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Preisgerichtsprotokoll - Feldsieper

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Protokoll des PreisgerichtsNiederschrift über die Sitzung des Preisgerichtes am 28. März 2003 im großen Saal der Waldhalle inMainhardt.Neubau eines katholischen Gemeindehauses Zum heiligsten Herzen Jesu, MainhardtAuslober ist die Katholische Kirchengemeinde Zum heiligsten Herzen Jesu, Mainhardt,im Wettbewerb vertreten durch Herrn Pfarrer Häfele.Das Preisgericht tritt um 9:45 Uhr im Sitzungssaal zusammen.Herr Pfarrer Häfele begrüßt die Anwesenden und eröffnet die Preisgerichtssitzung mit einem Gebet.Umbesetzungen:Für Prof. Dipl.-Ing. Peter Hübner, Freier Architekt BDA, Neckartenzlingen, der entschuldigt ist, rücktDipl.-Ing. Manfred M. Scherer, Architekt, Gesamtkirchengemeinde Stuttgart, Stuttgart als stimmberechtigterFachpreisrichter nach.Herr Dipl.-Ing. Horst Eberhardt, Architekt, Bischöfliches Bauamt, Rottenburg ist entschuldigt.Es erfolgt eine namentliche Kurzvorstellung der anwesenden Personen des Preisgerichtes.Anwesend sind:Fachpreisrichter/innenProf. Dipl.-Ing. Jörg Aldinger, Freier Architekt BDA, StuttgartDipl.-Ing. Ingrid Burgstaller, Freie Architektin BDA, MünchenDipl.-Ing. Heiner Giese, Diözesanbaumeister BDA, RottenburgProf. Arch. D.I. Franziska Ullmann, Freie Architektin, WienStellvertretende Fachpreisrichter-/inDipl.-Ing. Alexander Vohl, Freier Architekt BDA, StuttgartSachpreisrichter-/inWilfried Correll, Mitglied Bauausschuss, MainhardtPfarrer Alfred Häfele, MainhardtKarl-Heinz Hedrich, Bürgermeister, MainhardtReiner Hirschberger, 2. Vors. KGR, Mainhardt-HüttenStellvertretende Sachpreisrichter-/inWalter Jung, Mitglied KGR, MainhardtOtto Tix, Mitglied Bauausschuss, Mainhardt-Ammertsweiler158PGpr02.doc Seite 1


Sachverständige Berater:Dr.-Ing. Hans-Peter Andrä, M. Sc., Beratende Ingenieure VBI GmbH, StuttgartVorprüfungDipl.-Ing. Joachim <strong>Feldsieper</strong>, Freier Architekt, StuttgartDipl.-Ing. Christine Grötzner, Büro <strong>Feldsieper</strong>, StuttgartHerr Pfarrer Häfele bestätigt die Vollzähligkeit des Preisgerichtes und leitet die Wahl des Vorsitzenden.Aus dem Kreis der Fachpreisrichter/-innen wird Prof. Jörg Aldinger, Freier Architekt BDA, Stuttgarteinstimmig bei einer Enthaltung zum Vorsitzenden des Preisgerichtes gewählt.Der Vorsitzende bestimmt als Protokollführer Joachim <strong>Feldsieper</strong>.Alle zu den Sitzungen des Preisgerichtes zugelassenen Personen geben die Versicherung zur vertraulichenBehandlung der Beratungen.Sie erklären weiter, dass sie bis zum Tage des Preisgerichts weder Kenntnis von einzelnen Wettbewerbsarbeitenerhalten, noch mit Wettbewerbsteilnehmern/-innen einen Meinungsaustausch über dieAufgabe gehabt haben.Der Vorsitzende fordert die Anwesenden auf, bis zur Entscheidung des Preisgerichtes alle Äußerungenüber vermutliche Verfasser zu unterlassen.Er bittet alle Teilnehmer/-innen des Preisgerichts um größtmögliche Sorgfalt und Objektivität bei derBeurteilung der Arbeiten.Das Preisgericht beginnt seine Beratungen mit der Besprechung der Wettbewerbsaufgabe.Herr <strong>Feldsieper</strong> erstattet den allgemeinen Bericht des Vorprüfers:Danach sind 30 Arbeiten vollständig eingegangen. Bei den Arbeiten 1005, 1006, 1009, 1011, 1017,1021, 1022, 1023, 1024, 1028, und 1030 muß im Falle einer Prämierung der Nachweis der fristgerechtenAufgabe erbracht werden.Das detaillierte Ergebnis der Vorprüfung wird jedem/-r Preisrichter/-in schriftlich zur Verfügung gestellt.Der Vorsitzende erläutert das beabsichtigte Beurteilungsverfahren.Um 10.30 Uhr beginnt der Informationsrundgang, bei dem jeweils ein(e) Vorprüfer(in) die Arbeitenwertfrei erläutert. Dieser Rundgang endet um 12:30.158PGpr02.doc Seite 2


