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DIE GEMEINDE

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38DAS ALLERLETZTEschnappschussDreiglosseHarmonie zählt!Gemeinsam an einem Strang ziehen! Dann kann man etwas bewegen.Und begeistern! Ihre Harmonie haben die Südtiroler Bürgermeisterbeim Gemeindentag in Klausen wieder einmal eindrucksvollunter Beweis gestellt. Nicht nur beim Singen und Musizieren! Es gabviel Applaus... für den Bürgermeister-Chor und die Bürgermeister-Kapelle. Und wie an anderer Stelle bereits in Wort und Bild berichtet,auch die Fußball spielende Bürgermeister-Nationalmannschaft willdie Harmonie im Zusammenspiel noch finden! Vielleicht folgt auchbald schon eine Bürgermeister-Feuerwehr!? Im „Brandlöschen“ hatman ja Erfahrung. Bei den liebsten Freizeit- und Vereinstätigkeitender Südtiroler wird also auch bei den Ersten Bürgern auf Mannschaftsgeistgesetzt. Nur im Watten mit dem Obersten Bürger imLand sind sie oft noch Einzelspieler...Der GemeineIn Südtirolgibs mehr gelbeKortn in do Politik,wia ban Fuaßboll!Von drei Dingen soll in dieser dritten Glosse in der dritten Ausgabe der Verbandszeitungdie Rede sein: von den Ferien, von den Wahlen – und was diese beidenmiteinander zu tun haben.Ich persönlich bin ja am Thema Ferien nicht so interessiert. Ja man kann sogar sagen,dass ich ein ausgesprochener Ferienmuffel bin. Seit ich allerdings in den Hafen der Eheeingelaufen bin, habe ich meine Meinung geändert, übrigens nicht nur was die Ferienanbelangt. Vor allem als unsere reizenden Kinder den Windeln entwachsen waren,kam ich mit meinen sehr vernünftigen und von großem Verantwortungsbewusstseingeprägten Hinweisen auf zu befürchtende gesundheitliche Langzeitschäden durchstundenlange Autofahrten, zu intensiver Sonneneinstrahlung und ungewohnter Kostnicht mehr durch. In den ersten Jahren gelang es mir immerhin noch den Urlaub auffünf bis sechs Tage zu begrenzen, schon deshalb weil „die Gemeinde“ es keinen Taglänger ohne mich aushalten würde. Mittlerweile sind wir schon bei acht bis zehnTagen angelangt und meine Gemeinde steht immer noch.Also, es war auf der Fahrt zu einem unserer letzten Ferienorte. Wir Eltern wissen,wie hilfreich es während der langen Fahrt ist, Gesellschaftsspiele zu veranstalten.Nachdem das übliche Repertoire ausgereizt war, schlug mein Sohn vor (er ist einhelles Köpfchen und kommt ganz nach dem Vater), das „ja – nein – links – rechts“-Spiel zu spielen.Sie kennen das nicht? Die Regeln sind ganz einfach: Man muss eine Frage beantworten,ohne „ja – nein – links – rechts“ zu sagen. Tut man es dennoch, so ist manein Esel. Ein lehrreiches Spiel, wie wir gleich sehen werden. „Bist du bereit?“ fragtemein Sohn hinterhältig (nicht in allem kommt er nach mir). „Ja“, antwortete ich –und hatte damit schon verloren. Ich gebe zu, ich verliere nicht gerne. Noch wenigergerne lasse ich mich vor versammelter Familie als Esel bezeichnen. Deshalb riskierteich lieber die 13. Radarfalle zu übersehen (die Kollegen im Süden sind gar nicht sorückständig, wie wir immer glauben), als noch einmal als Esel dazusitzen.„Hast du Veltroni oder Berlusconi gewählt?“ lautete die nächste Fangfrage. Abermein Fleisch und Blut hatte nicht mit meinem unter Kollegen/innen berüchtigtenScharfsinn gerechnet. „Es ist allgemein bekannt, dass meine Sympathie bei denletzten Wahlen dem Vertreter jener Richtung gehörte, die auf einer imaginärenLinie in der ersten Hälfte derselben angesiedelt ist, und zwar etwas vor ihrem Mittelpunkt“,antwortete ich.„Du meinst, du hast Mitte-Links gewählt“, startete das Früchtchen, das sich erfrechtmeinen Namen zu tragen, einen weiteren Versuch, mir ein verbotenes „Ja“ zu entlocken.Aber da hatte er sich getäuscht: „Das ist deine Interpretation, die aber den füruns Südtiroler wesentlichen Aspekt der Volksgruppenzugehörigkeit außer acht lässt.“„Warum redest du so langsam?“ „Das ist sonst nicht meine Art. Im vorliegenden Fallgeht es aber darum, bestimmte Schlüsselwörter auf Grund einer stillschweigenden,aber für alle Eingeweihten bindenden Übereinkunft, nicht zu verwenden, um demGegner keine Gelegenheit zu bieten mich in der Öffentlichkeit als Esel hinzustellen.“An dieser Stelle wurde ich von meiner Liebsten brüsk unterbrochen:„Hör auf, du redest ja genauso wie die Kandidaten deiner Partei vor derletzten Wahl!“ Nun verstummte ich wirklich. Nicht nur deshalb, weilich immer verstumme, wenn man mich unterbricht. Letztendlich hatdie Ehefrau immer Recht. Auch das lernt man in der Ehe.

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