Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2008 - Bauen mit Stahl
Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2008 - Bauen mit Stahl
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Meilenwerk Berlin<br />
(Erweiterung – Neubau)<br />
Lob<br />
Christian Eichhorn,<br />
Florian Zahn<br />
Hochschule für Technik Stuttgart/<br />
University of Applied Sciences<br />
Prof. Dipl.-Ing. Sebastian Jehle<br />
Laudatio der Jury<br />
Der Anbau an bestehende Hallen<br />
eines ehemaligen Straßenbahndepots<br />
kontrastiert zur klassischen<br />
Industriebausubstanz. Der mehrfach<br />
geknickte Baukörper, der als<br />
Ausstellungshalle für Oldtimer dienen<br />
soll, wurde als <strong>Stahl</strong>fachwerkkonstruktion<br />
geplant. Die Gestaltung<br />
der Fassade <strong>mit</strong> wetterfestem<br />
<strong>Stahl</strong> ist klar, sie wird lediglich<br />
durch wenige, große Lichtöffnungen<br />
durchbrochen. Die Außenwirkung<br />
wird durch die Gebäudeform<br />
erreicht. Die Arbeit ist ein<br />
gelungener Vorschlag zum aktuellen<br />
Thema <strong>des</strong> <strong>Bauen</strong>s im Bestand.<br />
Konzept<br />
Das Meilenwerk in Berlin befindet<br />
sich in einem ehemaligen Straßenbahndepot,<br />
den sogenannten<br />
Wiebehallen. Der damalige Umbau<br />
wurde sehr behutsam durchgeführt.<br />
Der Neubau bringt ein architektonisches<br />
Wechselspiel aus Alt und<br />
Neu. Körpersprache, Erscheinungsbild<br />
und Funktionalismus waren<br />
die entwurfsbestimmenden Faktoren<br />
für das Meilenwerk II.<br />
Der Entwurf zeigt einen mehrfach<br />
geknickten Baukörper, dynamisch<br />
und spannungsgeladen, geprägt<br />
durch eine extrovertierte Ausstrahlung.<br />
Durch ihn soll das Meilenwerk<br />
ein neues Gesicht erhalten.<br />
Die Nutzung umfasst sowohl Ausstellung<br />
als auch Instandsetzung<br />
der Oldtimer. Der Besuchereingang<br />
befindet sich östlich, der Eingangsbereich<br />
zur Werkstatt westlich.<br />
Als Tragstruktur für den Neubau<br />
wird eine <strong>Stahl</strong>fachwerk-Konstruktion<br />
aus gewalzten Rechteck-<br />
Hohlprofilen <strong>mit</strong> eingesetztem<br />
Betonkern gewählt. Sie ist innenliegend<br />
und bleibt als architektonisches<br />
Stil<strong>mit</strong>tel sichtbar. Für die<br />
Dacheindeckung wird Trapezblech<br />
gewählt.<br />
<strong>Förderpreis</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong><strong>Stahl</strong>baues</strong> <strong>2008</strong><br />
Bekleidet ist die <strong>Stahl</strong>konstruktion<br />
<strong>mit</strong> zusammengeschweißten Platten<br />
aus wetterfestem <strong>Stahl</strong>. Der<br />
dunkle, leicht changierende Farbton<br />
seiner Oberfläche wirkt warm<br />
und natürlich, aber zugleich rau<br />
und puristisch. Durch die ganzheitliche<br />
Einfassung <strong>des</strong> Baukörpers<br />
wird eine monolithische Wirkung<br />
erzielt, die einer Skulptur ähnelt.<br />
Für ausreichen<strong>des</strong> Tageslicht sorgen<br />
großflächige Öffnungen von<br />
bis zu 32 m 2 . Die Fensterflächen<br />
werden von einem 30 cm breiten,<br />
pulverbeschichteten <strong>Stahl</strong>blechrahmen<br />
gefasst, der in seiner Oberfläche<br />
der Fassade ähnelt, wogegen<br />
er durch seine Farbgebung im<br />
Kontrast zur rostig braunen Fassade<br />
steht.<br />
„Manchmal braucht es Kontraste,<br />
um Harmonie zu erzeugen“ – dieser<br />
Leitgedanke durchzieht die gesamte<br />
Entwurfsfindung.<br />
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