BURG - Johannesburg GmbH
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Ausbilder Wilhelm Reiners (rechts)<br />
erläutert Karin Stief-Kreihe (links)<br />
und Abteilungsleiter Peter Raske in<br />
der Metallübungswerkstatt am Modell<br />
eines Kipplasters eine Projektarbeit<br />
im Grundkurs Metall.<br />
Thekla Brand (Ausbilderin in der<br />
Hauswirtschaft, links) erläutert Karin<br />
Stief-Kreihe (3. von links) Übungsarbeiten<br />
mit Filz in der Hauswirtschaft.<br />
Weiter auf dem Bild: Peter Raske, (2.<br />
von links), Thomas Heyen, Mitarbeiter<br />
der pädagogischen Leitung, (4.<br />
von links), Hilde Blank-Cordes, Mitarbeiterin<br />
der pädagogischen Leitung,<br />
(3. von rechts), Direktor Wichard Klein<br />
(2. von rechts), Maureen Bamming,<br />
Leiterin des Ernährungsbereiches,<br />
(rechts); im Vordergrund Kathleen<br />
Schwarz, Auszubildende.<br />
Karin Stief-Kreihe (MdL)<br />
besucht die <strong>Johannesburg</strong><br />
zum bundesweiten Josefstag<br />
Jugendarmut<br />
Der Josefstag wird als Aktionstag<br />
von der bundeszentralen Initiative<br />
„arbeit für alle“ im Bund der Deutschen<br />
Katholischen Jugend, der<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische<br />
Jugendsozialarbeit und der<br />
Arbeitsstelle für Jugendseelsorge<br />
der Deutschen Bischofskonferenz<br />
gestaltet. In diesem Jahr stand er<br />
unter dem Motto „Jugendarmut“<br />
Karin Stief-Kreihe folgte einer Einladung<br />
der <strong>Johannesburg</strong>. Auf einem Rundgang<br />
durch die Werkstätten konnte sie die<br />
Aktivitäten der <strong>Johannesburg</strong> zur Berufsvorbereitung<br />
und Berufsausbildung<br />
für benachteiligte junge Menschen erleben.<br />
In einem Gespräch mit Jugendlichen<br />
und Mitarbeitern aus der Hauswirtschaft<br />
und aus dem Metallhandwerk<br />
hob sie die Bedeutung der <strong>Johannesburg</strong><br />
für die regionale Arbeitsmarktpolitik in<br />
der Region hervor. Gerade die Ausbildung<br />
sei der beste Garant, um später<br />
nicht in Armut zu landen.<br />
Inhaltlich ging es in einer Gesprächsrunde<br />
mit Jugendlichen nach dem Rundgang<br />
darum, wie es nach einer in der<br />
<strong>Johannesburg</strong> erfolgten beruflichen<br />
Qualifikation gelingen kann, die jungen<br />
Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren<br />
und sie damit vor Armut zu<br />
bewahren. Karin Stief-Kreihe zeigte sich<br />
erfreut, dass junge Menschen mit Hilfe<br />
der <strong>Johannesburg</strong> Ziele für ihre berufliche<br />
Zukunft entwickeln und umsetzen können.<br />
„Mit unserer Beteiligung wollen<br />
wir auf die schwierige Situation von<br />
Jugendlichen am Arbeitsmarkt, die unverzichtbaren<br />
Aktivitäten kirchlicher<br />
Einrichtungen und die Bedeutung von<br />
Netzwerken in diesem Bereich hinweisen“,<br />
erläutert Wichard Klein, Direktor<br />
der <strong>Johannesburg</strong> <strong>GmbH</strong>.<br />
„Für mich hat es keine Alternative zur<br />
<strong>Johannesburg</strong> gegeben. Ich hatte mich<br />
von der Schule und dem Lernen ganz<br />
verabschiedet. Jetzt habe ich hier den<br />
Ort gefunden, wo mir geholfen wird,<br />
wo ich mich einbringen und entwickeln<br />
kann.“ Die 21-jährige Isabel Schätz steht<br />
kurz vor dem Abschluss als Helferin in<br />
der Hauswirtschaft. Sie hat so stark zu<br />
Freude, Interesse und Engagement zurückgefunden,<br />
dass sie nach ihrer Ausbildung<br />
als Helferin in der Hauswirtschaft<br />
die Vollausbildung anstrebt und auch<br />
später eine Meisterprüfung ablegen will.<br />
„Ich bin hier richtig gut durchgestartet<br />
und auf einem richtig guten Weg.“<br />
Etwa 500 junge Menschen werden in<br />
der <strong>Johannesburg</strong> beruflich gefördert.<br />
Sie absolvieren in den Werkstätten einen<br />
von 44 angebotenen Ausbildungsgängen<br />
oder eine Berufsvorbereitung. Damit wird<br />
ein entscheidender Beitrag zum Erhalt<br />
der Zukunftsperspektiven junger Menschen<br />
in unserer Region geleistet.<br />
Karin Stief-Kreihe zeigte persönlichen<br />
Respekt gegenüber der Anstrengungsbereitschaft<br />
