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Hoher Besuch in Bonn – Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zu ...

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www.bundesnetzagentur.de<br />

AUSGABE 2 | 2012<br />

<strong>Hoher</strong> <strong>Besuch</strong> <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>–</strong><br />

Bundeskanzler<strong>in</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Angela</strong> <strong>Merkel</strong><br />

<strong>zu</strong> Gesprächen <strong>in</strong> der<br />

Bundesnetzagentur<br />

Aus dem Inhalt<br />

Seite 5<br />

Technik-Dialog 2012<br />

Seite 7<br />

Methodenkonferenz <strong>zu</strong>r<br />

Bundesfachplanung<br />

Seite 8<br />

Breitband-Messkampagne


2<br />

Bundeskanzler<strong>in</strong> <strong>Merkel</strong> <strong>zu</strong> <strong>Besuch</strong><br />

<strong>in</strong> der Bundesnetzagentur<br />

Zeitplan für die Energiewende kann e<strong>in</strong>gehalten werden<br />

Bundeskanzler<strong>in</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Angela</strong> <strong>Merkel</strong> lässt ke<strong>in</strong>en<br />

Zweifel an der E<strong>in</strong>haltung des vorgesehenen Zeit-<br />

plans für die Energiewende <strong>in</strong> Deutschland. „Die<br />

Energiewende ist e<strong>in</strong> anspruchsvolles und span-<br />

nendes Projekt, es bleibt e<strong>in</strong> Projekt, dem wir uns<br />

mit Leidenschaft widmen werden. Es soll unsere<br />

<strong>in</strong>dustrielle Basis sichern, es soll unsere Umwelt-<br />

freundlichkeit deutlich machen und es soll den<br />

Strom auch <strong>in</strong> Zukunft bezahlbar halten“, betonte<br />

die Kanzler<strong>in</strong> anlässlich ihres <strong>Besuch</strong>s der Bundes-<br />

netzagentur Ende Mai 2012 <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong>. „Es bleibt beim<br />

Ausstieg aus der Kernenergie bis <strong>zu</strong>m Jahr 2022, so<br />

wie festgelegt“, unterstrich <strong>Angela</strong> <strong>Merkel</strong>.<br />

Bundeskanzler<strong>in</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Angela</strong> <strong>Merkel</strong> mit dem Bundeswirtschafts-<br />

m<strong>in</strong>ister und dem Bundesumweltm<strong>in</strong>ister sowie dem Präsidium<br />

der Bundesnetzagentur<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

<strong>Dr</strong>. Philipp Rösler und Bundesumweltm<strong>in</strong>ister Peter<br />

Altmaier führte <strong>Angela</strong> <strong>Merkel</strong> Gespräche mit dem<br />

Präsidium der Bundesnetzagentur, Jochen Homann,<br />

<strong>Dr</strong>. Iris Henseler-Unger und Peter Franke.<br />

Die Bundeskanzler<strong>in</strong> dankte ausdrücklich allen<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong> nen und Mitarbeitern der Bundes-<br />

netz agentur für ihre vielschichtige Arbeit <strong>in</strong> den<br />

verschiedenen Regulierungsbereichen und betonte,<br />

dass der <strong>Besuch</strong> der Bundesregierung auch e<strong>in</strong>e<br />

Anerken nung der Arbeit der Bundesnetzagentur<br />

sei.


Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen<br />

Homann, freute sich als Hausherr über den <strong>Besuch</strong><br />

der Bundeskanzler<strong>in</strong> und der beiden Bundesm<strong>in</strong>is-<br />

ter und betrachtete diesen <strong>zu</strong>gleich als „Ansporn<br />

für die vor uns liegende Arbeit“. „Die Bundesnetzagentur<br />

wird alles unternehmen, den Fortschritt<br />

der Energiewende durch ihre Arbeit <strong>zu</strong> unterstützen.<br />

Wir betrachten uns als Teil der Energiewende<br />

und als e<strong>in</strong>e Organisation, die mithilft, die Prozesse<br />

schnell voran<strong>zu</strong>br<strong>in</strong>gen“, betonte Homann.<br />

Entwurf Netzentwicklungsplan Strom<br />

Ihren Aufenthalt <strong>in</strong> der Bundesnetzagentur nutzte<br />

die Bundeskanzler<strong>in</strong> <strong>zu</strong>dem, sich von den vier gro-<br />

ßen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) den Ent-<br />

wurf e<strong>in</strong>es ersten nationalen Netzentwicklungsplans<br />

Strom vorstellen <strong>zu</strong> lassen.<br />

Der Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom<br />

enthält alle Maßnahmen, die aus Sicht der ÜNB<br />

<strong>in</strong>nerhalb der nächsten zehn Jahre für e<strong>in</strong> sicheres<br />

Übertragungsnetz<br />

erforderlich s<strong>in</strong>d. Dabei unterscheiden<br />

die ÜNB zwischen dem Leitungsneubau<br />

<strong>in</strong> neuen Trassen, dem Neubau von Leitungen<br />

entlang bestehender bzw. <strong>in</strong> bestehenden Trassen<br />

sowie der Ertüchtigung vorhandener<br />

Leitungssysteme.<br />

Der Entwurf des Netzentwicklungsplans<br />

wurde auf Basis des von<br />

der Bundesnetzagentur<br />

Ende 2011 genehmigten<br />

sog. Szenariorahmens erstellt. Der<br />

Szenariorahmen prognostiziert die voraussichtliche<br />

Erzeugungs- und Verbrauchssituation<br />

<strong>in</strong> zehn Jahren.<br />

Bürger sollen beteiligt werden<br />

„Wichtig ist, dass wir den Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien, die Übertragung<br />

durch die Netze sowie die Sicherheit bei<br />

der Stromversorgung <strong>–</strong> und das Ganze<br />

noch mit dem Ziel der Bezahlbarkeit <strong>–</strong><br />

<strong>zu</strong>sammenbr<strong>in</strong>gen“, unterstrich <strong>Angela</strong><br />

