wbg-leben - 'Erfurt' eG
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Hanseviertel<br />
zum titel<br />
Ende der 50er Jahre begannen im Hanseviertel<br />
die damalige AWG „Druck und<br />
Papier“ und die AWG „Konsum Produktion“<br />
mit dem Bau ihrer ersten genossenschaftlichen<br />
Häuser. 1959 schlossen<br />
sie sich zur AWG „Fortschritt“ zusammen,<br />
die 1983 wiederum in die<br />
AWG „Erfurt“ integriert wurde.<br />
Die Eigenleistung war der Beitrag der<br />
ersten Genossenschafter, dem Traum<br />
zur ersten eigenen Wohnung näher zu<br />
kommen. Viele Stunden im Schlamm<br />
bei Schachtarbeiten, als Bauhilfsarbeiter<br />
und Handlanger der verschiedenen<br />
Baugewerke waren nötig bis zur ersehnten<br />
Schlüsselübergabe. Inzwischen sind<br />
die Erbauer etwas älter geworden und<br />
viele Wohnungen wurden neu vergeben,<br />
doch unvergessen ist die Zeit der gemeinsamen<br />
Anstrengung zum neuen<br />
Wohnglück. Sie hat Hausgemeinschaften<br />
wachsen lassen, genossenschaftliches<br />
Leben organisiert und aus Nachbarn<br />
Freunde gemacht.<br />
Eigentlich ist es erstaunlich, dass Hamburger,<br />
Bremer, Oldenburger und alle<br />
anderen Straßen im Hanseviertel in der<br />
Zeit, in der Straßen mit ihrem Namen einen<br />
Beitrag zur Erhaltung des Weltfriedens<br />
leisteten oder eine ideologische<br />
Ausrichtung widerspiegelten und deshalb<br />
mitunter mehrfach geändert wurden,<br />
so gar keine Beachtung bei den<br />
damaligen kommunalen Staßennamenfindungskommissionen<br />
fanden.<br />
Heute präsentieren sich die Häuser der<br />
WbG „Erfurt“ im Hanseviertel in ihrer<br />
ganzen Schönheit. In den Jahren 1996<br />
bis 2000 erfolgte eine umfassende Rekonstruktion<br />
und der Einbau moderner<br />
Heizungsanlagen. Für die Bewohner war<br />
das noch einmal eine Zeit der Prüfung<br />
und so mancher konnte sich nur nach<br />
dem Feierabend der Handwerker in einen<br />
nichtmal staubfreien Winkel der<br />
Wohnung zurückziehen, um den Fernseher<br />
einzuschalten. Wie bitter muss es<br />
da gewesen sein, als in der Bremer<br />
Straße 15 Herrn Hergenhan das Sehen<br />
eines bedeutenden Fußballspiels versagt<br />
blieb, da in der Wohnung darunter<br />
die durchgehenden Fernsehkabel gekappt<br />
waren.<br />
1997/98 wurde ein Neubau der Genossenschaft<br />
errichtet. Hier entstanden<br />
25 barrierefreie Wohnungen als Pilotprojekt<br />
für betreutes Wohnen, dem<br />
Wunsch älterer Genossenschafter entgegenkommend,<br />
die so lange wie möglich<br />
in ihrer gewohnten Umgebung<br />
<strong>leben</strong> möchten.<br />
Im Jahr 2000 erfolgte dann der Anschluss<br />
an das Staßenbahnnetz der<br />
EVAG.