Habe die Ehre, Premiere! - E&W
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Telekommunikation<br />
Telekommunikation<br />
PILOTVERSUCH FÜR HANDYVERSICHERUNGEN<br />
Schutzbrief für Österreich?<br />
Mit einem Pilotversuch will der Telekom-<br />
Ausschuss <strong>die</strong> Möglichkeit einer Versicherungslösung<br />
für Handys abtesten. So soll<br />
<strong>die</strong> ewige Misere rund um<br />
<strong>die</strong> Garantieausschließungsgründe<br />
bei Handy-Service,<br />
sprich Feuchtigkeitsschäden,<br />
endlich aufgelöst werden.<br />
Ausschuss-Vorsitzender Erich<br />
Kurz drückt aufs Tempo:<br />
„Für den Handel besteht<br />
hier ein großer Zeitdruck.<br />
Dieses Problem mit<br />
den Garantieausschließungsgründen<br />
muss endlich<br />
gelöst werden. Gleichzeitig ergibt sich hier<br />
natürlich auch <strong>die</strong> Chance für einen Zusatzertrag.“<br />
Basis für den Pilotversuch bildet ein Vorschlag<br />
des technischen Versicherers Wertgarantie,<br />
den Wertgarantie-GF Hartmut<br />
Waldmann Ende Mai unter dem Arbeitstitel<br />
„Handyschutzbrief für Österreich“ im<br />
Telekom-Aussschuss präsentiert hat. Der<br />
technische Versicherer hat dazu als „Hausaufgabe“<br />
ein Leistungspaket entwickelt, das<br />
einfach in der Abwicklung ist, einen attraktiven<br />
Preis hat und <strong>die</strong> wichtigsten Garantieausschließungsgründe<br />
abdeckt: Dazu gehören<br />
Schäden verursacht durch Wasser<br />
oder Feuchtigkeit sowie Sturz.<br />
NÄCHSTE RUNDE IM COMBASE-POKER<br />
Stunde der Entscheidung<br />
Mit 10. Juni geht <strong>die</strong> Angebotsfrist für den<br />
angeschlagenen Service- und Logistik-<br />
Spezialist ComBase zu Ende. Von Beobachtern<br />
werden <strong>die</strong> Aussichten von Com-<br />
Base als sehr gut eingeschätzt, sind doch<br />
bisher mehrere Angeboten aus Österreich,<br />
Deutschland und der Schweiz eingelangt.<br />
Die Entscheidung liegt nun bei der Gläubigerversammlung.<br />
Managing Director Peter Benedet drängt<br />
zur Eile: „Es ist im Interesse aller, sowohl<br />
des Handels als auch der Mitarbeiter, dass<br />
wir hier möglichst rasch zu einer Lösung<br />
Im Schadensfall würde mit <strong>die</strong>sem Produkt<br />
der Kunde abhängig von der gewählten<br />
monatlichen Prämie eine gewisse Summe<br />
erhalten, um damit <strong>die</strong> Reparaturleistung<br />
bzw ein<br />
Neugerät abzudecken. Im<br />
ursprünglichen Vorschlag<br />
nicht enthalten war allerdings<br />
<strong>die</strong> Bearbeitungspauschale,<br />
<strong>die</strong> anfällt, wenn ein<br />
Handy zum Service-Hub<br />
eingesendet wird und dann<br />
nicht unter <strong>die</strong> Gewährleistung<br />
fällt. Da sich damit <strong>die</strong><br />
ausbezahlte Summe drastisch<br />
verringert hätte, war<br />
<strong>die</strong>ser Vorschlag allerdings keine Alternative<br />
für Kurz und seinen Stellvertreter Franz<br />
Reitler. „Diese Kosten müssen zwingend<br />
abgedeckt werden, ansonsten können wir<br />
das nicht unterstützen“, stellt Kurz klar.<br />
Für den Pilotversuch wird nun zusammen<br />
mit Wertgarantie ein Lösung gesucht. Vor<br />
dem Testlauf wird sich der Telekom-Ausschuss<br />
jedenfalls noch einmal treffen, um<br />
<strong>die</strong> letzten Details abzuklären. Für den Test<br />
selbst werden vom Telekom-Ausschuss<br />