Im zweiten Wertungsrundgang werden alle Arbeiten ausführlich und wertend besprochen. Trotz guterAnsätze in Einzelbereichen wurden wegen schwächen entweder bei der Platzierung des Gemeindehauses,der seiner Erschließung mit der Lage der Eingänge, sowie funktionalen Mängeln auf Antragfolgende Arbeiten ausgeschieden:1001 mit 8 : 1 Stimmen1002 mit 9 : 0 Stimmen1003 mit 9 : 0 Stimmen1004 mit 7 : 2 Stimmen1006 mit 8 : 1 Stimmen1007 mit 9 : 0 Stimmen1008 mit 7 : 2 Stimmen1011 mit 9 : 0 Stimmen1012 mit 7 : 2 Stimmen1014 mit 6 : 3 Stimmen1015 mit 8 : 1 Stimmen1016 mit 9 : 0 Stimmen1018 mit 8 : 1 Stimmen1020 mit 9 : 0 Stimmen1022 mit 9 : 0 Stimmen1023 mit 8 : 1 Stimmen1025 mit 9 : 0 Stimmen1026 mit 5 : 4 StimmenDer zweite Rundgang endet um 16:30 Uhr.Im dem dritten Wertungsrundgang wird festgestellt, dass die Arbeit 1017 gegen eine bindende Forderungder Auslobung bzw. des Raumprogrammes nach einer Zusammenschaltbarkeit des Saales unddes Foyers verstößt. Diese Arbeit muß deshalb ausgeschlossen werden.Nach ausgiebiger Diskussion werden folgende Arbeiten ausgeschieden, die trotz vieler Qualitäten imVergleich mit den verbliebenen anderen Arbeiten weniger Qualtitätvoll erscheinen:1010 mit 8 : 1 Stimmen1024 mit 8 : 1 StimmenDer dritte Rundgang endet um 17:45 Uhr.158PGpr02.doc Seite 4


In der engeren Wahl verbleiben somit folgende Arbeiten:100510091019102110271028Diese 7 Arbeiten werden von Arbeitsgruppen nochmals weiter vertiefend anhand der Kriterienlisteanalysiert und protokolliert.1005Ein lang gestreckter, skulptural ausgeformter Baukörper an der Bergstrasse ordnet und fasst denstädtebaulichen Raum mit einem Eingangsplatz für Kirche und Gemeindehaus.Das Gegenüber der Eingänge gestaltet eine differenzierte gestalterische Komplexität. Der räumlichenPräzision des Eingangsplatzes steht komplementär zur Längsachse der offene Freiraum gegenüber.Lediglich die Anordnung der Parkierung erfordert lange und indirekte Wegeführungen.Die Gestaltqualität der Freiflächen folgt der räumlichen Grunddisposition des Entwurfs und ist von angemessenenDetaillösungen geprägt.Die äußere und innere Erschließung des Gemeindehaus ist gut gelöst, insbesondere die Veränderbarkeitder Versammlungsräume kann den vielfachen Nutzungsanforderungen entsprechen. Die Beziehungvon Außen- und Innenraum deckt sich mit der städtebaulich, baukörperlichen Situation. Das Bemühenum eine hohe Tageslichtqualität wird ausdrücklich anerkannt, wenngleich in Teilbereichen dieAngemessenheit der Maßnahmen zu prüfen ist.Der architektonische Duktus des Gemeindehaus als Spiel zwischen Skulptur und tradierter Bauformentwickelt ein hohes gestalterische Potenzial. Monolithische Form, Variation des Satteldachs, filigranerAusbau, differenzierte Raumkonzepte machen Architektur erlebbar und erinnerbar. Leider führt diegestalterische Absicht beispielsweise in der Schnittführung zu manieristischen Übersteigerungen.Die Veränderungen an der Kirche