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Personalien<br />
Von Hölzchen auf <strong>St</strong>öckchen<br />
Ein Gespräch mit Fritz Bauerdick über Wegkreuze und so manche<br />
Dinge mehr ...<br />
Von Dirk Pietz<br />
In Glösingen ist der gelernte <strong>St</strong>ellmacher<br />
zu Hause. Und wenn die Tür an<br />
seiner Werkstatt aufsteht, ist dies immer<br />
ein sicheres Zeichen, dass gerade<br />
Späne fliegen und die alte Bandsäge<br />
ihren Dienst verrichtet. Fritz Bauerdick<br />
ist in seinem Element. Zu seiner Person<br />
ist es nicht schwer, viele hundert<br />
Seiten Lesestoff vom aller feinsten<br />
zusammenzuschreiben. Denn wer ihn<br />
ein wenig kennt, weiß, dass Fritz Bauerdick<br />
ein <strong>St</strong>ück Oeventrop verkörpert<br />
und eine Persönlichkeit der ganz besonderen<br />
Art darstellt.<br />
Jedes Kreuz hat<br />
seine Geschichte<br />
Wir wollten von ihm in Erfahrung bringen,<br />
welches Geheimnis hinter dem ein<br />
oder anderen der mehr als 50 Wegkreuze<br />
und Bildstöcke steckt, die teils<br />
ein wenig unscheinbar rund um Oeventrop<br />
zu finden sind. Auf Plätzen, vor<br />
alten Bauernhäusern, überall findet<br />
man Kreuze, welche als Zeichen der<br />
Dankbarkeit oder der Hoffnung vor<br />
vielen Jahrzehnten, zum Teil sogar im<br />
vorigen Jahrhundert errichtet worden<br />
sind. Fritz Bauerdick hat so manchem<br />
Kreuz wieder zu neuem Glanz verholfen.<br />
Wenn es sich um irgendwelche<br />
Holzarbeiten im Ort dreht, führt an dem<br />
fast 80-jährigen auch heute kein Weg<br />
vorbei.<br />
Früher an der Landstraße, heute am<br />
Waldrand in Glösingen: das Kreuz am<br />
Bauernpfad<br />
Fritz Bauerdick, wie man ihn kennt: gesprächig und immer gut gelaunt<br />
Das Kreuz am Bauernpfad ist eines der<br />
ältesten, an welches er sich erinnern<br />
kann. 1953 wurde dies hoch oben über<br />
Glösingen am Waldrand oberhalb des<br />
heutigen Klosters aufgestellt. Der Korpus<br />
stammt von einem der vielen Wegkreuze<br />
an der ehemaligen Landstraße<br />
zwischen Oeventrop und Rumbeck.<br />
Dechant Berens hat um die Jahrhundertwende<br />
dort so manche Predigt<br />
abgehalten. Und nachdem die Kreuze<br />
dort verschwanden, lag der eigentliche<br />
Korpus lange Zeit auf dem Gutshof<br />
Hachmann in Oeventrop, ehe dieser<br />
seinen vielleicht endgültigen Platz am<br />
Bauernpfad fand.<br />
Das Kreuz am neuen Kloster ist noch<br />
gar nicht so alt. Es war an einem<br />
Dienstag im November 1982, als Bruder<br />
Trapp bei Fritz Bauerdick anklingelte<br />
und um Hilfe bat. Der Bischof hatte<br />
sich angekündigt und so musste doch<br />
das Kreuz am Kloster auf Vordermann<br />
gebracht werden. Fritz Bauerdick packte<br />
sein Werkzeug. Als drei Tage später<br />
die Balken erneuert waren, gab Pater<br />
Ehling als Superior Entwarnung. Der<br />
Bischof hatte einen Herzinfarkt erlitten<br />
und den Besuch verschoben.<br />
Das Kreuz links neben der Pfarrkirche<br />
ist viel älter, als es den Anschein<br />
macht. Ursprünglich wurde dieses 1936<br />
zur Erweiterung des Friedhofs in südlicher<br />
Richtung aufgestellt. Nach dem<br />
Krieg musste es einem neuen und<br />
größeren Kreuz auf dem heutigen Soldatenfriedhof<br />
weichen, wurde zwischenzeitlich<br />
am Kindergarten platziert<br />
und gelangte 1958 an den heutigen<br />
Platz neben der Pfarrkirche. Fritz Bauerdick<br />
und Willi Löser sen. waren es,<br />
die dem Kreuz im Jahr der Mission den<br />
Glanz verliehen. Die Inschrift „Rettet<br />
die Welt“ wurde von Willi Löser sen.<br />
eingebracht, welcher in den Jahren<br />
(Fortsetzung auf Seite 4)<br />
Himmel und Erde<br />
werden vergehen,<br />
aber meine Worte<br />
werden nicht<br />
vergehen.<br />
Lk 21,33<br />
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