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Saison<br />
Die Saison 2008/2009<br />
So begeisternd und fern jeglicher Abstiegssorgen der KSC seine erste<br />
Bundesligasaison seit 1997/98 über weite Strecken absolviert hatte, so<br />
enttäuschender geriet jedoch das Saisonfinale. Die Mannschaft hatte ab<br />
dem Frühjahr die Spielzeit auslaufen lassen und nur noch selten überzeugen<br />
können. Als unrühmlicher Höhepunkt galt schließlich das<br />
Saisonfinale beim Hamburger SV. Fern jedes sportlichen Anstandes ließ<br />
man sich von den Hanseaten, für es die unter dem scheidenden Trainer<br />
Huub Stevens noch um die Qualifikation für den UEFA-Pokal ging, regelrecht<br />
auseinandernehmen – am Ende hieß es 7:0 für die Gastgeber. Die<br />
Karlsruher Presse reagierte fassungslos: "Demontage", "desolate<br />
Vorstellung", "Klatsche", "abgeschlachtet" hießen dort hernach die<br />
Stichwörter. Und in den BNN folgerte René Dankert für die Zukunft, daß<br />
Trainer Ede Becker nicht nur "frisches Potential" vom Transfermarkt<br />
benötige, sondern "gleichzeitig dringend Charakterköpfe für die schwierigere<br />
Aufgabe im zweiten Jahr". Und dunkel schloß der Leiter der BNN-<br />
Sportredaktion: "Hamburg war eine klare letzte Warnung."<br />
Nur zwei Tage später schloß der KSC die Saison mit einem eigentlich als<br />
Highlight gedachten Benefiz-Spiel für seine neue Aktion "KSC tut gut" ab,<br />
zu dem er im Wildpark ein "SportStars"-Team – immerhin mit Akteuren<br />
wie Andreas Möller, Mehmet Scholl, Sven Hannawald, Stefan Kuntz<br />
oder Sergej Kirjakov – empfing. Aber nur rund 4.000 Zuschauer sahen<br />
das lebhafte 7:6. Diese schwache Resonanz zeigte deutlich, daß es der<br />
Mannschaft auf der Schlußgeraden eindrucksvoll gelungen war, ihre<br />
Fans zu verärgern.<br />
Das Kommen und Gehen<br />
Um Veränderungen am Kader für die Saison 2008/09 vorzunehmen, hatte<br />
sich der Verein jedoch ein enges Korsett gesetzt, indem er sich hierfür<br />
ganze 500.000 Euro leisten wollte. Im Gespräch waren unter anderen<br />
Giovanni Federico (Borussia Dortmund), Markus Feulner (Mainz 05) und<br />
Davide Chiumiento (FC Luzern). Letztlich waren es Tim Sebastian (Hansa<br />
Rostock), Stefano Celozzi (FC Bayern II) und Antonio da Silva (VfB<br />
Stuttgart), die im Wildpark anheuerten und die Mannschaft voranbringen<br />
sollten. Mittelfeldspieler da Silva ließ hierbei nicht nur den gedekkelten<br />
Investitionsbetrag sprengen, sondern mancherorts auch<br />
Befürchtungen aufkommen, daß er es als "Schwabe" beim KSC und seinem<br />
Publikum schwer haben dürfte. Vize-Präsident Rainer Schütterle<br />
kommentierte in den BNN diese Prognosen gelassen, aber auch vorausschauend<br />
– "Bei ihm sollte man das nicht so streng sehen. Er ist ja nicht<br />
der klassische Schwabe. Aber natürlich wird viel davon abhängen, wie<br />
er spielt."<br />
Den Verein verlassen hatten Tamas Hajnal (Borussia Dortmund), Mario<br />
Eggimann (Hannover 96),Florian Dick (1.FC Kaiserslautern), Sanibal<br />
Orahovac. (SV Wehen-Wiesbaden) und Christopher Reinhard (FC<br />
Ingolstadt).<br />
Die Testspiele<br />
Zum Aufgalopp setzte es zunächst klare Siege. Ein 4:0 vor 500<br />
Zuschauern beim Landesligisten TuS Metzingen (Kapllani, Mutzel, Freis,<br />
Franz), ein 13:0 beim Verbandsligisten VfB Bühl (Kapllani/5, da Silva/2,<br />
Kennedy, Sebastian, Staffeldt, Celozzi, Mutzel, Stindl), ein 4:0 gegen den<br />
Offenburger FV (Iashvili, Timm, da Silva, Staffeldt), ein 10:0 gegen den SV<br />
Schluchtern (Freis/3, Kapllani/2, Staffeldt, Stoll, Sebastian, Stindl,<br />
Kennedy), ein 14:0 gegen den SV Büchenbronn (Freis/3, Stindl und<br />
Iashvili/2, Kennedy, da Silva, Porcello, Staffeldt, Kapllani, Langkamp,<br />
