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Saison<br />

SV Werder Bremen – KSC 1:3 (0:2).<br />

16. Mai 2009.<br />

39.119 Zuschauer im Weserstadion.<br />

26<br />

2008/2009<br />

Vor dem Spiel in Bremen sagte Trainer Becker in der Pressekonferenz,<br />

daß er von seiner Mannschaft Professionalität einfordere – "Die Spieler<br />

verdienen gutes Geld, stehen im Fokus der Öffentlichkeit und es ist ihre<br />

Pflicht, noch einmal alles zu geben." Und dies taten sie tatsächlich auch.<br />

Am 33. Spieltag, in einer fast aussichtlosen Situation. Hätte ihnen das<br />

nicht etwas früher einfallen können?<br />

<strong>Gegen</strong> eine Bremer Mannschaft, die sich angesichts des wenige Tage<br />

darauf stattfinden UEFA-Pokalfinales doch arg hängen ließ, kam der KSC<br />

zu einem ungefährdeten Auswärtserfolg. Zweimal Stindl (28. und 39.)<br />

sowie Iashvili (55.) machten alles klar, Almeidas 1:3 (73.) änderte nichts<br />

daran, daß der KSC seine letzte Chance gewahrt hatte. Und das obwohl<br />

Marco Enhelhardt schon in der 3. Minute einen Elfmeter verschossen<br />

hatte. Vor dem letzten Spieltag fehlte nun tatsächlich nur noch jeweils<br />

ein Punkt auf Cottbus (17.) und Bielefeld (16.) – der KSC war wieder im<br />

Geschäft! Eigentlich ein Witz.<br />

KSC – Hertha BSC Berlin 4:0 (2:0).<br />

23. Mai 2009.<br />

30.600 Zuschauer im Wildparkstadion.<br />

Im <strong>Gegen</strong>satz zu den Konkurrenten Cottbus (gegen Leverkusen) und<br />

Bielefeld (gegen Hannover 96) hatte es der KSC mit einem Gegner zu tun,<br />

der am letzten Spieltag noch etwas erreichen konnte und wollte. Die<br />

Hertha hatte alle Chancen auf einen Platz in der lukrativen Champions<br />

League, sodaß sich Schützenhilfe eigentlich verbot. Daß diese dennoch<br />

kam, geschah wohl unabsichtlich. Der KSC agierte engagiert und bewies<br />

– leider zu spät – die in der Saison so oft vermißte Konsequenz vor dem<br />

gegnerischen Tor. Freis (33.), Franz (40.) und zweimal (!) Kennedy (62. und<br />

72.) mit seinen ersten Saisontoren sorgten für den notwendigen<br />

Pflichtsieg, um vielleicht doch noch den Relegationsplatz zu erreichen.<br />

Die Bielefelder patzten gegen Hannover zwar tatsächlich (2:2), doch<br />

Bayer Leverkusen entzog sich seiner Verantwortung und ging in Cottbus<br />

glatt mit 0:3 unter. Vorwürfe verbaten sich, da der KSC noch in der<br />

Vorwoche ebenfalls von einem gleichgültigen Gegner profitiert hatte.<br />

Viel zu spät waren Spielfreude und Entschlossenheit die Mannschaft<br />

zurückgekehrt, um die Versäumnisse der vergangenen Monate noch<br />

aufholen zu können.<br />

Schlußstrich<br />

Im <strong>Gegen</strong>satz zu den Konkurrenten Cottbus (gegen Leverkusen) und<br />

Bielefeld (gegen Hannover 96) hatte es der KSC mit einem Gegner zu tun,<br />

der am letzten Spieltag noch etwas erreichen konnte und wollte. Die<br />

Hertha hatte alle Chancen auf einen Platz in der lukrativen Champions<br />

League, sodaß sich Schützenhilfe eigentlich verbot. Daß diese dennoch<br />

kam, geschah wohl unabsichtlich. Der KSC agierte engagiert und bewies<br />

– leider zu spät – die in der Saison so oft vermißte Konsequenz vor dem<br />

gegnerischen Tor. Freis (33.), Franz (40.) und zweimal (!) Kennedy (62. und<br />

