Habe die Ehre, Premiere! - E&W
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P.b.b. Erscheinungsort Wien; Verlagspostamt 1170 Wien; Versandpostamt 8000 Graz; DVR0454591; Zulassungs Nr.: 02Z032978M<br />
Plus X-Award:<br />
Auszeichnung<br />
Die Nacht der<br />
Siegermarken<br />
6/Juni 2009<br />
Österreichs Insiderblatt<br />
für <strong>die</strong> Elektrobranche<br />
<strong>Habe</strong> <strong>die</strong> <strong>Ehre</strong>, <strong>Premiere</strong>!<br />
Reaktion auf<br />
Mitbewerb:<br />
Die Mobilkom<br />
positioniert<br />
sich als neuer<br />
Tarif-Macher<br />
Pleiten, Pech<br />
und Pannen:<br />
Warum <strong>die</strong><br />
Insta-Branche<br />
in <strong>die</strong> Krise<br />
geraten ist<br />
Energie-Label<br />
à la Brüssel:<br />
Aus Plus wird<br />
künftig Minus
Liebe Leser!<br />
Natürlich ist es nicht besonders<br />
fair, wenn man Äpfel mit Birnen<br />
vergleicht. Aber was ist<br />
heutzutage schon fair?<br />
Ist es fair, wenn der Geschäftsführer<br />
A (wie Apfel) einer heimischen<br />
Niederlassung einen<br />
mit Weitblick geführten Konzern<br />
im Rücken hat, der ihn <strong>die</strong>sen auch stärkt<br />
und ihm über<strong>die</strong>s volles Vertrauen in seine Kompetenz<br />
als Lokal-Hero entgegenbringt, während<br />
dem Geschäftsführer B (wie Birne) einer heimischen<br />
Niederlassung der Konzern in den Rücken<br />
fällt und mit internationalen Entscheidungen in<br />
nationalen Erklärungsnotstand versetzt?<br />
Zwei Länderchefs also, von denen der eine offensiv<br />
und weitgehend autonom agieren kann, während<br />
der andere in <strong>die</strong> Defensive gedrängt wurde<br />
und sich mit Verteidigungsstrategien beschäftigen<br />
muss. Hier der eine, der seine Handelspartner<br />
laufend mit neuen Aktivitäten beeindruckt und<br />
in der Branche immer mehr Anerkennung findet,<br />
dort der andere, dem <strong>die</strong> Hände gebunden sind<br />
und aus dem Handel nur Kritik widerfährt, <strong>die</strong><br />
im Grunde der obersten Chefetage gebührt.<br />
Wer unter solchen Umständen als Geschäftsführer<br />
B nicht über eine gesunde Portion Selbstvertrauen<br />
verfügt, wird bald auf dem Abstellgleis landen<br />
– oder mit Glück in einem A-Unternehmen.<br />
Worauf man sich in Zeiten wie <strong>die</strong>sen freilich<br />
ähnlich verlassen sollte wie auf einen Lottotreffer.<br />
Umso bemerkenswerter ist es, wenn man auf „B-<br />
Manager“ trifft, <strong>die</strong> über so viel Durchsetzungsvermögen<br />
verfügen, dass man ihnen zutraut, das<br />
Ruder in nationalen Gewässern (noch dazu in<br />
so kleinen wie Österreich) herumzureißen, obwohl<br />
das Flaggschiff noch immer auf Krisen-<br />
Kurs segelt.<br />
Und solchen „B-Managern“, <strong>die</strong> in Wirklichkeit<br />
1A-Manager sind, begegnet man hier zu Lande<br />
zumindest in unserer Branche recht oft. Sprich:<br />
Sie geben sich zwangsläufig als solche zu erkennen,<br />
nachdem leider immer mehr von ihnen vor<br />
solche „B-Herausforderungen“ gestellt werden.<br />
Aber kommen wir auf den Punkt: Eben weil wir,<br />
<strong>die</strong> E&W-Redaktion, davon überzeugt sind,<br />
dass es primär auf das Engagement und den<br />
Ideenreichtum eines Top-Managements ankommt<br />
und weniger auf <strong>die</strong> jeweiligen Bedingungen,<br />
glauben wir auch an eine gewisse Chancengleichheit<br />
Selbst- (!)<br />
Vertrauen<br />
Im Klartext: WIR WOL-<br />
LEN ES WISSEN! Und<br />
nicht nur wir, sondern mit Sicherheit<br />
der gesamte Elektro-<br />
Fachhandel in <strong>die</strong>sem Land:<br />
► Von welchen Lieferanten<br />
sind in absehbarer Zeit wirklich<br />
geschäftsbelebende Maßnahmen<br />
zu erwarten?<br />
► Wer investiert jetzt in <strong>die</strong> Warendrehung<br />
beim Handel, statt <strong>die</strong> Drehung des Konjunkturwinds<br />
abzuwarten?<br />
► Welche Industriepartner haben den Mut zu<br />
neuen Ideen und sind bereit, <strong>die</strong>se mit dem<br />
Handel gemeinsam umzusetzen?<br />
Genau das wird in der nächsten E&W-Ausgabe<br />
das Leitthema sein – von dem wir hoffen, dass es<br />
mit beeindruckenden Beispielen (für den Fachhandel!)<br />
nur so gespickt sein wird.<br />
Vorbildliche Aktivitäten hat es heuer ja bereits gegeben.<br />
Vorwiegend allerdings von einer relativ<br />
kleinen Zahl an Lieferanten, von denen man<br />
weiß: Dort sitzen jene Macher an den Hebeln,<br />
<strong>die</strong> vor allem aus jenen „Krisen“ Kapital schlagen,<br />
<strong>die</strong> ihren Mitbewerbern scheinbar zu schaffen<br />
machen.<br />
E&W-SCHNAPPSCHUSS DES MONATS<br />
Editorial<br />
IFA und Futura stehen vor der Tür. Ein idealerer<br />
Zeitpunkt, um sich gegenüber dem Handel<br />
zu profilieren (und mit ihm zu profitieren!), dürfte<br />
sich <strong>die</strong>ses Jahr kaum mehr ergeben…<br />
Themenwechsel. Wenngleich es durchaus einen<br />
Anknüpfungspunkt gibt: Auch auf Handelsseite<br />
sind es meistens <strong>die</strong>selben, <strong>die</strong> sich durch herausragende<br />
Leistungen ins Rampenlicht rücken.<br />
Wir gratulieren den Firmen Kappacher und<br />
Majdic, <strong>die</strong> vom „WirtschaftsBlatt“ zu Salzburgs<br />
resp. Kärntens bestem Familienunternehmen<br />
2009 gewählt wurden! Wobei <strong>die</strong> Gratulation<br />
auch dem frischvermählten Ehepaar Sonja<br />
und Günther Kappacher gilt (E&W Online berichtete).<br />
Und Hannes Majdic, der sich in seinem Expansionsdrang<br />
schon lange nicht mehr auf Kärntnen<br />
beschränkt (Erstmeldung auch hier auf E&W<br />
Online) und von dem unser Elektrofix behauptet,<br />
„an seinen Stiefeln klebt <strong>die</strong> Spanne“ (siehe<br />
Seite 6), ehren wir quasi durch den E&W-<br />
Schnappschuss des Monats – als er zumindest<br />
für ein paar Sekunden vom „Rebell“ zum<br />
„Clown“ mutierte.<br />
Werner R. Deutsch<br />
w.deutsch@elektro.at<br />
„Bei meinem<br />
Kärntner<br />
Sturschädl setz<br />
i mi a no mit ana<br />
rotn Nosn bessa<br />
durch als wie olle,<br />
<strong>die</strong> von meine<br />
G’schäft’ nur<br />
träumen könna!”<br />
In den Mund<br />
gelegt: Hannes<br />
Majdic, als beim<br />
Seminar zum<br />
Austrian Electronic<br />
Retailer Award<br />
„Frau Dr. Strudel“<br />
von den Clini<br />
Clowns rote Nasen<br />
verteilte.
04-05:Inhalt 12.06.09 07:50 Seite 4<br />
4<br />
IN DIESER E&W: E&W 6/09<br />
Rubriken Hintergrund Telekommunikation Multimedia<br />
3 Editorial<br />
82 Vor 20 Jahren<br />
6 Elektrofix<br />
High Noon in Transdanubia<br />
7 Frauen an <strong>die</strong> Macht?<br />
Kommentar<br />
8 Fest der Marken<br />
Volles Haus beim<br />
Plus X-Award<br />
10 Er fährt<br />
immer schneller!<br />
Der E&W Online-Zug<br />
gewinnt an Tempo<br />
12 Irgendwie anders ...<br />
EP:Eisenmann geht<br />
ungewöhnliche Wege<br />
14 Aktuelles<br />
Coverstory:<br />
Mit Juli beginnt eine neue Ära im Pay-TV: <strong>Premiere</strong> hat ausge<strong>die</strong>nt<br />
und wird von Sky abgelöst. Ein echtes Entertainment-<br />
Feuerwerk soll nicht nur auf den TV-Schirmen, sondern auch<br />
am POS gezündet werden. E&W hat bei den Vertriebs-Verantwortlichen<br />
Niki Tufaro und Albin Rainer nachgefragt, worauf<br />
man sich einstellen kann und welche Rolle der Handel in Zukunft<br />
spielen wird.<br />
ab Seite 32<br />
15 Software<br />
statt Hardware<br />
Kommentar<br />
16 TopSellers<br />
das ganze Jahr<br />
Neuer Modus für T-Mobiles<br />
Verkäufer-Programm<br />
18 Der Homescreen<br />
macht’s<br />
N97 demonstriert Nokias<br />
neues Be<strong>die</strong>nkonzept<br />
20 Die letzte Bastion<br />
3 nimmt <strong>die</strong> Festnetz-<br />
Kunden ins Visier<br />
22 M wie Mai oder<br />
mCommerce<br />
Der Application-Store wird<br />
zum guten Ton<br />
23 Aktuelles<br />
24 Für jeden was dabei<br />
Alexander Kren zu Mobilkoms<br />
neuer Tarif-Familie<br />
26 „Hemmschwelle senken“<br />
LG Electronics peilt bei den<br />
Handys den Fachhandel an<br />
28 Evolutionstheorie<br />
nach Sony Ericsson<br />
Kompromissloses Dreigestirn<br />
soll für neuen Schwung<br />
sorgen<br />
31 Die Vorteile der Kr...<br />
Kommentar<br />
32 <strong>Habe</strong> <strong>die</strong> <strong>Ehre</strong>,<br />
<strong>Premiere</strong>!<br />
Der Startschuss für Sky<br />
fällt am 4. Juli<br />
36 Programm ohne Pointe<br />
ANGA Cable 2009: Viele News,<br />
aber keine Sensationen<br />
40 Auf neue Werte<br />
besinnen<br />
JVC setzt auf neue Produkte<br />
und Vertriebskonzepte<br />
42 Beruf: Problemlöser<br />
Rupert Innreiter: Der Mann<br />
für <strong>die</strong> schwierigen Fälle im<br />
Loewe-Service<br />
44 Bekenntnis zur Marke<br />
Foto Freisinger: Der Steirer<br />
im Ringfoto-Spitzenquartett<br />
46 Ruhe nach dem Sturm<br />
Panasonic präsentiert seine<br />
neue Vertriebsstruktur<br />
48 Großes Kino<br />
Baytronic-Hausmesse 2009<br />
setzt nochmals eins drauf<br />
50 Handliches Profi-Paket<br />
Mit dem Bose L1 Compact<br />
in neue Märkte<br />
52 Mit neuen Nischen<br />
wachsen<br />
Mio: Neues Team setzt auf<br />
neue Produkte<br />
54 Jetzt erst recht!<br />
Color Drack: So geht’s zum<br />
Foto-Umsatz
04-05:Inhalt 12.06.09 07:50 Seite 5<br />
E&W 6/09 IN DIESER E&W: 5<br />
E-Technik Hausgeräte<br />
55 Die Zeit möcht’<br />
ich haben<br />
Kommentar<br />
56 Insta in der Krise?<br />
Spartenobmann Gewerbe<br />
Alexander Safferthal<br />
im E&W-Interview<br />
58 Der aktive Part<br />
Gegen Stromverschwender:<br />
der Moeller-Energy-Manager<br />
59 Amtsschimmel gezähmt<br />
Öffentliche Vergabe<br />
vereinfacht<br />
Seite 12<br />
Antizyklisch heißt das Schlagwort von<br />
Alexander Eisenmann, Inhaber von<br />
EP:Eisenmann in Hallein. Darum investiert<br />
er gerade jetzt und geht neue Wege<br />
in der Gestaltung seines Betriebs.<br />
60 Zukunftsträume<br />
Kommentar<br />
62 100% passgenau:<br />
Wels baut sich in <strong>die</strong><br />
WW-Branche ein<br />
Gelungene „Möbel Austria“-<br />
<strong>Premiere</strong> trotz fehlender<br />
Küchenanbieter<br />
66 Jetzt pickt’s!<br />
Das neue Energie-Label<br />
ist abgesegnet<br />
68 Jetzt boscht es richtig!<br />
15. Jahrestagung von<br />
Bosch Exclusiv<br />
72 Bluttransfusion<br />
BSH: Schlechta-Nachfolge<br />
vertagt<br />
73 Silver & Diamonds<br />
Die neuen Hausgeräte von<br />
Samsung<br />
74 Vorhang auf<br />
für Nespresso<br />
Steigender Umsatz und<br />
neuer Flagship-Store am<br />
Wiener Graben<br />
75 Roadtrip<br />
ADL geht auf Tour<br />
Seite 8<br />
Zur sechsten Plus X Award-Night zeigte<br />
sich wieder <strong>die</strong> Bedeutung der Marken.<br />
Weswegen auch <strong>die</strong> Branchen-Prominenz<br />
vollzählig vertreten war.<br />
Management<br />
76 Offensive schlägt<br />
Defensive<br />
Kommentar<br />
77 Keine Krise<br />
Markt: Traditionelles<br />
Sortiment 1-4/09<br />
78 Auf <strong>die</strong> Marken<br />
kommt’s an<br />
Konsumenten bewerten <strong>die</strong><br />
Elektro-Branche<br />
80 Überlebenstraining<br />
für KMU<br />
Finanzierung trotz<br />
der Bankenkrise<br />
81 Rat & Tat<br />
Auswirkung von Wirtschaftslage<br />
und Steuerreform<br />
I bin ja nur der E&W-Bobby – oba<br />
wann i wos zu reden hätt’, tät i<br />
beim Plus X-Award de Geräte vü<br />
öfta in da horten Praxis testen. Vor<br />
allem de riesigen Kühlschränk’,<br />
Backöfen und so.<br />
IMPRESSUM:<br />
Me<strong>die</strong>ninhaber (Verleger) und Anzeigenverwaltung:<br />
Elektro und Wirtschaft<br />
Zeitschriftenverlagsges.mbH,<br />
1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II C,<br />
Telefon 01/485 31 49 Serie,<br />
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Internet: www.elektro.at,<br />
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Geschäftsführer<br />
DI Andreas Rockenbauer<br />
Herausgeber DI Andreas Rockenbauer,<br />
Helmut J. Rockenbauer<br />
Objekt-Manager<br />
Werner R. Deutsch<br />
Chefredaktion Martin Fellhuber<br />
Redaktion Werner R. Deutsch,<br />
Martin Fellhuber, Mag. Bettina Paur,<br />
DI Andreas Rockenbauer, Helmut J.<br />
Rockenbauer, Ronald Rockenbauer<br />
B.A., Wolfgang Schalko, Mag. Dominik<br />
Schebach<br />
Anzeigen Sylvia Populorum,<br />
Mario Ernst<br />
Grafik Alexander Khun, Martin Mares<br />
Grundlegende Richtung Unabhängige<br />
Fachzeitschrift für den Elektrohandel<br />
und das -gewerbe<br />
Hersteller Druck Styria GmbH &<br />
CoKG, 8042 Graz, Styriastraße 20<br />
Abonnements Ein Jahresabonnement<br />
für Österreich 11 Ausgaben EUR<br />
60,50 (inkl. 10% MWSt.), Einzelpreis<br />
EUR 8,14 (inkl. 10% MWSt.) Preis für<br />
Auslandsabonnement Europa EUR<br />
113,30 (inkl. 10% MWSt.), Übersee<br />
EUR 198,–. Das Abonnement verlängert<br />
sich um ein weiteres Jahr, wenn<br />
es nicht bis spätestens 31.10. lfd.<br />
Jahres schriftlich gekündigt wird. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
Bei mit „Advertorial” gekennzeichneten<br />
Seiten handelt es sich<br />
um bezahlte Anzeigen.<br />
2. Halbjahr 2008:<br />
Druckauflage: 13.219<br />
Verbreitete Auflage: 12.889
6 HINTERGRUND E&W 6/09<br />
„ELEKTROFIX“ HÄLT DER BRANCHE EINEN SPIEGEL VORS GESICHT<br />
High Noon in<br />
Transdanubia<br />
Wir schreiben das Jahr 2009. Wenn man den Zeitungen Glauben<br />
schenken darf, blieb unsere Branche von der großen Krise bis<br />
dato verschont. Wenn man <strong>die</strong> Fachhändler fragt, auch. In Industriekreisen<br />
allerdings färben sich <strong>die</strong> Brillen seit einigen Wochen<br />
eher „dunkelrosa“. Wenn man dann noch berücksichtigt, was sich<br />
dort oben im Norden Wiens zusammenbrodelt, dann sind sich in<br />
einem Punkt alle einig: Ende des Jahres wird in „Good old Austria“<br />
nur wenig so sein, wie es heute noch ist…<br />
Für eine Handvoll Dollar<br />
Er kam aus Kärnten, um <strong>die</strong> Welt zu erobern, und an seinen Stiefeln<br />
klebt <strong>die</strong> Spanne… Hannes Majdic ist sicher der Paradeunternehmer<br />
in unserer Branche, der in Arbeitseinsatz, Umtriebigkeit<br />
und Schlauheit kaum zu überbieten ist. Mut hat er noch dazu<br />
allemal bewiesen. Bedenkt man zusätzlich, dass Majdic als Bankkaufmann<br />
sein Hobby zum Beruf machte, einen Orden extra,<br />
bitte.<br />
Frechheit siegt, denn Hannes Majdic setzt sich mit seinem electronic4you-Abholshop<br />
und Wien-Lager ausgerechnet in das ehemalige<br />
Nest der Media Nord-Filiale, <strong>die</strong> sich vis à vis auf der Brünner<br />
Straße ihr neues Bettchen gemacht hat. Abgesehen davon, dass<br />
viele Kunden in Unwissenheit über den Umzug noch immer den<br />
Parkplatz vor dem ehemaligen Medianer Standort wählen, wird<br />
auch <strong>die</strong> Sichtbarkeit des neuen Majdic-Shops <strong>die</strong> der Media-<br />
Niederlassung bei Weitem übertreffen.<br />
Mit Dynamit und frommen Sprüchen<br />
Dem Säbelrasseln der Großen in Richtung Onlinehandel folgte<br />
kürzlich <strong>die</strong>se Meldung: „Media-Saturn plant mit Ende 2009 den<br />
Wiedereinstieg ins Onlinegeschäft. Dabei soll der Preis nicht im<br />
Vordergrund stehen…“ Nanonaned!<br />
Wenngleich ich verstehe, dass sich das Krokodil nicht endlos vom<br />
Kasperl auf <strong>die</strong> Schnauze hauen lässt, frage ich mich, was <strong>die</strong>se<br />
Zwitterlösung soll? Glaubt man wirklich, <strong>die</strong> „mannigfaltigen<br />
Dienstleistungen“ der Großfläche über Geizhals & Co besser vermarkten<br />
zu können? Ich stelle mir gerade <strong>die</strong> vielen Kunden vor,<br />
<strong>die</strong> in Anbetracht der höheren Preise als bei Redcoon/Majdic<br />
(Anm.: Redcoon aus dem Englischen frei übersetzt steht für „Roter<br />
Waschbär“! Was oder wer wird da eigentlich gewaschen? Egal.) vor<br />
Lachkrämpfen windend vor den Computerschirmen sitzen.<br />
Was aber, wenn <strong>die</strong> Einkaufsmacht Großfläche „Aktion scharf“<br />
macht und für zwölf Monate einmal ordentlich Luft holt? Dann<br />
wird’s finster am E-Firmament, denn aus dem Zündeln wurde ein<br />
Flächenbrand, dessen Rauchschwaden weit über <strong>die</strong> Bundeshauptstadt<br />
hinaus sichtbar sein werden. Egal, ob traditioneller<br />
Fachhandel, Online-Küchenkastl-Shop oder Waschbär: Diesen<br />
Atem hat keiner!<br />
Enttäuschend finde ich, dass sich bei den hochdotierten Managern<br />
in der Großfläche bisher keiner gefunden hat, neue Konzepte<br />
zu entwickeln, wie man aus dem Image-Defizit rauskommt<br />
und den anderen Kanälen Paroli bieten kann. Im Sog der „um-<br />
satzgeilen“ und „quartalsgelenkten“ Industrie blieb ihnen vielleicht<br />
aber auch nichts anderes übrig, als zu folgen. Klug finde ich<br />
auch nicht den Zeitpunkt. Schließlich sollte sich bis dahin <strong>die</strong><br />
Wirtschaftskrise bereits vertschüsst haben und <strong>die</strong> Konjunktur<br />
wieder im Aufwind befinden. Oder wissen <strong>die</strong> Großen mehr?<br />
Vierzig Wagen westwärts<br />
Habt Ihr schon einmal <strong>die</strong> Händlerliste samt Impressum bei Geizhals.at<br />
durchleuchtet? Neben den unzähligen „Händlern im<br />
Schafspelz“, dem „Waschbär“ und „den Glorreichen Sieben“ finden<br />
sich dort auch inzwischen von der Industrie in den Olymp<br />
gehievte „Supra-Onlinehändler“. Sie haben bei manchen Herstellern<br />
mittlerweile <strong>die</strong> Großhandelsfunktion übernommen und beliefern<br />
so ziemlich alles, was <strong>die</strong> Größe einer Schuhschachtel hat,<br />
solange „KASSA“ draufsteht.<br />
Ich frage mich, wie lange uns GfK und Industrie noch verschaukeln<br />
wollen? Da fahren <strong>die</strong> Lastzüge quer durchs Land, manchmal<br />
auch weiter, und verzerren jegliche Vertriebsstruktur bis zur Unkenntlichkeit.<br />
Doch auch <strong>die</strong>sen Verschiebern könnte das Gas bald<br />
ausgehen, machen <strong>die</strong> Großen erst einmal ernst und somit jedes<br />
Marktangebot uninteressant.<br />
Spiel mir das Lied vom Tod<br />
Gott behüte, aber angenommen, <strong>die</strong> wenigen Industrie-Ansprechpartner<br />
– Verzeihung, genauer gesagt: „ansprechbaren Partner“<br />
– würden nun von ihren Zentralen gecancelt? Bei ein paar<br />
bewusst unbewaffneten Zahnlosen eine Frage von zehn Minuten:<br />
Schnell sind <strong>die</strong> eMails umgeleitet und das Call-Center eingerichtet<br />
sowie <strong>die</strong> jetzt schon demotivierten und hilflosen Betreuer<br />
vor Ort abgefertigt. Und tschüss!<br />
Was ist mit den Kooperationszentralen, wenn der Einkauf im benachbarten<br />
„Geil-Markt“ oder „Geiz-Shop“ für jeden Händler<br />
<strong>die</strong> einzig kalkulierbare Chance im Warenbezug darstellt? Was,<br />
wenn wir uns alle auf das kurzfristige Zielsetzen der Industrie einstellen…?<br />
Wer jetzt noch immer nicht begriffen hat, wer seine Partner für<br />
<strong>die</strong> Zukunft sind, der darf sich spätestens mit einfallendem Winter<br />
nicht wundern, wenn für ihn das Eis sehr dünn ausfallen wird.<br />
Einen jedoch gibt es, der schon jetzt <strong>die</strong> Mundharmonika feucht<br />
hält: Nach dem Prinzip „Jeder Schuss ein Treffer“ zählen Online-<br />
Plattformen wie Geizhals zu den sicheren Gewinnern.<br />
Ein letzter Gedanke: Frieder C. Löhrer, Visionär und Vorstandsvorsitzender<br />
der Loewe AG, hat es anlässlich seiner Bilanz-Pressekonferenz<br />
für unsere Branche als große Chance bezeichnet: das „Cocooning“.<br />
Auch wenn <strong>die</strong>ser Begriff inzwischen mächtig abgelutscht<br />
ist, glaube ich, dass sich unsere Branche noch nicht im Geringsten<br />
über <strong>die</strong> Möglichkeiten <strong>die</strong>ser Entwicklung bewusst ist<br />
und <strong>die</strong>se nutzt. Was meint Ihr?<br />
Euer Elektrofix<br />
elektrofix@gmx.net
ÜBERNAHME: 200 MIO. EURO SOLLEN 550 MIO. EURO „DECKEN“<br />
Noch mehr „Lifestyle“: Philips kauft Saeco<br />
Philips werde sich Saeco einverleiben, ließ <strong>die</strong><br />
italienische Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 ore“<br />
am 24. Mai sinngemäß verlautbaren. Das Krisenjahr<br />
2009 tut damit auch in der „krisenresistenten“<br />
Elektrobranche seine Schuldigkeit –<br />
und provoziert Übernahmen.<br />
Allerdings wurden <strong>die</strong><br />
Italiener schon vor<br />
Ausbruch der Krise in<br />
Finanzkreisen als Übernahmekandidatgehandelt.<br />
Denn während <strong>die</strong><br />
österreichischen Handelspartnervordergründig<br />
erhöhten Verschleiß<br />
bei Saeco-Maschinen<br />
und -Personal<br />
registrierten (was mittlerweile<br />
und zumindest<br />
bis dato kein Thema<br />
mehr ist), ging’s bei der<br />
Saeco International<br />
Group ans Eingemach-<br />
te…<br />
Im Geschäftsjahr<br />
2005/06 hatte Saeco<br />
noch einen Umsatz<br />
von 526 Mio. Euro erzielt<br />
und war mit einem Ebitda von 96 Mio.<br />
Euro hoch profitabel. Doch seit vorigem Herbst<br />
sank der Absatz der Kaffeemaschinen um hohe<br />
zweistellige Raten. So wurde im bis März 2009<br />
laufenden Geschäftsjahr nur noch ein Umsatz<br />
von 318 Mio. Euro und ein operativer Jahresgewinn<br />
von 22 Mio. Euro verbucht. Trotzdem ist<br />
Saeco mit aktuell rund 30 Prozent Anteil nach<br />
wie vor europäischer Marktführer bei Vollautomaten.<br />
Im heurigen März war es auch, dass Gläubiger<br />
um <strong>die</strong> französische Großbank BNP Paribas<br />
den Verkaufsprozess starteten – zumal <strong>die</strong> Saeco-<br />
Gruppe mit Darlehen von mehr als 550 Mio.<br />
Euro überschuldet sein soll. Dem gegenüber<br />
steht der – kolportierte – Kaufpreis von 560<br />
Mio. Euro. Eingerechnet sind hier jedoch<br />
Schulden von 300 Mio., <strong>die</strong> Philips übernehmen<br />
soll, sowie 60 Mio. für langfristige Investitionen,<br />
sodass aktuell nur 200 Millionen Euro<br />
fließen. Der Saeco-Eigner, der französische Finanzinvestor<br />
PAI Partners, hat 2004 für Saeco<br />
825 Mio. Euro bezahlt – sich allerdings Ende<br />
2006 mit einer schuldenfinanzierten Sonderdividende<br />
bei Saeco be<strong>die</strong>nt.<br />
Dürfte selber nicht damit gerechnet haben, dass<br />
sich seine – auf den DACH-Markt beschränkte –<br />
„Kaffee-Prognose“ für Philips so frühzeitig<br />
bewahrheiten würde: Dr. Eef J. van Elsberg<br />
Hintergrund Hintergrund<br />
Ursprünglich hatten sich auch Finanzinvestoren<br />
für Saeco interessiert. In der letzten Runde sollen<br />
aber mit Electrolux und DeLonghi ausschließlich<br />
Branchenkonzerne geboten haben.<br />
Dass sich vor allem Philips das Saeco-Knowhow<br />
nicht entgehen<br />
lassen würde, dafür<br />
gab es ohnehin schon<br />
mehr als deutliche<br />
Anzeichen. Das jüngste:<br />
Die Holländer<br />
mussten im Q1 <strong>die</strong>ses<br />
Jahres einen unerwartet<br />
hohen Nettoverlust<br />
von 59 Mio.<br />
Euro hinnehmen.<br />
Verantwortlich für<br />
den Gewinn-einbruch<br />
waren vor allem<br />
<strong>die</strong> Sparten Beleuchtung<br />
und<br />
Medi-zintechnik,<br />
aber auch das Geschäft<br />
mit E-Geräten<br />
– wobei das Kaffeemaschinen-Segment<br />
vom Einbruch verhältnismäßigverschont<br />
worden ist.<br />
Mit dem Kauf von Saeco würde Philips nach<br />
eigenen Angaben Weltmarktführer bei Kaffeemaschinen<br />
werden, seine „Lifestyle“-Position<br />
weiter stärken und größeren Zugang zu einem<br />
margenträchtigeren Geschäftsfeld finden.<br />
Und dann war da noch ein gewisser Eef J. van<br />
Elsberg, der vor ziemlich<br />
genau zwei Jahren – damals<br />
in der Funktion des<br />
Philips DAP-Vice President<br />
und anlässlich der<br />
Präsentation der ersten<br />
Philips-Vollautomaten –<br />
mit einer Aufsehen erregenden<br />
Botschaft aufhorchen<br />
ließ: Philips werde<br />
innerhalb der nächsten<br />
fünf Jahre, also bis 2012,<br />
den DACH-weiten Kaffee-Gesamtmarkt<br />
erobern.<br />
Eine Prognose, <strong>die</strong> sich<br />
aus jetziger Sicht (Redaktionsschluss)<br />
mit<br />
„links“ erfüllen lassen<br />
dürfte.<br />
WERNER R. DEUTSCH<br />
Frauen<br />
an <strong>die</strong><br />
Macht?<br />
„Es gab sehr wenige weibliche Bewerber“, hat<br />
mir Red Zac-Chef Peter Osel erzählt. Die Rede<br />
war natürlich von den „rund 120 Bewerbungsschreiben“<br />
an Euronics Austria, aus denen Osels<br />
künftige(r) Partner(in) in der Geschäftsführung in<br />
den nächsten Wochen oder sogar Monaten noch<br />
herauszufiltern sein wird.<br />
Vorläufig sind 17 KandidatInnen (bei <strong>die</strong>sem<br />
Geschlechter-Mix schlägt jede Rechtschreibprüfung<br />
rote Wellen) verblieben – also auch Frauen.<br />
Allerdings, wiederholt Osel, „anteilsmäßig verschwindend<br />
gering“. Ergo stehen <strong>die</strong> Chancen für<br />
weiblichen Zuwachs in Biedermannsdorf zumindest<br />
rechnerisch nicht wirklich gut. Was sich aber<br />
bis zur Futura, hofft Osel, geklärt haben sollte.<br />
Darüber hinaus dürfte sich Werbechefin Irene<br />
Schantl in absehbarer Zeit aus dem Berufsleben<br />
zurückziehen. Osel: „Frau Schantl plant ihren<br />
Pensionsantritt zum Sommer 2010, wenn ihr<br />
Bub maturiert.“<br />
Mit der Frau Prokurist (oder Prokuristin?) war<br />
zwar – Magenta hin oder her – nicht immer gut<br />
Kirschen essen, wenn ihr was gegen den Strich<br />
ging. Andererseits mag ihr resolutes Wesen dazu<br />
beigetragen haben, dass sie seit Jahren zur rar gesäten<br />
weiblichen Führungsriege der Branche gehört.<br />
Verhältnisse wie bei Gorenje Austria, wo sogar<br />
<strong>die</strong> Chefetage in weiblicher Hand ist, haben ja<br />
den Seltenheitswert eines<br />
vierblättrigen Kleeblatts.<br />
Warten wir also ab, ob<br />
sich entgegen mathematischer„Vorzeichen“<br />
in der heimischenEuronics-Zentrale<br />
doch noch eine<br />
Überraschung ergibt.<br />
Wenngleich allein der<br />
Leitfaden zur Annäherung<br />
an <strong>die</strong> „Quotenregelung“<br />
ein schlechter<br />
Ratgeber wäre. Diese<br />
Erfahrung wird wohl<br />
auch schon mancher<br />
gemacht haben…
DAS ORANGE „X” LÄSST NIEMANDEN KALT – VOLLES HAUS BEIM ...<br />
Fest der Marken<br />
Es war bereits <strong>die</strong> sechste Plus X Award-Night, <strong>die</strong> <strong>die</strong>smal im Congress-Centrum der Messe Köln über <strong>die</strong> Bühne ging.<br />
Und einmal mehr war es eine eindrucksvolle Demonstration, welche Bedeutung <strong>die</strong>ses Branchenereignis innerhalb<br />
weniger Jahre bekommen hat. Kein Wunder also, dass sich eine ganze Menge an Brancheprominenz im überfüllten Saal<br />
drängte und viele bis weit nach Mitternacht blieben. Als besonderes Highlight gab’s auch heuer wieder <strong>die</strong> Awards für<br />
<strong>die</strong> „Most innovative Brands”. Einer der Laudatoren: E&W-Geschäftsführer Andreas Rockenbauer.<br />
WIE GEWOHNT LIEß es sich Donat<br />
Brandt, Plus X-Erfinder und Geschäftsführer<br />
der Markenagentur<br />
media society networks, nicht<br />
nehmen, launig und souverän<br />
durch das zweistündige Programm<br />
zu führen. Kein Wunder,<br />
konnte er doch wieder einmal<br />
eine eindrucksvolle Erfolgsbilanz<br />
präsentieren: Ausgezeichnet wurden<br />
heuer 260 Produkte aus 13<br />
Branchengruppen – von den innovativsten<br />
Flachbildschirmen,<br />
der neuesten Digitalkamera-Generation,<br />
vielseitig einsetzbaren<br />
Multimedia-Handys über <strong>die</strong><br />
ökologischsten Wasch-Vollautomaten<br />
bis zu stylischen Espressomaschinen.<br />
Da sparte auch Hausherr und<br />
Vorsitzender der Geschäftsfüh-<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Die Plus X-Awards wurden heuer<br />
bereits zum sechsten Mal<br />
vergeben.<br />
Jedes eingereichte Produkt<br />
kann mit einem oder mehreren<br />
Siegeln (Innovation, Design, Be<strong>die</strong>nkomfort,<br />
Funktionaliät, Ergonomie,<br />
Ökologie, High Quality)<br />
ausgezeichnet werden.<br />
Den „Most innovative Brand”-<br />
Award bekommt pro Produktgruppe<br />
jene Marke, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
meisten Einzelauszeichnungen<br />
bekommen hat.<br />
Unter 38 Partnern wurde aus<br />
Österreich nur E&W zur Teilnahme<br />
eingeladen.<br />
rung der Koelnmesse, Gerald<br />
Böse, nicht mit Lob: „Die Plus X<br />
Award-Night ist regelmäßig eines<br />
der eindrucksvollsten Events in<br />
unserem Veranstaltungsprogramm.”<br />
Österreich wurde auch<br />
heuer wieder durch E&W<br />
vertreten – beim weltweit<br />
größten Technologie-,<br />
Sport- und Lifestyle-<br />
Wettbewerb. Anlässlich<br />
der Plus X Award-Night in<br />
Köln überreichte E&W-<br />
Geschäftsführer Andreas<br />
Rockenbauer nach einer<br />
kurzen Laudatio eine der<br />
heiß begehrten „Most<br />
innovative Brand”-<br />
Auszeichnungen.<br />
Apropos Programm: Fürs Anheizen<br />
der Stimmung waren an der<br />
Seite von Donat Brandt zwei Damen<br />
hauptverantwortlich. Nämlich<br />
Chart-Stürmerin Jenniffer<br />
Kae und Souldiva Deborah Wo-<br />
Manfred Donath,<br />
Marketingleiter<br />
von Thomas (im<br />
Bild links), freute<br />
sich über eine<br />
„High Quality”-<br />
Auszeichnung für<br />
den Staubsauger<br />
„Genius S2 Aqua-<br />
Filter”.
E&W 6/09 HINTERGRUND 9<br />
odson. Letztere bekam für ihre<br />
beeindruckende Schlussnummer<br />
„Oh Happy Day” zusammen mit<br />
ihrem 24-köpfigen Gospel-Chor<br />
gar Standing-Ovations.<br />
Millionenauflage garantiert<br />
Für <strong>die</strong> mit Plus X-Siegeln ausgezeichneten<br />
Marken kommt aller-<br />
dings erst nach dem Fest <strong>die</strong> Zeit<br />
der großen Ernte: Immerhin hat<br />
der Plus X Award (ohne den Bereich<br />
Sport) bereits 28 hoch aktive<br />
Partner, zu denen neben einem<br />
TV-Sender (ANIXE HD), ElectronicPartner,<br />
einige Online-Me<strong>die</strong>n,<br />
dem Prüfinstitut Hansecontrol<br />
und eben der Koelnmesse<br />
auch viele reichweitenstarke<br />
Printme<strong>die</strong>n mit einer Gesamtauflage<br />
in Millionenhöhe gehören.<br />
Unter <strong>die</strong>sen ist E&W als<br />
einziges Österreichisches Magazin<br />
Ralf Hansen, General<br />
Manager Communication<br />
bei Panasonic<br />
durfte heuer<br />
gleich zwei der jeweils<br />
17(!) Kilo<br />
schweren Trophäen<br />
für den „Most Innovative<br />
Brand” mit<br />
nach Hause nehmen.<br />
bereits seit fünf Jahren dabei. Insgesamt<br />
ergibt das einen Werbewert<br />
für <strong>die</strong> teilnehmenden Marken,<br />
der heuer über vier Millionen<br />
Euro betragen wird.<br />
Und noch eine gute Nachricht<br />
gibt´s: Wie Donat Brandt auf der<br />
Plus X Award-Night erstmals verlautbarte,<br />
wird der Wettbewerb in<br />
Obwohl <strong>die</strong> nächsten ganz heißen Neuheiten erst für Herbst erwartet<br />
werden, räumte Bose dennoch für vier Produkte gleich einmal sechs Plus<br />
X-Awards ab. Auf dem Foto freuen sich darüber: Stefan Witzel (GF OSW-Me<strong>die</strong>n),<br />
Birgit Paff (Bose), A. Rockenbauer (E&W) und Jürgen Imandt (Bose)<br />
Zukunft noch internationaler: Ab<br />
dem kommenden Jahr entscheiden<br />
dann nämlich insgesamt 144<br />
Juroren aus 32 Nationen, verteilt<br />
über den gesamten Erdball, über<br />
<strong>die</strong> Auszeichnungswürdigkeit der<br />
eingereichten Proukte.<br />
Most innovative Brands<br />
Neben EP:Chef Oliver Haubrich,<br />
TV Spielfilm-Verlagsleiter<br />
Gunnar Scheuer durfte auch<br />
E&W-Geschäftsführer Andreas<br />
Rockenbauer (seit vergangenem<br />
Vor vielen hundert Branchengästen präsentierte Donat Brandt gewohnt<br />
souverän und launig „seinen” Plus X-Award.<br />
Jahr Vorsitzender des Jury Panels<br />
1) anlässlich der großen Gala in<br />
Köln einen der begehrten – und<br />
17(!) Kilo schweren – „Most innovative<br />
Brand”-Awards überreichen.<br />
Die insgesamt zehn Spezial-<br />
Awards im Bereich Technologie<br />
(ohne Sport und Lifestyle) gingen<br />
an Marken, <strong>die</strong> in jeweils einer<br />
Produktkategorie <strong>die</strong> meisten<br />
Plus X-Auszeichnungen gewinnen<br />
konnten. Die Sieger waren:<br />
DeLonghi (Elektrokleingeräte),<br />
Bauknecht (Elektrogroßgeräte),<br />
Gira (Wohntechnologie), Bosch<br />
(Elektrowerkzeuge), Navigon<br />
(Car Media), Panasonic (Foto),<br />
Panasonic (UE Video), Wacom<br />
(IT/Gaming Hardware), HTC<br />
(Telekommunikation) und Denon<br />
(UE Audio).<br />
An prämierten Geräten konnten<br />
einige Marken besonders abräumen:<br />
Pansonic (21), Denon (9),<br />
DeLonghi (8), Beko und Blomberg<br />
(7), Bauknecht (6), Kenwood<br />
(5), Metz (4), Bose (4) und Beurer<br />
(4).<br />
Infos<br />
Für alle, <strong>die</strong> sich detailliert informieren<br />
wollen: Alle <strong>die</strong>sjährigen<br />
Siegerprodukte findet man bequem<br />
in der digitalen „Hall of<br />
Fame” unter www.plusxaward.de<br />
und eine Excel-Liste mit allen<br />
Siegerprodukten kann auf<br />
www.elektro.at unter „Downloads”<br />
heruntergeladen werden.<br />
TV-Übertragung<br />
Nach dem Aus für den deutschen<br />
Fernsehsender Giga gelang es Donat<br />
Brandt schnell, mit ANIXE HD<br />
(www.anixehd.tv) <strong>die</strong> entstandene<br />
Lücke zu schließen: Erstmals wurde<br />
am Sonntag, den 7. Juni, um 20:15<br />
<strong>die</strong> Award-Verleihung europaweit<br />
in HD-Qualität ausgestrahlt. Parallel<br />
zur HD Ausstrahlung kann das<br />
ANIXE-Programm 24 Stunden<br />
täglich übrigens auch im normalen<br />
TV-Standard über Astra 1H Digital<br />
19,2 Grad Ost empfangen. ■<br />
INFO: www.plusxaward.de<br />
Gira-Geschäftsführer<br />
Dirk<br />
Giersiepen nahm<br />
den begehrten<br />
Award von<br />
Andreas<br />
Rockenbauer<br />
entgegen.