Franz) und ein 6:1 beim SV Kuppenheim (Staffeldt, da Silva, Kapllani,<br />
Timm, Iashvili, Freis). Einen folgenschweren Blackout leistete sich hierbei<br />
jedoch Edmond Kapllani, der nach einer Revanche-Tätlichkeit vom<br />
Platz flog. Trainer Ede Becker war sauer ("Dummheit") und der Albaner<br />
verlor durch die folgende Sperre entscheidend Vertrauen und Boden im<br />
Kampf um einen Stammplatz im Angriff.<br />
16<br />
2008/2009<br />
Beim folgenden Test gegen den von Edgar Schmitt trainierten<br />
Drittligisten VfR Aalen, der zugleich den Abschluß des Trainingslagers in<br />
Baiersbronn bildete, tat man sich dann schon schwerer – mit Mühe und<br />
Stindls Treffer hielt man die Schwaben nur knapp mit 1:0 nieder. Wenige<br />
Tage später war es dann soweit und kassierte der KSC seine erste<br />
Testspielniederlage. Im elsässischen Hagenau mußte man sich dem<br />
französischen Zweitligisten Racing Straßburg mit 0:1 geschlagen geben.<br />
Spaß hatten vor allem die beiden Fangruppen, die mit bengalischen<br />
Feuern und Böllern ihre Freundschaft feiern durften. Beim nächsten Test<br />
setzte es ein unangenehm deutliches 0:2 gegen den SC Freiburg (in<br />
Offenburg), ehe schließlich gegen den französischen Erstligisten FC<br />
Sochaux ein 1:1 (Kennedy) erreicht werden konnte. Eine Woche vor dem<br />
DFB-Pokalspiel bei der SpVgg. Ansbach mußte man analysieren, daß<br />
sich die Mannschaft in der Vorwärtsbewegung weiterhin schwer tat und<br />
auch die beiden Neuzugänge Tim Sebastian und Antonio da Silva noch<br />
Zeit brauchten. Ausnehmend positiv gestalteten sich jedoch die Auftritte<br />
des dritten Neuen, Stefano Celozzi, der sich in der Vorbereitung als heißer<br />
Kandidat für die Vertretung des verletzten Andreas Görlitz hatte aufdrängen<br />
können.<br />
Und obgleich nach Vereinsangaben rund 25.000 Fans den Familientag im<br />
Wildparkstadion bevölkert hatten, deutete sich an, daß die Euphorie des<br />
ersten Bundesligajahres ein wenig am abklingen war. Deutlichster<br />
Indikator hierfür war der Kartenvorverkauf, der spürbar ruhiger verlaufen<br />
war und so gar nicht an die tumultartigen Tage des Vorsommers<br />
erinnerte.<br />
SpVgg. Ansbach – KSC 0:5 (0:3)<br />
DFB-Pokal, 1. Hauptrunde. 10. August 2008.<br />
5.000 Zuschauer im Pigrol-Sportpark.<br />
Aufatmen war angesagt. Denn nichts wäre schlimmer gewesen, als<br />
wenn sich der KSC beim bayerischen Oberligisten Blößen hingegeben<br />
hätte. Doch Antonio da Silva (14.), Michael Mutzel (16.) und Aleksandar<br />
Iashvili (37.) war es bereits früh gelungen, die Partie für den<br />
Bundesligisten zu entscheiden. Edmond Kapllani (56.) und Massimilian<br />
Porcello (76.) sorgten nach der Pause schließlich für den standesgemäßen<br />
Endstand in dieser Partie. Die besondere Aufmerksamkeit hatte der<br />
teuersten Neuverpflichtung seit 1998, dem Brasilianer da Silva, gegolten.<br />
Trotz dessen Neigung zu leichtfertigen Ballverlusten wußte er jedoch<br />
vor allem durch seine Effizienz zu überzeugen – an immerhin vier der fünf<br />
Tore war er direkt oder indirekt beteiligt.<br />
Das weitaus dramatischere Spiel hatten jedoch jene Karlsruher<br />
Fußballfans gesehen, die daheim geblieben und ins Durlacher<br />
Turmberg-Stadion gepilgert waren. Denn jene 6.000 sahen einen großen<br />
Kampf des heimischen ASV, der den Bundesligisten Arminia Bielefeld<br />
gewaltig hetzen konnte und nur knapp mit 1:2 unterlag. Besonders nach<br />
Cetinkayas Anschlußtreffer in der 77. Minute per Foulelfmeter gerieten<br />
die Gäste schwer unter Druck und retteten sie sich nur mit viel Glück in<br />
die die 2. Runde. Beim Auslaufen mußten sich die Profis dann lautstarke<br />
"Absteiger"-Rufe der verbliebenen Zuschauer anhören.