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Astrid-Lindgren-Schule besuchte die Heimat
ihrer Namensgeberin
Vom 22. bis 27. September 2008
war es zum dritten Male nach
2003 und 2005 so weit. Fast alle
Schülerinnen und Schüler der
Astrid-Lindgren-Schule, Mölln –
Förderzentrum mit dem Schwerpunkt
Lernen – fuhren mit ihren
Lehrkräften nach Schweden. Genauer
gesagt ging die Reise nach
Vimmerby, dem Herzen Smålands
und der Geburtsstadt Astrid Lindgrens.
Gemäß dem Schulprogramm der
Astrid-Lindgren-Schule soll jeder
Schüler dieser Schule diese zauberhafte
Landschaft einmal gesehen
haben, um zu erleben und damit
besser zu verstehen, welcher
Atmosphäre, welcher Stimmung
die meisten Bücher Astrid Lindgrens
entsprungen sind. Und wer
in dieser Landschaft verweilt, entdeckt
sofort die verschiedenen In-
Im und um das Haus von Nils Karlsson Däumling wird man
wieder ganz klein...
halte der so oft gelesenen Bücher
der 2002 im Alter von 94 Jahren
verstorbenen großen Kinderbuchautorin.
Es scheint so, als würden
die Rumpelwichte im frühherbstlichen
Nebel tatsächlich hinter
den runden eiszeitlich geformten
Steinen auf den sattgrünen Wiesen
zwischen den endlosen Wäldern
hocken und Michel aus Lönneberga
immer noch in seinem
Tischlerschuppen arbeiten. Auf
den Schären-Felsen im Meer bei
Västervik könnten Malin, Stina
und Bootsmann jeden Moment
um die Ecke kommen.
Der Schulfahrt ging eine lange
Planung voraus und es wurden
Fördergelder eingetrieben, damit
keiner aus finanziellen Gründen
zurückbleiben musste. Der Schul-
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verein der Astrid-Lindgren-Schule
sorgte ebenso für einen Teil der
Unterstützung wie der Möllner
Ladies Circle 47, der durch eine
großzügige Spende die Reisekosten
für einige Schülerinnen und
Schüler reduzieren
konnte. Der
Transport wurde
wiederum durch
das Möllner BusunternehmenVokuhl-Reisen
mit
Herrn Friske als
Fahrer sicher
durchgeführt.
Unterkunft und
Ausgangspunkt
der Exkursionen
war Lilla Sveri-
gebyn (kleines
Schwedendorf) in
Brånhult-Målen
bei Vimmerby, einem
malerisch restaurierten alten
Hof zwischen Wäldern und Wiesen,
hervorragend betrieben von
einer vor einigen Jahren nach
Schweden ausgewanderten deutschen
Familie. Freilaufende Ziegen,
Katzen und ein Hofhund,
Wiesen zum Spielen ohne Gefahren,
bereits dieser liebliche Ort
ließ den Kindern bei meist strahlendem
Sonnenschein ganz im
Sinne Astrid Lindgrens ein Stück
»glückliche Kindheit« Wirklichkeit
werden, ganz wie in »Wir Kinder
aus Bullerbü«.
Die Besichtigung der Filmorte für
Bullerbü und Katthult waren dann
auch einer der vielen Programmpunkte
dieser Fahrt. Der Besuch
des Hof Näs in Vimmerby, dem
Geburtshaus Astrid Lindgrens
von Martin Huneke
Gibberyd – der Drehort der »Michel aus Lönneberga«-Filme
und dem heutigen Standort eines
modernen Wissenszentrums, gehörte
ebenso zum Programm wie
der Besuch des großen Themenparks
»Astrid Lindgren Welt«, der
kein Rummelplatz ist, sondern
die Welt ihrer Bücher nachstellt.
Außerdem wurde die manuelle
Herstellung künstlerisch wertvollen
Glases der Firma »Boda Kosta«
/»Orrefors« voller Staunen und
Bewunderung beobachtet. In einem
Wildpark sahen alle Schülerinnen
und Schüler dann die Tiere,
die für Schweden so typisch
sind: Elche! Dass Elchwurst in
Schweden normal ist und wir sie
dort auch selber grillen und essen
konnten, behagte einigen Schülerinnen
und Schülern nicht so sehr.
Die Wurst, die wir an einem Bach
Die Unterkunft »Lilla Sverigebyn« bei Vimmerby
mitten im Wald nach einer mehrstündigen
Wanderung durch und
über Felsen an selbst geschnitzten
Stöcken grillten, schmeckte jedoch
den meisten Kindern, erst
recht denen, die bei der Querung
eines Baches ein unfreiwilliges
Bad genommen hatten und nun
ihre Kleidung in der Sonne trocknen
ließen. Ein Höhepunkt war
dann aber das Klettern und Spielen
auf den geschliffenen Holmen
im Schärengarten vor Västervik,
einem Seebad an der Ostküste
Schwedens.
Während für die Schülerinnen
und Schüler das Lagerfeuer, die
Nachtwanderung in vollkommener
Dunkelheit (»War da jetzt
nicht doch ein Troll?«) oder die
viel zu kurze Disko in der alten
Scheune von besonderer Bedeutung
waren, stand für die Lehrkräfte
noch ein Fortbildungsteil
an: der Besuch einer Schule in Frödinge
und der Austausch über das
dortige Schulsystem. Tief beeindruckt
von der Ruhe und Gelassenheit
der dortigen Schule mit
den kleinen Klassen, den viel geringeren
Lehrplänen und der Motivation
der Schülerinnen und
Schüler, für sich selber etwas lernen
zu wollen, wurden die
Abendstunden zu einer intensiven
Diskussion genutzt, welche
der positiven Besonderheiten des
schwedischen Schulsystems sich
auf unser System übertragen lassen
und aufgrund welcher gesellschaftlichen
Unterschiede Schule
hier so anders ist.
Und so hatten alle, Kinder und Erwachsene
ein Stück von Astrid
Lindgrens Ansinnen erlebt: Die
Kinder erfuhren eine große Portion
Freiheit in einer lehrreichen, vorbildlichen
sowie anregenden und
geborgenen Welt, die Lehrkräfte
bekamen vielfältige Anregungen,
mit denen sie ihre Arbeit für die
Kinder neu ausrichten können.