Thesen und Kurzfassung / Theses and Summary - Technische ...
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<strong>Thesen</strong><br />
<strong>Thesen</strong><br />
1. Zur Verbesserung der Tragfähigkeits- <strong>und</strong> Gebrauchswerteigenschaften von Rohren<br />
sowie aus ökonomischen Gründen werden in der Bauindustrie zunehmend<br />
Verb<strong>und</strong>werkstoffe <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>bauteile eingesetzt. Als Verb<strong>und</strong>werkstoff werden<br />
Bauteile definiert, deren Einzelteile form- <strong>und</strong> auch weitestgehend kraftschlüssig gefügt<br />
sind. Eine völlig neuartige im Wickelverfahren hergestellte Rohrkonstruktion für den<br />
Siedlungs- <strong>und</strong> Industriewasserbau stellt die Verbindung eines dünnen inneren<br />
Kunststoffrohres mit einer textilbewehrten Feinbetonumhüllung dar. Es lässt sich ein<br />
leistungsfähiger Rohrquerschnitt bei gleichzeitig schlanker, gewichtssparender Geome-<br />
trie erzeugen.<br />
2. Es wird eine geschichtete Rohrw<strong>and</strong>ung eines Rohrquerschnittes eines hinreichend<br />
langen geraden Rohrabschnittes der Länge 1 aus i = η streng koaxial <strong>und</strong> schlupffrei<br />
angeordneten Kreissegmenten betrachtet, bei der die innerste erste Schicht (i = 1) primär<br />
als Medienrohr dient. Interne <strong>und</strong> externe Beanspruchungen, die einen mechanischen<br />
Beanspruchungszust<strong>and</strong> in der Rohrw<strong>and</strong>ung erzeugen, werden vorrangig durch die<br />
außen liegenden Betonschichten (i = 2 … η) aufgenommen. Die Innen- <strong>und</strong> Außenkontur<br />
des Rohrquerschnitts zeigt einen stetigen, kreisr<strong>und</strong>en Verlauf <strong>und</strong> ist rotations-<br />
symmetrisch zur Querschnittslängsachse.<br />
3. Das rohrstatische Verhalten hinsichtlich der Tragfähigkeit <strong>und</strong> der Gebrauchstauglichkeit<br />
beruht primär auf elementaren Beanspruchungen, die den Rohrquerschnitt rotationssymmetrisch<br />
bzw. nicht-rotationssymmetrisch belasten <strong>und</strong> in ihm einen mechanischen<br />
triaxialen Beanspruchungszust<strong>and</strong> in Radial-, Tangential- <strong>und</strong> Axialrichtung erzeugen. Die<br />
Belastungen resultieren aus betriebs- bzw. verlegebedingten Spannungszuständen<br />
primärer Ordnung <strong>und</strong> betriebslastunabhängigen Eigenspannungszuständen sek<strong>und</strong>ärer<br />
Ordnung. Es wird ein ebener Verzerrungszust<strong>and</strong> unter Annahme axialkonstanter Lager-<br />
<strong>und</strong> Lastbedingungen vorausgesetzt. R<strong>and</strong>effekte bleiben unberücksichtigt. Das<br />
Materialverhalten wird im Allgemeinen als nicht-linear angesehen <strong>und</strong> nach einem<br />
„verschmierten Konzept“ betrachtet.<br />
4. Zur Ermittlung <strong>und</strong> Beschreibung des inneren Beanspruchungszust<strong>and</strong>es werden<br />
experimentelle Versuchsreihen <strong>und</strong> rechnerische Analysen für verschiedene<br />
Beanspruchungsformen des Rohrquerschnitts vorgenommen. Im Vorfeld dazu werden<br />
auf der Basis ausgewählter genormter Nennweiten Geometrien <strong>und</strong> Rohrklassen<br />
definiert sowie unter Verwendung von in Voruntersuchungen ermittelten Material-<br />
eigenschaften mechanische Kenngrößen <strong>und</strong> Querschnittswerte abgeleitet.<br />
5. Der Rohrquerschnitt ist in Kreisringe entsprechend der Geometrie <strong>und</strong> der Werkstoffschichtung<br />
unterteilt. Jedes i-te Segment eines j-ten Rohrw<strong>and</strong>knotens in einem<br />
diskreten k-ten Belastungsschritt wird als quasi-homogene, mechanisch linearisierte<br />
Schicht der Höhe si beschrieben, für die die Differentialgleichungen der Spannungen<br />
bzw. Dehnungen unter Beachtung der Gleichgewichts- <strong>und</strong> Verträglichkeitsbedingungen<br />
hinreichend genau erfüllt <strong>und</strong> als Gleichungssystem aufgestellt werden. Die Auflösung<br />
geschieht mit Hilfe eigens entwickelter Berechnungsmodule. Für den Eigenspannungs-<br />
zust<strong>and</strong>, den inneren Über- <strong>und</strong> Unterdruck <strong>und</strong> den äußeren Überdruck erfolgt dies nach<br />
dem rotationssymmetrischen Ansatz, für die Biegebeanspruchung eines j-ten Rohrw<strong>and</strong>-<br />
Ulf Helbig – Tragverhalten <strong>und</strong> Berechnung von mehrschichtigen Verb<strong>und</strong>rohren