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Untitled - Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren

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Claudia Albert<br />

Tönende Bil<strong>der</strong>schrift<br />

›Musik‹ in <strong>der</strong> deutschen und französischen<br />

Erzählprosa des 18. und 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Es scheint, als habe die Rede von <strong>der</strong> Musik<br />

in <strong>der</strong> Literatur den deutschen <strong>Autoren</strong> <strong>der</strong><br />

Romantik ein unendliches Schreibprogramm<br />

verschafft, in dem die Sprache jedoch defizitär<br />

bleiben muss. Darüber lässt sich ewig reden<br />

– in Gedichten und Lie<strong>der</strong>n, die den Roman<br />

zu sprengen drohen (Tieck), o<strong>der</strong> in<br />

»kontrapunktischen Verschlingungen« (Hoffmann),<br />

die den Text ins »Kreiseln« bringen.<br />

Französische <strong>Autoren</strong> dagegen nutzen die<br />

Musik wesentlich stärker als Medium <strong>der</strong><br />

Kritik – an <strong>der</strong> Gesellschaft, aber auch an<br />

Künstlerphilosophien. Die Wendung zur Malererzählung<br />

bei Balzac und Grillparzer ist Indiz<br />

einer Erschöpfung des Unsagbarkeitstopos,<br />

<strong>der</strong> am (damals noch) realitätsnäheren<br />

Problem des ›Abbildens‹ einer erneuten<br />

Probe unterzogen wird – mit vergleichbar<br />

ruinösen Ergebnissen für die Künstlerfigur.<br />

Den ästhetikgeschichtlichen Fluchtpunkt dieser<br />

Entwicklung markiert Heines Diagnose<br />

vom »Ende <strong>der</strong> Kunstperiode« mitsamt seiner<br />

Wendung zum Tanz als »Signatur« einer<br />

»Privatgeschichte«. Von hier aus eröffnen<br />

sich Perspektiven auf das neue ›fin de siècle‹<br />

mit den dazugehörigen Gattungen <strong>der</strong> Oper<br />

und des Musikdramas.<br />

Aus dem Inhalt<br />

Musik als romantische Illusion • Di<strong>der</strong>ots<br />

Dialog Rameaus Neffe • Zwischen Enthusiasmus<br />

und Kunstgrammatik: Wackenro<strong>der</strong>s<br />

Berglinger-Erzählung • In Tönen leben? Lie<strong>der</strong><br />

und musikalische Allegorien in Tiecks Roman<br />

Franz Sternbalds Wan<strong>der</strong>ungen • Allharmonie<br />

und Schweigen: Musikalische Motive in<br />

Höl<strong>der</strong>lins Hyperion • Hoffmanns Lebens-Ansichten<br />

des Katers Murr • Harmonie und Alltagsleben:<br />

Balzac und Grillparzer • Die »wirkliche<br />

Wirklichkeit« und die verbrannten Bil<strong>der</strong><br />

• Musik am Ende <strong>der</strong> Kunstperiode<br />

Reihen|Hermeia<br />

HERMEIA 5<br />

2002, VI u. 169 Seiten<br />

Brosch., € 24,80<br />

ISBN 978-3-935025-26-3<br />

<strong>Synchron</strong> Programm 51

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