<strong>Merkel</strong>. Insofern sei der vorgelegte Entwurf<br />

e<strong>in</strong>es Netzentwicklungsplans Strom<br />

e<strong>in</strong> qualitativ sehr großer Schritt, der viel<br />

mehr als nur Netze aufzeige. „Dar<strong>in</strong> ist<br />

auch angelegt, welche Kraftwerke haben<br />

wir <strong>in</strong> Zukunft <strong>zu</strong>r Verfügung und welche<br />

Annahmen treffen wir bezüglich des<br />

Ausbaus der erneuerbaren Energien.“ Die<br />

Bundeskanzler<strong>in</strong> stellte <strong>in</strong> diesem Zusam-<br />

menhang noch e<strong>in</strong>mal deutlich heraus,<br />

dass die Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger bei den<br />

Planungen beteiligt werden sollen. Zur<br />

Frage der Verteilung der Planungshoheit<br />

sagte<br />

<strong>Angela</strong> <strong>Merkel</strong>: „Es besteht E<strong>in</strong>igkeit, dass der Bund<br />

die Raumordnungsverfahren<br />

bei den großen<br />

Netzen übernehmen wird. Es muss noch darüber<br />

geredet werden, wie die Planfeststellungsverfahren<br />

laufen. Da<strong>zu</strong> werden wir mit den Ländern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

engen Prozess e<strong>in</strong>treten.“<br />

Dies unterstrich auch Bundeswirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Rösler. Er zeigte sich beim <strong>Besuch</strong> der Bundesnetz<br />

agentur überzeugt davon, dass der Netzausbau „mit<br />

geme<strong>in</strong>samer Kraftanstrengung“ <strong>zu</strong> schaffen sei<br />

und betonte: „Wir wollen schon frühzeitig bei der<br />

Netzplanung <strong>–</strong> nicht erst beim Netzausbau <strong>–</strong> die<br />

Menschen vor Ort mit e<strong>in</strong>beziehen.“ Die Zusammenarbeit<br />

von Bund und Ländern<br />

bedeute, dass<br />

„die großen, länderübergreifenden Trassen am<br />

besten und am schnellsten gebaut werden können,<br />

wenn die Planung dem Bund übertragen wird“.<br />

Bundesumweltm<strong>in</strong>ister Altmaier sieht <strong>in</strong> der<br />

Energiewende „e<strong>in</strong> technologisch und ökologisch<br />

wie auch demokratisch sehr anspruchsvolles Vor-<br />

haben“. Dieses könne gel<strong>in</strong>gen, wenn die e<strong>in</strong>zel-<br />

nen Komponenten <strong>zu</strong>sammengefügt würden.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Angela</strong> <strong>Merkel</strong> und Jochen Homann<br />

3


4<br />

„Da<strong>zu</strong> brauchen wir funktionierende und moderne<br />

Netze“, sagte er <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong>.<br />

Zentraler Schritt <strong>zu</strong>r Energiewende<br />

Als zentralen Schritt auf dem Weg <strong>zu</strong>r Energiewende<br />

sah Jochen Homann den vorgelegten Ent-<br />

wurf des Netzentwicklungsplans. „Ohne Umbau<br />

der Stromnetze laufen die Fortschritte bei der<br />

Nut<strong>zu</strong>ng erneuerbarer Energien <strong>in</strong>s Leere.“<br />

Hier<strong>zu</strong> erläuterten die ÜNB, dass der Schwerpunkt<br />

der im Entwurf des Netzentwicklungsplans ausgewiesenen<br />

Netzverstärkungen und Neubaumaß<br />

nahmen leistungsstarke Nord-Süd-Leitungen seien,<br />

um die verbrauchsstarken und vom Ausstieg aus der<br />

Kernenergie besonders betroffenen Regionen <strong>in</strong><br />

Südwestdeutschland<br />

mit dem durch den Zubau an<br />

W<strong>in</strong>denergie geprägten Norddeutschland <strong>zu</strong> verb<strong>in</strong>den.<br />

„Dabei spielt neben der Optimierung und<br />

Verstärkung des Bestandsnetzes u. a. auch der<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong>novativer Technologien wie der Hoch -<br />

Pressekonferenz <strong>in</strong> der Bundesnetzagentur <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong>: <strong>Dr</strong>. <strong>Angela</strong> <strong>Merkel</strong>,<br />

Peter Altmaier, Jochen Homann und <strong>Dr</strong>. Philipp Rösler (v. l. n. r.)<br />

spannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle. Unter Beachtung dieser Prämissen<br />

ist mit e<strong>in</strong>em beträchtlichen Ausbau des Über tragungstragungsnetzes<br />

<strong>in</strong> bestehenden sowie <strong>in</strong><br />

neuen Trassen <strong>zu</strong> rechnen.“<br />

Konsultation gestartet<br />

Mit der öffentlichen Vorstellung dieses Entwurfs<br />

e<strong>in</strong>en Tag nach der Übergabe an die Bundeskanz-<br />

ler<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e Konsultation<br />

gestartet, <strong>in</strong> der die<br />

Öffentlichkeit Stellung nehmen kann.<br />

Anschließend<br />

ist es Aufgabe der Bundesnetzagentur, den überarbeiteten<br />

Netzentwicklungsplan <strong>zu</strong> prüfen. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf der energiewirtschaft<br />

lichen Überprüfung des Netzausbaubedarfs sowie<br />

der damit e<strong>in</strong>hergehenden Umweltauswirkungen.<br />

Der von der Bundesnetzagentur geprüfte Entwurf<br />

des Netzentwicklungsplans und des da<strong>zu</strong>gehörigen<br />

Umweltberichts werden anschließend noch e<strong>in</strong>mal<br />

<strong>zu</strong>r öffentlichen Konsultation gestellt.


Technik-Dialog 2012<br />

Informationen <strong>zu</strong> Übertragungstechnologien<br />

und Austausch mit allen Beteiligten<br />

Im Vorfeld des im Mai 2012 von den vier Übertragungsnetzbetreibern<br />

vorgelegten Entwurfs e<strong>in</strong>es<br />

Netzentwicklungsplans hat die Bundesnetzagentur<br />

<strong>in</strong> diesem Frühjahr drei große Veranstaltungen<br />

unter dem Überbegriff „Technik-Dialog“ durchgeführt.<br />

Schwerpunktthemen waren dabei u. a. Speichertechnologien,<br />

die Dezentralisierung sowie Freileitungen<br />

und Erdkabel. Beteiligt haben sich an<br />

dieser Diskussions- und Informationsreihe jeweils<br />

bis <strong>zu</strong> 200 Vertreter wissenschaftlicher Fachkreise,<br />

von Herstellern, Behörden und Umweltverbänden<br />

sowie aus den Reihen der Übertragungsnetzbetrei-<br />

ber und betroffener Bürger<strong>in</strong>itiativen.<br />

Zum e<strong>in</strong>en war es e<strong>in</strong> Ziel des „Technik-Dialogs“,<br />

den gegenwärtigen Stand der Übertragungstechnologien<br />

aus<strong>zu</strong>loten, <strong>zu</strong>m anderen stand aber<br />

auch der Informationsaustausch mit allen Beteiligten<br />

im Vordergrund. Der „Technik-Dialog“ war<br />

<strong>zu</strong>dem für die breite Öffentlichkeit e<strong>in</strong>e gute<br />