rund 20 Händler in ganz Österreich gesucht,<br />
<strong>die</strong> sowohl bei Neuverträgen als<br />
auch bei Reparaturen ein entsprechend<br />
großes Volumen aufweisen, damit hier auch<br />
repräsentative Ergebnisse erzielt werden.<br />
kommen. Denn Stillstand ist immer gefährlich.<br />
ComBase ist zwar operativ positiv,<br />
derzeit können allerdings keine langfristigen<br />
Entscheidungen getroffen werden.“<br />
Erich Kurz, Voristzender des Telekom-Ausschusses,<br />
gibt sich optimistisch: „Es gibt<br />
sehr ermutigende Zeichen. Wichtig ist ja,<br />
dass es zu keiner Monopol-Stellung bei<br />
den Service-Hubs kommt. Der Fachhandel<br />
muss weiterhin eine Wahlmöglichkeit<br />
haben, und <strong>die</strong> Kontinuität im Servicebetrieb<br />
muss sichergestellt sein.“<br />
DOMINIK SCHEBACH<br />
Software<br />
statt<br />
Hardware<br />
Nimmt man den Goldrausch als Analogie her,<br />
dann sind <strong>die</strong> großen Unternehmen der Mobilfunkbranche<br />
gerade wieder einmal dabei, ihre<br />
mCommerce-Claims abzustecken. In den vergangenen<br />
Wochen haben sowohl <strong>die</strong> Mobilkom als<br />
auch Nokia neue Angebote gleauncht, T-Mobile<br />
hat seinen Music Store DRM-frei gestellt, und<br />
Sony Ericsson ist gerade dabei, sein Play Now-<br />
Angebot aufzubohren.<br />
Zugegeben, der Vergleich mit dem Goldrausch ist<br />
ein wenig weit hergeholt. Die mCommerce-Aktivitäten<br />
der genannten Unternehmen sind nicht<br />
überstürzt. Vielmehr geht es darum, das eigene<br />
Hauptprodukt zu unterstützen, Zusatznutzen zu<br />
schaffen und letztendlich damit den Kunden an<br />
sich zu binden. Sehr erfolgreich wird <strong>die</strong>se Strategie<br />
ja von Apple vorexerziert. Die Kalifornier erwirtschaften<br />
mit dem iPhone noch kontinuierlich<br />
Umsätze, wo bei anderen Herstellern der Kontakt<br />
mit dem Kunden schon längst verloren ist.<br />
Das ist aber meiner Ansicht nach nur ein Aspekt<br />
des App-Store-Booms. Denn hier wird auch ein<br />
verändertes Verständnis von Mobiltelefonen sichtbar.<br />
Das Handy bietet gewissermaßen wie bei einem<br />
PC nur mehr das Grundgerüst, das der Kunde<br />
mit Hilfe von gekaufter Software laufend seinen<br />
persönlichen Bedürfnissen anpasst. Anstelle von<br />
Features, <strong>die</strong> bereits am Handy fix angelegt sind,<br />
treten Applikationen und Unterhaltungsangebote,<br />
<strong>die</strong> sich der Bennutzer bei Bedarf installiert. –<br />
Willkommen in der Welt der totalen Flexibilität.<br />
Damit wir uns nicht missverstehen: Diese Entwicklung<br />
zeigt zwar Parallelen zur IT, trotzdem<br />
glaube ich nicht, dass das Handy vollkommen in<br />
den Hintergrund treten wird bzw nur noch IBMbeige<br />
08/15-Handys über den Ladentisch wandern<br />
werden. Die Kunden werden weiterhin bereit<br />
sein, für anspruchsvolle Hardware Geld auszugeben.<br />
Aber wir werden uns damit auseinandersetzen<br />
müssen, dass in Zukunft ein Handy oder ein<br />
Netzbetreibervertrag über das integrierte Softwarepaket,<br />
den kompatiblen App-Store oder das Musikangebot<br />
definiert wird. Mobiltelefone wie das<br />
iPhone von Apple oder <strong>die</strong> Google-Phones von<br />
HTC sind nur <strong>die</strong> Vorläufer. In Zukunft wird das<br />
auch für <strong>die</strong> Handys anderer Hersteller gelten.