entsprechen den Vorgaben des städtebaulichen Entwurfs und sindangemessen umgesetzt.Kontrovers wirkende Parameter bestimmen die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs. Ein großes Volumen,eine einfache, massive Baukonstruktion, und offene Fragen zur Dauerhaftigkeit bei der Detailausbildungerlauben nur eine durchschnittliche Einordnung der Arbeit.Insgesamt liegt die Stärke des Entwurfs in seiner städtebaulichen Disposition, der einprägsamen architektonischenSprache und der angemessenen Funktionalität.158PGpr02.doc Seite 5


1009Mit dem einfachen längs der Südseite situierten Baukörper schafft die Arbeit Raum für einen klar definiertenKirchplatz. Die Qualität dieses zentralen Platzes wird gestärkt durch die Verlegung der Sakristeian die Südseite des Kirchenbaus. Ein wohltuender Blick zum Ort und in die Weite der Landschaft wirderöffnet. Das Freiraumkonzept wird durch angenehm proportionierte östliche Freiterrasse und einembaumüberstandenen Sitzbereich bereichert.Die Verlegung der Sakristei schmälert die Mächtigkeit der südlichen Stirnseite der Kirche. Dessenfunktionale Organisation ist jedoch mit erheblichen Mängeln behaftet. Der Zugang zum Kirchenraumüber den Chorraum ist nicht tragbar, ein Zugang von außen ebenso wie die Belichtung der Räume istnicht erkennbar. Die Umhüllung der Sakristei mit einem Weidengeflecht im Zusammenhang mit demKirchenbau wird nicht verstanden.Im Gemeindehaus selbst werden die einzelnen Räume mit einer großzügigen Zirkulation verbunden.Die Erschließung ergibt eine Zone mit Potenzialen vielseitiger Verzahnung zum sowohl südlichen alsauch nördlichen Außenraum. Dessen Weitläufigkeit wird jedoch mit einigen Nachteilen verbunden. DerSitzungssaal ist allenfalls über die geneigten Dachflächen belüftbar, der fehlende Innen-Außen-Bezugaufgrund der transluzenten Glasflächen und der vorgelagerten Flurzone ist nicht befriedigend, die Kücheliegt in einiger Distanz zum Saal.Die Gestaltung des Gemeindehauses ist sensibel und dem Ort angemessen. Die aus der Umgebungabgeleitete Baukörperausformung mit dem steilen Satteldach erhält eine zeitgemäße Materialität.Dachraumhaltiger Saal und Foyer bilden eine großzügiges Raumkontinuum und vermitteln so an richtigerStelle zwischen Eichenwaldstraße und Kirchplatz. Bei diesem Gebäude wird der Materialeinsatzvon Weidengeflechten als südlich vorgelagertem Sonnenschutz als zwar modischer aber möglicherarchitektonischer Ausdruck akzeptiert.Satteldach und großzügiges Erschließungssystem ergeben einen Baukörper mit einem großen Volumen!Die Stärken der Arbeit liegen in den städtebaulichen Setzungen, dem sensiblen Umgang mit den Freiflächenund der differenzierten Gestaltung des Gemeindehauses. So gut die Verlegung der Sakristeiaus städtebaulicher Sicht ist, so problematisch ist dessen vorgeschlagene Anbindung an den Chorraumder Kirche.158PGpr02.doc Seite 6