Gelegenheit,<br />

sich über den aktuellen Stand der<br />

Technik sowie über Entwicklungen für den Netzausbau<br />

relevanter Technologien <strong>zu</strong> <strong>in</strong>formieren.<br />

Da<strong>zu</strong> hatte die Bundesnetzagentur e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives<br />

Konzept gewählt, <strong>in</strong> dem <strong>in</strong> den jeweiligen Veranstaltungen<br />

der Diskurs und die Diskussion <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>eren<br />

Arbeitsgruppen<br />

e<strong>in</strong> zentrales Element<br />

waren. Der Bundesnetzagentur ist es e<strong>in</strong> besonderes<br />

Anliegen, die Öffentlichkeit bereits <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em frühen<br />

Zeitpunkt <strong>in</strong> den Entstehungsprozess des Netzent<br />

wicklungsplans e<strong>in</strong><strong>zu</strong>beziehen, um so die Akzeptanz<br />

für den Netzausbau <strong>zu</strong> fördern. Die Erkenntnisse<br />

über Potenziale und Entwicklungen e<strong>in</strong>zelner<br />

Technologien werden <strong>in</strong> die Prüfung des Netzentwicklungsplans<br />

e<strong>in</strong>fließen.<br />

Im Rahmen der Veranstaltung „Speichertechnolo-<br />

gien“ wurden Potenziale von Großspeichern (d. h.<br />

Pumpspeicher, <strong>Dr</strong>uckluftspeicher, Power to Gas)<br />

untersucht sowie Auswirkungen der Technologien<br />

auf den Netzausbau abgeschätzt. Begrenzte räumliche<br />

bzw. geologische Verfügbarkeit und fehlende<br />

Wirtschaftlichkeit erschweren <strong>zu</strong>m<strong>in</strong>dest kurz- bis<br />

mittelfristig e<strong>in</strong>en verbreiteten E<strong>in</strong>satz von<br />

Speichertechnologien.<br />

Mit e<strong>in</strong>em erheblichen<br />

E<strong>in</strong>fluss von Großspeichern auf den Netzausbau ist<br />

daher gegenwärtig nicht <strong>zu</strong> rechnen.<br />

„Dezentralisierung und Netzausbau“ waren <strong>in</strong><br />

diesem Jahr die Themen der vierten Gött<strong>in</strong>ger<br />

Energietagung. Die Bundesnetzagentur führt diese<br />

Energietage jährlich <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem<br />

Energie-Forschungszentrum Niedersachsen durch.<br />

Ergebnis dieser Veranstaltung war: Derzeit s<strong>in</strong>d die<br />

Auswirkungen e<strong>in</strong>er verstärkten Dezentralisierung<br />

der Erzeugung sowie des E<strong>in</strong>satzes von (Kle<strong>in</strong>-)<br />

Speichern und <strong>in</strong>telligenter Systeme <strong>zu</strong>r Steuerung<br />

von E<strong>in</strong>speisung, Nachfrage und Netzen <strong>in</strong> unter-<br />

lagerten Netzebenen auf den Netzausbau im Über-<br />

tragungsnetz noch nicht absehbar.<br />

Im Fokus der Veranstaltung „Freileitung und Erd-<br />

kabel“ stand der Vergleich dieser beiden Alter-<br />

nativen <strong>zu</strong>r Stromübertragung sowie <strong>in</strong>novativer<br />

Ansätze <strong>zu</strong>r Stromübertragung. Fazit war: Bei e<strong>in</strong>er<br />

Verkabelung von Höchstspannungsleitungen<br />

stehen e<strong>in</strong>er flächendeckenden Verkabelung nach<br />

wie vor technische Probleme bei der klassischen<br />

<strong>Dr</strong>ehstromübertragung (HDÜ) entgegen. Insbesondere<br />

der hohe Bl<strong>in</strong>dleistungsbedarf stellt<br />

e<strong>in</strong> erhebliches technisches Hemmnis für die<br />

weitreichende Verkabelung dar. Für e<strong>in</strong>en verbreiteten,<br />

flächendeckenden E<strong>in</strong>satz kommt die HDÜ-<br />

Verkabelung aus heutiger Sicht daher nicht <strong>in</strong><br />

Frage. Allenfalls ist derzeit e<strong>in</strong>e abschnittsweise<br />

Verkabelung technisch machbar. Die klassische<br />

Freileitung wird daher bei der herkömmlichen<br />

<strong>Dr</strong>ehstromübertragung nach wie vor e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle spielen. Zudem s<strong>in</strong>d Freileitungen gegenüber<br />

Erdkabeln immer noch die preisgünstigere Mög-<br />

lichkeit der Stromübertragung.<br />

Deutlich wurde auch, dass die elektromagnetische<br />

Verträglichkeit von Freileitungen e<strong>in</strong> sehr wichtiges<br />

Thema für die vom Leitungsbau betroffene Bevölkerung<br />

ist und die Bürger dr<strong>in</strong>gend Antworten <strong>zu</strong><br />

Grenzwertfragen sowie <strong>zu</strong> weiteren Auswirkungen<br />

von Freileitungen und Kabeln benötigen. Dies<br />

umfasst sowohl Unklarheiten über die geltenden<br />

5


6<br />

+++ Term<strong>in</strong>e +++<br />

5. bis 6. September 2012<br />

Fachtagung<br />

„Aktuelle Probleme des<br />

Eisenbahnrechts XVIII“<br />

<strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

In Zusammenarbeit mit der<br />

Eberhard Karls Universität<br />

Tüb<strong>in</strong>gen und dem Eisenbahn-<br />

Bundesamt richtet die Bundesnetzagentur<br />

diese Tagung für<br />

Experten aus Wissenschaft,<br />

Rechtsanwaltskanzleien,<br />

Un ter -<br />

nehmen und Behörden aus.<br />

Anstehende Gesetzgebungsver-<br />

fahren, Aktuelles aus der Rechtsprechung<br />

sowie das Vergaberecht<br />

und Planfest stellungen<br />

bilden den diesjährigen Themenrahmen.<br />

Die Vizepräsident<strong>in</strong><br />

der<br />

Bundesnetzagentur, <strong>Dr</strong>. Iris<br />

Henseler-Unger, wird e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>führungsvortrag halten.<br />

