02.12.2012 Aufrufe

Die komplette Ausgabe als PDF-Download (2 MB - BVI Magazin

Die komplette Ausgabe als PDF-Download (2 MB - BVI Magazin

Die komplette Ausgabe als PDF-Download (2 MB - BVI Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Altersstruktur der Bevölkerung<br />

in Deutschland 2035 im Vergleich zu 2009<br />

wohnformen (Heim, Altenwohnung, Betreutes<br />

Wohnen) abwandern zu lassen, wenn<br />

gleichzeitig Schwierigkeiten bestehen, die<br />

vorhandenen Wohnungen zu vermieten und<br />

sozial stabile Nachbarschaften zu erhalten.<br />

In zunehmendem Maß gibt es deshalb Bestrebungen,<br />

den vorhandenen Wohnungsbestand<br />

an die Bedürfnisse älterer Menschen<br />

anzupassen und ihnen damit einen längeren<br />

Verbleib in der angestammten Wohnung zu<br />

ermöglichen.<br />

Nach Schätzungen der Verbände der Bau-<br />

und Immobilienwirtschaft sowie dem Deutschen<br />

Mieterbund müssten, um den Bedarf<br />

nach einem selbstbestimmten und sicheren<br />

Wohnen in den eigenen vier Wänden im Alter<br />

zu decken, pro Jahr rund 100.000 seniorengerechte<br />

Wohnungen durch Neubau oder<br />

Modernisierung geschaffen werden. <strong>Die</strong>s<br />

wären rund 2 Millionen altersgerechte Wohnungen<br />

bis 2025.<br />

KfW-Programm<br />

„Altersgerecht umbauen”<br />

Nach Berechnungen des Kuratoriums Deutsche<br />

Altershilfe sind bislang nur fünf Prozent<br />

der Bestandsgebäude altersgerecht<br />

umgebaut. Um diese unzureichende Zahl zu<br />

steigern, muss sich die Wohnungswirtschaft<br />

intensiver für altersgerechten Wohnraum<br />

einsetzen. Auch die Politik ist aufgefordert,<br />

verstärkt Anreize zu schaffen, damit private<br />

Investoren mehr in bezahlbaren, altersgerecht<br />

gebauten Wohnraum investieren. Über<br />

das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht<br />

wohnen“ stellt die Bundesregierung in den<br />

Jahren 2009 bis 2011 jeweils rund 80 bis<br />

100 Millionen Euro für die Zinsverbilligung<br />

von Darlehen und für Investitionszuschüsse<br />

zur Verfügung. Zu den Forderungen des<br />

<strong>BVI</strong> Bundesfachverbandes der Immobilien-<br />

verwalter e.V. zählt, dass dieses Förderprogramm<br />

nach 2011 fortgeführt und finanziell<br />

aufgestockt wird. Gleichzeitig sind bessere<br />

steuerliche Rahmenbedingungen für den<br />

altersgerechten Umbau und den Neubau<br />

wichtig – allen voran die Einführung einer<br />

richtig bemessenen Abschreibung für Gebäude<br />

in Höhe von 4 %. Wie wichtig staatliche<br />

Unterstützung ist, verdeutlicht ein Blick<br />

auf die Kosten altersgerechten Umbaus: Pro<br />

Haushalt wären Investitionen von durchschnittlich<br />

15.660 Euro pro Haushalt notwendig.<br />

Das ergibt statistisch einen Gesamtbedarf<br />

von 39 Milliarden Euro, um alle elf<br />

Millionen Seniorenhaushalte in Deutschland<br />

altersgerecht anzupassen. Um die Förderung<br />

von Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren<br />

im Wohnungsbestand in Anspruch<br />

nehmen zu können, stellt die KfW-Förderbank<br />

technischen Mindestanforderungen an<br />

altersgerechte Umbauten, die unter www.<br />

kfw.de abrufbar sind. Alle Anforderungen<br />

sind aufgrund der fortgeschrittenen technischen<br />

Entwicklung ohne größere Komplikationen<br />

umsetzbar. Barrierefreiheit<br />

ist <strong>als</strong>o grundsätzlich möglich und<br />

wünschenswert und das nicht erst<br />

in fortgeschrittenem Alter. Sie<br />

hebt den allgemeinen Wohnstandard<br />

und damit den Wert<br />

jeder Immobilie.<br />

Cornelia Freiheit<br />

Bedarf an seniorengerechten<br />

Wohnungen 2025 in den einzelnen<br />

Bundesländern in 1.000 Wohneinheiten<br />

INFOBOX<br />

<strong>Die</strong> strukturelle altersgerechte<br />

Wohnungsanpassung beinhaltet<br />

vor allem:<br />

• die Beseitigung von Stufen und<br />

Schwellen<br />

• den Einbau eines Lifts<br />

• die Installation einer Gegensprechbzw.<br />

Alarmanlage<br />

• die Verbreiterung der Badezimmertür<br />

• die Schaffung von Möglichkeiten zur<br />

Installation einer bodengleichen<br />

Dusche<br />

• die bessere Erreichbarkeit von<br />

Bedienelementen auch im Sitzen<br />

Titelthema<br />

(c) Eduard Pestel Institut<br />

<strong>BVI</strong>-<strong>Magazin</strong> 01-2011 Seite 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!