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Links Rechts - Ev. Stephanus Kirchengemeinde Borchen

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<strong>Rechts</strong> Aufbruch<br />

Platz für meine eigenen Sachen und ein<br />

eigenes Bad hatte ich auch nicht.“ Sie sei<br />

erst richtig angekommen, als sie – glücklicherweise<br />

bald – ein anderes Zimmer<br />

bekommen habe. Das sei jetzt aber wirklich<br />

schön, sagt sie und strahlt. „Ich habe<br />

kaum noch etwas“, wirft meine Nachbarin<br />

zur Linken ein, „manchmal suche ich eine<br />

Tasche, aber dann denke ich wieder, die<br />

ist ja auch in den Container gekommen.<br />

Mein Sohn wollte einfach nicht, dass ich<br />

mein Zimmer wieder so voll packe und ich<br />

weiß, dass er es gut mit mir meint. Aber<br />

manchmal bete ich, dass noch einiges da<br />

ist …“<br />

Ich frage mich jetzt selbst, was ich wohl<br />

täte, wenn ich mich von meinen Bücherregalen,<br />

bequemen Sesseln und vor allem<br />

von meinem Schreibtisch trennen<br />

müsste. Noch undenkbar! Aber hier lerne<br />

ich, dass es zum Aufbruch gehört, sich<br />

von etwas zu trennen.<br />

Endlich traue ich mich zu fragen, ob sie<br />

denn in diesem Aufbruch auch etwas Gutes<br />

sehen. Und siehe da: ich habe es mit<br />

mehrheitlich glühenden Verfechterinnen<br />

der neuen Lebensform im Altenheim zu<br />

tun: „Es ist wunderbar“, sagte eine von<br />

ihnen, „dass man hier nicht mehr tun muss,<br />

als man kann.“ „Manche Tage“, sagt eine,<br />

„sind gut und manche eben nicht. Normalerweise<br />

kann ich alleine aus der Wanne<br />

klettern, heute ging aber gar nichts.<br />

Aber das ist nicht schlimm, weil dann jemand<br />

kommt, der mir hilft.“ Frau L. fügt<br />

hinzu: „Ich bin hier mit anderen Menschen<br />

zusammen, das ist für mich das Wichtigste.<br />

Ich könnte nicht den ganzen Tag vor<br />

dem Fernseher hocken.“ Die Dame, der es<br />

heute nicht so gut geht, hat sogar eine<br />

neue Aufgabe gefunden. Sie gehört zu<br />

den Wegbegleiter/innen in unserer Gemeinde<br />

und besucht Mitbewohner/innen<br />

im Altenwerk, sozusagen als Nachbarschaftsdienst.<br />

Sie erzählt: „Ich habe<br />

schon manchem beistehen können. Das<br />

macht mich froh!“ Meine Nachbarin zur<br />

Rechten lacht wieder: „Es ist das Paradies<br />

hier! Wenn du einmal hier bist, willst du<br />

nicht mehr weg.“ Und ich bin beeindruckt,<br />

dass ich so gar keinen Unterton in ihrer<br />

Stimme höre.<br />

Das Interview führte Christel Weber.<br />

Abitur 2012 -<br />

Abschied, Aufbruch und<br />

ganz viel Kribbeln<br />

Ich treffe mich mit Melissa und Mattis,<br />

einer Schülerin und einem Schüler aus<br />

unserer Gemeinde, die dieses Jahr ihr<br />

Abitur machen.<br />

Und was kommt danach?<br />

Ich bin gespannt auf unser Gespräch<br />

und denke an meine eigene Abiturzeit ...<br />

„Ist das ein Aufbruch für euch?“ Beide<br />

nicken. „Irgendwie schon, weil etwas<br />

Neues beginnt und etwas anderes zu<br />

Ende geht.“, meint Mattis.<br />

Und Melissa fügt hinzu: „Ja, es startet<br />

etwas Neues! Es öffnen sich neue Türen ...<br />

da muss ich an unser Abimotto denken:<br />

„Abitür – Hauptsache durch!“<br />

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