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Weg der Schweiz - Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees

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Die Wallfahrtskapelle Maria Sonnenberg –<br />

Seelisberg<br />

Die Ursprünge <strong>der</strong> Wallfahrt reichen weit zurück. Das Gnadenbild, eine um 1350 aus<br />

Lindenholz geschnitzte Madonnenfigur, soll gemäss Legende von einem Hirtenjungen<br />

im Wald aufgefunden worden sein. In <strong>der</strong> Folge wurde die Figur in einem Baum<br />

verehrt, bevor man ihr eine hölzerne Kapelle baute, <strong>der</strong> 1588/89 ein erster Steinbau<br />

folgte.<br />

Die heutige Wallfahrtskapelle, ein schlichter Barockbau<br />

mit markanter Vorhalle, stammt von 1666. Er<br />

weist eine bemerkenswerte Ausstattung auf. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

beachtenswert ist das qualitätvolle Hochalterbild<br />

von Francesco Torriani, das eine dreifache<br />

Die Isleten – Isenthal<br />

Marienkrönung durch Gott Vater, Sohn und heiligen<br />

Geist zeigt. Zu den Schätzen <strong>der</strong> Kapelle zählen auch<br />

das reich verzierte Chorgitter und zahlreiche Votivgaben,<br />

die Zeugnis von <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>tätigen Wirkung <strong>des</strong><br />

Gandenbil<strong>des</strong> ablegen.<br />

Das Schlösschen Beroldingen – Seelisberg<br />

Das Schlösschen in aussichtsreicher Lage über dem Urner See war Stammsitz <strong>der</strong><br />

einst sehr bedeutenden Urner Familie von Beroldingen.<br />

Der im Kern noch mittelalterliche Feudalbau erhielt<br />

sein heutiges Aussehen im Verlauf <strong>des</strong> 16. und<br />

17. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Die südlich ans Schlösschen angebaute<br />

Schlosskapelle ist tagsüber zugänglich. Ein<br />

Das Haus zur Treib<br />

Ab dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t sind auf <strong>der</strong> Landzunge Gewerbebauten bezeugt, die zunächst<br />

im Zusammenhang mit dem in Isenthal geför<strong>der</strong>ten Eisenerz standen. In <strong>der</strong> ersten<br />

Hälfte <strong>des</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurden in <strong>der</strong> Isleten Sägemühlen betrieben. Die Län<strong>der</strong>eien<br />

erwarb 1851 <strong>der</strong> bekannte Urner Landammann und Ingenieur Carl Emanuel<br />

Müller, um in <strong>der</strong> holzreichen Gegend eine Papierfabrik einzurichten.<br />

Als sich beim Bau <strong>des</strong> Ende 1872 begonnenen Gotthardtunnels<br />

die Verwendung <strong>des</strong> von Alfred Bernhard<br />

Nobel erfundenen Dynamits durchsetzte, fiel die Wahl<br />

für einen nahe gelegenen Produktionsstandort auf die<br />

Isleten. 1873 wurde unter Alfred Nobel die «AG <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>erischen Dynamit- und Chemische Oroducten<br />

Fabrik Isleten» gegründet und eingerichtet. 1916 übernahm<br />

die «<strong>Schweiz</strong>erische Sprengstoff AG Cheddite<br />

Liestal-Isleten» die «Dynamit Nobel AG Isleten» und<br />

produzierte bis 2001 Sicherheitssprengstoffe. Sie<br />

produziert weiterhin Nitroglycerin für pharmazeutische<br />

Zwecke.<br />

An die Aussenwand <strong>des</strong> Kantinengebäu<strong>des</strong>, das<br />

direkt am See steht, malte <strong>der</strong> Urner Künstler Heinrich<br />

Danioth 1945 in Sgraffitotechnik das Portrait <strong>der</strong><br />

Heiligen Barbara, <strong>der</strong> Schutzpatronin aller Mineure<br />

und Bergleute.<br />

Flügelaltar von 1618 und die spätgotischen Statuen<br />

<strong>der</strong> Heiligen Thomas und Laurentius zählen zur wertvollen<br />

Ausstattung.<br />

Die Treib ist eine uralte, vor dem Föhn geschützte Hafenstätte. Ein Fährbetrieb verband<br />

vermutlich schon früh Seelisberg mit Brunnen, und auch ein Gasthaus ist schon<br />

im Mittelalter bezeugt. Im Winter 1657/58 brannte die alte Herberge nie<strong>der</strong>. Der<br />

Neubau, <strong>der</strong> unverzüglich in Angriff genommen wurde, kam noch 1658 unter Dach.<br />

Nach hitzigen Diskussionen wurde das schadhaft gewordene<br />

Haus 1902 abgebrochen und rekonstruiert.<br />

Vergeblich hatte sich <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> Eidg. Kommission<br />

für Denkmalpflege, Prof. Josef Zemp, für einen<br />

Erhalt <strong>des</strong> historischen Bauwerks eingesetzt. Der<br />

Wie<strong>der</strong>aufbau in gleicher Form und Grösse erfolgte<br />

1903 unter Leitung <strong>des</strong> Architekten Eugen Probst aus<br />

Zürich. Das Gasthaus war wie<strong>der</strong>holt Versammlungsort<br />

<strong>der</strong> drei Alten Orte und an<strong>der</strong>er eidgenössischer<br />

Tagsatzungen.<br />

Die Isleten gehört zur Gemeinde Bauen und war<br />

bis 1951 nur auf dem Seeweg und über Fusswege<br />

zugänglich. Das wildromantische Isenthal über dem<br />

Urnersee ist auf <strong>der</strong> 1901 eröffneten atemberaubenden<br />

Bergstrasse zu erreichen. Das Wahrzeichen <strong>des</strong><br />

Tales ist die 1821 eingeweichte Kirche St. Theodul,<br />

erbaut im spätklassizistischen Stil nach den Plänen<br />

<strong>des</strong> Einsiedler Klosterbru<strong>der</strong>s Jakob Natter. Direkt<br />

daneben sind <strong>der</strong> sehr gepflegte Bergfriedhof und<br />

das Pfarrhaus aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t mit dem im<br />

18. Jahrhun<strong>der</strong>t angebauten Bischofszimmer.

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