Samstag | 2. Juli 2011 | 18.00 UhrSOPRAN & ORGELDaniela Henriette Olesch SopranJohannes Unger (St. Marien zu Lübeck) OrgelCésar Franck (1822-1890)Grande pièce symphonique op.17 für OrgelLouis Vierne (1870-1937)Les Angélus op. 57 für Gesang und OrgelI Au matinAm Morgen: Über meine schlafende Stadt hat das Angelus geläutet, das Engelgeläut zur Ehre Marias:Siehe, wie die Nacht flieht und wie der Gruß des Erzengels erfreut ist über meine schlafendeStadt. Wie das Junge der Hirschkuh wird die Sonne hinter den Hügeln emporspringen!... Dasarme oder reiche Haus, die Bäume, die Gärten werden bald in goldenem Licht erscheinen. UndKinder werden wie das Kitz der Hündin. Nochmals ein Tag bringt dem Herz Glück oder Sorgen!Gott, ich bete Sie an in der Erhabenheit des ersten Dämmerlichtes und weihe Ihnen wieder einen Tag.II A midiAm Mittag: Am leuchtenden und glänzenden Mittag kommt über die Geräusche der Städte undder Menschenmenge die Freude einer strahlenden Sonne! Mein Gott, die Angelusglocken tönenunseren Dank zum strahlenden Mittag. In der Mitte der Straße, auf der wir pilgern, zwischen dergeliebten Kindheit und dem Tod, den wir fürchten, Heilige Mutter Gottes, machen wir Halt, umDeine Hilfe in der Mitte des Weges anzuflehen. Denn die Aufgabe ist unermesslich und schwerfür unsere Arme. Deine mütterlichen Hände mildern unser Leid. Vom Mittag bis zum Einbruchder Dunkelheit führe unsere Schritte zur Ernte deines Sohnes, wo die Aufgabe unermesslich ist.III Au soirAm Abend: Weil die Nacht in den Himmel und in unsere Herzen steigt, weil die Stunde gekommenist, wo jeder Rechnung hält: über seine Arbeit, über sein Leid, über seinen Groll, bitten wirDich noch einmal, da die Nacht aufsteigt. O Jungfrau, sei gnädig beim letzten Engelsgeläut, dasden Schlaf der Erde im Sturm wiegt! Dass wir nicht mehr an das Elend des Tages denken! Unserermenschlichen Sünden, o Jungfrau, erbarme Dich. Im ewigen Leben, wo die Nacht nicht kommt,weggefegt durch den Wind, der allein durch die Flügel der heiligen Engelchen gemacht ist, singendir unsere Ave Maria unsere Liebe in das ewige Leben.Charles-Marie Widor (1844-1937)Orgelsymphonie Nr. 7 a-Moll op. 42ModeratoChoralScherzoAllegro ma non troppoLentoFinaleDie Sängerin Daniela Henriette Oleschstudierte von 1993 bis 1999 an der Hochschulefür Musik und Theater Hannover bei NormaEnns und anschließend bei Harry van derKamp bis 2001 an der Hochschule für KünsteBremen (Alte Musik). Sie wirkte im MädchenchorHannover, im Norddeutscher Figuralchorund im Balthasar-Neumann-Ensemble mit.Solistische Engagements führten sie an dasKleine Musiktheater Niedersachsen und andas Lübecker Theater, wo sie seit 2006 als 1.Sopran im Opernchor singt. Einen besonderenPlatz ihrer musikalischen Tätigkeit erhalten dasKunstlied sowie die Kirchenmusik mit einemvielseitigen Repertoire von der Renaissance biszur Moderne.Johannes Unger wird im April 2009 unterzahlreichen Bewerbern zum Organisten an dieMarienkirche zu Lübeck gewählt. Geboren1976 in Sachsen wächst Johannes Unger in einemmusikalischen Elternhaus auf. Er studiertKlavier, Orgel und Kirchenmusik