und der Motivation der jungen<br />
Menschen im Rahmen der beruflichen<br />
Förderung und versprach, sich auch zukünftig<br />
für ihre Belange einzusetzen.<br />
Das Regionale BVJ<br />
Das Regionale BVJ ist eine Schulische<br />
Maßnahme zur Erfüllung der Schulpflicht<br />
gem. § 67(5) des Niedersächsischen<br />
Schulgesetzes. Die Teilnehmer<br />
des Regionalen BVJ kommen in<br />
der Regel von Förder- oder Hauptschulen<br />
und befinden sich im letzten<br />
Schulbesuchsjahr.<br />
Die Aufnahme erfolgt durch einen Koordinierungsausschuss,<br />
der sich aus den<br />
Vertretern der örtlichen Jugendämter,<br />
den Koordinatoren der BBS Papenburg<br />
und der BBS <strong>Johannesburg</strong> sowie der<br />
Berufsberatung der Bundesagentur für<br />
Arbeit und den abgebende Schulen<br />
zusammen setzt. Ziel der Maßnahme<br />
ist neben der Schulpflichterfüllung, die<br />
Heranführung der SchülerInnen an die<br />
Arbeitswelt, die Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit<br />
und die Förderung<br />
der nötigen Berufsreife. Jedem Teilnehmer<br />
stehen für diese Zielerreichung die<br />
verschiedenen Ausbildungswerkstätten<br />
der <strong>Johannesburg</strong> zur Verfügung.<br />
Vorraussetzung für einen erfolgreichen<br />
Maßnahmeverlauf ist dabei die Bearbeitung<br />
persönlicher Problematiken<br />
durch sozialpädagogische und therapeutische<br />
Interventionen.<br />
Seit mehreren Jahren gehören auch<br />
Schulgemeinschaftstage zum festen<br />
Bestandteil des Regionalen BVJ. Jeweils<br />
nach den Halbjahreszeugnissen im Januar<br />
ist es wieder soweit. Ich fahre mit<br />
den 25 SchülerInnen für eine Woche<br />
nach Sögel in die Jugendbildungsstätte<br />
Marstall<br />
Clemenswerth.<br />
Schulgemeinschaftstage im Marstall Clemenswerth<br />
Was sollen wir<br />
denn 5 Tage in Sögel?<br />
„Eine Klassenfahrt nach Sögel?“, fragen<br />
die SchülerInnen. „ Was sollen wir denn<br />
5 Tage in Sögel? Wieso fahren wir nicht<br />
nach Berlin oder Prag wie die Anderen?<br />
Was sollen wir da denn überhaupt machen?“<br />
Die Schüler/-innen haben einen<br />
feststehenden Tagesablauf:<br />
7.45 Uhr Wecken<br />
8.30 Uhr Frühstück<br />
9.30 Uhr Treff<br />
12.15 Uhr Atempause<br />
12.30 Uhr Mittagsessen<br />
15.00 Uhr Kaffee<br />
15.30 Uhr Treff<br />
18.00 Uhr Abendbrot<br />
19.30 Uhr Treff<br />
00.00 Uhr Nachtruhe<br />
Die Woche in Sögel wird von zwei<br />
Teamern des Marstalls inhaltlich gestaltet<br />
und begleitet. Vor Beginn der Schulgemeinschaftstage<br />
lernen die Schüler<br />
die Teamer kennen und entscheiden,<br />
welche für sie wichtigen Themen inhaltlich<br />
in der Woche erarbeitet werden<br />
sollen. Diese sind in der Regel jugendspezifische<br />
Themen wie: Sexualität,<br />
Freundschaft, Drogen, Sucht, Gewalt,<br />
Mobbing usw.<br />
Fester Bestandteil der Bildungswoche<br />
ist der Lebensbilder-Abend. Hier haben<br />
die SchülerInnen die Gelegenheit mit<br />
drogenabhängigen Patienten der Suchtklinik<br />
Sögel und trockenen Alkoholikern<br />
der Kreuzbundgruppe Emsland ins Gespräch<br />
zu kommen und ganz konkrete<br />
Fragen zu stellen. Natürlich kommt auch<br />
der Spaß nicht zu kurz, denn die Teamer<br />
streuen zur Auflockerung verschiedene<br />
Gruppenspiele oder Vertrauensübungen<br />
in den Ablauf ein. Und selbstredend<br />
gibt es auch ein attraktives Abendprogramm<br />
mit Jugenddisco, Sport und<br />
Filmvorführungen.<br />
Meine Erfahrung ist, dass die Woche in<br />
Sögel von den Jugendlichen durchweg<br />
positiv erlebt wird. Die SchülerInnen<br />
nehmen sich, losgelöst vom Alltag der<br />
<strong>Johannesburg</strong>, einmal mit ganz anderen<br />
Facetten war. Und natürlich erleben sie<br />
mich auch auf eine ganz andere, persönlichere<br />
Art. Die positiven Effekte, die<br />
diese wenigen Tage auf den Gruppenzusammenhalt<br />
und auf die Arbeit mit<br />
den Jugendlichen haben, sind daher<br />
wichtiger und liebgewonnener Bestandteil<br />
des Regionalen BVJs.<br />
Reinhold Kuhl<br />
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