18. September 2012<br />

Post-Lizenznehmerforum<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Bereits <strong>zu</strong>m zehnten Mal veran -<br />

staltet die Bundesnetzagentur<br />

e<strong>in</strong> Forum für Post-Lizenzneh-<br />

mer. Dieser gut besuchte Branchen<br />

treff für Marktteilnehmer<br />

sowie Vertreter aus Politik und<br />

Verbänden bietet <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Diskussionsrunden die Möglichkeit<br />

<strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiven<br />

Me<strong>in</strong>ungsaustausch.<br />

E<strong>in</strong> Themenschwerpunkt der<br />

Veranstaltung ist <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

die sichere elektronische Form<br />

des Briefversands.<br />

Grenzwerte als auch über die tat-<br />

sächliche Belas tung durch Frei-<br />

leitungen im Vergleich <strong>zu</strong> den<br />

alltäglichen Quellen elektrischer<br />

und magnetischer Felder durch<br />

elektrische Haushaltsgeräte.<br />

Auch mutmaßlich andere Grenzwerte<br />

<strong>in</strong> Nachbarländern rufen<br />

bei der Bevölkerung e<strong>in</strong> hohes<br />

Maß an Misstrauen hervor. Hier<br />

besteht noch Aufklärungsbedarf.<br />

Die Bundesnetzagentur sieht sich<br />

dabei <strong>in</strong> der Rolle des Mittlers<br />

und des Informierenden.<br />

In Gesprächen <strong>zu</strong> <strong>in</strong>novativen<br />

Übertragungstechnologien,<br />

spielte die Diskussion um Hoch-<br />

spannungs-Gleichstrom-Übertragung<br />

(HGÜ) e<strong>in</strong>e zentrale Rolle.<br />

Großer Vorteil der HGÜ ist, dass<br />

im Gegensatz <strong>zu</strong>r HDÜ ke<strong>in</strong>e<br />

Bl<strong>in</strong>dleistungsverluste auftreten.<br />

In den Fachvorträgen wurde<br />

mehrfach darauf h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

dass HGÜ nicht nur über Kabel<br />

erfolgen kann sondern auch über<br />

die Freileitung.<br />

Hier<strong>zu</strong> stellte e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

das erste deutschlandweite Pro-<br />

jekt „Ultranet“ vor, um <strong>zu</strong>künftig<br />

große Strom men gen von Nord<br />

nach Süd <strong>zu</strong> trans portieren.<br />

Dabei soll e<strong>in</strong>e HGÜ-Verb<strong>in</strong>dung<br />

auf bestehenden Mastssystemen<br />

parallel <strong>zu</strong>r klassischen HDÜ von<br />

Nieder sach sen nach Baden-<br />

Württemberg an das Umspann-<br />

werk e<strong>in</strong>es der still<strong>zu</strong>legenden<br />

Kernkraftwerke geführt werden.<br />

Neben der bl<strong>in</strong>dleistungsverlustfreien<br />

Über tra gung bietet die<br />

HGÜ u. U. auch die Möglichkeit,<br />

mit Hilfe der Umrichter an den<br />

Endpunkten Bl<strong>in</strong>dleistung <strong>zu</strong>r<br />

Spannungs haltung <strong>zu</strong> liefern.<br />

Diese Option könnte sich angesichts<br />

des Wegfalls der Kernkraft-<br />

werke <strong>in</strong> Süddeutschland als<br />

wichtiges Leistungsmerkmal<br />

herausstellen. Weitergehender<br />

Untersuchungs bedarf besteht<br />

noch <strong>zu</strong> den be trieblichen Wech-<br />

selwirkungen von HDÜ- und<br />

HGÜ-Leitungen auf e<strong>in</strong>em Mast-<br />

system. E<strong>in</strong> erster Schritt <strong>in</strong> Rich-<br />

tung solcher HGÜ-Projekte ist<br />

durch die Ausweisung im aktuellen<br />

Netzentwicklungsplan-Ent-<br />

wurf der Übertragungsnetzbe-<br />

treiber bereits getan.<br />

E<strong>in</strong>e vergleichende Methodik <strong>zu</strong>r<br />

Bewertung der Ausführungsoptionen<br />

„Freileitung oder Erd-<br />

kabel“ wurde aus der Schweiz<br />

vorgestellt. Diese Methodik, die<br />

sich noch <strong>in</strong> der Entwicklung<br />

bef<strong>in</strong>det, hat das Ziel, Empfehlungen<br />

für die <strong>zu</strong> verwendende<br />

Umset<strong>zu</strong>ng <strong>in</strong> Leitungsbauprojekten<br />

aus<strong>zu</strong>sprechen. Dabei<br />

sollen Umweltgesichtspunkte,<br />

technische Aspekte und Kostenfaktoren<br />

gleichrangig nebene<strong>in</strong>ander<br />

stehen. Die Bundes netz-<br />

agentur wird prüfen, ob und <strong>in</strong><br />

welcher Form dieser Ansatz auch<br />

<strong>in</strong> Deutschland angewendet<br />

werden kann.<br />

Vorgestellt wurden auch <strong>in</strong>novative,<br />

schlanke und kle<strong>in</strong>e Masten,<br />

die das Ersche<strong>in</strong>ungsbild neuer<br />

Trassen stark verbessern würden.<br />

Höhe und Breite der Trassen wür-<br />

den damit erheblich kle<strong>in</strong>er als<br />

bisher. Eventuell ist sogar die Ver-<br />

legung von 380-kV-Leitungen <strong>in</strong><br />

bisher für 110-kV genutzten Tras-<br />

senräumen denkbar. Die <strong>in</strong>novativen<br />

Masten s<strong>in</strong>d auf großes<br />

Interesse gestoßen. E<strong>in</strong> Pilotprojekt<br />

soll bereits 2015 <strong>in</strong> Betrieb<br />

gehen. Die Bundesnetzagentur<br />

hält das Konzept für vielverspre-<br />

chend.