10<br />
HINTERGRUND E&W 6/09<br />
RASENDER NACHRICHTEN-ZUG E&W ONLINE LIEFERT ERST-MELDUNGEN AM LAUFENDEN BAND<br />
Er fährt immer schneller!<br />
Wer früher ankommen will, muss in den richtigen Zug steigen. Und im Mai haben besonders viele Top-Nachrichten den<br />
E&W Online-Zug genommen. Damit waren sie nicht nur am schnellsten in der E-Branche – sie wurden auch noch fürstlich<br />
empfangen: durch eine Unmenge an „Zug-riffen“.<br />
HIER EINE REPRÄSENTATIVE Auswahl<br />
jener „Darf-man-nicht-verpassen“-Meldungen,<br />
<strong>die</strong> zuerst<br />
(oder überhaupt ganz exklusiv)<br />
mit dem E&W Online-Eilzug im<br />
Nachrichten-Bahnhof der<br />
Elektrobranche einfuhren:<br />
► Cosmos: Josef Anreiter will mit<br />
zumindest zwei Outlet-Centern<br />
durchstarten! (6.5.)<br />
► Preisvergleich: Ihr Schlosser<br />
macht’s persönlich, Ihr Elektriker<br />
am billigsten (8.5.)<br />
► Hyper-erfolgreiche möbel austria-<strong>Premiere</strong>:<br />
Begeisterung bis<br />
zum Abwinken (11.5.)<br />
► Vorstoß von Megaman: Korrektur<br />
des EU-Verbots von Glühlampen<br />
notwendig! (11.5.)<br />
► S.g. Herr Kommerzialrat Lemler!<br />
Wessen Interessen vertreten Sie<br />
eigentlich? (11.5.)<br />
► Neue Glühlampen-Regelung:<br />
Prompte Stellungnahme seitens<br />
des Bundesgremiums (12.5.)<br />
► Kartellverfahren: EU-Komission<br />
verdonnert Intel zu Strafe<br />
von 1,06 Mrd. Euro (13.5.)<br />
► Einzelhandel mit Umsatzminus<br />
in Q1 – nur Elektrobranche mit<br />
Das gab’s am 20. Mai nur auf E&W Online zu sehen: <strong>die</strong> komplette Liste der<br />
Gewinner des Plus X-Award. Im Bild: EP:Boss Oliver Haubrich (li.) und Donat<br />
Brandt, der gewohnt souverän und launig „seinen“ Award präsentierte.<br />
echtem Plus! (14.5.)<br />
► Majdic: Electronic4u<br />
eröffnet ersten (aber nicht letzten)<br />
Abholshop in Wien (15.5.)<br />
► Schlechta-Nachfolge: Gutberlet<br />
will Erfahrungsträger nicht ziehen<br />
lassen (19.5.)<br />
► Österreicher akzeptieren laut<br />
Stu<strong>die</strong> vermehrt Betrug zur Firmen-Rettung<br />
(19.5.)<br />
► e&w exklusiv +++ stopp +++<br />
plus x award 09 +++ stopp +++<br />
alle gewinner! (20.5. )<br />
►Onlineshop auf kleiner Flamme?<br />
MediaMarkt – ich bin doch<br />
nicht wählerisch (25.5.)<br />
► Nicht überraschend, aber trotzdem<br />
brandheiß: Philips will Saeco<br />
schlucken! (25.5.)<br />
► Der Termin für den Neustart<br />
steht: <strong>Premiere</strong> für Sky am 4. Juli<br />
2009 (28.5.)<br />
Lesenswertes Leser-Forum<br />
Es zahlt es sich auch aus, gelegentlich<br />
einen Blick ins Forum von<br />
E&W Online zu werfen, wo sich<br />
im Mai ebenso erboste wie süffisante<br />
Lesermeinungen fanden.<br />
So schrieb uns ein Leser unter<br />
dem Namen Eirik Raude zur<br />
Cosmos-Meldung vom 6. Mai:<br />
„Ha ha, dass ich nicht lache über<br />
<strong>die</strong>ses marode Paradebeispiel von<br />
Freunderlwirtschaft namens Cos-<br />
Wenn andere<br />
noch schlafen, ist der<br />
Zug des E&W Online-Manderls<br />
schon abgefahren. Die ersten, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> neuesten Branchen-Nachrichten<br />
erfahren, sind <strong>die</strong> Empfänger des kostenlosen<br />
Newsletter. Wer ihn abonnieren will, kann sich ganz<br />
formlos anmelden – unter w.deutsch@elektro.at<br />
mos. Die Filiale Mariahilfer Straße<br />
ist bereits seit zwei Wochen ein so<br />
genanntes Outlet Center, ich würde<br />
den Begriff „Recycling Center“<br />
oder, deutlich ausgesprochen,<br />
„Mistplatz“ vorziehen. Es ist schon<br />
arm, was <strong>die</strong>ser Haufen von elitären<br />
(*rofl*) Führungskräften aus<br />
dem einstigen Flagship Store bzw.<br />
Unternehmen gemacht hat…“<br />
Roman Silberberger wiederum<br />
„beglückwünschte“ – mit Bezug<br />
auf <strong>die</strong> Meldung vom 11. Mai –<br />
Megaman-Seniorboss Werner<br />
Wiesner: „Bravo Herr Wiesner, Sie<br />
sind der lebende Beweis, wie man<br />
ein voreilig beschlossenes EU-Gesetz<br />
noch verschlechtern kann!<br />
Strafzölle auf Glühbirnen, noch<br />
dazu von Ihnen, also der Industrie,<br />
gefordert, tragen nicht dazu bei,<br />
Vertrauen in Sparlampen zu gewinnen<br />
– unter Garantie ist das<br />
Gegenteil ist der Fall! Ich verkaufe<br />
seit Bekanntwerden des Produzier-<br />
Enddatums auch Glühbirnen in<br />
großen Mengen. Dem Großteil<br />
(!!!) der Kunden geht es dabei<br />
nicht um einen billigeren Preis des<br />
Produktes, sondern um das für sie<br />
angenehmere Licht!“<br />
Wer sich hinter Nicknames verbirgt,<br />
ist Redaktionsgeheimnis. ■<br />
INFO: www.elektro.at
E&W 6/09 ADVERTORIAL 11<br />
ÜBERZEUGTER GEIZHALS-HÄNDLER ROBERT KUCHLING:<br />
„Saturn-Kunden<br />
kaufen bei mir!“<br />
Vor 41 Jahren wurde der heutige EFH- und traditionelle Insta-Betrieb<br />
EP:Kuchling (ein vormaliges Ruefach-Mitglied) in Wien 6 gegründet. Und<br />
vor etwa fünf Jahren beschloss GF Robert Kuchling (45), im elterlichen<br />
Unternehmen den UE- und WW-Handel mehr zu forcieren. Jetzt erzielt er<br />
jährlich zweistellige Umsatzsteigerungen – dank Geizhals!<br />
FRÜHER WAREN WIR primär Nahversorger“,<br />
erzählt Robert Kuchling. „Aber Wiens sechster<br />
Bezirk ist eine relativ überalterte Region mit<br />
vor allem alleinstehenden Seniorinnen. Eine<br />
zwar besonders <strong>die</strong>nstleistungsaffine Kundengruppe,<br />
<strong>die</strong> jedoch immer kleiner wird. Also<br />
mussten wir entsprechend gegensteuern, um<br />
auch jüngere Zielgruppen zu gewinnen. Was<br />
wir vor knapp drei Jahren taten, indem wir unser<br />
Einzugsgebiet durch Geizhals.at auf Wien<br />
und Umgebung ausgeweitet haben. Dank<br />
Geizhals erzielen wir mit wirklich geringem<br />
Aufwand eine sehr große Werbe-Effizienz.<br />
Weitaus effizienter jedenfalls, als eine Neukunden-Gewinnung<br />
mit Flyern oder anderen konventionellen<br />
Methoden zu betreiben.“<br />
Mittlerweile weiß Kuchling sehr genau, was der<br />
Geizhals-Kunde will: „Hat er sich für ein Gerät<br />
entschieden, will er es dort abholen, wo er es<br />
am schnellsten bekommt. Wer auf unserer<br />
Homepage nachschaut, dem werden rund 90<br />
Prozent der Produkte als lagernd angeboten.<br />
Denn ich bin Händler und kein Listendrucker!“<br />
Die Zeiten, als Fachhändler allein <strong>die</strong> Spanne als<br />
Erfolgsmaßstab sahen, seien vorbei, meint<br />
Kuchling: „Inzwischen haben sich viele durchgerechnet,<br />
ob sie lieber weniger Geräte mit<br />
größerer Spanne oder viele mit kleinerer Spanne<br />
verkaufen wollen. Bei <strong>die</strong>ser Überlegung<br />
spielt der Industriepartner natürlich auch eine<br />
Rolle, weil ein Händler mit geringen Stückzahlen<br />
für ihn uninteressant ist – der wird ausgelistet<br />
und zum Großhändler abgeschoben. Sind<br />
<strong>die</strong> Stückzahlen dagegen höher, wird zwar geschimpft,<br />
weil <strong>die</strong> Preise verrissen werden, aber<br />
dafür dreht sich was. Denn der Lieferant muss ja<br />
seine Kontingente auch loswerden. Deshalb ist<br />
für uns klar geworden: Wir müssen mehr umsetzen!“<br />
Die Geizhals-Lösung habe sich daher für Kuchling<br />
damals geradezu aufgedrängt: „Seither legen<br />
wir jährlich im zweistelligen Prozentbereich<br />
zu. Hätten wir uns nicht dafür entschieden,<br />
würden wir heute wahrscheinlich keinen<br />
Handel mehr betreiben.“<br />
Und noch etwas hat sich bei Kuchling gravierend<br />
verändert: „Seit ich bei Geizhals auftrete,<br />
interessiert mich auch der aggressivste Mitbewerber<br />
in meinem Umfeld, der Saturn, nicht<br />
mehr. Früher habe ich ihm viel zu viel Beachtung<br />
geschenkt, heute gehe ich meinen eigenen<br />
Weg. Zumal nicht wenige Kunden, <strong>die</strong> sich zu-<br />
Geizhals.at ist Österreichs führende<br />
Einkaufsplattform im Internet. Laut<br />
Österr. Webanalyse suchen hier jeden<br />
Monat durchschnittlich 2,1 Millionen<br />
Unique Clients nach Produkten mit dem<br />
optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
vor beim Saturn umgesehen haben, letztlich bei<br />
mir landen. Einfach deshalb, weil sie über Geizhals<br />
herausgefunden haben, dass meine Preise<br />
günstiger sind. Die sind dann ganz erstaunt darüber,<br />
weil sie ursprünglich dachten, dass der<br />
klassische Fachhandel doch ,viel teurer’ sei.“<br />
Die Ironie daran, so Kuchling weiter: „Eigentlich<br />
treibt <strong>die</strong> Großfläche ihre Kunden den<br />
Geizhals-Händlern regelrecht zu. Die hat <strong>die</strong><br />
Konsumenten schließlich jahrelang darauf konditioniert,<br />
bloß nicht ,blöd’ zu sein und deshalb<br />
Preisvergleiche anzustellen.“<br />
Dass eine Listung als Geizhals-Händler keine<br />
großartigen EDV-Kenntnisse erfordert, war für<br />
Kuchling selber zwar unerheblich, „doch eines<br />
muss ich schon sagen: In der Firma waren wir<br />
mit der seinerzeitigen Einschulung durch Geizhals-Mitarbeiter<br />
ebenso absolut zufrieden, wie<br />
Robert Kuchling: „Hätten wir uns nicht für Geizhals<br />
entschieden, würden wir heute wahrscheinlich<br />
keinen Handel mehr betreiben.“<br />
wir es heute mit der laufenden Betreuung<br />
durch das Geizhals-Team sind. Sobald sich<br />
irgendeine Frage ergibt, genügt ein Mail oder<br />
ein Anruf – und <strong>die</strong> Sache wird prompt erledigt.“<br />
Eine enorme Arbeitserleichterung sei außerdem,<br />
dass <strong>die</strong> derzeit rund 40.000 angebotenen<br />
Produkte im Händler-Mietshop bereits vorangelegt<br />
seien, erklärt Kuchling: „Ich muss also bei<br />
jenen Artikeln, <strong>die</strong> ich über meinen Geizhals-<br />
Mietshop anbieten will, lediglich Preis und Verfügbarkeit<br />
angeben. Dagegen muss ich weder<br />
Produktbilder herunterladen noch für Produkt-<br />
Infos sorgen. Den Zeitaufwand erspare ich mir<br />
als Händler. Wobei ich von mir gewünschte<br />
Produkte, <strong>die</strong> noch nicht im Mietshop aufscheinen,<br />
was aber selten vorkommt, entweder<br />
über Geizhals oder – wie es bei uns gehandhabt<br />
wird – auch selber anlegen kann.“<br />
Eines freilich, so Kuchling abschließend, müsse<br />
man als neuer Geizhals-Händler wirklich lernen:<br />
„Wie viele Stückzahlen bestimmter Produkte<br />
ich mir auf Lager legen sollte.“ ■<br />
Einen Monat gratis und<br />
unverbindlich testen:<br />
Geizhals-Mietshop<br />
& Geizhals-Listung<br />
Für nähere Informationen<br />
rufen Sie bitte 01/58 11 609-40<br />
oder mailen an sales@geizhals.at
12<br />
HINTERGRUND E&W 6/09<br />
EP:EISENMANN GEHT BEIM NEUEN GESCHÄFT UNGEWOHNTE WEGE<br />
Irgendwie anders …<br />
In der Krise antizyklisch agieren, heißt investieren. Schließlich fällt es in solchen Zeiten leichter, sich vom Mitbewerb<br />
abzuheben. EP:Eisenmann in Hallein investiert gerade jetzt massiv in das neue Geschäft. Es ist aber nicht nur Kalkül,<br />
das ihn dazu veranlasste, sondern auch Glück. Da man vom Glück allein bekanntlich nicht leben kann, setzt Eisenmann<br />
auch gleich auf ein paar neue Ideen und Konzepte.<br />
EIGENTLICH HÄTTE ALEXANDER<br />
Eisenmann zufrieden sein können:<br />
Ein kleines, feines Geschäft<br />
in der Halleiner Altstadt mit gerade<br />
45 qm Verkaufsfläche, etwa 50<br />
qm für das Service – nicht auf<br />
Miete, sondern im Eigentum.<br />
Das Haus wurde über mehrere<br />
Jahre hindurch hergerichtet, gute<br />
Lage, genügend Stammkunden.<br />
Gut, <strong>die</strong> Werkstätte lag im ersten<br />
Stock und war nur über eine<br />
Wendeltreppe erreichbar. Und es<br />
war auch für einen Familienbetrieb,<br />
wo Eltern, Ehefrau, ein Verkäufer<br />
und ein Lehrling arbeiten,<br />
auf Dauer schlicht und einfach zu<br />
klein.<br />
„Seit ich das Geschäft vor drei<br />
Jahren von meinen Eltern übernommen<br />
habe, habe ich nach einem<br />
Standort gesucht – und von<br />
Anfang an hatte ich <strong>die</strong>sen im Visier“,<br />
sagt Alexander Eisenmann.<br />
Zwar nicht mehr im Zentrum,<br />
aber an einer belebten Straße<br />
nahe des Autobahnzubringers.<br />
Die Verkaufsfläche beträgt 120<br />
qm, für <strong>die</strong> Werkstätte sind 40 qm<br />
eingeplant, dazu kommen noch<br />
Büro und Lager. Alles in einer<br />
Ebene, Parkplätze vor dem Haus.<br />
Nur: Die Miete ließ sich rein<br />
rechnerisch nicht in einer halbwegs<br />
konservativen Kalkulation<br />
unterbringen.<br />
Idealer Zeitpunkt<br />
Im Zuge der Krise ging <strong>die</strong> Miete<br />
runter – und für Eisenmann <strong>die</strong><br />
Rechnung auf. „Der Standort ist<br />
ideal: Täglich fahren 15.000 Autos<br />
vorbei, auch <strong>die</strong> so genannten<br />
Kleinigkeiten stimmen. So ist das<br />
Geschäft nach Osten ausgerichtet.<br />
Weder zu Mittag noch am Nachmittag<br />
blendet <strong>die</strong> Sonne im Geschäft.“<br />
Mit der größeren Verkaufsfläche<br />
steigt das unternehmerische<br />
Risiko. Neue Konzepte und<br />
Ideen sollen das Risiko minimieren.<br />
Das beginnt bei der Ladengestaltung:<br />
„Wir verwenden Regale<br />
aus dem Möbelhandel. Die halten<br />
nicht so lange wie jene vom Ladenbauer,<br />
aber ich muss ohnehin<br />
alle paar Jahre umbauen“, sagt Eisenmann.<br />
Auch <strong>die</strong> Präsentation der Ware<br />
unterscheidet sich massiv von herkömmlichen<br />
Geschäften. Auf der<br />
Rückseite des Ladens ist der Himmel<br />
aufgemalt: Vom Morgen über<br />
<strong>die</strong> Mittagszeit bis hin zum<br />
Abendhimmel bzw. der Nacht<br />
spannt sich der Bogen. Die Geräte<br />
Alexander Eisenmann geht<br />
in seinem neuen Geschäft<br />
auch neue Wege der<br />
Produktpräsentation.<br />
Zentrales Element des<br />
Geschäfts ist der Himmel an<br />
der Rückseite, wo der<br />
gesamte Tag vom Sonnenaufgang<br />
bis zum Sonnenuntergang<br />
dargestellt ist.<br />
Die Geräte werden jeweils<br />
einer Tageszeit zugeordnet:<br />
<strong>die</strong> Kaffeemaschine beim<br />
Sonnenaufgang bis hin zum<br />
Fernseher, der beim<br />
Sonnenuntergang bzw. beim<br />
Nachthimmel präsentiert<br />
wird.<br />
sind den jeweiligen Tageszeiten zugeordnet:<br />
„Im linken Bereich meines<br />
Geschäftes – also am Morgen<br />
– befinden sich Zahnbürsten,<br />
Haartrockner, Kaffeemaschinen<br />
und ähnliches. Der rechte Bereich<br />
mit TV und HiFi geht vom Sonnenuntergang<br />
in einen dunkelblauen<br />
Nacht himmel mit beleuchtetem<br />
Mond und Sternenhimmel<br />
über.” Die übrige Dekoration ist<br />
sehr naturorientiert, wie Eisenmann<br />
betont: Schilf, Gräser, Steine,<br />
… Im Hintergrund läuft Entspannungsmusik<br />
mit Vogelgezwitscher,<br />
geschnuppert wird dezente Waldduft.<br />
„Vielleicht merkt man, dass<br />
meine Zielgruppe nicht unbedingt<br />
<strong>die</strong> MTV-Generation ist. ”<br />
Ein weiterer wesentlicher Unterschied<br />
zu herkömmlichen Elektro-<br />
Geschäften: Die Schaufenster sind
E&W 6/09 HINTERGRUND 13<br />
Mit innovativen Ideen will Eisenmann <strong>die</strong> Stammkunden aus der Altstadt an <strong>die</strong> Peripherie locken. Dort gibt es<br />
mehr Platz für <strong>die</strong> Präsentation und für den Servicebereich, der von außen klar sichtbar ist.<br />
nicht verbaut. Es würden nämlich<br />
deutlich mehr Autos vorbeifahren,<br />
als Fußgänger daran vorbeiflanieren,<br />
so eines der Argumente.<br />
Das andere: Man sieht von außen<br />
<strong>die</strong> Wandgestaltung, sieht auch<br />
gleich <strong>die</strong> Werkstätte. „Damit<br />
möchte ich zeigen, dass hier noch<br />
selber repariert wird und damit<br />
Vertrauen wecken.“ Abgesehen<br />
davon gibt es für ihn noch einen<br />
wesentlichen Grund, auf ein klassisches<br />
Schaufenster zu verzichten:<br />
„Ich hasse das Dekorieren und war<br />
bis jetzt auch mit keinem Schaufenster-Dekorateur<br />
wirklich zufrieden.”<br />
Wie <strong>die</strong> Kunden das Geschäft, Beratung<br />
und Service annehmen, bekommt<br />
Eisenmann künftig 1:1<br />
serviert. „Beim Ausgang kann uns<br />
jeder Kunde nach dem Schulnoten-Prinzip<br />
beurteilen. Das Ganze<br />
wird so gemacht, dass <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
kaum eine Möglichkeit zur<br />
Manipulation haben. Natürlich<br />
könnte ich <strong>die</strong> Werte verfälschen,<br />
aber was hab´ich davon...?”<br />
Nach einer kurzen Testphase soll<br />
<strong>die</strong> Durchschnittsbewertung der<br />
Kunden groß im Schaufenster zu<br />
sehen sein – ähnlich den Bewertungen<br />
auf den Internet-Portalen.<br />
Daneben wird er jedoch <strong>die</strong> bisherigen<br />
Aktivitäten beibehalten: Straßenumfragen<br />
und Fragebögen, <strong>die</strong><br />
an Kunden ausgeschickt werden.<br />
Während des Umbaues führte Eisenmann<br />
gemeinsam mit seiner<br />
Frau Telefonumfragen zum Thema<br />
Me<strong>die</strong>n durch – um zur Eröff-<br />
nung eine sinnvolle Kampagne<br />
planen zu können. „Natürlich<br />
werden <strong>die</strong>se Gespräche auch zur<br />
Kundenpflege und zur Vorabinformation<br />
genützt”.<br />
Thema Internet …<br />
Dennoch gibt es eine Klientel, <strong>die</strong><br />
sich nur nach dem Preis richtet –<br />
und für <strong>die</strong> Eisenmann ein eigenes<br />
Konzept entwickelt hat. „Ich<br />
gebe prinzipiell keine Rabatte,<br />
nicht einmal Freunden. Ich finde<br />
es einfach nicht fair, dass Kunden,<br />
<strong>die</strong> nicht um den Preis feilschen,<br />
schlechter aussteigen als mitunter<br />
direkt unverschämte Rabattjäger.“<br />
Dennoch kennt auch er jene<br />
Kunden, <strong>die</strong> mit Internetpreisen<br />
im Geschäft auftauchen. Ob <strong>die</strong><br />
Ware im Online-Shop vorrätig ist<br />
oder nicht, ist nicht das Thema.<br />
Für <strong>die</strong>se Klientel hat sich Eisenmann<br />
<strong>die</strong> „KnauserMaus“ einfallen<br />
lassen. „Wer zum Tiefstpreis<br />
einkaufen will, sagt mir, welches<br />
Gerät ihn interessiert. Dann recherchiere<br />
ich, welcher Preis über<br />
<strong>die</strong> KnauserMaus möglich ist. Bis<br />
zu 30 Prozent Abschlag sind<br />
möglich. Aber <strong>die</strong> Sache hat natürlich<br />
Haken, über <strong>die</strong> der Kunde<br />
aufgeklärt wird”, sagt Eisenmann...<br />
Selbstabholung und Selbstinstallation<br />
sind beim Dumping-Preis<br />
angesagt. Das Erstgespräch ist gratis,<br />
weitere Erklärungen nach dem<br />
Kauf sind kostenpflichtig. Während<br />
normalerweise der günstige<br />
EP:Techniker-Stundensatz zum<br />
Tragen kommt, fallen bei der<br />
KnauserMaus fast <strong>die</strong> doppelten<br />
Kosten an. Und während bei nor-<br />
malen Preisen der Techniker von<br />
Montag bis Samstag zwischen 7<br />
und 20 Uhr erreichbar ist, kann<br />
der Knauserer nur von Montag<br />
bis Freitag von 8 Uhr bis 18 Uhr<br />
auf Service hoffen. Dass EP:Kunden<br />
Vorrang haben, versteht sich<br />
von selbst. Und bei der Bezahlung<br />
haben KnauserMaus-Käufer <strong>die</strong><br />
Wahl zwischen bar oder Bankomatkarte.<br />
Normale EP:Kunden<br />
haben <strong>die</strong> Qual der Wahl: Kredit-,<br />
Bankomatkarte, Ratenzahlung<br />
– alles ist möglich.<br />
… bravourös gemeistert<br />
Letztlich entscheiden sich <strong>die</strong><br />
meisten Kunden doch für das volle<br />
Angebot. „Nur zwei Prozent<br />
der Geräte werden über <strong>die</strong><br />
KnauserMaus verkauft. Aber das<br />
hängt nicht von den Geräten ab,<br />
sondern von den Personen. Die<br />
kaufen <strong>die</strong> Waschmaschine genauso<br />
zum Billig-Preis wie das<br />
Navi – egal, wie problematisch es<br />
für sie vielleicht werden kann.”<br />
Im Geschäft wird der Knauser-<br />
Maus-Preis kaum beworben.<br />
Kleine Einschaltungen dazu laufen<br />
nur unter KnauserMaus und<br />
nicht unter EP:Eisenmann. Bestellungen<br />
laufen unter einer eigenen<br />
Telefonnummer – schließlich<br />
soll damit nicht das Fachgeschäft<br />
kannibalisiert werden, sondern<br />
eher neue Kundschaft kommen.<br />
Ach ja – was wird eigentlich aus<br />
dem alten Standort? Hier sucht<br />
Eisenmann einen geeigneten<br />
Nachmieter. Seinen früheren<br />
Nachbarn zu Liebe soll es aber<br />
kein Fast-Food-Lokal oder 1-<br />
Euro-Shop sein. ■<br />
EP:Eisenmann<br />
bietet auch<br />
„Internet”-Preise.<br />
Danach gefragt wird<br />
oft – genutzt wird<br />
das Angebot jedoch<br />
sehr selten.<br />
Schließlich ist damit<br />
auch Internet-<br />
Service verbunden –<br />
und das verstehen<br />
selbst sparsame<br />
Kunden …
14<br />
aktuelles<br />
HINTERGRUND E&W 6/09<br />
Electronic4u expan<strong>die</strong>rt<br />
Majdic kommt mit<br />
Shop nach Wien<br />
Electronic4u, der Online-Shop von<br />
Majdic, ist auf Expansionskurs: Im<br />
Norden Wiens wurde jetzt der Vertrag<br />
für den ersten Abholshop in der<br />
Bundeshauptstadt unterzeichnet. Bis<br />
zu vier weitere sollen folgen!<br />
Hannes Majdic und Sohn Philipp, der<br />
für Electronic4u verantwortlich ist,<br />
haben ihr nächstes Ziel erreicht – <strong>die</strong><br />
Expansion nach Wien. Die beiden<br />
haben den Vertrag für einen Abholshop<br />
in der Brünner Straße im Norden<br />
Wiens unterschrieben. Das Besondere<br />
daran: Es handelt sich um<br />
den alten Standort von Media-<br />
Markt –der auf <strong>die</strong> andere Straßenseite<br />
hinüber gewechselt ist. Electronic4u<br />
und MediaMarkt sind also<br />
in Bälde Nachbarn – auch wenn der<br />
neue Standort von Majdic noch gar<br />
nicht nach Electronic4u aussieht.<br />
Der erste Abholshop in der Bundeshauptstadt<br />
soll zugleich auch <strong>die</strong><br />
Zentrale für noch geplante weitere<br />
Shops in Wien sein. Neben der Verkaufsfläche<br />
von 150 qm gibt es daher<br />
auch ein Lager mit 600 qm.<br />
„Wenn sich eine Möglichkeit bietet,<br />
werden wir neuerlich zugreifen“,<br />
untermauert Majdic seine Expansionspläne.<br />
Letztendlich sollte Electronic4u<br />
in Wien mit vier oder fünf<br />
Shops vertreten sein. Die geographische<br />
Verteilung ist klar: Der Süden,<br />
Osten und Westen sowie <strong>die</strong> Stadtmitte<br />
müssten noch abgedeckt werden.<br />
Südlich von Wien – genauer: in<br />
der SCS – ist Electronic4u ja mit einem<br />
Shop vertreten, allerdings ist er<br />
für eine regionale Zentrale zu klein.<br />
Wobei Majdic mit Electronic4u für ei-<br />
nen Online-Shop ungewohnte Wege<br />
beschreiten will: „Der Preis ist online<br />
sicher ein zentrales Thema, aber<br />
nicht das einzige. Wir schauen daher<br />
auch, dass Be<strong>die</strong>nung, Serviceannahme<br />
und Logistik passen.“<br />
Der nächste Abholshop wird aber<br />
vorerst nicht in Wien, sondern in Villach<br />
errichtet – allerdings räumlich<br />
getrennt vom klassischen Fachgeschäft:<br />
War <strong>die</strong>s bisher der Braunware<br />
vorbehalten, soll künftig auf 400<br />
qm vorwiegend Weiße Ware angeboten<br />
werden.<br />
„Die Krise birgt <strong>die</strong> große Chance zu<br />
expan<strong>die</strong>ren“, weiß Hannes Majdic.<br />
Allerdings braucht es dafür nicht nur<br />
Mut zum unternehmerischen Risiko<br />
und einen gewissen finanziellen<br />
Rückhalt, sondern auch engagierte<br />
Mitarbeiter. Die sucht Majdic jetzt<br />
auch für Villach und Wien.<br />
MediaMarkt-Saturn<br />
Neustart mit einem<br />
kleinen Online-Shop<br />
Eigentlich plante <strong>die</strong> Media-Saturn-<br />
Gruppe doch erst Ende 2009, wieder<br />
ins Online-Geschäft einzusteigen –<br />
und das vorerst in Holland und in Österreich.<br />
Allerdings dürfte es in den<br />
vergangenen Wochen ein Umdenken<br />
gegeben haben. Denn plötzlich gibt<br />
es auf der deutschen MediaMarkt-<br />
Homepage doch wieder einen Online-Shop<br />
– wenn auch mit stark eingeschränktem<br />
Angebot. Es werden<br />
ausschließlich Notebooks, Weinkühlschränke<br />
und Projektoren angeboten,<br />
wobei augenscheinlich alle wesentlichen<br />
Marken vertreten sind.<br />
Kunden können <strong>die</strong> Ware rund um<br />
<strong>die</strong> Uhr bestellen – und sie im nächsten<br />
MediaMarkt abholen.<br />
Die Produkte finden sich auch im allgemeinen<br />
Teil der Homepage zum<br />
natürlich gleichen Preis. Daher ist<br />
man konzernintern offensichtlich<br />
überein gekommen, in <strong>die</strong>sen Segmenten<br />
<strong>die</strong> Preise zwischen den Filialmärkten<br />
und dem eigenen Online -<br />
Shop aufeinander abzustimmen.<br />
Schließlich erwies sich das<br />
Modell Online-Shop bei<br />
Media Saturn bekanntlich<br />
deshalb als sehr schwierig,<br />
weil jede Filiale ihre eigenen<br />
Preise „machen”<br />
kann.<br />
Wenn's denn so sein sollte,<br />
vielleicht nicht <strong>die</strong><br />
schlechteste Lösung, erst<br />
mal mit <strong>die</strong>sen „Versuchsträgern“<br />
zu starten. Man<br />
hat aus den Online-Troubles der Vergangenheit<br />
offenbar gelernt.<br />
Für das eingeschränkte Sortiment<br />
des Online-Shops gibt es übrigens<br />
eine Erklärung: „Anfassen, ausprobieren<br />
und mitnehmen”, lautet <strong>die</strong><br />
Devise für das übrige Sortiment. Ein<br />
Angebot, das man interessanterweise<br />
etwa auch bei Waschmaschinen<br />
macht.<br />
Deutsche MediaMärkte als Waschsalons<br />
– mal was Neues.<br />
Quelle sucht Online-Händler<br />
QStores: Online Shops<br />
für alle – gratis<br />
Quelle geht bei der Vermarktung seiner<br />
Produkte einen ebenso neuen<br />
wie ungewöhnlichen Weg: Die Quelle<br />
bietet so genannte QStores an, <strong>die</strong><br />
vollkommen kostenlos und ohne<br />
Programmierkenntnisse eröffnet<br />
werden können.<br />
Mit <strong>die</strong>sen QStores soll jetzt jeder<br />
Internet-Nutzer <strong>die</strong> Möglichkeit haben,<br />
einen eigenen Online-Shop aufzubauen<br />
und Artikel aus dem Quelle-<br />
Sortiment zu vertreiben. Gestartet<br />
wird mit einem Angebot von<br />
400.000 Produkten.<br />
Der Hintergedanke <strong>die</strong>ser Online-<br />
Wachstumsstrategie: Die „Subunternehmer”<br />
sollen bzw. müssen naturgemäß<br />
eine Vorauswahl treffen.<br />
Durch eine Vielzahl von spezialisierten<br />
QStores, <strong>die</strong> aus dem umfangreichen<br />
Sortiment vorselektieren, sollen<br />
neue Zielgruppen erreicht werden.<br />
Quelle setzt bei den QStores auf<br />
eine einfache Handhabung, wodurch<br />
jeder Internet-Nutzer, wie erwähnt,<br />
auch ohne Programmierkenntnisse<br />
einen eigenen Shop eröffnen und<br />
<strong>die</strong>sen mit Hilfe vorgefertigter Templates<br />
individuell gestalten kann.<br />
Die Produktauswahl erfolgt per<br />
drag&drop direkt aus dem Quelle-<br />
Sortiment. Pro Bestellung erhält der<br />
Shop-Betreiber eine Provision. Jeder<br />
Shop ist zudem Suchmaschinen-optimiert<br />
und verfügt sowohl über eine<br />
integrierte Blog-Software als auch<br />
über individuell gestaltbare Content-<br />
Seiten.<br />
Quelle wickelt den kompletten Bestellvorgang<br />
von der Rechnungsstellung<br />
über den Versand und das<br />
Mahnwesen bis hin zur Bearbeitung<br />
von Retouren ab.<br />
Der „Online Shop-Betreiber” beschränkt<br />
sich daher auf <strong>die</strong> Produkt-<br />
Auswahl.
Telekommunikation<br />
Telekommunikation<br />
PILOTVERSUCH FÜR HANDYVERSICHERUNGEN<br />
Schutzbrief für Österreich?<br />
Mit einem Pilotversuch will der Telekom-<br />
Ausschuss <strong>die</strong> Möglichkeit einer Versicherungslösung<br />
für Handys abtesten. So soll<br />
<strong>die</strong> ewige Misere rund um<br />
<strong>die</strong> Garantieausschließungsgründe<br />
bei Handy-Service,<br />
sprich Feuchtigkeitsschäden,<br />
endlich aufgelöst werden.<br />
Ausschuss-Vorsitzender Erich<br />
Kurz drückt aufs Tempo:<br />
„Für den Handel besteht<br />
hier ein großer Zeitdruck.<br />
Dieses Problem mit<br />
den Garantieausschließungsgründen<br />
muss endlich<br />
gelöst werden. Gleichzeitig ergibt sich hier<br />
natürlich auch <strong>die</strong> Chance für einen Zusatzertrag.“<br />
Basis für den Pilotversuch bildet ein Vorschlag<br />
des technischen Versicherers Wertgarantie,<br />
den Wertgarantie-GF Hartmut<br />
Waldmann Ende Mai unter dem Arbeitstitel<br />
„Handyschutzbrief für Österreich“ im<br />
Telekom-Aussschuss präsentiert hat. Der<br />
technische Versicherer hat dazu als „Hausaufgabe“<br />
ein Leistungspaket entwickelt, das<br />
einfach in der Abwicklung ist, einen attraktiven<br />
Preis hat und <strong>die</strong> wichtigsten Garantieausschließungsgründe<br />
abdeckt: Dazu gehören<br />
Schäden verursacht durch Wasser<br />
oder Feuchtigkeit sowie Sturz.<br />
NÄCHSTE RUNDE IM COMBASE-POKER<br />
Stunde der Entscheidung<br />
Mit 10. Juni geht <strong>die</strong> Angebotsfrist für den<br />
angeschlagenen Service- und Logistik-<br />
Spezialist ComBase zu Ende. Von Beobachtern<br />
werden <strong>die</strong> Aussichten von Com-<br />
Base als sehr gut eingeschätzt, sind doch<br />
bisher mehrere Angeboten aus Österreich,<br />
Deutschland und der Schweiz eingelangt.<br />
Die Entscheidung liegt nun bei der Gläubigerversammlung.<br />
Managing Director Peter Benedet drängt<br />
zur Eile: „Es ist im Interesse aller, sowohl<br />
des Handels als auch der Mitarbeiter, dass<br />
wir hier möglichst rasch zu einer Lösung<br />
Im Schadensfall würde mit <strong>die</strong>sem Produkt<br />
der Kunde abhängig von der gewählten<br />
monatlichen Prämie eine gewisse Summe<br />
erhalten, um damit <strong>die</strong> Reparaturleistung<br />
bzw ein<br />
Neugerät abzudecken. Im<br />
ursprünglichen Vorschlag<br />
nicht enthalten war allerdings<br />
<strong>die</strong> Bearbeitungspauschale,<br />
<strong>die</strong> anfällt, wenn ein<br />
Handy zum Service-Hub<br />
eingesendet wird und dann<br />
nicht unter <strong>die</strong> Gewährleistung<br />
fällt. Da sich damit <strong>die</strong><br />
ausbezahlte Summe drastisch<br />
verringert hätte, war<br />
<strong>die</strong>ser Vorschlag allerdings keine Alternative<br />
für Kurz und seinen Stellvertreter Franz<br />
Reitler. „Diese Kosten müssen zwingend<br />
abgedeckt werden, ansonsten können wir<br />
das nicht unterstützen“, stellt Kurz klar.<br />
Für den Pilotversuch wird nun zusammen<br />
mit Wertgarantie ein Lösung gesucht. Vor<br />
dem Testlauf wird sich der Telekom-Ausschuss<br />
jedenfalls noch einmal treffen, um<br />
<strong>die</strong> letzten Details abzuklären. Für den Test<br />
selbst werden vom Telekom-Ausschuss<br />
rund 20 Händler in ganz Österreich gesucht,<br />
<strong>die</strong> sowohl bei Neuverträgen als<br />
auch bei Reparaturen ein entsprechend<br />
großes Volumen aufweisen, damit hier auch<br />
repräsentative Ergebnisse erzielt werden.<br />
kommen. Denn Stillstand ist immer gefährlich.<br />
ComBase ist zwar operativ positiv,<br />
derzeit können allerdings keine langfristigen<br />
Entscheidungen getroffen werden.“<br />
Erich Kurz, Voristzender des Telekom-Ausschusses,<br />
gibt sich optimistisch: „Es gibt<br />
sehr ermutigende Zeichen. Wichtig ist ja,<br />
dass es zu keiner Monopol-Stellung bei<br />
den Service-Hubs kommt. Der Fachhandel<br />
muss weiterhin eine Wahlmöglichkeit<br />
haben, und <strong>die</strong> Kontinuität im Servicebetrieb<br />
muss sichergestellt sein.“<br />
DOMINIK SCHEBACH<br />
Software<br />
statt<br />
Hardware<br />
Nimmt man den Goldrausch als Analogie her,<br />
dann sind <strong>die</strong> großen Unternehmen der Mobilfunkbranche<br />
gerade wieder einmal dabei, ihre<br />
mCommerce-Claims abzustecken. In den vergangenen<br />
Wochen haben sowohl <strong>die</strong> Mobilkom als<br />
auch Nokia neue Angebote gleauncht, T-Mobile<br />
hat seinen Music Store DRM-frei gestellt, und<br />
Sony Ericsson ist gerade dabei, sein Play Now-<br />
Angebot aufzubohren.<br />
Zugegeben, der Vergleich mit dem Goldrausch ist<br />
ein wenig weit hergeholt. Die mCommerce-Aktivitäten<br />
der genannten Unternehmen sind nicht<br />
überstürzt. Vielmehr geht es darum, das eigene<br />
Hauptprodukt zu unterstützen, Zusatznutzen zu<br />
schaffen und letztendlich damit den Kunden an<br />
sich zu binden. Sehr erfolgreich wird <strong>die</strong>se Strategie<br />
ja von Apple vorexerziert. Die Kalifornier erwirtschaften<br />
mit dem iPhone noch kontinuierlich<br />
Umsätze, wo bei anderen Herstellern der Kontakt<br />
mit dem Kunden schon längst verloren ist.<br />
Das ist aber meiner Ansicht nach nur ein Aspekt<br />
des App-Store-Booms. Denn hier wird auch ein<br />
verändertes Verständnis von Mobiltelefonen sichtbar.<br />
Das Handy bietet gewissermaßen wie bei einem<br />
PC nur mehr das Grundgerüst, das der Kunde<br />
mit Hilfe von gekaufter Software laufend seinen<br />
persönlichen Bedürfnissen anpasst. Anstelle von<br />
Features, <strong>die</strong> bereits am Handy fix angelegt sind,<br />
treten Applikationen und Unterhaltungsangebote,<br />
<strong>die</strong> sich der Bennutzer bei Bedarf installiert. –<br />
Willkommen in der Welt der totalen Flexibilität.<br />
Damit wir uns nicht missverstehen: Diese Entwicklung<br />
zeigt zwar Parallelen zur IT, trotzdem<br />
glaube ich nicht, dass das Handy vollkommen in<br />
den Hintergrund treten wird bzw nur noch IBMbeige<br />
08/15-Handys über den Ladentisch wandern<br />
werden. Die Kunden werden weiterhin bereit<br />
sein, für anspruchsvolle Hardware Geld auszugeben.<br />
Aber wir werden uns damit auseinandersetzen<br />
müssen, dass in Zukunft ein Handy oder ein<br />
Netzbetreibervertrag über das integrierte Softwarepaket,<br />
den kompatiblen App-Store oder das Musikangebot<br />
definiert wird. Mobiltelefone wie das<br />
iPhone von Apple oder <strong>die</strong> Google-Phones von<br />
HTC sind nur <strong>die</strong> Vorläufer. In Zukunft wird das<br />
auch für <strong>die</strong> Handys anderer Hersteller gelten.
16<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 6/09<br />
T-MOBILE: JUBILÄUM UND VERÄNDERUNGEN FÜRS VERKÄUFER-PROGRAMM<br />
TopSellers das ganze Jahr<br />
Mit einer Kette von Kick-off-Events hat das <strong>die</strong>sjährige TopSellers-Programm von T-Mobile begonnen. Im zehnten Jahr<br />
des Bestehens des Verkäufer-Wettbewerbs hat der Netzbetreiber einige Änderungen eingeführt. So soll es <strong>die</strong>ses Jahr<br />
durchgehend ein Motivationsprogramm geben. Die bekannte Schulungsreise für <strong>die</strong> besten Verkäufer bleibt dabei aber<br />
der Höhepunkt.<br />
IN EINER BRANCHE, <strong>die</strong> für ihre<br />
Schnelllebigkeit bekannt ist, sind<br />
zehn Jahre schon ein gewisses Alter.<br />
Deswegen zeigte sich <strong>die</strong><br />
Sales-Mannschaft von T-Mobile<br />
auch recht zufrieden, wie am 25.<br />
Mai in Wien das <strong>die</strong>sjährige Top-<br />
Sellers-Programm offiziell eröffnet<br />
wurde.<br />
„Wir sind schon recht stolz darauf,<br />
dass <strong>die</strong>ses Programm für <strong>die</strong><br />
Verkäufer schon zehn Jahre Bestand<br />
hat“, erklärte deshalb auch<br />
Privatkunden-VL Richard Parcer<br />
beim Kick-off-Event auf der<br />
Wiener Summerstage. „Mit <strong>die</strong>sem<br />
Umfang und der Ausrichtung<br />
auf <strong>die</strong> Verkäufer ist es einzigartig<br />
am Markt. Das ist ein<br />
Zeichen für <strong>die</strong> Partnerschaft mit<br />
dem Handel und ein großer Anreiz<br />
für <strong>die</strong>Verkäufer.“<br />
Einzigartig ist auch <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den wichtigsten<br />
Hardware-Lieferanten von<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Kick-off für das TopSellers-<br />
Programm 2009 von T-Mobile<br />
in Wien.<br />
TopSellers mit neuem Modus.<br />
Kontinuierlicher Kontakt und<br />
Schulungen zusätzlich zur Top-<br />
Sellers-Reise sollen mehr Verkäufer<br />
ansprechen.<br />
Events in den Regionen als<br />
Feedback-Runde.<br />
Verkaufswettbewerb ist<br />
bereits gestartet.<br />
Ziel der TopSellers-Reise ist<br />
2009 Kos.<br />
T-Mobile. Nokia, Samsung und<br />
Sony Ericsson unterstützen auch<br />
<strong>die</strong>ses Jahr wieder das Programm.<br />
Neuer Modus<br />
Für das Jubiläumsjahr hat sich T-<br />
Mobile allerdings einen neuen<br />
Modus für sein TopSellers-Programm<br />
überlegt. Die Schulungsund<br />
Motivationsreise wird es<br />
weiterhin geben. Doch der Anspruch<br />
des Netzbetreibers ist<br />
größer geworden. Anstelle eines<br />
einzelnen Events soll nun ein<br />
kontinuierlicher Kontakt mit den<br />
Verkäufern treten.<br />
„Wir wollen nicht nur <strong>die</strong> 150<br />
besten Verkäufer erreichen, sondern<br />
jeden, der im Handel T-<br />
Mobile- und Telering-Produkte<br />
verkauft. Dazu werden wir mit<br />
Über zehn Jahre Top-<br />
Sellers können sich<br />
<strong>die</strong>ses Jahr Tina<br />
Reisenbichler,<br />
T-Mobile-<br />
Geschäftsleiterin Sales<br />
and Customer Care,<br />
sowie Endkunden-VL<br />
Richard Parcer freuen.<br />
Das Verkäufer-<br />
Programm des<br />
Netzbetreibers ist in<br />
der Ausrichtng und in<br />
dem Umfang einzigartig<br />
in Österreich.<br />
dem TopSellers-Programm auch<br />
mehr in <strong>die</strong> Regionen gehen“,<br />
erklärt Parcer den Plan.<br />
Allein bei den Kick-off-Events<br />
in Wien, Linz, Innsbruck und<br />
Klagenfurt erwartet er sich 500<br />
bis 550 Verkäufer. Und <strong>die</strong>sen<br />
Veranstaltungen sollen weitere<br />
Events für <strong>die</strong> Verkäufer folgen.<br />
Geht alles nach Plan, so wird T-<br />
Mobile mit seinen TopSeller-<br />
Events zumindest einmal im<br />
Quartal in jeder der vier Vertriebs-Regionen<br />
präsent sein.<br />
„Da sorgt auch für den notwendigen<br />
Kontakt mit den Verkäufern,<br />
damit wir ein möglichst direktes<br />
Feedback erhalten“, erklärt<br />
Parcer. „Aber natürlich gehört<br />
auch ein gewisser Spaß dazu, und<br />
der wird sicher nicht zu kurz<br />
kommen.“
E&W 6/09 TELEKOMMUNIKATION 17<br />
Begleitet wird <strong>die</strong> Event-Reihe<br />
durch ein ganzjähriges Trainingsprogramm<br />
mit Online- und Präsenz-Schulungen<br />
sowie vier Gewinnspielen.<br />
„Damit ist das Top-<br />
Sellers-Programm ein Gesamtpaket<br />
geworden, das sich an alle<br />
Verkäufer richtet“, erklärt auch<br />
Außen<strong>die</strong>nst-Leiter Kurt Brandstätter.<br />
Derzeit gibt es laut T-Mobile<br />
rund 1.400 registrierte Top-<br />
Sellers.<br />
Auf nach Kos<br />
Die bekannte TopSellers-Reise<br />
bildet weiterhin den Höhepunkt<br />
Überzeugt vom<br />
Erfolg des Top-<br />
Sellers-Programm<br />
gibt sich auch AD-<br />
Leiter Kurt Brandstätter.<br />
Besonders<br />
<strong>die</strong> Schulungstour<br />
findet ein großes<br />
Echo bei den<br />
Verkäufern: „Wer<br />
einmal mitgereist<br />
ist, der bemüht<br />
sich, um wieder<br />
dabei zu sein.“<br />
LEISTUNGEN HONORIEREN<br />
Großen Rückhalt genießt das TopSellers-<br />
Programm auch aus der Führungsetage<br />
von T-Mobile. Dort schätzt man vor allem<br />
den direkten Kontakt mit den Verkäufern<br />
am POS, der durch <strong>die</strong>ses System geschaffen<br />
und vertieft wird.<br />
„Das ist ein sehr gutes Programm. Wir<br />
wollen <strong>die</strong> Leistungen der Verkäufer honorieren<br />
und gleichzeitig einen Ansporn<br />
bieten. Das TopSellers-Programm ist da<br />
eine sehr sichtbare Bestätigung für <strong>die</strong> Leistung der Verkäufer“, erklärt<br />
Tina Reisenbichler, Geschäftsleiterin für Sales and Customer Care bei T-Mobile.<br />
„Durch das ganzjährige Programm involvieren wir hier natürlich mehr<br />
Verkäufer. Schließlich wollen wir jeden am POS ansprechen, der für uns<br />
verkauft. Die Reise bleibt allerdings etwas Außergewöhnliches. Das verbindet<br />
auf eine besondere Art und Weise. Telekommunikation ist ein People-<br />
Business - man arbeitet einfach besser zusammen, wenn man sich kennt.“<br />
des Programms. Sie findet <strong>die</strong>ses<br />
Jahr bereits zum achten Mal statt.<br />
Heuer wird <strong>die</strong> Schulungs- und<br />
Motivationstour mit den 150 besten<br />
TopSellers nach Kos gehen-<br />
Der Verkäufer-Wettbewerb hat<br />
dafür schon begonnen.<br />
„Hier kommen wirklich nur <strong>die</strong><br />
besten Verkäufer mit. Aber wer<br />
einmal mitgereist ist, bemüht<br />
sich, um wieder dabei zu sein“,<br />
macht auch Brandstätter Werbung<br />
für <strong>die</strong> Reise.<br />
Der Konkurrenzkampf ist allerdings<br />
hart. Bisher soll es nur einer<br />
Handvoll Top-Verkäufern<br />
gelungen sein, sich für jede der<br />
Reisen zu qualifizieren. ■<br />
INFO: www.t-mobile.at
18<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 6/09<br />
NOKIA KREUZT MOBILTELEFON MIT MOBILER INTERNET-PLATTFORM<br />
Der Homescreen macht’s!<br />
Das Web an den Fingerspitzen, das ist das Motto des N97. Das neue Flaggschiff von Nokia zielt auf <strong>die</strong> vollständige<br />
Integration des Internet in <strong>die</strong> Mobilkommunikation ab. Das herausstechende Merkmal des Mobiltelefons sind daher<br />
auch weniger seine beeindruckenden technischen Features, sondern sein Homescreen, der das Handy zur Echtzeit-<br />
Internetdrehscheibe für <strong>die</strong> Westentasche macht.<br />
EIN MOBILER INTERNETZUGANG<br />
allein reicht nicht mehr. Beim<br />
N97, das im Juli gelauncht wird,<br />
geht es Nokia um mehr. Das Gerät<br />
soll einfach alle Ansprüche erfüllen,<br />
<strong>die</strong> ein Benutzer in Sachen<br />
Multimedia, Messaging,<br />
Internet und eMail hat.<br />
Dazu kommt das HSDPA-Handy<br />
mit einem 3,5-Zoll-Touchscreen,<br />
worunter sich eine vollständige<br />
QWERTZ-Tastatur<br />
verbirgt, sowie mit einer 5-MP-<br />
Kamera auf den Markt. Der üppige<br />
interne Speicher von 32 GB<br />
kann bis auf 48 GB aufgerüstet<br />
werden. Das Revolutionäre ist<br />
allerdings das veränderte Be<strong>die</strong>nkonzept<br />
des Handys.<br />
Internet direkt<br />
„Der Grundgedanke des Geräts<br />
ist, dass man damit immer online<br />
ist und auch unterwegs mit seinen<br />
Online-Communitys verbunden<br />
bleibt. Die Internet-<br />
Funktionen sind deswegen auch<br />
nicht in irgendeinem Unterme-<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
N97 ist Nokias erstes Handy<br />
mit einem neuen, auf das Internet<br />
ausgerichteten Benutzerkonzept.<br />
Widgets am Homescreen eröffnen<br />
dem Benutzer einen direkten<br />
Zugang zu seinen Kontakten,<br />
wichtigsten Funktionen<br />
sowie seinen bevorzugten Internetseiten<br />
und Social Networks.<br />
Ovi Summer Challenge belohnt<br />
<strong>die</strong> Verkäufer mit den<br />
meisten Kundenregistrierungen<br />
für Ovi.<br />
nü zu finden, sondern sie sind direkt<br />
am Homescreen des<br />
HSDPA-Geräts platziert. Damit<br />
stehen dem Benutzer auf dem<br />
Handy neben den klassischen<br />
Kommunikationskanälen Sprache,<br />
SMS und eMail auch seine<br />
sozialen Netzwerke wie Face-<br />
Book und Studi VZ immer zur<br />
Verfügung“, erklärt Christoph<br />
Mahr, Nokia Academy Manager<br />
ASE.<br />
„Gerade wenn ich permanent<br />
wissen will, wie es mit meinem<br />
sozialen Netzwerk steht, ist ja das<br />
Mobiltelefon <strong>die</strong> prädestinierte<br />
Plattform. Das geht schon sehr<br />
stark in Richtung Web 3.0“, fügt<br />
Mahr im Hinblick auf <strong>die</strong> Mobilisierung<br />
der interaktiven Internet<strong>die</strong>nste<br />
hinzu.<br />
Der Homescreen des<br />
N97 steht für ein<br />
neues Benutzerkonzept<br />
bei Nokia.<br />
Über <strong>die</strong> Widgets auf<br />
der Oberfläche erhält<br />
der Benutzer immer<br />
einen direkten Zugang<br />
zu seinen Kontakten,<br />
Standardfunktionen<br />
und vor allem zu<br />
seinen Lieblingsseiten<br />
im Internet.<br />
Womit das N97 neben<br />
den klassischen Kommunikationskanälen<br />
wie Sprache und SMS<br />
auch soziale Netzwerke<br />
mobilisiert.<br />
Revolutionärer Homescreen<br />
Wie groß allein das Potenzial im<br />
Bereich der Social Networks ist,<br />
zeigt ein Blick auf <strong>die</strong> Anmeldungszahlen.<br />
Allein der Dienst<br />
Facebook hat derzeit rund<br />
300.000 registrierte User in Österreich.<br />
Der User soll durch das<br />
N97 immer einen schnellen und<br />
einfachen Zugang zu für ihn<br />
wichtigen Online-Content wie<br />
eBay oder Social Networks haben,<br />
ohne zuerst mühsam einen<br />
URL eintippen zu müssen.<br />
Selbst das Starten des Browsers<br />
wird überflüssig.<br />
Erzielt wird <strong>die</strong>s durch Widgets,<br />
<strong>die</strong> der Benutzer auf dem personalisierbaren<br />
Homescreen platzieren<br />
kann, und <strong>die</strong> einen<br />
Schnellzugriff zu seinen wichtigsten<br />
Kontakten, Funktionen sowie<br />
Internet-Seiten und Online-
E&W 6/09 TELEKOMMUNIKATION 19<br />
Communitys bieten. Die Widgets<br />
repräsentieren dabei <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Seiten im Netz.<br />
Gleichzeitig zeigen sie laufend<br />
<strong>die</strong> jüngsten Informationen auf<br />
<strong>die</strong>sen Seiten an, wie zB den<br />
neuesten Eintrag eines Freundes<br />
auf dessen Facebook-Seite.<br />
Möchte man <strong>die</strong> gesamte Seite<br />
sehen, so genügt ein einfaches<br />
Anklicken des Widgets auf dem<br />
Touchscreen des N97, um direkt<br />
auf <strong>die</strong> gewünschte Seite zu gelangen.<br />
Lokale Widgets<br />
Das N97 ist das erste Nokia-<br />
Handy, das mit dem neuen<br />
Homescreen ausgestattet ist. Weitere<br />
Geräte mit <strong>die</strong>sem neuen<br />
Benutzungskonzept sollen allerdings<br />
bald folgen.<br />
Die Widgets auf dem Homescreen<br />
des N97 soll es aber nicht<br />
nur für <strong>die</strong> „Standardseiten“ im<br />
Internet geben, wie auch Martin-Hannes<br />
Giesswein, Head of<br />
Retail ASE. „Jeder Entwickler<br />
kann hier lokalen Content entwickeln<br />
und auf dem Ovi Store<br />
zur Verfügung stellen.“<br />
Die Ovi Challenge<br />
Dazu passend wartet das N97<br />
mit einer zusätzlichen Neuigkeit<br />
auf. Das Gerät ist das erste Nokia-Handy,<br />
auf dem bereits ein<br />
Zugang zum Ovi Store vorinstalliert<br />
ist. Um <strong>die</strong> Ovi-Dienste<br />
allerdings in ihrer Gesamtheit<br />
auch entsprechend zu pushen,<br />
hat Nokia für <strong>die</strong>sen Sommer<br />
zur großen Ovi Summer Challenge<br />
aufgerufen. Bei dem Verkäuferwettbewerb<br />
geht es darum,<br />
möglichst viele Ovi-Registrierungen<br />
zu erzielen. Teilnehmen<br />
kann jeder Händler bzw Verkäufer.<br />
Das N97 ist auch das<br />
erste Handy des finnischen<br />
Herstellers,<br />
bei dem ein direkter<br />
Zugang zu Nokias<br />
eigenem Ovi Store<br />
integriert ist.<br />
Die Gewinner nehmen an der<br />
Ovi Wörthersee Experience vom<br />
14. bis 16. August teil. Bei <strong>die</strong>ser<br />
VIP-Schulung besteht <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
ein umfangreiches Training<br />
zu den Ovi Services zu absolvieren<br />
und so ein Diplom<br />
zum „Ovi Expert“ zur Erhalten.<br />
Dazu gibt es auch ein entsprechendes<br />
Rahmenprogramm mit<br />
„Überraschungen zu Wasser, zu<br />
Lande und in der Luft“ (Details<br />
zur Ovi Challenge finden sich<br />
auch in Nokia Online www.nokiaonline.com).<br />
Mit dem N97 setzt<br />
Nokia auf den Smartphone-Trend,<br />
wie auch<br />
Martin-Hannes Giesswein<br />
bestätigt:<br />
„Smartphones kann<br />
man nicht mehr negieren.<br />
Durch sinkendeDurchschnittspreise<br />
und innovative<br />
Be<strong>die</strong>nkonzepte wie<br />
beim N97 steigt <strong>die</strong><br />
Nachfrage nach<br />
<strong>die</strong>sen multimedialen<br />
Alleskönnern.“<br />
(Foto C. Minutilli/<br />
buero8pr)<br />
Der Trend zum Smartphone<br />
Highend-Geräte wie das N97<br />
profitieren derzeit vom Aufwärtstrend<br />
der Smartphones.<br />
Während <strong>die</strong> Absatzzahlen der<br />
Handys allgemein nach unten<br />
gehen, sind <strong>die</strong> intelligenten Alleskönner<br />
für unterwegs auf dem<br />
aufsteigenden Ast (siehe auch<br />
Seite 23).<br />
Die Marktforscher gehen von<br />
150 bis 200 Millionen verkauften<br />
Smartphones für 2009 aus – bei<br />
einem Gesamtmarkt von rund<br />
1,8 Mrd Mobiltelefonen. Wertmäßig<br />
sollen <strong>die</strong> Hightech-Wunder<br />
für <strong>die</strong> Westentasche sogar bis<br />
zu 17,5% des Gesamtmarktes<br />
ausmachen. Als Treiber der Entwicklung<br />
wurden von den<br />
DER FOTO-SPEZIALIST<br />
Marktforschern vor allem<br />
eMail, Messaging und der<br />
Zugang zu sozialen Netzwerken<br />
gesehen.<br />
„Smartphones kann man<br />
nicht mehr negieren. Sie sind<br />
eine starke Kategorie im<br />
Mobilfunkmarkt geworden“,<br />
erklärt Giesswein. „Durch<br />
sinkende Durchschnittspreise<br />
und innovative Be<strong>die</strong>nkonzepte<br />
wie beim N97 steigt<br />
<strong>die</strong> Nachfrage nach <strong>die</strong>sen<br />
multimedialen Alleskönnern.“<br />
Besonders populär sind <strong>die</strong><br />
smarten Zusatzfunktionen<br />
bei Jugendlichen. Diese nutzen<br />
auch <strong>die</strong> Internet-Features<br />
<strong>die</strong>ser Handys am stärksten,<br />
wobei der Austausch von<br />
Content wie Musik, Fotos oder<br />
Klingeltönen mit 80% der User<br />
eindeutig an der Spitze steht.<br />
Aber auch der Download von<br />
zusätzlichen Anwendungen für<br />
<strong>die</strong> Personalisierung der Geräte<br />
gewinnt immer mehr an Bedeutung.<br />
„Jeder verwendet das Internet<br />
am Handy in einer anderen<br />
Form – und mit den Ovi Store<br />
kann man sein Handy immer<br />
weiter personalisieren und auf<br />
seine individuellen Bedürfnisse<br />
abstimmen. Das ist das Schöne<br />
dabei“, so Giesswein. ■<br />
INFO: www.nokia.at<br />
Während Nokia mit dem N97 vor allem <strong>die</strong> Jünger des mobilen Internets<br />
anspricht, wendet sich der finnische Handyproduzent mit seinem zweiten<br />
Sommer-Highlight an <strong>die</strong><br />
Foto-Profis. Denn auch <strong>die</strong>ses<br />
Handy glänzt mit einigen<br />
<strong>Premiere</strong>n. So verfügt das<br />
N86 als erstes Mobiltelefon<br />
über ein Weitwinkel-Objektiv<br />
von Carl Zeiss. Zusammen<br />
mit dem 8-MP-Bildsensor sowie<br />
einem schnellen mechanischen<br />
Verschluss und einer<br />
variablen Blende bietet das Slider-Handy auch anspruchsvollen Fotografen<br />
so manche Möglichkeiten. Zwei LED-Blitzlichter sorgen schließlich<br />
dafür, dass auch bei einer schlechten Beleuchtung genügend Licht zur<br />
Verfügung steht. Ein OLED-Display sowie ein TV-Ausgang zum Präsentieren<br />
der Fotos im Großformat ergänzen das Angebot für den Fotoeinsatz. Abgerundet<br />
wird <strong>die</strong> Ausstattung des HSDPA-Handys durch Geotagging für Fotos,<br />
WLAN, Music-Player, vorinstallierte Ovi-Dienste und Nokia Maps, einen<br />
internen Speicher von 8 GB sowie einen zusätzlichen microSD-Steckplatz.
20<br />
TELEKOMMUNIKATION<br />
3 ZIELT AUFS FESTNETZ<br />
Die letzte<br />
Bastion<br />
3 nimmt ein neues Kundensegment ins Visier<br />
und hat dafür gleich ein eigenes Produktpaket<br />
geschnürt: 3Festnetz. Seit Mai bietet<br />
der Betreiber auf Basis von zwei HSUPA-<br />
Modems „Festnetztelefonie“ und Internet-<br />
Zugang an. Noch befindet man sich in einer<br />
Pilot-Phase. Doch jetzt startet der Rollout.<br />
ES GEHT UM FESTNETZ-ERSATZ.<br />
Dass der Mobilfunk dem Festnetz<br />
schon einen Großteil der<br />
Sprachminuten abgenommen<br />
hat, ist bekannt. Die letzten Bastionen<br />
der Festnetzanbieter sind<br />
in <strong>die</strong>ser Hinsicht <strong>die</strong> Geschäftskunden<br />
und jene Privatkunden,<br />
<strong>die</strong> nicht auf ihre Festnetznummer<br />
verzichten wollen. Jetzt will<br />
3 auch das Segment <strong>die</strong>ser Privatkunden<br />
erobern.<br />
Geschehen soll <strong>die</strong>s mit Hilfe<br />
von 3Modem/Router, an denen<br />
der Kunde einfach seine Telefone<br />
anschließt und dann über das<br />
Mobilfunk-Netz von 3 anstelle<br />
der Leitung des Festnetzanbieters<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
3 nimmt Festnetz ins Visier.<br />
Mit zwei Tarifen für 3Festnetz<br />
sollen sowohl reine Telefonie-<br />
Kunden als auch Internet-Einsteiger<br />
angesprochen werden.<br />
Zusatzpakete für internationale<br />
Anrufe und netzinterne Kommunikation.<br />
Der Vertrieb von 3Festnetz<br />
erfolgt derzeit über eine Partner-Agentur,<br />
soll aber in Zukunft<br />
in allen Kanälen ausgerollt<br />
werden.<br />
Reines Privatkunden-Produkt<br />
da 3Festnetz noch keine Fax-<br />
Geräte unterstützt.<br />
telefoniert. „Dieses Angebot ist<br />
<strong>die</strong> logische Weiterführung unserer<br />
Datenstrategie. So erreichen<br />
wir nun auch Kunden, <strong>die</strong> einen<br />
Festnetz-Internet-Zugang nur<br />
wegen der Festnetznummer behalten<br />
haben", so 3-CEO Berthold<br />
Thoma bei der Vorstellung<br />
des Tarif-Pakets zum sechsten<br />
Geburtstag des Betreibers.<br />
Aggressive Preisgestaltung<br />
Dazu bietet 3 zwei Tarife an: einmal<br />
3Festnetz für ausschließliche<br />
Sprachtelefonie für 12,98<br />
Euro/Monat inklusive 1.000 Minuten<br />
ins österreichische Festnetz<br />
sowie einen 3Festnetz+Internet<br />
für 15,98 Euro inklusive 1.000<br />
Minuten ins Festnetz und drei<br />
GB Datenvolumen.<br />
Ergänzt werden kann 3Festnetz<br />
durch zwei Zusatzpakete: MoreInternational,<br />
womit der Kunde<br />
für 2,5 Cent ins internationale<br />
Festnetz telefonieren kann, und<br />
MoreTalk 3, womit der Kunde<br />
unbegrenzt ins Mobilfunknetz<br />
von 3 telefonieren kann. Diese<br />
Pakete kosten vier bzw fünf Euro<br />
im Monat.<br />
Dazu erhält der Kunde einen<br />
HSUPA-Router, an dem er sein<br />
Telefon anschließen kann. Die<br />
gewohnte Festnetznummer wird<br />
derweil portiert, so dass <strong>die</strong> gewohntenKommunikationskanäle<br />
bestehen bleiben.<br />
Mit 3Festnetz greift der Mobilfunker<br />
<strong>die</strong> Telekom sozusagen in<br />
ihrem heimatlichen Revier an.<br />
„Bei uns gibt es mehr Inhalt um<br />
denselben Preis. Wofür andere<br />
Betreiber gerade einmal <strong>die</strong> Leitung<br />
ins Haus zur Verfügung stellen,<br />
bieten wir unseren Kunden<br />
1.000 Minuten ins Festnetz und<br />
einen einfachen Einstieg ins<br />
Internet“, erklärt 3-VL Rudolf<br />
Schrefl. „Und natürlich kann der<br />
Kunde damit auch billiger in <strong>die</strong><br />
österreichischen Mobilfunknetze<br />
3-Vertriebsleiter<br />
Rudolf Schrefl<br />
sieht vor allem in<br />
der großen Flexibilität<br />
sowie dem<br />
aggressiven Preis<br />
<strong>die</strong> wichtigsten<br />
Vorteile von 3Festnetz:<br />
„Bei uns gibt<br />
es mehr Inhalt um<br />
denselben Preis.<br />
Wofür andere<br />
Betreiber gerade<br />
einmal <strong>die</strong> Leitung<br />
ins Haus zur<br />
Verfügung stellen,<br />
bieten wir unseren<br />
Kunden 1.000<br />
Minuten ins<br />
Festnetz und<br />
Internet.“<br />
telefonieren.“ Besonders interessant<br />
für <strong>die</strong> Zielgruppe sieht<br />
Schrefl aber auch das Zusatzpaket<br />
für billige internationale Anrufe,<br />
da viele Kunden Gesprächspartner,<br />
mit denen sie regelmäßig<br />
kommunizieren, im Ausland hätten.<br />
Derzeit ist 3Festnetz allerdings<br />
noch rein auf den Privatkundenbereich<br />
ausgerichtet. Die Begründung<br />
dafür liegt in der fehlenden<br />
Unterstützung für Fax<br />
durch 3Festnetz. Dies wolle man<br />
Der 3Router B932<br />
ist einer der Router,<br />
<strong>die</strong> 3 für seinen<br />
Festnetz-Ersatz<br />
anbietet. Beim<br />
Betreiber sieht man<br />
das als Plug’n’Play-<br />
Produkt, bei dem<br />
der Kunde selbst zu<br />
Hause seine Telefone<br />
anschließt.<br />
Bei komplizierten<br />
Fällen bietet allerdings<br />
ein Agentur-<br />
Partner von 3<br />
Unterstützung vor<br />
Ort.
