Grußwort - Heiligenhof
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Der <strong>Heiligenhof</strong><br />
Eine kontinuierliche Baugeschichte<br />
von Reinfried Vogler 92<br />
Die bauliche Vorgeschichte des <strong>Heiligenhof</strong>s –<br />
gelegen auf dem Heiligenfeld im Ortsteil Garitz der<br />
Stadt Bad Kissingen – liegt bis zum 19. Jahrhundert<br />
im Dunkeln. Fest steht, dass in der zweiten Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts auf dem Areal des heutigen<br />
<strong>Heiligenhof</strong>s eine Ziegelei betrieben worden ist, zu<br />
der auch ein Wohn- und Verwaltungsgebäude gehört<br />
haben soll. Zu Beginn des 1. Weltkriegs musste die<br />
Ziegelei geschlossen werden, die Gebäude verfielen<br />
allmählich. Im Jahr 1923 erwarb Carl Schröter<br />
das Gelände und erbaute ein Landhaus sowie ein<br />
Pumpenhaus zur Wasserversorgung. Dies ist der<br />
Kern des heutigen <strong>Heiligenhof</strong>s.<br />
Im Jahr 1941 geht der <strong>Heiligenhof</strong> auf den<br />
renommierten Architekten Prof. F. A. Breuhaus de<br />
Groot 93 über. Er baute das Haus für seine Wohn-<br />
und auch Bürozwecke so aus 94 , wie es 1952 das<br />
SSW übernahm. Er und seine Familie bewohnten<br />
das Haus bis 1950, für das er sogar noch weitere<br />
Umbaupläne entwickelte 95 , bevor er sein neues Büro<br />
in Köln eröffnete.<br />
Am 20. März 1952 wurde vom Vorstand des<br />
kurz zuvor gegründeten Vereins „Sudetendeutsches<br />
92 Reinfried Vogler, *2.7.1931 in Leipertitz/Südmähren, wohnhaft in Kronberg<br />
im Taunus. Rechtsanwalt, 1979-1996 Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der<br />
Keramischen Industrie. Stellvertretender Vorsitzender und Kulturreferent des<br />
Bundesverbands der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Stellvertretender Land-<br />
schaftsbetreuer für Südmähren, 1994-2006 Stellvertretender Vorsitzender des SSBW<br />
e.V., seit 2007 Stellvertretender Vorsitzender der Stiftung SSBW. Träger zahlreicher<br />
Auszeichnungen, u.a. Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />
Deutschland, Ehrenbriefe der Sudetendeutschen Landsmannschaft und der Heimat-<br />
37<br />
Sozialwerk“ (SSW) der Kaufvertrag für die<br />
damalige Immobilie <strong>Heiligenhof</strong> – das Haus Garitz<br />
Nr. 105 nebst 3,26 ha Grund und einem Pumpenhaus<br />
– unterschrieben. Die Eintragung im Grundbuch<br />
erfolgte am 23. Juni 1952. Der Kaufpreis betrug<br />
70.000,00 DM. Auf ihn konnte eine Zuwendung in<br />
Höhe von 30.000,00 DM aus der „Norwegischen<br />
Europahilfe“ angezahlt werden. Der Restkaufpreis<br />
musste aus eigener Kraft aufgebracht werden,<br />
Darlehen waren auf dem freien Kapitalmarkt nicht<br />
zu bekommen. Damit hatte der Vorstand des SSW<br />
gewaltigen Mut – auch zum Risiko – bewiesen.<br />
Der <strong>Heiligenhof</strong> bei der Übernahme durch das<br />
Sudetendeutsche Sozialwerk<br />
landschaft Südmähren.<br />
93 Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_August_Breuhaus_de_Groot sowie Richter,<br />
Tilo: „Einfamilienschlösser mit Vorgarten“, in Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 129 vom<br />
4.6.2011, Beilage „Bilder und Zeiten“, S. Z4<br />
94 Siehe: Werkverzeichnis in<br />
http://www.fritz-august-breuhaus.com/breuhaus-werke-3.html<br />
95 Siehe: Werkverzeichnis in<br />
http://www.fritz-august-breuhaus.com/breuhaus-werke-4.html