12im fokusPROJEKT„Trendy Bar“: CooleAlternativen statt Verbote!Es gibt in Südtirol eine Trinkkultur, wenn es um den Wein geht. Es gibtebenso eine Bierkultur. Aber bei alkoholfreien Getränken bleibt die Kulturauf der Strecke, vor allem bei Festen. Eine Coca Cola, ein Fruchtsaft und einMineralwasser, so schaut das Standardangebot vielerorts aus.Ulrich MayerDa muss etwas passieren“, sagte sichvor drei Jahren der Pusterer FernsehmoderatorAlex Ploner. Er selbst kenntdie Realität in der Festkultur als Musikerseit Jahrzehnten. Dabei will er aberden Alkohol auf keinen Fall verdammen,sprich den moralischen Zeigefinger erheben:Das Ausschenken von alkoholischenGetränken solle nicht kriminalisiert werden.„Damit schreckt man nur ab“, hältPloner fest, sobald er über sein Projekt„Trendy Bar“ spricht. Es ist dies die erstemobile alkoholfreie Bar Südtirols!Angebot lässt keine WünscheoffenEigentlich sind es sogar zwei Bars. Einemobile Bar in Form eines Schankwagens,der keine Wünsche offen lässt:Vom Kühlschrank, über Bildschirme,eine Audioanlage bis hin zur modernencomputergesteuerten Schankanlage ist indieser Bar alles zu finden. Die zweite Bar,die vor allem bei Maturabällen und Veranstaltungenin geschlossenen Räumen zumEinsatz kommt, ist eine Art Messestand,mit einer coolen Theke, hinter der zweiShow-Kellner arbeiten können.Die „Trendy Bar“ setzt auf alkoholfreieGetränke und Cocktails, von fruchtig bismilchig, von süß bis sauer... Mit dabeiauch so genannte Molekular-Cocktails,die ein ganz neues Trinkerlebnis garantierensollen und in den bekanntenangesagten Cocktailbars in Mailand,Hamburg oder Paris bereits für Furoresorgen. Im Team der „Trendy Bar“ befindensich ausgebildete Cocktailmixer,die sich einiges einfallen haben lassen.Da werden Flaschen ebenso jongliert,wie rauchende Cocktails serviert.Alternativen für SüdtirolerFestkulturFoto: Shutterstock„Trendy Bar“ richtet sich nicht gegen den Alkoholkonsum. Die Alternativezum Hochprozentigen sollte aber auch bei Festen und Bällen in Südtirolnicht nur ein Feigenblatt, sondern eine Selbstverständlichkeit sein.Alex Ploner ist davon überzeugt, dassdas Problem Alkoholmissbrauch in Südtirolgerade dort angegriffen werdensollte, wo es entsteht, in der SüdtirolerFestkultur. Dabei muss das Angebot socool wie möglich und vor allem auchso günstig wie möglich sein, damit esvor allem für Jugendliche und Familieninteressant ist. Das Projekt ist für dreiJahre geplant und dann wird Resümeegezogen.Mit Hilfe von nachfolgender Sponsorenkönnen die Cocktails um 2 bzw. 3 Euroangeboten werden: Südtiroler Gemeindenverband,Südtiroler Landesregierung,Bezirksgemeinschaft Pustertal,Südtirol Events, Betonform, Fercam,Zipperle, Join, Südtiroler Sparkasse,Südtiroler Sennereiverband, Auto Brenner,Kiwanis Club, Wipptaler Bau undRDVM Versicherung.
13PROJEKTKein Zeigefinger –nur ein anderer WegHinter dem von Sponsoren gestützten Projekt „Trendy Bar“ steht einehrenamtlicher Verein. Und dieser meint: Der gleichwertige Ausschankvon alkoholischen und alkoholfreien Getränken solle bei Festen undBällen zur Selbstverständlichkeit werden.Das „Trendy Bar“-Projekt wird ehrenamtlichvom Verein Trendyorganisiert. Dieser wurde auf Initiativedes Kiwanis Clubs Bruneck gegründet.Ziel ist es, ehrenamtlichen Vereinen (wieFeuerwehren, Musikkapellen und Sportvereinen,aber auch Maturaklassen) eineStruktur zur Verfügung zu stellen, damitdiese bei ihren Festen und Bällen einreichhaltiges alkoholfreies Trinkangebotbieten können. Die Veranstalter bekommendie „Trendy Bar“ samt Personalkostenlos zur Verfügung gestellt – undwerden am Gewinn mit 60 Cent bei den2-Euro-Cocktails und mit 1,60 Euro beiden 3-Euro-Cocktails beteiligt.Dem Vorstand des Vereins Trendygehören Präsident Christian Gartnersowie Philipp Moser, Walter Messnerund Georg Knollseisen an; er zähltderzeit rund 80 Mitglieder. Ziel desVereinsvorstandes ist es, bis Jahresendean die 300 Mitglieder für die Idee zubegeistern und zur Mitgliedschaft zubewegen. Der Jahresmitgliedsbeitragbeträgt 50 Euro. Kein Zeigefinger, keinVerbot, aber ein anderer Weg – das istdas Motto des Vereins.Mit der „Trendy Bar“ will man langfristigerreichen, dass abwechslungsreiche undgeschmackvolle alkoholfreie Getränke beiVeranstaltungen selbstverständlich undgleichwertig angeboten werden. Dabeisoll die „Trendy Bar“ als Vorzeigemodellnicht nur in Südtirol, sondern auch inden Nachbarländern einen neuen Trendsetzen. Informationen gibt es im Internet(www.trendybar.bz) und unter derRufnummer 348 23 389 23.Foto: Südtiroler GemeindenverbandDer Südtiroler Gemeindenverbandals Sponsor (von links):Präsident Christian Gartner undIdeator Alex Ploner von „TrendyBar“ sowie Arnold Schuler undKlaus Unterweger vom Gemeindenverband.