1017Ein dreiseits von weißen Mauern umschriebener heller Platz empfängt die Besucher des katholischenGemeindezentrums „Zum heiligsten Herzen Jesu“ in Mainhardt. An den Schmalseiten dieses Platzesliegen die Portale von Kirche und Gemeindehaus sich zugewandt gegenüber. Der Platz, der sich weitendnach Osten und in einer schmalen Gasse nach Westen öffnet wird so zum Versammlungspunktund Verteiler, der sich auch selbstbewusst gegenüber notwendigen Stellplätzen behauptet. Die Stellpätzesind an der Eichwaldstraße und Bergstraße nah und nicht störend angeordnet.Die dem Gemeindezentrum zugewiesene Freifläche ist präzise gefaßt und sensibel gestaltet. „Dasgrüne“ Wohnzimmer der Gemeinde verwahrt sich vor neugierigen Einblicken von außen ohne auf dienotwendige Westbesonnung zu verzichten. Mitn Oberflächen und Raumzonen bieten sich vielfältigeund beschaubare Handlungsräume an, die die bewegte Topographie des Ortes nutzt.Der Baukörper des vorgeschlagenen Gemeindehauses sucht diszipliniert und ausgewogen Beziehungzum großen Kirchenbauwerk aufzunehmen. In der Wahl weiß verputzter geschlossener Außenwändewird über das Material und die Textur eine Zusammengehörigkeit angedeutet. Die flache, gestreckteGebäudeplastik orientiert hingegen behauptet aber eine Eigenständigkeit desselben gegenüber derKirche.Das Foyer des Gemeindehauses leitet den Besucher mit Tageslicht und Durchblicken in dieHaupträume. Der Saal, der einzig mit plastischer Ausformung und besonderer Raumhöhe eine vorrangigeStellung einnimmt öffnet sich gerichtet in den Gemeindehof. Der Gruppenraum nimmt mit seinerverglasten Längsseite am Außenraum teil, der Sitzungsraum hingegen wendet sich zurückhaltend zumVorplatz.Die Positionierung von Sitzungsraum, Gruppenraum und Saal innerhalb des Gemeindehauses formuliertdiese Räume wie Gelenke. Gelenke zwischen vorgelagerten Freibereichen und innenliegendenErschließungszonen.Diese Räume sind als wichtigste Einheiten der Gemeindehauses solitär an den Außenecken positioniert,um so Zwischenräume aufspannen zu können. Durch diese konzeptionelle Auffassung ist derEntwerfer gezwungen gegen eine verbindliche Auflage der Auslobung zu verstoßen, die zwingend eineVerbindung von Saal, Foyer und Sitzungsraum vorschreibt. Gleichzeitig ermöglichte diese Abweichungeinen unerwarteten architektonischen Gewinn für dieses Bauwerk an diesem Standort.Die konventionelle Bauweise und durchschnittliche Gebäudekubatur lassen zusammen mit den gezieltenInterventionen im Außenraum eine wirtschaftliche Erstellung und Unterhaltung des Bauwerkserwarten.Dem vorliegenden Entwurf gelingt es mit einfachen, ausgewogenen Mitteln einen markanten Ort fürdas gesamte Pfarrzentrum „Zum heiligsten Herzen Jesu“ zu schaffen, und dabei attraktive Innen- undAußenräume anzubieten.158PGpr02.doc Seite 7


Der Entwurf ist ein wesentlicher Beitrag für die Lösung der gestellten Entwurfsaufgabe, auch wenn erzur Gewinnung von architektonischer Qualität auf die unmittelbare Verbindung von Saal, Foyer undSitzungsraum verzichtet.1019„Das Heilige und das Profane“. Als städtebauliche Idee hat sich das Projekt 1019 zur Aufgabe gestellt,mit Kirche und Gemeindezentrum einen besonderen Ort zu schaffen.In einem Umfeld, das gekennzeichnet ist von ein- bis zweigeschossiger Wohnbebauung auf einemabfallenden Gelände, wird eine rechteckige, ebene Plattform geschaffen, die den Kirchenbezirk eindeutigdefiniert. Die Kirche und der Kirchturm werden freigestellt und als Solitäre wie auf einem Tablettpräsentiert. Das Gemeindezentrum bildet als Riegel den südlichen Abschluß dieser Plattform. Im Nordenergibt sich durch die abfallende Gebäudekante ein hochwertiger Kirchenvorplatz mit Ausblick indie Landschaft. Um diesen Effekt zu unterstreichen, wird der Kircheneingang in die Mittelachse gesetzt.An der Westseite der Kirche entsteht