02.12.2012 Aufrufe

Grußwort - Heiligenhof

Grußwort - Heiligenhof

Grußwort - Heiligenhof

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der <strong>Heiligenhof</strong> erwies sich dahingehend vom<br />

ersten Tag an als wichtiges Zentrum, in das man<br />

gerne kam und das mit viel freiwilligem Engagement<br />

von Mitgliedern der Sudetendeutschen Jugend<br />

ausgebaut und erweitert wurde. Dort waren<br />

verschiedene Altersgruppen untergebracht. Zu-<br />

nächst die Kinder zwischen 6 und 10 Jahren. Sie<br />

wurden auf Kinderkur geschickt, die von dem sudetendeutschen<br />

Kurarzt Dr. Brath in Bad Kissingen<br />

medizinisch betreut wurden. 57 Die inhaltliche<br />

Betreuung übernahm die gelernte Kindergärtnerin<br />

Gretl Hajek, die extra dafür vom SSW angestellt<br />

worden war. Doch es gab auch für Jugendliche<br />

zwischen 10 und 14 Jahren eine Möglichkeit, an den<br />

<strong>Heiligenhof</strong> zu kommen. Hierfür wurden Sportplätze<br />

gebaut und ein Zeltlager angelegt. Bereits im Zeitraum<br />

bis 1954 fanden dort 83 Lager mit insgesamt<br />

16.617 Teilnehmern statt. Hier wurden nicht nur<br />

Erholungen abgehalten, sondern auch Schulungen<br />

für Jugendleiter, die dann wieder als Multiplikatoren<br />

wirken konnten. Insofern bildete sich ein eigenes<br />

Netzwerk heraus, das die Identität der Volksgruppe<br />

in die Zukunft sicherte.<br />

Der „Hilfsring Rübezahl“ vermittelte seit 1953<br />

Erwachsene und Kinder aus der DDR zu Freizeiten<br />

und Erholungsmaßnahmen an den <strong>Heiligenhof</strong>. 58<br />

57 Die Kinder wurden wöchentlich gewogen, sowie zu Beginn und am Ende der<br />

Kur untersucht und ein Befundblatt erstellt. BayHStA, SdA, Slg. Walli Richter 2: Zeit-<br />

zeugenbericht zur Kindererholungsverschickung; BayHStA, SdA, SSW 319: Richtlinien für<br />

die Aktion „Erholung für Kinder aus Lagern und Bunkern“ 1955.<br />

29<br />

Das Sudetendeutsche Sozial- und Bildungswerk -<br />

Ein geschichtlicher Abriss von Ingrid Sauer<br />

Von 1957 an wurden einige Jahre auch spezielle<br />

Kinderfreizeiten für 6 bis 10-jährige Kinder aus Berlin<br />

durchgeführt, wobei vorwiegend sozial benachteiligte<br />

Familien in Berlin-Wedding berücksichtigt<br />

wurden, was eine besondere Herausforderung für<br />

die Betreuerinnen und Betreuer darstellte. 59<br />

Ab 1955 konnten auch in der Burg Hohenberg,<br />

der „Landeswarte der Sudetendeutschen“, Kindererholungen<br />

stattfinden. Die Festung diente sowohl als<br />

Kindererholungsheim als auch als Tagungsstätte und<br />

Lehrlingsheim. Die hier durchgeführten Erholungen<br />

entsprachen inhaltlich denen auf dem <strong>Heiligenhof</strong><br />

und wurden von der diplomierten Säuglings- und<br />

Kinderschwester Ingrid Hadina durchgeführt.<br />

Ebenfalls auf der Burg Hohenberg wurden 1995<br />

unter der Leitung des damaligen SSBW-Vorsitzenden<br />

Wolfgang Egerter 30 bosnische Frauen zu einem<br />

mehrwöchigen Erholungsaufenthalt aufgenommen,<br />

der aus Spendengeldern finanziert wurde.<br />

Seit den 1990er Jahren wurden von verschiedenen<br />

anderen Trägern – z.B. dem „Heimatkreis Reichenberg<br />

e.V.“ oder dem „Deutschen Böhmerwald-<br />

bund“ – Sprachferien für deutsche und tschechische<br />

Kinder und Jugendliche durchgeführt, die auch in<br />

den Einrichtungen des SSBW stattfanden. 60<br />

58 BayHStA, SdA, Slg. Walli Richter 2. Zeitzeugenbericht zur Kindererholungsverschickung S. 3.<br />

59 BayHStA, SdA, Slg. Walli Richter 2. Zeitzeugenbericht zur Kindererholungsverschickung S. 3.<br />

60 BayHStA, SdA, Slg. Walli Richter 2. Zeitzeugenbericht zur Kindererholungsverschickung S. 3.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!