E&W 6/09 TELEKOMMUNIKATION 2<br />
sich bei 3 noch sehr genau „ansehen“,<br />
wie Schrefl betont: „Im<br />
privaten Bereich hat sich <strong>die</strong><br />
Kommunikation total auf eMail<br />
verlagert, aber im Business-Segment<br />
besteht weiterhin Bedarf<br />
für Fax.“<br />
Ziel: Plug’n’Play<br />
Neben dem Preis soll <strong>die</strong> große<br />
Flexibilität der Lösung bei der<br />
Errichtung des Anschlusses betont<br />
werden. Händler-VL Karl<br />
Schürz sieht daher 3Festnetz<br />
auch als eine Alternative bei<br />
Neubau-Projekten, wo anstelle<br />
der Zuleitung über das Festnetz<br />
von vornherein <strong>die</strong> Mobilfunk-<br />
Variante gewählt werden kann.<br />
Der Endkunde erspare sich so<br />
<strong>die</strong> Wartezeit, bis <strong>die</strong> Leitung<br />
zum neu gebauten Haus gelegt<br />
werden kann, sowie <strong>die</strong> Verkabelung<br />
im Gebäude.<br />
Schließlich ist das System als<br />
Plug’n’Play-Lösung gedacht, <strong>die</strong><br />
innerhalb von wenigen Minuten<br />
und ohne großen Aufwand hinsichtlich<br />
der Verkabelung erstellt<br />
werden kann. Im Idealfall erhält<br />
der Kunde den HSUPA-Router<br />
mit der SIM-Karte per Post und<br />
schließt einfach seine Telefone<br />
anstelle an der Buchse der Telekom<br />
an dem Router an. Für den<br />
3 TOURT<br />
laufenden Betrieb wird dann nur<br />
noch ein Stromanschluss benötigt.<br />
In allen Kanälen<br />
Ganz so einfach ist es allerdings<br />
nicht immer. So stieß 3 während<br />
der Testphase in Leibnitz immer<br />
wieder auf ein unerwartetes<br />
Hindernis: Viele Kunden verwendeten<br />
noch analoge Wählscheiben-Telefone,<br />
<strong>die</strong> natürlich<br />
Seit Mitte Mai läuft wieder der 3-Roadshow. Die MoreForeYou-Tour wird bis<br />
zum 2. Juli durch ganz Österreich kreuzen. Die Präsentation der Produkte<br />
und UMTS-Handys aus dem Portfolio des Betreibers erfolgt jeweils mit dem<br />
3BestPartner vor Ort. „Die Kooperation mit den Händlern hat sich sehr positiv<br />
entwickelt“, so Händler-VL Karl Schürz. „Das setzen wir wirklich sehr<br />
umfassend auf.“<br />
Durch <strong>die</strong> Präsentation von 3 zusammen mit dem jeweiligen 3BestPartner<br />
vor Ort haben alle Interessenten <strong>die</strong> Möglichkeit, ausgewählte Produkte<br />
und Services zu besonderen Konditionen zu erwerben. Denn wer sich vor<br />
Ort für ein 3-Handy entscheidet, profitiert von den Spezialtarifen und von<br />
der Aktion zum 6. Geburtstag von 3. An den Stationen kann man nicht nur<br />
<strong>die</strong> Produkte und UMTS-Handys im Portfolio von 3 austesten, es gibt auch<br />
einen Handy- und Datenmodem-Verleih. Abgerundet wird das Programm<br />
der Tour durch verschiedene Gewinnspiele und 3Action Days mit speziellem<br />
Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt. Letzte Station der Österreich-Tour<br />
des MoreForYou-Trucks ist am 2. Juli 2009 Klagenfurt.<br />
Die Stationen der 3-Roadshow sind im Internet zu finden unter:<br />
http://www.drei.at/portal/de/privat/aktuelles/Roadshow.html<br />
Handels-VL Karl<br />
Schürz betont vor<br />
allem <strong>die</strong> Flexibilität<br />
von 3Festnetz:<br />
„Der Kunde erspart<br />
sich <strong>die</strong> Zuleitung<br />
und <strong>die</strong> Verkabelung,<br />
weswegen<br />
3Festnetz auch eine<br />
Alternative bei<br />
Neubauten ist.“<br />
nicht mit den Routern von 3<br />
kompatibel sind.<br />
Das sei auch einer der Gründe,<br />
warum vorerst der Vertrieb von<br />
3Festnetz über eine Agentur sowie<br />
<strong>die</strong> eigenen Shops erfolge.<br />
„Wir haben gesehen, dass derzeit<br />
noch Unterstützung vor Ort<br />
notwendig ist“, so Schrefl.<br />
Für den Fachhandel wird das<br />
Produkt derzeit ausgerollt. Denkbar<br />
sind mehrere Varianten: Der<br />
Fachhändler wird das Produkt<br />
entweder selbst verkaufen können<br />
oder den Kontakt an 3<br />
weitergeben können, damit der<br />
Mobilfunker dann selbst den Anschluss<br />
herstellt. Die Portierung<br />
der Festnetznummer erfolgt danach.<br />
„So oder so kann der EFH<br />
hier seine Kompetenz sehr gut<br />
ins Spiel bringen“, ist Schrefl<br />
überzeugt.<br />
Multimedia als Matchwinner<br />
Im klassischen Mobilfunkgeschäft<br />
sieht Schrefl 3 zum sechsten Geburtstag<br />
fest etabliert. „Wir sehen<br />
ganz deutlich, <strong>die</strong> Benutzer wollen<br />
Multimedia, und eMail wird<br />
auch im Privatbereich immer<br />
wichtiger“, so der 3-VL.<br />
„Und Wirtschaftskrise hin oder<br />
her - <strong>die</strong> Kunden sind bereit, für<br />
ein attraktives Endgerät auch<br />
weiterhin einen Highend-Tarif zu<br />
zahlen.“ ■<br />
INFO: www.drei.at<br />
T-Mobile<br />
Im Rausch der<br />
Geschwindigkeit<br />
Die nächste Generation des Mobilfunks<br />
klopft auch in Österreich an.<br />
Als erster österreichischer Mobilfunkbetreiber<br />
hat T-Mobile Austria<br />
gemeinsam mit Huawei <strong>die</strong> nächste<br />
Mobilfunkgeneration NGMN<br />
(Next Generation Mobile Networks)<br />
am Beispiel von LTE (Long Term<br />
Evolution) praxisnah erprobt. Nun<br />
werden Datengeschwindigkeiten<br />
von bis 150 Mbps auch hier in Österreich<br />
erstmals getestet.<br />
Entsprechend stolz gibt sich Robert<br />
Chvátal, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
von T-Mobile Austria:<br />
„Als Vorreiter auf dem Weg zu<br />
NGMN macht T-Mobile mit <strong>die</strong>sem<br />
Show-case den ersten Schritt in<br />
Österreich bei der Erprobung der<br />
zukünftigen Netztechnik. Wir<br />
unterstreichen unseren Anspruch,<br />
auch mit der nächsten Netzgeneration<br />
unseren Kunden weiterhin<br />
höchste Qualität und schnellste<br />
Breitbandverbindungen für das<br />
mobile Internet zu bieten.“ Womit<br />
er auch gleich <strong>die</strong> Innovationsführerschaft<br />
für den Betreiber beansprucht.<br />
Für den Showcase hat T-Mobile zusammen<br />
mit Hardware-Lieferant<br />
Huawai zwei LTE-Mobilfunkzellen<br />
im T-Center installiert. Mit der neuen<br />
Technologie und den damit verbundenen<br />
Bandbreiten können<br />
erstmals mehrere Anwendungen<br />
effektiv parallel laufen. So wurde<br />
erstmals eine Geschwindigkeit von<br />
über 130 Mbit über <strong>die</strong> Luftschnittstelle<br />
erreicht, während vier Modems<br />
gleichzeitig in einer Zelle<br />
eingebucht waren.<br />
aktuelles
22<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 6/09<br />
DER MONAT DER MOBILEN ONLINE-SHOPPER<br />
M wie Mai oder mCommerce<br />
Der vergangene Mai hat <strong>die</strong> österreichische mCommerce-Landkarte verändert. Mit der Mobilkom und Nokia haben<br />
gleich zwei Schwergewichte der Branche neue Shops gelauncht. T-Mobile wiederum hat seine „Mobile Jukebox“<br />
attraktiver gestaltet. Ein Zeichen für <strong>die</strong> zunehmende Bedeutung <strong>die</strong>ser Angebote für <strong>die</strong> Branche.<br />
ER GEHÖRT SCHON bald zum guten<br />
Ton, der eigene Application<br />
Store. Die Mobilkom hat ihr<br />
mCommerce-Angebot auf der<br />
Vodafone live!-Plattform bereits<br />
am 7. Mai freigeschaltet. Nokia<br />
wiederum hat am 26. Mai mit<br />
dem Ovi Store <strong>die</strong> lang angekündigte<br />
Online-Plattform ins Netz<br />
gestellt, und T-Mobile hat den Tag<br />
zuvor zur „Music mania“ für seine<br />
Musik-Plattform Mobile Jukebox<br />
aufgerufen.<br />
Nokia zieht gleich<br />
Mit dem Ovi Store zieht Nokia<br />
mit dem Online-Angebot von<br />
Apple gleich. Allerdings sind 50<br />
Nokia-Modelle mit dem Shop<br />
kompatibel, womit nach Berechnung<br />
Nokias rund 50 Millionen<br />
Nokia-User zu den potenziellen<br />
Kunden zählen.<br />
„Der Markt hat es im vergangenen<br />
Jahr eindeutig gezeigt, <strong>die</strong><br />
Kunden haben ein immer größeres<br />
Interesse daran, einfach zu<br />
neuen Applikationen für ihr Handy<br />
zu gelangen. Mit dem Ovi<br />
Store muss man sich nicht zuerst<br />
mit irgendwelchen File-Formaten<br />
herumschlagen, und man braucht<br />
auch keinen PC“, erklärt Martin-<br />
Hannes Giesswein, Head of Go to<br />
Market Nokia Alps and CE. „Der<br />
Ovi Store erkennt von sich aus<br />
das Gerät des Kunden und bietet<br />
<strong>die</strong> entsprechenden Applikationen<br />
an.“<br />
Der Ovi Store fasst auch bereits<br />
existierende Nokia-Dienste nach<br />
dem Prinzip eines One-Stop-<br />
Shops zusammen. Erreichbar ist<br />
der Shop mit Handy-Browser<br />
oder dem PC unter store.ovi.com.<br />
Derzeit stehen rund 20.000, zum<br />
Teil kostenlose Anwendungen zur<br />
Verfügung, mit denen <strong>die</strong> Benut-<br />
zer ihre Mobiltelefone weiter<br />
personalisieren können. Neben<br />
Applikationen sind unter anderem<br />
auch Spiele, Videos,<br />
Podcasts sowie standortbezogene<br />
Dienste auf dem Ovi<br />
Store verfügbar.<br />
Die Bezahlung über <strong>die</strong> Mobilfunkrechnung<br />
funktioniert<br />
allerdings erst in wenigen Staaten.<br />
Wann <strong>die</strong>s auch in Österreich<br />
möglich sein wird, steht<br />
noch nicht fest.<br />
Vodafone live!-Portal<br />
erhält Zulauf<br />
Auch <strong>die</strong> Mobilkom hat auf<br />
ihrem Handy-Portal Vodafone<br />
live! einen eigenen Shop eingerichtet.<br />
„International zeichnet<br />
sich ein Trend zu Application-Stores<br />
ab, <strong>die</strong> Hersteller<br />
von Handy-Betriebssystemen<br />
anbieten“, erklärt Dr. Reinhard<br />
Zuba, Bereichsleiter Marketing<br />
der Mobilkom, zum Start des<br />
Mobilkom-Shops. „Handy-Anwendungen<br />
werden immer beliebter,<br />
und es ist uns besonders<br />
wichtig, dass unsere Kunden Zu-<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Mobilkom und Nokia launchen<br />
eigene Application Stores im<br />
Mai.<br />
Ovi Store als One-Stop-Shop<br />
fasst verschiedene Nokia-Dienste<br />
zusammen und verfügt über<br />
rund 20.000 Anwendungen.<br />
Vodafone live!-Store der Mobilkom<br />
unterstützt mehr als 100<br />
Handys.<br />
T-Mobile befreit alle Songs auf<br />
seiner Mobile Jukebox vom<br />
Kopierschutz.<br />
Mit dem Ovi Store hat Nokia seine verschiedenen Angebote für Anwendungen,<br />
Content und Spiele unter einem Dach zusammengefasst. Der „One-Stop-<br />
Shop“ bietet den Benutzern damit einen leichten Zugang zu Applikationen zur<br />
Personalisierung ihres Handys.<br />
griff mit ihrem Handy auf ein<br />
breites Angebot von nützlichen<br />
und unterhaltsamen Handy-Anwendungen<br />
haben.“<br />
Die Anwendungen aus dem Anwendungs-Shop<br />
der Mobilkom<br />
im Vodafone live!-Portal unterstützen<br />
mehr als 100 Handy-Modelle.<br />
Die Angebotspalette reicht<br />
von Fun-Applikationen bis zum<br />
Gedächtnis- oder Fitnesstrainer,<br />
wobei <strong>die</strong> Preise für <strong>die</strong> Handy-<br />
Anwendungen zwischen 0 und 5<br />
Euro liegen.<br />
Der Einstieg in den Mobilkom-<br />
Shop erfolgt entweder über das<br />
Vl!-Portal oder direkt. Den notwendigen<br />
Link dazu kann man<br />
per SMS mit dem Text „ANW“<br />
über 0664/6606060 anfordern.<br />
Für Kunden mit A1-Paket ist das<br />
Surfen auf Vodafone live! und<br />
der Datenverkehr für den Download<br />
der Anwendungen kostenlos.<br />
Ohne Kopierschutz<br />
direkt aufs Handy<br />
Zum fünften Geburtstag seiner<br />
Musikplattform „Mobile Jukebox“<br />
hat T-Mobile mehrere neue<br />
Angebote gelauncht, um den Verkauf<br />
hier anzukurbeln.<br />
So sind seit Anfang Juni laut Betreiber<br />
alle Songs ohne Kopierschutz<br />
direkt aufs Handy herunterladbar<br />
– sie können damit<br />
auf mehreren Geräten verwendet<br />
oder auch auf CD gebrannt werden.<br />
Für Neukunden gibt es ein zusätzliches<br />
Angebot: Sie erhalten<br />
bei der Anmeldung eines T-Mobile-Vertrags<br />
50 Songs ihrer Wahl<br />
kostenlos in voller Länge zum<br />
Download. ■<br />
INFO: www.mobilkom.at<br />
www.t-mobile.at, store.ovi.com
E&W 6/09 TELEKOMMUNIKATION 23<br />
HTC<br />
Flagge zeigen<br />
Lokal aktiver werden will HTC. Der<br />
taiwanesische Hersteller für Smartphones<br />
wird, geht alles nach Plan im<br />
dritten Quartal, einen eigenen Repräsentant<br />
in Österreich installieren.<br />
Beim Vertrieb wird sich allerdings<br />
nichts ändern.<br />
„Wir müssen einfach sicherstellen,<br />
dass unsere Nachrichten im Fachhandel<br />
ankommen. Das ist über eine<br />
dritte Partei immer ein wenig<br />
schwierig“, so Lars-Christian Weiss-<br />
wange, Director DACH-Region,<br />
gegenüber E&W am Rande einer<br />
Presseveranstaltung in Wien. „Wir<br />
werden deswegen <strong>die</strong> Händler unserer<br />
Partner direkter betreuen. Der<br />
Vertrieb läuft aber weiter indirekt<br />
über Brightpoint“, betont Weisswange.<br />
HTC hat sich in den vergangenen<br />
Jahren mit seinen Windows Mobile-<br />
Geräten eine starke Position auf<br />
dem Smartphone-Markt erarbeitet.<br />
Zuletzt hat der Hersteller mit seinen<br />
Android-Geräten G1 und G2 Magic für<br />
Aufsehen gesorgt.<br />
Handyabsatz<br />
Auf Talfahrt<br />
Einen deutlichen Einbruch des weltweiten<br />
Handy-Absatzes mussten <strong>die</strong><br />
Hersteller im ersten Quartal 2009<br />
hinnehmen. Laut Marktforscher<br />
Gartner gingen <strong>die</strong> Handyverkäufe<br />
um 8,6% im Jahresvergleich zurück.<br />
Das war das erste Mal, dass der Gesamtmarkt<br />
im ersten Quartal geschrumpft<br />
sei.<br />
Alles in allem verkauften <strong>die</strong> Hersteller<br />
in den ersten drei Monaten des<br />
Jahres 269,1 Millionen Handys. Die<br />
zunächst mitgeteilte Minusrate von<br />
9,4% wurde von Gartner zwar korrigiert,<br />
mit 8,6% ist der Einbruch dennoch<br />
recht dramatisch. Der starke<br />
Rückgang wurde vor allem von den<br />
Netzbetreibern und Zwischenhändlern<br />
verursacht, <strong>die</strong> ihre Lagerbestände<br />
abgebaut hatten. Ein Argument,<br />
auf das auch <strong>die</strong> Hersteller in<br />
ihren Quartalsberichten wiederholt<br />
hingewiesen hatten.<br />
Lichtblicke gibt es für Gartner nur in<br />
Ansätzen auf dem nordamerikanischen<br />
und asiatischen Markt. Überraschend<br />
gut haben sich allerdings<br />
auch <strong>die</strong> Smartphones geschlagen.<br />
Ihr Anteil stieg im Jahresvergleich<br />
von von 11% auf 13,1%. Sehr zur Freude<br />
von Apple, RIM und HTC. Hier<br />
sieht <strong>die</strong> Reihung Nokia mit 14,99<br />
Millionen Stück (+2,1%) vor RIM mit<br />
7,32 Millionen BlackBerrys (+67,4%),<br />
Apple mit 3,94 Millionen iPhones<br />
(+129,4%) und HTC mit 1,96 Millionen<br />
Smartphones (+50%).<br />
Im Gesamtmarkt gab es derweil einige<br />
Veränderungen. So konnte Samsung<br />
den Abstand zum Marktführer<br />
Nokia verringern. Die Finnen büßten<br />
Gartner zufolge knapp 3% Marktan-<br />
teil ein und halten nun bei 36,2%.<br />
aktuelles<br />
Samsung konnte sich dagegen von<br />
14,4% auf 19,1% verbessern. Auch LG<br />
– im weltweiten Ranking an der dritten<br />
Stelle – konnte seinen Anteil weiter<br />
ausbauen und hält nun bei 9,9%<br />
Marktanteil. Diese beiden Produzenten<br />
konnten auch im Jahresvergleich<br />
mehr Handys absetzen.<br />
Motorola verlor zwar weiter an<br />
Marktanteilen, „profitierte“ allerdings<br />
von der Schwäche Sony Ericssons.<br />
Die Amerikaner konnten so<br />
wieder auf den vierten Platz weltweit<br />
aufrücken.
24<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 6/09<br />
DIE NEUE TARIF-PALETTE DER MOBILKOM<br />
Für jeden<br />
was dabei<br />
Eine Entschlackungskur hat <strong>die</strong> Mobilkom ihren<br />
Sprach-Tarifen verordnet. Der Betreiber hat mit<br />
2. Juni eine vollkommen neue Tarif-Familie vorgestellt<br />
und damit auf <strong>die</strong> jüngsten Vorstöße seiner<br />
Mitbewerber reagiert. Für Alexander Kren, Leitung<br />
Indirekt Sales, Retail Channel Mobilkom, hat sich <strong>die</strong><br />
Mobilkom damit als Preis/Leistungs-Führer erwiesen.<br />
DAS FRÜHJAHR hat den Preiskampf<br />
unter den Betreibern wieder<br />
angeheizt. Nun hat <strong>die</strong> Mobilkom<br />
reagiert.<br />
„Der Preiskampf im Bereich der<br />
Sprach-Tarife hat leider nicht<br />
nachgelassen. Einige Betreiber<br />
kommen mit neuen Tarifen auf<br />
den Markt, und nach wenigen<br />
Wochen ist alles anders. Da haben<br />
wir uns einmal angesehen<br />
und jetzt naturgemäß unser Angebot<br />
nachgeschärft“, so Alexander<br />
Kren, Leitung Indirekt Sales,<br />
Retail Channel Mobilkom. „Wir<br />
haben unsere Angebots-Palette<br />
entschlackt. Es gibt nur noch drei<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Neues Tarifpaket der Mobilkom<br />
reduziert Angebotspalette<br />
auf vier Tarife mit einem Einstiegstarif<br />
ab 9 Euro.<br />
Hardware-Bundling für Highend-Handys<br />
unterstützt den<br />
Verkauf von Zusatzpaketen.<br />
Daten-Pakete werden immer<br />
wichtiger, um <strong>die</strong> Umsätze der<br />
Netzbetreiber zu stabiliseren.<br />
EFH muss hier Innovationen<br />
zulassen.<br />
Mobilkom setzt auf Kontinuität<br />
und präsentiert sich als kalkulierbarer<br />
Partner für den EFH.<br />
Standard-Tarife sowie einen Jugendtarif,<br />
und wir gehen davon<br />
aus, dass hier für jeden Österreicher<br />
etwas Interessantes dabei<br />
ist.“<br />
Einsteiger-Tarif um 9 Euro<br />
Der Einsteiger-Tarif ist bereits<br />
für neun Euro Grundentgelt im<br />
Monat zu haben und bietet neben<br />
100 Minuten in alle anderen<br />
österreichischen Netze unlimitierte<br />
Gespräche zwischen A1-<br />
Kunden. Diese kostenlose netzinterne<br />
Kommunikation gibt es<br />
auch für <strong>die</strong> anderen beiden Tarife,<br />
wobei „A1 Smart 1.100“<br />
Für Alexander Kren, Leiter Indirect Channel Mobilkom, wurde mit dem Black-<br />
Berry Storm und dem dazugehörigen Daten-Paket der Beweis erbracht:<br />
„Interessante Pakete werden auch von den Kunden benutzt. Das Storm-Paket<br />
mit 1 GB Download, Navi und eMail war in <strong>die</strong>ser Hinsicht ein Riesenerfolg.“<br />
mit 1.100 Freiminuten für 29<br />
Euro im Monat <strong>die</strong> Familie nach<br />
oben hin abrundet. Und damit<br />
<strong>die</strong> neue Tarif-Familie auch <strong>die</strong><br />
gebührende Aufmerksamkeit erhält,<br />
verzichtet <strong>die</strong> Mobilkom für<br />
<strong>die</strong> ersten sechs Monate vollkommen<br />
aufs Grundentgelt.<br />
Auf der Prepaid-Seite soll <strong>die</strong><br />
wieder aufgelegte B-Free-Sommeraktion<br />
für <strong>die</strong> notwendigen<br />
Impulse sorgen. Dieses Jahr allerdings<br />
auch für B-Free-Breitband.<br />
Eine Veränderung gibt es auch<br />
bei der Provision für <strong>die</strong> Handy-<br />
Versicherung der Mobilkom, <strong>die</strong><br />
auf sechs Euro verdoppelt wurde.<br />
Der nächste Vertreter der Bundle-Strategie der Mobilkom: In Kombination<br />
mit dem Multimedia-Paket für einen GB Daten, eMail und A1-TV bietet der<br />
Mobilfunker das G2 um 49 Euro an.<br />
Gerüstet für den Wettbewerb<br />
„Ich glaube, damit sind wir sehr<br />
kompetitiv aufgestellt für A1“,<br />
erklärt Kren. „Man darf nicht<br />
vergessen, wir sind Qualitätsanbieter,<br />
sowohl im Netz als auch<br />
beim Service, und mit <strong>die</strong>ser Tarifgestaltung<br />
haben wir mit Abstand<br />
das beste Preis/Leistungs-<br />
Verhältnis. Das wird am Markt<br />
<strong>die</strong> notwendigen Impulse für unsere<br />
Partner auslösen.“<br />
Unter dem Eindruck von Oranges<br />
Mai-Promotion betont Kren<br />
gleichzeitig vor allem <strong>die</strong> Kontinuität<br />
der Mobilkom: „Solche<br />
Aktionen treiben den Umsatz<br />
nach unten, und das hat langfristig<br />
sicher Auswirkungen auf <strong>die</strong><br />
Provisionen. Wir möchten dagegen<br />
nicht mit Schnellschüssen<br />
runterfahren und dann draufkommen,<br />
das geht sich nicht aus.<br />
Wir sind ein kalkulierbarer Partner<br />
für den Fachhandel. Da geht<br />
es uns um Nachhaltigkeit und<br />
wie wir gemeinsam mit dem<br />
Fachhandel unseren Kunden etwas<br />
bieten können.“<br />
Konsequente<br />
Bundle-Strategie<br />
Flankenschutz erhält <strong>die</strong> neue<br />
Tarif-Familie der Mobilkom derweil<br />
durch <strong>die</strong> Hardware-Strategie<br />
der Mobilkom – sprich der<br />
Verknüpfung von attraktiven
E&W 6/09 TELEKOMMUNIKATION 25<br />
Preisen für Highend-Handys mit<br />
umfassenden Multimedia-Zusatzpaketen.<br />
Diese Vorgehensweise<br />
wurde ja vom Mobilfunker<br />
zuletzt beim BlackBerry Storm<br />
erfolgreich durchexerziert.<br />
Daten-Pakete unverzichtbar<br />
„Derzeit sind wir auf einem Niveau,<br />
wo <strong>die</strong> Hardware nichts<br />
mehr kosten darf und <strong>die</strong> Tarife<br />
im Keller sind. Jetzt braucht es<br />
neue Modelle, <strong>die</strong> für Betreiber<br />
und Handel passen. Es ist unrealistisch<br />
zu glauben, dass <strong>die</strong><br />
Sprachtarife im kommenden<br />
Monat wieder anziehen werden.<br />
Man kann sich nur überlegen, für<br />
welchen Service der Kunde bereit<br />
ist zu zahlen. Deswegen sind<br />
wir stark dahinter, zusätzliche Pakete<br />
zu entwickeln“, fasst Kren<br />
<strong>die</strong> Beweggründe der Mobilkom<br />
hier zusammen.<br />
„Beim BlackBerry Storm haben<br />
wir klar gesehen, interessante Pakete<br />
werden auch von den Kunden<br />
benutzt. Das Storm-Paket<br />
mit einem GB Download, Navi<br />
und eMail war in <strong>die</strong>ser Hinsicht<br />
ein Riesenerfolg. Darauf möchten<br />
wir in Zukunft bei der Hardware-Preisstrategie<br />
aufsetzen und<br />
Highend-Geräte in Kombination<br />
mit Services günstiger anbieten -<br />
sei es Navigation, A1-Pakete<br />
oder eMail.“<br />
Nächster Vertreter <strong>die</strong>ser Strategie<br />
ist das Google-Phone G2<br />
(bzw HTC Magic), um das <strong>die</strong><br />
Mobilkom ein Internet-Paket<br />
geschnürt hat, das ein GB Datenvolumen,<br />
eMail und A1-TV<br />
NEUES GESCHÄFTSMODELL<br />
beinhaltet. In Kombination mit<br />
dem Paket kommt das G2 auf einen<br />
Preis von 49 Euro.<br />
Besonders interessant für den<br />
Betreiber ist allerdings, dass mit<br />
den Highend-Smartphones wie<br />
eben BlackBerry Storm oder G2<br />
Themen wie Musik-Download,<br />
eMail oder Navigation am Handy<br />
endgültig im Privatkundenbereich<br />
angekommen sind.<br />
„Fahrlässig ohne Datenpaket“<br />
Nicht zuletzt, weil <strong>die</strong> auch notwendigen<br />
Voraussetzungen für<br />
den Smartphone-Einsatz nun alle<br />
vorhanden sind. „Ich glaube, <strong>die</strong><br />
Zeit ist reif. Es gibt endlich <strong>die</strong><br />
Endgeräte und Applikationen für<br />
alle Kundengruppen“, bestätigt<br />
Kren. „Damit rücken für <strong>die</strong><br />
Der Schritt in Richtung Datenservices ist allerdings<br />
nur der Anfang. Langfristig werden Applikationen,<br />
<strong>die</strong> man sich im Internet oder mobil<br />
herunterladen kann, eine immer größere Bedeutung<br />
spielen. Für den Benutzer bietet sich hier<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, sein Handy noch stärker seinen<br />
Bedürfnissen anzupassen.<br />
Die Mobilkom selbst hat am 7. Mai ihren eigenen Application-Store eröffnet<br />
(siehe auch Seite 22). Das ist allerdings nur der Anfang, wie Kren versichert:<br />
„Da wird sich noch einiges tun. Derzeit ändert sich das Geschäftsmodell.<br />
Langfristig wird das wahre Geld sicher in den Applikationen sitzen.<br />
Wir überlegen gerade mit allen Handy-Herstellern, welche Modelle es hier<br />
geben kann, damit jeder davon leben kann. Aber da gibt es noch viele Fantasien.“<br />
Kren geht davon aus, dass in Zukunft hier mehrere „Welten“ – je nach Betriebssystem<br />
wie Apple, Android, Windows Mobile aber auch geschlossene<br />
Portale – nebeneinander bestehen werden.<br />
Mit der neuen Tarifaktuelles<br />
Familie sieht Kren<br />
<strong>die</strong> Mobilkom im Solarstrom<br />
Wettbewerb der<br />
Betreiber sehr gut fürs Handy<br />
aufgestellt. „Ich<br />
Wer regelmäßig sein Ladegerät<br />
glaube, damit sind<br />
vergisst oder sein Handy gleich<br />
wir sehr kompetitiv<br />
von der Steckdose unabhängig<br />
unterwegs für A1.<br />
Man darf nicht<br />
machen will, kann auf eine Ent-<br />
vergessen, wir sind<br />
wicklung von Sharp hoffen. Der<br />
Qualitätsanbieter.“ Elektronikhersteller hat nach eige-<br />
Von manchem<br />
nen Angaben das dünnste Solar-<br />
„Schnellschuss“ modul für Mobilgeräte vorgestellt.<br />
des Mitbewerbs hält Das „LR0GC02“ ist nur 0,8 Millime-<br />
er dagegen weniger.<br />
Netzbetreiber <strong>die</strong> Datenpakete<br />
natürlich in den Vordergrund.<br />
Und wenn man sich <strong>die</strong> neuen<br />
Smartphones ansieht, dann ist es<br />
beinahe fahrlässig, <strong>die</strong>se ohne<br />
Datenpaket zu verkaufen.“<br />
Gleichzeitig bieten <strong>die</strong>se Services<br />
nach Ansicht von Kren <strong>die</strong><br />
Chance, den Umsatz der Betreiber<br />
zu stabilisieren. Schließlich<br />
wird durch <strong>die</strong> gegenwärtig üblichen<br />
„All-inclusiv-Tarife“ der<br />
mögliche Umsatz der Mobilfunker<br />
nach oben beschränkt. Zusatzeinnahmen<br />
verheißen da nur<br />
<strong>die</strong> Multimedia- und Datenpakete,<br />
womit wiederum auch <strong>die</strong><br />
Provisionen des Handels langfristig<br />
gesichert werden.<br />
„Innovationen zulassen“<br />
Für den Handel bedeutet der<br />
Smartphone-Boom vor allem<br />
auch neue Herausforderungen.<br />
„Der Handel muss bereit sein,<br />
sich mit <strong>die</strong>sen neuen Gegebenheiten<br />
zu beschäftigen und nicht<br />
fragen ,Brauchen wir das?’“, appelliert<br />
Kren. „Denn genau das<br />
haben wir auch beim BlackBerry<br />
Storm erlebt. Viele Händler<br />
waren skeptisch, und plötzlich<br />
kam der Run der Endkunden.<br />
Man muss bereits sein, den Innovationen<br />
eine Chance zu geben,<br />
und <strong>die</strong> Kunden begeistern.<br />
Dann kann man <strong>die</strong>se Produkte<br />
auch verkaufen.“ ■<br />
INFO: www.mobilkom.at<br />
Sharp<br />
ter dick.<br />
Das Modul LR0GC02 besteht aus<br />
polykristallinem Silizium und misst<br />
67,5 mal 41 Millimeter. Die abgegebene<br />
Leistung beträgt laut Unternehmen<br />
bis zu 300 Milliwatt bei einer<br />
Ausgangsspannung von 4,5<br />
Volt.<br />
Gedacht ist das Solarmodul als<br />
unterstützendes System zur<br />
Stromversorgung von mobilen<br />
Endgeräten, <strong>die</strong> somit energiesparender<br />
werden. Sharp zufolge kann<br />
<strong>die</strong> Anordnung der Elektroden an<br />
<strong>die</strong> Anforderungen von Geräteherstellern<br />
angepasst werden, was<br />
eine erhöhte Flexibilität im Design<br />
von Mobilgeräten verspricht.<br />
Erste Muster werden bereits zu einem<br />
Preis von knapp 23 Euro ausgeliefert.<br />
Die Massenfertigung des<br />
Moduls will Sharp mit Juli aufnehmen.<br />
Sharp ist im Bereich der Solar-Handys<br />
einer der Vorreiter auf dem<br />
Weltmarkt. In Japan steht das<br />
SH002 des Konzerns, das erste<br />
wasserfeste Solar-Handy der Welt,<br />
kurz vor dem Launch. Ob das Gerät<br />
auch in Europa auf den Markt<br />
kommt, hängt auch vom Echo auf<br />
der kommenden IFA ab.<br />
Das Solarpanel in <strong>die</strong>sem Mobiltelefon<br />
ist von der Bauhöhe allerdings<br />
noch etwas stärker als <strong>die</strong><br />
jüngste Neuentwicklung des japanischen<br />
Konzerns.
LG WILL MIT SEINEN HANDYS NOCH MEHR IN DEN FACHHANDEL<br />
„Hemmschwelle senken“<br />
In den vergangenen Jahren hat sich LG Electronics mit seinen Mobiltelefonen beharrlich einen Fixplatz in der Großfläche<br />
sowie auch bei den Netzbetreibern erarbeitet. Jetzt geht der Handyhersteller daran, auch den Fachhandel zu<br />
erobern. Dazu hat LG unter anderem ein eigenes Team von Shopconsultants aufgestellt. Die Ziele für <strong>die</strong>ses Jahr sind<br />
jedenfalls ambitioniert. Auch mitten in der Krise stehen <strong>die</strong> Zeichen beim koreanischen Produzenten voll auf Angriff.<br />
SIE WOLLEN BEIDE SEITEN des<br />
Marktes bearbeiten, sowohl <strong>die</strong><br />
Netzbetreiber als auch den Fachhandel:<br />
Gunther Hartl, Director<br />
Sales & Marketing, Mobile<br />
Communication Austria, Switzerland<br />
& Slovenia, sowie Thomas<br />
Fritz, Key Account Manager<br />
Mobile Communications.<br />
„Traditionellerweise sind wir im<br />
EFH nicht so stark wie in der<br />
Großfläche. Dort ist das Vertrauen<br />
in unsere Geräte größer. Auch<br />
bei den im Fachhandel starken<br />
Netzbetreibern sind wir noch<br />
nicht so vertreten, wie wir uns<br />
das wünschen. Das ändert sich<br />
durch unsere Erfolge bei den<br />
Netzbetreibern, aber das wird allein<br />
nicht reichen“, so Hartl.<br />
„Die Beziehung zum FH muss<br />
erst aufgebaut werden, denn wir<br />
wollen beide Seiten des Marktes<br />
bearbeiten. Das werden wir auch<br />
mit entsprechenden Aktionen<br />
unterstreichen.“<br />
Maßnahmenbündel<br />
Ein erster Schritt dazu war <strong>die</strong><br />
Aufstellung eines eigenen Shopconsultant-Teams,<br />
das <strong>die</strong> Händ-<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
LG Electronics will mit seinen<br />
Mobiltelefonen stärker in den<br />
Fachhandel.<br />
Eigenes Shopconsulting-Team<br />
zur Betreuung des EFH aufgestellt.<br />
Konzentration auf Touchscreen-<br />
und Fashion-Produkte.<br />
Martkanteil von 10% für das<br />
vierte Quartal angepeilt.<br />
ler regelmäßig betreuen soll. Daneben<br />
sind für <strong>die</strong>ses Jahr einige<br />
weitere Maßnahmen geplant:<br />
Dazu gehört eine Roadshow im<br />
zweiten Halbjahr sowie ein umfassendes<br />
Trainingsangebot für<br />
den Fachhandel. Eine eigene<br />
Akademie nach dem Vorbild anderer<br />
Handyhersteller wird es<br />
allerdings noch nicht geben.<br />
Vor allem mit dem Angebot der<br />
Vorort-Betreuung wollen Hartl<br />
und Fritz auch <strong>die</strong> „Hemmschwelle“<br />
gegenüber LG senken,<br />
<strong>die</strong> vielleicht aus der Historie<br />
noch besteht.<br />
„Dazu gehört auch, dass wir den<br />
Händlern <strong>die</strong> notwendigen Informationen<br />
zu den Produkten<br />
zukommen lassen. Der Händler<br />
soll damit das ,Feeling’ bekommen,<br />
er kann unsere Handy problemlos<br />
verkaufen“, so Hartl.<br />
Das Handy-Gespann<br />
von LG Electronics<br />
in Österreich im<br />
Interview mit E&W:<br />
Gunther Hartl,<br />
Director Sales &<br />
Marketing, Mobile<br />
Communication<br />
Austria, Switzerland &<br />
Slovenia, sowie<br />
Thomas Fritz, Key<br />
Account Manager<br />
Mobile Communications,<br />
haben für<br />
<strong>die</strong>ses Jahr ein hohes<br />
Ziel: 10% Marktanteil<br />
im vierten Quartal.<br />
Der Weg dorthin führt<br />
sie auch über den<br />
Fachhandel.<br />
„Das ist besonders wichtig für<br />
uns auch in Hinblick auf Platzierung<br />
sowie das Empfehlungsverhalten<br />
am POS.“<br />
Auch sollen so eventuelle Bedenken<br />
von Seiten des Fachhandels<br />
über <strong>die</strong> Qualität der LG-<br />
Handys ausgeräumt werden, <strong>die</strong><br />
noch aus der Vergangenheit herrühren.<br />
Denn gerade hier habe<br />
der koreanische Handyhersteller<br />
in den vergangenen Jahren große<br />
Fortschritte erzielt.<br />
„Wir können wirklich ein ausgezeichnetesPreis/Leistungsverhältnis<br />
vorweisen und haben <strong>die</strong><br />
Produktqualität entscheidend<br />
verbessert“, erklärt deswegen<br />
Hartl auch selbstbewusst.<br />
Allerdingst müsste das noch im<br />
EFH transportiert werden, um<br />
<strong>die</strong> bestehende Altlasten wegzuräumen.
E&W 6/09 TELEKOMMUNIKATION 27<br />
Touch und Fashion<br />
Damit sind aber auch <strong>die</strong> Fundamente<br />
für einen stärkeren<br />
Marktauftritt gelegt. In der derzeitigen<br />
Situation sehen <strong>die</strong> LG-<br />
Manager vor allem in zwei<br />
Marktsegmenten großes Potenzial:<br />
bei Touchscreen-Geräten sowie<br />
im Fashion-Bereich. Hier<br />
will Hartl <strong>die</strong>ses Jahr auch den<br />
Schwerpunkt von LG in Österreich<br />
legen.<br />
„Indem wir uns auf <strong>die</strong> viel versprechenden<br />
Bereiche ,Fashion’<br />
und ,Touch’ konzentrieren, lässt<br />
sich auch etwas bewegen. Wir<br />
können nicht der bekannteste<br />
Hersteller sein, aber hier haben<br />
wir ein großes Potenzial, auch<br />
wenn wir nicht über das größte<br />
Budget verfügen“, beschreibt<br />
Hartl <strong>die</strong> LG-Strategie.<br />
„Denn mit <strong>die</strong>sen beiden Produktgruppen<br />
adressieren wir <strong>die</strong><br />
junge Zielgruppe und werden<br />
gleichzeitig auch für den EFH<br />
zuordnungsbar. In <strong>die</strong> Breite<br />
können wir dann in den kommenden<br />
Jahren gehen.“<br />
Smartphone-Boom<br />
Dabei profitiert LG mit seinen<br />
Modellen wie dem LG Arena<br />
oder dem LG Cookie vom derzeitigen<br />
Smartphone-Boom, den<br />
LG mit seinen Touchscreen-Modellen<br />
perfekt be<strong>die</strong>nt.<br />
„Hier haben wir offensichtlich<br />
wirklich den Zeitgeist getroffen.<br />
Das Cookie fließt zB in höheren<br />
Stückzahlen, als wir es uns selbst<br />
erwartet haben.“<br />
Und <strong>die</strong>se Position soll weiter<br />
ausgebaut werden. Für das zwei-<br />
Am POS wird LG bei<br />
den Handys jedenfalls<br />
stärker Flagge<br />
zeigen, wie Key<br />
Account Manager<br />
Thomas Fritz versichert.<br />
Angedacht<br />
sei hier ein ganzes<br />
Bündel von Maßnahmen<br />
bis zu<br />
Regallösungen:<br />
„Das muss natürlich<br />
in Relation zum<br />
Umsatz stehen,<br />
aber bei einigen<br />
Händern kann ich<br />
mir das durchaus<br />
vorstellen.“<br />
te Halbjahr habe der Hersteller<br />
laut Hartl jedenfalls einige Geräte<br />
in der Pipeline, <strong>die</strong> eine besonders<br />
„reiche Internet-Erfahrung“<br />
bieten sollen. Und auch<br />
ein LG-Handy mit einem Android-Betriebssystem<br />
könnte<br />
noch 2009 verwirklicht werden.<br />
Einen dazupassenden eigenen<br />
Application-Store werde es aber<br />
nur „schaumgebremst“ und in<br />
Abstimmung mit den Netzbetreibern<br />
geben.<br />
„Wir wollen beide<br />
Seiten des Marktes,<br />
sowohl Netzbetreiber<br />
als auch<br />
den EFH bearbeiten.<br />
Das werden wir auch<br />
mit entsprechenden<br />
Aktionen unterstreichen“,versichert<br />
Gunther<br />
Hartl. Das Maßnahmenbündel<br />
umfasst<br />
sowohl ein eigenes<br />
Team von Shopconsultants,<br />
als auch<br />
Roadshows und<br />
Schulungen.<br />
Ziel: 10% Marktanteil<br />
Mit <strong>die</strong>sem Line-up im Rücken<br />
hat sich LG jedenfalls ein hohes<br />
Ziel für <strong>die</strong>ses Jahr gesetzt. Die<br />
Wirtschaftskrise wird bei <strong>die</strong>ser<br />
Expansion nicht als Hemmschuh<br />
gesehen – im Gegenteil.<br />
„Jetzt ist der Moment zum Gasgeben<br />
und um Marktanteile zu<br />
gewinnen. 10% Marktanteil im<br />
vierten Quartal sind dabei zwar<br />
ambitioniert, aber durchaus realistisch.<br />
Dafür haben wir auch<br />
entsprechende Mittel bereitge-<br />
DIE LG-SHOPCONSULTANTS<br />
stellt“, wie der LG-Manager<br />
versichert.<br />
Marketingtechnisch will<br />
man jedenfalls noch sehr<br />
laut werden <strong>die</strong>ses Jahr, sowohl<br />
rund um <strong>die</strong> Sommerferien<br />
im Hinblick auf <strong>die</strong><br />
jugendliche Zielgruppe, als<br />
auch im vierten Quartal,<br />
was das Thema Fashion betrifft.<br />
Starker POS-Auftritt<br />
Verstärkt werden soll dazu<br />
auch der Auftritt am POS,<br />
wie Fritz versichert. Dazu<br />
will man auch dem Handel<br />
einiges an Material zur Verfügung<br />
stellen. Derzeit sei<br />
man noch dabei, das Interesse<br />
im EFH abzutesten. Neben<br />
klassischem POS-Material<br />
sind dazu auch eigene<br />
Demo-Spots angedacht, wo sich<br />
<strong>die</strong> Kunden mit den Produkten<br />
von LG vertraut machen können.<br />
Ebenfalls überlegt werden kleinere<br />
Regallösungen für jeweils sechs<br />
bis sieben Handys. „Das sollte natürlich<br />
in Relation zum Umsatz<br />
stehen, aber bei einigen Händlern<br />
kann ich mir das durchaus<br />
vorstellen“, so Fritz. Der Launch<br />
ist für Juni geplant. ■<br />
INFO: www.lge.com<br />
Das Shopconsultant-Team wurde von LG erst mit Mai aus der Taufe gehoben<br />
und soll den EFH in allen Fragen zu LG Mobile Communications beraten.<br />
Die Aufgaben<br />
der drei Handelsbetreuer<br />
Hannes Mader<br />
(OÖ, Sbg, Tirol, Vbg),<br />
Stephan Swoboda<br />
(NÖ, Wien, nördl.<br />
Bgld) und Werner<br />
Ertl (Ktn, Stmk, südl.<br />
Bgld) umfassen dabei<br />
klassische<br />
Außen<strong>die</strong>nst-Aufgaben<br />
wie Informationen<br />
zu neuen Geräten,<br />
Service-Fragen<br />
oder auch Absprachen<br />
mit dem EFH<br />
bei der Einführung<br />
neuer Produkte sowie<br />
<strong>die</strong> Verteilung<br />
von Werbematerial. Als erste Aktion starteten <strong>die</strong> Mobile Merchandiser mit<br />
einer Fachhändler-Tour durch Österreich.
KOMPROMISSLOSES DREIGESTIRN YARI, AINO, SAITO SOLL HANDYBAUER FLOTT MACHEN<br />
Evolutionslehre<br />
nach Sony Ericsson<br />
In den vergangenen Wochen hat Sony Ericsson vor allem mit tiefroten Finanzberichten von sich reden gemacht. Das<br />
japanisch-schwedische Joint Venture unterzieht sich derzeit einer tiefgreifenden Restrukturierung. Das schlägt sich<br />
auch bei der Strategie und den Produkten nieder. In Zukunft will sich der Handyproduzent als „Communication Entertainment<br />
Marke“ positionieren. Die ersten drei Handys dazu wurden Ende Mai in London vorgestellt.<br />
ES IST DER ERSTE SCHRITT in <strong>die</strong><br />
neue Richtung. Oder besser<br />
vielleicht, <strong>die</strong> drei ersten Schritte:<br />
Yari, Aino und Saito sind <strong>die</strong><br />
Namen der drei neuen Modelle<br />
von Sony Ericsson, <strong>die</strong> den Weg<br />
zurück zu den grünen Weiden<br />
für Handy-Produzenten markieren<br />
sollen. Zumindest wenn man<br />
<strong>die</strong> globale Situation betrachtet,<br />
da Sony Ericsson seine Position<br />
in Österreich laut GfK-Zahlen<br />
durchaus behaupten konnte.<br />
Bei den neuen Mobiltelefonen<br />
geht es um <strong>die</strong> vollständige Verschmelzung<br />
von Entertainment<br />
und Kommunikation in einem<br />
Gehäuse. Und während Geräte<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Neue Positionierung als CommunicationEntertainment-Marke<br />
soll Verschmelzung der beiden<br />
Welten markieren.<br />
Die Handys Yari, Aino und<br />
Saito sollen <strong>die</strong>se Neupositionierung<br />
produktseitig darstellen.<br />
Klare Ausrichtung auf einen<br />
Schwerpunkt, aber der Kunde<br />
muss keine Abstriche mehr bei<br />
der weiteren Ausstattung machen.<br />
Launch von Play Now Plus in<br />
Österreich<br />
zwar eine eindeutige Ausrichtung<br />
wie Gaming oder Multimedia<br />
haben, so soll der Kunde<br />
dennoch für einen Schwerpunkt<br />
in einem Bereich keine Abstriche<br />
bei der restlichen Ausstattung in<br />
Kauf nehmen müssen.<br />
Gleichzeitig stellen <strong>die</strong>se Mobiltelefone<br />
aber auch eine Weiterentwicklung<br />
der Feature-Phones<br />
dar, mit denen Sony Ericsson in<br />
den vergangenen Jahren so erfolgreich<br />
war. Entsprechend optimistisch<br />
zeigt man sich beim<br />
Handybauer. „Zwar wird 2009<br />
noch sehr herausfordernd, aber<br />
wir sind recht zuversichtlich. Es<br />
geht darum, jetzt <strong>die</strong> Weichen für<br />
Für E&W schilderten<br />
Product Marketing<br />
Manager Andreas<br />
Burtscher und Marketing<br />
Communications-<br />
Managerin Elisabeth<br />
Mayrhofer <strong>die</strong> neue<br />
Strategie von Sony<br />
Ericsson. Diese neue<br />
Ausrichtung als<br />
„Communication<br />
Entertainment-Marke<br />
schlägt sich erstmals<br />
in den drei neuen<br />
Handys Saito, Aino<br />
und Yari (hier nicht im<br />
Bild) nieder.<br />
<strong>die</strong> Zukunft zu stellen. Wir positionieren<br />
uns als ,Communication<br />
and Entertainment’-Brand.<br />
Das ist zwar eine naheliegende<br />
Evolution, aber wir schlagen damit<br />
ein neues Kapitel in der Geschichte<br />
von Sony Ericsson auf“,<br />
erklärt dazu Elisabeth Mayrhofer-Grünbühel,<br />
Marketing Communications<br />
& PR Manager<br />
Austria/Switzerland.<br />
Keine Kompromisse<br />
„Wir führen <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Schwerpunkte, <strong>die</strong> es bisher bei<br />
den Handys gab, zusammen. Das<br />
wollen <strong>die</strong> Kunden, und mit <strong>die</strong>sen<br />
drei Modellen müssen sie
30<br />
TELEKOMMUNIKATION E&W 6/09<br />
keine Kompromisse mehr machen“,<br />
erklärt auch Sony Ericsson-Product<br />
Manager Alexander<br />
Burtscher. „Das heißt nicht nur<br />
gute Walkman-Player- und Cyber-shot-Funktionen,<br />
sondern<br />
auch Top-Messaging- oder Gaming-Funktionen<br />
in einem Mobiltelefon<br />
sowie <strong>die</strong> entsprechende<br />
Connectivity zum PC und<br />
den UE-Geräten des Benutzers. “<br />
Bei der „Verschmelzung“ von<br />
Communication und Entertainment<br />
geht es aber nicht zuletzt<br />
um den Boom bei den sozialen<br />
Netzwerken wie FaceBook, über<br />
<strong>die</strong> Handy-Benutzer ihre Fotos<br />
tauschen können. „Wir können<br />
<strong>die</strong> Welten von Entertainment<br />
und Kommunikation nicht mehr<br />
trennen. Deswegen gibt es zwar<br />
YARI, AINO UND SAITO<br />
eine klare Ausrichtung bei den<br />
neuen Geräten, aber es gibt keine<br />
Kompromisse bei Walkman,<br />
Kamera oder Messaging“, erklärt<br />
Burtscher.<br />
Namen statt technische<br />
Typenbezeichnungen<br />
Die neue Ausrichtung der jüngsten<br />
Geräte-Generation von<br />
Sony Ericsson wird schon bei<br />
der Namensgebung sichtbar.<br />
Sony Ericsson hat bei den drei<br />
Modellen auf <strong>die</strong> bisher üblichen<br />
alphanumerischen Kürzel verzichtet<br />
und stattdessen drei<br />
Kunstnamen für <strong>die</strong> drei Mobiltelefone<br />
gewählt. Der Launch<br />
der neuen Alleskönner ist allerdings<br />
erst für das vierte Quartal<br />
geplant.<br />
Spiele sind der eindeutige Schwerpunkt beim<br />
Yari. Erstmals wurde bei einem Handy „Gesture<br />
Gaming“ integriert. Das HSDPA-Handy verfolgt <strong>die</strong><br />
Bewegungen des Benutzers mittels Kamera und<br />
bewertet <strong>die</strong>se, womit vom Boxen-Bewerb bis<br />
zum Fitnesstrainer oder Yoga alles möglich ist.<br />
Die weitere Ausstattung des Slider-Handys umfasst<br />
unter anderem eine 5-MP-Kamera, Musicplayer,<br />
USB-Support und Activesync. Es kommt im<br />
Herbst <strong>die</strong>ses Jahres in den Handel und soll 349<br />
Euro kosten.<br />
Der Multimedia-Schwerpunkt des Aino äußert sich<br />
unter anderem in der Software-Ausstattung des<br />
Sliders mit Touchscreen: So hat Sony Ericsson <strong>die</strong><br />
Software Remote Play auf dem HSDPA-Handy vorinstalliert,<br />
womit das Aino Filme, Fotos und Musik mit<br />
der PlayStation 3 austauschen kann.<br />
Abgerundet wird <strong>die</strong> Ausstattung mit einer 8-MP-Kamera<br />
sowie einer 8-GB-Speicherkarte. Auch <strong>die</strong>ses<br />
Gerät soll im vierten Quartal in Österreich auf den<br />
Markt kommen. Der UVP wird voraussichtlich bei<br />
539 Euro liegen.<br />
Mit seinem 3,5 Zoll großen Full-Touchdisplay und seiner<br />
12-MP-Kamera ist das Saito eine Klasse für sich<br />
unter den Newcomern von Sony Ericsson. Damit<br />
nicht genug, verfügt das Gerät über GPS sowie einen<br />
Multimedia- und Walkman-Player. Einiges an Gehirnschmalz<br />
hat Sony Ericsson für <strong>die</strong> Gestaltung<br />
der Benutzeroberfläche aufgewendet: Über mehre-<br />
re Panels am Touchscreen<br />
des Geräts erhält<br />
der User einen<br />
schnellen Zugang zu allen<br />
wichtigen Funktionen<br />
bzw seinen bevorzugten<br />
Internet-Links.<br />
Der UVP des Geräts<br />
wird mit 679 Euro angegeben.<br />
Egal, ob der Benutzer eine Multimedia-Maschine haben will, oder besonderen<br />
Wert auf Multimedia und Social Networks lege, <strong>die</strong> neue Generation<br />
von Sony Ericsson-Handys geht keine Kompromisse ein, wie Burtscher (l.)<br />
und Mayrhofer (r.) auch gleich demonstrierten.<br />
Während Yari eindeutig einen<br />
Schwerpunkt auf Spiele legt, ist<br />
Aino auf audiovisuelle Kommunikation<br />
und Multimedia ausgerichtet.<br />
Dementsprechend sind<br />
auch das Zubehör und <strong>die</strong> Gadgets,<br />
<strong>die</strong> mit den Geräten ausgeliefert<br />
werden sollen.<br />
Von der Stu<strong>die</strong><br />
zum Produkt gereift<br />
Das Saito wurde in Barcelona<br />
zum Mobile World Congress gezeigt.<br />
Damals allerdings noch als<br />
Stu<strong>die</strong> unter dem Namen<br />
„Idou“. Dieses Highend-Gerät<br />
mit Full-Touchscreen und 12-<br />
Megapixel-Kamera rundet <strong>die</strong><br />
Range nach oben hin ab (siehe<br />
Kasten).<br />
„Das ist ein wirklich universelles<br />
Gerät, das den User nicht limitiert.<br />
Von GPS für Geotagging<br />
über den Mediaplayer am Homescreen<br />
findet der Benutzer<br />
hier alles. Und mit seiner hochauflösenden<br />
Kamera und<br />
HSDPA-Anbindung eignet es<br />
sich besonders gut für Social<br />
Networks-Enthusiasten, <strong>die</strong> zB<br />
ihre Fotos schnell mit ihren<br />
Freunden über eine Online-<br />
Plattform wie FaceBook tauschen<br />
wollen“, so Burtscher.<br />
Ausbau des Online-Angebots<br />
Dass alle drei neuen Modelle auf<br />
Sony Ericssons Online-Angebot<br />
Play Now Areana ausgerichtet<br />
sind, versteht sich von selbst. Die<br />
Handys leben davon, dass sich<br />
der User schnell zusätzliche Applikationen<br />
oder Spiele herunterziehen<br />
kann.<br />
Der Konzern ist derzeit laut<br />
Mayrhofer kontinuierlich dabei,<br />
sein Content-Angebot auszubauen.<br />
Der jüngste Coup ist hier<br />
Play Now Movies. Damit werden<br />
auf der Content-Plattform<br />
ständig 15 Filme bereitgehalten,<br />
<strong>die</strong> sich der User über PC herunterladen<br />
und für 90 Tage auf<br />
seinem Handy nutzen kann.<br />
Der Launch des Filmangebots<br />
erfolgte bereits in mehreren großen<br />
Staaten. Österreich soll noch<br />
<strong>die</strong>ses Jahr folgen, wie Mayrhofer<br />
versichert.<br />
Play Now Plus<br />
Als eines der ersten Länder wird<br />
in Österreich dagegen Play Now<br />
Plus gestartet – und zwar zusammen<br />
mit dem Betreiber Orange.<br />
Play Now Plus ist ein Content-<br />
Bundle, das es zum Handy dazu<br />
gibt. Dh, mit dem Handy – zum<br />
Launch das W595 – erhält der<br />
Sony Ericsson-Kunde <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
für ein Jahr beliebig viele<br />
Songs herunterzuladen.<br />
Nach zwölf Monaten, wenn der<br />
unlimitierte Zugang zum Online-Shop<br />
von Sony Ericsson ausläuft,<br />
kann der User <strong>die</strong> 200<br />
meistgehörten Songs weiterhin<br />
auf seinem Handy behalten. ■<br />
INFO: www.sonyericsson.at
MAMIT<br />
Zwei Neue bei Monitors and more<br />
Der Display-Spezialist<br />
rüstet sich für<br />
weiteres Wachstum<br />
und hat sich doppelte<br />
Verstärkung<br />
an Bord geholt:<br />
Seit Mai sind Markus<br />
Klaus-Eder als<br />
Marketingleiter<br />
und Christina Hopfgartner als Key Account-Managerin<br />
für Mamit im Einsatz.<br />
Der 41-jährige Klaus-Eder bringt für seine<br />
Aufgabe sowohl Erfahrung aus der IT als<br />
auch auf dem Gebiet der Pressearbeit mit –<br />
Know-how im Display-Bereich durch sei-<br />
Die meisten können sich wohl noch daran<br />
erinnern, wie groß <strong>die</strong> Aufregung und<br />
Empörung in Branche war, als quasi in einer<br />
Nacht- und Nebelaktion <strong>die</strong> KSV-Abgabe<br />
von 10,46 Euro auf Sat-Receiver eingeführt<br />
wurde. Diese „Sonderabgabe” ist<br />
meldepflichtig, bleibt dem Händler jedoch<br />
„erspart”, sofern er <strong>die</strong> Bagatellgrenze von<br />
100 Stück pro Jahr nicht überschreitet. Ein<br />
damals von der WKO angestrebter Musterprozess<br />
wegen Rechtswidrigkeit der<br />
KSV-Abgabe blitze aber sowohl beim Verwaltungs-<br />
als auch beim Verfassungsgerichtshof<br />
ab. In den vergangenen Wochen<br />
und Monaten kamen jedoch vermehrt<br />
Fälle zu Tage, wie „spitzfindige” Marktteilnehmer<br />
<strong>die</strong>se Regelung umgehen – in der<br />
Regel durch den Import deutscher Ware.<br />
Diesen Vorwurf musste sich etwa Kleinhappl<br />
gefallen lassen, nachdem man eine<br />
angebliche „Postkastenfirma” gleich hinter<br />
der österreichisch-deutschen Grenze gegründet<br />
hatte: „Ja, wir haben mittlerweile<br />
auch eine Niederlassung in Deutschland”,<br />
bestätigte Senior-Chef Willi Kleinhappl,<br />
„aber <strong>die</strong>se wegen der KSV-Abgabe zu<br />
gründen, würde bei weitem nicht dafür<br />
stehen. Wir haben unseren Partnern auch<br />
angeboten, über Deutschland zu fakturieren<br />
– aber davon machen nur ganz wenige<br />
Multimedia Multimedia<br />
ne Tätigkeit im<br />
Produktmanagement<br />
bei Philips,<br />
redaktionell arbeitete<br />
er unter anderem<br />
für namhafte<br />
IT-Magazine wie<br />
WCM oder al-digital.<br />
Christina Hopfgartner folgt als Key Account-Managerin<br />
Isabella Michel nach<br />
und ist für <strong>die</strong> Betreuung der B2B-Kunden<br />
zuständig. Zuvor war <strong>die</strong> 22-jährige<br />
Steirerin stellvertretende Abteilungsleiterin<br />
bei der A. Rohé Ges.mbH.<br />
r GLÖSSCHEN<br />
Von Künstlern und Gekünsteltem ...<br />
Gebrauch. Wir selbst nutzen <strong>die</strong> Außenstelle,<br />
um <strong>die</strong> deutschen Unternehmen und<br />
Elektriker mit Multiroom-Anlagen zu beliefern,<br />
da <strong>die</strong>se nun einmal nicht über Österreich<br />
verrechnen wollen.”<br />
Den „Zahlenden” sind solche Umstände<br />
verständlicher Weise ebenso zuwider wie<br />
DVB-Forumssprecher Christian Koller, der<br />
eine solche Vorgehensweise als „wettbewerbsverzerrend”<br />
bezeichnet und vor der<br />
Gefahr ins Ausland abfließender Wertschöpfung<br />
warnt. Und Bundesgremialobmann<br />
Wolfgang Krejcik ist ebenfalls bereits<br />
am Urgieren – bei Bildungsministerin<br />
Claudia Schmidt, in deren Verantwortungsbereich<br />
<strong>die</strong> KSV-Abgabe fällt. Krejcik<br />
strebt dabei zwei Änderungen des Gesetzes<br />
an: zum einen <strong>die</strong> Senkung des Betrages<br />
(<strong>die</strong> Rede ist momentan von der Hälfte),<br />
zum anderen <strong>die</strong> Senkung bzw gänzliche<br />
Aufhebung der Bagatellgrenze. Eines der<br />
Argumente lautet dabei, dass man es heute<br />
mit einem völligen anderen Preis- und<br />
Marktgefüge zu tun habe als zum Zeitpunkt<br />
der Einführung. „Ich bin für fairen<br />
Wettbewerb”, betont Krejcik, „entweder<br />
zahlt jeder oder gar keiner.”<br />
Übrigens: Ob Händler ihrer Meldepflicht<br />
und der Abführung der KSV-Abgabe<br />
nachkommen, wird auch überprüft ...<br />
MARTIN FELLHUBER<br />
Die Vorteile<br />
der Kr …<br />
Szene 1: Eine typische Männerrunde mit typischen<br />
(aber harmlosen) Männer-Gesprächen. Da durfte<br />
freilich das Thema Computer nicht fehlen – und <strong>die</strong><br />
harsche Kritik an einem IT-Unternehmen. Nur einer<br />
aus der Runde hielt sich zurück, warf ein, dass<br />
<strong>die</strong> angeführten Probleme ohnehin bald gelöst seien.<br />
Merkwürdigerweise war er nicht bei dem Unternehmen<br />
angestellt – sondern bei der Konkurrenz. „Ich<br />
weiß, es klingt komisch, aber es gehört zu unserer<br />
Firmenphilosophie, nicht über den Mitbewerb her -<br />
zuziehen. Weder beruflich noch privat.” Verstöße<br />
würden geahndet. Was nach Pflichtübung klingt, geht<br />
in Fleisch und Blut über, <strong>die</strong> Mitarbeiter identifizieren<br />
sich damit und vergeuden ihre Zeit nicht mit<br />
sinnlosen Wadelbeißereien. Oder, <strong>die</strong> andere Sichtweise:<br />
Sie sehen den Mitbewerb gar nicht als solchen.<br />
Szene 2.„Die haben mich nie im Stich gelassen”,<br />
beantwortet ein Händler <strong>die</strong> Frage, warum er gerade<br />
auf eine spezielle UE-Marke setzt. „Und jetzt will<br />
ich mich auch nicht von ihnen trennen.” Natürlich:<br />
Qualität, Marge und Betreuung müssen stimmen –<br />
aber letztlich ist es eine emotionale Entscheidung.<br />
Sind in beiden Fällen nur einfältige „Gutmenschen”<br />
am Werk, <strong>die</strong> am Ende des Tages übrig bleiben?<br />
Oder bringt <strong>die</strong>se Haltung nicht auch handfeste Vorteile<br />
– zumindest mittel- und langfristig?<br />
Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um eine selektive<br />
Wahrnehmung meinerseits handelt, aber es hat<br />
irgendwie den Anschein, als würde sich in der konjunkturell<br />
schwierigen Zeit (um das K-Wort nicht<br />
strapazieren zu müssen) ein bisschen etwas ändern.<br />
Die Fachhandelskonzepte im UE-Bereich nehmen<br />
zu – inwieweit sie auf Dauer erfolgreich sein werden,<br />
steht auf einem anderen Blatt. Doch bisweilen gewinnt<br />
man zumindest den Eindruck, dass es sich<br />
nicht um bloße Lippenbekenntnisse handelt. Es wird<br />
auch laut darüber nachgedacht, dass man eben für<br />
alle Vertriebsformen tragfähige Modelle entwickeln<br />
müsse.<br />
Bis jetzt hat keiner ein Patentrezept parat – aber zumindest<br />
das Bemühen scheint derzeit etwas ausgeprägter<br />
zu sein als in Zeiten der Hochkonjunktur.<br />
Und wenn ein UE-Chef im Zuge des Gespräches<br />
spontan einwirft „Dann bin ich halt ein Guter”–<br />
dann ist <strong>die</strong>s alles andere als eine Krise, um das Wort<br />
doch noch zu gebrauchen
MIT PAUKEN UND TROMPETEN: DER STARTSCHUSS FÜR SKY FÄLLT AM 4. JULI<br />
<strong>Habe</strong> <strong>die</strong> <strong>Ehre</strong>, <strong>Premiere</strong>!<br />
Nach langen Monaten des beharrlichen Schweigens, der hartnäckigen Gerüchte und der internen Umstrukturierung war<br />
es im Mai endlich so weit: Das Geheimnis um „Pemiere neu” wurde gelüftet. Am 14. des Monats zunächst ein Stück weit,<br />
als man den neuen Namen Sky verkündete. Die mit Spannung erwartete Offenbarung des neuen Angebots folgte knapp<br />
zwei Wochen danach – und somit gerade noch rechtzeitig, um Nikolaus Tufaro, Director Retail Sales, und Key Account-<br />
Manager Albin Rainer vor den Vorhang zu bitten und über jene Dinge zu sprechen, <strong>die</strong> in den nächsten Wochen auf den<br />
heimischen Handel zukommen.<br />
ES MUSS EINE UNVORSTELLBARE<br />
Erleichterung für das gesamte<br />
<strong>Premiere</strong>-Team gewesen sein, als<br />
endlich alles „raus” war und man<br />
<strong>die</strong> lange ersehnten Antworten<br />
auf <strong>die</strong> Fragen zur Zukunft des<br />
Senders liefern konnte. Wie zu<br />
erwarten, heißt <strong>Premiere</strong> hinkünftig<br />
Sky - und nur Sky, ohne<br />
irgendeinen Zusatz wie <strong>Premiere</strong><br />
oder Deutschland.<br />
Doch nicht nur aus dem Namen<br />
wird <strong>die</strong> Bezeichnung <strong>Premiere</strong><br />
verschwinden, auch sonst bleibt<br />
kein Stein auf dem anderen: Die<br />
Pakete wurden neu strukturiert<br />
(siehe Kasten auf Seite 34) und<br />
stellen mit sechs hochauflösenden<br />
Sendern das erste umfassende<br />
HDTV-Angebot Österreichs<br />
dar.<br />
Den Partnern aus dem Handel<br />
wird ein völlig überarbeitetes<br />
Geschäftsmodell angeboten, und<br />
man verstärkt denVertrieb ganz<br />
ordentlich – zunächst mit zwei<br />
Neuzugängen zur Betreuung der<br />
Händler. Einzig im Kern findet<br />
sich eine Konstante: Man bleibt<br />
ein Pay-TV-Anbieter. Und zwar<br />
einer, der sich keine Schnitzer<br />
mehr erlauben darf und vor allem<br />
eines braucht: neue Kunden.<br />
Sichtlich gut gelaunt zeigte sich <strong>die</strong> Sky-Führungsmannschaft nach<br />
Präsentation des zukünftigen Angebots: Marcello Maggioni (Marketing &<br />
Sales), Senior Vice President Programm, Nicola Bamford, Vorstandsvorsitzender<br />
Mark Williams und Sportvorstand Carsten Schmidt.<br />
Mit 1. Juli wird aus<br />
<strong>Premiere</strong> Sky, am<br />
symbolträchtigen 4. Juli<br />
startet das neue<br />
Programm-Angebot:<br />
Während <strong>die</strong> US-Amerikaner<br />
an <strong>die</strong>sem Tag den<br />
Independence Day feiern,<br />
befreit sich auch das<br />
deutschsprachige Pay-TV<br />
von alten (<strong>Premiere</strong>-)<br />
Lasten.<br />
Omnipräsent<br />
Wie viele Kilometer Niki Tufaro<br />
und Albin Rainer in den vergangenen<br />
Wochen bereits abgespult<br />
haben, wissen <strong>die</strong> beiden ebenso<br />
wenig wie <strong>die</strong> Zahl derer, <strong>die</strong><br />
noch vor ihnen liegen. Auch <strong>die</strong><br />
Stunden, <strong>die</strong> sie für <strong>die</strong> unzähligen<br />
Gespräche mit dem Handel<br />
aufgewandt haben, entbehren<br />
mittlerweile jeder Rechnung.<br />
Was <strong>die</strong> beiden dagegen ganz<br />
genau kennen, ist das Ziel, für das<br />
sie <strong>die</strong>se Strapazen auf sich nehmen:<br />
der Start von Sky, mit dem<br />
eine neue Ära in Sachen Pay-TV<br />
anbrechen soll.<br />
Neben einer aufwändigen Endkunden-Kampagne,<br />
<strong>die</strong> zum<br />
Switch-Termin startet, ist es in<br />
erster Linie der Handel, der den<br />
Erfolg von Sky tragen soll: „Unser<br />
Ziel bis zum Hard-Cut Ende<br />
Juni lautet, intensive Gespräche<br />
mit unseren Handelspartnern zu
E&W 6/09 COVERSTORY 33<br />
führen, sie in <strong>die</strong> neue Welt von<br />
Sky zu integrieren und neu zu<br />
motivieren”, erklärt Tufaro. Verständlich<br />
also, dass man seitens<br />
des Vertriebs mit Hochdruck zu<br />
Werke geht.<br />
Neuer Brand – neue Deko<br />
Dass der Neustart am POS ebenso<br />
fulminant ausfallen soll (und<br />
wird) wie jener auf den TV-<br />
Schirmen, lassen allein <strong>die</strong> von<br />
Rainer genannten Investitionen<br />
erahnen: „Hier wird wirklich<br />
Geld in <strong>die</strong> Hand genommen,<br />
um <strong>die</strong> Geschäfte entsprechend<br />
hochwertig auszustatten.”<br />
Das Highlight sind dabei zweifellos<br />
<strong>die</strong> exklusiven POS-Module<br />
(so genannten Pylons), <strong>die</strong> sowohl<br />
durch edles Design und<br />
hochwertige Ausführung (zum<br />
Teil mit Echtholz) als auch durch<br />
integrierte 26”-Plasma-Touchpanels<br />
<strong>die</strong> Blicke auf sich ziehen.<br />
In der Frage der individuellen<br />
Gestaltung beweist man ebenfalls<br />
Flexibilität, denn <strong>die</strong> Ausführung<br />
erfolgt in unterschiedlichen, den<br />
Gegebenheiten angepassten Varianten<br />
(zB Stand-Alone- bzw<br />
Wand-Lösungen mit oder ohne<br />
Verkaufstisch). „Im Sinne des<br />
Kundenmanagements sollen <strong>die</strong><br />
Händler dadurch bei der Vermarktung<br />
des neuen Angebots<br />
maßgeblich unterstützt werden”,<br />
so Rainer.<br />
Auf Bewährtes besinnen<br />
Wie eingangs erwähnt, ist mit<br />
dem Start von Sky auch ein neues<br />
Prämienmodell für den Handel<br />
verknüpft, das Tufaro mit einem<br />
einzigen Satz zusammen<br />
fasst: „Die Prämien werden mit<br />
der Einführung der neuen Angebots-<br />
und Preisstruktur angepasst<br />
und entsprechend erhöht.” – In<br />
der Praxis bedeutet <strong>die</strong>s, salopp<br />
formuliert, dass der Händler für<br />
jede seiner Tätigkeiten Geld bekommt.<br />
Damit einher gehen auch neue<br />
Kompetenzen des Handels, der<br />
nicht länger auf das reine Verkäufer-Dasein<br />
beschränkt bleibt,<br />
sondern durch Installations- und<br />
Servicepartnerschaften weitere<br />
Geschäftsfelder zugesprochen bekommt<br />
(siehe Kasten).<br />
Neue Chancen<br />
Man hat offensichtlich aus den<br />
Fehlern der Vergangenheit seine<br />
Lehren gezogen und mit den<br />
entsprechenden Maßnahmen<br />
SKY AUF ÖSTERREICH-TOUR<br />
reagiert: „Es geht darum, den<br />
Service wieder dorthin zu verlagern,<br />
wo er hingehört: auf den<br />
POS. Wir wollen <strong>die</strong> Kunden<br />
wieder in den Handel be- ❯<br />
Im Rahmen einer österreichweiten Roadshow wird das – an den Start von<br />
Sky Anfang Juli gekoppelte – neue Kooperationsmodell vorgestellt. Im<br />
Blickpunkt stehen dabei nicht nur <strong>die</strong> neue Paketstruktur, <strong>die</strong> Vermarktungsmodelle<br />
und <strong>die</strong> zukünftigen Provisions-Modalitäten, sondern auch<br />
<strong>die</strong> neuen Kooperationsformen Installations- bzw Service-Partner. Erstere<br />
werden mit Aufgaben betraut, <strong>die</strong> von der Inbetriebnahme von Receivern<br />
über <strong>die</strong> Montage von Sat-Anlagen bis hin zur kompletten Installation der<br />
Empfangsanlagen für Mehrfamilienhäuser reichen. Indes übernehmen Service-Partner<br />
Aufgaben im administrativen Bereich, bei der Disposition und<br />
Lagerung von Hardware bzw Smartcards und fungieren außerdem als Anlaufstelle<br />
für Kunden bei technischen Anliegen (zB Receivertausch).<br />
Hier <strong>die</strong> Stationen:<br />
15. Juni: Raum St. Pölten<br />
16. Juni: Raum Wien<br />
18. Juni: Raum Klagenfurt<br />
19. Juni: Raum Graz<br />
23. Juni: Raum Dornbirn<br />
24. Juni: Raum Innsbruck<br />
26. Juni: Raum Salzburg<br />
30. Juni: Raum Linz<br />
An jedem Veranstaltungsort stehen <strong>die</strong> drei Beginnzeiten 9, 13 oder 17 Uhr<br />
zur Auswahl (Dauer: ca drei Stunden). Wo genau <strong>die</strong> Info-Events stattfinden,<br />
erfahren <strong>die</strong> Teilnehmer direkt nach der Anmeldung.
