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Grußwort - Heiligenhof

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Zur frühen Geschichte des <strong>Heiligenhof</strong>s - Sudetendeutsche Heimstätte europäischer Jugend<br />

Ein Zeitzeugenbericht von Walli Richter mit Ergänzungen von Oskar Böse<br />

44.203 Sudetendeutsche lebten 1953 in Österreich. 98<br />

Die Situation der Sudetendeutschen<br />

Im Jahr 1950 lebten wir, die Sudetendeutschen,<br />

in allen deutschen Ländern und in Österreich bis<br />

auf wenige Ausnahmen in Flüchtlingslagern, Not-<br />

wohnungen, einfachen Sozialwohnungen oder<br />

Behelfsheimen (billig gebaute kleine Häuser).<br />

Die Erwachsenen und viele Jugendliche in der<br />

Bundesrepublik Deutschland waren in jener Zeit<br />

arbeitslos, andere erlebten Notzeiten in neu<br />

gegründeten Betrieben.<br />

Trotz aller staatlichen Hilfen waren die Flüchtlinge<br />

und Vertriebenen in jener Zeit ‚Außenseiter der<br />

Gesellschaft’, worunter auch die Kinder und Jugendlichen<br />

sehr gelitten haben. Darüber schrieb ein bis<br />

1945 in Amerika lebender norwegischer Journalist<br />

einen erschütternden Bericht. 99<br />

Solidargemeinschaften der Sudetendeutschen<br />

Schon seit etwa 1946 fanden sich Freunde aus<br />

den früheren Gemeinschaften in der Heimat (zum<br />

Beispiel der „Iglauer Singkreis“) regelmäßig bei<br />

örtlichen und zum Teil überregionalen Treffen<br />

zusammen.<br />

Wegen des nach Kriegsende in den westlichen<br />

Besatzungszonen verfügten Versammlungsverbots<br />

für politische Gruppierungen gründeten sich an<br />

48<br />

vielen Orten Solidargemeinschaften der Sudetendeutschen<br />

mit einem kulturellen oder sozialen<br />

Programm. Sie trugen verschiedene Namen (bei uns<br />

in Bayreuth zum Beispiel: „Hilfs- und Kulturverein<br />

der Sudetendeutschen“). Neben Treffen der<br />

Erwachsenen wurden regelmäßig oder sporadisch<br />

für Kinder und Jugendliche Gruppenveranstaltungen<br />

organisiert. Daraus entstanden die ersten Gruppen<br />

der „Sudetendeutschen Jugend“ (SdJ), die sich 1950<br />

zu einem Bundesverband zusammengeschlossen<br />

haben. Die SdJ Deutschland arbeitete eng mit<br />

der „Sudetendeutschen Jugend Österreich“ (SdJÖ)<br />

zusammen.<br />

Die Jugend der Sudetendeutschen war auch mit<br />

ihren Gruppen heimatlos. Die SdJ-Gruppen trafen<br />

sich in Schulen, Kindergärten, Jugendherbergen oder<br />

Sportheimen. Sie waren mehr oder weniger<br />

willkommene oder geduldete Gäste. Seit einzelne<br />

verbandseigene Jugendheimstätten anderer Jugend-<br />

verbände wieder arbeiteten, wuchs auch bei<br />

den Sudetendeutschen der Wunsch nach einem<br />

„eigenen Heim“.<br />

Die Anfänge des <strong>Heiligenhof</strong>s (1952 – 1957)<br />

Der Beginn der Geschichte des <strong>Heiligenhof</strong>s ist<br />

geprägt von einer engen Verbindung zwischen<br />

der Sudetendeutschen Jugend (SdJ), der Sudeten-<br />

98 Quelle: Bohmann, Das Sudetendeutschtum in Zahlen, Seite 227. 99 Siehe: Arne M. Torgersen, „…nach Ihnen, Herr General!“

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