eine neue Kapelle in Verbindung mit einem schmalen Sakristeigebäude.Eine Brüstungsmauer rund um die nördliche Hälfte des Platzes unterstreicht die Zonierung des öffentlichenund privaten Bereichs.Das Gemeindehaus ist als eingeschossiger Riegel in angemessener Größe ausgebildet und wird überden Eingangshof erschlossen. Seine Positionierung nahe an der Kirche läßt im Süden einen ausreichendenGrünraum bestehen, der vielfältige Außenbeziehungen zuläßt. Auch der durchlässige Eingangshofermöglicht Blickbezüge in die weite Landschaft, die sogar von der höher gelegenen Eichwaldstraßewahrgenommen werden können.Die Zusammenlegung der Gemeinschaftsräume und die zweiseitige Belichtungsmöglichkeit werdenpositiv hervorgehoben, jedoch sollte das Stuhllager zentraler liegen. Ebenso muß ein behindertengerechterZugang über eine Rampe geschaffen werden.Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß durch die befreienden Eingriffe am Kirchengebäudebei gleichzeitiger deutlicher Eingrenzung des „heiligen Bezirkes“ die Absicht des Verfassers gelungenist, mit angemessenen Mitteln einen besonderen „Ort“ in der Gemeinde zu schaffen, der mit dem Neubaudes Gemeindehauses zugleich auch das Bestehende erheblich aufwertet.158PGpr02.doc Seite 8


1021Kirche, Kirchturm und neues Gemeindehaus bilden jeweils eigene Baukörper, durch ihre Zuordnunguntereinander ein gelungenes Ensemble. Über eine eingeschnittene Treppe werden die Gebäude vomOrt her erschlossen. Mit der Anordnung des Baukörpers im Norden der Kirche wird Bezug zum Ortgenommen und der Aussichtssituation Rechnung getragen. Vor Kirche und Gemeindehaus entstehenkleine Freibereiche. Die Arkadenwand an der Westseite der Kirche grenzt den privaten Pfarrgartenvom öffentlichen Erschließungsraum ab, engt aber den Außenraum unnötig ein. Der Abstand zwischenGemeindehaus und Kirche scheint sehr eng.Die kompakte Baumasse kann sich gegenüber der Kirche gut behaupten. Die Freiflächennutzung imHinblick auf die Räume ist untergeordnet. Die gut besonnte Westterrasse beim Saal ist freundlich zunutzen, jedoch eher als Austritt und kleiner Verweilort zu verstehen, nicht aber zur Nutzung zum Beispielfür Gemeindefeste. Hierfür steht jedoch ohne Einschränkung die Wiese im Süden der Kirche zurVerfügung, welche außer dem Anlegen eines Parkierungsstreifens keine Einschränkung erfährt.Die Zuordnung der Räume untereinander ist funktional gut gelöst. Durch Mobilwände ist eine hoheVariabilität gewährleistet. Wenig überzeugend ist die Lage des Außengeräteraumes, führt sie doch zueiner unerwünschten Belichtungseinschränkung für den Saal. Die Barrierefreiheit ist durch die Lageder Behindertentoilette im Erdgeschoss gewährleistet.Der Baukörper entwickelt sich aus einer klaren Bauform. Durch Fassadenversprünge werden geschützteAußenräume geschaffen. Die Torsituation an der Bergstraße markiert den Zugang zu Kircheund Gemeindehaus deutlich. Die Innenraumzuschnitte lassen angenehme Räume entstehen. Die gefilterteNordwand wird dem Saal einen eigenen Charakter verleihen.Einerseits lässt die kompakte Bauform eine wirtschaftliche Realisierung erwarten. Die teilweise Zweigeschossigkeitam abfallenden Nordhang führt wohl zu erhöhten Gründungsaufwendungen. Der Abbruchdes Windfanges an der Kirche mit seinem Dach führt zu zusätzlichen Maßnahmen zur statischenSicherung der Orgelempore.Insgesamt zeichnet sich die Arbeit durch einen eigenständigen Entwurfsgedanken aus. Sie ist logischdurchformuliert. Der Wechsel zwischen introvertiert und Bezug zum Außenraum, zur Aussicht findetGefallen und wird positiv gewertet.158PGpr02.doc Seite 9


