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Links Rechts - Ev. Stephanus Kirchengemeinde Borchen

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<strong>Rechts</strong> Dies & Das<br />

Meine Familie und ich ...<br />

und das Fasten!<br />

Meine Familie freut sich immer sehr,<br />

wenn ich neue Pläne verkünde.<br />

Das mache ich mit Vorliebe<br />

beim gemeinsamen Mittagessen. Sohn<br />

eins wird bleich, Sohn zwei vergeht der<br />

Appetit , mein Mann schluckt ...<br />

Vor zwei Jahren habe ich freudestrahlend<br />

verkündet, dass wir alle gemeinsam<br />

zum Ökumenischen Kirchentag nach<br />

München fahren werden. Stille. „Das ist<br />

jetzt nicht dein Ernst, Mama“, sagt Sohn<br />

eins. Sohn zwei schreit: „Niemals!“ Mein<br />

Mann überlegt krampfhaft, wie er ohne<br />

Scheidung da wieder heraus kommt ...<br />

Sie können beruhigt sein, so schlimm<br />

war es nicht, denn wir sind immer noch<br />

verheiratet und die Kinder haben das<br />

Haus auch noch nicht freiwillig verlassen.<br />

„Nein“, sage ich beschwichtigend, „diesmal<br />

ist es gar nichts Schlimmes.“ „Oh, nee,<br />

wenn Mama das sagt, dann ist es richtig<br />

schrecklich“, fällt mir Sohn zwei ins Wort.<br />

„Jetzt hören wir der Mama erst mal zu“<br />

,versucht mein Mann zu vermitteln und<br />

ich fahre fort: „Jeder von uns überlegt sich<br />

etwas, worauf er in der Fastenzeit verzichten<br />

könnte!“ Hätten Sie mit der Reaktion<br />

meiner Familie gerechnet? Nein? - Ich<br />

auch nicht! Sohn zwei brüllt los: „Du willst<br />

ja nur, dass ich nie wieder Playstation<br />

spiele. Das kannst du auch direkt sagen.“<br />

„Okay, ich verzichte auf Kiwis“, sagt mein<br />

Mann, der keine Kiwis mag. „Ich esse alles<br />

– außer Kiwis!“, grinst er. Sohn eins versucht<br />

es mit Argumenten: „Also erstens<br />

bist du doch jetzt evangelisch, da muss<br />

man das doch nicht und zweitens: Was<br />

soll das bringen? Nur Überlegen ist doch<br />

doof!“ „Eben“, schreit Sohn zwei, „wenn<br />

wir dann was haben, müssen wir es bestimmt<br />

auch machen!“ Jetzt guckt mein<br />

Mann mich entgeistert an: „Wie? Soll ich<br />

vielleicht aufs Radfahren verzichten, was<br />

ich im Winter ohnehin nur so selten machen<br />

kann? Oder auf das kleine Schlückchen<br />

Rotwein nach dem Korrigieren?“<br />

„Mit katholisch oder evangelisch hat<br />

das nichts zu tun. Ich möchte einfach,<br />

dass ihr euch überlegt, was euch wichtig<br />

ist, auf was ihr verzichten könntet und<br />

auf was vielleicht nicht. Oder vielleicht<br />

möchtet ihr ja nicht „ohne“ leben, sondern<br />

macht irgendetwas Besonderes für<br />

jemanden oder für euch in diesen sechs<br />

Wochen. Und dann erzählen wir uns das!“<br />

Zweifelnd fragt Sohn zwei: „Und es ist<br />

wirklich kein Haken dabei? Nur Überlegen?“<br />

„Ja“, sage ich, „so ein Vorhaben kann<br />

man nur selbst wollen. Das kann einem<br />

keiner vorschreiben oder befehlen! Also?“<br />

Ach ja, zum Ökumenischen Kirchentag<br />

fuhren letztendlich Sohn eins – freiwillig –<br />

und ich und es war laut Sohn eins: „Richtig<br />

geil“. Und das war jetzt nicht ironisch!<br />

Roswitha von Schwartzenberg<br />

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