Spannungsrissbildung bei Kunststoffen - Freudenberg ...
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Seite 2<br />
im Dialog<br />
Liebe Geschäftsfreunde,<br />
wenn ich das letzte halbe Jahr Revue passieren lasse, dann hat sich in mir die<br />
Ansicht verstärkt, dass sich viele Protagonisten in Politik und Wirtschaft mehr oder<br />
weniger stark entweder der Gruppe der „Macher“ oder der Gruppe derjenigen, „die<br />
machen“, zurechnen lassen. Die „Macher“, problemorientierte Selbstdarsteller,<br />
sorgen für Polarisierung, erreichen meist wenig und verkaufen dies aber als großen<br />
Erfolg. Ihr Ziel ist es, zu gewinnen und als Sieger dazustehen, was impliziert, dass<br />
jemand Anderes verlieren muss. Auf der anderen Seite sind die, „die machen“,<br />
lösungsorientiert, diplomatisch, meist bescheiden wirkend, zielsicher das maximal<br />
Erreichbare anstrebend und das Erreichte mehr oder weniger gut verkaufend. Ihr Ziel<br />
ist es, eine Win-Win-Situation zu erreichen. Leider hat letzteres zur Folge, dass die<br />
Umgebung oder die Medien, denen der Selbstdarsteller meist viel näher steht, dem<br />
„Macher“ den Vorzug geben bzw. dass dieser in einer Firma eher gefördert wird. So<br />
gibt es Manager, die haben eine Belegschaft still, leise und mit viel Fingerspitzengefühl,<br />
weil notwendig, um 15 % reduziert und neue Strukturen geschaffen. Sie gelten als<br />
„Softies“. Andere haben das Betriebsklima ruiniert, nachhaltig Probleme erzeugt und<br />
gerade einmal mit viel Krach 10 % der Belegschaft abgebaut. Sie gelten dann als die<br />
„Macher“, denen man noch viel mehr zutraut. Dies gilt für Politiker wie für Manager,<br />
und dies macht mich sehr nachdenklich.<br />
Wenn in Stellenanzeigen der durchsetzungsstarke Manager gesucht wird, sieht<br />
man da im Geiste nicht den „Macher“ vor sich anstelle des ruhigen, souveränen<br />
Managers, „der macht“? Für mich hat die deutsche Politik des ersten halben Jahres<br />
2007 deutlich gezeigt, dass jemand, der lösungsorientiert das „macht“, was sie für<br />
richtig hält, mehr erreicht, als die verbal aggressiven „Macher“, von denen es nicht<br />
nur in der Politik einige gibt.<br />
Vielleicht sollten wir zukünftig noch mehr als bisher die Frage stellen, was jemand<br />
unter vorgegebenen Randbedingungen wirklich erreicht hat und was nicht. Vielleicht<br />
könnten wir damit manchen „Macher“ auch als das entlarven, was er ist: ein Blender.<br />
Um es klar zu sagen: Nicht jeder Selbstdarsteller ist in dem oben beschriebenen<br />
Sinne auch ein „Macher“, aber manchmal wäre ein bisschen Skepsis angesagt.<br />
Ihr<br />
Dr. Thomas Barth<br />
<strong>Freudenberg</strong> Forschungsdienste KG . D-69465 Weinheim . Tel. +49 (0)6201-80-4455 . Fax +49 (0)6201-88-3063 . e-mail: ffd@freudenberg.de