34<br />
COVERSTORY E&W 6/09<br />
kommen, denn dort finden sie<br />
alles von der ungezwungenen<br />
Info bis zur konkreten Hilfe”,<br />
macht Rainer <strong>die</strong> Kompetenz<br />
des Handels als große Stärke aus,<br />
von der beide Seiten profitieren<br />
DIE SKY-PAKETE IM ÜBERBLICK<br />
sollen. Für sämtliche Informationen,<br />
Fragen oder Probleme zum<br />
Sky-Angebot bzw zu Endgeräten<br />
will man den Handel wieder<br />
zur ersten und wichtigsten Anlaufstelle<br />
der Kunden machen.<br />
Schenkt man den Worten von <strong>Premiere</strong>-Chef Mark Williams Glauben, so markiert<br />
der Start von Sky am 4. Juli „<strong>die</strong> Neudefinition von Pay-TV in Deutschland<br />
und Österreich”. Im Mittelpunkt der neuen Angebotsstruktur steht das<br />
Paket Sky Welt, das um <strong>die</strong> weiteren Pakete Film, Sport und Fußball Bundesliga<br />
ergänzt werden kann. Zudem kommt mit Sky HD das erste umfassende<br />
HDTV-Angebot in Österreich und Deutschland.<br />
Die Pakete im Einzelnen:<br />
Sky Welt: Beinhaltet mehr als 20 nationale wie internationale Sender, darunter<br />
Sky Krimi, Fox oder TNT Serie. Einen weiteren Schwerpunkt des Pakets bilden<br />
<strong>die</strong> Dokumentationssender Motorvision TV, Spiegel Geschichte, Discovery<br />
Channel, National Geographic und National Geographic Wild. Dazu kommen<br />
Kinderprogramme wie Disney Channel, Playhouse Disney, Jetix und Junior<br />
Sky HD: Damit startet das erste umfassende HDTV-Angebot Österreichs. Bei<br />
Sky Cinema HD sind <strong>die</strong> besten aktuellen Filme zu sehen, <strong>die</strong> Disneywelt auf<br />
einem Sender bietet Disney Cinemagic HD mit aktuellen Produktionen und<br />
Animationsfilmen. Sky Sport HD zeigt ein Spiel der deutschen Bundesliga zu<br />
jeder Anstoßzeit live, UEFA Champions League an jedem Spieltag sowie das<br />
Top-Match der 2. Fußball-Bundesliga am Montag. Ab 2010 soll auch <strong>die</strong> heimische<br />
Fußball Bundesliga in HD-Qualität angeboten werden. Weiters sind auf<br />
Sky Sport HD Formel 1, Golf, Eishockey und andere ausgewählte Sportarten zu<br />
sehen – und zusätzlich alle Spiele der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in<br />
Südafrika.<br />
Sky Film: Umfasst zehn Programme, davon acht Sky-Sender. Insgesamt laufen<br />
80 Filme pro Tag, jeden Monat sind 25 Blockbuster als deutsche Erstausstrahlung<br />
zu sehen. Alle Filme werden im 16:9-Bildformat, Dolby-Digital-Sound,<br />
viele wahlweise auch im Originalton ausgestrahlt.<br />
Sky Sport: Bietet das nach Unternehmensangaben umfangreichste Live-<br />
Sportangebot im deutschsprachigen Fernsehen, mit Berichten von den wichtigsten<br />
Sportereignissen rund um <strong>die</strong> Uhr. Auf zwei Kanälen gibt’s Spitzensport<br />
live aus aller Welt: internationalen Fußball, Formel 1 und andere Rennserien,<br />
Golf, Eishockey, Tennis, Wrestling, Extremsport sowie einen eigenen<br />
Derzeit rund um <strong>die</strong><br />
Uhr, quer durchs<br />
Land im Einsatz: Niki<br />
Tufaro (li.) und Albin<br />
Rainer haben bei der<br />
„Mission Sky” alle<br />
Hände voll zu tun – so<br />
lautet eine der ehrgeizigen<br />
Vorgaben<br />
etwa, <strong>die</strong> Markenbekanntheit<br />
von Sky<br />
auf 70 Prozent zu<br />
pushen.<br />
Noch lange nicht alles<br />
Trotz der bekannten Fakten ist<br />
noch der eine oder andere Punkt<br />
offen. So etwa jener der Receiver:<br />
Zwar bestätigte Tufaro, dass es nach<br />
der Umstellung nur noch HD-<br />
Receiver geben werde, wollte hinsichtlich<br />
der Hersteller aber keine<br />
konkreten Angaben machen. Aus<br />
Branchenkreisen war <strong>die</strong>sbezüglich<br />
aber zu vernehmen, dass sich<br />
<strong>die</strong> Kunden fortan nur noch zwischen<br />
Geräten von Pace und Humax<br />
entscheiden können.<br />
De facto ausgeschlossen werden<br />
kann <strong>die</strong> Möglichkeit, Sky via<br />
ORF-Karte zu empfangen (vice<br />
versa jedoch sehr wohl). Argumentiert<br />
wird <strong>die</strong>s mit der neuen Strategie,<br />
den Kunden ein einheitliches<br />
Fernsehvergnügen zu bieten.<br />
Zudem hat sich NDS bislang als<br />
sicheres System erwiesen, worin ja<br />
der Erfolg eines Pay-TV-Anbieters<br />
begründet liegt. Die zuletzt viel<br />
kritisierte Übertragungsqualität<br />
lässt ebenfalls noch Raum für Spekulationen:<br />
Lagen <strong>die</strong> Datenraten<br />
in jüngster Vergangenheit zum Teil<br />
unter drei Mbit (SD-Programme),<br />
sind <strong>die</strong> neuen Transponder auf<br />
Astra zumindest ein Indiz dafür,<br />
dass es in puncto Qualität wieder<br />
nach oben geht. ■<br />
Kanal für Spitzensport aus Österreich – Sky Sport Austria, der <strong>Premiere</strong> Austria<br />
ersetzt.<br />
Sky Sport Austria bietet den heimischen Sportfans exklusive Live-Übertragungen<br />
aus den nationalen Top-Ligen: ZB alle 378 Spiele der österreichischen<br />
Bundesliga und der Ersten Liga live und in der Konferenz, wobei <strong>die</strong> Live-<br />
Übertragungen von der Fußball-Diskussionssendung „Talk & Tore“ ergänzt<br />
werden. Darüber hinaus zeigt Sky Sport Austria auch Top-Spiele der österreichischen<br />
Eishockey-Liga und der österreichischen Basketball-Bundesliga live.<br />
Sky Fußball Bundesliga: Bei <strong>die</strong>sem Paket ist der Name Programm – mit umfassenden<br />
Berichten über <strong>die</strong> Bundesliga, sieben Tage <strong>die</strong> Woche, 365 Tage<br />
im Jahr. Sky zeigt garantiert bis 2013 alle Spiele der Bundesliga und der 2.<br />
Fußball-Bundesliga live und in der Konferenzschaltung.<br />
Entsprechend angepasst wurde auch <strong>die</strong> Preisstruktur:<br />
Sky Welt wird gibt’s für 16,90 Euro pro Monat, dazu lassen sich <strong>die</strong> übrigen Pakete<br />
hinzubuchen.<br />
Sky Welt:<br />
16,90 Euro/Monat (+ 10 Euro HD)<br />
Sky Welt + ein weiteres Paket (Sky Film / Sky Sport / Sky Fußball Bundesliga)<br />
32,90 Euro/Monat (+ 10 Euro HD)<br />
Sky Welt + zwei weitere Pakete<br />
44,90 Euro/Monat (+ 5 Euro HD)<br />
Sky Welt + Sky Film + Sky Sport + Sky Fußball Bundesliga<br />
54,90 Euro/Monat (+ 5 Euro HD)<br />
Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass <strong>die</strong> Buchung eines HD-Senders ein<br />
Abonnement des entsprechenden Premium-Pakets voraussetzt – zB sind Sky<br />
Cinema HD und Disney Cinemagic HD für Abonnenten des Sky Film Pakets erhältlich,<br />
Abonnenten des Sport- oder des Bundesliga-Pakets können auf Sky<br />
HD Sport zugreifen. Auf bestehende <strong>Premiere</strong>-Kundenverträge haben <strong>die</strong> neuen<br />
Angebote keinen Einfluss, wobei natürlich alle bestehenden <strong>Premiere</strong>-<br />
Abonnenten ab dem 4. Juli in <strong>die</strong> neue Struktur wechseln können.
ANGA CABLE 2009: VIELE NEWS, ABER KEINE SENSATIONEN<br />
Programm ohne Pointe<br />
Von 26. bis 28. Mai pilgerte einmal mehr <strong>die</strong> Kabel- und Antennenbranche beinahe geschlossen nach Köln zur ANGA<br />
Cable. Zum wiederholten Male in Folge konnte <strong>die</strong> Fachmesse für Kabel, Breitband und Satellit neue Rekordmarken bei<br />
Austellern und Besuchern verbuchen. Als große Trends entpuppten sich neben HDTV heuer IPTV, Unicable und optische<br />
Signalverteilung. Lediglich große Sensationen suchte man vergebens.<br />
ZWAR WIRKTEN DIE KÖLNER Messehallen<br />
am ersten Tag der<br />
ANGA Cable alles andere als<br />
überdurchschnittlich gefüllt,<br />
doch das sollte sich an den folgenden<br />
beiden Tagen ändern:<br />
Mehr als 13.600 Besucher wurden<br />
am Ende gezählt – ein stolzes<br />
Plus von 13% gegenüber dem<br />
Vorjahr. Ähnlich gestaltete sich<br />
<strong>die</strong> Entwicklung des messebegleitenden<br />
Kongressprogrammes,<br />
an dem heuer 1.400 Experten<br />
Was TechniSat-VL Udo Knauf (li.) und Puls4-<br />
Prokurist Michael Stix hier präsentieren, ist<br />
kein Fischersessel, sondern der Sat-Stuhl.<br />
der Telekommunikations- und<br />
Me<strong>die</strong>nbranche teilnahmen<br />
(2008: 1.200). Und auch auf Seiten<br />
der Aussteller war mit insgesamt<br />
380 ein leichtes Plus zu verzeichnen,<br />
nachdem es im Vorjahr<br />
369 gewesen waren.<br />
Fehlen verboten<br />
Von Krise konnte (und kann)<br />
also nicht <strong>die</strong> Rede sein, sondern<br />
ganz im Gegenteil: Die Stimmung<br />
ließ sich getrost als gut bezeichnen.<br />
Quasi geschlossen<br />
waren natürlich <strong>die</strong><br />
heimischen Lieferanten<br />
vor Ort:<br />
Strong etwa war<br />
zwar nicht als Aussteller,<br />
dafür durch<br />
VL Martin Kogler<br />
vertreten, HB-Chef<br />
Christian Blumberger<br />
nutze <strong>die</strong> ANGA<br />
ebenfalls, um <strong>die</strong><br />
eine oder andere<br />
News mit nach<br />
Hause zu nehmen,<br />
und auch Salzburg durfte nicht<br />
fehlen – Karin und Willi Kleinhappl<br />
durchstreiften <strong>die</strong> Messehalle<br />
hinsichtlich sortimentserweitender<br />
Neuheiten, während<br />
oli.cc-GF Oliver Schober aufgrund<br />
„vielem bereits Bekannten”<br />
<strong>die</strong> Zeit für Kontaktpflege<br />
und so manches Insider-Plauscherl<br />
aufwandte.<br />
Voll ausgelastet waren auch <strong>die</strong><br />
Aussteller, <strong>die</strong> – nicht zuletzt des<br />
Besucherandrangs wegen –<br />
durchwegs von einem sehr zufriedenstellenden<br />
Messeverlauf<br />
zu berichten wussten.<br />
Triax auf Empfang<br />
Der Fokus lag bei Triax heuer<br />
weniger auf Endgeräten als vielmehr<br />
auf Komponenten der<br />
Empfangstechnik. Allerdings ließ<br />
Produktmanager Dietmar Rauch<br />
mit der Ankündigung aufhorchen,<br />
dass man bis zur Futura<br />
über eine Irdeto-Receiverpalette<br />
verfügen werden.<br />
Das Messe-Highlight stellte<br />
zweifellos das innovative optische<br />
Am ersten Tag der ANGA<br />
Cable war es noch einfach,<br />
sich durch <strong>die</strong> Hallen zu<br />
bewegen – an den anderen<br />
beiden Tagen demonstrierten<br />
dafür umso mehr<br />
Besucher ihr Interesse an<br />
den aktuellen Entwicklungen<br />
– und sorgten damit<br />
für einen neuerlichen<br />
Rekordwert.<br />
Triax-Produktmanager Dietmar<br />
Rauch stellte als Messe-Highlight<br />
optische LNBs vor.<br />
Universal-LNB TOL 32 dar, das<br />
<strong>die</strong> Sat-Signale in Lichtellen umwandelt<br />
und <strong>die</strong> Verteilung auf<br />
bis zu 32 Glasfaserkabel ermöglicht.<br />
Dank der äußerst geringen<br />
Dämpfung lassen sich damit auch<br />
Strecken von mehreren Kilometern<br />
bzw größere Sat-ZF-Verteilnetze<br />
kostengünstig realisieren.<br />
Für einfache Montage (rund
E&W 6/09 MULTIMEDIA 37<br />
Bei Kathrein war IPTV ein großes Thema –<br />
wie GF Matthias Zwifl anhand der neuen<br />
IPTV-Kopfstelle demonstrierte.<br />
20% Zeitersparnis gegenüber<br />
herkömmlichen Systemen) sorgen<br />
Steckverbinder sowie vorkonfektionierte<br />
Kabel. Passend<br />
zum LNB (Preis rund 160 Euro)<br />
wurden von Triax auch optische<br />
Verteiler und Empfänger entwickelt.<br />
„Die Vorteile liegen auch<br />
für Planer auf der Hand. Daher<br />
werden wir das System in den<br />
nächsten Wochen in Österreich<br />
forcieren”, so Rauch.<br />
Präsentiert wurden zudem je<br />
zwei neue Kopfstationen im<br />
professionellen (CSE 2800<br />
und CSE 3300 für Netze<br />
mit bis zu 2.000 Teilnehmern)<br />
sowie im Einstiegs-<br />
Bereich (CSE 1601 und<br />
CSE 2401 für <strong>die</strong> Aufbereitung<br />
von 16 bzw 24 Programmen).<br />
Kathrein forciert IP<br />
Von derzeit „etwas flauen<br />
Geschäften” berichtete GF<br />
Matthias Zwifl hinsichtlich<br />
des Receiver-Absatzes, stellte<br />
aber zugleich fest, dass zB<br />
mit HDTV zumindest <strong>die</strong><br />
richtigen Themen am Tisch<br />
liegen würden. „Aufbauend auf<br />
der neuen Chipsatz-Generation<br />
befindet sich bei uns momentan<br />
viel in der Pipeline – <strong>die</strong> Receiver<br />
werden dann auf der IFA<br />
präsentiert.” Ebenfalls in Entwicklung<br />
ist derzeit ein Irdeto-<br />
Gerät, das man aber erst zum<br />
Jahresende erwarten darf.<br />
Viel Neues hatte Kathrein dafür<br />
im Bereich IPTV parat. Auch<br />
wenn, so Zwifl, <strong>die</strong> „Netzwerk-<br />
Erhaltung bei IP-TV für leichte<br />
Ernüchterung sorgt”, räumt man<br />
<strong>die</strong>ser Technologie große<br />
Zukunftschancen ein. Sozusagen<br />
als erster Schritt<br />
wurde zunächst eine IP-<br />
TV-Kompaktkopfstelle<br />
vorgestellt, <strong>die</strong> für Netze<br />
mit bis zu 500 Teilnehmern<br />
ausgelegt ist. Die<br />
Funktionen werden dabei<br />
skaliert angeboten: von<br />
der Stream-only-Variante<br />
über integrierten EPG oder<br />
TimeShift bis hin zur Variante<br />
mit dem Feature Net-PVR.<br />
Easy mit WISI<br />
Den Themenbereichen Next-<br />
Generation Networks, Optik,<br />
und HD- bzw IP-TV widmete<br />
Links: Am Stand von<br />
Delta gab’s nicht nur<br />
viele neue Produkte,<br />
sondern mit Christian<br />
Stickl (li.) auch<br />
gleich den seit 1. Mai<br />
neuen Chef zu sehen.<br />
Unten: Josef Faller<br />
(Homefibre) demonstrierte<br />
<strong>die</strong> Funktionsweise<br />
von POF.<br />
WISI das <strong>die</strong>sjährige Hauptaugenmerk.<br />
Unter den Neuheiten<br />
befand sich unter anderem ein<br />
IP-TV-System zum Streamen<br />
von 96 TV-Programmen, das sich<br />
somit speziell für Hospitality-<br />
Systeme wie Hotels oder Krankenhäuser<br />
eignet. ❯
38<br />
MULTIMEDIA E&W 6/09<br />
Besonderes Augenmerk ver<strong>die</strong>nt<br />
zudem das neue, selbst entwickelte<br />
Unicable-System, das eine<br />
Lösung für den Anschluss von bis<br />
zu acht Receivern an ein Koaxialkabel<br />
darstellt und sich speziell<br />
für <strong>die</strong> Nachrüstung eignet. Besonders<br />
bemerkenswert an den<br />
vier neuen aktiven Unicable-<br />
Multischaltern DY 64 1810/DY<br />
64 2410 und DY 68 1810/DY<br />
68 2410 ist <strong>die</strong> automatische Pe-<br />
Ein geschichtsträchtiges Bild: Ein Gerät der aufgegebenen<br />
TV-Sparte von Humax. Bei Österreich-Distributor<br />
fokussiert man daher auf <strong>die</strong> Receiver-Palette.<br />
gelregelung, <strong>die</strong> für einen konstanten<br />
Ausgangspegel von 90 dB<br />
sorgt. Dadurch ergibt sich große<br />
Flexibilität bei der Verteilung,<br />
denn durch Serienschaltung las-<br />
ÖSTERREICH-ENGAGEMENT<br />
Die Baytronic-GF<br />
Horst Mandl und<br />
Franz Lang (v.l.)<br />
machten sich ein<br />
Bild von der neuen<br />
SetOne-Receiver-<br />
Range. Der Hersteller<br />
der Hyundai-<br />
Boxen wird <strong>die</strong>se<br />
zukünftig nur noch<br />
unter der Marke<br />
SetOne anbieten.<br />
sen sich damit auch größere<br />
Netze auf Ein-Kabel-Basis realisieren.<br />
Ein weiterer Vorteil besteht<br />
darin, dass man bei der Installation<br />
mit einem Standard-<br />
Messgerät das Auslangen findet.<br />
Neue Wege<br />
Grundsätzlich war quer über <strong>die</strong><br />
Messestände eines feststellbar:<br />
Das Bewusstsein, dass analoges<br />
Fernsehen in absehbarer Zeit<br />
ausge<strong>die</strong>nt haben<br />
wird, wird<br />
stärker und führt<br />
zur Entwicklung<br />
neuer Übertragungswege,<br />
mit<br />
starkem Fokus<br />
auf Datenraten<br />
jenseits der 100<br />
Mbit – aller-<br />
dings ist <strong>die</strong>ser<br />
Wert derzeit<br />
noch <strong>die</strong> Richtgröße.<br />
Neben der bereits erwähnten,<br />
stark im Aufwind befindlichen<br />
Übertragung optischer Signale<br />
via Glasfaser war auch ein breiter<br />
werdendes Angebot an POF-<br />
Nicht nur in der Ausstellungshalle, auch in den Kongress-Räumlichkeiten<br />
herrschte wie jedes Jahr rege Österreich-Beteiligung. Als Partner der ANGA<br />
Cable richtete <strong>die</strong> WKO ein Panel zum Thema Digitalisierung aus. „Die Resonanz<br />
war insgesamt sehr positiv”, berichtete Rene Tritscher, Fachverbands-GF<br />
Telekom- und Rundfunkunternehmen in der WKO. Hinsichtlich des<br />
Analog-Turnoffs brachte der ANGA-Kongress keine Entscheidung, lediglich<br />
auf eines konnte man sich einigen: <strong>die</strong>ses Thema erst wieder auf der IFA<br />
aufzugreifen. Tritscher sieht <strong>die</strong>se Diskussion insgesamt differenzierter<br />
und in Österreich anders gelagert: Denn hierzulande sei man in den Bereichen<br />
Terrestrik und Sat bereits wesentlich weiter. Beim Kabel haben dafür<br />
<strong>die</strong> Deutschen mit einem Digitalisierungsgrad von rund 30% <strong>die</strong> Nase vorn<br />
(Österreich ca 10%). Tritscher hält überhaupt wenig davon, <strong>die</strong> Digitalisierung<br />
anders als marktgetrieben zu vollziehen und nennt als gelungenes<br />
Beispiel <strong>die</strong> DVB-T-Umstellung. „Man muss das pragmatisch sehen und den<br />
Konsumenten erklären, was für konkrete Vorteile – etwa HDTV – digitales<br />
Fernsehen bringt.” – Eine Kerbe, in <strong>die</strong> auch <strong>die</strong> erneute Förderaktion für<br />
DVB-C-Boxen schlägt, <strong>die</strong> in den nächsten Wochen starten soll.<br />
Systemen auszumachen.<br />
Die neuesten Entwicklungen<br />
auf <strong>die</strong>sem Gebiet<br />
zeigten Homefibre und<br />
Vertriebspartner Delta – das<br />
komplette Programm wird<br />
auch den Weg auf <strong>die</strong> Futura<br />
nach Salzburg finden.<br />
Bei Kopfstellen-Spezialist<br />
GSS machte man einen<br />
weiteren Trend aus – <strong>die</strong><br />
Software wird auch bei<br />
Kopfstellen immer wichtiger<br />
und <strong>die</strong> Applikationen<br />
entscheiden, was gemacht<br />
wird.<br />
Scharfe Sache<br />
Einblicke, wie rasant sich <strong>die</strong> TV-<br />
Landschaft derzeit weiterentwickelt,<br />
boten sich am Astra-Messestand.<br />
Auch wenn, so Presse-<br />
sprecherin Kathrin Anderl, eine<br />
gemeinsame Idee für das Austiegsszenario<br />
aus dem analogen<br />
Fernsehzeitalter erst gefunden<br />
werden müsse, so befinde sich auf<br />
jeden Fall das HDTV-Angebot<br />
stark im Vormarsch.<br />
„2010 wird es zumindest zwölf<br />
deutschsprachige HDTV-Sender<br />
geben, womit ein entscheidender<br />
Schritt getan ist – denn <strong>die</strong> gesamte<br />
Entwicklung muss marktgetrieben<br />
passieren”, erklärte Anderl<br />
und prognostizierte, dass im<br />
kommenden Jahr „sicher nicht<br />
nur ARD und ZDF in den HD-<br />
Regelbetrieb starten werden.”<br />
Info-Verwertung<br />
So viel an Neuheiten und neuen<br />
Technologien <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige<br />
ANGA auch zu bieten hatte, so<br />
wurden (und werden) alle <strong>die</strong>se<br />
Innovationen stets von einer Frage<br />
begleitet: Wofür?<br />
Ein gutes Beispiel einer Technologie,<br />
der es definitiv noch an Anwendungen<br />
fehlt, ist IPTV. Die<br />
Am Stand von Invacom erweiterte Satec-<br />
GF Stephan Hörl (re.) das Produkt-<br />
Portfolio um optische LNBs.<br />
Vor- und Nachteile von Systemen<br />
anhand der konkreten Anwendung<br />
abzuschätzen, stellt insgesamt<br />
eine der großen Herausforderungen<br />
bei zukünftigen Projekten<br />
dar – weshalb man auch<br />
Als einen der<br />
Schwerpunkte<br />
bei WISI präsentierte<br />
Christian<br />
Koller <strong>die</strong> neuen<br />
Unicable-Multischalter<br />
mit<br />
automatischer<br />
Pegelregelung.<br />
Technologien, <strong>die</strong> noch in den<br />
Anfängen stecken, nicht außer<br />
Acht lassen sollte.<br />
Dahingehend hat <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige<br />
ANGA jedenfalls eines gezeigt:<br />
<strong>die</strong> großen Chancen liegen nicht<br />
bei „Entweder oder”, sondern<br />
im „Sowohl als auch”. ■<br />
INFO: www.angacable.de<br />
Bei GSS zeigten Friedhelm Will,<br />
Technik, und Österreich-VL Otto<br />
Weig <strong>die</strong> neusten Kopfstellen.
JVC SETZT AUF HÖHERWERTIGE PRODUKTE UND NEUE VERTRIEBSKONZEPTE<br />
Auf neue Werte besinnen<br />
Adolf Lassner – nach fünf Jahren in London wieder in Wien – nimmt <strong>die</strong> aktuelle Krisenstimmung relativ gelassen: Der<br />
JVC-Chef ist überzeugt, mit neuen Konzepten und Innovationen der aktuellen Entwicklung gegensteuern zu können.<br />
Trotz der vielzitierten Krise könnte heuer der Vorjahres-Umsatz gehalten werden.<br />
„WENN ES IM SOMMER so weiterläuft,<br />
könnte es im Herbst wieder<br />
aufwärts gehen”, ist Adolf Lassner<br />
für den österreichischen Markt<br />
gedämpft optimistisch. Nach fünf<br />
Jahren bei JVC International (Europe)<br />
in London kehrte Lassner<br />
Anfang April nach Wien zurück –<br />
und ist nicht nur weiterhin Chef<br />
von JVC International (Europe),<br />
sondern auch von JVC in Österreich.<br />
„Der Job ist spannend, weil ich<br />
nicht nur <strong>die</strong> Gesamtverantwortung<br />
habe, sondern auch wieder<br />
unmittelbar im Geschäft stehe.”<br />
Nicht zuletzt <strong>die</strong> Krise hat dazu<br />
geführt, dass Lassner wieder von<br />
Wien aus arbeiten kann – „was<br />
privat, für <strong>die</strong> Familie, doch angenehmer<br />
ist, als wenn man dauernd<br />
pendelt”.<br />
Dabei sieht er <strong>die</strong> aktuelle, internationale<br />
Entwicklung nicht so<br />
tragisch wie andere. „Man merkt<br />
es schon. Aber der Markt ist nicht<br />
so schlecht. Für Gesamteuropa<br />
geht man von einem Rückgang<br />
um drei bis sieben Prozent aus.<br />
Und der Konsument zeigt, dass er<br />
in seinem Kaufverhalten relativ<br />
stabil ist.”<br />
Gut, in der Ukraine oder in Rumänien<br />
tue man sich derzeit<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
JVC ist für den österreichischen<br />
Markt verhalten optimistisch.<br />
Laut vorsichtigen Prognosen<br />
kann der Vorjahresumsatz<br />
gehalten werden.<br />
Neben dem selektiven Vertrieb<br />
für einzelne Produkte gibt<br />
es ein Fachhandels-Konzept,<br />
das derzeit in Deutschland erprobt<br />
wird. Bewährt es sich, soll<br />
es europaweit eingeführt werden<br />
– in Österreich eventuell<br />
bereits 2010.<br />
JVC setzt seit etwa einem halben<br />
Jahr verstärkt auf höherwertige<br />
Produkte.<br />
schwer, dafür laufe es in Deutschland<br />
und Polen recht gut.<br />
Umsatz halten<br />
In Österreich könnte sich beim<br />
Umsatz im Vergleich zum Vorjahr<br />
plus/minus null ausgehen. Im Gesamtmarkt<br />
macht der Bereich<br />
Display fast zwei Drittel aus. Und<br />
<strong>die</strong> Preisentwicklung war hier, so<br />
Lassner, zuletzt stabiler, vor allem<br />
bei kleineren Displays. Daher ist<br />
seiner Meinung nach auch in <strong>die</strong>sem<br />
Bereich noch immer ein<br />
Wertzuwachs möglich.<br />
„Es gibt immer wieder Lichter<br />
am Horizont. Wir werden sehen,<br />
was sie bedeuten”, merkt Lassner<br />
an. Allerdings werde es noch einige<br />
Zeit dauern, bis sich alles stabilisiere,<br />
ist der JVC-Chef überzeugt.<br />
Der Konzern bemühe sich jedoch,<br />
<strong>die</strong> Basis für eine positive<br />
Entwicklung zu schaffen. Operativ<br />
hat JVC auch im vergangenen<br />
Wirtschaftsjahr ein Plus erwirt-<br />
Adolf Lassner<br />
spielt nun nicht<br />
mehr allein bei<br />
JVC International<br />
(Europe) <strong>die</strong> erste<br />
Geige, sondern ist<br />
auch voll für das<br />
Österreich-<br />
Geschäft<br />
verantwortlich.<br />
Im Hintergrund:<br />
ein JVC-Plattenspieler<br />
– wenn<br />
auch nicht aus der<br />
aktuellen Produktion...<br />
schaftet – wenn auch ein eher geringes<br />
und mit viel Mühe, wie<br />
Lassner bekennt. „Der Konzern<br />
änderte sich in den vergangenen<br />
Jahren. Es wurden alte Strukturen<br />
aufgebrochen.”<br />
Kleines Zentrum Wien<br />
Ähnliches steht Lassner in Österreich<br />
bevor: „Wir müssen als erstes<br />
unser Unternehmen stabilisieren.<br />
Wir haben den Vorteil, dass<br />
wir in Österreich ein kleines<br />
Zentrum aufbauen können, als<br />
Backup-Office für <strong>die</strong> umliegenden<br />
Märkte. Dadurch können wir<br />
für den österreichischen Handel<br />
vor Ort sein. Wir sind dabei, umzustrukturieren<br />
und uns für den<br />
Herbst neu aufzustellen. Es wird<br />
aber keine gravierenden Umstellungen<br />
geben. Feintuning ist angesagt,<br />
und natürlich müssen wir<br />
auf <strong>die</strong> Kosten achten.”<br />
Und letztlich hänge der Erfolg<br />
des Konzerns auch von den Vertriebspartnern<br />
ab. „Bei der Preis-
E&W 6/09 MULTIMEDIA 4<br />
entwicklung geht es schon <strong>die</strong><br />
vergangenen zehn Jahre in <strong>die</strong> falsche<br />
Richtung. Aber gerade in<br />
schlechteren Zeiten gibt es zwei<br />
Richtungen: billige Produkte<br />
oder <strong>die</strong> Qualitätsschiene. Wir<br />
versuchen hier einerseits den<br />
Massenmarkt zu be<strong>die</strong>nen, andererseits<br />
geht der Konzern jetzt<br />
auch mehr in Richtung Wertigkeit”,<br />
deutet Lassner eine Trendwende<br />
bei JVC an. Schließlich<br />
handelten sich <strong>die</strong> Japaner in den<br />
vergangenen Jahren eher den Ruf<br />
eines Herstellers von Massenware<br />
ein.<br />
„Wir versuchen hier, mit Maßnahmen<br />
und neuen Produkten<br />
gegenzusteuern. Und zum Teil<br />
sieht man hier bereits <strong>die</strong> ersten<br />
Erfolge“, erklärt der JVC-Chef.<br />
Man müsse <strong>die</strong> richtige Tangente<br />
zwischen Massen- und hochwertigen<br />
Produkten finden.<br />
Neue Konzepte<br />
Aber auch beim Vertrieb hat JVC<br />
einiges geändert. „Online-Shops<br />
haben in Europa einen Marktanteil<br />
von zehn bis zwölf Prozent –<br />
da kann keiner darauf verzichten.<br />
Es ist nur eine Frage, wie man das<br />
Ganze macht. Und ein Online-<br />
Shop, der wächst, braucht auch<br />
Abholshops, Lager – und letztlich<br />
bald 15 Prozent Marge.”<br />
Was übrigens für alle Vertriebsformen<br />
gilt. „Wir sind uns in den<br />
Landesgesellschaften einig, dass<br />
sich jeder seine Partner selber aussucht.<br />
Da schaut man sich an, was<br />
der jeweilige Partner für <strong>die</strong> Marke<br />
macht, wie verlässlich er ist,<br />
was er an Marge braucht, ...”<br />
Dies führe eben dann dazu, dass<br />
mit einigen Händlern nicht zusammengearbeitet<br />
werde. Aber<br />
auch ein europaweiter Schulterschluss<br />
der JVC-Töchter soll hier<br />
verhindern, dass <strong>die</strong> Preise zu<br />
stark purzeln.<br />
„Es kam früher sicher öfter vor,<br />
dass eine Landesgesellschaft knapp<br />
vor Monatsende noch versucht<br />
hat, über ein Postengeschäft <strong>die</strong><br />
Ziele zu erreichen. Heute macht<br />
man das selektiver, zielorientierter,<br />
auf Sicht gesehen. Natürlich<br />
kommt so etwas noch immer vor,<br />
finden Sie Dinge, von denen Sie<br />
vorher nicht geglaubt haben, dass<br />
es sie gibt – aber sie werden weniger.”<br />
Neben europaweiten Preisen hat<br />
JVC für einzelne Produkte auch<br />
einen selektiven Vertrieb eingeführt,<br />
etwa für <strong>die</strong> neuen TV-Geräte<br />
TV1 und WX70 DLSR. Ersterer<br />
ist ein extrem schlanker<br />
Der neue Camcorder ist ein gutes Beispiel für den Fokus auf höherwertige<br />
Produkte: Er liefert Full HD-Aufnahmen und Fotos mit fünf Millionen Pixel.<br />
Flat-TV, bei zweiterem handelt es<br />
sich um einen Monitor, der auf<br />
<strong>die</strong> farbgetreue Wiedergabe ausgelegt<br />
ist – speziell bei DLSR-Fotos.<br />
Ein anderes Modell ist das Fachhandelskonzept,<br />
das derzeit in<br />
Deutschland in der Testphase ist.<br />
Bewährt es sich dort, soll es europaweit<br />
eingeführt werden – unter<br />
anderem auch in Österreich.<br />
Bereits nächstes Jahr könnte es soweit<br />
sein. „Die Frage ist nur: Was<br />
ist rechnerisch machbar, was ist<br />
zielführend?”, ergänzt Lassner.<br />
Höherwertiges<br />
Und letztlich sollen neue Produkte<br />
für neuen Schwung sorgen. Für<br />
den WX70 wird es Ende Juni ei-<br />
Der WX70 DLSR ist ein Monitor für <strong>die</strong> farbgetreue Wiedergabe – mit einem<br />
Ende Juni erhältlichen Receiver wird er zum Full HD-Flat-TV.<br />
nen TV-Receiver geben. Für<br />
Lassner durchaus ein Konzept mit<br />
Zukunft: Über den modularen<br />
Aufbau der Anlage können nicht<br />
nur extrem flache Bildschirme<br />
gebaut werden, der Kunde hat<br />
auch <strong>die</strong> Möglichkeit, sich seine<br />
ideale Kombination zusammenzustellen.<br />
Innovationen<br />
Ein anderes Highlight ist der Everio<br />
X, ein Full HD-Camcorder<br />
mit neun Millionen Pixel, der<br />
auch Fotos mit fünf Millionen Pixel<br />
schießt. Das Gerät ist überaus<br />
handlich, passt in jede Sakkotasche<br />
und ist sofort aufnahmebereit.<br />
Der Preis liegt bei etwa 1.000<br />
Euro und unterstreicht somit das<br />
Bestreben bei JVC, höherwertige<br />
Produkte anzubieten.<br />
Im Herbst will JVC mit der Netbox<br />
starten, <strong>die</strong> gemeinsam mit<br />
Intel entwickelt wurde. Damit ist<br />
der uneingeschränkte Zugang<br />
zum Internet via Fernseher möglich.<br />
„Und Internet-TV-Geschichten<br />
werden in den nächsten<br />
Jahren sicher verstärkt kommen.<br />
Ich habe das in London gesehen:<br />
Da will man dann sein eigenes<br />
Programm sehen.”<br />
Die dritte Dimension<br />
Ein weiterer Schwerpunkt wird<br />
im Herbst – nicht nur bei JVC –<br />
das Thema 3D-Fernsehen sein.<br />
Die Großen der Branche haben<br />
sich hier zusammengetan, um<br />
entsprechende Geräte auf den<br />
Markt zu bringen. „Man wird<br />
auch in den nächsten fünf Jahren<br />
nicht ohne Brille auskommen.<br />
Aber das sind zumindest ordentliche<br />
Brillen – und das Bild ist fantastisch.”<br />
Seit nunmehr 20 Jahren werde<br />
immer wieder 3D angeboten.<br />
Erstmals passten jedoch <strong>die</strong> Qualität<br />
und der Komfort für den<br />
Konsumenten – und auch <strong>die</strong><br />
Filmindustrie ist bereit, das entsprechende<br />
Filmmaterial zu liefern:<br />
„Die Hollywood-Studios<br />
ziehen <strong>die</strong>smal voll mit. Es<br />
kommt etwa ein George Lucas-<br />
Film heraus, der sehr gut sein<br />
soll“, meint Lassner.<br />
Für den B2B-Bereich wird es <strong>die</strong><br />
ersten Geräte bereits im Juli geben.<br />
Und im Herbst soll auch<br />
eine Konverterbox von JVC auf<br />
den Markt kommen, <strong>die</strong> theoretisch<br />
auch <strong>die</strong> Umrechnung herkömmlicher<br />
Filme auf 3D-Effekte<br />
ermöglichen soll.<br />
„Man muss das nur den Konsumenten<br />
vermitteln – auch bei den<br />
Frontprojektoren. Die kann ich<br />
auch nicht einfach verkaufen.<br />
Aber es kann etwa bei der Hausplanung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Dann hat der Kunde ein gestochen<br />
scharfes Bild in der Größe<br />
von zwei mal drei Meter.“<br />
Freilich, so Lassner: „Dafür<br />
braucht es Leute draußen am<br />
Markt, <strong>die</strong> das entsprechend kommunizieren<br />
und vorführen.” ■<br />
INFO: www.jvc.at
FÜR DIE SCHWIERIGEN FÄLLE BEIM LOEWE-SERVICE<br />
Beruf: Problemlöser<br />
Auf der Visitenkarte von Rupert Innreiter steht als Berufsbezeichnung „Technischer Berater”. Es könnte aber ebenso<br />
gut „Problemlöser“ zu lesen sein. Schließlich ist <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Hauptaufgabe des gelernten Servicetechnikers, der seit rund<br />
einem Jahr für Loewe unterwegs ist.<br />
MANCHE ARTIKEL HABEN einen etwas<br />
ungewöhnlichen Hintergrund.<br />
So wie in <strong>die</strong>sem Fall.<br />
Bei einer Händler-Umfrage zum<br />
Thema Service wurde immer<br />
wieder ein Unternehmen genannt,<br />
das – wie <strong>die</strong> meisten in<br />
der Branche – eigentlich selber<br />
keinen direkten Service anbietet,<br />
sondern mit bewährten Partnern<br />
zusammenarbeitet. Und es wurde<br />
immer wieder ein Name genannt,<br />
wenn es um herausragende<br />
Leistung ging.<br />
Das Unternehmen: Loewe.<br />
Der Servicetechniker: Innreiter.<br />
Wobei Servicetechniker nicht<br />
ganz <strong>die</strong> korrekte Bezeichnung<br />
ist. Innreiter wurde eigentlich vor<br />
einem Jahr als Technischer Berater<br />
zu Loewe geholt. Denn das eigentliche<br />
Service ist noch immer<br />
<strong>die</strong> Domäne der Händler oder ihrer<br />
Partner.<br />
Rupert Innreiter hat den Beruf<br />
1976 als Lehrling von der Pike auf<br />
gelernt, war lange Jahre bei Philips<br />
und schließlich bei Birngru-<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Loewe bietet Fachhändlern<br />
und Servicepartnern für<br />
schwerwiegende Probleme <strong>die</strong><br />
Hilfe durch ihren Technischen<br />
Berater Rupert Innreiter an, der<br />
seit Jahren mit Loewe-Produkten<br />
vertraut ist.<br />
Darüber hinaus führt Innreiter<br />
auch <strong>die</strong> Schulungen durch, <strong>die</strong><br />
zum Teil Voraussetzung für den<br />
Verkauf der Geräte sind – um<br />
<strong>die</strong>se eben kompetent verkaufen<br />
und anschließen zu können.<br />
Innreiter wurde bei einer Service-Umfrageüberdurchschnittlich<br />
positiv erwähnt.<br />
ber, ehe ihn Loewe holte. Er<br />
nimmt sich der hoffnungslosen<br />
Fälle an, wo Servicetechniker<br />
normalerweise nicht mehr weiter<br />
wissen. Oder er übernimmt das<br />
Service bei wichtigen Kunden.<br />
„Ich bin keine Konkurrenz zum<br />
Fachhandel, sondern unterstütze<br />
ihn. Ich bin der Ansprechpartner,<br />
wenn es nicht mehr weitergeht.”<br />
Gerade im Zuge der Digitalisierung<br />
hat nicht jeder Servicepartner<br />
immer <strong>die</strong> Möglichkeit, alle<br />
Messungen selber durchzuführen.<br />
Er hingegen kann etwa Datenstromaufzeichnungendurchführen<br />
und somit rasch feststellen, wo<br />
„der Hund begraben” ist. Und:<br />
Innreiter kennt <strong>die</strong> Tücken der<br />
Technik nur zu genau. „Bei den<br />
analogen Geräten hat man sich<br />
bei der Fehlerdiagnose leichter<br />
getan. Jetzt funktioniert plötzlich<br />
nichts mehr – und man hat ei-<br />
Vielen Händlern ist Rupert<br />
Innreiter vor allem als<br />
„Der Problemlöser”<br />
bekannt. In seiner zweiten<br />
Tätigkeit als Technischer<br />
Berater von Loewe gibt er<br />
sein Know-how an <strong>die</strong><br />
Händler in Seminaren<br />
weiter.<br />
gentlich keinen richtigen Anhaltspunkt,<br />
woran es liegen könnte.”<br />
Wobei in den seltensten Fällen<br />
das Problem direkt beim Fernseher<br />
liegt. „Was <strong>die</strong> Arbeit spannend<br />
macht: Es steht zwar überall<br />
ein Loewe-Fernseher, aber <strong>die</strong><br />
Aufgabe ist immer eine andere.<br />
Keine Situation gleicht der anderen”,<br />
sieht der Technische Berater<br />
jeden einzelnen Fall als Herausforderung.<br />
Klassische Fehlerquellen<br />
Gut, es gibt unter den Fehlerquellen<br />
<strong>die</strong> Klassiker, wie etwa ein<br />
schadhaftes Antennenkabel oder<br />
ähnliches mehr, auf das vielleicht<br />
nicht geachtet wurde. Eine andere<br />
Ursache ist <strong>die</strong> Konfiguration<br />
der Geräte. Nicht alle Komponenten<br />
verschiedener Hersteller<br />
können so einfach miteinander<br />
verkabelt werden – oder sie wur-
E&W 6/09 MULTIMEDIA 43<br />
den versehentlich umgesteckt.<br />
Ein ebenfalls unterschätzter, aber<br />
nicht so seltener Grund, warum<br />
Innreiter gerufen wird: Der Kabelnetzbetreiber<br />
verändert <strong>die</strong><br />
Einstellungen – und das Gerät<br />
spinnt plötzlich. „Wenn ich so etwas<br />
bemerke oder <strong>die</strong> Fehlerhäufigkeit<br />
innerhalb eines Kabelnetzes<br />
steigt, können wir darauf reagieren<br />
und mit den Netzbetreibern<br />
anhand der Protokolle das<br />
Ganze durchgehen”, merkt Innreiter<br />
an.<br />
Direkter Draht<br />
Etwa alle drei Monate ist Innreiter<br />
für eine Woche direkt in der<br />
Zentrale, wo er – genauso wie<br />
seine fünf Kollegen für den<br />
deutschsprachigen Raum – <strong>die</strong><br />
Erfahrungen direkt weiter geben<br />
kann. „Wo haben Sie heute noch<br />
ein Unternehmen, wo Sie direkt<br />
einen Ansprechpartner haben, wo<br />
Sie mit demjenigen sprechen, der<br />
dafür zuständig ist?”, stellt Innreiter<br />
<strong>die</strong> Frage wohl nicht nur für<br />
sich, sondern auch für <strong>die</strong> Kunden.<br />
Das Ergebnis der Visite in<br />
Kronach: technische Änderungen<br />
oder Software-Updates, um gegen<br />
externe Fehlerquellen besser gerüstet<br />
zu sein.<br />
Allerdings beschränkt sich <strong>die</strong> Tätigkeit<br />
Innreiters nicht allein<br />
darauf, quer durch Österreich<br />
zu reisen und <strong>die</strong> Problemfälle<br />
zu lösen. Schließlich sollen<br />
auch <strong>die</strong> Servicetechniker, <strong>die</strong><br />
sich der Loewe-Geräte im<br />
Normalfall annehmen, profitieren.<br />
Daher führt er auch<br />
Schulungen durch. Wobei hier<br />
nicht nur technische Details<br />
vermittelt werden, sondern<br />
auch das richtige Auftreten<br />
beim Kunden – der ja schließlich<br />
von einer Premium-Mar-<br />
ke Premium-Qualität in jederlei<br />
Hinsicht erwartet.<br />
Wissen vermitteln<br />
Aktuell geht es um eine Schulung<br />
für das neue Multiroom-<br />
Mediacenter von Loewe. Diese<br />
Schulung ist verpflichtend, um<br />
<strong>die</strong> Geräte auch vertreiben zu<br />
dürfen. Der erste Teil der Schulung<br />
erfolgte via Internet – damit<br />
alle Teilnehmer zumindest das<br />
gleiche Basiswissen mitbringen. In<br />
zwei Tagen werden dann <strong>die</strong><br />
technischen Raffinessen des Systems<br />
sowie <strong>die</strong> richtige Installation<br />
vermittelt. Damit nicht ge-<br />
nug, werden im dritten Teil <strong>die</strong><br />
Verkaufsargumente vermittelt.<br />
Nur wer <strong>die</strong>sen Zyklus durchlaufen<br />
hat, darf <strong>die</strong> Geräte, <strong>die</strong> ab<br />
September erhältlich sind, auch<br />
verkaufen.<br />
Diese Tätigkeit garantiert Innrei-<br />
ter eine rege Reisetätigkeit: In<br />
den vergangenen zehn Monaten<br />
spulte er 60.000 Kilometer herunter.<br />
Mit der korrekten Installation der einzelnen Komponenten wird eine<br />
potenzielle Fehlerquelle ausgeschlossen. Daher forciert Loewe auch das<br />
Thema Schulung, damit das Mediacenter beim Kunden wirklich professionell<br />
aufgestellt wird.<br />
„Ich glaube, das ist schon mehr, als<br />
<strong>die</strong> meisten fahren“, grinst Innreiter.<br />
■<br />
INFO: www.loewe.de
FOTO FREISINGER: DER STEIRER IM RINGFOTO FLAGSHIP-QUARTETT<br />
Bekenntnis zur Marke<br />
Nicht erst seit jenem nur wenige Wochen zurückliegenden Tag, an dem das Geschäftslokal im steirischen Leoben als<br />
Ringfoto Flagship-Store wiedereröffnet wurde, zählt Foto Freisinger zu den Aushängeschildern der Gruppe in<br />
Österreich. Im E&W-Interview sprachen Senior-Chef Erwin Freisinger und GF Armin Russold über <strong>die</strong> Entstehungsgeschichte<br />
des Vorzeige-Geschäfts.<br />
DAS STAMMGESCHÄFT von Foto<br />
Freisinger befindet sich eigentlich<br />
in Trofaiach und wird heuer<br />
stolze 80 Jahre alt. Am wenige<br />
Kilometer entfernten Standort<br />
Leoben ist Freisinger erst seit gut<br />
einem Jahrzehnt vertreten, rund<br />
<strong>die</strong> Hälfte <strong>die</strong>ser Zeit als Ringfoto-Mitglied.<br />
Vor wenigen Wochen<br />
wurde <strong>die</strong>se Zugehörigkeit<br />
im großen Stil „geoutet”: Nach<br />
dem Beginn der Planung im<br />
Sommer 2008 folgte <strong>die</strong> rund<br />
sechs Monate dauernde Realisierungsphase,<br />
ehe das Geschäftslokal<br />
im „Ringfoto-Branding”<br />
wiedereröffnet wurde. So beeindruckend<br />
<strong>die</strong> 38 Meter-Auslagenfront<br />
<strong>die</strong> Marke Ringfoto<br />
nach außen hin repräsentiert, so<br />
kundenorientiert – im Studiobereich<br />
zudem äußerst stilvoll – gestaltet<br />
sich der Innenbereich.<br />
Mangel an Alternativen<br />
Ausschlaggebend für <strong>die</strong> Entscheidung,<br />
Mitglied bei Ringfoto<br />
zu werden, war eine Frage, <strong>die</strong><br />
Senior-Chef Erwin Freisinger<br />
heute mit dem gleichen Schritt<br />
beantworten würde: „Welche Alternativen<br />
gibt es für ein Geschäft<br />
<strong>die</strong>ser Größe?”<br />
Freisinger hatte aus damaliger<br />
Sicht nur <strong>die</strong> beiden Möglichkeiten,<br />
entweder „allein weiter<br />
zu wurschteln, was besonders<br />
heute fast nicht mehr zu schaffen<br />
ist”, oder „mit einem Partner zusammenzuarbeiten,<br />
der einem<br />
zur Hand geht.”<br />
Untragbare Zustände<br />
Ein wesentlicher Grund für den<br />
Beitritt zu Ringfoto bestand in<br />
der – schon vor gut fünf Jahren<br />
alles andere als zufriedenstellen-<br />
den – Betreuung durch <strong>die</strong> Lieferanten.<br />
Während es für Freisinger<br />
heute nur noch „ganz wenige<br />
gute Betreuer” gibt, fühlt er<br />
GF Armin Russold (li.)<br />
und Senior-Chef Erwin<br />
Freisinger vor dem<br />
Eingang des Flagship-<br />
Stores in Leoben. Als<br />
eines von derzeit vier<br />
„Ringfoto-Aushängeschildern”<br />
in Österreich<br />
bekennt man sich<br />
ganz offen zur<br />
Gruppe – und der<br />
Erfolg gibt dem Unternehmen<br />
Recht, wie<br />
ein Blick auf <strong>die</strong><br />
Geschäftszahlen<br />
beweist: „Auch im<br />
ersten Quartal 2009<br />
ist bei uns von einer<br />
Krise nichts zu<br />
bemerken.”<br />
sich in der Ringfoto-Gruppe gut<br />
aufgehoben: „Hier werden wir<br />
super betreut, und das nicht nur<br />
beim Einkauf, sondern auch bei<br />
Mehr denn je bedeutet<br />
das Ausarbeitungs-Geschäft<br />
heute das tägliche<br />
Brot für den Fotofachhandel:<br />
„Der<br />
Handel sorgt für <strong>die</strong><br />
Kundenfrequenz,<br />
von den Services<br />
rund ums Bild leben<br />
wir”, bringt es der<br />
GF auf den Punkt.