1028Der vorgeschlagene Entwurf besticht durch die äußerst klar vorgeschlagene Idee, das Volumen desGemeindehauses linear an einer gartenmauerähnlichen Struktur aufzufädeln. Diese nimmt den topographischenVersatz wie selbstverständlich auf und bietet als inneres Rückgrat die Chance sämtlicheNebenräume ins Erdreich zu legen. Der Ansatz einer fast temporären, strukturellen Maßnahmen wirdgelobt.Bei genauer Betrachtung der entstehenden Freiräume fällt allerdings auf, dass die Visavislage desKirchengiebels und der Gemeindehausfassade eher nachteilig ist. Die Qualität der Kirchenwand alsRaumkante wird stark bezweifelt, ebenso die Raumqualität des Kirchplatzes.Die grundrißliche Gliederung wird durch die innere Wandstruktur klar vollzogen, der Ansatz, die Nebenräumeohne Tageslicht anzuordnen ist hier gut vorstellbar.Die gestalterischen Absichten des Verfassers werden bezüglich der Architektur als äußerst lobenswertbetrachtet. Die architekturbildenden Bauteile auf „ Sandsteinmauer“ und „Flugdach“ zu reduzieren,stellt einen souveränen und im positiven Sinne als lapidar zu bezeichnenden Ansatz dar. Im gleichenMaße werden platzräumlich Defizite kritisiert. Die gezeigte Qualität und Sensibilität im Entwurf beschränktsich auf die vorgeschlagene Architektur, die städtebaulichen Qualitäten fallen bedauerlicherweiseim gleichen Maße ab.Der Entwurf erscheint durch das eingraben wesentlicher Bauteile eher aufwändig. Dies erscheint aberbei entsprechendem architektonisch-städtebaulichem Qualitätsgewinn durchaus vertretbar.Die Einzelbeurteilungen werden im Plenum des Preisgerichtes vor den Arbeiten verlesen, soweit notwendigergänzt oder modifiziert und vom gesamten Preisgericht verabschiedet.Die nach dem 3. Rundgang vom Verfahren ausgescchlossene Arbeit 1017 wird einstimmig mit einemSonderpreis ausgezeichnet. Die Arbeit 1017 wird protokolliert und das Protokoll einstimmig verabschiedet:1017Ein dreiseits von weißen Mauern umschriebener heller Platz empfängt die Besucher des katholischenGemeindezentrums „Zum heiligsten Herzen Jesu“ in Mainhardt. An den Schmalseiten dieses Platzesliegen die Portale von Kirche und Gemeindehaus sich zugewandt gegenüber. Der Platz, der sich breitnach Osten und in einer schmalen Gasse nach Westen öffnet wird so zum Versammlungspunkt undVerteiler, der sich auch selbstbewusst gegenüber notwendigen Stellplätzen behauptet. Die Stellpätzesind an der Eichwaldstraße und Bergstraße nah und nicht störend angeordnet.158PGpr02.doc Seite 11


21ST CENTURY LIBRARIES: CHANGING FORMS, CHANGING FUTURES 13LEFTMarch Library,© Ken & Larraine WorpoleRIGHTBirmingham Central Library,© Ken & Larraine WorpoleThe library is a public space (and place)Historically, library design has emphasised its public nature, with imposing entrances,high ceilings and domed roofs, but also with a pronounced relationship to the street outside.Some libraries have tiers of steps in front of them, where people sit in fine weather, to chat,or take a break from their studies inside. The steps in front of New York Public Library, forexample, are famous as a meeting place; so