in Leipzigund Kopenhagen. Zu seinen Lehrern gehörenUllrich Böhme, Hans Fagius und MarkusTomas. Von 2003 bis 2009 ist er Assistenzorganistan der Thomaskirche zu Leipzig. Er erregtinternationale Aufmerksamkeit, als er in kurzerZeit drei bedeutende internationale Orgelwettbewerbegewinnt, darunter den Leipziger Bachpreisim Jahr 2000. Konzerte und Kurse führenJohannes Unger in viele Länder Europas, nachNordamerika und Australien. Regelmäßig entstehenAufnahmen für Rundfunk und auf CD.Bis 2009 unterrichtet er an der Hochschule fürKirchenmusik in Halle. 2009 erhält er einenLehrauftrag an der Musikhochschule Lübeck.In der Lübecker Marienkirche gehört daskonzertante und liturgische Orgelspiel zuseinen Hauptaufgaben. Darüber hinausgründet er die Capella St. Marien, ein ChorundInstrumentalensemble. Für die LübeckerAbendmusiken 2010 komponiert JohannesUnger die Seligpreisungen für 2 Orgeln, Bassund Frauenchor im Gedenken an die LübeckerMärtyrer. Seinem berühmten VorgängerDieterich Buxtehude widmet er die seit 2010jährlich stattfindenden Buxtehude-Tage in derMarienkirche.15
<strong>Der</strong> <strong>Ratzeburger</strong> <strong>Dom</strong>organist ChristianSkobowsky hat zur diesjährigen Orgelnachtzum einen zwei europäische Konzertorganisten,zum anderen Instrumentalisten eingeladen,mit denen er regelmäßig musiziert. Auf denitalienischen Organisten Walter Gatti wurde eranlässlich eines Gastspiels im vergangenen Jahraufmerksam, welches dieser im Lübecker <strong>Dom</strong>gab. Den Silbermann-Preisträger Pieter-Jellede Boer hörte er erstmals am Freiberger <strong>Dom</strong>während des dort 2005 ausgetragenen Wettbewerbs.Die Musiker von Concerto Celestinosind in Ratzeburg nicht zum ersten Male zuGast, sie sind als Partner des <strong>Dom</strong>chors regelmäßigbei Konzerten und Kantatengottesdienstenwillkommen.Samstag | 9. Juli 2011 | 19.30-22.45 UhrORGELNACHTPieter-Jelle de Boer (Paris)Walter Gatti (Italien)Christian SkobowskyEnsemble Concerto CelestinoIn den Pausen laden Kreuzgang und Klosterinnenhof bei sommerlichenTemperaturen zum Verweilen bei einem Glas Wein ein, den der Vereinzur Förderung der <strong>Ratzeburger</strong> <strong>Dom</strong>musiken anbietet.ERÖFFNUNGJOHANN JACOB FROBERGER (1616-1674)Fantasia super ut-re-mi-fa-sol-la FbWV 201Christian Skobowsky an der Großen Orgel1 . T E I L Walter Gatti an der Großen OrgelCharles-Marie Widor (1844-1937)Symphonie gothique c-Moll op. 70 (1895)ModeratoAndante sostenutoAllegroModerato – Allegro – Moderato – Andante – AllegroWalter Gatti studierte in Alessandria und TurinOrgel, Cembalo, Chorleitung, Kompositionsowie Elektronik und konzertiert seit 1988sowohl als Solist als auch als Begleiter vonChören, Solisten und Orchestern in ganzEuropa. Daneben ist er tätig als Organist an derWaldenserkirche in Torre Pellice, unterrichtet,komponiert und leitet das Chor- und InstrumentalensembleMusicAstratta - Ars abstractaEnsemble.Marco Enrico Bossi (1861-1925)Stunde der Freudeaus den Fünf Stücken im freien Stil op. 132Scherzo g-Moll op. 49 Nr. 2Rédemptionaus den Fünf Stücken op. 104P a u s e16