Konferenz <strong>zu</strong>r Bundesfachplanung<br />

Die Bundesnetzagentur bereitet bereits jetzt die<br />

ersten Bundesfachplanungsverfahren vor, damit<br />

die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) nach Erlass<br />

des ersten Bundesbedarfsplangesetzes schnell<br />

und rechtssicher die ersten Leitungen beantragen<br />

können. Bei der Vorbereitung steht die<br />

Abstimmung mit den Ländern im Zentrum.<br />

Die Bundesnetzagentur ermittelt derzeit den Bedarf<br />

an neuen Höchstspannungsleitungen <strong>in</strong> Deutsch-<br />

land. Im Zuge der Energiewende aber auch im Zu-<br />

sammenhang mit der Integration der europäischen<br />

Strommärkte werden deutlich mehr Stromnetze<br />

benötigt. Der Strom muss aus den w<strong>in</strong>dreichen<br />

Regionen im Norden und aus den sonnenreichen<br />

Gebieten im Süden <strong>zu</strong> den Verbrauchsschwerpunk-<br />

ten gebracht werden <strong>–</strong> und wenn Sonne und W<strong>in</strong>d<br />

nicht <strong>zu</strong>r Verfügung stehen, müssen konventionelle<br />

Kraftwerke die Versorgung sicherstellen.<br />

Sobald die Bundesnetzagentur die Bedarfsermittlung<br />

abgeschlossen hat, wird sie die Ergebnisse<br />

voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres an die<br />

Bundesregierung übermitteln. Auf dieser Grundlage<br />

erlässt der Gesetzgeber e<strong>in</strong> Bundesbedarfsplangesetz.<br />

Danach können die Genehmigungs ver -<br />

fahren für die neuen Leitungen beantragt werden.<br />

Für Leitungen, die über die Grenzen der Bundesländer<br />

oder über die Staatsgrenzen h<strong>in</strong>weg verlaufen,<br />

gilt das Netzausbaubeschleunigungsgesetz<br />

(NABEG). Die Genehmigungsverfahren für diese<br />

Leitungen gliedern sich <strong>in</strong> die Bundesfachplanung<br />

und die Planfeststellung. Wer Genaueres <strong>zu</strong> diesen<br />

Verfahren wissen möchte, kann dies auf der dafür<br />

neu e<strong>in</strong>gerichteten Website www.netzausbau.de<br />

erfahren.<br />

Das Bundesfachplanungsverfahren ähnelt dem<br />

Raumordnungsverfahren, unterscheidet sich aber<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen wichtigen Punkten:<br />

Die Bundesfachplanung wird nicht von den Län-<br />

dern, sondern e<strong>in</strong>heitlich von der Bundes netz-<br />

agentur durchgeführt.<br />

Das Ergebnis der Bundesfachplanung weist e<strong>in</strong>en<br />

Korridor aus, <strong>in</strong> dem später die Leitung verlaufen<br />

soll.<br />

Die Bundesfachplanung ist verb<strong>in</strong>dlich für die<br />

darauf folgenden Planfeststellungsverfahren.<br />

Aufgrund der Verb<strong>in</strong>dlichkeit der Bundesfachplanung<br />

muss bereits <strong>in</strong> diesem Rahmen e<strong>in</strong>e sehr<br />

detaillierte Prüfung erfolgen. Viele Fragen <strong>–</strong> wie<br />

die des Artenschutzes oder der Berücksichtigung<br />

privater Belange <strong>–</strong> wurden bisher erst im Planfeststellungsverfahren<br />

betrachtet. Diese gesetzlichen<br />

Neuregelungen machen es erforderlich, dass sich<br />

die Bundesnetzagentur von Anfang an so eng wie<br />

möglich mit den Ländern abstimmt. Landesraumordnung,<br />

Landesplanfeststellung<br />

und Landesumweltbehörden<br />

s<strong>in</strong>d daher wichtige Kooperationspartner<br />

der Bundesnetzagentur<br />

bei diesen Verfahren.<br />

Aus diesem Grund hat die Bundesnetzagentur die<br />

Länder am 1. Juni 2012 <strong>zu</strong>r „Methodenkonferenz<br />

Bundesfachplanung“ nach Ma<strong>in</strong>z e<strong>in</strong>geladen.<br />

Rund 60 Vertreter aus Landes- und Bundesbehörden<br />

s<strong>in</strong>d der E<strong>in</strong>ladung gefolgt. In e<strong>in</strong>er lebhaften<br />

und konstruktiven Atmosphäre hat die<br />

Bundesnetzagentur<br />

ihre Überlegungen vorgestellt<br />

und diskutiert. E<strong>in</strong> zentrales Thema war die Verzahnung<br />

der Vorgaben der Raumordnungspläne<br />

<strong>in</strong> den Ländern und Regionen mit den Planungsverfahren<br />

der ÜNB und den Genehmigungsver-<br />

fahren der Bundesnetzagentur. In der Methodenkonferenz<br />

wurde deutlich, dass die Raumordnungspläne<br />

der Länder bereits umfassende Aussagen <strong>zu</strong><br />

den Umweltbelangen enthalten. Die gesetzlich<br />

vorgeschriebene Umweltprüfung der Bundesnetz<br />

agentur kann auf diesen Erkenntnissen der Länder<br />

aufbauen. Die Landesraumordnung f<strong>in</strong>det so<br />

unmittelbar E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Verfahren der Bundesnetzagentur.<br />

Ausführlich wurde <strong>in</strong> der Methodenkonferenz<br />

die Frage der Grobkorridorf<strong>in</strong>dung<br />

besprochen. Bevor die ÜNB e<strong>in</strong>en vollständigen<br />

Antrag für e<strong>in</strong>en konkreten Trassenkorridor vorlegen<br />

können, müssen dessen Inhalte ausführlich<br />

und transparent diskutiert werden. Da<strong>zu</strong> dient z. B.<br />

die sog. Antragskonferenz, die gesetzlich vorgeschrieben<br />

ist. Für diese Grobkorridorf<strong>in</strong>dung wurde<br />

daher e<strong>in</strong>e enge Kooperation mit den Ländern verabredet.<br />

Da<strong>zu</strong> sollen die Länder u. a. ihre Umweltund<br />

Raumordnungsdaten an die Netzbetreiber und<br />

die Bundesnetzagentur übersenden.<br />

Auf Basis der Ergebnisse der Methodenkonferenz<br />

wird die Bundesnetzagentur den Netzbetreibern<br />

zeitnah Vorgaben machen, wie sie ihre Anträge auf<br />

Bundesfachplanung vorbereiten sollen. So können<br />

die ÜNB die Zeit bis <strong>zu</strong>m Bundesbedarfsplangesetz<br />

effektiv nutzen.<br />

7


8<br />

Kampagne <strong>zu</strong>r Breitbandmessung<br />

Leistungsstärke des Internet<strong>zu</strong>gangs testen<br />

Die Bundesnetzagentur hat jetzt e<strong>in</strong>e bundesweite<br />

Messkampagne gestartet. Auf der Internetseite<br />

www.<strong>in</strong>itiative-netzqualität.de können Internetnutzer<br />

die Geschw<strong>in</strong>digkeit ihres Breitbandanschlus<br />

ses überprüfen. Dabei lässt sich die genaue<br />

Datenrate des Anschlusses bestimmen. Die Ergebnisse<br />

der Messungen fließen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Studie <strong>zu</strong>r<br />