E&W 6/09 MULTIMEDIA 45<br />
Dingen wie Marketing und Werbung.<br />
Zugleich ist Freisinger aber<br />
überzeugt, dass sich „<strong>die</strong> gesamte<br />
Situation verbessern könnte,<br />
wenn alle wieder Geld ver<strong>die</strong>nen<br />
würden” – und leitet damit auf<br />
<strong>die</strong> heute vordringlichste Problematik<br />
des (Foto-)Fachhandels<br />
über.<br />
Traurig, aber wahr ...<br />
„Gott sei Dank wir Fotografen”<br />
kommentiert Freisinger <strong>die</strong> momentane<br />
Situation beim Geräte-<br />
Verkauf. „Die Spannen sind im<br />
Keller, der Handel fungiert heute<br />
als Kundenbringer, aber nicht,<br />
um Geld damit zu ver<strong>die</strong>nen.<br />
Ganz im Gegenteil: Den Hobby-<br />
RINGFOTO FLAGSHIP-STORES<br />
Insgesamt vier Ringfoto Flagship-Stores<br />
gibt es derzeit in<br />
Österreich: Neben Foto Freisinger<br />
noch Foto Baptist in Lienz<br />
(o.), Foto Sternberger in Gmunden<br />
(Mitte) sowie Foto Wallisch<br />
in Villach (u.). Bis Jahresende<br />
sollen zumindest zwei weitere<br />
hinzukommen. Ringfoto-GF Gerhard<br />
Brischnik sieht im flächendeckenden<br />
Vorhandensein <strong>die</strong>ser<br />
Stores einen wesentlichen<br />
Punkt, um <strong>die</strong> Marke Ringfoto<br />
zu stärken und bei den Endkunden<br />
zu etablieren.<br />
handel muss man sich leisten<br />
können.”<br />
Dass im Zentrum Leobens – nur<br />
wenige hundert Meter entfernt –<br />
vor zwei Jahren ein MediaMarkt<br />
eröffnet hat, bereitet Freisinger<br />
heute keine schlaflosen Nächte<br />
mehr: „Anfangs gab es zwar<br />
Umsatzeinbußen, aber mittlerweile<br />
sind wir wieder auf den<br />
Zahlen. Da man bei den Preisen<br />
ohnehin mit der Großfläche mitziehen<br />
muss, kommen uns <strong>die</strong><br />
Einkaufsvorteile bei Ringfoto<br />
sehr zu Gute. Aus heutiger Sicht<br />
muss man sogar von Glück für<br />
uns sprechen, weil das Einkaufszentrum<br />
enorm viele Kunden in<br />
<strong>die</strong> Stadt bringt.”<br />
Ob Wochenende,<br />
Abendstunde oder<br />
Feiertag – den<br />
Fotografen von<br />
Freisinger entgeht<br />
kein Event. Für <strong>die</strong><br />
Präsentation der<br />
Aufnahmen sind<br />
einige der<br />
insgesamt 38<br />
Auslagen-Meter<br />
reserviert, wie<br />
Russold hier<br />
demonstriert.<br />
Oben: Bei Foto Freisinger sind insgesamt acht Mitarbeiter um <strong>die</strong> Anliegen<br />
der Kunden bemüht. Das Um und Auf sind dabei „Kompetenz bei der<br />
Beratung und stets ein offenes Ohr für <strong>die</strong> Kunden.”<br />
Unten: Die benachbarte Libro-Filiale siedelte im Frühjahr 2008 ins Einkaufszentrum<br />
um und bescherte Freisinger damit rund 200 qm zusätzliche<br />
Geschäftsfläche – ausreichend Platz für ein stylisches „Foto-Eck”.<br />
Aus heiterem Himmel<br />
Die Idee, in Leoben einen Ringfoto<br />
Flagship-Store auf <strong>die</strong> Beine<br />
zu stellen, hat sich dabei „im<br />
Zuge der laufenden Kommunikation<br />
mit der Gruppe einfach<br />
so ergeben”, erinnert sich Freisinger.<br />
„Nachdem beide Seiten<br />
überzeugt waren, dass der Standort<br />
für <strong>die</strong> Umsetzung passt, haben<br />
wir uns – mit tatkräftiger<br />
Unterstützung von Ringfoto –<br />
vergangenen Sommer ans Werk<br />
gemacht und den Umbau in<br />
rund sechs Moanten abgeschlossen.”<br />
Um den damit verbundenen<br />
Wandel des Außenauftritts an <strong>die</strong><br />
Kunden zu kommunizieren,<br />
wurde entsprechende Werbung<br />
in regionalen Me<strong>die</strong>n geschaltet.<br />
„Natürlich fragten unsere Kunden,<br />
was Ringfoto ist. Wir erklärten,<br />
dass es sich um eine Einkaufspartnerschaft<br />
handelt – viele<br />
können aber heute noch nicht<br />
glauben, dass sie hier <strong>die</strong>selben<br />
Preise finden wie in der Fläche.”<br />
Humankapital<br />
Für Freisinger steht in jeder Hinsicht<br />
der Mensch im Mittelpunkt:<br />
„Wenn ein Kunde<br />
kommt, dann hat das heute einen<br />
gewissen Grund: Er will über<br />
Probleme reden oder sucht Hilfe,<br />
und im Fachhandel hört ihm<br />
noch jemand zu.” Deshalb sind<br />
für Freisinger seine Mitarbeiter<br />
auch das wahre Kapital des<br />
Unternehmens und werden auf<br />
der Homepage allesamt vorgestellt.<br />
Zufriedene (Stamm-)Kunden<br />
wiederum sind, so der Senior-Chef,<br />
<strong>die</strong> „allerbesten Werbeträger.”<br />
Überhaupt steht für<br />
Freisinger außer Zweifel: „Es ist<br />
ganz wichtig, viele Leute zu kennen.<br />
Je mehr, desto besser.” ■<br />
INFO: www.ringfoto.at,<br />
www.foto-freisinger.at
PANASONIC PRÄSENTIERTE DEN FACHHÄNDLERN DIE NEUE VERTRIEBSSTRUKTUR<br />
Die Ruhe nach dem Sturm<br />
Helmut Kuster hatte zuletzt einiges zu tun: Der Panasonic-Country Manager tourte mit seinen Vertriebsmitarbeitern<br />
durch Österreich, um dem Fachhandel <strong>die</strong> neue Struktur zu präsentieren. Das Fazit: Die Reaktionen waren – so Kuster –<br />
durchaus positiv. Jetzt könne man sich wieder voll und ganz aufs Geschäft konzentrieren – und hier steht einiges bevor.<br />
DIE VERGANGENEN WOCHEN waren<br />
für Helmut Kuster und sein –<br />
verbliebenes – Team nicht gerade<br />
einfach: Die Meldung, wonach<br />
das Panasonic Austria-Team künftig<br />
nur noch aus Kuster und dem<br />
Außen<strong>die</strong>nst bestehen würde,<br />
sorgte ja für helle Aufregung in<br />
der Branche.<br />
Mittlerweile zeigen sich auch für<br />
den Handel Vorteile der neuen<br />
Struktur. Kuster: „Früher wurden<br />
telefonische Anfragen von zwei<br />
Personen entgegen genommen,<br />
jetzt sind es sieben – und es hängt<br />
keiner mehr endlos in der Warteschleife.<br />
Wir können <strong>die</strong><br />
Ressourcen besser nutzen.”<br />
Kulturschock gibt es in der Zusammenarbeit<br />
mit den norddeutschen<br />
Kollegen keinen. Schließlich<br />
habe man auch in der Vergangenheit<br />
mit dem Panasonic-Team<br />
in Hamburg eng zusammen gearbeitet.<br />
„Warum sollten englische<br />
Texte zwei Mal übersetzt werden?<br />
Also haben wir schon bisher eng<br />
kooperiert”, sagt Kuster.<br />
Was normalerweise bleibt, ist das<br />
unangenehme Gefühl, wenn Mit-<br />
arbeiter abgebaut werden. Doch<br />
da gab es Sozialpläne, Unterstützung,<br />
sodass keiner auf der Straße<br />
steht, versichert Kuster.<br />
Jammern – auf hohem Niveau<br />
Jetzt, da <strong>die</strong> Umstrukturierung<br />
durch ist und der Fachhandel<br />
merkt, dass sich bei den Ansprechpartnern<br />
nichts geändert<br />
hat, es aber durchwegs positive<br />
Neuerungen gibt, kann sich Kuster<br />
wieder auf das Kerngeschäft<br />
konzentrieren.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Die Umstrukturierung wurde<br />
mittlerweile „verdaut” – auch<br />
der Handel profitiert davon.<br />
Das neue Vertriebskonzept<br />
hat <strong>die</strong> Bewährungsprobe bestanden.<br />
Mit neuen Produkten soll das<br />
Geschäft forciert werden: Im<br />
Juli stehen neue Kameras an,<br />
im Herbst wird 3D-Fernsehen<br />
auch bei Panasonic das zentrale<br />
Thema sein.<br />
Wie es derzeit läuft? „Wir jammern<br />
auf hohem Niveau – es<br />
kann nicht immer bergauf gehen“,<br />
merkt Kuster an. Dass es<br />
möglichst rasch wieder bergauf<br />
geht – dafür sollen neue Konzepte<br />
sorgen. Ende März startete<br />
Panasonic in Deutschland und<br />
Österreich mit dem neuen Konzept,<br />
das eine Vertriebsbindungs-<br />
Vereinbarung für <strong>die</strong> Geräte mit<br />
Multituner vorsieht. Dieses Konzept<br />
soll, nachdem es sich bewährt<br />
hat, europaweit eingeführt werden.<br />
Wobei auf <strong>die</strong> Einhaltung der<br />
Vereinbarung strikt geachtet wird.<br />
Etliche Neuheiten<br />
Aber auch neue Produkte sollen<br />
für neuen Schwung sorgen. „Panasonic<br />
investiert fünf Milliarden<br />
Euro allein in Forschung und<br />
Entwicklung“, betont Kuster. Das<br />
Ergebnis spiegelt sich in einer<br />
Reihe neuer Produkte wider:<br />
etwa im neuen Plasma-TV Z1<br />
mit Full HD-Streaming. Bei der<br />
Installation des Bildschirms fällt<br />
somit der Kabelsalat weg. Bei den<br />
Spiegelreflexkameras sticht etwa<br />
Panasonic-Country Manager<br />
Helmut Kuster sowie Michael<br />
Langbehn (li) und Ralf Hansen<br />
(re) von der Hamburger<br />
Kommunikationsabteilung<br />
des japanischen Konzerns<br />
<strong>die</strong> neue GH1 hervor, <strong>die</strong> auch<br />
Videos in Full HD aufnehmen<br />
kann. Gespeichert werden <strong>die</strong><br />
Daten auf SD Cards. Spätestens<br />
seit der CES, wo der Prototyp<br />
von SD Cards mit einer Speicherkapazität<br />
von zwei Terabyte vorgestellt<br />
wurden, sollten Bedenken<br />
über begrenzten Speicherplatz<br />
zerstreut sein. Für Juli werden<br />
weitere Lumix-Modelle erwartet.<br />
Aber auch bei den Kompaktkameras<br />
konnte Panasonic zuletzt<br />
kräftig zulegen. Im April holte<br />
sich der japanische Hersteller in<br />
<strong>die</strong>sem Bereich <strong>die</strong> Marktführerschaft.<br />
Als nächstes Highlight<br />
steht – wie auch bei anderen<br />
Herstellern – das Thema 3D an.<br />
Diesbezüglich darf man gespannt<br />
sein, was auf der IFA bzw. der Futura<br />
präsentiert wird. Wobei Panasonic<br />
von einer „Futura Light“<br />
spricht. Was sich aber klarerweise<br />
nicht auf <strong>die</strong> Produkt-News,<br />
sondern auf <strong>die</strong> allgemeine Flächenbeschränkung<br />
der UE-Aussteller<br />
in der Halle 8 bezieht. ■<br />
INFO: www.panasonic.at
❯<br />
BAYTRONIC-HAUSMESSE 2009: NOCHMAL EINS DRAUFGESETZT<br />
Großes Kino<br />
Wie jedes Jahr drohten <strong>die</strong> Räumlichkeiten von Baytronic auch im heurigen Mai drei Tage lang aus allen Nähten zu<br />
platzen – das augenscheinlichste Indiz dafür, dass in Asten gerade <strong>die</strong> Hausmesse auf dem Programm steht. Mittlerweile<br />
stellt der Event für <strong>die</strong> Baytronic-Mannschaft eine echte organisatorische Herausforderung dar, denn <strong>die</strong> von Nah und<br />
Fern angereisende Händlerschaft will schließlich informiert, unterhalten und verköstigt werden. Doch Baytronic wäre<br />
nicht Baytronic, wenn man <strong>die</strong>se Ansprüche nicht auch <strong>die</strong>smal hätte erfüllen können ...<br />
FULL HOUSE WAR WIE ERWARTET<br />
auch bei der heurigen Baytronic-<br />
Hausmesse Mitte Mai angesagt.<br />
Selbst wenn es für <strong>die</strong> Herren<br />
Lang, Mandl und Wagner von<br />
Jahr zu Jahr ein wenig schwieriger<br />
wird, <strong>die</strong> naturgemäß steigenden<br />
Ansprüche der Gäste zu<br />
erfüllen, demonstrierten <strong>die</strong> Geschäftsführer<br />
aufs Neue. dass in<br />
Asten nicht nur ein verlässlicher<br />
Fachhandels-Partner, sondern<br />
auch eine funktionierende Kreativabteilung<br />
beheimatet ist.<br />
So konnte man sich <strong>die</strong>smal<br />
nicht nur „Open End” auf <strong>die</strong><br />
Fahnen heften, sondern auch<br />
„Open Air” – denn der eigens<br />
engagierte Grillmeister verrichtete<br />
seine Tätigkeit selbstverständlich<br />
draußen. Und weil’s der<br />
Wettergott ebenfalls gut meinte,<br />
konnten sich <strong>die</strong> Gäste ein wenig<br />
sonnen, während sie sich Kotelett,<br />
Steckerlfisch & Co. widme-<br />
ten. Mehr als 300 sollten es am<br />
Ende sein, <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Hausmesse<br />
nicht entgehen ließen.<br />
Doch nicht nur in quantitativer<br />
Hinsicht konnte GF Franz Lang<br />
eine positive Bilanz ziehen: „Mit<br />
dem Besuch sind wir natürlich<br />
sehr zufrieden, aber das ist nicht<br />
der einzige Grund: An den Auftragseingängen<br />
zeigt sich, dass <strong>die</strong><br />
Nachfrage im Handel gegeben<br />
ist – und das ist ja das Entscheidende.”<br />
Mit gutem Beispiel voran<br />
Wie man der momentanen Wirtschaftslage<br />
trotzt, machten <strong>die</strong><br />
Astener indes selbst vor: Das Geschäftsjahr<br />
2008 konnte mit einem<br />
Umsatzplus von sieben Prozent<br />
abgeschlossen werden, und<br />
man hat sich im Innen<strong>die</strong>nst mit<br />
zwei neuen Mitarbeitern verstärkt.<br />
Und der dritte Neuzugang<br />
des heurigen Jahres steht eben-<br />
falls bereits ihn den Startlöchern:<br />
Ab 1. Juli wird der Außen<strong>die</strong>nst<br />
um einem Betreuer für Tirol und<br />
Vorarlberg erweitert.<br />
Auf <strong>die</strong> Plätze<br />
Als Fixpunkt hat sich mittlerweile<br />
das Schulungsangebot im<br />
Wenn’s bei Baytronic<br />
keine freien Parkplätze<br />
gibt, dann muss wieder<br />
Hausmesse sein – auch<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr reisten<br />
wieder zahlreiche<br />
Händler nach Asten,<br />
um <strong>die</strong> Produktneuheiten<br />
unter <strong>die</strong><br />
Lupe zu nehmen. Dass<br />
Geselligkeit und gute<br />
Stimmung ebenfalls<br />
wieder groß<br />
geschrieben wurden,<br />
muss wohl nicht extra<br />
erwähnt werden ...<br />
Rahmen der Hausmesse etabliert.<br />
Vom Kühlschrank bis zum<br />
Flat-TV standen so auch in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr Schulungen aus allen<br />
Produktgruppen auf dem Programm<br />
– und fanden entsprechendes<br />
Echo: „Wir haben vor<br />
lauter Anmeldungen nicht mehr<br />
Für reges Interesse sorgte erneut das Schulungsprogramm, wie jenes hier<br />
von TechniSat beweist.
E&W 6/09 MULTIMEDIA 49<br />
gewusst, wohin mit den Leuten”,<br />
zeigte sich Horst Mandl ob des<br />
regen Interesses selbst ein wenig<br />
überrascht.<br />
Besonders großen Zuspruch fand<br />
<strong>die</strong> TechniSat-Schulung, <strong>die</strong> zugleich<br />
<strong>die</strong> letzte von fünf Stationen<br />
der erstmals durchgeführten<br />
österreichweiten Schulungstour<br />
des deutschen Herstellers darstellte.<br />
Produkt-Highlights en masse<br />
Nachdem Baytronic vor kurzem<br />
<strong>die</strong> Österreich-Distribution von<br />
Blaupunkt übernommen hatte,<br />
bot man den Händlern den entsprechenden<br />
Einblick in <strong>die</strong> Produktrange<br />
– und ließ dabei keine<br />
Zweifel aufkommen, welche Bedeutung<br />
man der Traditionsmarke<br />
zumisst. Präsentiert wurde<br />
zum einen das Car Audio-Lineup<br />
vom Einsteigergerät Stockholm<br />
100 (UVP unter 100 Euro)<br />
bis zum höherwertigen Modell<br />
Toronto 400 BT, das mit allen<br />
gängigen Zusatzfeatures wie<br />
USB und Blue Tooth ausgestattet<br />
ist. Als echte Neuheit hatte Roman<br />
Grünberg, Vertrieb Blaupunkt<br />
Deutschland, <strong>die</strong> Doppel-<br />
DIN-Geräte der Serie New Jersey<br />
68 mit im Gepäck. Demnäachst<br />
soll <strong>die</strong> Range übrigens mit<br />
Internet-Radios ergänzt werden.<br />
Mindestens genauso überzeugen<br />
konnte das Angebot im Naviga-<br />
„ONE MAN-SHOW”<br />
tionsbereich, insbesondere der –<br />
auch auf der Baytronic-Homepage<br />
omnipräsente – TravelPilot<br />
700 (TP700). Dieses Navi besticht<br />
gleich durch mehrere Alleinstellungsmerkmale:<br />
Der Fahrer<br />
behält durch <strong>die</strong> Live-Bilder<br />
der 2-MP-Kamera (Reality-<br />
View) den Überblick, wobei das<br />
Navi Verkehrsschilder wie zB<br />
Tempolimits tatsächlich erkennt<br />
(und nicht Infos via Satellliten<br />
empfängt) und darüber informiert.<br />
Neben <strong>die</strong>ser patentierten Technik<br />
bietet der TP700 Features<br />
wie Foto-Navigation oder adoptive<br />
Planung (das Navi „lernt”<br />
mit, welche Strecken der Fahrer<br />
bevorzugt). Funktionen wie<br />
WLAN, Spracheingabe oder<br />
DVB-T sind in <strong>die</strong>sem Fall bei-<br />
Wie gewohnt war auch Fritz Ulrich vor Ort, um <strong>die</strong> neuesten Kleingeräte<br />
aus dem Hause Grundig vorzustellen. Dass man mit den Produkten beim<br />
Kunden punktet, belegt Ulrich<br />
anhand der Performance<br />
in Deutschland:<br />
„Bei Haarpflege-Produkten<br />
sind wir in der Fläche Nummer<br />
eins.“ Da es sich<br />
„durchwegs um Schnelldreher-Produkte”<br />
handelt,<br />
seien <strong>die</strong> Geräte auch für<br />
den FH sehr interessant.<br />
Zwei Produkte strich Ulrich<br />
besonders hervor: zum einen<br />
<strong>die</strong> neue elektr. Zahnbürste<br />
TB 7930 (durch sieben<br />
Aufsätze, 1 Std. Laufzeit<br />
und Timer ein „echtes<br />
Rundum-Sorglos-Paket”)<br />
sowie den neuen Handsauger<br />
Little Guard VCH 7830<br />
mit 65 W Leistung.<br />
Weniger <strong>die</strong> neue Zahnbürste als vielmehr<br />
<strong>die</strong> guten Verkaufszahlen sorgen<br />
für einen strahlenden KAM Fritz Ulrich.<br />
Der TravelPilot 700<br />
ist das Top-Navi von<br />
Blaupunkt und ein<br />
echter Alleskönner:<br />
Die Live-Kamera<br />
erkennt sogar<br />
Tempolimits und<br />
setzt den Fahrer<br />
darüber in Kenntnis.<br />
nahe selbstverständlich. „Mehr<br />
geht zur Zeit nicht”, bescheinigt<br />
Grünberg dem Gerät das Attribut<br />
„Alleskönner”.<br />
Flach, sauber, rauschfrei<br />
Natürlich durften auch <strong>die</strong> Produkte<br />
von LG in Asten nicht<br />
fehlen. Einen Schwerpunkt bildeten<br />
naturgemäß <strong>die</strong> aktuellen<br />
Plasma- und LCD-Flats, von denen<br />
mittlerweile mehrere Serien<br />
dem Fachhandel vorbehalten<br />
sind (erkennbar an den „Zwanzigern”<br />
im Produktnamen, zB LH<br />
5020 gegenüber dem überall erhältlichen<br />
Modell LH 5000).<br />
Dazu passend wurden <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Blu-ray-Player (wie<br />
der „aktuell schnellste Player am<br />
Markt”, BD 370) und Homecinema-Systeme<br />
präsentiert. Einige<br />
Neuheiten gab es im Audio-Bereich<br />
zu sehen, darunter<br />
der Sound Wing, der sich durch<br />
Sichtglas-Design und iPhone-<br />
Kompatibilität auszeichnet.<br />
Bleibender Eindruck<br />
Nicht nur etwas fürs Auge, sondern<br />
auch fürs Ohr wurde bei<br />
der Präsentation „Full-HD Homecinema”<br />
geboten, bei der das<br />
Zusammenspiel von Mitsubishi-<br />
Beamer und LG-Audiosystem<br />
für sichtlichen Eindruck sorgten.<br />
Einig zeigten sich Beamer-Experte<br />
Günther Holzhofer und<br />
Horst Mandl aber, dass sich solche<br />
Systeme nur bei entsprechender<br />
Präsentation verkaufen<br />
lassen. „Das muss man zeigen.<br />
Und dafür müssen <strong>die</strong> richtigen<br />
Umgebungsbedingungen für<br />
Heimkino geschaffen werden. Im<br />
Idealfall heißt das: völlige Dunkelheit,<br />
sodass auch <strong>die</strong> weiße<br />
Leinwand nur noch als schwarz<br />
erkennbar ist.” Raum für eine<br />
solche Präsentation zu schaffen,<br />
rät Holzhofer dabei jedem<br />
Händler: „Ein Kunde, der’s gese-<br />
Einmal mehr präsentierten sich LG – Claudia Jackl, Vertrieb, und Product<br />
Manager Rheno Lee – sowie Baytronic bzw <strong>die</strong> Geschäftsführer Franz Lang,<br />
Hans Wagner und Horst Mandl als starkes Team.<br />
hen hat, redet nicht mehr über<br />
500 Euro mehr oder weniger –<br />
das ist wie Probefahren im<br />
Sportwagen. Außerdem heißt der<br />
Verkauf eines Beamers auch immer,<br />
ein System zu verkaufen, zu<br />
dem Dienstleistung gehört –<br />
vom Sound über <strong>die</strong> Verkabelung<br />
bis hin zur Leinwand.”<br />
Baytronic schnürte jedenfalls eigene<br />
Bundles, bestehend aus<br />
Full-HD-Beamer, LG Soundsystem<br />
und Leinwand (HEK ab<br />
1.699 Euro), um ein weiteres<br />
Ziel zu erreichen: <strong>die</strong> Marke<br />
Mitsubishi in Österreich zu positionieren.<br />
■<br />
INFO: www.baytronic.at
50<br />
MULTIMEDIA E&W 6/09<br />
MIT DEM BOSE L1 COMPACT IN NEUE MÄRKTE<br />
Handliches<br />
Profi-Paket<br />
Die Begeisterung von Journalisten ist scheu – und flüchtig. Nicht<br />
so deren Kritik, <strong>die</strong> gerne laut und heftig ist. Und wenn letztere<br />
nachhaltig verstummt, während sich erstere einstellt und nicht<br />
mehr verschwinden will, dann hat das meist einen triftigen Grund:<br />
In <strong>die</strong>sem Fall trägt <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> Bezeichnung „Bose L1 Compact Portable<br />
Line Array System”. Aber das ist noch nicht alles: Manchmal<br />
haben Produkte deutlich mehr Sexappeal als ihre Namen... Das ist<br />
dann Understatement. Oder so.<br />
DIE ENTWICKLUNG VON richtig guten<br />
Produkten folgt oft einer simplen<br />
Gesetzmäßigkeit: Je einfacher<br />
<strong>die</strong> Aufgabe formuliert ist, desto<br />
schwieriger ist deren Umsetzung.<br />
So hatten auch <strong>die</strong> Entwickler des<br />
L1 Compact Portable kaum<br />
Schwierigkeiten zu verstehen, was<br />
am Ende herauskommen sollte:<br />
nämlich ein ultramobiles – also<br />
tragbares sowie schnell auf- und<br />
abbaubares – Verstärker/Lautsprecher-System<br />
für Live-Musik, Partys,<br />
Sportveranstaltungen oder<br />
Geschäftspräsentationen mit<br />
Klangqualität made by Bose zu<br />
einem vernünftigen Preis. Kein<br />
Geheimnis ist, dass <strong>die</strong> Umsetzung<br />
dann etwas mehr Anstrengung<br />
benötigte als <strong>die</strong> Formulierung<br />
der Produktidee. Aber das<br />
sind Entwickler ohnehin gewohnt,<br />
und es gibt sogar Menschen,<br />
<strong>die</strong> behaupten, dass <strong>die</strong><br />
Profi-Tüftler aus genau <strong>die</strong>ser Tatsache<br />
Kraft und Motivation<br />
schöpfen.<br />
Plug-and-Play<br />
Wie schon <strong>die</strong> Bezeichnung erahnen<br />
lässt, ist das L1 Compact<br />
Portable System eine Erweiterung<br />
der bei Musikern bekannten und<br />
sehr beliebten L1-Serie. Nur eben<br />
noch ein wenig kompakter, por-<br />
tabler – und niedriger im Preis.<br />
Und noch etwas bietet sich mit<br />
dem L1 Compact an: <strong>die</strong> Erweiterung<br />
der Zielgruppe und damit<br />
auch jene der Distribution. Denn<br />
das kompakte Profi- und Semiprofisystem<br />
ist nicht nur im spezialisierten<br />
Musikfachgeschäft gut<br />
aufgehoben, sondern auch – oder<br />
gerade – beim Elektrofachhändler<br />
„ums Eck”. Warum das so ist, klärt<br />
schon ein kurzer Blick auf das<br />
vielseitige Klangwunder, das an<br />
<strong>die</strong> Idee der 3-2-1-Systeme erinnert:<br />
handlich, hübsch, ruckzuck<br />
installiert. Und was aus den kleinen<br />
Lautsprechern heraus<br />
kommt, kann sich mehr als hören<br />
lassen. Klassisches Plug-and-Play<br />
also. Im wahrsten Sinn des Wortes.<br />
Profi-Technologie<br />
Grundsätzlich verfügt das L1<br />
Compact Portable über <strong>die</strong> Basistechnologie<br />
der L1-Serie, nämlich<br />
<strong>die</strong> „Spatial Dispersion Lautsprecher”.<br />
Das bedeutet, dass eine nahezu<br />
180-Grad-Soundabdeckung<br />
erreicht werden kann – und das<br />
mit nur einem einzigen 14-Zoll-<br />
Line Array. Ein Genuss auf der<br />
Bühne und fürs Auditorium sowieso.<br />
Das System ist mit einem inte-<br />
Rundum-Sorglos-Paket: Um 999 Euro gibt’s jetzt ein Bose-<br />
Profiprodukt für Live-Musiker, Präsentatoren sowie Partyund<br />
Sportveranstalter. Das L1 Compact Portable gehört ins<br />
gehobene Elektro-Sortiment!<br />
grierten Bassgehäuse ausgestattet<br />
und vereint Verstärker, Monitor,<br />
PA, Mischpult und EQ in einem<br />
Audio-Komplettsystem, das einfach<br />
nur an ein Instrument, ein<br />
Mikrofon, einen MP3-Player,<br />
Computer oder eine andere<br />
Klangquelle angeschlossen wird.<br />
Groß oder klein?<br />
Interessant ist dessen Vielseitigkeit<br />
mit Hilfe zwei verschiedener Aufbaukonfigurationen:<br />
zum einen<br />
mit einer Höhe von 172 cm für<br />
größere Veranstaltungsorte und<br />
zum anderen bei Bedarf mit 43<br />
cm auch deutlich kleiner für <strong>die</strong><br />
Installation auf einem Tisch oder<br />
einer erhöhten Fläche. Die Adaption<br />
erfolgt bei Bedarf in Sekundenschnelle.<br />
In beiden Varianten<br />
ist das L1 Compact für etwa 100<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Das Bose L1 Compact Portable<br />
ist ultraportabel, vielseitig einsetzbar<br />
und erweiterbar.<br />
Die Profi-Bühnen-Technologie<br />
gibt’s bereits für 999 Euro – mit<br />
dem Essen kommt der Appetit...<br />
Mit dem L1 Compact lassen<br />
sich neue Märkte erschließen<br />
und neue Kunden ansprechen.
E&W 6/09 MULTIMEDIA 5<br />
Zuhörer geeignet. Nicht jedoch für Liebhaber<br />
des pikanten Kabelsalats: Dem System genügt<br />
nämlich ein Netzkabel.<br />
Im Bose L1 Compact sind zwei ToneMatch-<br />
Schaltungen integriert, sodass eine manuelle<br />
Nachregelung der Klangwiedergabe kaum<br />
mehr nötig ist: Ein Kanal ist für ein dynamisches<br />
Handmikrofon bestimmt, der zweite<br />
enthält ein ToneMatch Preset für eine Akustikgitarre.<br />
Gleichzeitig können über einen Line-<br />
Level-Ausgang auf dem zweiten Kanal auch<br />
andere Instrumente und Audiogeräte angeschlossen<br />
werden.<br />
Von Live-Musik bis MP3<br />
Zusätzlich zum Eingang für das Mikrofon und<br />
zu einem ¼-Zoll-Instrumenteneingang bietet<br />
Sony DSLR<br />
Alpha-Serie wird um<br />
Einsteiger-Modelle ergänzt<br />
Bis zum Sommer ergänzt Sony das Kamera-Line-up<br />
um <strong>die</strong> Modelle Alpha 230, Alpha 330 und Alpha<br />
380. Überzeugen sollen <strong>die</strong> neuen Einsteiger-<br />
DSLRs dabei weniger mit technischen Features als<br />
vielmehr mit intuitiver Be<strong>die</strong>nung, vielseitigen Einsatzmöglichkeiten<br />
und trendigem Design. Schließlich<br />
ortet Sony für 2009 <strong>die</strong> größten Umsatz- und<br />
Wachstumspotenziale<br />
bei jener Kundenschicht,<br />
<strong>die</strong> quasi „am<br />
Sprung zur Spiegelreflexfotografie“<br />
steht.<br />
Beginnend bei den<br />
kompakten Abmessungen<br />
(kaum größer als<br />
Bridge-Modelle) und<br />
dem geringen Gewicht<br />
setzt Sony bei den drei<br />
Neuen auf dezentes, aber dennoch stylisches Design,<br />
kombiniert mit wertiger Haptik. Die Be<strong>die</strong>nelemente<br />
der Kamera wurden auf das Wesentliche<br />
reduziert, sodass sich auch unerfahrene Benutzer<br />
schnell zurechtfinden, bei Überkopf-Aufnahmen<br />
hilft ein schwenkbares Display mit Quick AF Live<br />
View (nur α330 und α380). Zudem wurde <strong>die</strong> grafische<br />
Benutzeroberfläche in Richtung intuitive<br />
Darstellung überarbeitet und verfügt über eine Direkthilfe,<br />
<strong>die</strong> am Display verschiedene Motivsituationen<br />
anhand von Beispielbildern erläutert. Auch<br />
das Zusammenspiel von Verschlusszeit und Blende<br />
wird auf dem Monitor veranschaulicht. Dabei<br />
beugt stets der integrierte Bildstabilisator Verwacklungen<br />
vor.<br />
Für <strong>die</strong> Kameras werden CCD-Sensor in APS-C-Größe<br />
zusammen mit dem BIONZ-Prozessor verwendet.<br />
Die verbesserte Dynamikbereichsoptimierung<br />
(DRO) passt <strong>die</strong> Belichtung bei schwierigen Motiven<br />
(etwa dunkle Schatten oder Gegenlicht) an. Alle<br />
drei Modelle sind HD ready und verfügen über ei-<br />
das L1 Compact zwei weitere Anschlussmöglichkeiten:<br />
An den 1/8-Zoll-Stereoeingang<br />
kann ein MP3-Player oder Computer bzw jedes<br />
sonstige Audiogerät angeschlossen werden,<br />
das über einen Line-Level-Ausgang verfügt.<br />
Der RCA-Stereoeingang ist für DVD/CD-<br />
Player, Videorecorder oder DJ-Mischpulte.<br />
Aber auch <strong>die</strong> echten Tüftler kommen nicht<br />
zu kurz: Das L1 Compact ist uneingeschränkt<br />
kompatibel mit der Bose T1 ToneMatch Audio<br />
Engine. Die ist separat erhältlich und bietet<br />
Musikern, DJs und Präsentatoren eine große<br />
Auswahl an ToneMatch Presets, EQ-Funktionalität<br />
mit dem von Bose entwickelten<br />
zEQ und eine reichhaltige Auswahl an Effekten<br />
und Verarbeitungsmöglichkeiten in Studioqualität.<br />
nen HDMI-Ausgang – dank PhotoTV HD wird <strong>die</strong><br />
Darstellung von Fotos auf Bravia-TVs automatisch<br />
optimiert. Und via Bravia Sync können Kamerafunktionen<br />
über <strong>die</strong> TV-Fernbe<strong>die</strong>nung aufgerufen<br />
werden.<br />
Preise (UVP) und Verfügbarkeit:<br />
DSLR-A230 (ab Juni): 579 Euro (Body), DSLR-A230L:<br />
669 Euro (im Kit mit SAL18-55),<br />
DSLR-A230Y: 899 Euro (mit SAL18-55, SAL55-200)<br />
DSLR-A330 (ab Juni): 629 Euro (Body),<br />
DSLR-A330L: 729 Euro (im Kit mit SAL18-55),<br />
DSLR-A330Y: 949 Euro (mit SAL18-55, SAL55-200)<br />
DSLR-A380 (ab Juli): 789 Euro (Body),<br />
DSLR-A380L: 899 Euro (mit SAL18-55),<br />
DSLR-A380Y: 1.119 Euro (mit SAL18-55, SAL55-200)<br />
Pentax<br />
Eine Spiegelreflex-Kamera<br />
für fast alle Fälle<br />
So einfach wie möglich, so professionell wie nötig:<br />
So lässt sich <strong>die</strong> Pentax K-7, das neue D-SLR-Top-<br />
Modell, beschreiben. Das Markenzeichen der K-7 ist<br />
das speziell abgedichtete Magnesiumgehäuse – inklusive<br />
der Kit-Objektive, <strong>die</strong> erstmals in der entsprechenden<br />
Ausführung geliefert werden.<br />
Ausgestattet mit einem 14,6-Megapixel-CMOS-Sensor<br />
schafft das neue Spitzenmodell durch den SA-<br />
FOX VIII+ Autofokus (mit verbessertem 11-Punkt AF-<br />
Sensor) sowie einer Vier-Kanal-Bildverarbeitung<br />
eine Bildfolge von 5,2 Bildern pro Sekunde. Außerdem<br />
kommt<br />
ein 77-Segment-Belichtungssystem<br />
zum Einsatz,<br />
um den ISO-<br />
Bereich von<br />
100 bis 6.400<br />
optimal nutzen<br />
zu können.<br />
Der Preis für das ultraportable Multitalent: 999<br />
Euro (inkl. MwSt). Das L1 Model I System ist<br />
für 1.699 Euro zu haben, das L1 Model II System<br />
kostet 2.499 Euro.<br />
Der Preis ist heiß<br />
Die Unterschiede: Die beiden größeren L1-<br />
Systeme sind für Veranstaltungen bis ca. 400<br />
Zuhörer konzipiert und verfügen jeweils über<br />
ein 56-Zoll-Line Array mit B1-Bassmodulen.<br />
Das Model II enthält außerdem einen Digitalport<br />
für <strong>die</strong> größtmögliche Vielfalt an Tone-<br />
Match-Funktionen. ■<br />
INFO: www.musiker.bose.de<br />
Die K-7 ist mit 72 Dichtungen gegen widrige Witterungsverhältnisse<br />
– Spritzwasser, Regen, Staub<br />
und Schmutz – ebenso geschützt wie gegen Eis<br />
und Schnee (bis -10ºC). Die im Kamera-Kit ausgelieferten<br />
Pentax-Standardobjektive (18-55mm und 50-<br />
200mm) entsprechen ebenfalls <strong>die</strong>sen Anforderungen.<br />
Starke Hell-Dunkel-Kontraste werden über <strong>die</strong><br />
HDR-Automatik ausgeglichen.<br />
verfügbar: Ende Juni<br />
UVP (mit smc DA 18-55 mm WR): 1.449 Euro.<br />
news
52<br />
MULTIMEDIA E&W 6/09<br />
MIO: NEUES TEAM SETZT AUF NEUE PRODUKTE<br />
Mit neuen Nischen wachsen<br />
Die klassische Straßen-Navigation ist zu wenig – dessen ist sich Mio, am Weltmarkt <strong>die</strong> Nummer 3 bei GPS-Geräten,<br />
bewusst. Daher setzt der Navi-Hersteller bei den neuen Geräten auf zusätzliche Anwendungen und neue Features. Die<br />
Moov Spirit-Serie soll nicht allein dadurch bestechen, sondern auch durch einen fairen Preis, der jedoch nicht zu Lasten<br />
der Händler-Marge gehen soll.<br />
DAS GESCHÄFT MIT der klassischen<br />
Straßennavigation ist heiß umkämpft,<br />
allein mit der Navigation<br />
von A nach B ist es derzeit<br />
schwer, am Markt zu punkten. Vor<br />
allem, wenn Endpreis und Händler-Marge<br />
stimmen sollen, aber<br />
auch der Hersteller noch etwas<br />
ver<strong>die</strong>nen will. Das weiß auch das<br />
neue Mio-Team für Österreich,<br />
Deutschland und <strong>die</strong> Schweiz<br />
(DACH-Region) mit Markus<br />
Bregler als Country Director,<br />
Hossain El Ouariachi als Country<br />
Marketing Manager und den Key<br />
Account-Managern Volker Hopfe,<br />
Jörn Fleischmann, Detlev Bock<br />
und Roland Mallon.<br />
Garmin ist hier breiter aufgestellt<br />
und liefert mit speziellen Geräten<br />
für Outdoor, Luftfahrt und Marine<br />
sowie neuen Features für <strong>die</strong><br />
Straßen-Navis zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten<br />
oder<br />
Kaufanreize. Mio, weltweit <strong>die</strong><br />
Nummer 3 am GPS-Markt, versucht<br />
hier einen ähnlichen Weg –<br />
und will <strong>die</strong> Krise nützen, um mit<br />
forcierter Forschung & Entwicklung<br />
einerseits sowie POS-Unterstützung<br />
andererseits am Markt<br />
reüssieren zu können.<br />
Antizyklisch agieren<br />
„Als Hersteller haben wir <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, rascher auf Kundenbedürfnisse<br />
zu reagieren. Und wir<br />
haben auch den finanziellen<br />
Rückhalt, um in der Krise Geld<br />
in <strong>die</strong> Hand nehmen zu können”,<br />
sagt El Ouariachi, „schließlich<br />
ist es in solchen Zeiten am<br />
leichtesten, sich am Markt zu positionieren.”<br />
Zwar gibt es auch im Portfolio<br />
der Mio-Mutter Mitac spezielle<br />
Geräte wie GPS-Tracker oder<br />
klar für den Outdoor-Bereich definierte<br />
Geräte, doch das Hauptaugenmerk<br />
liegt für El Ouariachi<br />
auf den Straßen-Navis, <strong>die</strong> für<br />
neue Anwendungsmöglichkeiten<br />
ordentlich aufgerüstet wurden<br />
und nun unter der Bezeichnung<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Mio, eine Tochter des Mitac-<br />
Konzerns, ist nach Garmin und<br />
TomTom weltweit <strong>die</strong> Nummer<br />
drei unter den Navi-Herstellern.<br />
Neben den Eigenmarken Mio,<br />
SatMap, Magellan und Hammer<br />
produziert Mio auch für andere<br />
Navi-Anbieter.<br />
Mit den neuen Moov Spirit-<br />
Navis sollen neue Nischen erschlossen<br />
werden: Sie sind<br />
nicht nur Navis, sondern auch<br />
Stadtplan, Reiseführer, Fotoalbum,<br />
...<br />
Moov Spirit auf den Markt kommen<br />
sollen.<br />
Nicht nur bei der Fahrzeug-Navigation<br />
sollen sie eingesetzt werden,<br />
sondern etwa im Urlaub als<br />
Reiseführer oder Stadtplan. Foto-<br />
Navigation, lokale Google-Suche<br />
und ähnliches mehr sollen neue<br />
Anwendungsmöglichkeiten bringen.<br />
Einziger Wermutstropfen: Die<br />
Neuen sind vorerst noch nicht erhältlich.<br />
Aber sie sollten noch<br />
Mitte Juni über TFK zu beziehen<br />
sein. Die neue Produktserie<br />
Moov Spirit sticht vor allem<br />
durch <strong>die</strong> neue, leistungsstarke<br />
Software und den SlideTouch-<br />
Bildschirm hervor. Dadurch können<br />
selbst lange Menüleisten<br />
komfortabel be<strong>die</strong>nt werden.<br />
Außerdem ist es möglich, bequem<br />
zwischen verschiedenen Einstellungen<br />
umzuschalten. Die Be<strong>die</strong>nung<br />
erfolgt aufgrund der logischen<br />
Menüführung intuitiv. Das<br />
Navi kann bereits vor der geplan-<br />
Mit den neuen Navis<br />
der Moov Spirit-Serie<br />
will Mio in neue<br />
Bereiche vordringen:<br />
Die Geräte sollen zum<br />
ständigen Begleiter –<br />
auch außerhalb des<br />
Autos – werden,<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
und Infos präsentieren,<br />
lokale<br />
Abfragen via Internet<br />
ermöglichen …<br />
ten Fahrt für <strong>die</strong> Planung verwendet<br />
werden. Wobei auch <strong>die</strong> Suche<br />
nach der ökonomischsten<br />
Streckenführung möglich ist.<br />
Beim Kartenmaterial, das Europa<br />
umfasst, ist man bewusst einen<br />
Schritt zurückgegangen: Es müssen<br />
nicht immer mehr Farben<br />
verwendet und noch mehr Details<br />
eingeblendet werden – bis<br />
der Fahrer letztlich <strong>die</strong> Übersicht<br />
verliert. Statt dessen konzentriert<br />
„Wir nützen <strong>die</strong> Krise, um zu<br />
wachsen”, sagt El Ouariachi.
E&W 6/09 MULTIMEDIA 53<br />
Das Moov Spirit<br />
V735 weist nicht nur den<br />
richtigen Weg, sondern hat auch<br />
einen DVB-T-Tuner eingebaut – was Beifahrer zu schätzen wissen.<br />
man sich auf wesentliche Inhalte,<br />
wozu etwa der Fahrspur-Assistent,<br />
TMC, <strong>die</strong> Warnung vor Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
oder<br />
<strong>die</strong> Einblendung von Straßen-<br />
Hinweisschildern gehören. Dafür<br />
sind mehr als tausend europäische<br />
Sehenswürdigkeiten in 3D-Qualität<br />
eingezeichnet, was für einen<br />
hohen Wiedererkennungswert<br />
während der Fahrt sorgt.<br />
Überblick<br />
Über den Explore-Modus können<br />
per Knopfdruck alle „Points<br />
of Interest”, also alle wichtigen<br />
Punkte in der Umgebung, aufgerufen<br />
werden. Ab Werk sind<br />
weiters Wcities-Reiseführer eingespeist<br />
mit Tipps für Restaurants,<br />
Hotels, Sehenswürdigkeiten und<br />
Bildmaterial. Ist der gewünschte<br />
Reiseführer nicht dabei, kann er<br />
bequem via Internet bezogen<br />
werden.<br />
Apropos Bildmaterial: Mit dem<br />
integrierten Fotoalbum kann eine<br />
Bilddatenbank nach diversen Bereichen<br />
durchstöbert werden. Der<br />
Anwender kann zudem kostenlos<br />
auf <strong>die</strong> Webseiten von NavPix<br />
und Flickr zugreifen, auf denen<br />
mehr als eine Million getaggter<br />
Fotos verfügbar sind.<br />
Da das Navi wohl nach wie vor<br />
in erster Linie als Lotse beim Fahren<br />
<strong>die</strong>nen wird, gibt es eine intelligente<br />
Sprachausgabe, <strong>die</strong> den<br />
Lenker rechtzeitig auf einen<br />
Richtungswechsel aufmerksam<br />
macht. Wobei ein eingebauter<br />
FM-Transmitter dafür sorgt, dass<br />
<strong>die</strong>se Ansagen – aber ebenso<br />
Sound-Dateien – auch über das<br />
Autoradio gehört werden können.<br />
Via Bluetooth kann das Navi<br />
letztlich auf Google für eine regionale<br />
Suche zugreifen. Die zwei<br />
Top-Geräte verfügen zudem über<br />
einen integrierten DVB-T-Tuner<br />
– und lassen bei Beifahrer und<br />
Kindern keine Langeweile aufkommen.<br />
Günstige Modelle<br />
Das Basismodell Moov Spirit 300<br />
mit einem 3,5 -Zoll-Display wird<br />
zu einem UVP von 149 Euro auf<br />
den Markt kommen. Das Moov<br />
Spirit 500 ist in zwei Varianten, als<br />
Modell Traffic (179 Euro) und als<br />
Handsfree Traffic (199 Euro) angeboten.<br />
Bei einem 4,7-Zoll-<br />
Breitbild-Display zeichnen sich<br />
<strong>die</strong>se Geräte durch ein schlankes,<br />
leichtes Design aus und sind mit<br />
einer Aufnahmetaste ausgestattet.<br />
Das Modell Handsfree Traffic verfügt<br />
zudem über eine Bluetooth-<br />
Freisprecheinrichtung und ist mit<br />
den Features für Pannenhilfe und<br />
AccuWeather-Wetterinformationen<br />
ausgestattet.<br />
Die Modelle V505 und V735 entsprechen<br />
technisch dem Modell<br />
500 Traffic, haben jedoch DVB-T-<br />
Tuner eingebaut. Die mit 4,7bzw.<br />
7-Zoll-Breitbild-Display<br />
ausgestatteten Navis kosten 249<br />
bzw. 329 Euro. ■<br />
INFO: eu.mio.com/de de/<br />
Das große<br />
Sonderthema<br />
im nächsten Heft:<br />
Querdenker<br />
sind<br />
Mehrdenker!<br />
Welche Industriepartner<br />
haben<br />
Kraft aus der Krise<br />
geschöpft?<br />
Und welchen<br />
Nutzen zieht der<br />
Fachhandel<br />
daraus?
