Untitled - Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren

Literatur und
Vielsprachigkeit
Herausgegeben von Monika Schmitz-Emans
Die Vielsprachigkeit der Literatur gibt den Literatur-
und Sprachwissenschaftlern einiges
zu denken. Dass die Literatur einer Region, eines
Landes, eines Staatsgebietes ausschließlich
in einer einzigen Sprache verfasst ist,
dürfte eher die Ausnahme als die Regel sein,
wenn es nicht überhaupt eine Illusion ist, von
monolingualen Nationalliteraturen zu reden.
Doch nicht nur Regionen und Territorien sind
mehrsprachig, sondern selbst viele Autoren.
Manche von ihnen wechseln schreibend zwischen
den Sprachen, andere mischen heterogene
sprachliche Elemente. Solche Mehrsprachigkeit
wird unterschiedlich erfahren:
Die innere Zerrissenheit eines Autors, der
sich heimatlos fühlt, lässt sich durch Sprachwechsel
und Sprachmischung ebenso zum
Ausdruck bringen wie selbstbewusstes Weltbürgertum.
In der Geschichte der multilingualen
Literatur, aber auch in der ihrer wissenschaftlichen
Kritik spiegelt sich die Geschichte
sprachästhetischer und sprachtheoretischer
Konzeptionen. Die Beiträge des
Bandes behandeln mehrsprachige Regionen
und Transferprozesse zwischen differenten
Sprachräumen, sie interpretieren gemischtsprachige
Dichtung vom Mittelalter bis zur
Gegenwart, literarische Phänomene des
Sprachwechsels, Fälle literarischer Zweisprachigkeit,
hybridkulturelles Schreiben und poetische
Suchbewegungen zwischen den Sprachen.
Ausführliche Bibliographien und ein
systematisch-enzyklopädischer Artikel zum
Stichwort »Multilinguale Literatur« steigern
den Gebrauchswert dieses Bandes.
Mit Beiträgen von
Klaus-Michael Bogdal, Gerhard Endreß, Ulrich
Ernst, Marianne Kesting, K. Alfons
Knauth, Franz Lebsanft, Karl Maurer, Manfred
Schmeling, Monika Schmitz-Emans,
Manfred Tietz
Reihen|Hermeia
HERMEIA 7
2004, 306 Seiten
Brosch., € 39,80
ISBN 978-3-935025-64-5
Synchron Programm 49