Dienstequalität von Internet<strong>zu</strong>gängen <strong>in</strong> Deutschland<br />

e<strong>in</strong>. Die Kampagne läuft bis <strong>zu</strong>m Jahresende.<br />

Im Rahmen der Studie will die Bundesnetzagentur<br />

feststellen, wie häufig und wie stark die tatsächlich<br />

erreichte Datenübertragungsrate von der im Ver-<br />

trag angegebenen Rate abweicht. Ziel ist es, mehr<br />

Transparenz <strong>in</strong> Be<strong>zu</strong>g auf die Qualität von Internet-<br />

<strong>zu</strong>gängen <strong>zu</strong> erreichen. Dabei werden auch verschiedene<br />

Technologien und regionale Unterschie-<br />

de betrachtet. Der Nutzer erfährt schnell und e<strong>in</strong>-<br />

fach, wie leistungsstark se<strong>in</strong> Internet<strong>zu</strong>gang wirk-<br />

lich ist. Der Präsident der Bundesnetzagentur,<br />

Jochen Homann, appelliert an alle Kunden mit Breit-<br />

bandanschlüssen, sich an der Studie <strong>zu</strong> beteiligen,<br />

Die Seite im Internet, die das Messergebnis anzeigt.<br />

um e<strong>in</strong> <strong>zu</strong>verlässiges Bild der tatsächlich verfügbaren<br />

Leistungen überall <strong>in</strong> Deutschland <strong>zu</strong> erhalten.<br />

Die Anfang Mai <strong>in</strong> Kraft getretenen neuen Vorschrif-<br />

ten des Telekommunikationsgesetzes (TKG) <strong>zu</strong>m<br />

Anbieterwechsel und <strong>zu</strong>r Transparenz bieten der<br />

Bundesnetzagentur e<strong>in</strong> breitgefächertes Instrumen-<br />

tarium, um die Endkunden <strong>zu</strong> unterstützen. So hat<br />

die Bundesnetzagentur alle Telekommuni kationsanbieter<br />

verpflichtet, für Fälle, bei denen es beim<br />

Anbieterwechsel <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er Versorgungsunter brechung<br />

gekommen ist, e<strong>in</strong>e gesonderte Beschwerdestelle<br />

für den Kontakt mit der Bundesnetzagentur<br />

e<strong>in</strong><strong>zu</strong>richten. Hierdurch soll kurzfristig e<strong>in</strong>e Wie der -<br />

herstellung der Versorgung sichergestellt werden.<br />

In e<strong>in</strong>em nächsten Schritt sollen langfristige Ver-<br />

fahren entwickelt werden, um die E<strong>in</strong>haltung der<br />

Transparenzvorgaben dauerhaft sicher<strong>zu</strong>stellen.<br />

Die Ergebnisse der Studie helfen der Bundesnetz-<br />

agentur, hierfür geeignete Messverfahren <strong>zu</strong><br />

etablieren.


Bundesverwaltungs-<br />

gericht bestätigt<br />

Beanstandungen am<br />

Zugang <strong>zu</strong> Service-<br />

e<strong>in</strong>richtungen der Bahn<br />

Die Bundesnetzagentur hat <strong>zu</strong><br />

Recht e<strong>in</strong>em Teil der Nut<strong>zu</strong>ngsbed<strong>in</strong>gungen<br />

für Servicee<strong>in</strong> richtungen<br />

(NBS) 2008 der DB Netz<br />

AG widersprochen und e<strong>in</strong>e<br />

Anpassung verlangt. Das hat das<br />

Bundesverwaltungsgericht<br />

(BVerwG) am 13. Juni 2012 entschieden.<br />

Die Bundesnetzagentur<br />

hatte ursprünglich 52 Klauseln<br />

dieser NBS widersprochen.<br />

Das Urteil des BVerwG ist die<br />

erste höchstrichterliche Entschei-<br />

dung <strong>zu</strong>m Zugang <strong>zu</strong> Servicee<strong>in</strong>-<br />

richtungen e<strong>in</strong>es Eisenbahn<strong>in</strong>fra-<br />

strukturunternehmens. Es ist<br />

<strong>–</strong> nach der Entscheidung vom<br />

29. September 2011 <strong>zu</strong> den Schie-<br />

nennetz-Benut<strong>zu</strong>ngsbed<strong>in</strong>gungen<br />

(SNB) 2008 der DB Netz AG <strong>–</strong><br />

<strong>in</strong>sgesamt erst die zweite Entschei<br />

dung des BVerwG <strong>zu</strong> Fragen<br />

des Eisenbahnregulierungsrechts.<br />

Wie bereits <strong>in</strong> dem<br />

Verfahren „SNB 2008“ war die<br />

Bundesnetz agen tur <strong>in</strong> der<br />

Revision <strong>in</strong> allen verhandelten<br />

Beanstandungen erfolgreich.<br />

Die Bundesnetzagentur hatte<br />

nach den Entscheidungen <strong>in</strong> den<br />

Vor<strong>in</strong>stanzen den Streitstoff für<br />

die Revision bewusst beschränkt<br />

und sich auf Klauseln mit grundsätzlicher<br />

Relevanz konzentriert.<br />

Dabei handelte es sich <strong>zu</strong>m e<strong>in</strong>en<br />

um Klauseln, die <strong>in</strong> gleicher oder<br />

ähnlicher Formulierung auch<br />

bereits Gegenstand der Revision<br />

<strong>zu</strong> den SNB 2008 waren. Dies<br />

betrifft vor allem Regelungen <strong>zu</strong>r<br />

Sicherheitsleistung und <strong>zu</strong>m<br />

vollständigen Ausschluss von<br />

Rechten der Zugangsberech tigten<br />

bei Leistungse<strong>in</strong>schränkungen<br />

der DB Netz AG. Hier hatte<br />

das BVerwG bereits <strong>in</strong> der mündlichen<br />

Verhandlung angekündigt,<br />

die bisherige Rechtspre-<br />

chung fort<strong>zu</strong>führen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus hatte das BVerwG<br />