54<br />
MULTIMEDIA E&W 6/09<br />
LABORTAGE BEI COLOR DRACK: SO GEHT’S ZUM FOTO-UMSATZ<br />
Jetzt erst recht!<br />
Die Schwarzacher nutzen das Open House-Event, um <strong>die</strong> neue Version 3.3 der Direkt Foto System-Software zu<br />
präsentieren sowie anhand der aktuellen Trends der Fotobranche <strong>die</strong> Umsatzbringer von morgen auszumachen.<br />
Wie’s in der Praxis funktioniert, demonstrierte Drack anhand eines Pilotprojekts im eignen Foto Atelier.<br />
IM KERN IST DIE BOTSCHAFT, <strong>die</strong><br />
Color Drack im Rahmen der<br />
kürzlich stattgefundenen Labortage<br />
an den Mann bzw <strong>die</strong> Frau<br />
zu bringen versuchte, relativ simpel:<br />
Die digitale Fotografie bietet<br />
Umsatz- und Ertragschancen, an<br />
<strong>die</strong> noch vor wenigen Jahren gar<br />
nicht zu denken war. Gemeint ist<br />
damit vor allem das, was jenseits<br />
der Hardware steht: das Foto bzw<br />
dessen Ausarbeitungsvarianten.<br />
Wohin <strong>die</strong> Reise geht<br />
Umreißen lässt sich <strong>die</strong> momentane<br />
Entwicklung folgendermaßen:<br />
Home-Printing und „klassische”<br />
Fotoausarbeitung sind stark<br />
rückläufig, der Online-Bereich<br />
ist relativ stabil, und <strong>die</strong> POS-<br />
Ausarbeitung erlebt wahre Höhenflüge<br />
– mit dem besonders<br />
„netten” Nebeneffekt, dass <strong>die</strong><br />
Kunden bereit sind, dafür auch<br />
ein wenig tiefer in <strong>die</strong> Tasche zu<br />
greifen (49 Cent pro Bild verursachen<br />
kein Wimpernzucken).<br />
Neue Wünsche, neue Chancen<br />
Einige Aspekte sollte der Handel<br />
stets vor Augen haben: Heute<br />
werden mehr Aufnahmen gemacht<br />
als je zuvor – von einer<br />
Schar an Fotografierenden, <strong>die</strong><br />
ebenfalls differenziert ist wie nie<br />
zuvor. Dementsprechend vielschichtig<br />
sind auch <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
der Kunden geworden,<br />
weshalb eine der großen Herausforderungen<br />
des Handels darin<br />
besteht, <strong>die</strong>se Wünsche mit den<br />
passenden Produkten zu erfüllen<br />
– Fotobuch, Poster, Kalender<br />
und alles vom Häferl bis zum T-<br />
Shirt, das sich bedrucken lässt.<br />
Der Schnelllebigkeit unserer Zeit<br />
gemäß gilt mittlerweile auch bei<br />
der Ausarbeitung von Fotos: Der<br />
Die DFS-Software ist der verlängerte Arm des Händlers zum Kunden und<br />
zugleich <strong>die</strong> perfekte Chance, den Umsatz pro Kunden zu steigern. Dieser<br />
Tage wird <strong>die</strong> neue Version 3.3 gelauncht, <strong>die</strong> durch neue Features das Erstellen<br />
von Produkten wie dem Fotobuch noch einfacher macht.<br />
Kunde will sein Bild nicht<br />
irgendwann, sondern sofort.<br />
Hurra, der Kunde ist da!<br />
Die Bereitschaft, für <strong>die</strong>sen Service<br />
mehr zu bezahlen, ist dabei<br />
der eine positive Aspekt. Der andere<br />
ist der Umstand, dass <strong>die</strong><br />
Kunden wieder verstärkt stationäre<br />
Geschäfte aufsuchen und<br />
der Handel <strong>die</strong> Chance erhält,<br />
weitere Umsätze zu generieren.<br />
Hier erweisen sich <strong>die</strong> POS-Systeme<br />
als echte Profitbringer: In<br />
der Regel bestellen <strong>die</strong> Kunden<br />
mehr, als sie ursprünglich geplant<br />
hatten, wenn sie <strong>die</strong> gesamte Palette<br />
an Ausarbeitungsprodukten<br />
vor Augen haben.<br />
Insbesondere Dry-Labs sind<br />
mittlerweile relativ günstig in der<br />
Anschaffung (unter 2.000 Euro)<br />
und erlauben vergleichsweise<br />
günstige Produktion am POS<br />
(Aufwand ca 10 Cent pro Bild),<br />
bei gleichzeitig geringen Kosten<br />
für Wartung bzw Personal, da der<br />
Verkäufer bei <strong>die</strong>sen Systemen<br />
kein tiefgreifendes Spezialwissen<br />
benötigt.<br />
Feldtest: 40% Umsatzplus<br />
Die Probe aufs Exempel machte<br />
Color Drack in einem Pilotprojekt<br />
im eigenen Shop in Schwarzach.<br />
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />
(im Einzugsgebiet<br />
mit rund 30.000 Einwohnern<br />
befinden sich unter anderem <strong>die</strong><br />
Mitbewerber Hartlauer, Schlecker,<br />
Billa, dm und Spar) konnte<br />
das Foto-Atelier den Ausarbeitungsumsatz<br />
um fast 40% steigern,<br />
den Umsatz bei Fotobüchern<br />
sogar um mehr als 100%!<br />
Wie, erklärt Drack-GF Rupert<br />
Ellmer: „Wir haben überlegt, wie<br />
wir <strong>die</strong> Kunden wieder für uns<br />
gewinnen können, und dabei<br />
folgende Erfahrung gemacht:<br />
Der Händler muss dem Kunden<br />
helfen, ihn informieren und<br />
schulen – sozusagen wieder auf<br />
den Ursprung eines Fachgeschäfts<br />
zurückkommen.”<br />
Mit Drack auf Zack<br />
Zunächst wurden (und werden)<br />
laufend kostenlose DFS-Anwenderschulungen<br />
angeboten: Flugblätter<br />
mit den Schulungstermi-<br />
nen lagen im Geschäft auf, <strong>die</strong><br />
Mitarbeiter luden <strong>die</strong> Kunden<br />
persönlich dazu ein und <strong>die</strong> Termine<br />
wurden in regionalen Zeitungen<br />
angekündigt.<br />
Bei den Schulungen wurde den<br />
Teilnehmern vorgeführt, wie<br />
man einfach und rasch Standardfotos<br />
oder Poster, aber auch Fotokalender,<br />
Fotobücher, Geschenkartikel<br />
etc. bestellen kann.<br />
Weiters erhielten <strong>die</strong> Kunden<br />
eine Mappe mit den relevanten<br />
Punkten sowie eine DFS-Installations-CD<br />
inklusive Gutschein<br />
– somit hatte jeder einen<br />
Ansporn, zu Hause gleich Bestellungen<br />
vorzunehmen.<br />
Ellmer: „Ohne Infos und Schulung<br />
hat der Kunde zwar Freude<br />
an den Aufnahmen, aber zu wenig<br />
Wissen, wie er kreativ mit digitalen<br />
Daten arbeiten kann.<br />
Und ist das DFS erst mal auf<br />
dem PC installiert, hat ihn der<br />
Händler bereits als Stammkunden<br />
gewonnen.” In weiterer Folge<br />
bieten sich auch Schulungen<br />
zu Themen wie Fotografie-Basics<br />
oder der Bildverbesserung<br />
an. Selbstverständlich sollte dabei<br />
<strong>die</strong> attraktive Präsentation der<br />
Produkte sein, damit der Kunde<br />
sofort auf <strong>die</strong> Vielfalt des Sortiments<br />
aufmerksam gemacht<br />
wird. Bei der praktischen Umsetzung<br />
greift Drack dem FH in allen<br />
Belangen unter <strong>die</strong> Arme:<br />
Von der Konzept-Erstellung<br />
über Beratung bei der technischen<br />
Ausstattung und bei Werbemitteln<br />
sowie POS-Materialien<br />
bis hin zur Bereitstellung der<br />
Schulungs-Präsentation oder<br />
Hilfe bei der Gestaltung von Inseraten<br />
und Musterartikeln. ■<br />
INFO: www.cdlab.at
tr GLÖSSCHEN<br />
Fünf Euro für jedes Glühbirndl ...<br />
Ob ernst gemeint oder nicht, sei dahingestellt<br />
– gesagt hat er es jedenfalls: Megaman-Seniorchef<br />
Werner Wiesner forderte<br />
wegen zunehmender Hamsterkäufe von<br />
Glühbirnen <strong>die</strong> schnellstmögliche Korrektur<br />
des Glühlampen-Verbots in der Europäischen<br />
Union. „Das EU-Glühlampenverbot<br />
war gut gemeint, ist aber viel zu<br />
kompliziert und wurde miserabel kommuniziert.<br />
In seiner jetzigen Form läuft es den<br />
Zielen der Energieeinsparung in Europa<br />
zuwider und erzeugt Anti-EU-Reflexe bei<br />
den Bürgern.“ Statt des Verbots regte<br />
LEUTE<br />
Wolfgang Strasser<br />
verstärkt ab<br />
15. Juni das Großhandels-Team<br />
von<br />
Hagemeyer und<br />
Sonepar. Als CFO<br />
folgt er dem Beispiel<br />
von GF Andreas Mühlgassner und übt<br />
ebenfalls eine Doppelfunktion aus. Erfahrung<br />
in den Bereichen Finanz-, Prozess- und<br />
Kostenmanagement bringt Strasser aus seinen<br />
Tätigkeiten als Senior Manager für Deloitte<br />
Consulting bzw als CFO einer General<br />
Electric-Tochter mit.<br />
Der Österreichische Verband für Elektrotechnik<br />
(OVE) schreibt Jahr für Jahr Förderpreise<br />
für den technisch-wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs aus, <strong>die</strong> heuer im Rahmen<br />
der Generalversammlung<br />
ausgeschüttet<br />
wurden. Insgesamt mehr<br />
als 20.000 Euro wurden<br />
dabei für herausragende<br />
Projektarbeiten an HTLs<br />
sowie Diplomarbeiten<br />
und Dissertationen vergeben<br />
(mit je 1.000 bis<br />
1.500 Euro dotiert). Im<br />
Bild: Helmut Leopold<br />
(Mitte), Präsident der<br />
Fachgesellschaft für In-<br />
Wiesner daher an, bei Glüh- und Halogenlampen<br />
einen Umweltaufpreis in der<br />
Höhe von fünf Euro einzuheben. Dadurch<br />
werde das Verursacherprinzip bei den energieintensiven<br />
Lampen eingeführt und zugleich<br />
der Preisunterschied zu den teureren<br />
Energiespar-Lampen ausgeglichen. Und<br />
ESL würden sich nicht erst im Laufe eines<br />
mehrjährigen Betriebs rechnen, sondern<br />
sofort. Für Megaman wär’s obendrein<br />
praktisch, denn das Angebot des Herstellers<br />
umfasst ausschließlich ESL. Auf jeden Fall<br />
bleibt man so im Gespräch ...<br />
Philippe Bremicker<br />
hat <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />
von ABUS Security-Centerübernommen.<br />
Er folgt<br />
damit Andreas<br />
Kupka, der das Unternehmen im Jahr 1999<br />
gegründet hatte und <strong>die</strong>ses nun in gegenseitigem<br />
Einverständnis verlassen hat. Auf<br />
ABUS Security-Center Austria hat <strong>die</strong>ser<br />
Wechsel aber keine Auswirkungen: Hierzulande<br />
bleibt Roman-Sven Köhler der Geschäftsführer.<br />
OVE FÖRDERT DEN WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHS<br />
Herausragende Leistungen<br />
formations- und Kommunikationstechnik<br />
im Kreise der Preisträger, deren Arbeiten<br />
wesentliche Impulse zur verbesserten Datenübertragung<br />
lieferten..<br />
E-Technik E-Technik<br />
WOLFGANG SCHALKO<br />
Die Zeit<br />
möcht’ ich<br />
haben ...<br />
Schon im Kindesalter bekommen wir eingetrichtert,<br />
was auch immer wir tun, unser Hirn dabei<br />
einzuschalten – ein bisschen zumindest. Zu denken,<br />
bevor wir sprechen, oder uns <strong>die</strong> Konsequenzen<br />
zu vergegenwärtigen, bevor wir <strong>die</strong>se oder jene<br />
Handlung vollziehen, wird gemeinhin als selbstverständlich<br />
vorausgesetzt.<br />
Dass bei handwerklichen und unternehmerischen<br />
Tätigkeiten neben dem „Was” auch das „Wie”<br />
eine wesentliche Rolle spielt, ist ein nachvollziehbarer,<br />
aber dennoch gern vergessener Aspekt. Um<br />
ein Problem (das ja beinahe jeder Arbeitsauftrag in<br />
irgendeiner Form enthält bzw dessen Grundlage<br />
ist) aus der Welt zu schaffen, stehen in der Regel<br />
mehrere Lösungen zur Auswahl. In der Praxis reduzieren<br />
sich <strong>die</strong> Optionen dann oft auf zwei: <strong>die</strong><br />
„g’scheite” und <strong>die</strong> billige. Dass <strong>die</strong> Wahl zweiterer<br />
dem Unternehmen teuer zu stehen kommen<br />
kann, unterstreicht auch der Spartenobmann für<br />
Gewerbe und Handwerk des Wiener Wirtschaftsverbandes,<br />
Alexander Safferthal, in einem Interview,<br />
das Sie auf den folgenden Seiten finden. Den<br />
wenig erfreulichen Anlass zu <strong>die</strong>sem Gespräch lieferten<br />
übrigens <strong>die</strong> Insta-Pleiten der letzten Wochen<br />
und Monate, deren Ursachen E&W auf den<br />
Grund zu gehen versuchte.<br />
Wer sich mittlerweile <strong>die</strong> Frage nach dem Zusammenhang<br />
zur im Titel genannten Zeit stellt,<br />
dem kann nun gesagt werden: Sie lautet Politik.<br />
Aber keine Sorge, ich werde weder beginnen zu<br />
politisieren, noch mich in parteibunten Farbspielen<br />
zu üben. Denn einen Kritikpunkt höre ich wieder<br />
und wieder: das Fehlen jener Rahmenbedingungen,<br />
<strong>die</strong> konstruktives Arbeiten und Wirtschaften<br />
braucht. Und dafür hat – oder besser gesagt: hätte<br />
– eigentlich <strong>die</strong> Politik zu sorgen. Safferthal hat<br />
den Volksvetretern in <strong>die</strong>ser Hinsicht ebenso einiges<br />
vorzuhalten wie zuletzt Hans Kronberger im<br />
Sinne der heimischen PV-Branche oder <strong>die</strong> Vertreter<br />
der Bundes- und Landesinnungen in Bezug<br />
auf überfällige Gesetzes-Novellierungen.<br />
Man rufe sich in Erinnerung, worüber statt der<br />
dringlichsten Probleme in letzter Zeit gespochen<br />
und debattiert wurde – jüngst im EU-Wahlkampf<br />
etwa einmal mehr über Glühbirnen – und rechnen<br />
Sie: Selbst bei nur einem Euro pro Stunde wissen
56<br />
E-TECHNIK E&W 6/09<br />
INTERVIEW MIT SPARTENOBMANN FÜRS GEWERBE<br />
Insta in Krise?<br />
Das Krisenjahr, das in der Branche angeblich kaum gespürt wird,<br />
macht sich gelegentlich doch unangenehm bemerkbar. Einige<br />
Betriebe wurden heuer durch <strong>die</strong> eigentlich ertragsstarke Insta-<br />
Sparte in <strong>die</strong> Insolvenz getrieben. E&W ging der Sache auf den<br />
Grund und befragte dazu den Spartenobmann für Gewerbe und<br />
Handwerk des Wiener Wirtschaftsverbandes, Alexander Safferthal -<br />
der <strong>die</strong> Situation aus mehreren Blickwinkeln betrachtet: nicht<br />
nur als Funktionär, sondern auch als Baumeister und gerichtlich<br />
beeideter Sachverständiger im Bauwesen.<br />
„ICH KANN MICH <strong>die</strong>ser Theorie<br />
sehr wohl anschließen”, erklärt<br />
Baurat DI Alexander Safferthal.<br />
„Das Gewerbe ist sicher der<br />
schwierigere Bereich. Ein Händler<br />
muss aufschlagen können und<br />
wissen, dass das, was am Abend in<br />
der Kasse drinnen ist, nicht der<br />
Gewinn ist. Wo man sich dagegen<br />
mehr verkühlen kann, ist der<br />
gewerbliche Sektor.”<br />
Verkalkulierungen, schlechte<br />
Durchführung, <strong>die</strong> wiederum<br />
Garantieansprüche nach sich<br />
„Die Perfi<strong>die</strong> von manchen Auftraggebern<br />
ist grenzenlos”, so Alexander Safferthal.<br />
zieht, oder mangelndes Marketing<br />
sind laut Safferthal <strong>die</strong><br />
Hauptgründe für <strong>die</strong> Probleme<br />
mancher Elektriker. Auch <strong>die</strong><br />
Abhängigkeit von Generalunternehmen<br />
oder <strong>die</strong> Annahme von<br />
Aufträgen, <strong>die</strong> wenig Gewinn<br />
abwerfen, führt der Unternehmer<br />
ins Rennen.<br />
„Wenn’s eine Firma aufstellt,<br />
müssen sicher mehrere Gründe<br />
zusammenkommen. Beim Gewerbe<br />
ist es auch oft <strong>die</strong> Unterpreisigkeit.<br />
Mit Gewalt einen<br />
Auftrag anzunehmen,<br />
nur damit <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
beschäftigt sind, ist<br />
ein riskantes Unterfangen.<br />
Und oft ist halt das<br />
Geld nicht da, um eine<br />
Zeit lang durch eine<br />
schlechte Auftragslage<br />
durchtauchen zu können.”<br />
Das Problem ist nach<br />
dem Spartenobmann ein<br />
vielschichtiges: „Durch<br />
<strong>die</strong> starke Konkurrenz<br />
kann sich ein E-Installateur<br />
keinen Puffer zulegen,<br />
<strong>die</strong> Margen werden<br />
immer kleiner.” Steigt<br />
beispielsweise der Kupferpreis,<br />
dann wird der<br />
Endverbraucher dadurch<br />
kaum belastet.<br />
„Es gibt bei gewissen<br />
Spannen Fixpreise. Weil<br />
„Wenn man Projekte nur deshalb annimmt, damit <strong>die</strong> eigenen<br />
Leut’ beschäftigt sind, kostet es einen natürlich irgendwann<br />
den Kopf”, meint auch EP:Händler Robert Kuchling.<br />
es für den Kunden nicht zumutbar<br />
ist, dass er kalkuliert und der<br />
Insta-Betrieb hintennach den<br />
Preis erhöht, weil der Kupferpreis<br />
zwischenzeitlich gestiegen<br />
ist. So was geht nur bei den Fluglinien”,<br />
meint Safferthal mit einem<br />
Anflug von Sarkasmus.<br />
„Steigt der Preis beim Material,<br />
muss das der Elektro-Installateur<br />
selber fressen.” Wenngleich Safferthal<br />
anmerkt, dass sicher kein<br />
E-Betrieb wegen Kupferverteuerungen<br />
in Konkurs geht.<br />
Eine genaue Ursachenforschung<br />
bei Insolvenzen seitens der WKO<br />
gestalte sich aber schwierig.<br />
„Man erfährt ja von kaum einer<br />
Firma, wenn sie in Insolvenz gegangen<br />
ist, <strong>die</strong> tatsächlichen<br />
Gründe. Es hat ja nie selber wer<br />
Schuld. Es gibt aber sehr wohl<br />
Maßnahmen wie quasi <strong>die</strong> Vermietung<br />
von Unternehmensberatern,<br />
<strong>die</strong> wir zur Verfügung<br />
stellen, oder verschiedene Förderungen”,<br />
so der Spartenobmann.<br />
Nötige Härte<br />
„Das Problem bei vielen Unternehmen<br />
ist halt auch: Einen Toaster<br />
kann ich nicht aus dem Geschäft<br />
raustragen, so lange ich<br />
nicht zahle. Werden aber Installationen<br />
durchgeführt, ist <strong>die</strong> Zahlung<br />
oft schleppend oder nicht<br />
zur Gänze. Auch scheinbare<br />
Mängel werden dann als Argu-<br />
ment für <strong>die</strong> Zahlungsverzögerung<br />
angeführt. Die Perfi<strong>die</strong> von<br />
manchen Auftraggebern ist grenzenlos,<br />
wenn sie nicht zahlen<br />
wollen. Und wenn ich als Unternehmer<br />
dann nicht <strong>die</strong> nötige<br />
Härte habe, schau ich durch <strong>die</strong><br />
Finger”, spricht Safferthal Klartext.<br />
Problem Schwarzarbeit<br />
Eine weitere Schwierigkeit sieht<br />
der Baumeister im Insta-Bereich<br />
in der Schwarzarbeit. „Manche<br />
glauben, Elektro-Installationen<br />
kann eh jeder durchführen. Und<br />
deswegen gedeiht gerade in Zeiten<br />
wie <strong>die</strong>sen der Pfusch. Bei<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Die Insta-Sparte ist laut Safferthal<br />
im Vergleich zum Handel<br />
der schwierigere Bereich.<br />
Hauptprobleme sind falsche<br />
Kalkulation, Zahlungsmoral der<br />
Kunden, mangelndes Marketing<br />
und Schwarzarbeit.<br />
Steigende Anforderungen und<br />
<strong>die</strong> Notwendigkeit permanenter<br />
Weiterbildung kommen dazu.<br />
Kombinierte Unternehmen<br />
haben den Vorteil, auf mehreren<br />
Standbeinen zu stehen.<br />
Der Cocooning-Trend setzt<br />
sich fort.
E&W 6/09 E-TECHNIK 57<br />
einer Wohnbauförderung zB<br />
überprüft niemand, wer <strong>die</strong><br />
Elektrik gemacht hat, weil da der<br />
Bauherr auch keine Rechnungen<br />
vorlegen muss. Und noch eines<br />
darf man nicht vergessen: Ein<br />
Pfuscher kauft ja nicht im<br />
Elektrohandel ein, sondern im<br />
Bauhaus. Dadurch schadet <strong>die</strong><br />
Schwarzarbeit der Branche in<br />
mehrfacher Hinsicht.”<br />
Weshalb <strong>die</strong> Wirtschaft schon seit<br />
längerem das so genannte „Luxemburger<br />
Modell” von der Regierung<br />
fordert. Dabei soll der<br />
MwSt-Satz für Instandsetzungsarbeiten<br />
im Bau oder baunahen<br />
Bereich, zu dem natürlich auch<br />
<strong>die</strong> E-Branche zählt, auf 10% gesenkt<br />
werden.<br />
„So kämen wir von den Kosten<br />
für den Endkonsumenten fast in<br />
<strong>die</strong> Nähe der Pfuscher, <strong>die</strong> Kunden<br />
hätten <strong>die</strong> Garantie, dass <strong>die</strong><br />
Arbeit ein Profi macht und so<br />
auch einen Garantieanspruch.<br />
Und es würde sich auch für den<br />
Staat auszahlen, weil er bei der<br />
Schwarzarbeit ja gar nichts<br />
kriegt.”<br />
Dies wäre laut Safferthal vor allem<br />
für KMU eine echte Stärkung.<br />
Trotzdem lässt sich der<br />
Staat von der Wirtschaft nicht erweichen.<br />
„Das ist für mich vollkommen<br />
unverständlich. Denn<br />
gerade in Zeiten wie <strong>die</strong>sen wär<br />
der Ansatz eine echte Hilfe für<br />
<strong>die</strong> KMU. Aber offen gesagt<br />
glaube ich nicht daran, dass hier<br />
gehandelt wird. Da ist <strong>die</strong> Lobby<br />
der Baumärkte zu groß, und <strong>die</strong><br />
machen eben das Geschäft mit<br />
den Pfuschern.”<br />
ZWEITE MEINUNG<br />
Hohe Anforderungen<br />
Neben den Rahmenbedingungen<br />
werden auch an den Job des<br />
E-Installateurs immer höhere<br />
Anforderungen gestellt, hebt Safferthal<br />
hervor. „Bei der E-Technik<br />
ist von einem Tag auf den<br />
anderen <strong>die</strong> Nullung dazu gekommen.<br />
Die Wasserleitungen<br />
aus Plastik sind ja keine Erdung<br />
mehr, deshalb müssen Tiefenerder<br />
geschlagen werden. Zudem<br />
sind <strong>die</strong> ersten Meter im Boden<br />
potenziell so aufgeladen, dass<br />
kein Delta zwischen Stromfluss<br />
und Erde besteht. Und solche<br />
Sachen müssen <strong>die</strong> Installateure<br />
dann prompt wissen.” Deshalb<br />
gelte es für einen Elektro-Profi<br />
auch, sich permanent weiterzubilden.<br />
„Es gibt da eine alte Regel:<br />
In <strong>die</strong>ser Art von Gewerbe<br />
braucht man 10% der Zeit dafür,<br />
sich fortzubilden, damit man am<br />
neuesten Stand bleibt”, erläutert<br />
Safferthal.<br />
Auch der Austausch mit anderen<br />
erfolgreichen Unternehmern<br />
könne dem eigenen Geschäft<br />
guttun. So sieht Safferthal beispielsweise<br />
in der „Up-to-date”-<br />
Idee des Mittelstandkreises großes<br />
Potenzial. Hierbei schließt<br />
sich <strong>die</strong> Elektrobranche für Veranstaltungen<br />
beispielsweise mit<br />
der Sportbranche zusammen, so<br />
der Ansatz (E&W berichtete).<br />
„Das bringt auf alle Fälle was.<br />
Man teilt sich <strong>die</strong> Kosten, erreicht<br />
ein größeres Publikum<br />
und partizipiert zudem an Erfahrung<br />
und Wissen anderer Branchen<br />
und Unternehmen, “ fasst<br />
Safferthal <strong>die</strong> Vorteile zusammen.<br />
Wenn man sich auch in medizinischen Angelegenheiten eine zweite Meinung<br />
einholt, dann gilt das für qualitativen Journalismus erst recht. Deshalb<br />
befragte E&W den E-Profi Ing. Robert Kuchling (45) von EP:Kuchling in<br />
Wien. Als Chef des elterlichen, vor 41 Jahren gegründeten Insta-Betriebs,<br />
einem ehemaligen Ruefach-Mitglied, sieht er <strong>die</strong> Kombination von Handel<br />
und Insta ähnlich wie Safferthal: „Fehler kann man überall machen. Man<br />
kann Fehler im Handel machen, indem man zu kleine Margen fährt. Und<br />
man kann natürlich Fehler im Insta-Bereich machen, wenn man Projekte<br />
nur deshalb anbietet, um <strong>die</strong> eigenen Leute zu beschäftigen, aber nichts<br />
daran ver<strong>die</strong>nen kann. Betreibt man <strong>die</strong>se Methode über längere Zeit, weil<br />
man keine anderen Aufträge hereinbringt, kostet es einen natürlich<br />
irgendwann den Kopf.“ Kuchlings Conclusio: „Meiner Meinung nach ist es<br />
prinzipiell von Vorteil, zwei starke Standbeine zu haben. Deshalb haben wir<br />
in den letzten fünf, sechs Jahren auch unseren anfänglich kleinen Handelsbereich<br />
ausgebaut und forciert.“<br />
Alexander<br />
Safferthal<br />
zum Thema<br />
Cocooning:<br />
„Heute<br />
heißt’s Vollwärmeschutz<br />
oder neue<br />
Küchenausstattung<br />
gegen Fernreise.”<br />
Kombinationen<br />
„Vom Typ her ist ein Händler<br />
anders als ein Gewerbetreibender,<br />
das muss ich dann halt im<br />
Marketing und auch generell<br />
vereinen können”, zeigt der<br />
Unternehmer gewisse Unterschiede<br />
auf. Bei Betrieben, <strong>die</strong><br />
Handel und Installation kombinieren,<br />
kann man laut Safferthal<br />
prinzipiell <strong>die</strong> Vorteile von beiden<br />
Teilen ernten, wobei es natürlich<br />
auch um den richtigen<br />
Standort und <strong>die</strong> Positionierung<br />
der Firma geht.<br />
„Ich kenne einige Betriebe, in<br />
denen <strong>die</strong> Frau des Hauses <strong>die</strong><br />
Handelsberechtigung hat und im<br />
Geschäft steht und der Mann <strong>die</strong><br />
Installationen durchführt. Das ist<br />
vielleicht nicht ganz gendermäßig,<br />
aber ist halt so”, meint der<br />
Spartenobmann.<br />
Generell sei für ihn auch ein<br />
Trend nach weiteren Kombinationen<br />
spürbar. „Immer mehr E-<br />
Profis nehmen mittlerweile auch<br />
andere Installationsbereiche dazu,<br />
weil sich viele Nebenrechte damit<br />
ergeben. HLK steht für Heizung,<br />
Lüftung, Klima und ist in<br />
der Verbindung eindeutig als<br />
wirtschaftlich positiv zu betrachten,<br />
auch Alarmanlagen sind so<br />
ein Bereich. Nur ist es halt nicht<br />
einfach, weil man <strong>die</strong> Prüfung<br />
für jede einzelne Kategorie ablegen<br />
muss. Oder man nimmt sich<br />
einen gewerberechtlichen Geschäftsführer<br />
dazu. Das kann sich<br />
aber ein kleiner Betrieb kaum<br />
leisten.”<br />
Dennoch sei <strong>die</strong>ser Zusammen-<br />
schluss gerade am Land sehr häufig,<br />
weil ein Unternehmer dort<br />
oft ein größeres Gebiet innehabe<br />
und in Verbindung mit Handel<br />
und Gewerbe viele Bereiche auf<br />
einmal abdecken könne. „Das ist<br />
dann auch den Kunden lieber,<br />
wenn sie vieles aus einer Hand<br />
bekommen.”<br />
Krisenstimmung?<br />
Zur Krise hat Safferthal eine<br />
eher ambivalente Einstellung:<br />
„Wir haben zwar eine Finanzkrise,<br />
aber nicht in der Realwirtschaft.<br />
Auf einen VW Passat wartest<br />
du immer noch 6 bis 8 Wochen.<br />
Die Frechheit bei der<br />
Auto-Verschrottungsprämie war,<br />
dass Handel und Gewerbe ausgeschlossen<br />
wurden und nur Privatkäufer<br />
davon profitierten. Ein<br />
E-Installateur, der auch noch einen<br />
Handel hat und 100.000 Kilometer<br />
im Jahr fährt, hätte das<br />
ebenfalls sehr gut brauchen können.<br />
Aber das war angeblich<br />
nicht finanzierbar - auch wenn’s<br />
energetisch was bringen würde.”<br />
Durch <strong>die</strong> Krise ist aber auch für<br />
Safferthal der Cocooning-Trend<br />
in den baunahen Branchen sichtbar:<br />
„Als Baumeister habe ich<br />
mehr Anfragen denn je. Und<br />
wenn wir <strong>die</strong> Hüllen bauen, profitiert<br />
auch <strong>die</strong> Elektrobranche.<br />
Heute heißt’s Vollwärmeschutz<br />
oder neue Küchenausstattung<br />
gegen Fernreise.” ■<br />
INFO: www.wirtschaftsverband.at,<br />
www.wko.at
58<br />
E-TECHNIK E&W 6/09<br />
GEGEN STROMVERSCHWENDER: DER MOELLER-ENERGY-MANAGER<br />
Der aktive Part<br />
Das Thema Energie ist in aller Munde. Und dennoch ist den Konsumenten oft nicht klar, wie sich zu Hause Energie<br />
einsparen lässt. Auch nicht, wo sich <strong>die</strong> wahren Stromfresser befinden und wie viel Geld man eigentlich zum Fenster<br />
hinauswirft. Wo man ansetzen kann, um den Energieverbrauch sinnvoll zu senken, ohne dabei einen Komfortverlust<br />
zu erleiden, zeigt der Moeller-Energy-Manager.<br />
MIT DEM ENERGY-MANAGER bietet<br />
Moeller <strong>die</strong> Möglichkeit, den<br />
Stromverbrauch jedes einzelnen<br />
Verbrauchers in der Anlage zu<br />
eruieren und übersichtlich abzubilden.<br />
Auf <strong>die</strong>ser Basis kann der<br />
Anwender sein Einsparungspotenzial<br />
selbst bewerten und mit<br />
Regelungstechniken aktiv eingreifen.<br />
Wie viel dadurch im<br />
Börsel bleibt, lässt sich zu jeder<br />
Zeit anhand von Auswertungen<br />
über den täglichen, wöchentlichen,<br />
monatlichen oder jährlichen<br />
Verbrauch überprüfen.<br />
So funktioniert's<br />
Das Zusammenspiel der Komponenten<br />
erfolgt drahtlos: Impuls-<br />
PRODUKT-PROMO<br />
Bei der kürzlich gestarteten Aktion<br />
„Moeller kaufen - Prämien<br />
kassieren“ können Moeller-Partner<br />
noch bis Ende November einen<br />
Bonus für bestimmte Produkte<br />
kassieren – zB FI- oder<br />
Hauptschutz-Schalter, diverse<br />
Blisterpakete, Blitzstrom-Überspannungs-Sets<br />
sowie Aufputz-<br />
Flachverteiler. Um mitzumachen,<br />
müssen einfach <strong>die</strong> Etiketten<br />
von den Verpackungen geschnitten<br />
und gemeinsam mit dem<br />
Teilnahmecoupon an Moeller geschickt<br />
werden. Dafür dürfen <strong>die</strong><br />
Teilnehmer dann in den Prämien-Pool<br />
langen und aus diversen<br />
Hotel-Gutscheinen oder<br />
Sachpreisen wie etwa einer<br />
Bohrmaschine, einem Navigationsgerät<br />
oder einer Spielkonsole<br />
wählen. Weitere Infos gibts<br />
im Web unter der Adresse<br />
www.kompetenzpartner.at.<br />
eingänge und Sensoren sammeln<br />
<strong>die</strong> Infos, <strong>die</strong> der Energy-Manager<br />
dann anschaulich darstellt.<br />
Direkt an der Quelle sitzt ein<br />
Impulseingang, der über eine S0-<br />
Schnittstelle mit Strom-, Gasund<br />
Wasserzählern unterschiedlichster<br />
Hersteller kommuniziert.<br />
Die Impulse werden gezählt und<br />
in regelmäßigen Abständen an<br />
den Energy-Manager weitergeleitet.<br />
Bei alten Zählern ohne<br />
S0-Schnittstelle besteht <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, als Dolmetscher<br />
zwischen Zähler und Impulseingang<br />
eine optische Abtastung am<br />
Zähler zu installieren. Zur dezentralen<br />
Erfassung des Energiekonsums<br />
bietet Moeller einen<br />
Energie-Messsensor an, der in<br />
Unterputz-Bauweise oder als<br />
Zwischenstecker verfügbar ist.<br />
Dieser erfasst <strong>die</strong> verbrauchte<br />
Wirkleistung von angeschalteten<br />
Verbrauchern bis zu 3,6 kW und<br />
und lässt <strong>die</strong> Daten ebenfalls in<br />
Der Energie-Messsensor gibt exakt<br />
den Verbrauch der Geräten wieder.<br />
<strong>die</strong> Energiemonitoring-Software<br />
des Room-Managers einfließen.<br />
Der Messsensor kann entweder<br />
fix in der Zuleitung eines Verbrauchers<br />
montiert oder – mit<br />
Hilfe der Zwischenstecker-Lösung<br />
– je nach Bedarf bei variierenden<br />
Geräten eingesetzt werden.<br />
Der „Kopf des Systems”<br />
Als Energiemanagement-Zentrale<br />
fungiert der Moeller-Room-<br />
Manager. Dieser gibt auf seinem<br />
Display <strong>die</strong> aktuellen Verbrauchswerte<br />
wider, wahlweise in „nackten“<br />
Zahlen oder in Form von<br />
Balkendiagrammen. Dabei werden<br />
Inputs, <strong>die</strong> bis zu vier generische<br />
Zähler über den Impulseingang<br />
oder <strong>die</strong> Energiemesssensoren<br />
liefern, detailgetreu aufbereitet.<br />
Somit ist <strong>die</strong> Energiemanagement-Software<br />
von<br />
Moeller ein hilfreiches Werkzeug,<br />
um einerseits den Wasser-,<br />
Wärme und Stromverbrauch<br />
privater Nutzer transparent zu<br />
Kostenkontrolle<br />
für den<br />
Konsumenten:<br />
Der Room-<br />
Manager mit<br />
Energy-Software<br />
wertet <strong>die</strong><br />
Stromverbrauchs-<br />
Daten regelmäßig<br />
aus und sorgt so<br />
für Überblick.<br />
machen und um andererseits<br />
Stromfresser, Störquellen oder<br />
einfach nur Sparpotenziale im<br />
Haushalt aufzudecken. Es ist sofort<br />
ersichtlich, wenn zB der Verbrauch<br />
eines Geräts plötzlich und<br />
ohne erkennbaren Grund massiv<br />
steigt oder wenn ein bestimmter,<br />
selbst gesetzter Grenzwert gesprengt<br />
wird. Das Überschreiten<br />
<strong>die</strong>ser Grenzwerte meldet der<br />
Room-Manager in Form von<br />
optischen und akustischen Warnsignalen.<br />
Besitzer des optionalen<br />
Bluetooth-Moduls können sich<br />
darüber hinaus auch per SMS informieren<br />
lassen.<br />
Außerdem können der Preis pro<br />
gezählter Einheit – unter Berücksichtigung<br />
eines bestimmten<br />
Zeitfaktors sowie der monatlichen<br />
Grundkosten – berücksichtigt<br />
werden: So errechnet <strong>die</strong><br />
Energy-Software auf Wunsch,<br />
wieviel ein Vollbad oder ein<br />
Waschgang tatsächlich kostet. ■<br />
INFO: www.moeller.at
E&W 6/09 E-TECHNIK 59<br />
ÖFFENTLICHE VERGABE VEREINFACHT<br />
Amtsschimmel gezähmt<br />
Die neue Vergabe-Verordnung ist seit Anfang des Monats<br />
in Kraft. Damit müssen auch größere Aufträge nicht<br />
öffentlich ausgeschrieben werden. Was der heimischen<br />
Wirtschaft helfen soll – aber nicht unbedingt muss.<br />
UNGEWOHNT RASCH wurde der Entwurf<br />
für <strong>die</strong> neue Vergabe-Verordnung<br />
umgesetzt. Die neuen Richtlinien<br />
sehen eine deutliche Anhebung<br />
der Schwellenwerte bei öffentlichen<br />
Vergaben vor. Öffentliche<br />
Aufträge können bis zum Rahmen<br />
von 100.000 Euro per Direktvergabe,<br />
also ohne ordentliches<br />
Ausschreibungsverfahren oder Bekanntmachung,<br />
erteilt werden.<br />
Um ein Vielfaches angehoben wurde<br />
der Schwellenwert bei nicht offenen<br />
Verfahren ohne Bekanntmachung<br />
für Bauaufträge – von<br />
120.000 auf eine Million Euro.<br />
Teile der Wirtschaftskammer begrüßen<br />
<strong>die</strong> neue Verordnung.<br />
Schließlich werde dadurch <strong>die</strong> Investitionstätigkeit<br />
der öffentlichen<br />
Hand in der Wirtschaftskrise erleichtert,<br />
da Aufträge rascher vergeben<br />
werden können.<br />
Was vielleicht ein weiterer Aspekt<br />
ist: Wenn der Staat mit Steuermitteln<br />
Investitionen vorzieht, um <strong>die</strong><br />
Wirtschaft zu stützen, sollten <strong>die</strong>se<br />
Mittel vorrangig heimischen<br />
Unternehmen zugute kommen.<br />
Unter Wirtschaftsfachleuten ist <strong>die</strong><br />
Verordnung jedoch umstritten.<br />
„DieseVerordnung geht zu Lasten<br />
des Wettbewerbs“, meint Vergaberechtsexperte<br />
Gunter Estermann.<br />
Es sei angesichts knapper werdender<br />
budgetärer Spielräume nicht<br />
einsichtig, warum <strong>die</strong> öffentliche<br />
Hand Aufträge nicht im Wettbewerb<br />
zu technisch und wirtschaftlich<br />
günstigsten Konditionen vergebe.<br />
Auch der Geschäftsführer der<br />
Bundesbeschaffung GmbH (BBG),<br />
Andreas Nemec, äußerte sich ähn-<br />
Auch für Beamte ist es<br />
künftig leichter. Öffentliche<br />
Aufträge können<br />
öfter „freihändig”<br />
vergeben werden. Damit<br />
können heimische Unternehmen<br />
rascher mit Aufträgen<br />
versorgt werden.<br />
Die Frage ist immer nur,<br />
wie es zur Auftragsvergabe<br />
kam, merken<br />
Kritiker an …<br />
lich und ortet eine Gefahr der Steuergeld-Verschwendung.<br />
Andere<br />
Kritiker bringen das Stichwort<br />
„Freunderlwirtschaft” ins Spiel.<br />
Die Verordnung bleibt vorerst bis<br />
31.12.2010 in Kraft. Neben den<br />
neuen Schwellenwerten fällt bei<br />
der Direktvergabe <strong>die</strong> Unterscheidung<br />
in klassische (ehemals 40.000<br />
Euro) und Sektoren-Auftraggeber<br />
(ehemals 60.000 Euro) weg – hier<br />
gelten nun 100.000 Euro.<br />
Auch bei Verhandlungsverfahren<br />
ohne Bekanntmachung wird nun<br />
keine Unterscheidung mehr zwischen<br />
Bauaufträgen (ehemals<br />
80.000 Euro) und Liefer-/Dienstleistungsaufträgen<br />
(ehemals 60.000<br />
Euro) gemacht. Der neue Schwellenwert<br />
beträgt hier ebenfalls einheitlich<br />
100.000 Euro. ■<br />
Philips/Zumtobel<br />
Gemeinsame Sache<br />
Zumtobel und Philips haben eine<br />
Vereinbarung getroffen, <strong>die</strong> den<br />
umfassenden Austausch von Patenten<br />
in den Bereichen Beleuchtungselektronik<br />
und LED beinhaltet – sowohl<br />
gegenwärtige als auch zukünftige<br />
betreffend. Das Hauptaugenmerk<br />
des cross-licensing-Abkommens<br />
liegt vor allem auf Treiberund<br />
Steuerungstechnologie zur Veränderung<br />
von Lichtintensität und<br />
-farbe für herkömmliche und LEDbasierte<br />
Lichtsysteme. Aufgrund<br />
der starken Technologieposition<br />
beider Unternehmen im Bereich Beleuchtung<br />
wurde eine ausgewogene,<br />
gegenseitige Ausgleichszahlung<br />
formuliert.<br />
Dehn<br />
Praxisgerecht<br />
Der Abstands-Spannungsprüfer ASP<br />
110 420 ist für einen Nenn-Spannungsbereich<br />
von 110 kV bis 420 kV<br />
ausgelegt und verfügt über eine<br />
eingebaute Eigenprüfvorrichtung.<br />
Beim Einschalten wird <strong>die</strong> Funktionskontrolle<br />
(Ansprechschwelle) der<br />
elektronischen Schaltung zwangsweise<br />
durchgeführt. Der ASP kann<br />
in Freiluftschaltanlagen (Geräte der<br />
Kategorie „S”), an Freileitungen (Geräte<br />
der Kategorie „L”) und in der<br />
Gerätevariante „S/L“ eingesetzt<br />
werden – auch bei Niederschlägen.<br />
Eine optische und akustische Anzeige<br />
signalisiert <strong>die</strong> Betriebsbereitschaft<br />
sowie das Vorhandensein<br />
von Spannung – wenn ja, ertönt<br />
zur optischen Anzeige noch<br />
ein intermittierendes Tonsignal. Die<br />
Stromversorgung erfolgt über ei-<br />
ne – ohne Werkzeug tauschbare –<br />
9 V E-Blockbatterie. Der große Nennspannungsbereich,<br />
flexible Einsatzmöglichkeiten<br />
sowie einfache Handhabung<br />
und leichter Transport machen<br />
den ASP 110 420 somit zum praxisgerechten<br />
Gerät.<br />
KEL/ORS<br />
Gipfelstürmer<br />
Zum Gipfel des Schöckels, auch bekannt<br />
als Hausberg der Grazer,<br />
machten sich rund 40 steirische<br />
Kommunikationselektroniker Anfang<br />
Mai auf. Nach zweistündiger<br />
Wanderung waren rund 700 Höhenmeter<br />
absolviert und das Ziel, <strong>die</strong><br />
seit 1954 in Betrieb befindliche ORS-<br />
Sendestation, erreicht. Die ausführliche<br />
Besichtigung des Steiermärkischen<br />
Muttersenders (=Verteilsender<br />
für das Bundesland) sorgte<br />
für staunende Gesichter: Mehrere<br />
Zentimeter dicke Koaxialkabel und<br />
modernste Sendetechnik, <strong>die</strong> für<br />
<strong>die</strong> Ausstrahlung von fünf Radioprogrammen<br />
und <strong>die</strong> sieben DVB-<br />
T-Programmen notwendig ist, bekommt<br />
man eben nicht alle Tage zu<br />
sehen.<br />
Bundesgremium<br />
Ins rechte Licht<br />
In einem Rundschreiben machte<br />
das Bundesgremium des Radio- und<br />
Elektrohandels nochmals auf <strong>die</strong><br />
Ökodesign-Richtlinie und der damit<br />
verbundenen Glühlampenregelung<br />
aufmerksam (Verbot von allen<br />
matten sowie 100W-Glühbirnen ab<br />
1. September). Lagerbestände dürfen<br />
unabhängig von der Handelsstufe<br />
(Groß- oder Einzelhandel) weiter<br />
verkauft werden. Explizit wurde<br />
darauf hingewiesen, dass es in<br />
Österreich keinerlei Strafsteuern<br />
auf Glühbirnen geben werde.<br />
aktuelles
Hausgeräte Hausgeräte<br />
BETTINA PAUR<br />
Zukunftsträume<br />
Vor zwei Monaten bin<br />
ich 30 geworden. Was man ja generell durchaus<br />
überleben kann. Aber nicht allzu viele Generatioen<br />
ist es her, da würde ich nun bereits an der<br />
Schwelle zum Matronendasein stehen. Vielleicht<br />
hat mich deshalb vor gar nicht langer Zeit ein seltsamer<br />
Traum heimgesucht. Vielleicht trug auch <strong>die</strong><br />
Ermahnung unseres Senior-Chefs - „Ihr müsst<br />
immer bedenken, ihr seid <strong>die</strong> E&W”- ein Scherflein<br />
dazu bei. Jedenfalls fand ich mich in meinem<br />
Traumgespinst in - mehr oder weniger - ferner Zukunft<br />
wieder, mit dauergewelltem Haar in der schicken<br />
Farbe „Tulpe”. Ein Regenschirm <strong>die</strong>nte mir<br />
als Gehstock, als ich mich in ein Elektro-Geschäft<br />
träumte, um einen Kühlschrank zu erwerben. Warum<br />
genau, weiß ich nicht mehr. Das Gespräch<br />
mit meinem Traum-Verkäufer ist mir aber in Erinnerung<br />
geblieben. „Was darf’s denn sein, gnä’<br />
Frau?”, wurde ich gefragt.<br />
„Ich brauch’ einen Kühlschrank, der auf Dauer<br />
möglichst wenig kostet. Ich bin 78, seit einem Jahr<br />
in Rente und <strong>die</strong> Pension haben’s ja schließlich<br />
schon vor 20 Jahren abgeschafft”, so meine Zukunftsvision.<br />
„Nehmen S’ den von Samsung, der<br />
hat a Energiepickerl von A-3000%, das ist jetzt<br />
der neueste Stand. Und der ruft sie auch automatisch<br />
im Supermarkt an, wenn <strong>die</strong> Milch aus ist.”<br />
„Ah, <strong>die</strong>ses neumodische Zeug”, wehrte ich ab.<br />
„Hätt’ ich vorm Krieg vielleicht doch in einen<br />
Miele-Kühlschrank investieren sollen? Da hat’s<br />
zwar erst A 853,42% gegeben, aber <strong>die</strong> Bomben,<br />
<strong>die</strong> hätt’ a Miele sicher überlebt.” Wir fachsimpelten<br />
weiter. Was das denn genau bedeute, A-<br />
3000% und A im Jahr 2057 überhaupt, traute<br />
ich mich schließlich fragen. Und bekam prompt genaueste<br />
Stu<strong>die</strong>n präsentiert, von Indizes und Testverfahren<br />
sprach der belesene Mann, von Matrizen-<br />
und Vektorengleichungen. Irgendwann stieg<br />
ich aus. Ich war schließlich nicht mehr <strong>die</strong> Jüngste.<br />
In meiner Not rief ich bei der BSH an. Franz<br />
Schlechta ging an den Apparat. Man ließe ihn mit<br />
111 noch immer nicht in den Ruhestand, vertraute<br />
er mir an. Die Deutschen könnten eben auf einen<br />
Mann wie ihn nicht verzichten. Auf meine<br />
Frage, ob denn auch bald A-10.000% kommen<br />
werde, erntete ich schallendes Gelächter.<br />
Vollkommen verwirrt wachte ich auf<br />
ELECTROLUX-STUDIE: EINSPARPOTENZIAL BEI WASSER<br />
Aufklärungsarbeit bei Weißware tut not<br />
Man stelle sich vor: Würde jeder Einwohner<br />
einen Geschirrspüler benutzen, könnte<br />
Berlin 4.252.829.175 Liter Trinkwasser<br />
einsparen. Zu <strong>die</strong>sem anschaulichen Rechenspiel<br />
kommt <strong>die</strong> Electrolux WaterSavings-Stu<strong>die</strong>,<br />
<strong>die</strong> der Konzern gemeinsam<br />
mit der Universität Bonn durchgeführt<br />
hat. Die Untersuchung belegt, dass durchschnittlich<br />
10,5 Liter Wasser/Person und<br />
Tag beim Spülen per Hand verbraucht<br />
werden. Zum Vergleich: Ein Geschirrspüler<br />
der Energie-Effizienzklasse A (z.B. der<br />
AEG Favorit Öko Plus) verbraucht für <strong>die</strong><br />
gleiche Menge Geschirr lediglich 2,27 Liter.<br />
Weil weniger Wasser erhitzt werden<br />
muss, wird auch Energie benötigt. Von der<br />
Zeitersparnis mal ganz abgesehen. Insgesamt<br />
könnten mehr als 990 Mrd Liter Wasser<br />
eingespart werden, würden alle Haushalte<br />
in den untersuchten 22 EU-Ländern<br />
einen sparsamen Geschirrspüler verwenden,<br />
statt ihr Geschirr per Hand abzuwaschen.<br />
Diese Ergebnisse sind freilich nicht<br />
ganz neu: Bereits vor zwei Jahren präsen-<br />
NEUER STERN IM ZEICHEN JURA<br />
Branchenkenner Oliver Zwanzger ist seit<br />
2. Juni 2009 der neue Verkaufsleiter für das<br />
Gebiet Süd bei Jura. Der Kaffeespezialist<br />
kann auf jahrelange Erfahrung als Verkaufsprofi<br />
zurückblicken: Ab 2006 war Zwanzger<br />
als Sales Manager bei Saeco und davor<br />
bei der Würth-Gruppe tätig. Seine ersten<br />
Kundentermine wird der Profi bereits ab<br />
dem 15. Juni wahrnehmen. Zwanzger<br />
freue sich auf <strong>die</strong> neue Herausforderung,<br />
da er sich mit den Werten von Jura identi-<br />
tierte <strong>die</strong> BSH gemeinsam mit Calgonit<br />
eine Stu<strong>die</strong>, <strong>die</strong> belegte, dass Handspülen<br />
durchschnittlich dreimal mehr Wasser als<br />
das Spülen mit einer modernen Maschine<br />
verbraucht. Aufklärungsarbeit im Sinne des<br />
ökologischen Gedankens der Kunden erscheint<br />
hier also nach wie vor angebracht.<br />
Oliver Zwanzger ist Jura-Verkaufsleiter<br />
SEHENSWERTES AUF DER FUTURA<br />
Geschirrspüler als Hilfe für <strong>die</strong> Umwelt<br />
fizierenkönne. Gerade<br />
<strong>die</strong> fachhandelsorientierteAusrichtung<br />
des<br />
Unternehmensentsprechegenau<br />
seiner<br />
Vorstellung.<br />
Franziska Knuppe ist das neue Gesicht für <strong>die</strong> Haarstyling-<br />
Geräte und Epilierer von Braun. Wie der Konzern meldete, soll<br />
das Topmodel auch auf der <strong>die</strong>sjährigen Futura zugegen sein.<br />
Wegen der Branchen-Messe sind uns bekanntermaßen auch<br />
unsere deutschen Nachbarn neidig. Das Erscheinen des schönen<br />
Blondschopfs könnte für manche Teilnehmer sicher ein<br />
weiterer Anreiz für <strong>die</strong> Reise nach Salzburg sein.<br />
Oliver Zwanzger verstärkt<br />
nun das Jura-Team.
62<br />
HAUSGERÄTE E&W 6/09<br />
TROTZ FEHLENDER KÜCHENANBIETER RUNDUM GELUNGENE „MÖBEL AUSTRIA“-PREMIERE<br />
100% passgenau: Wels baut<br />
sich in <strong>die</strong> WW-Branche ein!<br />
Die einst zu Grabe getragene große Salzburger OMS hat offensichtlich Ersatzbedarf. Das hat <strong>die</strong> (vorerst) kleine möbel<br />
austria in Wels eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Obwohl sich jene Animositäten unter den Küchenherstellern, <strong>die</strong><br />
seinerzeit auch <strong>die</strong> OMS zu Fall gebracht hatten, bis heute nicht ausräumen ließen – und ewe/fm neuerlich eine ganze<br />
Branche repräsentierte. Umso stärker war <strong>die</strong> Hausgeräte-Branche vertreten. Ein Engagement, das der KüMö-Fachhandel<br />
mit unerwartet starkem Besucheraufkommen honorierte.<br />
44 DIREKT-AUSSTELLER auf 10.000<br />
qm Bruttofläche, <strong>die</strong> 2.900 Fachbesucher<br />
anlockten. Wozu macht<br />
man darüber so viel Aufhebens?<br />
Ganz einfach wegen der langwierigen<br />
Entstehungsgeschichte der<br />
möbel austria – <strong>die</strong> zum einen als<br />
bekannt vorausgesetzt werden<br />
darf und zum anderen auf dem<br />
gleichen Fundament basiert wie<br />
<strong>die</strong> Futura: nämlich auf Eigeninitiative!<br />
Auch sonst ist ein Vergleich mit<br />
der Futura-<strong>Premiere</strong> vor zehn<br />
Jahren im Linzer Design-Center<br />
gar nicht so abwegig: ähnliche<br />
Fläche, 77 Aussteller (falls <strong>die</strong> Erinnerung<br />
nicht trügt), rund 4.500<br />
Besucher – und eine hellauf begeisterte<br />
Elektrobranche.<br />
Eine regelrechte Euphorie hat da- gegen <strong>die</strong> <strong>Premiere</strong> der möbel<br />
austria, <strong>die</strong> vom 6. bis 9. Mai in<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
2.900 Fachbesucher kamen zur<br />
<strong>Premiere</strong> der möbel austria. Erwartet<br />
wurden 1.500 bis 2.000.<br />
Ausnahmslos begeisterte<br />
Aussteller, definitiv jedenfalls in<br />
der Hausgeräte-Branche.<br />
Unisono: Unverständnis<br />
gegenüber allen Küchenherstellern,<br />
<strong>die</strong> „ihrer“ Messe ferngeblieben<br />
sind.<br />
Aus heutiger Sicht hat <strong>die</strong><br />
nächste möbel austria im Jahr<br />
2011 <strong>die</strong> Chance, sich flächenmäßig<br />
aufs Niveau der seinerzeitigen<br />
OMS auszuweiten.<br />
Mit der neuen Küchenmarke Intuo will ewe <strong>die</strong> Positionierung im gehobenen<br />
Preissegment schärfen. ewe-Boss Christian Rösler präsentiert hier das<br />
Modell „Alaska“ in Kombination mit Gaggenau-Geräten.<br />
Wels veranstaltet wurde, in der<br />
Küchenbranche ausgelöst. Jedenfalls<br />
war <strong>die</strong>s das einhellige Statement<br />
der Hausgeräte-Aussteller,<br />
von denen offenbar keiner mit<br />
der enormen Besucherfrequenz<br />
schon an den ersten Messetagen<br />
gerechnet hatte. Erwartet wurden<br />
vom Möbel- und Holzbau-Cluster<br />
(MHC), dem Initiator der<br />
möbel austria, 1.500 bis 2.000<br />
Fachbesucher zur Messepremiere.<br />
Geworden sind es schließlich, wie<br />
schon erwähnt, beachtliche 2.900.<br />
Besonders erfreulich ist dabei <strong>die</strong><br />
große Anzahl an Fachbesuchern<br />
aus Deutschland, aber auch aus<br />
Italien, der Schweiz, Ungarn und<br />
Slowenien.Was umso bemerkens-<br />
werter sei, wird von MHC-Seite<br />
betont, als heuer der Schwerpunkt<br />
der Bewerbung im Sinne<br />
der Etablierung der Messe eindeutig<br />
auf Österreich gelegen ist.<br />
Die möbel austria sei daher sicher<br />
das bisher größte und für <strong>die</strong><br />
Branche bedeutendste Projekt, das<br />
auf Cluster-Ebene abgewickelt<br />
wurde.<br />
Eigentlich hätte es in Anbetracht<br />
des Standortes Wels noch weitaus<br />
größer sein können. Denn<br />
immerhin werden rund 90 Prozent<br />
der heimischen Küchenmöbel<br />
in Oberösterreich produziert.<br />
Wer aber leider nicht auf der möbel<br />
austria zu sichten war, sind etliche<br />
namhafte Küchenanbieter<br />
gewesen. So partizipierten Hersteller<br />
wie Braal und Dan (Haka<br />
hatte schon Ende April seinen<br />
„Tag der offenen Tür“) am Besucheraufkommen<br />
in Wels mit ihren<br />
mehr oder weniger naheliegenden<br />
Hausmessen.<br />
„Naheliegend nicht nur geografisch“,<br />
meinte ein Insider, „weil<br />
etwa der Braal-Schauraum sicher<br />
mehr hermacht als ein Messestand.“<br />
Wo sich auch potenzielle<br />
Neukunden hinverirren? „Das<br />
vielleicht weniger. Aber wahrscheinlich<br />
hat ewe als Messe-Initiator<br />
den Mitbewerb auch gar<br />
nicht eingeladen...?“<br />
Keine Teilnahme vereitelt!<br />
Was ewe-Chef Christian Rösler<br />
entschieden in Abrede stellt: „Im<br />
Gegenteil: Wir hätten uns über<br />
eine Teilnahme des Mitbewerbs<br />
sehr gefreut, weil es aus Händlersicht<br />
das Beste ist, das Gesamtportfolio<br />
zu sehen. Wir verstehen<br />
<strong>die</strong> möbel austria schließlich als<br />
Messe und nicht als Plattform für<br />
unsere Zurschaustellung. Daher<br />
hat der MHC zum einen alle eingeladen,<br />
zum anderen haben wir<br />
als ewe unseren Einfluss auch<br />
nicht mal im Ansatz dafür genutzt,<br />
irgendeine Teilnahme zu<br />
vereiteln. Dass <strong>die</strong> österreichische<br />
Küchen-Industrie hier nicht geschlossen<br />
auftritt, hat vielmehr<br />
historische und familiäre Ursachen.<br />
Das muss man leider so akzeptieren.“<br />
Zu Kopf gestiegen ist der Erfolg<br />
der ersten möbel austria den Organisatoren<br />
aber ohnehin nicht.
