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zur auffassung von seele und geist bei platon, mittelplatonikern, plotin

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54 Karin Altteil nicht unsterblich sein (vgl. fr. 52, 70 ff.). 43 Der Auf- <strong>und</strong> Abstieg derSeelen wird <strong>von</strong> Numenios wie auch <strong>von</strong> Plotin nicht im mythischen Sinn,sondern als ein realer Weg der Seelen im Kosmos, <strong>bei</strong> Plotin noch überdessen Grenzen hinaus, verstanden. Über dieses Geschehen wird als Lehredes Numenios überliefert: In der Galaxie gebe es <strong>bei</strong> den Wendekreisenzwei “Sonnentore”, durch das Tor des Krebses geschehe der Abstieg derSeelen <strong>zur</strong> Erde in die Geburt, durch das Tor des Steinbocks aber der Aufstiegzum Himmel <strong>und</strong> die Rückkehr in den Kreis der Götter (in deorumnumerum revertuntur fr. 34, 3 ff., aus Macrobius, vgl. fr. 32, 1 ff., ausPorphyrios). Differenzierter wird zu diesem Vorgang angegeben, dass derSteinbock die Seelen empor führe, wo<strong>bei</strong> er das zum Menschendasein Gehörige<strong>von</strong> ihnen ablöse oder auflöse (lÚei) <strong>und</strong> allein das Unsterbliche <strong>und</strong>Göttliche aufnehme (fr. 35, 18 ff., aus Proklos). Hier gelangt die unsterblicheGeist<strong>seele</strong> in die Sphäre der Galaxie, also der Fixsterne (wie im Timaios),aber nicht über den Kosmos hinaus. Der andere Seelenbereich, das zum Menschenlebengehörige Emotionale, überdauert den irdischen Tod, dürfte auchnotwendig sein für das Erfahren <strong>von</strong> Reinigungen oder Strafen (dassNumenios deren Region in die Planetensphäre verlegte, wird fr. 35, 9 ff. erwähnt),aber anscheinend löst dieser Teil sich auf vor dem Übergang derhöheren Seele in eine jenseitige Existenz. Über deren Dauer sagt der Textnichts aus, jedoch wird wiederum ein Abstieg dieser Seelen durch das Tor desKrebses erfolgen. Die Kontinuität des Individuellen beruht demnach (wie <strong>bei</strong>Plutarchs Version in De facie) allein auf dem Geistig-Unsterblichen. 44c) PlotinFür Plotin ist die Seele in ihrem wahren Sein göttlich <strong>und</strong> darum unsterblich;für ihre irdische Existenz treten die irrationalen Bereiche hinzu.Nach dem Tod vermag sie es, in höhere Regionen aufzusteigen. 45 Aber nichtallein das Geistige überdauert das Erdendasein, denn jene Seelen, die sichihre Reinheit nicht bewahren <strong>und</strong> sich daher ohne Aufstieg sogleich erneutinkarnieren, vollziehen ihrem Charakter entsprechend als Gesamt<strong>seele</strong>nden Übergang in ein anderes Lebewesen, in Menschen, Tiere oder sogarPflanzen (III, 4 [15] 2, 11 ff.). Das Eingehen in niedere Lebensformen beàla vie végétative’ d. Pl.) reichen lassen, andere bis <strong>zur</strong> ¢log…a, dürfte keine solidenHinweise für die Auffassung der Unsterblichkeit bieten (fr. 46 a).44Zur Unsterblichkeit hier noch eine Notiz zu Attikos: Proklos berichtet, dieserhalte nur den noàj, die logik¾ yuc» für unsterblich, die vernunftlose Seele aber fürsterblich, Attikos fr. 7, vgl. fr. 15.45Zu Plotin vgl. oben S. 41 ff.

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