72.) mit seinen ersten Saisontoren sorgten für den notwendigen<br />

Pflichtsieg, um vielleicht doch noch den Relegationsplatz zu erreichen.<br />

Die Bielefelder patzten gegen Hannover zwar tatsächlich (2:2), doch<br />

Bayer Leverkusen entzog sich seiner Verantwortung und ging in Cottbus<br />

glatt mit 0:3 unter. Vorwürfe verbaten sich, da der KSC noch in der<br />

Vorwoche ebenfalls von einem gleichgültigen Gegner profitiert hatte.<br />

Viel zu spät waren beim KSC Spielfreude und Entschlossenheit die<br />

Mannschaft zurückgekehrt, um die Versäumnisse der vergangenen<br />

Monate noch aufholen zu können. Einen "Tost" gab es aber: Das positive<br />

Auftreten in den letzten beiden Spielen stimmte viele Zuschauer in der<br />

Gesamtbewertung etwas milder und blieben somit den für den Abstieg<br />

Verantwortlichen nennenswerte Mißfallenskundgebungen nach<br />

Spielende erspart.<br />

Nun, in wie weit wären Gründe und Verantwortliche für den sportlichen<br />

Niedergang überhaupt auszumachen gewesen? Oder anders gefragt –<br />

kann man den Abstieg überhaupt an wenigen markanten Punkten festmachen?<br />

Kaum. Denn Fehler waren in allen Bereichen des Vereins<br />

gemacht worden. So war es Management und Trainer war nicht gelungen,<br />

die in der Rückrunde 2007/08 offenbarten Defizite der Mannschaft<br />

in zwei Transferperioden zu korrigieren. Nimmt alle getätigten Transfers,<br />

so können allenfalls Stefano Celozzi und Dino Drpic als sportliche<br />

Bereicherungen bilanziert werden. Tim Sebastian, Antonio da Silva,<br />

Marco Engelhardt, Giovanni Federico und Mahir Saglik enttäuschten<br />

hingegen und stellten keinen Gewinn dar. Besonders ärgerlich war der<br />

Irrtum, da Silva als Eins-zu-Eins-Ersatz für den abgewanderten Tamas<br />

Hajnal verpflichtet zu haben. Aber auch, Federico in einem solch desolaten<br />

körperlichen Zustand unter Vertrag genommen zu haben. Machte<br />

die Ausleihe aufgrund seines sportlichen Vermögens zwar eigentlich<br />

Sinn, so mußte allerdings spätestens hier an der Ernsthaftigkeit dieses<br />

hochveranlagten Spielers gezweifelt werden.<br />

Auch intern konnte der Kader nicht ausreichend aufgefrischt werden,<br />

zumal sowohl Sebastian Langkamp als auch Lars Stindl ihre Chance erst<br />

dann bekamen, als gar nicht mehr anders ging. Hier fehlte es nicht nur<br />

an Mut, dem Nachwuchs eine Chance zu geben und Perspektiven aufzuzeigen,<br />

sondern auch an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den<br />

Verantwortlichen der U-23-Abteilung.<br />

Cheftrainer Edmund Becker zeigte sich zudem sehr zögerlich, aus<br />

Fehlentwicklungen zeitig genug entschiedene Rückschlüsse zu ziehen.<br />

Taktisch, aber auch trainingskonzeptionell fehlten die Reizpunkte, um<br />

eine Kehrtwende erzwingen zu können. Ebenso fiel auf, daß der überwältigende<br />

Teil des Kaders nicht nur in seiner Entwicklung stagnierte,<br />

sondern sogar abfiel. Auch sogenannte Disziplinarmaßnahmen gegen<br />

Christian Eichner, Joshua Kennedy, Aleksander Iasvhili, Mahir Saglik<br />

verpufften wirkungslos und schwächten die Mannschaft zusätzlich.<br />

Daß diese – trotz der enttäuschenden sportlichen Bilanz – mit Sinn,<br />

Verstand und begrenztem wirtschaftlichen Budget dennoch ausreichend<br />

bundesligatauglich zusammengestellt war, bewies dieser Kader<br />

öfters und nachdrücklicher, als die Tabelle eigentlich auszusagen vermag.<br />

Dennoch war das Fundament zu bescheiden, um die die verletzungsoder<br />

leistungsbedingten Ausfälle von möglichen Leistungsträgern ausgleichen<br />

zu können. Maik Franz, Markus Miller, Andreas Görlitz,<br />

Christian Eichner, Michael Mutzel, Joshua Kennedy, Sebastian Freis…<br />

Konstanz und Verläßlichkeit waren nicht nur bei diesen Beispielen zu<br />

vermissen. Trotzdem, es hätte tatsächlich reichen können. Unfaßbar, wie<br />

viele auf der Kippe stehende oder aktiv geführte Spiele der KSC nicht für<br />

sich entscheiden konnte.<br />

Der Verein hatte sich bereits frühzeitig festgelegt, mit Trainer Becker<br />

und Manager Dohmen die mittelfristige Zukunft – ungeachtet der tagesaktuellen<br />

Bilanz – anzugehen. Der <strong>Gegen</strong>beweis, daß eine andere<br />

Entscheidung den Verein in der Bundesliga gehalten hätte, wird nicht<br />

mehr angetreten werden können und verbleibt spekulativ.<br />

Was lässt darauf schließen, daß gerade diese beiden Entscheidungsund<br />

Verantwortungsträger die Fähigkeit besitzen werden, aus den<br />

Fehlern der vergangenen 18 Monate lernen und für einen ebenso glaubwürdigen<br />

wie erfolgreichen Neuanfang stehen zu können?

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