E&W 6/09<br />
Alfred Janovsky: „Bei Preference-Partnern gehen wir selektiv vor.“<br />
Denn während es für manche<br />
Aussteller durchaus denkbar ist,<br />
dass <strong>die</strong> im Zweijahres-Rhythmus<br />
abgehaltene möbel austria schon<br />
das nächste Mal in <strong>die</strong> OMS-<br />
Fußstapfen steigt, betreibt MHC-<br />
Leiter Jürgen Müller eher eine<br />
Politik der kleinen Schritte: Für<br />
2011 würde er sich mit „zumindest<br />
zwei weiteren heimischen<br />
Küchenherstellern“ begnügen.<br />
Auch ewe-Boss Rösler, der sich<br />
<strong>die</strong> emotionale Entwicklung seiner<br />
Mitbewerber erste Reihe<br />
fußfrei anschauen kann, gibt sich<br />
verhalten: „Viele, <strong>die</strong> sich an <strong>die</strong>ser<br />
Messe nicht beteiligt haben,<br />
haben sie zwar besucht und festgestellt,<br />
dass sie ja doch interessant<br />
sei. Aber ob <strong>die</strong>se Lippenbekenntnisse<br />
auch in <strong>die</strong> Realität umgesetzt<br />
werden, bleibt abzuwarten.“<br />
Christian Reichart: „Wir erwarten<br />
für Elektrabregenz und Beko <strong>die</strong><br />
ersten Zuwachsraten.“<br />
Kosten bleiben im Rahmen<br />
Für BSH-Chef Franz Schlechta<br />
sind „<strong>die</strong> teilweise persönlichen<br />
Animositäten in der Küchenbranche<br />
sowieso nicht nachvollziehbar.<br />
Schon gar nicht in Anbetracht <strong>die</strong>ser<br />
Fachbesucher-Frequenz und -<br />
Qualität auf der möbel austria, mit<br />
der wir als BSH hochzufrieden<br />
sind.“ Eine Resümee, wie es sinngemäß<br />
von allen Hausgeräte-Ausstellern<br />
zu erfahren war.<br />
Außerdem lobt Schlechta <strong>die</strong><br />
überschaubaren Kosten für <strong>die</strong><br />
Messeteilnehmer: „Nicht zuletzt<br />
dank des gemeinsamen Caterings,<br />
für das sonst jeder Aussteller selbst<br />
verantwortlich ist. In Summe ist<br />
der Auftritt für uns auf jeden Fall<br />
um ein Eckhaus günstiger als auf<br />
der damaligen OMS. Zumal man<br />
auch nicht gezwungen ist, sich in<br />
Wels mit Angeberständen zu präsentieren<br />
– jedenfalls noch nicht.“<br />
„Für uns Aussteller bewegen sich<br />
<strong>die</strong> Kosten in einem fairen Rahmen“,<br />
bestätigt Electrolux Hausgeräte-Chef<br />
Alfred Janovsky, „sonst<br />
hätten wir an der Messe nicht teilgenommen.“<br />
Einziger Kritikpunkt:<br />
„<strong>die</strong> sanitären Anlagen, <strong>die</strong><br />
dem Besucheransturm sichtlich<br />
nicht gewachsen sind“.<br />
Handverlesen war dagegen das Publikum<br />
im abgeschirmten Bereich<br />
des AEG-Electrolux-Stands, wo<br />
<strong>die</strong> noble Preference Line (vorgestellt<br />
im vorigen Heft und auf<br />
E&W Online) präsentiert wurde.<br />
Janovsky: „Wir stellen hier gewisse<br />
Ansprüche, <strong>die</strong> einen selektiven<br />
Vertrieb bedingen.<br />
Seine Ansprüche erfüllt sieht der<br />
Electrolux-Chef jedenfalls ❯
64<br />
HAUSGERÄTE<br />
bei der Marktentwicklung der<br />
Konzernmarken: „Nach wie vor<br />
absolut positiv.“ Sowohl im<br />
Elektro- als auch Möbel-Fachhandel?<br />
„Saric und Janovsky gleichauf“,<br />
so <strong>die</strong> launige Antwort des<br />
KüMö-affinen Geschäftsführers,<br />
der sich mit EFH-Verkaufsleiter<br />
Nebojsa Saric gern mal ein Rennen<br />
auf den Vertriebsschienen liefert.<br />
Auch insgesamt bereitet der WW-<br />
Markt Janovsky keinerlei Sorgen:<br />
„In Deutschland beginnt er zwar<br />
mittlerweile etwas zu schwächeln,<br />
aber in Österreich sehe ich derzeit<br />
kein Anzeichen, das Anlass zu Pessimismus<br />
geben würde. Die Konsumenten<br />
sind unverändert gut<br />
drauf und wir ebenso, weil <strong>die</strong><br />
Nachfrage zu hochwertigen Produkten<br />
ten<strong>die</strong>rt. Ein Trend, der<br />
Einbau-Linien wie Preference natürlich<br />
sehr entgegen kommt.“<br />
„Österreich ist der Maßstab“<br />
Für Elektrabregenz-ML und -VL<br />
Christian Reichart war <strong>die</strong> möbel<br />
austria, wo vor allem <strong>die</strong> Einbau-<br />
News von Beko im Fokus standen,<br />
auch ein Testlauf für <strong>die</strong> Futura.<br />
Denn in Salzburg wird’s nur so<br />
wimmeln vor Neuheiten: Dort<br />
werden erstmals sowohl <strong>die</strong> neue<br />
Einbaugeräte-Range von EB als<br />
auch <strong>die</strong> neuen Standgeräte-Serien<br />
beider Marken gezeigt.<br />
Warum Reichart fest überzeugt ist,<br />
wieder an den Markterfolg vergangener<br />
Elektrabregenz-Zeiten<br />
anknüpfen zu können, erfuhr man<br />
ja schon in der vorigen E&W-<br />
Ausgabe:Vor der Markteinführung<br />
wurden <strong>die</strong> EB- und Beko-Geräte<br />
sechs Monate lang in europäischen<br />
Haushalten einem Praxistest unterzogen.<br />
Eine echte Reifeprüfung…<br />
„Stimmt, wir haben aus der Vergangenheit<br />
gelernt und wollen mit<br />
den neuen Einbaugeräten beider<br />
Marken wirklich auf Nummer Sicher<br />
gehen“, betont Reichart.<br />
Nachsatz: „Unsere Produktmanagerin<br />
Theresia Heitzinger hat dafür<br />
einen besonders großen Beitrag<br />
geleistet!“ Wie das? „Für Arçelik<br />
gilt das kleine Österreich als Maßstab<br />
des Einbaugeräte-Geschäfts.<br />
Deshalb hat man in der Türkei<br />
größten Wert auf <strong>die</strong> Test-Resultate<br />
und -Analysen aus Österreich<br />
gelegt!“<br />
Trotz des hohen Qualitätslevels,<br />
den <strong>die</strong> neue Gerätegeneration anschaulich<br />
erreicht, soll an der angestammten<br />
Preispositionierung<br />
nicht gerüttelt werden – weder bei<br />
der reinen EFH-Marke Beko (<strong>die</strong><br />
nur im Möbelhandel alle Distributionskanäle<br />
durchläuft) noch bei<br />
EB. Reichart: „Mit Beko befinden<br />
wir uns im oberen Einstiegsbe-<br />
Für den kleinen Hunger zwischendurch: Miele-Gebietsrepräsentant<br />
Alexander Schaumburger im MasterCool-Lichterglanz<br />
reich, mit Elektrabregenz peilen<br />
wir A-Marken-Status an, wobei<br />
wir uns preislich unter den BSH-<br />
Marken bewegen.“<br />
Mit <strong>die</strong>sem Marschgepäck und der<br />
starken Konzernmutter im Rücken<br />
ist Reichart zuversichtlich,<br />
„dass wir <strong>die</strong> Altlasten von 2008<br />
schon bis Mitte 2009 ausgeräumt<br />
haben.“<br />
Die Möbler lieben Edelstahl<br />
Sorgen, von denen Liebherr bisher<br />
verschont blieb (sollte man<br />
Liebherr zog durch seinen Edelstahl-Auftritt <strong>die</strong> Besucherblicke auf sich.<br />
meinen - siehe E&W Online)<br />
und der am möbel austria-Stand<br />
sein eindrucksvolles Spektrum an<br />
Edelstahl-Geräten demonstrierte.Vertriebsrepräsentant<br />
Reinhard<br />
Schrammel: „Unsere Kunden kennen<br />
natürlich den Katalog, trotzdem<br />
waren <strong>die</strong> meisten beim Anblick<br />
unseres vielfältigen Edelstahl-<br />
Angebots regelrecht überwältigt.<br />
Darin unterscheiden sich ja auch<br />
<strong>die</strong> Wünsche unserer Partner aus<br />
dem Möbel- und Elektro-Fachhandel<br />
so deutlich. Erinnern Sie<br />
sich an <strong>die</strong> vorige Futura, wo Liebherr<br />
besonders viele Kühlgeräte in<br />
Weiß ausgestellt hat. Dass im Möbelhandel<br />
ein weißes Kühlgerät<br />
verkauft wird, ist dagegen <strong>die</strong> absolute<br />
Ausnahme.“<br />
Apropos: Beinahe den Ausnahmezustand<br />
ausrufen musste<br />
Miele-Regionalverkaufsleiterin<br />
Christa Käfer, <strong>die</strong> von dem „Super-Besucherandrang<br />
gleich zu<br />
Messestart“ ziemlich überrascht<br />
wurde. Obwohl sie eigentlich<br />
„vorgewarnt“ war – „weil jeder<br />
Handelspartner, mit dem ich im<br />
Jetzt frisch auf E&W Online: BSH-<br />
Boss Franz Schlechta (Bild) und<br />
Electrolux-Chef Alfred Janovsky im<br />
Interview: Warum <strong>die</strong> möbel austria<br />
auf dem besten Weg ist, <strong>die</strong> OMS-<br />
Nachfolge anzutreten, und wie sie<br />
<strong>die</strong> verfahrene Situation in der Küchenbranche<br />
beurteilen.<br />
„Man kann nur hoffen, dass <strong>die</strong><br />
ferngebliebenen Küchenhersteller<br />
nach dem Erfolg der<br />
möbel austria ein bisserl zum<br />
Nachdenken anfangen.“<br />
Vorfeld der Messe gesprochen hatte,<br />
sein Kommen angekündigt<br />
hat“.<br />
Das im wahrsten Wortsinn größte<br />
Aha-Erlebnis beim Fachpublikum<br />
löste laut Käfer der für den amerikanischen<br />
Markt konzipierte Riesen-SbS<br />
MasterCool aus, „wo solche<br />
Kühl-Giganten ja längst zum<br />
Tagesgeschäft gehören“.<br />
Des Weiteren galt das Besucherinteresse<br />
klarerweise den Einbaugeräten<br />
der Generation 5000 (erstmals<br />
auch in Schwarz) sowie „speziell<br />
unserem neuen, im April eingeführten<br />
Dampfgarer-Modell<br />
und der seit Kurzem lieferbaren<br />
Kaffeemaschine in Schwarz, zumal<br />
<strong>die</strong>se Farbe ebenso stark im Trend<br />
liegt wie <strong>die</strong> 45er Nische“, weiß<br />
Käfer.<br />
Übrigens: Miele selbst hat das erste<br />
Mal in Wels ausgestellt. „Und nach<br />
<strong>die</strong>ser <strong>Premiere</strong>“, versichert Christa<br />
Käfer, „werde ich selbstverständlich<br />
dafür votieren, dass es nicht das<br />
letzte Mal war.“ ■<br />
INFO: www.moebel-austria.at<br />
AUF E&W ONLINE: UNVERBLÜMTE WAHRHEITEN
66<br />
HAUSGERÄTE E&W 6/09<br />
NEUES ENERGIE-LABEL IST ABGESEGNET<br />
Jetzt pickt’s<br />
Langwierige Diskussionen waren nötig, aber am 30.<br />
März war es endlich soweit: Das EU-Parlament hat <strong>die</strong><br />
neue Regelung der Energieeffizienz-Klassen zumindest<br />
bei den Kühl- und Gefriergeräten abgesegnet. Jene, <strong>die</strong><br />
im Energieverbrauch besser sind als <strong>die</strong> aktuelle „A-<br />
Klasse“, sollen mit 1. Jänner 2011 künftig durch <strong>die</strong> neuen<br />
Kategorien „A-20%“ bis „A-60%“ usw gekennzeichnet<br />
werden. Die bewährte Farbskala im Ampelsystem bleibt<br />
erhalten. Was fehlt, ist noch <strong>die</strong> Zustimmung des EU-<br />
Rats am 7. Juli <strong>die</strong>ses Jahres. Das Okay <strong>die</strong>ser letzten<br />
Instanz gilt aber nahezu als gesichert.<br />
„WIR FREUEN UNS, dass <strong>die</strong> neue<br />
Regelung nun verabschiedet<br />
wurde. Die bisherige Kennzeichnung<br />
mit den Klassen A bis G hat<br />
sich überlebt und erlaubt es dem<br />
Verbraucher kaum noch, <strong>die</strong> Geräte<br />
in Bezug auf ihre Energieeffizienz<br />
zu unterscheiden", erklärt<br />
Werner Scholz vom deutschen<br />
Zentralverband Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie (ZVEI).<br />
Die Fortschritte in Sachen Energieeinsparung<br />
im Vergleich zur<br />
Klasse „A+“ sollen so auf dem<br />
überarbeiteten Energie-Pickerl<br />
klar und verständlich dargestellt<br />
werden. „Mit Blick auf <strong>die</strong>se<br />
künftigen Vermarktungsverbote ist<br />
„Nach elendslangen Diskussionen in diversen Gremien wurde meines<br />
Erachtens <strong>die</strong> optimale Lösung erreicht”, so Miele-Chef Josef Vanicek.<br />
es um so wichtiger, dass mit dem<br />
neuen Label der Energieverbrauch<br />
wieder differenziert dargestellt<br />
werden kann“, so Scholz<br />
weiter.<br />
EU-Beschluss<br />
Die Fakten: Die Vertreter der EU-<br />
Mitgliedsstaaten haben am 30.<br />
und 31.03.2009 im Regulierungsausschuss<br />
der EU-Kommission<br />
<strong>die</strong> Richtlinienentwürfe zur<br />
Neugestaltung der Energieverbrauchskennzeichnungbefürwortet,<br />
welcher für <strong>die</strong> gesamte EU<br />
gelten wird. Wenn der EU-Rat<br />
am 7. Juli dJ als letzte Instanz auch<br />
noch den Beschluss absegnet, was<br />
von Branchenprofis mit einer<br />
Wahrscheinlichkeit von fast 100%<br />
erwartet wird, fallen mit 1. Jänner<br />
2011 <strong>die</strong> wenig aussagekräftigen<br />
A+- und A++-Klassifizierungen<br />
weg. Stattdessen wird es zum Beispiel<br />
für Kühlgeräte <strong>die</strong> neuen<br />
Kennzeichnungen A-20%, A-40%<br />
bis A-60% geben. Sie zeigen den<br />
Verbrauchern, um wieviel Prozent<br />
das jeweilige Gerät weniger<br />
Energie verbraucht als ein vergleichbares<br />
in der Energieeffizienzklasse<br />
A.<br />
Gleichzeitig werden <strong>die</strong> Indizes<br />
den Entwicklungen angepasst, dh<br />
was im Jahr 2012 noch als Klasse<br />
Die Optik<br />
des Energie-<br />
Pickerls bleibt<br />
nahezu<br />
erhalten.<br />
Die große<br />
Änderung: Die<br />
„A+”-Klasse<br />
wird zur „A -<br />
20%-Klasse”.<br />
A durchgeht, kann zwei Jahre später<br />
bereits in <strong>die</strong> B-Klasse degra<strong>die</strong>rt<br />
und somit im Handel ausgemustert<br />
werden.<br />
„Das ist für <strong>die</strong> Hersteller eine<br />
starke Motivation, weiter in <strong>die</strong><br />
Effizienz der Geräte zu investieren.<br />
Und der Verbraucher bekommt<br />
wieder eine echte Orientierung<br />
für <strong>die</strong> Kaufentscheidung.<br />
Das Label hilft ihm, sich für ein<br />
energiesparendes Produkt zu entscheiden.<br />
Er kann sich dann über<br />
geringere Stromkosten freuen –<br />
und <strong>die</strong> Umwelt über weniger<br />
CO2-Emissionen“, so Scholz.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Neue Klassifizierung: A -20%<br />
statt A+ (etc.)<br />
Derzeit wurde <strong>die</strong> Regelung<br />
nur für Kühl- und Gefriergeräte<br />
erreicht.<br />
Bewährte Farbskala bleibt bestehen.<br />
Einführung mit 1. 1. 2011, auf<br />
Bestreben von Herstellern in einigen<br />
europäischen Ländern<br />
schon ab 1. 1. 2010 im Handel.<br />
Ambivalente Stimmung auf<br />
Seiten der Industrie und der<br />
Verbraucher.
E&W 6/09 HAUSGERÄTE 67<br />
Pro und Kontra<br />
„Für mich ist <strong>die</strong> neue Regelung<br />
<strong>die</strong> optimale Lösung”, erklärt<br />
Miele Österreich-Chef Josef Vanicek.<br />
„Es hat zwar endlos und einen<br />
Tag gedauert, es war aber klar,<br />
dass <strong>die</strong> ,A+++-Regelung’ auf<br />
Dauer für Verwirrung gesorgt hätte.<br />
Es waren ja einige Überlegungen<br />
im Gespräch, aber aus meiner<br />
Sicht hat sich der richtige Ansatz<br />
durchgesetzt,” zeigt sich auch Vanicek<br />
als Befürworter der Neuerung.<br />
Allerdings gibt es von Seiten der<br />
Industrie auch Kritikpunkte. So<br />
stuft BSH-Chef Franz Schlechta<br />
das neue Energie-Pickerl eher als<br />
„Kompromiss-Lösung” ein: „Wir<br />
hätten lieber eine Skala gesehen,<br />
<strong>die</strong> nach oben hin offen ist, wie<br />
beispielsweise ein Ziffernsystem,<br />
das bei 1 anfängt und jedwede<br />
Entwicklungsstufe der Geräte<br />
mitmacht,” erklärt Schlechta.<br />
Auch Martin Amstler, Verantwortlicher<br />
der Samsung-Weißware,<br />
gibt in <strong>die</strong>sem Zusammenhang zu<br />
bedenken, „dass wir dann in ein<br />
paar Jahrzehnten bei A-300% stehen<br />
könnten. Dies wäre für den<br />
Verbraucher auch nicht mehr<br />
wirklich aussagekräftig und dann<br />
muss wahrscheinlich wieder eine<br />
neue Regelung her”, so der<br />
Hausgeräte-Profi.<br />
„Ampel-System” bleibt<br />
Durchwegs positiv bewerten <strong>die</strong><br />
Vertreter der Industrie aber, dass<br />
<strong>die</strong> Farbskala von rot bis grün<br />
bleiben wird. „Die Farbgebung<br />
hat sich schließlich bewährt und<br />
der Kunde hat sich an <strong>die</strong> Optik<br />
des Pickerls gewöhnt”, so<br />
Schlechta. „Und vor allem lässt<br />
sich der Farbansatz auch weiterführen,<br />
wenn <strong>die</strong> energiefressenden<br />
Klassen wie C oder D wegfallen.<br />
Dann ist irgendwann halt<br />
<strong>die</strong> Klasse A rot und A-60%<br />
grün.” Schließlich sollen bereits<br />
mit 1. Juli 2010 <strong>die</strong> Geräte ab der<br />
Klasse „B” im Handel ausgemustert<br />
werden.<br />
Gleichzeitig sollen auch neue<br />
Teststandards dafür sorgen, dass<br />
der alltägliche Gebrauch eines<br />
Kühl- oder Gefriergerätes so praxisnah<br />
wie möglich nachgeahmt<br />
wird.<br />
„Dies ist natürlich zu befürworten”,<br />
meint dazu Vanicek, „weil<br />
der Konsument dann genauer<br />
weiß, was auf ihn bei der Stromabrechnung<br />
zukommen wird.” So<br />
wurden bis dato nicht alle Zusatzfeatures<br />
bei Side-by-Side-Geräten,<br />
wie Ice-Maker oder Systeme,<br />
<strong>die</strong> Getränke rasch runterkühlen,<br />
getestet, was natürlich ein<br />
anderes Resultat bei der Energieeffizienz<br />
befürchten lässt. Ein<br />
Umstand, dem SbS-Spezialist<br />
Amstler jedoch entspannt entgegen<br />
sieht: „Erstens ist das Energiethema<br />
bei SbS-Geräten sicher<br />
nicht der Kaufgrund Nummer 1.<br />
Und zweitens sind zumindest bei<br />
Samsung alle Geräte momentan<br />
so ausgestattet, dass sie auch nach<br />
der Umstellung<br />
„Für Side-by-<br />
Side-Geräte ist<br />
<strong>die</strong> Energie-<br />
Effizienz sicher<br />
nicht das Kaufkriterium<br />
Nummer 1”, so<br />
Martin Amstler<br />
von Samsung.<br />
noch Label A sein<br />
werden”, ist Amstler<br />
überzeugt.<br />
Entwicklungen<br />
Generell werden<br />
immer mehr stromsparende<br />
Geräte am<br />
Markt angeboten,<br />
<strong>die</strong> wesentlich besser<br />
sind als Energieeffizienz-Klasse<br />
A.<br />
Auch weiterhin<br />
treiben <strong>die</strong> Hersteller<br />
<strong>die</strong> Entwicklung,<br />
was beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Isolierung angeht,<br />
nach vorne.<br />
Und so soll in<br />
Deutschland und<br />
Italien bereits ab 1.<br />
„Gut ist der Beibehalt<br />
der Farbskala.<br />
Daran sind <strong>die</strong><br />
Kunden schließlich<br />
gewöhnt”, erklärt<br />
BSH-Chef Franz<br />
Schlechta.<br />
„Allerdings hätte ich<br />
mir bei der Energie-<br />
Effizienz ein System<br />
gewünscht, das nach<br />
oben offen ist.”<br />
Jänner 2010, also ein Jahr vor dem<br />
Stichtag der EU, <strong>die</strong> neue Etikettierung<br />
von einigen Herstellern,<br />
wie beispielsweise der BSH, eingeführt<br />
werden. Dies werde übrigens<br />
auch für Österreich nicht<br />
ausgeschlossen, heißt es in der<br />
Branche.<br />
Kritik der Verbraucher<br />
Allerdings gibt es gerade auch auf<br />
Seiten einiger Verbraucherschutz-<br />
Organisationen nicht nur Applaus<br />
für <strong>die</strong> neuen Energie-Label. Einige<br />
Ergebnisse aus Stu<strong>die</strong>n, <strong>die</strong><br />
zB im Auftrag des britischen<br />
Energiesparfonds, der britischen<br />
Regierung und der europäischen<br />
Verbraucherorganisationen<br />
ANEC und BEUC erstellt wurden,<br />
sprechen eine eher kritische<br />
Sprache. Dabei wurden 7.000<br />
EU-Bürger in sieben Mitgliedsstaaten<br />
befragt.<br />
Hierbei sprachen sich sieben von<br />
zehn Befragten dafür aus, das bestehende<br />
A-G-Label beizubehalten.<br />
Befürchtet wird vor allem,<br />
dass <strong>die</strong> Regelung für den Konsumenten<br />
nicht mehr nachvollziehbar<br />
sei, so <strong>die</strong> Verbraucherschützer.<br />
So könnte bei der Bezeichnung<br />
„A-20%“ das Minuszeichen<br />
Verwirrung stiften. Verbraucher<br />
könnten <strong>die</strong>s als „20 Prozent<br />
schlechter als A“ missverstehen,<br />
lautet <strong>die</strong> Kritik.<br />
Und das wäre wohl eher als<br />
kontraproduktiv... ■<br />
INFO: www.energy.eu
68<br />
HAUSGERÄTE E&W 6/09<br />
15. JAHRESTAGUNG VON BOSCH EXCLUSIV<br />
Jetzt boscht<br />
es richtig!<br />
Hurra-Rufe konnte man von Peter Henner auf der 15.<br />
Bosch Exclusiv-Jahrestagung vernehmen. Ein Gesamtzuwachs<br />
von zehn Prozent und ein erfolgreiches<br />
Marketing-Konzept waren dafür zuständig. Nur eines<br />
schien der Bosch-Markenchef zu überlegen: eine Kummernummer<br />
für <strong>die</strong> Tassimo einzurichten - <strong>die</strong> zwar in<br />
der Großfläche „wie <strong>die</strong> Sau geht“, nicht aber im EFH.<br />
„DIE WEIßWARE IST noch immer<br />
eine heile Welt”, erklärt Bosch-<br />
Markenchef Peter Henner.<br />
„Deshalb können wir es uns erlauben,<br />
<strong>die</strong> Situation mit der<br />
Krise jetzt noch nicht allzu<br />
schwarz sehen zu müssen. Auch<br />
wenn wir natürlich nichts beschönigen<br />
wollen.” Wenn man<br />
sich <strong>die</strong> aktuellen Zahlen ansieht,<br />
<strong>die</strong> Peter Henner auf der<br />
Alle Vorteile von Bosch Exclusiv auf einen Blick: fünf Jahre<br />
Vollgarantie, All-Inclusive-Miete, Lieferung und Anschluss,<br />
umweltgerechte Entsorgung, prompter Service<br />
und ausgewählte Top-Produkte.<br />
Jahrestagung von Bosch Exclusiv<br />
am 16. und 17. Mai präsentierte,<br />
braucht sich der Experte derzeit<br />
wirklich nicht vor Sorgenfalten<br />
zu fürchten. Denn Bosch, <strong>die</strong><br />
amtierende Nummer 3 bei der<br />
österreichischen Weißware - im<br />
EFH geht sich bei den Koops<br />
sogar <strong>die</strong> Silbermedaille aus -,<br />
kann von durchaus positiven<br />
Zahlen und stellenweise auch<br />
großem Wachstum<br />
berichten.<br />
Schließlich<br />
konnte der Hersteller<br />
im gesamtenösterreichischen<br />
Markt<br />
ganze 10% zulegen.<br />
„Darauf<br />
sind wir in Zeiten<br />
wie <strong>die</strong>sen<br />
besonders stolz”,<br />
so Henner zur<br />
Erfolgssträhne.<br />
Und auch BSH-<br />
Chef Franz<br />
Schlechta hebt<br />
hervor: „Das<br />
verdanken wir<br />
zu einem Großteil<br />
auch unseren<br />
Händlern, weil<br />
sie eben <strong>die</strong> di-<br />
rektenAnsprechpartner für<br />
unsere Kunden<br />
sind.”<br />
Die größten Gewinner waren<br />
der Bereich Trocknen mit einem<br />
außerordentlichen Wachstum<br />
von 104%, bei den Kooperationen<br />
konnte der Hersteller hier<br />
sogar 123% zulegen.<br />
„Gerade der Bereich des Wäschetrockners<br />
boomt, denn hier<br />
haben wir endlich, auch durch<br />
neue Entwicklungen, den Mief<br />
des Energiefressers wegbekommen”,<br />
erklärt Henner <strong>die</strong> positive<br />
Bilanz.<br />
So zählten beispielsweise zu den<br />
innovativen Erfindungen der<br />
BSH im vergangenen Jahr besonders<br />
sparsame Wärmepumpentrockner,<br />
deren Stromverbrauch<br />
weit unter dem Verbrauchswert<br />
der Energieeffizienzklasse<br />
A liegt - ein echter<br />
„Energiesparmeister” also.<br />
Auch in anderen Bereichen lässt<br />
sich Bosch nicht lumpen: So<br />
kann der Hersteller bei den<br />
Kleingeräten mit einem Plus<br />
von 37% im Vergleich zum Vorjahr<br />
<strong>die</strong> Siegesfahnen schwenken.<br />
Außerdem verzeichneten<br />
<strong>die</strong> Segmente Gefrieren 18% sowie<br />
Waschen 13% Zuwachs.<br />
„Was uns aber weh tut, ist, dass<br />
wir beim Sektor Kühlen einen<br />
Rückgang von 8% einstecken<br />
mussten. Da sind wir nicht zufrieden<br />
und werden uns sicher<br />
was einfallen lassen”, zeigt sich<br />
Henner kurzfristig zermürbt.<br />
Gemeinsam<br />
zum Sieg! So<br />
hatte MK-<br />
Chef Horst<br />
Neuböck auf<br />
der Tagung<br />
auch alle drei<br />
Kooperations-Farben<br />
vereint. Am<br />
Nachmittag<br />
trug der<br />
Händler<br />
Hemd und<br />
Krawatte in<br />
Orange, am<br />
Abend als<br />
Man in Black<br />
ein grünes<br />
Stecktuch<br />
und Turnschuhe<br />
in<br />
Magenta.<br />
Und auch bei den Mikrowellen<br />
musste Bosch ein Minus von<br />
11% verbuchen, was Henner<br />
aber im nächsten Jahr auch nicht<br />
auf sich sitzen lassen will.<br />
Hurra-Erlebnis<br />
Was für den Bosch-Markenchef<br />
dagegen eine richtige „Hurra-<br />
Geschichte” ist, lässt sich mit einem<br />
kurzen Wort zusammenfassen:<br />
Tassimo. „Die verkaufen wir<br />
wie <strong>die</strong> Sau!”, veranschaulicht<br />
Henner <strong>die</strong> Umsatzzahlen. Zumindest,<br />
was <strong>die</strong> Großfläche betrifft.<br />
Denn der EFH steht bei<br />
dem Heißgetränke-System weit<br />
dahinter zurück - was Henner<br />
natürlich weniger gefiel. Hier<br />
seien manche Händler aufgrund<br />
der Probleme der „Ära Braun”<br />
noch etwas skeptisch, so <strong>die</strong> Erklärung<br />
des Bosch-Profis.<br />
Laut Henner aber ein Vorurteil,<br />
das er bei seinem Vortrag ausräumen<br />
wollte: „Habt’s ihr <strong>die</strong><br />
schon bei euch im Geschäft?<br />
Wenn nicht, dann schaut’s euch<br />
das tolle Gerät doch mal genauer<br />
an!”<br />
Ein Appell, dem jedoch bei weitem<br />
nicht alle Händler ad hoc<br />
Folge leisten wollten, wie E&W<br />
bei einer Stichprobe feststellte.<br />
Eigentum statt Miete?<br />
Auch von der All-Inclusive-<br />
Miete sind noch nicht alle
E&W 6/09 HAUSGERÄTE 69<br />
Händler gänzlich überzeugt.<br />
Was schon bei der<br />
Tagung der Siemens<br />
Extraklasse zwei Wochen<br />
zuvor bekrittelt wurde<br />
(E&W berichtete), ist<br />
auch bei Bosch nicht anders.<br />
„Manche Händler<br />
sind da noch etwas träge<br />
oder vielleicht auch unsicher”,<br />
so Henner. „Jedenfalls<br />
beschäftigen sich<br />
nicht alle mit den Vorteilen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> All Inclusive-<br />
Miete für viele ihrer Kunden<br />
hat.” So sei nicht nur<br />
<strong>die</strong> Vollgarantie und <strong>die</strong><br />
An- und Ablieferung der<br />
Geräte für viele Kunden<br />
attraktiv. „Ein Super-Service<br />
ist auch unser Konzept<br />
mit den Verbrauchsmaterialien”,<br />
so Horst Neuböck, der<br />
Chef des Mittelstandskreises.<br />
„Die Waschmittel, Geschirrspülmittel<br />
oder Staubfilter sind für<br />
unsere Mieter inflationsunabhängig.<br />
Was in Zeiten wie <strong>die</strong>sen<br />
für viele Konsumenten erwiesenermaßen<br />
ein gewichtiges Kaufargument<br />
darstellt.” Um den<br />
Händlern hier verstärkte Aufklärungsarbeit<br />
bieten zu können,<br />
denkt Neuböck bereits laut über<br />
weitere Schulungen nach.<br />
Da boscht’s gewaltig: Händler Christian Hager und BSH-Chef Franz Schlechta gaben auf dem Tisch den Takt an.<br />
MK-Chef Horst Neuböck behält hier lieber als graue Eminenz den ruhigen Überblick (v.r.).<br />
Scotty, Energie!<br />
Nicht nur für den Bord-Ingenieur<br />
der Enterprise war Energie<br />
ein wichtiges Thema. Auch<br />
bei der Weißware setzen Hersteller<br />
und Händler immer mehr<br />
auf niedrigen Stromverbrauch.<br />
Neben dem ewigen Thema<br />
Preis hat sich auch Bosch mit<br />
seiner Home-Edition stark auf<br />
das Energieargument fokussiert.<br />
Die Marketing-Strategie: Mit<br />
ausgewählten Top-Geräten kann<br />
der Kunde bis zu 49% beim<br />
Stolz präsentiert Peter Henner das neue Flugblatt zur Home-Edition-Kampagne.<br />
„Die Idee mit dem Zweifach-Sparen, am Preis und an den Stromkosten,<br />
kommt natürlich sehr gut an. Und auch der Prospekt selbst wird<br />
von den Kunden sehr gut angenommen. Den werden wir so beibehalten.”<br />
Geld und bis zu 60% beim<br />
Strom sparen. Die Aktion wird<br />
noch bis 31. August laufen, „aber<br />
schon jetzt können wir sie als<br />
großen Erfolg verbuchen”, so<br />
Henner. „Demnächst werden<br />
wir hier auch ein Hauptaugenmerk<br />
auf Kältegeräte setzen,<br />
denn Umweltpunkt und Geldersparnis<br />
sind auch bei <strong>die</strong>ser<br />
Sparte enorm wichtige Argumente.”<br />
Wobei das Energiethema längst<br />
nicht nur in aller Munde ist,<br />
sondern manchen mittlerweile<br />
etwas heikel erscheint. So befürchten<br />
nicht wenige Brancheninsider,<br />
dass durch <strong>die</strong> Konzentration<br />
auf <strong>die</strong> Causa Energieeffizienz<br />
eine Inflation bzw.<br />
ein ständiges Übertrumpfen-<br />
Wollen stattfinden könnte.<br />
Eine Überlegung, <strong>die</strong> Henner<br />
aber nicht teilt. „Freilich, am<br />
Stromsparen kommen derzeit<br />
weder Industrie noch Handel<br />
vorbei. Allerdings haben noch<br />
nicht alle Konsumenten <strong>die</strong><br />
Langzeit-Kalkulation vor Augen.<br />
Viele sehen noch immer den auf<br />
den ersten Blick günstigen Anschaffungspreis<br />
und kaufen dann<br />
Stromfresser. Das Problem ist,<br />
dass <strong>die</strong> Hausgeräte in der<br />
Stromrechnung mit untergehen<br />
und keiner so genau weiß, welches<br />
Teil wieviel Energie tatsächlich<br />
kostet.” Deshalb sieht es<br />
Henner auch als Aufgabe von<br />
Herstellern und Händlern, hier<br />
noch vermehrt Aufklärungsar-<br />
beit zu leisten.<br />
Ein Ansatz: Die Mitglieder des<br />
Forum Hausgeräte, zu dem natürlich<br />
auch Bosch gehört, haben<br />
sich dem bewussten Haushalten<br />
verpflichtet. Auf der neuen<br />
FH-Homepage www.bewussthaushalten.at<br />
findet sich ein<br />
reichhaltiger Informationspool<br />
rund um das Thema Haushalt,<br />
Ökonomie und Ökologie.<br />
Neue Konzepte<br />
Auf Neuerungen setzt auch<br />
MK-Chef Horst Neuböck. Derzeit<br />
plant der Oberösterreicher,<br />
unter dem Arbeitstitel „Concierge”<br />
ein Zusatz-Geschäft zu initiieren.<br />
„Unser Pay-per-Coffee-<br />
Konzept wurde so gut angenommen,<br />
warum also nicht ❯<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
15 Jahre Bosch Exclusiv-<br />
Tagung im Schloss Pichlarn.<br />
Rund 60 der insgesamt 150<br />
Händler nahmen teil.<br />
Präsentation der Zuwachs-<br />
Zahlen<br />
Tassimo als „Hurra-Geschichte”<br />
Marketing-Fokus auf Preissowie<br />
Energie-Argument<br />
Home-Edition, <strong>die</strong> noch bis 31.<br />
August läuft, ist bereits jetzt ein<br />
Erfolg.<br />
131 Händler/Verkäufer wurden<br />
zertifiziert.
70<br />
HAUSGERÄTE E&W 6/09<br />
einen Schritt weiterdenken”,<br />
spricht der Macher. „Wenn man<br />
nur an <strong>die</strong> vielen Single-Haushalte<br />
denkt, wo <strong>die</strong> Leute oft<br />
auch erst nach Geschäftsschluss<br />
nach Hause kommen, habe ich<br />
da schon einige Konzepte in<br />
petto.” Die Grundidee: Wenn<br />
durch das Mietservice des<br />
Mittelstandskreises bereits<br />
Waschmittel an <strong>die</strong> Kunden geliefert<br />
wird, warum dann nicht<br />
auch andere Dinge des alltäglichen<br />
Gebrauchs? An einer<br />
praktischen und realitätsnahen<br />
Umsetzung feilt Neuböck gerade.<br />
„Und ich habe nicht vor, das<br />
Ganze erst in zehn Jahren in <strong>die</strong><br />
Tat umzusetzen.” Motivation<br />
scheint hier das Schlüsselwort zu<br />
sein.<br />
Und auch Peter Henner konstatiert,<br />
dass durch <strong>die</strong> Krise bei<br />
den Händlern <strong>die</strong> Spreu vom<br />
Weizen getrennt und gerade<br />
jetzt ein Zaudern oder mangelndes<br />
Engagement gefährlich werden<br />
könnte. „Aber natürlich<br />
kann man hier überhaupt nichts<br />
verallgemeinern”, betont der<br />
Bosch-Markenchef.<br />
Zum Fasching<br />
Apropos Motivation: Wie üblich<br />
lud der MK auch heuer wieder<br />
einen Gastredner ein, <strong>die</strong>smal fiel<br />
<strong>die</strong> Wahl auf Wolfgang Fasching.<br />
Der Extremsportler durchquerte<br />
unter anderem bei dem aufreibenden<br />
„Race Across America”<br />
dreimal als Erster den westlichen<br />
Kontinent auf dem Drahtesel<br />
und erklomm zudem den<br />
Mount Everest. Ein Ausdauer-<br />
„Der Hintern war oft<br />
mein wunder<br />
Punkt”, scherzte<br />
Motivationscoach<br />
und Extrem-Radsportler<br />
Wolfgang<br />
Fasching auf der<br />
Tagung im Schloss<br />
Pichlarn.<br />
sportler also, der dem staunenden,<br />
teilweise auch schockierten<br />
Publikum veranschaulichte, was<br />
Durchhaltevermögen bedeuten<br />
kann. In rund einer Woche nur<br />
eine Stunde Schlaf am Tag, ein<br />
Temperaturgefälle von 50 Grad<br />
plus bis runter auf den Gefrierpunkt:<br />
„Da jammert man nur<br />
noch dahin”, zeigt sich Fasching<br />
doch auch menschlich. Und manifestiert,<br />
dass eine Vision, harte<br />
Arbeit und zudem eine positive<br />
Einstellung der Schlüssel zum<br />
Erfolg seien. Seine Definition:<br />
Ein Triumph ist das Erreichen<br />
von gesteckten Zielen, egal, wie<br />
<strong>die</strong>se auch aussehen mögen. Dass<br />
Fasching aber auch mit gebrochenem<br />
Schlüsselbein nicht aufgab<br />
und <strong>die</strong> letzten 200 km tapfer<br />
ins Ziel radelte, war dann einigen<br />
im Publikum doch etwas<br />
suspekt.<br />
Der Grundtenor: Beeindruckend<br />
seien solche Gewinnertypen<br />
natürlich allemal, auch in<br />
Bezug auf Motivation und<br />
Durchhalten. Aber so ganz normal<br />
sei das wohl trotzdem nicht.<br />
Wenn auch abschließend noch<br />
notiert werden soll, dass zumindest<br />
einige Händler bei der<br />
Abendveranstaltung ein großes<br />
Durchhaltevermögen bewiesen.<br />
Auch bei der Jahrestagung von<br />
Bosch Exclusiv war’s nicht <strong>die</strong><br />
Nachtigall, sondern <strong>die</strong> Lerche<br />
war <strong>die</strong> Tagverkünderin... ■<br />
INFO: www.bosch-hausgeraete.at,<br />
www.mittelstandskreis.at<br />
www.bewusst-haushalten.at<br />
ERHOLUNG & FESTE FEIERN<br />
Nach der Tagung wurden für <strong>die</strong><br />
rund 130 Teilnehmer „Erholungs-Workshops”<br />
angeboten.<br />
Die Auswahl reichte von einem<br />
Seminar zu Stressmanagement<br />
über Nordic Walking, einen Golf-<br />
Schnupperkurs, eine Biking<br />
Tour und Wandermöglichkeiten<br />
bis zu einer Weinverkostung. Es<br />
war also für jeden etwas dabei.<br />
Manch einer genoss auch einfach<br />
nur das entspannende Ambiente<br />
im Schloss Pichlarn, so<br />
auch MK-Chef Horst Neuböck<br />
höchstpersönlich. Am Ende des<br />
Interviews mit E&W verabschiedete<br />
er sich mit den launigen<br />
Worten: „So, und jetzt mach ich<br />
auch noch kurz was für mich und geh saunieren.” Zur Abendveranstaltung<br />
waren dann <strong>die</strong> 130 Teilnehmer wieder vertreten, um sich über über <strong>die</strong> Tagung<br />
im Speziellen und das Leben im Allgemeinen auszutauschen. „Daumen<br />
hoch!” war beispielsweise das Fazit von Händler Christian Hager. „Die<br />
Tagung war für mich informell. Auch wenn mir persönlich der Wolfgang Fa-<br />
sching etwas extrem vorkommt. Es ist eine Bestätigung, dass man Ziele<br />
auch erreichen kann. Und <strong>die</strong> Ziele des Mittelstandskreises sind für mich<br />
erreichbar und und auch umsetzbar”, zieht der Elektroprofi Bilanz. Auch<br />
Oswald „Ossi” Schnabl stellte der Veranstaltung ein gutes Zeugnis aus. „Es<br />
ist neben den Informationen auch schön, wenn man seine Kollegen und<br />
Kolleginnen in der Branche trifft und plaudert. Mit vielen bin ich ja schon<br />
lange befreundet”, so Schnabl, der Gerüchten zufolge noch bis in <strong>die</strong> frühen<br />
Morgenstunden dem Event beiwohnte. Neben der Gratulation des<br />
frischgebackenen Ehepaars<br />
Kappacher und der<br />
Preisverleihung (E&W Online<br />
berichtete), erfreuten<br />
sich <strong>die</strong> Teilnehmer an der<br />
guten Stimmung. Auch<br />
wenn <strong>die</strong> musikalische<br />
Untermalung etwas ruhiger<br />
war als bei der Siemens<br />
Extraklasse-Tagung<br />
zwei Wochen zuvor. Statt<br />
Elvis war eher Kuschelrock<br />
angesagt. Aber vielleicht<br />
ließ es sich gerade<br />
deshalb mancher Händler<br />
nicht nehmen, über <strong>die</strong><br />
Tanzfläche zu schweben.
72<br />
HAUSGERÄTE<br />
BSH: SCHLECHTA-NACHFOLGE VERTAGT<br />
Bluttransfusion<br />
In München steht nicht nur ein Hofbräuhaus, sondern auch eine wichtige<br />
Entscheidung bevor: In der dort ansässigen Konzernzentrale der BSH<br />
muss <strong>die</strong> Nachfolge von Franz Schlechta geregelt werden – <strong>die</strong> Vorstandschef<br />
Kurt-Ludwig Gutberlet aber erst im Herbst bekannt geben will. „Blutaustausch“<br />
im Management spielt dabei offenbar eine maßgebliche Rolle.<br />
AUS ÖSTERREICHISCHER Sicht<br />
wurde <strong>die</strong> BSH-Bilanzpressekonferenz<br />
am 19. Mai (siehe Kasten)<br />
von der Frage überlagert, wer <strong>die</strong><br />
Nachfolge von BSH Österreich-<br />
Chef Franz Schlechta antreten<br />
werde. Die Konzernchef Kurt-<br />
Ludwig Gutberlet allerdings nicht<br />
ganz so dringlich erscheint, wie er<br />
im Interview mit E&W ausführt:<br />
E&W: Herr Dr. Gutberlet, soviel<br />
wir wissen, will Herr Dkfm.<br />
Schlechta zum Jahreswechsel seine<br />
Pension antreten. Wann werden<br />
Sie denn einen Nachfolger<br />
auserkoren haben, der in seine<br />
großen Fußstapfen passt?<br />
Gutberlet: Noch ist Herr Schlechta<br />
nicht 63 (Anm. d. Red.: seit 6.<br />
Juni ist er es), wenngleich das<br />
durchaus ein Alter ist, in dem man<br />
das Recht hat, in Pension zu gehen.<br />
Aber ich würde mal sagen,<br />
dass ich das bei Herrn Schlechta<br />
frühestens in einem Jahr sehe.<br />
Er dürfte andere Pläne haben.<br />
Da gehören immer zwei dazu.<br />
Ob Sie es mir glauben oder nicht,<br />
<strong>die</strong> Nachfolge von Herrn<br />
Schlechta ist noch nicht entschieden.<br />
Und damit auch nicht, ob es<br />
jemand aus Österreich wird.<br />
Würden Sie eine, sagen wir mal,<br />
längere Anlaufzeit in Kauf nehmen,<br />
falls Sie einen Nicht-Österreicher<br />
bevorzugen?<br />
Ich habe in meiner BSH-Karriere<br />
selbst zweimal <strong>die</strong> Freude gehabt,<br />
Geschäftsführer einer ausländischen<br />
Gesellschaft zu sein, nämlich<br />
in China und Frankreich.<br />
Wie ist das zu verstehen? Ein<br />
künftiger BSH Österreich-Chef,<br />
der womöglich nach zwei bis drei<br />
Jahren wieder gehen wird?<br />
Das ist ein wichtiger Punkt, den<br />
Sie da ansprechen. Man muss hier<br />
Lösungen suchen, wo nicht jemand<br />
sagt, ich mach’ das als kurzen<br />
Karriereschritt für drei Jahre.<br />
Sie wollen also definitiv niemanden<br />
an <strong>die</strong> Spitze hieven, der Österreich<br />
bald wieder verlässt?<br />
Das sehe ich ganz klar in Österreich<br />
so. Wir brauchen Kontinuität.<br />
Es muss sich jemand darauf<br />
einlassen, der das für eine erhebliche<br />
Zahl von Jahren macht.<br />
Gibt es einen Zeithorizont für<br />
Ihre Personalentscheidung?<br />
Ich würde sagen, den Herbst.<br />
Was spricht eigentlich dagegen,<br />
jemanden aus dem etablierten österreichischen<br />
Team, aus der<br />
zweiten Ebene, einzusetzen?<br />
Grundsätzlich spricht nichts dagegen.<br />
Doch wenn Sie einen Konzern<br />
aus meiner Sichtweise führen,<br />
dann müssen Sie einerseits<br />
zwar für den lokalen Touch sorgen,<br />
andererseits aber auch den,<br />
sage ich mal, Informations- und<br />
Blutaustausch zwischen der Zentrale<br />
und den Ländern sicherstellen.<br />
Das ist ganz wichtig. Wir wollen<br />
ja nicht, dass am Ende des Tages<br />
in der Zentrale lauter bleiche<br />
Herrschaften sitzen, <strong>die</strong> den<br />
Markt nie von der Nähe gesehen<br />
haben. Wir fördern daher sehr<br />
stark <strong>die</strong> internationale Mobilität<br />
unserer jungen Manager, auch auf<br />
unteren Ebenen. Wobei ich damit<br />
nichts gegen <strong>die</strong> lokale Mannschaft<br />
in Österreich sagen will.<br />
Favorisieren Sie jüngere Manager,<br />
spielt das Alter eine Rolle?<br />
Ich zähle mich mit 52 auch noch<br />
zur Jugend (lacht). Wir haben im<br />
Konzern viele Mitarbeiter mit 20,<br />
25 Jahren Betriebszugehörigkeit,<br />
<strong>die</strong> würde ich trotzdem nicht als<br />
Ol<strong>die</strong>s bezeichnen. Ich glaube, das<br />
zeichnet auch <strong>die</strong> BSH aus, dass<br />
wir sehr viele kontinuierliche<br />
Karrieren vorweisen können –<br />
aber nicht 20 Jahre lang auf demselben<br />
Posten. Sonst wird Erfahrung<br />
zur Routine.<br />
Gutberlet: „Wir müssen den Informations- und Blutaustausch<br />
zwischen der Zentrale und den Ländern sicherstellen.“<br />
EIN SEHR PATENTES UNTERNEHMEN<br />
Hängt Ihr Wunsch, Franz<br />
Schlechta länger zu halten, auch<br />
mit der Krise zusammen?<br />
Tatsächlich ist es so, dass ich im<br />
Moment sehr froh bin, in solchen<br />
turbulenten Zeiten über Erfahrungsträger<br />
wie Herrn Schlechta<br />
zu verfügen. Das ist Goldes wert!<br />
Denn schließlich stehen auch<br />
schwierige Kundengespräche an –<br />
und <strong>die</strong> beherrschen <strong>die</strong> alten<br />
Fahrensmänner am besten; das<br />
muss man ganz klar sagen. Es ist<br />
für jeden Nachfolger, auch wenn<br />
er noch so intelligent sein mag,<br />
zunächst mal schwierig, hier aufzusetzen.<br />
Und <strong>die</strong> Firma müsste<br />
das Lehrgeld dafür bezahlen. ■<br />
Trotz erschwerter Marktbedingungen hat der BSH-Konzern im Vorjahr einen<br />
Gesamtumsatz von 8,758 Mrd. Euro erzielt – gegenüber 2007 ein Rückgang<br />
von erträglichen 0,7 Prozent. Für heuer rechnet <strong>die</strong> BSH mit einem<br />
weltweiten Umsatz-Rückgang im einstelligen Prozentbereich. Wobei nicht<br />
unerhebliche und damit ergebnisbelastende Währungsabwertungen in<br />
wichtigen Märkten sowie <strong>die</strong> internationale Immobilienkrise für <strong>die</strong>se Prognose<br />
bereits Berücksichtigung fanden.<br />
Umso bemerkenswerter ist <strong>die</strong> positive Mitarbeiter-Entwicklung: Mit Ende<br />
2008 beschäftigte <strong>die</strong> BSH international knapp 40.300 MitarbeiterInnen.<br />
Das sind rund 1.300 mehr als noch 2007 – worauf freilich allein auf den (bis<br />
dato) extrem wachstumsstarken chinesischen Markt etwa 1.200 Neubeschäftigte<br />
entfallen.<br />
Überaus zufrieden zeigt sich Gutberlet „mit der erfreulichen Absatzentwicklung<br />
energieeffizienter Geräte“, wobei er hierfür vor allem Kühlschränke<br />
der EE-Klasse A++ und A-Trockner anführt.<br />
Da <strong>die</strong> BSH als Innovationsführer gelte, wie Neo-Finanzboss Johannes Närger<br />
betont, habe sie ihre F&E-Ausgaben neuerlich um 1,5 Prozent gesteigert:<br />
„Mit 263 Millionen Euro betrugen sie drei Prozent des Umsatzes.“ Darüber<br />
hinaus habe man <strong>die</strong> Mitarbeiterzahl im F&E-Bereich von 2.100 auf<br />
2.240 erhöht, wovon über <strong>die</strong> Hälfte in Deutschland beschäftigt sei.<br />
Eine offensichtlich ebenso konsequente wie zielführende Strategie: So hat<br />
<strong>die</strong> BSH 2008 allein in Deutschland 786 Erst-Patentanmeldungen eingereicht<br />
– fast 300 mehr als 2007!
E&W 6/09 HAUSGERÄTE 73<br />
DIE NEUEN HAUSGERÄTE VON SAMSUNG<br />
Silver & Diamonds<br />
Nach einigen Problemen in den Vergangenheit scheint<br />
sich <strong>die</strong> Weißware von Samsung nun wieder im Aufwärtstrend<br />
zu befinden. Ins Rennen führt der Hersteller Parade-<br />
Features wie das patentierte Twin Cooling- und das Silber<br />
Aktiv-System bei den Waschmaschinen. Bei den SbS-<br />
Geräten steigt das Kunden-Interesse merklich.<br />
„IM APRIL DIESES JAHRES<br />
haben wir HB wieder als<br />
Distributor an Bord geholt,<br />
was für beide Partner einen<br />
großen Erfolg verspricht.<br />
Und es wurde auch überraschend<br />
gut vom Fachhandel<br />
angenommen”, so<br />
Martin Amstler, Produktmanager<br />
der Samsung-<br />
Weißware.<br />
„Die Kollegen von HB haben<br />
viele Handelspartner<br />
aktiviert, was wir deutlich<br />
merken, außerdem ist gerade<br />
bei den Sidy-by-Side-Geräten<br />
ein größeres Interesse bei den<br />
Endkunden vorhanden”, zieht<br />
der Profi Bilanz. Die groß dimensionierten<br />
Kühlgeräte, <strong>die</strong> in<br />
den USA seit einer Ewigkeit<br />
zum Küchenstandard gehören,<br />
werden hierzulande immer besser<br />
angenommen. Grund dafür<br />
sind neben dem riesigen Volumen<br />
sicher auch <strong>die</strong> nützlichen<br />
Zusatz-Features. So verfügt der<br />
RSH1ZTPE beispielsweise über<br />
einen XXL-Eisspender, eine<br />
Der RSH1ZTPE ist ab der KW 30 erhältlich.<br />
übersichtliche LED-Anzeige und<br />
das patentierte Twin Cooling<br />
System, das für eine erheblich<br />
längere Frische des Kühlguts sorgen<br />
soll.<br />
Auch bei der Wäsche ist Hygiene<br />
angesagt. Das bekannte Silber<br />
Aktiv-System verspricht unabhängig<br />
von Temperatur oder<br />
Programm eine antibakterielle<br />
Wirkung durch <strong>die</strong> Silberbeschichtung<br />
der Trommel.<br />
Gleichzeitig wird <strong>die</strong> Wäsche<br />
durch <strong>die</strong> ebenfalls schon bewährte<br />
Diamond-Pflegetrommel<br />
beim Wasch- und Schleudergang<br />
weniger belastet. Verantwortlich<br />
dafür sind <strong>die</strong> um 25% kleineren<br />
Wasserauslasslöcher, <strong>die</strong> in einer<br />
diamantähnlichen Vertiefung liegen.<br />
Vorteil: Die Wäsche kann<br />
darüber besser hinweggleiten<br />
und fasert weniger aus. ■<br />
INFO: www.samsung.com<br />
Schonendes Waschen dank der<br />
Diamond-Pflegetrommel, wie zB<br />
bei der WF8120.
