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vikoaktuell - Viktoriaschule

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„Vierzig“<br />

Von weitem wirkt er schlaksig, was sich jedoch<br />

ändert, sobald er näher kommt. Sein<br />

Bauch, eine Art halber Fußball, hat Ähnlichkeit<br />

mit schwangeren Frauen im 5. oder 6.<br />

Monat. Seine so genannte „Heinz-Becker-<br />

Kappe“, die er wohl schon seit seiner Geburt<br />

regelmäßig trägt, hat er verlegt und muss nun<br />

mit einer umgedrehten Baseballkappe vorlieb<br />

nehmen. Um das irritierende Bild des nicht<br />

älter werden wollenden Mannes zu vervollständigen,<br />

trägt er eine Sonnenbrille mit runden<br />

Gläsern, die weniger an Ozzy Osbourne<br />

und mehr an Puck, die Stubenfliege, erinnert.<br />

Um sich an sein jüngeres Ich zu klammern,<br />

spielt er seit einiger Zeit wieder in zwei Bands<br />

Bass. Ich nehme an, dass ihn das Vibrieren des<br />

Basses auf dem kleinen Kugelbauch wieder in<br />

seine Jugend zurück versetzt.<br />

Die Schränke des so genannten „Multimediazimmers“<br />

quellen vor unzähligen DVDs über.<br />

Neuerdings stapeln sich dort auch Blue-Ray<br />

Discs. Die mindestens 400 DVDs hat er alle gesehen<br />

und kann nach einem vier bis sieben sekündlichen<br />

Ausschnitt des Films Titel, Inhalt<br />

und Hauptdarsteller nennen.<br />

Der PC, den ich auf Grund der vielen Programme<br />

und der vielen Extras schon lange<br />

nicht mehr verstehe, ist sein drittes großes<br />

Hobby. Diesen Mann zu verstehen fällt vielen<br />

schwer und ihn zu ändern grenzt an die Unmöglichkeit.<br />

Seit eineinhalb Jahren habe ich<br />

es jedoch geschafft, ihn davon abzuhalten,<br />

Socken in seinen ausgetretenen Sandalen zu<br />

tragen, solange ich dabei bin.<br />

Einige Eigenschaften hat er zu meinem Erstaunen<br />

jedoch von alleine abgelegt. Beispielsweise<br />

spart er nicht mehr an allen Ecken<br />

und Enden. Früher schäumte er sich die Achseln<br />

vor dem Duschen ein, um einen unnötigen<br />

Wasserverbrauch zu verhindern. Nach seinen<br />

damaligen Berechnungen kann man<br />

übrigens 80 DM im Jahr sparen, wenn man<br />

sich seiner Feststoffe nur auf der Toilette des<br />

Arbeitsplatzes entledigt.<br />

Doch diese Zeit ist nun jetzt ja glücklicherweise<br />

vorbei und es lässt sich möglicherweise<br />

ein Licht am Ende des Tunnels aus irritierenden<br />

Eigenschaften erahnen.<br />

Malin Becker, 9b<br />

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