vikoaktuell - Viktoriaschule

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2 Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, jeder Lebenslauf gliedert sich in Teilabschnitte, jeder Abschnitt hat seinen eigenen charakteristischen Verlauf und jeder Abschnitt geht irgendwann einmal zu Ende. So geht es nun auch mit meiner Zeit als Schulleiterin der <strong>Viktoriaschule</strong>. Im Februar 1996 hatte ich die Aufgabe übernommen, ein renommiertes, traditionsbewusstes Gymnasium in Darmstadt zu leiten. Dies war nicht einfach für mich, denn ich kam aus dem Landkreis, wo diese Schulform mit ihrem speziellen Selbstbewusstsein nur noch einmal vertreten war; mir als ehemaliger Lehrerin an einer gymnasialen Oberstufe war dieses traditionelle Bewusstsein von Schule als höherer Bildungsanstalt nicht mehr so präsent. Die Traditionen sollten weiter geführt werden. Das war die pädagogische Prägung der Schule, die in den späten 6oiger Jahre eine große Anziehungskraft auf junge Kolleginnen und Kollegen ausübte. Eine zweite war die Öffnung der Schule durch viele kulturelle Veranstaltungen und die Verankerung der Schule im kulturellen Angebot der Stadt Darmstadt. Literatur, Kunst und Musik spielten eine wichtige Rolle. Die Erwartungen waren hoch, als ich meine Arbeit begann, aber auch mit viel Skepsis verbunden. Das war der Ausgangspunkt. Seit dieser Zeit hat sich vieles verändert. Das Fördern von Schülerinnen und Schülern zum Erreichen des gewünschten Bildungsabschlusses wurde auch im Gymnasium zum Leitmotiv. Fördern und Fordern lautet der Gleichklang. Dabei geht es heute nicht mehr nur darum, den schulischen Weg der Kinder erfolgreich zu gestalten und zu begleiten, es geht auch darum, gesellschaftliche Ansprüche in Bezug auf Erziehung und Betreuung der Kinder zu erfüllen. Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien sind heute nicht mehr nur die Vermittler von Wissen, sondern auch Erzieher, Problemlöser, Berater und Dienstleister in Sachen Erziehung in einer Zeit, in der durch die zuneh-
menden Ansprüche im Beruf Eltern immer weniger Zeit aufbringen können, ihrer Erziehungsaufgabe voll gerecht zu werden. In diesem Geflecht Freiräume für kreatives Gestalten, für gemeinschaftliches Arbeiten und soziale Beziehungen zu finden, ist schwierig geworden. Dennoch glaube ich, dass gemeinsam mit einem engagierten Kollegium die Schule einen guten Weg gefunden hat, diesen unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Tanztheater, Bewegungstheater, Musik und Kunstperformances bestimmen einen Großteil des schulischen Veranstaltungskalenders und sind integraler Bestandteil des Schullebens – ein Markenzeichen der Viko. Natürlich konnten wir nicht immer alle Erwartungen erfüllen, natürlich konnten wir es niemals allen recht machen – dies liegt an den höchst unterschiedlichen Erwartungen von Eltern und Kindern, die bei 1.000 Schülerinnen und Schülern nicht verwunderlich sind. Aber ich bin der Überzeugung, dass die <strong>Viktoriaschule</strong> mit ihren sehr engagierten Lehrerinnen und Lehrern sich zu einem Ort entwickelt hat, in dem eine entspannte, offene Atmosphäre herrscht, die eine Voraussetzung für erfolgreiches Lernen darstellt. Die Offenheit dokumentiert sich in der Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schülern und Lehrerinnen und Lehrern in vielen Gremien, bei Veranstaltungen und Festen. Sie dokumentiert sich in einem Schulprogramm, das gemeinsam mit Vertretern aller Gremien erarbeitet wurde und den Leitfaden für die Weiterentwicklung der Schule darstellt. Es ist Garantie dafür, dass auch in den nächsten Jahren unter einer neuen Leitung die Schule ihren eingeschlagenen Weg weiter verfolgen wird. Ich danke Ihnen allen für das Vertrauen, das Sie der Schule und damit auch mir in den vergangenen Jahren entgegengebracht haben. Ich danke allen, die mich während aller Höhen und auch Tiefen dieser Zeit begleitet, unterstützt und ermutigt haben. Ich danke alle, die in der Zusammenarbeit neue Ideen entwickelt, in die Schule eingebracht und die Entwicklung wesentlich mit geprägt haben. Und ich danke auch denjenigen, 3
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