too were the steps outside the old British Library,as they are still today outside Birmingham’s Central Library. Many libraries have been designedwith gardens in front of them, as can be seen in Bromley and Middlesbrough, again emphasisingthe relationship with both the interior and exterior aspects of the public realm. Though in future,some of the more grandiose or monumental aspects of library architecture may be abandoned, therequirement to emphasise the civic (even ennobling) quality of the library space and itsrelationship to the street outside, remains a design priority.Finding a way through the labyrinthBy their very nature, libraries are full of signs and references to arcane classificatorysystems, often confusing to lay readers. The importance of clear patterns of circulation, ofarchitectural and spatial legibility, and of coherent and attractive signage cannot be overestimated.In this regard, the new library and learning centre at March is exemplary: as you enterthe doors, the whole library and its sections are laid out before you, clearly sign-posted and labelled,all of which allows the first-time visitor to grasp and understand what is on offer in an instant.Designing in (and out) technologyAll library facilities, of whatever size, will need to incorporate ICT and onlineservices. All ICT equipment comes with specific design and construction requirementsof its own: cabling, networking, lighting, heat-displacement, security, and so on. Designalso needs to take on board matters of monitoring and surveillance of ICT use; the difficultquestion of appropriate and inappropriate uses (e.g. accessing pornography), or the suitabilityof ICT for both individual and group use. The technology will continue to evolve: large-scale,cabled screens and monitors may shortly be replaced by wireless laptops and portables.Hot-desking has already arrived in some libraries.The idea of publicplaces has becometarnished (too old, tooVictorian, too shabbyand under-funded)and with this the ideaof civic pride and ashared sense of civicidentity has often beenlost. New librariesand library conceptswhich attract a wideaudience also have theeffect of reinvestingcivic spaces andshared experience forthe community withvalue. Libraries havehistorically beenthe most inclusivepublic service, withthe broadest audience.Sarah Godowski, BissetAdams Architects


Nach der Verabschiedung der Empfehlung werden die von der Vorprüfung unter Verschluss gehaltenenUmschläge mit den Verfassererklärungen geöffnet.1001 Dipl.Ing. Marc-Oliver Schippert Freier Architekt 71332 Waiblingen1002 Dipl.Ing. Hansjürgen Storz Freier Architekt 74523 Schwäbisch Hall1003 Dipl.Ing. Michael Lindemann Freier Architekt 71336 Waiblingen1004 Dipl.Ing. Thomas Oehme Freier Architekt 71404 Korb4. Preis 1005 Greiner, Rapp und Partner Freie Architekten 73614 Schorndorf1006 Dipl.Ing. Andreas Geywitz Freier Architekt 71384 Weinstadt1007 Dipl.Ing. Gildo Eisenhart Freier Architekt 70599 Stuttgart1008 Dipl.Ing. Friedrich Eckert Freier Architekt 70178 Stuttgart3. Preis 1009 Dipl.Ing. Sibylle Hirsch Freie Architektin 74076 Heilbronn1010 Lamparter + Partner Architekten u.Ingenieure 74405 Gaildorf1011 Dipl.Ing. Albrecht Woerner Freier Architekt 74348 Lauffen1012 Dipl.Ing. Seibold + Bloss Freie Architekten BDA 71332 Waiblingen1013 Dipl.Ing. Erich K. Hess