Stifterinnen vorgegebenen<br />

Aufgaben erfüllen, wobei die Geisteswissenschaften nach wie vor im Zentrum stehen<br />

werden. Daneben wird es der <strong>Stiftung</strong> möglich sein, im neuen Haus selbst wissenschaftliche<br />

Veranstaltungen durchzuführen. Mit öffentlichen Vortragsveranstaltungen soll jedoch auch<br />

ein Fenster geöffnet werden, durch das Wissenschaft an die Kölner Bürgerinnen und Bürger<br />

vermittelt werden kann.<br />

In mehreren von der <strong>Stiftung</strong> initiierten Arbeitskreisen sollen ausgewiesene Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler an Themen aus den Bereichen Geschichte, Sprache und Kultur<br />

sowie Staat, Wirtschaft und Gesellschaft längerfristig ergebnisorientiert forschen. In Vorbereitung<br />

befinden sich drei Arbeitsgruppen zum Thema »Humanitarismus und transnationale<br />

Rechtsprozesse im 20. Jahrhundert«, »Rheinische Landesgeschichte in ihren materiellen Zeugnissen«<br />

sowie »Europa – Politisches Projekt und kulturelle Tradition«. Eine weitere Gruppe<br />

hat sich unter dem Namen European Company Law Experts (ECLE) zusammengefunden, um<br />

als neutrale Beobachter gegenüber der Europäischen Kommission und gegebenenfalls einzelstaatlichen<br />

Parlamenten und Gerichten Stellungnahmen auf dem Gebiet des Gesellschafts- und<br />

Kapitalmarktrechts abzugeben. In Vorbereitung ist eine erste Stellungnahme zu anstehenden<br />

Revisionen der Europäischen Übernahmerichtlinie, um eine wissenschaftsbasierte Reflektion<br />

der Pläne der Europäischen Kommission leisten zu können.<br />

Wissenschaft ist international angelegt und so kennt auch die Forschungsförderung keine<br />

Grenzen.<br />

Neben den bereits erwähnten europabezogenen Aktivitäten finden sich daher im Förderprogramm<br />

der <strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> Schwerpunkte ihrer Fördertätigkeit in Projekten und<br />

Programmen in den Vereinigten Staaten von Amerika, der Volksrepublik China und jüngst<br />

erst in Zentralafrika.<br />

Wissenschaftliche Institutionen aus den Bereichen Internationale Politik und den Geschichtswissenschaften<br />

in den Vereinigten Staaten von Amerika waren und sind Partner der <strong>Stiftung</strong>.<br />

So pflegt die <strong>Stiftung</strong> ein Stipendien-Austauschprogramm mit dem Weatherhead Center for<br />

International Affairs an der Harvard University, ein Programm zur Förderung wissenschaftlicher<br />

Tagungen am Institute for Advanced Study in Princeton und ein Austauschprogramm, das<br />

jungen Historikern der University of California zugutekommen soll.<br />

In der Volksrepublik China fördert die <strong>Stiftung</strong> ein Netzwerk der dortigen Germanistik unter<br />

dem Titel »Literaturstraße«. Dieses Netzwerk stellt weltweit eine Besonderheit dar, da es nicht<br />

nur der Kommunikation der Germanistik in China, die mit über 80 Lehrstühlen weltweit<br />

eine Ausnahmeerscheinung darstellt, dient, sondern auch den wissenschaftlichen Austausch<br />

zwischen den chinesischen Wissenschaftlern und der Germanistik in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz ermöglicht.<br />

Als drittes Beispiel sei das gerade fertiggestellte »Zentrum für deutsch-afrikanische wissenschaftliche<br />

Zusammenarbeit« an der Université Yaoundé in Kamerun genannt. Dieses Zentrum<br />

soll in der Zukunft afrikanischen Wissenschaftlern bei der Etablierung regionaler und interinstitutioneller<br />

Netzwerke behilflich sein. Das Zentrum soll dabei drei Aufgaben wahrnehmen:<br />

die Vernetzung und Dokumentation, Ausbildung und Betreuung sowie die Förderung von<br />

wissenschaftlichem Austausch und kooperativer Forschung.<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war jedoch auch geprägt durch die Katastrophe von Fukushima. Die <strong>Stiftung</strong><br />

hat im Zusammenhang mit ihrer Förderung einer Kooperation deutscher und ostasiatischer<br />

Rechtswissenschaftler – unter Federführung von prof. k. stern – und deren Tagung in Taipeh<br />

Mitte September <strong>2011</strong> zum Anlass genommen, eine Bücherspende für die Tohoku Universität<br />

zu übergeben. Die <strong>Stiftung</strong> möchte mit dieser Geste sich gegenüber den wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

vor Ort solidarisch zeigen und auch ein Zeichen der Verbundenheit der deutschen<br />

Wissenschaftler mit ihren Kollegen vor Ort setzen.

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