über Klauseln <strong>zu</strong> entscheiden,<br />

die Fragen mit grundsätzlicher<br />

Bedeutung für den Zugang <strong>zu</strong><br />

Servicee<strong>in</strong>richtungen berühren.<br />

So hatte die Bundesnetzagentur<br />

beanstandet, dass die DB Netz AG<br />

die Öffnungszeiten der Service-<br />

e<strong>in</strong>richtungen nicht beschreibt,<br />

die Ausstattung der Servicee<strong>in</strong>-<br />

richtungen (z. B. Gleiswaagen)<br />

nicht für jede Infrastruktur offen-<br />

legt, ihr Verfahren <strong>zu</strong>r Koordi-<br />

nierung kollidierender Nut-<br />

<strong>zu</strong>ngsanfragen nicht transparent<br />

<strong>in</strong> den NBS festlegt und sich e<strong>in</strong><br />

Leistungsverweigerungsrecht<br />

bei jeglicher offener Forderung<br />

gegenüber den Zugangsberech-<br />

tigten e<strong>in</strong>räumt.<br />

Alle Beanstandungen der Bundes-<br />

netzagentur, die Gegenstand der<br />

Revision waren, hat das BVerwG<br />

als rechtmäßig bestätigt. Es ist <strong>zu</strong><br />

erwarten, dass das Urteil des<br />

BVerwG e<strong>in</strong>e positive Ausstrah-<br />

lung auf die künftige Regulie-<br />

rungspraxis entfalten wird.<br />

+++ aktuell kompakt +++<br />

Weitere (0)180er-<br />

Rufnummern geplant<br />

Die Bundesnetzagentur erwägt,<br />

zwei weitere (0)180-Service-<br />

Dienste-Rufnummern teilbereiche<br />

<strong>–</strong> (0)180-6 und (0)180-7 <strong>–</strong><br />

e<strong>in</strong><strong>zu</strong>führen. Damit würde die<br />

Möglichkeit geschaffen, Verbrauchern<br />

Service-Dienste<br />

mit<br />

kostenfreien Warteschleifen<br />

an<strong>zu</strong>bieten. Nach dem Verbot<br />

kostenpflichtiger Warteschleifen<br />

soll das neue Konzept die Um -<br />

set<strong>zu</strong>ng der gesetzlichen Regelungen<br />

sachgerecht unterstützen.<br />

Hier<strong>zu</strong> lief e<strong>in</strong> öffentliches<br />

Anhörungsverfahren bis <strong>zu</strong>m<br />

11. Juli 2012.<br />

Bundesfachplanungsbeirat<br />

bei der Bundesnetzagentur<br />

Bei der Bundesnetzagentur <strong>in</strong><br />

<strong>Bonn</strong> haben jetzt 32 Fachleute<br />

des Bundes und der Länder den<br />

Bundesfachplanungsbeirat<br />

gebildet. Das Beratungsgremium<br />

dient der Zusammenarbeit bei<br />

der Bundesfachplanung und der<br />

Planfeststellung des bundesweiten<br />

Höchstspannungsnetzes. Vorsitzender<br />

des Gremiums ist Gerd<br />

von Laffert, der im Bayerischen<br />

Staatsm<strong>in</strong>isterium für Wirt<br />

schaft, Infrastruktur, Verkehr<br />

und Technologie verantwortlich<br />

ist für energiepolitische Grundsatzfragen,<br />

Elektrizitäts-<br />

und<br />

Gasversorgung.<br />

Der nach § 32 Netzausbaube-<br />

schleunigungsgesetz Übertragungsnetz<br />

(NABEG) gebildete<br />

Bundesfachplanungsbeirat<br />

soll regelmäßig <strong>zu</strong>sammentreten.<br />

Er begleitet kont<strong>in</strong>uierlich<br />

den fortlaufenden Prozess des<br />

Ausbaus der Übertragungsnetze,<br />

der im Rahmen der Energiewende<br />

erforderlich<br />

ist.<br />

9


10<br />

Deutsch-israelisches Tw<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gprojekt<br />

erfolgreich beendet<br />

Das Tw<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gprojekt zwischen dem israelischen<br />

Kommunikationsm<strong>in</strong>isterium und der Bundesnetz<br />

agentur wurde jetzt erfolgreich abgeschlossen. Das<br />

Projekt hatte <strong>zu</strong>m Ziel, die Vorschriften <strong>zu</strong>r Regulierung<br />

des israelischen Telekommmunikationsmarkts<br />

denen der Europäischen Union an<strong>zu</strong>nähern.<br />

Dadurch profitieren israelische Verbraucher<br />

<strong>zu</strong>künftig von mehr Wettbewerb im Festnetz.<br />

Die Vizepräsident<strong>in</strong> der Bundesnetzagentur, <strong>Dr</strong>. Iris<br />

Henseler-Unger, hob anlässlich der Abschlusskonfe-<br />

renz <strong>in</strong> Jerusalem, an der u. a. auch der Generaldirektor<br />

des israelischen Kommunikationsm<strong>in</strong>is-<br />

teriums, Eden Bar Tal, sowie Vertreter der deutschen,<br />

italienischen und spanischen Botschaften<br />

teilnahmen, den großen Erfolg dieses Projekts<br />

hervor.<br />

Im Rahmen des Tw<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gprojekts hat die Bundes-<br />

netzagentur seit Februar 2011 als Seniorpartner<br />

geme<strong>in</strong>sam mit zwei Juniorpartnern, der italieni-<br />

schen Regulierungsbehörde AGCOM und der<br />

spanischen Regulierungsbehörde CMT, das israelische<br />

Kommunikationsm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong> Jerusalem<br />

bei der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Zugangsregulierung<br />

nach europäischem Vorbild unterstützt. In enger<br />

Zusammenarbeit mit den israelischen Kollegen<br />

wurden Vorschläge <strong>zu</strong>r Ausgestaltung der Zugangs-<br />

und Entgeltregulierung sowie der besseren Durchset<strong>zu</strong>ng<br />

von Regulierungsentscheidungen erar-<br />

beitet. Daneben wurde e<strong>in</strong> Preisvergleichsrechner<br />

entwickelt, der Verbrauchern <strong>zu</strong>künftig ermöglichen<br />

soll, unter den verschiedenen Angeboten den<br />

für sie günstigsten Tarif <strong>zu</strong>m Telefonieren und<br />

Surfen im Internet <strong>zu</strong> ermitteln.<br />

Tw<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> EU-f<strong>in</strong>anziertes Instrument <strong>zu</strong>m<br />