74<br />
HAUSGERÄTE E&W 6/09<br />
STEIGENDER UMSATZ BEI NESPRESSO UND NEUER FLAGSHIP-STORE AM WIENER GRABEN<br />
Vorhang auf für Nespresso<br />
„Es ist für uns eine wahre Traumgeschichte“, erklärte Hans-Joachim Richter, Corporate Communications Director<br />
von Nespresso, beinahe gerührt auf der Jahrespressekonferenz. Und wusste von steigenden Umsatzzahlen, einer<br />
wachsenden Schar von Mitarbeitern und Nespresso-Stores zu berichten. Für Österreich von Interesse: Auf dem noblen<br />
Wiener Graben entsteht derzeit <strong>die</strong> neue Flagship-Boutique. Auf 600 qm und mit 22 Mitarbeitern will der Kaffee-Experte<br />
ab Mitte des Sommers seine Kunden verwöhnen.<br />
ES IST EIN ÄUßERST begehrter<br />
Standort, den der Kaffeesystem-<br />
Hersteller Nespresso für sich gewinnen<br />
konnte. Am Wiener Graben<br />
10 wird derzeit heftig gegraben<br />
und umgebaut. Mitte des<br />
Sommers eröffnet hier <strong>die</strong> Nestlé-Tochter<br />
einen 600 qm großen<br />
Flagship-Store, den sicher imposantesten<br />
der insgesamt sieben<br />
Boutiquen in Österreich. „Wir<br />
warten lieber ab, bis sich der<br />
richtige Standort anbietet, und<br />
haben <strong>die</strong>sen mit der exklusiven<br />
Adresse am Graben auch sicher<br />
gefunden“, ist Hans-Joachim<br />
Richter überzeugt.<br />
Der neue Standort am Graben,<br />
der von ca 90.000 Personen pro<br />
Tag passiert wird, schafft 22 neue<br />
Arbeitsplätze. Die anderen Wiener<br />
Filialen bleiben aber trotz<br />
unmittelbarer Nähe bestehen,<br />
versichert Thomas Reuter, GF<br />
von Nespresso Österreich. Die<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Flagshipstore am Graben 10<br />
eröffnet Mitte des Sommers.<br />
Weltweit eröffnen noch heuer<br />
38 Boutiquen des Konzerns.<br />
Der Umsatz wurde von 2006<br />
bis 2008 auf 1,35 Mrd Euro verdoppelt.<br />
Weltweit sind derzeit 3.900<br />
Mitarbeiter bei Nespresso beschäftigt.<br />
CitiZ im ersten Jahr über eine<br />
Million mal verkauft.<br />
Auf der Futura ist Nespresso<br />
heuer nicht vertreten.<br />
Befürchtung, wonach der zusätzliche<br />
Standort den beiden anderen<br />
Wiener Boutiquen <strong>die</strong><br />
Kundschaft streitig machen könne,<br />
teilt Reuter nicht. „Wir haben<br />
ein kontinuierliches Wachstum,<br />
es geht uns im Gegenteil<br />
darum, den derzeitigen Service-<br />
Level beibehalten zu können.“<br />
Kaffee-Imperium<br />
Und tatsächlich kann sich Nespresso<br />
nicht beklagen. So will der<br />
Konzern 2009 weltweit insgesamt<br />
38 Boutiquen lancieren,<br />
u.a. in Dubai, Oslo, Den Haag<br />
und Kuwait. Damit wird es zu<br />
Ende des Jahres 195 Nespresso-<br />
Stores geben. „Es hat zehn Jahre<br />
gedauert, bis wir schwarze Zahlen<br />
hatten“, so Richter, „aber<br />
unsere Mutter-Company setzte<br />
auf Geduld, und das Konzept<br />
ging auf.“<br />
So konnte der Konzern 2008 einen<br />
Umsatz von 1,35 Mrd Euro<br />
(2,262 Mrd Franken) erwirtschaften,<br />
und auch heuer kündigt<br />
Richter ein Wachstum im „guten<br />
zweistelligen Bereich“ an. In<br />
Zeiten der Krise besonders erfreulich:<br />
Als Arbeitgeber hatte<br />
Nespresso im Jahr 2000 exakt<br />
331 Beschäftigte, 2008 waren bereits<br />
3.900 Mitarbeiter für das<br />
„Kapsel-Imperium“ tätig.<br />
Eine Marke für sich<br />
Das Unternehmen setzt auf drei<br />
Verkaufskanäle: Derzeit werden<br />
47% des Kundenkontakts über<br />
das Internet abgewickelt, 35%<br />
der Verkäufe entstammen direkt<br />
aus den Boutiquen, und 18%<br />
Catharina Riess, neue Marketingleiterin von Nespresso Österreich, GF<br />
Thomas Reuter und Hans-Joachim Richter, Corporate Communications<br />
Director von Nespresso International (v.l.), hielten ihre Jahreskonferenz<br />
auf der Baustelle der zukünftigen Flagship-Boutique im Herzen Wiens.<br />
kann das CRC, also das Call<br />
Center, für sich verbuchen.<br />
Das klar definierte Ziel: Nespresso<br />
will weltweit „das Synonym<br />
für perfekten Kaffee“ werden.<br />
„Und wir sind auch auf dem besten<br />
Weg dorthin“, zeigt sich<br />
Richter entschlossen. So hat<br />
Nespresso allein auf der Community-Plattform<br />
facebook 42.000<br />
Fans, <strong>die</strong> sich regelmäßig online<br />
austauschen und für Mund-zu-<br />
Mund-Propaganda sorgen.<br />
„Unsere stärksten Werbeträger<br />
sind sicherlich unsere Clubmitglieder“,<br />
ist Richter überzeugt.<br />
„Über 50% der neuen Kunden<br />
kommen auf Empfehlung von<br />
unseren zufriedenen Endkonsumenten<br />
zu uns. Und das zeigt<br />
auch unsere Qualität“, verkündet<br />
der Experte stolz.<br />
Abgesehen von <strong>die</strong>ser durchwegs<br />
positiven Bilanz trübt ein Wermutstropfen<br />
das heurige Jahr.<br />
Denn auf der Futura wird Nespresso<br />
Österreich <strong>die</strong>smal nicht<br />
vertreten sein. Laut Reed Messe-<br />
Pressechef Paul Hammerl wurde<br />
das Fernbleiben damit begründet,<br />
„dass Nespresso <strong>die</strong>ses Jahr<br />
den Fokus weniger auf <strong>die</strong> Hervorhebung<br />
des Themas Kaffee,<br />
sondern mehr auf <strong>die</strong> Maschinenpartner<br />
legt.“ So werden De-<br />
Longhi und DKB (Turmix) natürlich<br />
<strong>die</strong> Nespresso-Neuheit<br />
des Jahres, <strong>die</strong> CitiZ-Range, auf<br />
der Messe präsentieren. Auf den<br />
400 qm großen Nespresso-Stand<br />
müssen <strong>die</strong> Fachbesucher aber<br />
heuer verzichten.<br />
Wie <strong>die</strong> neue Nespresso-Boutique<br />
strukturiert ist und was sie<br />
den Besuchern alles bieten können<br />
wird, erfährt man bereits auf<br />
E&W Online. ■<br />
INFO: www.nespresso.com
E&W 6/09<br />
ROADSHOW VON ADL STARTET<br />
Roadtrip<br />
„Wir stehen für stabile Preise und fixe Handelsspannen.<br />
Und damit unterscheiden wir uns von<br />
allen anderen”, ist ADL-GF Peter Schatzinger überzeugt.<br />
Vor drei Jahren konnte <strong>die</strong> Agentur ADL bei<br />
ihrer ersten und bis dato letzten Roadshow eine<br />
Vielzahl von Händlern überzeugen. Was (sich) <strong>die</strong><br />
Partner ab 15. Juni versprechen, erfuhr vorab E&W.<br />
„BEI UNSERER ERSTEN Roadshow<br />
vor drei Jahren konnten wir über<br />
350 Teilnehmer begrüßen und so<br />
den Grundstamm unserer Händler<br />
gewinnen. Auch heuer hoffen<br />
wir auf einen ähnlichen Erfolg”,<br />
erklärt Peter Schatzinger, Geschäftsführer<br />
von ADL.<br />
Mit an Bord sind heuer <strong>die</strong> Gerätehersteller<br />
Eudora und Hotpoint<br />
Ariston sowie der Geschirrspül-<br />
und Waschmittelerzeuger<br />
Clearwhite, deren Geschäftsführer<br />
allesamt persönlich<br />
auf der Roadshow zugegen sein<br />
werden.<br />
„Die Partnerschaft mit ADL ist,<br />
und da glaube ich für uns alle<br />
sprechen zu können, eine Win-<br />
Win-Situation”, fasst Eudora-<br />
Profi Robert Binder <strong>die</strong> Partnerschaft<br />
der vier Herren zusammen.<br />
Fix bei Preis und Spanne<br />
Als Handelsagentur der drei<br />
Marken bürgt ADL für einheitliche<br />
Verkaufspreise. Den wirklichen<br />
Unterschied sollen aber<br />
vor allem für <strong>die</strong> Hotpoint-Ariston-Exklusivgeräte<br />
<strong>die</strong> garantiert<br />
stabilen Spannen für <strong>die</strong> Händler<br />
darstellen. „Und beide Argumente<br />
sind ist gerade in Zeiten<br />
von Preisverrissen im Internet<br />
ein wichtiges Thema”, hebt<br />
Schatzinger hervor.<br />
Das Konzept: „Der Händler verliert<br />
bei uns nie das Gesicht”, so<br />
Binder. Zwar könne der Konsument<br />
<strong>die</strong> Geräte sehr wohl auch<br />
im Internet finden, aber zum<br />
exakt gleichen Preis wie beim<br />
ADL-Partner.<br />
Auf der Roadshow wird Binder<br />
<strong>die</strong> Eudora-Modellserie „Qualität<br />
ein Leben lang“ präsentieren.<br />
Bei den neuen Waschmaschinen<br />
und Trocknern will der<br />
Hersteller mit bester Qualität<br />
überzeugen und scheut hier nach<br />
eigenen Angaben auch den Vergleich<br />
mit Marktführer Miele<br />
nicht.<br />
Kapazitäten<br />
Jürgen Pichler, GF der Indesit<br />
Company Österreich, wiederum<br />
setzt auf Understatement: „Wir<br />
sind zwar in vielen Bereichen<br />
Marktführer, zumindest was <strong>die</strong><br />
Stückzahlen bei den Standgeräten<br />
betrifft. Aber im Bereich<br />
Electric Retail suchten wir eine<br />
weitere Vertriebskapazität, <strong>die</strong> wir<br />
jetzt mit ADL gefunden haben.<br />
Durch <strong>die</strong>se Partnerschaft wollen<br />
wir jetzt auch im Bereich Fachhandel<br />
einhaken und in <strong>die</strong> Breite<br />
gehen”, veranschaulicht Jürgen<br />
Pichler seine Überlegungen. So<br />
wird ein Teil der Produktpalette<br />
von Hotpoint Ariston exklusiv<br />
über ADL vertrieben, und auch<br />
<strong>die</strong>ser Hersteller kann dem<br />
Händler bei insgesamt 14 Geräten<br />
Spannengarantie versprechen.<br />
Bei der Roadshow werden hier<br />
unter anderem Neuheiten in Sachen<br />
Einbaugeräte vorgestellt.<br />
Hier streicht Pichler den Alles-<br />
Peter Schatzinger, GF von ADL, Robert Binder, seines Zeichens Eudora-Guru,<br />
Jürgen Pichler als Kompetenz ins Sachen Hotpoint-Ariston und Thomas Nußpichler,<br />
GF von Clearwhite, sind ab 15. Juni österreichweit unterwegs, um dem<br />
Handel ihre Produktpaletten vorzustellen.<br />
könner „Multiplo” hervor - ein<br />
Küchenhelfer, der das Kochen<br />
bequemer machen soll.<br />
Klarheit<br />
Thomas Nußbichler, GF von<br />
Clearwhite, wird ebenfalls auf<br />
der Roadshow zugegen sein. Der<br />
Hersteller von Waschmittel- bzw.<br />
Geschirrspülmittel setzt auf stabile<br />
Preise im Handel, Service und<br />
Exklusivität beim FH.<br />
„Bei uns ist eine mittlerweile<br />
richtige Eigendynamik entstan-<br />
ROADSHOW VON ADL<br />
den. Viele Servicetechniker<br />
unterschiedlicher Hersteller<br />
empfehlen Clearwhite an<br />
Elektrohändler und Küchenstudios<br />
weiter ”, gibt Nußbichler<br />
über <strong>die</strong> Qualität seines Produktes<br />
an. ■<br />
INFO: www.adlweb.at,<br />
www.antoniomerloni.at,<br />
www.indesitcompany.com,<br />
www.clearwhite.com<br />
TERMINE<br />
15. 6. 09 Hotel Brücklwirt: Leobner Straße 90, Niklasdorf/Leoben<br />
16. 6. 09 Hotel Grünauerhof: Grünauer Straße 90, Wals bei Sbg<br />
17. 6. 09 Hotel Mercure Bregenz City: Platz der Wr Symphoniker 2, Bregenz<br />
18. 6. 09 Landhotel Reschenhof: Bundesstraße 7, Mils bei Hall<br />
19. 6. 09 Hotel Ploberger: Kaiser-Josef-Platz 24, Wels<br />
22. 6. 09 Hotel Corvinus: Bahngasse 29-33, Wr. Neustadt<br />
23. 6. 09 Seehotel Europa: Wrannpark 1-3, Velden am Wörthersee<br />
24. 6. 09 Schloss Hotel: Schlossstrasse 1, Zeillern<br />
25. 6. 09 Austria Trend Eventhotel Pyramide: Parkallee 2, Vösendorf<br />
26. 6. 09 Hotel & Spa Therme Laa: Thermenplatz 1, Laa a.d. Thaya<br />
REGELMÄSSIGER ABLAUF<br />
18:00 Empfang<br />
19:00 Begrüßung<br />
19:15 Produktvorstellungen der Handelspartner<br />
20:15 Allgemeine Fragen<br />
20:30 Gemütliches Abendessen<br />
Bei Fragen stehen Ihnen gern zur Verfügung:<br />
Peter Schatzinger, GF von ADL, Tel.: 0664/42 11 771<br />
Jürgen Pichler, GF Indesit, Tel.: 03577/758 640<br />
Robert Binder, GF Eudora, Tel.: 0676/843 335 600<br />
Thomas Nußbichler, GF Clearwhite, Tel.: 0664/ 160 31 73
Management<br />
Management<br />
HELMUT J. ROCKENBAUER<br />
Offensive<br />
schlägt<br />
Defensive<br />
Obwohl sich <strong>die</strong> Elektrobranche im Großen und Ganzen<br />
offensichtlich als krisenresistent zeigt, wie <strong>die</strong> Marktzahlen<br />
des ersten Jahresdrittels belegen, gibt es gerade in<br />
den Managementebenen der Industrie oft das große Zaudern.<br />
Immer unter der Prämisse, dass man ja nie wissen<br />
kann, wie’s weitergeht – und da übt man sich eben in<br />
Defensive. Es fehlt halt der Mumm zur Entscheidung,<br />
weil man <strong>die</strong> Schelte aus den mütterlichen Zentralen<br />
fürchtet – oder aber auch, weil viele heimischen Entscheidungsträger<br />
in der Realität gar keine mehr sind.<br />
Eine grundfalsche Einstellung, denn gerade während einer<br />
konjunkturellen Talfahrt kann man den Mitbewerbern<br />
gegenüber leichter gewinnen, aber auch schneller verlieren.<br />
Und wenn man defensiv, zaudernd agiert, zerinnen<br />
Marktanteile so schnell wie der Schnee im Frühjahr.<br />
Gerade in der Krise kann man mit Innovationen, Werbung<br />
und Öffentlichkeitsarbeit seine Marktanteile billiger<br />
hinauftreiben als in Zeiten der Hochkonjunktur.<br />
Warum? Weil sich eben ein Teil der Konkurrenten öffentlich<br />
ausschweigt und damit für den potenziellen Kunden<br />
schön langsam aus dem Blickfeld verschwindet. Kommt<br />
noch dazu, dass es für <strong>die</strong>se Marken dann verdammt<br />
schwierig werden wird, den Verlust an Image und Marktanteile<br />
wieder aufzuholen, wenn sich der Markt erholt<br />
hat.<br />
Und noch etwas sei hier vermerkt: Jene Marken, <strong>die</strong> in<br />
den letzten Jahren kontinuierlich getrommelt, ihre Produktqualität<br />
und Innovationen dem Volk eingehämmert<br />
haben, durchtauchen <strong>die</strong> Krise locker. Den Trittbrettfahrern,<br />
deren Marketingbemühungen sich - als das Geschäft<br />
ohnehin gelaufen ist - im Preisdumping erschöpft<br />
haben, steht jetzt das Wasser bis zum Hals.<br />
Das trifft nicht nur auf einzelne Marken zu, sondern<br />
auch ganze Segmente. Während große Teile der UE-Anbieter<br />
in den letzten Monaten herbe Umsatzeinbußen<br />
hinnehmen mussten, geht’s bei der Weißware, <strong>die</strong> jahrzehntelang<br />
ihren Markt kontinuierlich gepflegt hat, weiter<br />
schön bergauf mit den Umsätzen. Und <strong>die</strong> Kleingeräte,<br />
<strong>die</strong> auf Innovationen setzten und <strong>die</strong>se auch kommuniziert<br />
haben, boomen geradezu.<br />
Alle <strong>die</strong>se meine Behauptungen müsste jeder Händler,<br />
der <strong>die</strong> Entwicklung der Branche halbwegs verfolgt hat,<br />
ebenso erkennen. Allerdings taucht da – im Hinblick auf<br />
Händlerpleiten – <strong>die</strong> Frage auf, warum sich so manche<br />
nicht danach richten?<br />
Reale Kaufkraft in Österreich<br />
NÖ hat <strong>die</strong> Nase vorn<br />
Das Märchen vom reichen Westen, wo sich <strong>die</strong><br />
Leute mehr leisten können, und dem armen Osten<br />
stimmt schon lange nicht mehr. Denn dort<br />
zahlt man fürs Leben – von der Miete bis zum<br />
Treibstoff – einfach mehr als im Osten. Weil sich<br />
<strong>die</strong> Preise an der illustren Gästeschar orientieren<br />
und nicht am Einkommen der Bevölkerung.<br />
Schaut man sich also <strong>die</strong> Relation von Durchschnittseinkommen<br />
und Preislevel an, dann ergibt<br />
sich ein reales Bild von der tatsächlichen<br />
Kaufkraft in den einzelnen Bundesländern. Und<br />
da hat erstmals Niederösterreich <strong>die</strong> Nase sogar<br />
vor Wien. Schuld daran ist der Speckgürtel<br />
um <strong>die</strong> Bundeshauptstadt, wo immer mehr gut<br />
ver<strong>die</strong>nende Pendler ihren Wohnsitz haben,<br />
aber von den niedrigeren Preisen profitieren,<br />
r GLÖSSCHEN<br />
Anleitung zum Null-Umsatz<br />
Eine nicht ganz ernst zu nehmende, nichtsdestotrotz<br />
aber zum Nachdenken anregende<br />
Anleitung für kommende Pleitiers und<br />
karrieregeile Verkäufer gab Christian Pongratz<br />
in einem Gastkommentar im WirtschaftsBlatt.<br />
Die fünf, im Folgenden von uns<br />
gekürzten Gebote sollten seiner Meinung<br />
nach zuverlässig zum Null-Umsatz führen:<br />
Erstes Gebot: Sehen Sie Freundlichkeit<br />
als eine gefährliche Gemütsverwirrung.<br />
Schließlich ist der Kunde zu Ihnen gekommen<br />
und nicht umgekehrt. Machen wir<br />
uns nichts vor, ohne Sie als Verkäufer geht’s<br />
nicht. Er will was von Ihnen, also führen<br />
Sie ihn nach Strich und Faden vor. Wozu<br />
freundlich sein, wenn man offensichtlich<br />
gebraucht wird? Spielen Sie <strong>die</strong>se Macht<br />
aus, weil es ein herrliches Gefühl ist, eigenes<br />
Unwohlsein an anderen auslassen zu können!<br />
Halten Sie sich nicht zurück, Ihre seelische<br />
Gesundheit braucht <strong>die</strong>ses Ventil.<br />
Zweites Gebot: Sehen Sie Zuständigkeit<br />
als für Sie unzutreffend. Es gibt kein schöneres<br />
Gefühl, als voll Inbrunst zu behaupten,<br />
für eine bestimmte Fragestellung nicht<br />
zuständig zu sein. Lassen Sie den Fragesteller<br />
also einfach mit einem Achselzucken<br />
zurück oder verweisen Sie ihn am besten<br />
an <strong>die</strong> Konkurrenz. Unzuständigkeit ist der<br />
eleganteste Schutz vor Belästigungen aller<br />
Art. Wer nicht zuständig ist, kann auch<br />
nicht verantwortlich sein. Wer nicht verantwortlich<br />
ist, hat ein unbeschwertes Leben.<br />
während schlecht ver<strong>die</strong>nende Migranten mit<br />
den Wiener Preisen kämpfen. Und Schlusslicht<br />
ist Tirol mit der niedrigsten realen Kaufkraft.<br />
Stark aufgeholt hat das jahrzehntelang als<br />
Aschenputtel betrachtete Burgenland. Besonders<br />
betroffen und im Bundesländer-Ranking<br />
abgerutscht sind Salzburg und Vorarlberg.<br />
OGM Bundesländer-Ranking 2008<br />
(Österreich-Durchschnitt = 100%):<br />
1. Niederösterreich – 104,9<br />
2. Wien – 102,7<br />
3. Oberösterreich – 100,5<br />
4. Burgenland – 100,3<br />
5. Steiermark – 97,7<br />
6. Kärnten – 97,3<br />
7. Salzburg – 95,8<br />
8. Vorarlberg – 94,5<br />
9. Tirol – 93,2<br />
Drittes Gebot: Sehen Sie gutes und gepflegtes<br />
Auftreten als Warmwasser-Verschwendung.<br />
Man kauft ja das Produkt und<br />
nicht den Verkäufer. Nichts ist authentischer<br />
als Körpergeruch. Wer so hart am Nullumsatz<br />
arbeitet wie Sie, darf auch danach riechen.<br />
Ergänzend empfiehlt sich Kettenrauchen,<br />
denn erst <strong>die</strong> Verschmelzung von Eigenduft<br />
mit kaltem Rauch ist <strong>die</strong> richtige<br />
Würze.<br />
Viertes Gebot: Sehen Sie das aktive Ansprechen<br />
eines Kunden als Aufdringlichkeit.<br />
Wer etwa von Ihnen will, wird Sie<br />
schon finden. Grüßen Sie keinesfalls, weil<br />
das ein Gespräch provoziert. Betrachten Sie<br />
bei Herannahen eines Kunden den Fußboden<br />
oder den eleganten Knoten ihrer<br />
Schubänder und unterbrechen Sie keinesfalls<br />
den Tratsch mit Ihren Kollegen. Das<br />
Unheil wird dann schon an Ihnen vorüberziehen.<br />
Sollte das nicht funktionieren, dann<br />
schützen Sie dringende Termine oder <strong>die</strong><br />
wohlver<strong>die</strong>nte Pause vor.<br />
Fünftes Gebot: Sehen Sie sich als das, was<br />
Sie wirklich sind – ein genialer Verkäufer.<br />
Niemals dürfen Sie vergessen, dass der sicherste<br />
Weg zum Nullumsatz über Ihr<br />
Selbstverständnis führt. Seien Sie restlos von<br />
sich überzeugt, und betrachten Sie jeden<br />
Kunden als Störfaktor. So bleiben Sie nachhaltig<br />
in Erinnerung!
E&W 6/09 MANAGEMENT 77<br />
MARKT TRADITIONELLES SORTIMENT 1-4/09<br />
Keine Krise<br />
Schaut man sich <strong>die</strong> am Markt erhobenen Hinausverkaufszahlen<br />
an, dann ist <strong>die</strong> Elektrobranche unter dem<br />
Strich offensichtlich krisenresistent. Zwar gab es bei der<br />
Unterhaltungselektronik einen deutlichen Umsatzeinbruch<br />
gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008, aber<br />
sowohl <strong>die</strong> Weißware als auch <strong>die</strong> Kleingeräte konnten<br />
ordentlich an Umsatz zulegen. Und das besonders Erfreuliche<br />
an <strong>die</strong>sen Zahlen ist, dass – auch wenn’s im EFH<br />
einige Großpleiten gab – der Fachhandel durchaus achtbare<br />
Ergebnisse erzielen konnte.<br />
BEI UNTERHALTUNGSELEKTRONIK<br />
ging der Umsatz in den ersten<br />
vier Monaten zwar um -4%<br />
(ohne Sat) bzw -5% zurück –<br />
doch das von einem hohen Vorjahrslevel.<br />
Als Hauptgrund muss<br />
man dafür <strong>die</strong> erheblich gesunkenen<br />
Durchschnittspreise im Video-Segment<br />
(Marktanteil 71%,<br />
Umsatz -2%) erkennen.<br />
Die Flachbildschirme hatten<br />
weiterhin eine starke Nachfrage<br />
(+24%), der Durchschnittspreis<br />
ging allerdings um -19% zurück,<br />
was ein Null-Wachstum in der<br />
Endabrechnung ergab.<br />
Deutliche Zuwächse hingegen<br />
gab es im Audio-Segment (+7%),<br />
während bei Portable Audio der<br />
Umsatz um -12% und bei Incar<br />
Electronics (Radios und Navi)<br />
um -22% geschrumpft ist. Ebenfalls<br />
stark rückläufig waren <strong>die</strong><br />
Umsätze bei den Aufnahmeme<strong>die</strong>n<br />
(-21%), wo nur <strong>die</strong> HD-Me<strong>die</strong>n<br />
deutlich zulegen konnten,<br />
aber auch nur einen verschwindenden<br />
Marktanteil haben. Set<br />
Top-Boxen waren in der Nachfrage<br />
um -24% und im Umsatz<br />
um -19% rückläufig<br />
In den letzten beiden untersuchten<br />
Verkaufsmonaten verstärkte<br />
sich bei der Unterhaltungselektronik<br />
der negative Trend noch<br />
etwas: Braunware insgesamt -7%,<br />
ohne Sat -8%. Wobei zu beachten<br />
ist, dass <strong>die</strong> Nachfrage nach Flats<br />
(+18%) schon nachzulassen beginnt,<br />
der Preisverfall aber anhält.<br />
Ganz anders bei Static Audio.<br />
Hier gingen <strong>die</strong> Stückverkäufe<br />
zwar zurück, aber <strong>die</strong> Durchschnittspreise<br />
zogen um +8% bzw<br />
+7% an. In allen anderen Segmenten<br />
gab es deutlich Preisabstriche.<br />
Der EFH büßte etwas stärker an<br />
Umsatz ein als der Nicht-Fachhandel,<br />
andere Kanäle allerdings<br />
machten hier nur mehr ein marginales<br />
Geschäft.<br />
Große Hausgeräte positiv<br />
Bei den großen Hausgeräten legten<br />
sowohl <strong>die</strong> Nachfrage (+2%)<br />
als auch der Umsatz (+3%) erfreulich<br />
zu – und auch mit der<br />
Entwicklung der Durchschnittspreise<br />
kann man durchaus zufrieden<br />
sein.<br />
Die größte Nachfrage gab es bei<br />
Waschmaschinen, bei denen der<br />
Umsatz um +8% gestiegen ist<br />
(Stück +6%, Preis +2%). Aber<br />
auch alle anderen Gruppen legten<br />
sowohl in der Nachfrage als auch<br />
beim Umsatz zu – ausgenommen<br />
Dunstabzugshauben (Stück -1%,<br />
Wert -9%) und Kochmulden<br />
(Stück +3%, Wert -2%).<br />
Den größten Umsatzzuwachs<br />
Bei den Espressomaschinen gelang den Anbietern der Umkehrschwung:<br />
weg von der Quantität hin zur Qualität – und den damit verbundenen<br />
höheren Preisen. Ähnliches realisierten <strong>die</strong> Weißwaren-Anbieter zB bei<br />
den Waschmaschinen, bei denen es trotz gestiegener Preise eine deutliche<br />
Nachfragesteigerung gab.<br />
verbuchten Wäschetrockner mit<br />
+15% und Gefriergeräte mit<br />
+6%.<br />
In den letzten beiden Wochen<br />
verstärkte sich der positive Trend<br />
noch um einiges und der Umsatz<br />
legte insgesamt um 4% zu. Was<br />
aber auf eine ebenfalls um 4% gestiegene<br />
Nachfrage zurückzuführen<br />
ist, weil <strong>die</strong> Preise etwas stärker<br />
nachgelassen hatten.<br />
Bei der Weißware konnte der traditionelle<br />
Elektro-Fachhandel<br />
stark reüssieren und steigerte seinen<br />
Umsatz um +6,2% – in den<br />
letzten beiden Monaten sogar um<br />
+7,9%.<br />
Anders hingegen der Küchenmöbel-Fachhandel,<br />
der im ersten<br />
Jahresdrittel -4,3% an Umsatz<br />
verlor, in den letzten beiden Monaten<br />
dann aber nur noch um<br />
-2,6% rückläufig war.<br />
Kleingeräte boomen<br />
Bei den Kleingeräten gab es wie<br />
immer eine unterschiedliche<br />
Nachfrage-Entwicklung – unter<br />
dem Strich aber eine leichte<br />
Stückzunahme. Der Umsatz hingegen<br />
ist um +7%, in den letzten<br />
beiden Monaten sogar um +8%<br />
hinaufgeklettert.<br />
Allerdings konnte der Elektro-<br />
Fachhandel mit seinen Verkaufszahlen<br />
eindeutig nicht mit dem<br />
Markt mithalten. Seine Segmentsumsätze<br />
sind nur um +1,1% gestiegen,<br />
während der Nicht-Fachhandel<br />
seinen Umsatz um<br />
+21,2% hinaufkatapultierte und<br />
jetzt schon rund ein Drittel des<br />
Marktes abdeckt.<br />
Erfreulich war <strong>die</strong> Entwicklung<br />
bei den Espressomaschinen, deren<br />
Stückverkäufe zwar um -3% zurück<br />
gingen, während der Umsatz,<br />
bedingt durch einen um<br />
+7,8% gestiegenen Durchschnittspreis,<br />
jedoch um +4,6%<br />
zulegen konnte.<br />
Starke Umsatzsteigerungen unter<br />
den Küchengeräten gab es auch<br />
bei Stabmixern, Küchenmaschinen<br />
und Universal-Zerkleinerern.<br />
Bei den Körperpflege-Geräten<br />
legten Nachfrage und Umsatz besonders<br />
stark bei Bartschneidern<br />
und Herrenganzkörper-Rasierern<br />
sowie Mundhygiene-Geräten zu,<br />
während Trockenhauben, Damenrasierer<br />
und Bikinitrimmer<br />
stark rückläufig waren.<br />
Sehr gut war auch <strong>die</strong> Entwicklung<br />
bei den Dampfstationen<br />
(Wert +13,7%) und Staubsaugern<br />
(Wert +11,1%), während <strong>die</strong> traditionellen<br />
Dampfbügeleisen nur<br />
auf +3,3% kamen. ■<br />
INFO: www.elektro.at
78<br />
MANAGEMENT E&W 6/09<br />
KONSUMENTEN BEWERTEN DIE ELEKTRO-BRANCHE<br />
Auf <strong>die</strong> Marke kommt’s an<br />
Das erste Quartal ist in Summe – wie <strong>die</strong> Quartalszahlen von Gfk belegen – ja nicht so schlecht gelaufen. Wie es den einzelnen<br />
Herstellern geht, hängt aber nicht zuletzt davon ab, wie <strong>die</strong> Konsumenten <strong>die</strong> Marke beurteilen. BrandIndex<br />
erhebt täglich <strong>die</strong> Meinung der Konsumenten zu den verschiedensten Marken. Und hier zeigt sich, dass <strong>die</strong> öffentliche<br />
Meinung oft sehr sensibel auf selbst kleine Veränderungen reagiert.<br />
DIE KONSUMENTEN ERWIESEN sich<br />
im ersten Quartal in ihrem Kaufverhalten<br />
stabiler als erwartet –<br />
zumindest, wenn es um technische<br />
Konsumgüter geht. Zu <strong>die</strong>sem<br />
Schluss kommt Gfk anhand<br />
der Zahlen für <strong>die</strong> ersten drei<br />
Monate des Jahres.<br />
Zum Teil wird zwar gespart, aber<br />
andererseits macht sich auch der<br />
Trend zum Cocooning bemerkbar,<br />
der sich in steigenden Verkaufszahlen<br />
vor allem bei der<br />
Unterhaltungselektronik bemerkbar<br />
macht.<br />
Dass es beim Kaufverhalten zu einer<br />
Polarisierung zwischen sehr<br />
günstigen Einstiegsmodellen einerseits<br />
und hochwertigen Produkten<br />
andererseits kommt,<br />
zeichnete sich schon ab.<br />
ten Kaufverhalten ab, als vom<br />
Preisverfall, der gerade hier deutlich<br />
spürbar war. Gab es bei den<br />
Flat-TVs mengenmäßig ein Plus<br />
von 26 Prozent, belief es sich<br />
beim Umsatz auf magere 2,5<br />
Prozent. Dafür boomten <strong>die</strong><br />
Heimkino-Anlagen. Offensichtlich<br />
wird zu Hause – ist einmal<br />
ein Flachbildschirm vorhanden –<br />
auch akustisch aufgerüstet. Und<br />
hier sind auch <strong>die</strong> Preise noch<br />
nicht so nach unten gerasselt.<br />
Bei den Großgeräten konnte man<br />
sich über ein Umsatzplus von<br />
zwei Prozent freuen. Wobei hier<br />
bekanntlich das Thema Energiesparen<br />
den Verkauf ankurbelte –<br />
und <strong>die</strong> Konsumenten eher zu<br />
höherwertigen, Geräten griffen.<br />
sich ein Stimmungsbarometer für<br />
<strong>die</strong> Markenpräsenz, den allgemeinen<br />
Eindruck, <strong>die</strong> Qualität, das<br />
Preis-Leistungsverhältnis, <strong>die</strong><br />
Kundenzufriedenheit, das Arbeitgeberimage<br />
und <strong>die</strong> Weiterempfehlungsbereitschaft.<br />
Hilfsmittel …<br />
… für Industrie & Handel<br />
Dass <strong>die</strong>se Einschätzungen nicht<br />
immer der Realität entsprechen<br />
müssen, versteht sich von selbst –<br />
es handelt sich um einen Spiegel<br />
der öffentlichen Meinung. Und<br />
gerade bei großen Marken wird<br />
nicht zwischen den einzelnen<br />
Produkten unterschieden. Für <strong>die</strong><br />
Industrie ein Indiz, in welchen<br />
Gut gelaufen – doch für wen? Gepunktet wird am Markt natür- Bereichen Nachholbedarf be-<br />
Dass in Bereichen wie Unterhallich mit der idealen Kombination steht – und sei es in der Kommutungselektronik,Telekommunika-<br />
von Technik, Qualität, Service nikation. Und für den Handel<br />
tion oder im Computerbereich und eben Preis. Allerdings muss eine Basis für <strong>die</strong> Argumentation<br />
<strong>die</strong> Umsätze des Vorjahreszeitrau- <strong>die</strong>s auch bis zum Endverbrau- beim Verkauf – sei es, um Vorurmes<br />
nicht erreicht werden konncher vordringen. Viel zu oft ist der teile auszuräumen oder um <strong>die</strong><br />
ten, hängt weniger vom geänder- Eindruck, den Konsumenten von Meinung des Kunden bei der<br />
einer Marke haben, entweder von Auswahl zu berücksichtigen.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
früheren Erfahrungen geprägt –<br />
oder von aktuellen Neuigkeiten GESAMTEINDRUCK<br />
Der You Gov BrandIndex befragt<br />
täglich über Web-basierte<br />
Interviews 750 Personen in Österreich<br />
zu 330 Marken. Dazu<br />
kommen 39.000 Interviews jährlich.<br />
Bewertet werden <strong>die</strong> Marken<br />
nach ihrer Präsenz, dem allgemeinen<br />
Eindruck, der Qualität,<br />
dem Preis-Leistungsverhältnis,<br />
der Kundenzufriedenheit, dem<br />
Arbeitgeberimage und der<br />
Weiterempfehlungsbereitschaft.<br />
und Nachrichten gefärbt.<br />
Wie sensibel <strong>die</strong> Kundschaft darauf<br />
reagiert, zeigt sich im Brand -<br />
Index.<br />
Täglich werden Einschätzungen<br />
von 750 Konsumenten zu 330<br />
Marken eingeholt. Wobei es sich<br />
um Web-basierte Interviews handelt.<br />
Daher kann es zu Unschärfen<br />
kommen. Doch dazu werden<br />
39.000 Interviews pro Jahr durchgeführt,<br />
<strong>die</strong> für einen repräsentativen<br />
Querschnitt der Bevölkerung<br />
sorgen sollten. Daraus ergibt<br />
Panasonic contra Sony<br />
In der UE haben wir Panasonic,<br />
Sony und Samsung gegeneinander<br />
antreten lassen. Dass sich in<br />
den meisten Bereichen Sony und<br />
Panasonic in den vergangenen<br />
zwölf Monaten matchten, ist von<br />
der Markenpositionierung und<br />
der Preisgestaltung her verständlich.<br />
Es zeigt sich auch, dass <strong>die</strong>se<br />
beiden Marken nicht so starken<br />
Schwankungen ausgesetzt sind.<br />
Anders sieht es bei der Einschätzung<br />
des Preis-Leistungsverhältnisses<br />
aus. Hier ist der Abstand<br />
von Samsung zur Konkurrenz<br />
deutlich geringer und erreicht<br />
zum Teil auch <strong>die</strong> Werte der Mitbewerber.<br />
Sony konnte jedoch<br />
seit dem Herbst des Vorjahres<br />
deutlich zulegen. Wobei gerade<br />
hier wohl <strong>die</strong> öffentliche Meinung<br />
durch Produktneuheiten<br />
oder spezielle Angebote – sei es<br />
seitens der Industrie oder des<br />
Handels – beeinflusst wird.
E&W 6/09 MANAGEMENT 79<br />
Guter Rat ist ... wichtig<br />
Wesentlicher Parameter für den<br />
mittelfristigen Erfolg einer Marke<br />
ist wohl <strong>die</strong> Weiterempfehlungsbereitschaft.<br />
Der Rat eines Freundes<br />
oder Bekannten ist nicht selten<br />
mitausschlaggebend für <strong>die</strong><br />
Wahl einer Marke. Bei allen drei<br />
Anbietern überwiegen derzeit <strong>die</strong><br />
positiven Meldungen. Samsung<br />
bringt es hier auf rund 60 Prozent,<br />
Sony liegt über und Panasonic<br />
etwas unter 80 Prozent. Bemerkenswert<br />
ist der „Einbruch“<br />
bei Panasonic im Herbst vergangenen<br />
Jahres – just, als Sony wieder<br />
zulegen konnte. Allerdings hat<br />
Panasonic bereits wieder zugelegt.<br />
Miele contra Bosch<br />
Bei der Weißen Ware haben wir<br />
Miele, Bosch, Siemens und Electrolux<br />
gegeneinander antreten lassen<br />
– also auch hier verschieden<br />
positionierte Marken.<br />
Beim Gesamteindruck zeigt sich<br />
folgendes Bild: Miele und Bosch<br />
PREIS-LEISTUNG<br />
WEITEREMPFEHLUNGSBEREITSCHAFT<br />
obenauf, gefolgt von Siemens und<br />
der Markenpositionierung entsprechend<br />
ist Electrolux darunter<br />
angesiedelt. Allerdings ist der Abstand<br />
zwischen Bosch und Siemens<br />
deutlich zu groß. Bei Siemens<br />
dürfte <strong>die</strong> Konzernmarke<br />
eine größere Rolle spielen. „Andere<br />
Untersuchungen, <strong>die</strong> explizit<br />
<strong>die</strong> Haushaltsgeräte abfragen,<br />
kommen zu anderen Ergebnissen”,<br />
sagt Siemens-Chef Erich<br />
Scheithauer, der jedoch ergänzt:<br />
„Manchmal hilft <strong>die</strong> Dachmarke<br />
einem, manchmal eben nicht“<br />
Auffallend ist, dass Electrolux vor<br />
einem Jahr kräftig abrutschte und<br />
auch heuer im April bei den Befragungen<br />
plötzlich schlechter abschnitt.<br />
Mittlerweile konnte das<br />
Image wieder korrigiert werden.<br />
Interessant sind bei der Einschätzung<br />
des Preis-Leistungsverhältnisses<br />
vor allem <strong>die</strong> Schwankungen<br />
bei Electrolux, <strong>die</strong> man mit<br />
„himmelhoch jauchzend und zu<br />
Tode betrübt” umschreiben<br />
könnte. Auch wenn es zuletzt<br />
wieder leicht aufwärts ging. Dass<br />
<strong>die</strong> Bewertungen hier kritischer<br />
ausfallen als bei der Unterhaltungselektronik<br />
mag auch mit<br />
GESAMTEINDRUCK<br />
PREIS-LEISTUNG<br />
WEITEREMPFEHLUNGSBEREITSCHAFT<br />
den Web-basierten Interviews zusammenhängen,<br />
<strong>die</strong> UE-Technikaffine<br />
Personen anspricht. ■<br />
INFO: www.brandindex.at
FINANZIERUNG DES UNTERNEHMENS TROTZ „BANKENKRISE“ ERFOLGREICH MANAGEN<br />
Überlebenstraining für KMU<br />
Die Finanzkrise hat auch eine tiefe Vertrauenskrise bewirkt, <strong>die</strong> den bewährten Geldumlauf zwischen den Banken ins<br />
Stocken brachte. Dies wiederum sorgt für Verunsicherung über <strong>die</strong> ausreichende und zeitgerechte Finanzierung von<br />
Unternehmen. Wie <strong>die</strong>se trotzdem erfolgreich zu managen ist, vermitteln einige Praxis-Tipps der LBG Wirtschaftstreuhand<br />
Österreich.<br />
HEBEN SIE „TOTES KAPITAL“, also<br />
ungenützte Finanzmittel im<br />
Unternehmen! Viele Klein- und<br />
Mittelbetriebe übernehmen stärker,<br />
als das unbedingt sein müsste,<br />
<strong>die</strong> Rolle einer Bank. Und<br />
das zu schlechten Konditionen<br />
oder ganz ohne Verzinsung bei<br />
zudem unzureichender Bonitätsprüfung<br />
und meist ohne jede<br />
verlangte Sicherheit. Gleichzeitig<br />
fehlen dringend erforderliche<br />
Geldmittel zur Sicherstellung der<br />
eigenen Zahlungsfähigkeit.<br />
Frage daher: Wo ist <strong>die</strong>ses „tote<br />
Kapital“ gebunden und wie kann<br />
es gehoben werden?<br />
3 Kundenaufträge: Vereinbaren<br />
Sie, wo immer möglich, Anzahlungen<br />
oder Teilzahlungen<br />
– und bei Dauerleistungen<br />
Abbuchungsaufträge oder<br />
Daueraufträge.<br />
3 Lagerwirtschaft: Halten Sie<br />
Ihr Lager möglichst klein<br />
und verhandeln Sie andererseits<br />
eine hohe und kurzfristige<br />
Lieferfähigkeit ihrer Lieferanten.<br />
Das erspart Finanzierungsaufwand,<br />
Lagerraum,<br />
Verwaltung, Schwund, Verderb,<br />
Entmodung – je nach<br />
Branche und Unternehmen.<br />
3 Fakturieren Sie ohne Zeitverzug,<br />
vereinbaren Sie klare<br />
Zahlungsziele und Zahlungskonditionen<br />
– und drängen<br />
Sie auch auf deren Einhaltung!<br />
Späte Fakturierung<br />
erhöht <strong>die</strong> Chance auf Kundenreklamationen,ungeplante<br />
Nachlässe und einen<br />
Forderungsausfall – in einer<br />
Wirtschaftskrise mehr<br />
denn je.<br />
3 Kundenforderungen &<br />
Mahnwesen: Führen Sie ein<br />
freundliches, aber konsequentes<br />
(!) Mahnwesen ein: kurzer<br />
und fixer Mahnzyklus,<br />
Mahnstufen, schriftlich / telefonisch<br />
/ persönlich mahnen,<br />
Mahnspesen und -zinsen<br />
verrechnen.<br />
3 Nutzen Sie alle Möglichkeiten<br />
Ihrer Rechnungswesen-<br />
Software oder – wenn Unternehmen<br />
wie LBG Ihre<br />
Buchhaltung führen – entsprechende<br />
Software-Tools<br />
zur Automatisierung des<br />
Mahnwesens.<br />
3 Prüfen Sie, ob Wertpapiere<br />
aus der früheren Abfertigungsvorsorge<br />
(„Abfertigung<br />
Alt“) noch vorhanden sind<br />
oder flüssig gemacht werden<br />
sollen. Bedenken Sie zuvor<br />
Wer regelmäßig <strong>die</strong> LBG-<br />
Checkliste anwendet, erhöht<br />
mit Sicherheit <strong>die</strong> Überlebenschance<br />
seines Unternehmens.<br />
(Bild: Österr. Bundesheer)<br />
<strong>die</strong> aktuelle Rendite <strong>die</strong>ser<br />
Wertpapiere und prüfen Sie,<br />
wann Abfertigungszahlungen<br />
in Ihrem Unternehmen fällig<br />
werden – und wie Sie <strong>die</strong>se<br />
dann finanzieren werden.<br />
3 Kassenbestände und Bankkonten:<br />
Falls Sie über mehrere<br />
Kassen oder Bankguthaben<br />
verfügen und für keinen raschen<br />
Durchfluss sorgen, ist<br />
<strong>die</strong>ses Geld meist „totes“,<br />
schlecht verzinstes Kapital.<br />
Sorgen Sie für ein effizientes<br />
Cash-Management!<br />
Nützen Sie <strong>die</strong> Alternativen!<br />
3 Eigenkapital: Es sichert Ihnen<br />
finanziellen Spielraum, auch<br />
durch <strong>die</strong> wirtschaftlichen<br />
Tiefen Ihres Unternehmens,<br />
und schafft bei Kreditgebern<br />
Vertrauen. Bedenken Sie, dass
E&W 6/09 MANAGEMENT 8<br />
Sie häufig auch bei einer<br />
GmbH-Struktur persönlich<br />
für Bankschulden haften, weil<br />
<strong>die</strong>s üblicherweise im Zuge<br />
einer Fremdfinanzierung vertraglich<br />
vereinbart wird.<br />
3 Kontokorrent- bzw. Betriebsmittel-Kredit<br />
von Ihrer<br />
Hausbank – <strong>die</strong>nt üblicherweise<br />
zur Finanzierung des<br />
Tagesgeschäfts. Abstattungs-<br />
/Investitionskredite werden<br />
zur Finanzierung von Anlagevermögen,Betriebserweiterungen<br />
etc. eingesetzt.<br />
3 Lieferantenkredite wirken auf<br />
den ersten Blick – weil üblicherweise<br />
unverzinst – billig.<br />
Bedenken Sie aber: Die Vereinbarung<br />
„Zahlung binnen<br />
7 Tagen 2% Skonto, ansonsten<br />
fällig in 30 Tagen ohne<br />
Abzug“ entspricht einem zusätzlich<br />
gewonnenen Zahlungsziel<br />
von lediglich 23 Tagen<br />
gegen einen Skonto-<br />
Entgang von 2%. Oder anders<br />
ausgedrückt: einer Verzinsung<br />
von 31% im Jahr<br />
(vereinfacht: 2%/23 Tage *<br />
360 Tage). Ein stolzer Betrag,<br />
wenn Sie den Skonto nicht<br />
in Anspruch nehmen.<br />
3 Leasing ist eine gängige Finanzierung<br />
und in der Praxis<br />
je nach Vertragsgestaltung<br />
letztlich als „versteckter“<br />
Kauf (Finanzierungsleasing)<br />
oder als klassische Miete<br />
(Operating Leasing) zu beurteilen.<br />
Prüfen Sie vor einer<br />
Entscheidung <strong>die</strong> effektiven<br />
Kosten von Kredit und Leasing<br />
– und etwaige steuerlich<br />
erforderliche Vertragsbestimmungen.<br />
3 Factoring: Dabei kauft eine<br />
Factorbank Ihre Kundenforderungen<br />
vor ihrer Fälligkeit<br />
an. Neben der Finanzierung<br />
übernimmt <strong>die</strong> Factorbank<br />
auch Dienstleistungen wie<br />
insbesondere <strong>die</strong> Forderungsbetreibung.<br />
Den Kosten der<br />
Factorbank (Factor-Gebühren,<br />
Kreditzinsen, Delkredere-Gebühr)<br />
stehen eine raschere<br />
Liquiditätsbeschaffung<br />
sowie Kostenersparnisse bei<br />
der Forderungsbetreibung<br />
gegenüber. Voraussetzung<br />
sind eindeutige – weil einf<br />
h h d b ibb<br />
Kundenverträge und Forderungen<br />
(keine komplizierten<br />
Teilabnahmen und Teilzahlungen<br />
etc.) sowie ein Mindestvolumen<br />
des laufenden<br />
Kundenforderungsbestandes.<br />
Bonität, Förderung & Co<br />
3 Verschaffen Sie sich einen<br />
vernünftigen Überblick über<br />
ihre monatlichen wirtschaftlichen<br />
Ergebnisse. Sorgen Sie<br />
für eine aktuelle Monatsbuchhaltung<br />
mit aussagekräftigen<br />
wirtschaftlichen Auswertungen,<br />
als zuverlässige<br />
Entscheidungshilfe für Sie als<br />
Unternehmer und als Grundlage<br />
für <strong>die</strong> Finanzierungsentscheidung<br />
Ihrer Bank.<br />
3 Unterlagen für das Bankgespräch:<br />
Jahresabschluss des<br />
letzten Geschäftsjahres mit<br />
Vorjahresvergleich; aktuelle,<br />
zeitlich und inhaltlich abgegrenzte<br />
unterjährige Saldenliste;<br />
für Detailgespräche eine<br />
Kunden- und Lieferantensaldenliste;<br />
eine Jahreserfolgsrechnung<br />
für das laufende Jahr<br />
(Budget), ein Jahres-Finanzplan<br />
(zeitliche Planung der<br />
wesentlichen Geldein- und -<br />
ausgänge) und gegebenenfalls<br />
eine Investitionsrechnung.<br />
3 Bonitätsbeurteilung und<br />
Banken-Rating: Bedenken<br />
Sie, dass Ihr Banken-Rating<br />
im Wesentlichen von Ihrer<br />
Eigenkapitalquote, Ihrer aktuellen<br />
und künftigen Ertragskraft,<br />
vom erzielten<br />
Cash-Flow sowie von Ihrer<br />
wirtschaftlich erfolgreichen<br />
Unternehmer-Persönlichkeit<br />
abhängt. Daran und an mögliche<br />
Sicherheiten knüpfen<br />
sich Kreditzusage und Konditionen.<br />
3 Nützen Sie geförderte Kredite<br />
und Haftungsübernahmen,<br />
beispielsweise durch <strong>die</strong> Förderungseinrichtung<br />
der Länder<br />
oder durch das Austria<br />
Wirtschaftsservice<br />
(www.awsg.at). Gerade für<br />
KMU werden konjunkturbelebende<br />
Kreditförderungen<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Mag. Heinz Harb<br />
h.harb@lbg.at<br />
VORAUSZAHLUNG 2009<br />
AUSWIRKUNGEN VON WIRTSCHAFTSLAGE<br />
UND STEUERREFORM<br />
Vieles im Leben muss man hinnehmen – nicht aber <strong>die</strong> Höhe der Einkommensteuer-<br />
oder Körperschaftsteuer-Vorauszahlung.<br />
Eigentlich sollte <strong>die</strong> Höhe der Vorauszahlung jener Steuerhöhe entsprechen,<br />
<strong>die</strong> für das laufende Jahr auch tatsächlich anfällt. Bei Beginn<br />
einer unternehmerischen Tätigkeit erhebt der Fiskus <strong>die</strong> Höhe des zu<br />
erwartenden Gewinnes und setzt danach <strong>die</strong> Vorauszahlungshöhe fest.<br />
Natürlich sollte <strong>die</strong>se Schätzung nur vorsichtig optimistisch ausfallen.<br />
Zu viel bezahlte Steuer bekommt man bei der Veranlagung des entsprechenden<br />
Jahres zwar zurück, fehlende Liquidität kann jedoch<br />
schmerzhaft sein.<br />
Bei bestehenden Unternehmen nimmt man zur Bemessung <strong>die</strong> Daten<br />
der Vergangenheit. Daher werden für <strong>die</strong> Vorauszahlungen 2009 zum<br />
jetzigen Zeitpunkt überwiegend <strong>die</strong> Steuerbescheide des Jahres 2007<br />
als Basis <strong>die</strong>nen. Der Gesetzgeber hat sich allerdings eine Erhöhungsautomatik<br />
einfallen lassen, <strong>die</strong> dazu führt, dass <strong>die</strong>se Daten der Vergangenheit<br />
um 5% bis 9% erhöht werden.<br />
WAS IST ZU TUN, WENN DIE WIRT-<br />
SCHAFTLICHE LAGE DES UNTERNEH-<br />
MENS UND DIE VORAUSZAHLUNGS-<br />
HÖHE AUSEINANDERDRIFTEN?<br />
Betrachten wir den positiven Fall zuerst – der Gewinn wird höher, <strong>die</strong><br />
Vorauszahlungen waren zu nieder und <strong>die</strong>ser Steuerpflichtige muss <strong>die</strong><br />
Differenz daher nachzahlen. Bis zum 30.9. des Folgejahres, also für<br />
2008 bis zum 30.9.2009, erfolgt <strong>die</strong>se Nachzahlung zinsenfrei, danach<br />
sind so genannte Anspruchzinsen an das Finanzamt zu zahlen, <strong>die</strong> derzeit<br />
3,38% betragen. Zur Vermeidung <strong>die</strong>ser Zinszahlung ist eine rechzeitige<br />
Abschlagszahlung möglich.<br />
Nun aber zum weiteren, nicht so ganz erfreulichen Fall: Der Gewinn<br />
sinkt. In <strong>die</strong>sem Fall empfiehlt es sich, bereits im laufenden Jahr einen<br />
Antrag auf Herabsetzung der Vorauszahlungen zu stellen. Das ist, auch<br />
mehrmals, bis zum 30.9. eines laufenden Jahres möglich, d.h. Sie können<br />
Ihre Vorauszahlungen 2009 bis zum 30.9.2009 herabsetzen lassen.<br />
Danach kommen Sie zu Ihrer Gutschrift nur mehr im Wege der Veranlagung.<br />
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann also so ein<br />
Antrag zur Aufrechterhaltung der Liquidität einen wertvollen Beitrag<br />
leisten.<br />
2009 ist insofern ein bemerkenswertes Jahr, als auch <strong>die</strong> (längst fällige)<br />
Tarifreform der Einkommensteuer zur Anwendung kommt. Die<br />
Steuerersparnis wird je nach Einkommenshöhe zwischen 149,- und<br />
1.350,- EUR betragen. Selbstverständlich wird in Herabsetzungsanträgen<br />
auch <strong>die</strong>ser Umstand Eingang finden.<br />
Ihr Rechnungswesen liefert das Zahlenmaterial für <strong>die</strong>se Entscheidungen.<br />
Es zahlt sich aus, mit uns darüber in Kontakt zu treten.<br />
Für weitere Auskünfte stehen Ihnen Ihr Rat & Tat-<br />
Steuerberater, Kanzlei Jupiter, unter (01) 278 12 95,<br />
office@jupiter.co.at und Dr. Michael Kowarik unter<br />
(1) 892 00 55, info@kowarik.at, gern zur Verfügung.<br />
Web: www.ratundtat.at
82<br />
... EINEM SENSATIONELLEN Ost-West-Deal. Die<br />
Tungsram AG, Budapest – damals Hauptaktionär<br />
der Tungsram Austria AG – wurde teilprivatisiert,<br />
da der Hauptaktionär Hytel Bank <strong>die</strong><br />
Hälfte seines Aktienpakets an <strong>die</strong> österreichische<br />
Girozentrale verkaufte. Eine für ein Ostblock-Unternehmen<br />
damals fast heroische Tat.<br />
Damit aber kam <strong>die</strong> heimische Tungsram, <strong>die</strong><br />
alle für ein österreichisches Paradeunternehmen<br />
hielten, erst wirklich zumindest teilweise<br />
in alpenrepublikanische Hände.<br />
... DEM „EISERNEN” Zoll-Vorhang, den Ungarn<br />
an der österreichischen Grenze heruntergelassen<br />
hatte. Womit dem Ungarn-Einkaufsboom<br />
im heimischen Elektrohandel ein Ende<br />
gemacht wurde.<br />
... EINER OFFENSICHTLICH selbstbewusst gewordenenen<br />
HIT, der man eine zeitliche Überschneidung<br />
mit der IFA zumutete. Ebenso<br />
zeitgleich mit der IFA sollte auch <strong>die</strong> Funkberater-Tagung<br />
Anfang September stattfinden.<br />
Das veranlasste E&W zu titeln: „Warum Eisbein,<br />
wenn’s Stelzen gibt?”<br />
... DEM SOEBEN erstellten Leistungskatalog des<br />
Bundesgremiums des Elektro-Radio-Handels.<br />
Dieser sollte <strong>die</strong> Dienstleistungen des Handels<br />
definieren und schillingmäßig bewerten, um<br />
den Händlern eine Empfehlung für ihre Kalkulation<br />
und eine Argumentationslinie gegenüber<br />
den Konsumenten zu geben. Ein Versuch,<br />
<strong>die</strong> Leistungen auch bezahlt zu bekommen –<br />
auch in den nächsten Jahren immer wieder gestartet,<br />
aber mit zweifelhaftem Erfolg.<br />
... DEM IN <strong>die</strong>sen Tagen gestarteten Verkauf der<br />
ersten CD-Videos auf dem heimischen Markt.<br />
Polygram, der Marktleader, stellte ein Paket<br />
mit 150 Katalognummern vor, während CBS,<br />
WEA und Koch schon länger einige wenige<br />
angeboten hatten.<br />
... PREISINSERATEN EINER Fotohandelskette, in<br />
denen komplette Sat-Empfangsanlagen um<br />
vor 20 Jahren<br />
berichtete E&W unter anderem von ...<br />
unter 10.000 Schilling angeboten wurden.<br />
Der EFH meinte dazu, das sei ein Wahnsinn<br />
und würde <strong>die</strong> Kunden den Diskontern in <strong>die</strong><br />
Arme treiben.<br />
... EINER SEN-<br />
SATIONELLEN<br />
Imageanalyse<br />
von OGM<br />
für <strong>die</strong> Marke<br />
Elin. Trotz der<br />
Turbulenzen,<br />
denen <strong>die</strong><br />
Marke in den<br />
letzten Jahren<br />
ausgesetzt<br />
war, gab’s für<br />
Qualität, Langlebigkeit, Auswahl und<br />
Preis/Leistungsverhältnis durchwegs sehr gute<br />
Werte. Was dem neuen Geschäftsführer Werner<br />
Hardt neuen Auftrieb verlieh.<br />
... DER IMMER heftigeren Diskussion um <strong>die</strong><br />
Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) in den<br />
Kühl- und Gefriergeräten, <strong>die</strong> für das Ozonloch<br />
verantwortlich seien. Der EFH droht<br />
zwischen <strong>die</strong>se Mühlsteine zu geraten – ist es<br />
aber nicht, wie man weiß, weil <strong>die</strong> Produzenten<br />
rechtzeitig mit alternativen Mitteln auf<br />
den Markt gekommen sind.<br />
... DEM VERKAUF der AHT an eine deutschschweizerische<br />
Finanzgruppe. Die AHT war<br />
aus dem Ex-Bauknechtwerk mit Bundeshilfe<br />
und kräftigem Millionenzuschuss als eigenes<br />
Unternehmen hervorgegangen – kam aber<br />
tatsächlich nie wirklich aus den Startlöchern.<br />
Die neue geschäftsführende Gesellschafterin<br />
Almut Graefe erklärte E&W den Deal so:<br />
„Warum wir <strong>die</strong> AHT kaufen konnten? Weil,<br />
bis <strong>die</strong> anderen Wurst gesagt haben, wir <strong>die</strong>se<br />
schon gegessen hatten!”<br />
... DEM KOMMENDEN Autotelefon-Boom. E&W<br />
schrieb von einem praktisch ausgebuchten, für<br />
50.000 Anschlüsse ausgelegten C-Netz, dem<br />
österreichischen D-Netz und einem möglichen<br />
E-Netz als heimische Alternative zum<br />
europäischen D-Netz. Und wir berichteten<br />
über eine soeben auf den Markt gekommene<br />
Handy-Version des Autotelefons, in dem alle<br />
notwendigen Teile im Hörer eingebaut seien.<br />
Wir sahen aber vorerst keine großen Chancen<br />
dafür, weil es zum einen sehr teuer war und<br />
zum anderen wegen seiner geringen Leistung<br />
nur in der Nähe von Relaisstationen eingesetzt<br />
werden konnte. Dennoch empfahl E&W<br />
dem EFH, sich hier vom Start weg ordentlich<br />
zu engagieren.<br />
... EINEM NOTWENDIGEN Einstieg des EFH ins<br />
Telefax-Geschäft, das sich damals explosionsartig<br />
entwickelte – heute aber den Zenit längst<br />
überschritten hat und vom eMail abgelöst<br />
wurde.<br />
...DEN NEUENTechniken, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Waschmaschinenbauer<br />
in ihre Produkte laufend einfließen<br />
lassen. Die reichten schon damals von spre-<br />
chenden Geräten über neue Waschsysteme<br />
und <strong>die</strong> Umweltschonung<br />
bis zum heute so wichtigen Thema<br />
Energiesparen. Freilich gab’s das nur<br />
in den teuren Topmodellen, regten<br />
aber zum Hinaufverkaufen an.