Seite 22-31 - Schiff & Hafen
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Auf dem Bildschirm können die mehr als 1600 Zeichnungen pro <strong>Schiff</strong> bequem geprüft werden.<br />
den Grundstein für die digitale Verarbeitung<br />
von <strong>Schiff</strong>szeichnungen. Über diesen<br />
Onlinedienst können Werften, Designbüros<br />
und die Zulieferindustrie seit 2004<br />
ihre Konstruktionsunterlagen digital bei<br />
der Klassifikationsgesellschaft einstellen.<br />
Bereits heute gelangen 25 Prozent der<br />
Daten über die elektronische Post zum GL.<br />
Tendenz weiter steigend.<br />
Ohne Umwege direkt auf<br />
den Bildschirm<br />
Eine digitale Weiterverarbeitung der<br />
elektronisch eingereichten Zeichnungen<br />
war bislang jedoch nur im Einzelfall und<br />
nicht flächendeckend möglich. Durch die<br />
Entwicklung des „Computer Aided Approval“<br />
wird sich dies nun ändern. Besonders<br />
die Konstruktions- und Typgenehmigungen<br />
standen bei der Entstehung dieses<br />
neuen Services im Fokus. Aber auch die<br />
Einbindung von Finite-Elemente-Modellen<br />
und Systemsicherheitsnachweisen sowie<br />
Automatisierungs- und Kontrolltechnik<br />
wurden bedacht.<br />
Die Vorteile der digitalen Datenverarbeitung<br />
liegen auf der Hand: Die Zeichnungen<br />
gelangen sicher, rechtsverbindlich<br />
und ohne Umwege auf den Bildschirm des<br />
Zeichnungsprüfers. Es werden keine Ausdrucke<br />
der Zeichnungen für die weitere<br />
Bearbeitung benötigt. Dadurch vereinfa-<br />
chen sich die administrativen Arbeitsprozesse;<br />
zudem wird Zeit beim Transport der<br />
Dokumente gespart.<br />
Zukünftig prüfen die GL-Ingenieure jedes<br />
Detail der Konstruktionszeichnungen direkt<br />
im Computersystem. Dieses arbeitet basierend<br />
auf der PDF-Software. Sämtliche<br />
Änderungsvorschläge, Anmerkungen und<br />
Kommentare der Experten werden innerhalb<br />
des PDF-Dokuments in einer Liste<br />
erfasst und mit der geprüften Zeichnung<br />
verknüpft. Nach Abschluss der umfangreichen<br />
Prüfungen erhält der Kunde die digitale<br />
Zeichnung zurück. Mit einem Blick<br />
kann er erkennen, an welchen Segmenten<br />
Korrektur- oder Ergänzungsbedarf besteht.<br />
Die in Listenform zugänglichen Kommentare<br />
im geprüften Dokument kann er direkt<br />
bearbeiten und in seinen unternehmensinternen<br />
Workflow einbinden.<br />
Dank der digitalen Bearbeitung der<br />
Zeichnungen wird sich auch die Datenqualität<br />
und Archivierungsfähigkeit der Dokumente<br />
weiter verbessern, da ein Wechsel<br />
zwischen den Medien (von der digitalen<br />
Form auf Papier und umgekehrt) entfällt.<br />
Für die Zukunft ist die Entwicklung weiterer<br />
Funktionen des „Computer Aided<br />
Approval“ geplant. Im Anfangsstadium<br />
können bereits zusätzlich zu den zu prüfenden<br />
Zeichnungen „digital model files“<br />
wie 2D- und 3D-Modelle bearbeitet werden.<br />
Damit erhalten die GL-Ingenieure<br />
weiterführende, semantische Informationen<br />
über das zu prüfende <strong>Schiff</strong>. Die klassenrelevante<br />
Prüfung dieser Modelle soll in<br />
einem weiteren Schritt zukünftig ebenfalls<br />
elektronisch ermöglicht werden.<br />
Kürzere Bearbeitungszeiten und<br />
schnelle Genehmigung<br />
Derzeit richtet der Germanische Lloyd in<br />
der Unternehmenszentrale in Hamburg die<br />
ersten Arbeitsplätze mit hochauflösenden<br />
Bildschirmen ein, an denen die elektronische<br />
Zeichnungsprüfung durchgeführt<br />
wird. Auch in den GL Stationen Shanghai<br />
und Busan wird dieses Bearbeitungsverfahren<br />
eingeführt.<br />
Mit dem „Computer Aided Approval“<br />
werden sich die Arbeitsweisen und -strukturen<br />
beim Germanischen Lloyd ändern.<br />
Eine Herausforderung, die sich lohnt.<br />
Denn sie verspricht ein sicheres, schnelles<br />
Genehmigungsverfahren. Das elektronische<br />
Zeitalter in der Zeichnungsprüfung<br />
hält Einzug. www.gl-group.com<br />
SCHIFFBAU INDUSTRIE 2/2007 27