Aufbau von Verwaltungskapazitäten und <strong>zu</strong>r recht-<br />

lichen und politischen Annäherung an die EU. Das<br />

Instrument wird <strong>in</strong> den EU-Beitrittskandidatenländern<br />

und den Staaten der europäischen Nachbarschaft<br />

genutzt.<br />

Gutachten <strong>zu</strong>r Nut<strong>zu</strong>ng von<br />

Bahnstromtrassen beim Netzausbau<br />

Die bestehenden Bahnstromtrassen s<strong>in</strong>d nur unter<br />

engen Restriktionen im Rahmen des anstehenden<br />

Netzausbaus nutzbar. Zu diesem Fazit kommt e<strong>in</strong><br />

von der Bundesnetzagentur veröffentlichtes Gut-<br />

achten. Zurück<strong>zu</strong>führen ist das Ergebnis <strong>in</strong>sbesondere<br />

auf technische H<strong>in</strong>dernisse sowie die teils<br />

hohen Kosten. Das Gutachten leistet e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Beitrag da<strong>zu</strong>, das Potenzial der Bahnstromtrassen<br />

beim Netzausbau angemessen bewerten<br />

<strong>zu</strong> können.<br />

Angesichts des wachsenden Stromtransport aufkommens<br />

aus regenerativen Energiequellen im<br />

Norden <strong>zu</strong> Abnehmern im Süden Deutschlands<br />

wurde untersucht, ob die Nut<strong>zu</strong>ng von Bahnstromfernleitungstrassen<br />

für Energieleitungen der öffent-<br />

lichen Stromversorgung e<strong>in</strong>en hilfreichen Beitrag<br />

im Rahmen der aktuellen Netzausbau planung<br />

leisten kann. Die nicht selten all<strong>zu</strong> optimistische<br />

Beurteilung dieser Transportmöglichkeit muss nach<br />

E<strong>in</strong>schät<strong>zu</strong>ng der Gutachter teilweise deutlich<br />

korrigiert werden. Nach ihrer Ansicht existieren<br />

zahlreiche und enge E<strong>in</strong>schränkungen im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Nut<strong>zu</strong>ng von Bahnstromtrassen.<br />

Die Gutachter kommen <strong>zu</strong>m Ergebnis, dass e<strong>in</strong>e<br />

Parallelführung von 16,7 Hz-Bahnstromfreileitun-<br />

gen und HGÜ-Erdkabelsystemen technisch möglich<br />

sei. Allerd<strong>in</strong>gs stellt diese Variante die mit Abstand<br />

teuerste Möglichkeit dar. Mit Blick auf wirtschaftliche<br />

Gesichtspunkte schlagen die Gutachter daher<br />

im Ergebnis die weitere Prüfung e<strong>in</strong>er Parallelfüh-<br />

rung von 16,7 Hz-Bahnstrom- und HGÜ-Freileitun-<br />

gen auf e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Mastgestänge vor.<br />

Hierfür wären störungsarme Umbaulösungen<br />

nötig, die noch entwickelt werden müssten.


Beiratsvorsitzender <strong>zu</strong> <strong>Besuch</strong> <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong><br />

In se<strong>in</strong>er Eigenschaft als Vorsitzender des Beirats bei<br />

der Bundesnetzagentur hat Matthias Machnig,<br />

M<strong>in</strong>ister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie des<br />

Freistaats Thür<strong>in</strong>gen, jetzt die Bundesnetzagentur<br />

<strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em ausführlichen Gespräch <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong> besucht.<br />

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen<br />

Beiratsvorsitzender Matthias Machnig (Bildmitte), Präsident Jochen<br />

Homann (rechts) und Vizepräsident Peter Franke<br />

Homann, Vizepräsident Peter Franke sowie hochrangige<br />

Fachleute aus der Netzagentur <strong>in</strong>formierten<br />

Matthias Machnig über aktuelle Themen. Der<br />

Schwerpunkt lag dabei auf dem Netzausbau im<br />

Strombereich sowie dem Breitbandausbau auf dem<br />

Land.<br />

Versorgungsverpflichtungen <strong>in</strong><br />

Sachsen-Anhalt und Thür<strong>in</strong>gen erfüllt<br />

Die Mobilfunkunternehmen haben die Versorgungsverpflichtung<br />

im 800-MHz-Bereich<br />

jetzt auch<br />

<strong>in</strong> Sachsen-Anhalt und Thür<strong>in</strong>gen erfüllt. Die drei<br />

Unternehmen, Telekom Deutschland GmbH,<br />

Vodafone D2 GmbH und Telefónica Germany Gmb<br />

H & Co. OHG, können die von ihnen im 800-MHz-<br />

Bereich ersteigerten Frequenzen nun auch <strong>in</strong> diesen<br />

Bundesländern frei nutzen. Die Versorgungsauf-<br />

lagen s<strong>in</strong>d mittlerweile <strong>in</strong> fast allen der <strong>in</strong>sgesamt<br />

dreizehn mit Breitband unterversorgten Bundes -<br />

länder erfüllt worden. In den beiden verbleibenden<br />

Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern ist der Ausbau bereits so weit vorangeschritten,<br />

dass diese <strong>in</strong> Kürze folgen werden.<br />

Die Versorgungsauflagen s<strong>in</strong>d nun <strong>in</strong> folgenden<br />

Bundesländern erfüllt: Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, im Saarland, Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holste<strong>in</strong> und Thür<strong>in</strong>gen.<br />

11


Impressum<br />

Herausgeber Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,<br />

Telekommunikation, Post und Eisenbahnen<br />

Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tulpenfeld 4, 53113 <strong>Bonn</strong><br />

Tel.: +49 228 14-9921<br />

Fax: +49 228 14-8975<br />

pressestelle@bnetza.de<br />

V.i.S.d.P. Rudolf Boll, Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Redaktion L<strong>in</strong>da Sydow, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Layout und Satz medienwerkstatt hoppe, S<strong>in</strong>zig<br />

Bildbearbeitung Hans-Peter Schäfer<br />

Redaktionsschluss 3. Juli 2012<br />

Bildnachweis Seite 2, 3 und 4 Bundesregierung / Guido Bergmann; Seite 8 und 11 Bundesnetzagentur<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise Viermal im Jahr<br />

<strong>Dr</strong>uck medienHaus Plump GmbH, Rhe<strong>in</strong>breitbach<br />

ISSN 1867-6588<br />

Abonnement www.bundesnetzagentur.de<br />

Das „aktuell“-Team bedankt sich bei den Leser<strong>in</strong>nen und Lesern<br />

für ihre Treue und wünscht e<strong>in</strong> friedvolles und bes<strong>in</strong>nliches<br />

Weihnachtsfest sowie e<strong>in</strong> frohes und erfolgreiches neues Jahr

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