Freier Architekt 74074 Heilbronn1014 Dipl.Ing. Bernhard Heintzmann Freier Architekt 74912 Kirchardt1015 Dipl.Ing. Gerhard Albrecht Freier Architekt 74535 Mainhardt1016 Dipl.Ing. Christoph Kleinknecht Freier Architekt 74538 RosengartenSonderpreis 1017 Dipl.Ing. Peter Krebs Freier Architekt 76133 Karlsruhe1018 Dipl.Ing. Uwe Funk Freier Architekt 71336 Waiblingen2. Preis 1019 Dipl.Ing. Walter Huber Freier Architekt 70197 Stuttgart1020 Dipl.Ing. Klaus Ziemen Freier Architekt 74523 Schwäbisch Hall1. Preis 1021 Dipl.Ing. Michael Scheerle Freier Architekt 74223 Flein1022 Dipl.Ing. Eberhard Gutbrod Freier Architekt 74535 Mainhardt1023 Oei + Bromberger Freie Architekten BDA 70736 Fellbach1024 Dipl.Ing. Gabriele D`Inka Freie Architektin BDA 70734 Fellbach1025 Dipl.Ing. Jens Hirschberg Freier Architekt 74535 Mainhardt1026 Dipl.Ing. Kurt Käpplinger Freier Architekt 74626 Bretzfeld-BitzfeldAnkauf 1027 Dipl.Ing. Alexander Wendlik Freier Architekt 71384 WeinstadtAnkauf 1028 Dipl.Ing. Peter Vollmer Freier Architekt 71409 Schwaikheim1029 Prof. Jürgen Mayer H. Freier Architekt 10623 Berlin1030 Seibold + Riemer Freie Architekten 74081 HeilbronnAuf Vorschlag des Vorsitzenden wird der Vorprüfung für die gründliche und gewissenhafte Arbeit Entlastungerteilt.Der Vorsitzende bedankt sich bei allen Mitgliedern für die angenehme und engagierte Zusammenarbeitund wünscht dem Auslober viel Erfolg bei der Durchführung des Bauvorhabens. Er gibt den Vorsitz anHerrn Pfarrer Häfele. Diese bedankt sich für die Arbeit des Preisgerichts und beschließt das Preisgerichtum 23:30 Uhr.Die Ausstellung der Arbeiten ist geplantvom 29.03.2003 bis 02.04.2003Ort :Mainhardter WaldhalleIm Römerkastell 1274535 MainhardtUhrzeiten: 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr158PGpr02.doc Seite 14


Die mit Preisen und Ankäufen ausgezeichneten Arbeiten werden Eigentum des Auslobers. Die nichtprämierten Arbeiten können ab dem 07.04.2003 bis 17.04.2003 nach telefonischer Anmeldung imPfarramt Mainhardt, Telefon: 07903-2226, in derMainhardter WaldhalleIm Römerkastell 1274535 Mainhardtvon 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr abgeholt werden.158PGpr02.doc Seite 15


...............................................Prof. Dipl.-Ing. Jörg Aldinger...............................................Walter Jung...............................................Dipl.-Ing. Ingrid Burgstaller...............................................Otto Tix...............................................Dipl.-Ing. Heiner Giese...............................................Dr.-Ing. Hans-Peter Andrä...............................................Prof. Arch. D.I. Franziska Ullmann...............................................Dipl.-Ing. Joachim <strong>Feldsieper</strong>...............................................Dipl.-Ing. Manfred M. Scherer...............................................Dipl.-Ing. Christine Grötzner...............................................Dipl.-Ing. Alexander Vohl...............................................Wilfried Correll...............................................Pfarrer Alfred Häfele...............................................Bürgermeister Karl-Heinz Hedrich...............................................Reiner Hirschberger158PGpr02.doc Seite 16

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