August 2011
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August 2011
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20 Jahre Greifswald...<br />
Verwaltungsrecht ausweiten, da wir Rechtsanwalt<br />
Leo Rosenthal für uns gewinnen konnten.<br />
Was war für Sie das einschneidendste Erlebnis<br />
in Ihrer beruflichen Laufbahn in Greifswald?<br />
Der frühe Tod unseres damaligen Partners Leo<br />
Rosenthal, der bedauernswerter Weise schon mit 40<br />
Jahren verstarb. Er hinterließ fachlich sowie auch<br />
menschlich eine Lücke, die bis heute nicht wieder<br />
geschlossen werden konnte.<br />
Rechtsanwalt Ehmke kam im Jahr 2001 als Ihr<br />
Kanzleipartner hinzu. Kannten Sie sich vorher<br />
schon und warum entschieden Sie sich für Ihn?<br />
Herr Rechtsanwalt Ehmke war zunächst als angestellter<br />
Anwalt in unserem Büro in Grimmen tätig. Daraus<br />
ergab sich in der Folgezeit eine geschäftliche und vor<br />
allem freundschaftliche Beziehung, die in die Partnerschaft<br />
mündete. Damals schon, aber auch gerade<br />
aus heutiger Sicht, war die gemeinsam von uns getroffene<br />
Entscheidung genau die Richtige, denn die<br />
ursprüngliche Kanzlei wird nunmehr von uns<br />
gemeinsam fortgeführt.<br />
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit als Anwalt am<br />
meisten Spaß und warum entschieden Sie sich<br />
für die Spezialisierung im Arbeitsrecht?<br />
Nach wie vor ist es zum Einen häufig das Gefühl<br />
etwas Gutes tun zu können, zum Anderen wird man<br />
tagtäglich mit neuen Dingen konfrontiert, die einen<br />
nie müde werden lassen.<br />
Das Arbeitsrecht hat mich schon zu Studien- und<br />
Referendarszeiten interessiert. Die Entscheidung zur<br />
Spezialisierung fiel nicht schwer, denn in diesem<br />
Bereich gab und gibt es als Fachanwalt einfach<br />
unglaublich viel zu tun. Für Greifswald war ich der<br />
erste Fachanwalt für Arbeitsrecht, im gesamten Mecklenburg-Vorpommern<br />
der Vierte.<br />
In den letzten 20 Jahren ließen sich in Greifswald<br />
viele Anwälte nieder. Stehen Sie dieser Entwicklung<br />
aufgrund Ihrer langen Präsenz und Ihrem<br />
eingespielten Kanzleiteam gelassen gegenüber?<br />
Ja, das ist richtig. Zur Zeit sind in Greifswald 108 Anwälte<br />
registriert, damit hat sich die Zahl der Mitbewerber im<br />
Vergleich zu meinen Anfangszeiten um mehr als hundert<br />
erhöht.. Es wäre sicherlich etwas falsch gelaufen, wenn<br />
mir die 20-jährige Tätigkeit und Erfahrung in<br />
Greifswald nicht eine gewisse Sicherheit geben würde,<br />
gleichwohl jedoch darf man sich deshalb keinerlei<br />
Nachlässigkeiten erlauben. Dafür ist die Anzahl der<br />
Mitbewerber zu groß. Es muss an dieser Stelle aber unbedingt<br />
erwähnt werden, dass das in diesem Jahr zu feiernde<br />
20-jährige Kanzleijubiläum nicht möglich gewesen<br />
wäre, wenn wir nicht über die gesamte Zeit immer von<br />
er” zu werden...<br />
unseren gut qualifizierten und vor allem engagierten<br />
hiesigen Mitarbeitern unterstützt worden wären.<br />
Wenn Sie einen Vergleich zwischen dem<br />
Greifswald vor 20 Jahren und dem heutigen ziehen<br />
sollten, wie würde dieser ausschauen und<br />
was hat sich am meisten verändert?<br />
Greifswald hatte für mich damals vom Aufbau der<br />
Stadt her eine große Ähnlichkeit mit Münster, nur die<br />
Universität Greifswald war damals noch nicht so entwickelt.<br />
Heute ist Greifswald eine Universitätsstadt mit<br />
inzwischen über 10.000 Studenten, die das Flair der<br />
Stadt bestimmen.<br />
Auch das Erscheinungsbild der damals tristen<br />
Plattenbauten in der Peripherie der Stadt hat sich jetzt<br />
schon nahezu vollständig geändert und dadurch ist<br />
das gesamte Wohnumfeld aufgewertet worden. Am<br />
meisten verändert hat sich die Kneipen- und<br />
Einkaufslandschaft. Früher haben sich alle in einer<br />
Kneipe (Café Amberland) getroffen. Da ist heute die<br />
Auswahl Gott sei Dank wesentlich größer, obwohl<br />
auch diese Zeit ihren Charme hatte.<br />
Markt 2 im Jahre1991<br />
Nach 20 Jahren hier ist man ja fast "eingebürgert".<br />
Begegnete Ihnen der Begriff "Wessi" in<br />
unserer Stadt oft? Wahrscheinlich wissen heute<br />
viele gar nicht mehr, dass Sie aus den westdeutschen<br />
Bundesländern stammen, oder?<br />
Nach meinem Empfinden gab es ganz in der<br />
Anfangszeit die Begriffe "Wessi" und "Ossi" nur sehr<br />
selten. Erst mit zunehmender Entwicklung, insbesondere<br />
mit dem Entstehen eines intensiven Konkur-<br />
renzdenkens, ergaben sich Unterschiede und gleichzeitig<br />
entstanden Bezeichnungen wie "Wessi", was<br />
meistenteils negativ belastet war. Obwohl ich mir<br />
wünschen würde, dass diese Begriffe nicht mehr fallen,<br />
muss ich realisieren, dass sie immer noch in den<br />
Köpfen sind. Die letzte Frage muss ich Ihnen mit "ja"<br />
beantworten. Ich hatte dahingehend vor gar nicht<br />
allzu langer Zeit ein für mich sehr schönes Erlebnis.<br />
Eine langjährige Geschäftspartnerin fragte mich im<br />
Rahmen eines Gespräches erstaunt: "Sie sind aus den<br />
alten Bundesländern?" Ich war sehr überrascht,<br />
wurde aber in meinem Empfinden angekommen zu<br />
sein bekräftigt.<br />
Und was mich persönlich interessiert…<br />
Herr Bulla, wenn Sie nicht Arbeiten, was tun Sie<br />
sonst in Ihrer freien Zeit?<br />
Zwar bleibt nur noch wenig freie Zeit übrig, diese<br />
nutze ich gerne für sportliche Aktivitäten und<br />
Ausflüge in die nähere Umgebung. Außerdem versuche<br />
ich die Kontakte zu den alten Freunden zu pflegen,<br />
denn diese haben mich in all meinem Tun<br />
immer unterstützt.<br />
Rechtsanwälte Bulla & Ehmke • Greifswald Grimmen Zinnowitz • 17491 Greifswald • Lange Straße 60 • Tel. 03834 899273<br />
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